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^relkaG. 12. Dezember 1930 »»L/ATVVNT» ^TU^TW^TTW Itr. S«4 Seite S StenNuitlBmg mr« Zkmocl branttagl Veodm -er Vlä-oyers Dt« Dtsztpllnarkammer tritt am heutige« fünfte« ver- handlung»tage sofort tu dt« Plädoyer» et«. Vberftaatsantoalt De. Friedrich «artff da» Wort zur Anklage. Da» Arbeit», und Wohl« faHrismtnifterium habe sich tm stalle Tempel auf den Stand» punkt gestellt, dab die Eröffnung de» Disziplinarverfahrens «gen den Angeschuldigten zu recht bestehe. Zwar bestreite das Tempel, denn die Landesversicherungsanstalt sei ein Selbstverwaltungskörper, zu dessen Siechten auch da» Bauen «höre. Da« LandeVversicherungSamt sei nur Aufsichtsbehörde, deren Rechte beschränkt seien. Dabet sei aber der Angeschül- digte nicht folgerichtig vorgegangen: denn er habe ja da» Disziplinarverfahren selbst gegen sich beantragt. Vom gesetzlichen Standpunkte au» richte sich die Zulässigkeit des Disziplinarverfahren» danach, ob der Angcschuldtgte SlaatSdtener sei. Nun stehe aber die Eigenschaft Tempel» als eines DtaatsdienerS nach der RelchöverstcherungSordnung fest. Er unterliege nicht nur den Vorschriften der sächsischen Besoldungsordnung, es sei lhm vielmehr auch bei seiner Ernennung zum Präsidenten der LandesversicherungSanstalt die Staatsütenereigen- schalt ausdrücklich verliehen worden. Mithin war da- Ministerium berechtigt, das Disziplinarverfahren etn- iuleiten. Tempel werbe vorgeworfen: 1 Geslftkentttche Unterlassung rechtzeitig eingeholter Bau, genehmiguugen, 2. Nichtbefolgnng behördlicher Anordnungen, S Ntchtpslegltche Behandlung der ihm onvertrauten Gelder beim Neubau der Landesverflcherung Dresden und bei der Lungenhetlstätt« CoSwig. Tempel habe am 1. April 1027 die Genehmigung zum Bau an der Elias- und Dürerslraße erbeten und erhalten. Ter Bau sollt« 720 000 Mark losten. Die Summe sei nun aber ganz bedeutend, zuletzt bis zu 2000000 Mark überschritten worden. Der Angeschuldigte habe auf dem Standpunkte gestanden, das, er für diese Uebcrschreitungen keine Genehmigung gebraucht habe. Diese Aussassung sei salsch. Alle Erweiterungsbauten seien nach seiner sdes Staatsanwalt») Auffassung, etnschltebltch der Elektrvpost- anlage, gesetzlich genehmigungspsiichttg ge wesen. «och subjektiv sei Tempel verantwortlich zu mache». Oberstaatsanwalt Dr. strtebrich ging dann tnS einzelne der Anklage ein und führte dazu u. a. aus: Dem LandcsverstcherungSamt als Aufsichtsbehörde seien auch die Voranschläge vvrzulegen gewesen. Der Voranschlag sei ein Wtrtschaftsplan. Es könne Vorkommen, dab ein vor- gelegter Bau tm Rechnungsjahre noch gar nicht zur AuS- slthrung gelange. Der Angeschuldigte beziehe sich daraus, dab er auch früher keine besondere Gc»ehm!g»ng elngcholt habe. Darüber habe die Verhandlung nichts erbracht, aber man dlirsc nicht schltebrn, daß die Genehmigung nicht etngeholt worden sei. Sie könne mündlich erteilt worden sein. Gelbst wenn es aber der stall gewesen märe, so dlirsc daraus nicht gesvlgert werben, dab man ebenso handeln könne. Der Oberstaatsanwalt legte Tempel weiter zur Last, die Neigung -n besitzen, die Schuld aus andere abzuwälzen, wenn etwas »erfahren worden sei. Er hätte als Biirovorstanü un bedingt