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Weltmarkts. ^VvIkkrSMM k-hüsei. Verkauf nur VIKIONIättäUS. MngstralZs klr. IS. Weltmarke. Die Enlschei-ungskonserenz in London. PolncarL für ein verlttausutterkes Moralorium. — Mussolini gegen rrillikSrische Druckmittel. Donar Law für Zahlungen im Rahmen des Möglichen. Dle erste Fühlungnahme der Minister- Präsidenten. Sngkanb verzichtet auf die Schulden der Alliierten. Paris, tu. Dez. lieber den Verlaus deS gestrigen erstell VerhoudluiigSlageS in London glaubt HavaS, obwohl alle Delegationen das strengste Ge Helmuts wahre», so! gendes mitteile» zu könne»: Wir es scheine, könne der sronzösische Slanvpunkt Labt« formuliert merdem das, Dentichland höchstens ans «wei Jahre ein Zahlnngüauiichub iiir seine Woldzahlunneu gewährt wcrden könne. Während dicker Zeit müßten die S a ch l I c s c r u u n e n. wenn auch iu ver- ptugcrtc« Makistab. weiter rrscincu. Die de. ische llicgie- »nna müsse in kurzer F rist gesetzliche Mast nah men ertasten, um die deutschen Finanzen zn saniere». Ein Kredit oon einer Milliarde Goldmark. zn der eine aleichhohe Summe ans dem Goldbestand der Oicichs- dank kommen mststte, werde Dentschiaud zur Stabili, iiernugder Mark zur Bcrsüguug gestellt werden. Um eine K)kr»kchalt für die Anvkübruug dieser »l e f o r m e n « besitze«, würde« di« Alliierten 20 v. H. der deutschen Ansfuhr und die Solleinnahmen erheben, sowie die Bergwerke des iiiuhrgebictes kontrolliere». Mn ssoltni hat, wie HavaS weiter berichtet, -er Kon- ferenz eine Note überreicht. in der er die ilcbe.zengung «usiprtcht, daß. wenn ein ZahlungSausschul, gewährt werden müßte. die» nur gegen gewisse Büraschastcn rr- foigeo könnte. Mussolini sei jedoch Gegner «llitärlscher Druckmittel. Donar Lau» -ad« die französischen Vorschläge in sehr gemäßigter norm kritisiert. Sr betrachte die Ausrechterhaltung »er Entente cordiale alS grundlegende Notwendig keit. «übte aber auch mit der össentiichen Meinung in Großbritannien rechnen, die in ihrer Mehrheit scder ZmaugSmaßnahme gegenüber Deutschland seindiich gesinnt fei. Auch England leide stark inner den Folgen des Kriege». Es lei weit davon entfernt, da» Deutsche Reich »uo seinen Verpflichtungen befreien zu wollen. ES wolle Kohlungen erlangen, aber t m R a H m e n de» Mög lichen. Die gegenwärtige englische Regierung werde eine »erstlkrkte Kontrolle der dcntichcn Finanzen znlasseu und sicher anch der Erhebung von 2ss v. H. vom Werte der deutschen Aussuhr, sowie von den deutschen Zollcinnahmen »»stimmen. Weiter berichtet HavaS: In der gestrigen NachmittagS- fitzung wurde dle Frage der alliierten Schulde» «Geschnitten. Bonar Law habe versichert, daß dle britische Negierung, ohne d» amtliche« Absichten Amerika» abzn» warten, einen Erlas, der Summen zu bewilligen bereit sei, dle die alliierten Mächte England ichulden. Voraussetzung hierfür sei, das, ein solches Hpse, zur Lösung des allge meinen RcparatlvnvprvblcmS beitragen könne. Anscheinend cröfsneten sich »ach jeder Richtung, rote HavaS hcr- vvrhebt, neue Möglichkeiten hinsichtlich der Lignidi." iing der europäische» Passiven, deren Erörterung dle Balsonr. Note im Anglist diese» JnhrcL verhindert habe. Ai» Schluß der Londoner HavaS Meldung heisst eS: Wie man sehe, seien die französische und die britische Auffassung noch ziemlich weit voneinander entfernt, aber im Gegensatz zn den letzten Konferenzen könne man eine allgemeine Lösung erhoffen, da