wissen müssen, wie er zu handeln habe. «it seiner veamteuschas« Hab« Tempel keine Fühl««, »«habt. Seine Selvstherrltchkeit sei erwiesen. Stet» habe er auf dem Standpunkt« gestanden, dab ihm nie- mand etwa» zu sagen habe. Der Versuch, ihn zu einer anderen Aussassung zu bewegen, Hab« nt« Erfolg gehabt. Wenn er den s 11 der Satzung der Anstalt so ausgelegt habe, bab er als Präsident die alleinige Regelung der Ge- schäfte besessen habe, so sei baS falsch. Au» alledem folge, daß der Erweis erbracht sei, dab der Borwurf der ge. sltssentlichen Unterlassung rechtzeitig etngehoiler Genehm«, gungen bet den Bauunternehmungen der Landesversichc- rungsanstalt Dresden und der Lungenheilstätte Eosmtg zu Recht bestehe. Oberstaatsanwalt Dr. Friedrich sprach bann nochmals alle die vielen Etnzelsälle von Ntchtbcsolgung behörd licher Anordnungen seitens des An geschuldig ten durch. Er wies an dem umfassenden Schriftwechsel zwischen Tempel und dem Landesversickerungsamt ble Hart- näcktgkeit nach, mit der der Angeschuldigte seinen eigenen Willen durchgeseht habe. Immer wieder habe Tempel ge äußert, daft ihm das Landesversicherungsamt als Aussicht»- behörde nichts zu sagen habe. Tempel trage für den gesamten Schriftwechsel mit der Aufsichtsbehörde die alleinige Beraniwortung. Er habe die Schriftstücke selbst gezeichnet, zum größten Teil auch selbst abgesaßt. Somit sei auch der Borwurf der Nicht- befolgung von behördlichen Anordnungen und der Außeracht lassung der einem Staalsdiener obliegenden Pflicht der Zu rückhaltung gegenüber Behörden gerechtfertigt. Auch die Tempel vorgeworfene nichtpflegliche Behandlung ihm anvertrauter Gelder bet den in Frage stehenden Baute» sei durch den Gang der Verhandlung klar erwiesen. Den Letter der Bauabteilung, Oberbauinspektor Börner, dem die Wahrung der Interessen der Landesversichcrungsanstalt obliege, habe er so gut wie auSgeschaltet. Den Beweis, daß Börners Aussage nicht zutresse, sei Tempel schuldiggcbliebcn. Es hätten im ganzen 05 Baubesprechungen stattgesundrn. Nur neunmal sei Börner zugezogen worden, und dann habe es sich immer um untergeordnete Sachen gehandelt. Der Ein- bau des monumentalen Treppenhauses in eine» erst sechs Jahre alten Bau und die Anlage der eine halbe Million kostenden Elektropostanlagc, deren Unrentabilität erwiesen sei, zwei Unternehmen, die nicht notwendig waren, be deuteten eine große Bergeudung von Geldern. Ter Oberstaatsanwalt legte bann den geschlichen Be griff der unpsleglichen Behandlung von anverirauten Gel dern dar und betonte, daß die verbrauchten Millionenbeträge der Anstalt kaum se zuriickgeivonnen und von Tempel nicht ersetzt werde» könnten. Tempel werbe ein großes Verständ nis für technische Dinge und Förderung der medizinischen Wissenschaft nachgerühmt. Das sei aber nicht Aufgabe der Landesversicherungsanstalten. Es sei leicht, mit großen Mitteln Bedeutendes zu schassen, aber es komme daraus an, mit sparsamen Mitteln Großes zu leisten. Zum Schluß befaßte sich der Oberstaatsanwalt mit dem Vorwurf übermäßigen Aufwandes bei der Einrichtung der Präsidenten wohnung. Hierbei habe Temvcl Summen ansaegebcn, die durch das Uebcrmaß sanitärer Einrichtungen und luxuriöser Gegenstände sKühl- schrank, Frigtüatre) hervorgeruscn worden und nicht zu ver antworten wären. Hier seien auch egoistische Gründe für Tempels Verhalten nachweisbar. Da» Ergebnis der Anklagerede faßte der Oberstaats anwalt dahin zusammen daß er bitte, dem Antrag aus Dienstentlassung stattzugeben. linier -em Ber-acht -es Oattenmor-eS feftoeiwmmen Chemnitz. Wie die Ehemniher Kriminalpolizei erst heute mitteilt, wird in dem bereits gemeldeten Uebcrsall aus die Mhrige Bäckermeisteröehesrau Luise Käubler aus der Aernsdorser Straße, bet dem die Frau von einem niibckann- icn Mann mlt einem Axtstiel ans den Kops geschlagen und er heblich verletzt wurde, ein versuchter Gatten mord vermutet. Als Täter kommt der 20jährige Ehemann in Frage, der an dem sraglichen Tage mit seiner in Begleitung ihrer Freundin befindliche» Frau ein Zusanimcntrcsscn bei Chemnitzer Verwandte» vereinbart hatte. Känblcr hat sich »ach dem Uebersall zu seiner Frau gesellt und ein zufälliges Zusammentresscn vorgetäuscht. Am Dienstag hol er danu seine Frau nach Hainichen zurückgcholt. Als die Poltzei dort dle Erörterungen sortsehen wollte, fand sie die Frau gasvcrgistettot in ihrer Woh nung. Das benachbarte Werkmeistcrschepaar Di et trich wurde ebenfalls gasvergistet in bewußtlosem Zustand aus- gcsunücn, konnte aber ins Leben zurückgerusen werden. Obwohl von der Frau geschriebene Abschicdsbrtese vorgcfundcn wurden, besteht der dringende Verdacht, daß Känblcr, der in der fraglichen Nacht in einer Bodenkammer geschlafen haben will, auch hier seine Hand im Spiel hat. Er wurde deshalb verhaftet, ebenso wie die erwähnte Freundin der Frau Känblcr, eine in Hainichen wohnhafte 21jährige Arbeiterin, unter dem dringenden Verdacht der Mittäter schaft vorläusig sestgenommcn wurde. Zusammenstoß -wischen Autobus und Personenauto Limbach bei Wilsdruff. Als heute vormittag gegen 11 Uhr der von Leipzig nach Dresden fahrende Autobus Limbach bei Wilsdruff passierte, fuhr in der Richtung von Dresden ein Personenivagen aus den Postautobus aus. Beide Wagen wurden schwer beschädigt und sind zunächst un brauchbar. Schwer verletzt ist der Insasse de» Personen wagen», «tn Herr Bickel au» Dr«»b«n, während der Wagen- führe», Herr Lvnck«, leichter verletzt ist. Die Insassen de» Autobu« sind durck den Anprall etwa« durchetnandergeworsen worden. Erheblicher verletzt ist ntemand. Der Personenwagen soll etne Panne de» linken Vorder- rabe» gehabt haben, so daß der Wagensührer direkt aus de« Postwagen ausgesahren ist. Wettemachrichten vom 12. Dezember ^escsiekMlSrong G5'si> ^>k<> o-^0r^50< ?5b ^dIV,s M^WlO.Zwsm 0»c»8en>o; (D>avÖdester (Hdotddell E«otdq<tz'mideäkckl Ddrärck» V.'Keoea » Leva,« ^üeouoa ^ "oa, »dtevel °"0vnL» ft brwittea Wetterlage Die Druckverhältiilsie habe» sich «egen gestern morgen nicht er heblich verändert. I» Deutschland besteht trübes, teilweise nebeliges Wetter. Es sind nur vereinzelt Niederschläge gefallen, in Sachsen i» geringer Menge. Die Temperaturen weisen gegen gestern keine wesentlichen Unterschiede anl. Die Lullbeiveguug ist in Sachsen sehr schwach, da das Drnägesälle sehr gering ist. Die Druelvcrlellung über Mitteleuropa dürste sich nur wenig verändern, so daß die all gemeine Wetterlage wohl tm wesentlichen fortbestehen wird. Slaiion l