die Beratungen mlt gutem Willen sortgesetzt würde«. lA. T. B.s Der Aeuler-Berichl. London. ü. Dez. Meuter teilt mit: Die hentigcn Be sprechungen der alliierten Minister waren in äußerst f r e u » d s ch a s t l t ch e in Geiste gehalten und ließen keins der bisherige» Mißverständnisse auskommcn. P o i n- carä und Mussolini legten den französische» und den italienischen Standpunkt dar. Mussolini teilte einen Plan zur Lösung des NcporationSproblemS mit nnd vertrat seine Anschauungen mit eindringlicher Krast, die bei seinen Kollegen den günstigsten Eindrnck erweckten- The u- ntS betonte von neuem, daß asicS der Ansrechleehaltni'.g der englisch-französischen Solidarität untergeordnet werden müsse. Die allgemeine Anssassnng geht dahin, daß große Hoffnung besteht, daß die Konscrcnz z« einem baldigen nnd erfolgreichen Abschluß kommt. <23. T. B > LIeln Reparalionsverzlchf Donar Laws. Paris, lN. Dez. Der Sonderberichterstatter des „Scho de Paris" in London mridet: Bonar Law. der auf oie eng- tischen Forderungen an die Alliierten verzichten wolle, sei jedoch ans ch eine ni. nicht geneigt, ans den Anteil Großbritanniens ai den Reparationen gemäß dem Abkom men von Spa zu verzichten. tA. L. B.i Die LUnisferprSsidenlen beim König von England. London. I». Dez. Meuter meldet: Heute vormittag fand keine Sitzung der Mtnisterkonserenz statt, da dir Premier- minister bei», König zu einem Besuch ringelnden waren. Mussolini hatte nur kurze Zeit Gelegenheit, mit Bonar Law allein zu sein. Dle Italienischen Sachverständigen arbeiteten die ganze Nacht an dem Neparattonsplan Mnsso» llnlS. Die Konferenz wird henke nachmittag um 8 Uhr wieder zusammentrrtrn. tW. T. B.i Dienstag Lionferenzschluh? London. IO. Dez. Nach einer Miltetlung de» Rentrr- schen BurranS gilt eS al» wahrscheinlich, daß die Verband, lnngc» der alliierten Ministerpräsidenten bi» Diens tag dauern werden. >W. T. B.1 Der Diplomatenkrieg in Lausanne. vach-rllcklicher Widersinn- -er türkischen Delegierten. Lausanne, v. Dez. Die Beratungen der Konferenz be- st-ränktrn sich hexte hauptsächlich ans Bcratuugen der Unter» kommisstonen für die Verteilung der ottomanischen Dcknid »nd die Frage der Kapitulationen. Dabei trat zur lieber- raschnngderailiierten Unter Händler der nach- ßrücklichstr WIdrrstanb seiten» der türkischen Delegierten, der Abgeordneten der Nationalversammlung von Angora. Welt-Bet nnd Zekat.Bei hervor, welche die bis- tzerigen türkischen Unterhändler vertraten. In der Frage »er ottomanischen Schuld erklärten die türkischen Unterhändler energisch, daß nicht nur die Balkanstaatcn. fouder» anch dle durch den Waffenstillstand von MndroS ab» Getrennte» türkische» Gebiete sür ihre» Anteil an der Schuld «f. »kommen hätte«, so baß für die neue Türkei nur dle g»f ihr Gebiet eotlallende Schuld iu Betracht komme. Die Alliierten bestanden dagegen daraus, daß bei der Verteilung der Tatbestand de» Jahres Hill maßgebend fel« solle. In der Frage der Kapitulationen erhoben die Türken ebenfalls zahlreiche Sinwände gegen die Forde- rungcn der Alliierten, so daß man heute keinen Schrttt vor- wärt» gekommen ist. rschUscherin brandmark! den Rhetn-Dosperus- Kandel. Lausanne. 0. De». Tschitschertn empfing henke die in Lausanne wellenden türkischen Journalisten, denen er längere Erklärungen über die russische Anssassnng zur Lage gab. Dabei betonte er vor allem, daß die Bemühungen der Alliierte» darauf hinauSgingen, die Türkei »m die ^rllchte ihres Siege» zu bringen. Frankreich H« leider auf eine unabhängige Politik in der Türkei zu» »oll o» aus Lowoeukatioue» in der Ncoarationvkrage Dentichland gegenüber rechne. ES sei aber fraglich, ob dieses Zusammengehen zwischen Frankreich und England oon Dauer sein werde. Die visentliche Meinung in England sei zu scharsblickend als daß. sobald einmal die RcparationSsrage behandelt werde, Frankreich wirklich dle erwarteten Reparations-Kom pensationen erhalte. Die öffentliche Meinung Englands spreche sich gegen die Forderungen Frankreichs Deutschland gegenüber ans. In der M ee re n g e n fra g e beharrte Tschitscherin energisch auf dem russische» Standpunkte. Wenn die Meerengen nicht befestig» nnd nicht geschlossen würden, blieben dle Türkei nnd Rußland ständig bedroht und. da dir Alliierten Absichten ans den Kaukasus hätten, würden sie schließlich eingekrrist werden. Die türkischen Journalisten empfingen von den Erklärungen den Eindruck, daß Tschitscherin der Türkei volle HandlnngSsreiheit zn lassen wünsche, aber großen Wert auf die türkisch-russische Solidarität lege. l"td.1 Äarnlowiez PMudskls Nachfolger. Warschau, 0. Dez. Die Wahl deS Staatspräsidenten an Stelle deS MarschallS PUsudskt hat einen verwickelten Ver- lauf genommen. Erft tm fünstcn Mahlgang erhielt einer der Bewerber die absolute Mehrheit. ES war Rariito» wie», der bisherige Minister de« Arußeren, der mit 28ü Stimmen argen de» Grasen Zamoyski, den polnischen Bot- schasler in Pari», gewählt wurde. Narulowtcz, der neu« Staatspräsident der Republik Polen, stammt a»S Litauen »»d war vorder Ingenieur in der Schwel». Er hat als solcher internationales Ansehen genossen. Einem der frühere» Kabinette gehörte er al- ArbettSminister an. Bel dem letzten Kabliirttöwcckiscl über- nahm er daS Ressort de» Auswärtigen, ausgesprochen in der Absicht, die Politik de» Marschall« PUsudskt entgegen de» »gfion-tttztschg« St,H lortzusctzL«. Das Rheinland bleibk deutsch! Erneuter Protest deS Reichskanzlers. Berlin, n. Dez In einer Besprechung zwischen dem ReichSlaiiilrr »nd Vcriieleru rheinischer Zeitungen führte Dr. Enno, nachdem er der rheinische» Presse sür ihre vater ländische Haltung gedankt halte, ». a. folgendes aus: „Ich habe bereits a:n vergangenen Sonntag betont und will eS heute nochmals tun, daß die NcichSregierung un beirrbar bei ihrer im Reichstag abgegebenen Erklärung bleibt. Keine deutsche Regierung, mag sie aiiöschc», wie sie will, kann einen anderen Standpunkt einnehmeii. dcuu die Preisgabe dcö NheinlandoS wäre daö Ende deS Deutschen Reiches. Hier handelt c» sich nm eine Schicksalsfrage deS deutschen Volkes. Ich mochte wünschen, daß man auch in srauzbsischcn Kreisen den Ausdruck der Gefüllte deS rheinischen Volkes versteht nnd würdigt. Dieienigen Kreise, die sich im Rheinland! svnderbündlcrischcr Marionetten be dienen. müßten, wenn sie wirklich sehen wollen, jetzt ein- gesehen haben, daß alle ihre Bemühungen, i» die rheinische Vcvöikcrnng Keile zn treiben, unmöglich sind. Die rheinische Kultur ist echt, ist bvdeiiccht. Die Regierungen der Länder geben die Gewähr, daß diese Echtheit als wertvolles Kulturgut bestehen bleibt und gefördert wird. Der Aus druck rheinischen LcbrnS mag lm einzelnen, in der Rhein- psalz, in Rhcinhessrn, am Nicdcrrhcin oder in den übrigen Gebieten verschiedenartig sein. Der Gcsamlansdrnck aber ist dentjch, ist eine Treue zum Deutschtum, die durch nichts erschüttert