bis 5 von 7 Ubr moroens übrige S'alionen von 8 Uhr morgi Station Ter 7 'wzw 8 Uin mora. Nperolu iwcklik o. acßl. kaoc- cen 'letsn V.verg. Nncki ÄI Wcktiwo au« ad Ltörke I->2> Weller 7 »«w. 8 UM mvra ^ . S.L <0 2 Dresden -i- 2 -s- 2 -i- l IX XV 4 3 Weißer Kirsch -i- 0 -i- 1 — 0 still — 4 3 — Riesa 2 -ß 4 1 MU — 4 I — Zitlau-Kirschi 1 -i- 2 -t- o 80 1 4 l 4 Chemnitz -i- o ^ 1 — 1 still — 8 I — Annobera — 2 — 1 — 2 dltzV 1 6 II ftchlelbero — 1 ? — 5> still — 6 - 18 Erläuteruna bete. Wetter: o wolkenlos. I beiter. 2 kaibbedeck!. 3 wolkig. 4 bedeckt, L Regen, b Schnee. 7 Grauvel oder Hagel. 8 Dunst oder Nebel (Stcklweile weniger als 2 Kilometer». 9 Gewitter Temperaturen: -t- Wärme grade. - Kältegrade " In den lebten 2s Stunden Liier aut das Quadratmeter. Dresden, ll Dezember lOStft Sonnemchcmdauer — Siunöen; Togesmitlellemp. -j- 1,2 0: Abweichung oom Normalwerl -s-1,4 Miiternngsanssichten Meist schwache Winde ans westlichen Richtungen. Vorwiegend stark bewölkt bzw. nebelig. Temperaturverhältnlfle zunächst wenig geändert, dann etwas Tempcraturzunahme. Seine erheblichen Niederschläge. * TftaNeri'and der Eide und ihrer JnNiMe ><a» maik Mo- t>ran §tmi. ^,iro ^ranb» 01- Mel- e»l- tlucka >> Dezbr I! De dr. -4- 4ti 4- 48 4-16 ^ -i ^ ?s 4- 58 4- 70 * 97 4-1,0 -t- 90 4103 >101 4107 »4 4-U6 Dresden Note Hände oder brennen- rotes Gesicht wirken unfein. Nn wirksame» Mittel dagegen ist die kühlende, reizmildernde und schneeig-weiße I-eockor, auch als herrlich dustende Puderunterlag« vorzüglich geeignet. Ueberraschender Eftolg. Tube l Ml., wirksam unterstützt durch Leodo» Td-lseise, SIN« KV M 2n allen Eblorodonl-Derlaussstellen zu bade». läum: „Salome" s8 bis l0,45). Mittwoch, für die Dresdner Theatcrgemeinde des BiihncnvolksbundcS lketn öffentlicher .tlartenverkans): „Die Bohsmc" <8 bis gegen 10.80). Donncrd- lgg, Anrecht ä: „Ein Maskenball" <8 bis »ach 10,80). Freitag: 8. Llnfonirkonzcrt, Reihe ft: Solisten: Adolf und Hermann Busch j7.80). Vorm. 11,80 Uhr: Oefscntliche Hauptprobe. Sonnabend, für die Aiircchtinhaber der Reihe ^ vom 10. De zember: „Spiel oder Ernst?" „Lord Spleen" <8 bis gegen lü.Zst). Sonntag tSI.): „Häusel und Grctel" (2.30 bis nach 5,l5>: außer Anrecht: „Der Freischütz" <8 bis nach 10,15). Montag, für die Aiircchtinhaber der Reihe V vom 21. De zember: »Ter Ztgeunerbaron" (7L0 bis gegen 10.80). Schauspielhaus Sonntag sll.1: „Aladdtn und die Wunderlampc" (3 bis »ach 5): außer Anrecht: „Ein Sommcrnachtstraum" (8 bis gegen IN. Montag, Anrecht -X: „Gyges und sein Ring" i8 bis gegen l0.80). Dienstag, Anrecht /X: „Nathan der Weise" <8 bis gegen ll). Mittwoch, Anrecht /X: „Penthesilea" (8 bis gegen IiI,Ib>. Donnerstag, für dir Anrcchtinhabcr der Reihe ft vom 21. Dezember: „Cäsar und Cleopatra" (7,30 bis 10,30). Frei tag, Anrecht /X: „JvnrnaUst über Bord" <8 bis gegen 10,15). Sonnabend, Anrecht ^X: „Nathan der Weise" <8 bis gegen II). Coiinlag (21.): ..Aladdin und die Wunderlampc" <8 bis nach .',): außer Anrecht: „Meine Schwester und ich" (8 bis »ach (030). Montag, Anrecht S: „Penthesilea" s8 bis gegen 10,15). 