werden kann. A» den wenigen Rechten, die nnS im Versailler Vertrag gelassen worden sind, gehört eins» daS mir unter keinen Ilm- ständen preisgebcn: der Anspruch ans nngeschmälerte Zngrhöeigkclt der rheinischen Gebiete zum großen deutschen Vaterland. Im Augenblick des Zusammenbruchs hat sich Deutsch land blutenden Herzens im Osten und Westen zur Abtretung von Gebieten verpflichten müssen. Damit ist daS Maß voll. Nochmals kommt kein Augenblick, an dem Deutschland bereit wäre, sich nüedcen'.n »nd von neuem verstümmeln z« lassen. Im Gegenteil: unsere Politik muß als eines der Hauptziele im Auge haben, die setzt noch von fremden Heeren besetzten Gebiete sobald als möglich von dieser Last zu befreien. Die Anforderungen und Kosten der Besatz« ngSheere bilden eine Last für Rheinland und Reich, die noch ständig sich steigert. Wieviel nützliche Aufbauarbeit, die ehrliche F-riedenSarbcit wäre, konnte mit Hilfe dieser Milliarden ge- leistet werden? Welche Erleichterung in den internationalen Beziehungen hätte eintrrten können, wenn diese ungeheuren Summen zur Wiederherstellung der zerstörten Gebiete oder zur Zahlung der Rcparativnsvcrpslichtnngen verwendet worden wäre»? Für uns gilt, -aß alles, ivaS geschehen mnß nnd geschehen kann, tm Hinblick ans daS große Ziel ge schieht, das jedem Deutschen vor allem sicherlich am Herze» liegt: die Befreiung der Nhcinlande! Damit komme ick zn der Frage, wann dem Rhein« landdics« St un des ch lagen wird. Den Zeitpunkt, von dem ab die sünszclmiährlgc Besetzung zu rechnen ist. be stimmt der Artikel Z28 des FricdenSvertragcs i» unzwei deutiger Weise: ES ist der Tag deS Jnkraktretens des Ver trages selbst. A» welchem Tage aber der Vertrag vvn Ver sailles in Krast getreten ist. ergibt sich a»S den Bestim mungen des Artikel» ZZl», der in den entscheidenden Punkte« folgendermaßen lantet: Ein erste» Prolotvst stb», dir Ntcdcrlegnni, der NatMkativn». urkunden wird errichtet, sobald der Vertrag von Deutsch',iud einerseits nnd von drei alliierten und affozltrrlen P>auvt» mZchten anderseits ratifizier» ist. Mit der tkrrlchiuna dieses ersten Prolokokl» tritt der Vertrag zwilchen de» Iioiien ver» Iraaichltrstrndrn Tellen, die tkn ans dtcl« Welse rallslzterl haben, In Kraft. Dieser .tzeitrunl« S>I> znglrlch als der .sirltpiinkl de« FnkrasttretenS bei Berechnung aller in de» geiteawärtlaco Lter, trag vorgesehenen Fristen, Dieses erste Protokoll ist aber am 10. Januar 1020 er richtet worden. Hiernach haben die Fristen fllr die Besetzung der Rhein» lande am 10. Januar kOiO begonnen. Dentschlard hat dem, nach eine» vertraglich vrrbürgten Rechtsanspruch daran!, daß mit Äblans deS 0. Jannar 1020 der Brückenkopf von Kol« und die übrigen im Artikel »20 genannten Gebiete geräumt werden. Mit Ablans deS 0. Jannar ISstN müssen der Brückrnkops von Koblenz nnd die übrigen tm Versalllce Vertrag genau bczeichneten Gebiete geräumt sein nnd mit dem Ablanf de« v. Jannar tOst» muß der letzte Soldat der alliierten nnd assozUertca Mächte daS besetzte Gebiet verlassen haben! Dieser Rechtsanspruch Ist nur einer Sinschränkirng untcrworscn, die im Schlnßabsan vvn Artikel 12» des 'Ver trages dahin srslgelcgt ist. daß die Zurückziehung der Be» sntzungstrnppcn in gewissem Umfange ansgrsilioben werden kann, wenn nach Ablauf der sünszcliniährigrn Besetzung,;, srist die alliierten nnd assoziierten Regierungen dje Sicher, bei» geae» eine« »tcht LerauSgefordertcn Augrisf Deutsch«