4* Splelpla« des Alberttheaters vom 1I>. bis 22 Dezember. Montag, zum letzten Male: „Der Man», den sei» Gewissen trieb," Dieusiag: „Hriny." Mittwoch 4 Ubr: „Das dumme Englein", ge schlossene Veranstaltung, kein össcntlicber Kartenverkaiis; 8 Uhr: „Margucrlte : Drei." Donnerstag: „Zrtny." Freitag: „Kyriy. Pyritz" Sonnabend 4 Uhr: „Das dumme Englet»",- 8 Uhr: „Tin unbeschriebenes Blatt." Sonntag s2I > 4 Ubr: „Das dumme Eng lein": 8 Uhr: „Knritz-Pyritz." Montag (22.) zum letzten Mal«: „Margnerite : Drei." Spiel»!«« der »««»die. Allabendlich 8,lb Uhi bl« auf wettere«: .Das Konto L." Mittwoch (l7.l, Sonnabend (2tt.) und Sonntag (21.) nachm 4 Uhr: „Robinson» Abenteuer." 4» rpielpl«« de» Refldenztheater« vom 14. bl» 22. Dezember. Sonntag lll. u. 21 > nachm 2 und !45Ubr, sowie Mittwoch und Sonn abend nachm. 1 Uhr: „Aschenbrödel." Allabendlich 8 Uhr: „Der Vogelftändler" 4« »nielplan de« «entraltheaters vom 11. bl» 22. Dezember. Sonntag >14. und 21> 2 Uhr: „Sonnenstrahls Erdensahrt"; 8 Uhr: Volksvorstellung, klein» Preise: „Das Land de» Lächelns" Mltt- woch nachm. 4 Uhr: „Sonnenstrahl, Erdensahrt" Sonnabend nachm, k Uhr: „Das Land de» Lächelns." Jeden Abend S Uhr: „Viktoria »nb ihr Husar." 4* Dos Dresdner Sonfervatoria« veranstaltet am Mittwoch sl7.) abend» 7,:>N Uhr im Anstaltssaalc eine M u s! k o u s s ü h r u n g vor dem Patronatsvcretn, wobet unter anderem die E-Moll-Zonatc sür Violine und Klavier von Paul Butter zuin Vortrag gelangen wird. 4* Dresdner Musikschule. Das Programm der am Sonntag, dem 14. Dezember, >112 Uhr, Neumarkt 2, stattflndcndei, Aufsitbrung vor dem Patronatsoeretn wird enthalten: Konzerte sür Kontrabaß von Motssl, sür Violine von Btzrtot: Klavierkonzert tn Es-D»r und Ungarische Fantasie von Llszt: Arien und Lieder sowie Klavier konzert t» F-Moll von Ed. Schütt. 4* Sächsischer ««»stvereiu z« Dresden, Brüblsche Terrasse. Die Dezcmbcrausstclliing ist diesen Sonnabend (18.) von morgens 9 bis abends 8 Uhr durchgehend geöffnet. f* Die Braut des Polarforschers Dresdner Konseroa- toriumsschülcrin. Anna Charlter aus Stockholm, die einstige Braut des Polarforschers Strindberg, dessen Brautbriese sic setzt nach 33 Jahren erreichten, studierte, nachdem ihr Ver lobter 1807 mit Änürsc auf der Ballonfahrt nach dem Nord- pol verschollen war, von 1004 bis 1006 am Dresdner Kon- servatvrtum Musik mit dem Hauptfach Klavier. 's* Eine künstlerische Adventsscier wurde in dem neuen Saale der A n d r e a s k i r ch g e m c i » d c c (Eanalettostraße) nach einem von W. Nehn (Kleinzschachwitz) cntworscncn einheitlichen Programm vor einer stattlichen Hörervcrsamm- lnng abgehalten. Feinsinnige Advcntsgedanken, von K. A. Fin Seifen in eine dichterisch erschaute Form gebracht, leiteten de» schöne» Abend ein. Schauspieler Hans Prost- Zimm er mann war dieser Prosadichtnng wie auch einer langen Reibe von tiefempfundenen, formvollendeten Ge dichten von W. Rchn, Richard Fischer und Findeisen ein sprcclmcwandtcr Nachgcstalter. Weihevolle Musik, die mehr oder weniger adventlich ausgedcutet werden konnte, steuerten der M ä n n e r g e s a n g v e r e i n „T a n n h 8 u s e r" unter Left„„g seines 2. Licbermctsters Hans Haw ranke, die Pianistin Frau Pfarrer Mathe »nd zwei GesangSsoltstcn bet. Der „Tannbäuser" sang tonschön und ausdrucksvoll „Hymne an die Nacht" von Beethoven und das „SanctuS" aus Schubert- Deutscher Messe: vom Klavier her störte man in achtbarer Ausführung den ersten Satz au» Beethovens E-Dur-Sonatc. Werk 2. sowie die Begleitunaen zu bed Solo, ltcdern „Weihnachten" von Humperdlnck und „Freude soll tn deinen'Werken sein" von Max Schillings. So wurde durch Wort und Ton der Abend zu dem. was er set» wollte: zu einer erbebenden „Feierstunde um Advent". —ckt. s* Uranksührnng in Gera. Der Dichter Alfred Brust hat eine Reihe von Bühnenwerken geschrieben, deren kom plizierte Geisteshaltung ein Verständnis de» breiten Publi kum» für da» dramatische Schaffen des Ostpreußen unmög lich machte. Tic Komödie „Schmoss" ist ein vollkommener Außenseiter: ei» volkstümliches Stück in Dialog und Hand lung. Die Idee ist nicht gerade neu: Eine ftingc Frau kuriert ihre» bedeuiend älteren Gatten von Stammtisch und Busen freunden. Frau Schmoss läßt die Kur von dem Verlobten ihrer Freundin durchführen. daS kindliche Gemüt des Herrn Schmoss ldcr Tölpel wird zum Schluß unbegrcislicherweise Präsident eines Metalltrustö) macht die Durchführung des Planes sehr leicht. Die Harmlosigkeit des Themas statte eine witz ge öramattsche Behandlung vertragen. Das Stück ist säst ganz auf SttuattonSkomik gestellt, hier vermeidet Brust nicht immer alterprobte theatralische Effekte. Mit Literatur stat das OpuS nichts zu tun. cS ist ein imäßig unterhaltsames) UnierhaltungSstUck. nicht mehr. Die Hauptrollen lagen bet Alerander Gvlling, Else Pelcrsen und Irma Schwab in guten Händen, die Inszenierung Marti» Giens war gefällig. 1. -s* Heinrich Heine aus der Opcreftenbühne. Nach be rühmten Mustern haben zwet Franzosen, Nenö Blum und George de la Guys, nach Motiven von Liszt, Schubert und Schumann etne musikalische Komödie, „Dichtcricbcn", ver fertigt, deren Gegenstand die Jngender'ebntsse Heinrich Heines bilden. Das Stück soll in Monte Carlo zur llrauf- sührung kommen. ^* Weitere Enttäuschungen bei Berliner Knnstanktionen. Am Donnerstag wurde die Gemäldesammlung des Grvß- indiistrieUen Karl Bechstein in Berlin versteigert. DaS Ergebnis entsprach tn keiner Weise de» Erwartungen. Für die 50 Werke — in der Hauptsache niederländischer Kunst des 10. und 17. Jahrhunderts — wurden im ganzen noch nicht 60 000 Mark gezahlt, und die meisten Bilder blieben weit unter dem scinerzcttigen Erstebnngspretse. Mit Mühe er zielte ein Werk wie „Die Versuchung des Heiligen Antonius" von Hieronymus Bosch 5300 Mark. Dieselbe Darstellung von David Teniers brachte 1100 Mark, eine Waldlandschaft von Hobbema 3600 Mark, die anderen, keineswegs schtechten Arbeiten, blieben noch weit hinter diesen Ziffern zurück. Schon sür 130 Mark konnte man z. B. die ausgezeichnete WirtShanSszene eines holländische» Meisters des 17. Jahr hunderts erwerben. Die gleichzeitige Versteigerung einer weiteren Sammlung aus ausländischem Besitz gestaltete sich zu einem völligen Fiasko. Infolge der sehr Hohen Limite konnte stier überhaupt kein Zuschkaa erfolgen. s* Grabdenkmal für Frieda Jung. Aus Spende», zu deren Sammlung der Goethebund tn Königsberg aufgerufen batte, ist der ostpreußischen Hetmatd'chtertn Frieda Jung auf dem neuen städtischen Friedhos in Insterburg ein Grabdenk mal errichtet worden, das Professor Hermann Brachert tn Königsberg geschaffen hat.