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4 «Dresdner Nachrichten" 4 Montag. 2«. Juni 1VU5 » Nr. 175. '"Hands-ristendrurtrtlung. NtchtenLtselund Sott« <80 Ma.». Lisel, Du stbeink mir ein aiisprucksvolle«. über- mütige« Dingelchen zu sein. Wieviel Körb« ball Du schon aulgeteill? Na. mach« nur weiter Io. und in ein paar Jahren ist aus dem luftigen, vtrlumivorbenen Lisel eine finstere. griesgrämltchc Liese geworden, di» mit Sott und aller Well Kabul Die Anlagen dazu sind vorhanden. Du bist miherdem ziemlich 4l. Haft ein spihe« Züngelchen und läßt andere gern Dem« Nkberleaendeit suhlen ^ kannst aber auch recht nett, >2 und 8 sein. Lotte Hilst Dir wohl di« armen Männer arger,, ? Sie scheint ein aetstig reg Mine«, resolut«« Nichtchen zu sein, an Ordnung und Läuslichleit gewöhnt, etwa« 29. dabei aber 15 und I» und nicht ganz so 27 wie Lisel. — Nichte Helene <25 Psg.) halte ich sitr etwas zerstreut und ,erfahren im Denken und Schaffen. Du gibst wenig aus Leußerlictiketlen, bist offenherzig und nt. i» und tt, >5 und mehr 19 als — N e s f« Hermanns«! und vorher so Psg). Ein ernster, überlegender Charakter, «2 und fleißig, etwas 2«, aber 19 und 1b. an Ordnung und Tätigkeit gewöhnt. — Ness, H. L ck. <d0 Mg ). Etwas einaebilbet, aber 42 und 3S, ei» auSdauern der. konsequenter Geist, der »eben dem Eifer auch das Geschick besitzt, etwa« Tüchtiges zu leisten. 19 und 15. 91 und 8. — N e s s e G » st a v A d o l s (50 Psa.). Du scheinst mir ein sogenannter Durchschnittsmensch zu sein, der keine ausgesprochen schlechten, aber auch keine hervorragend guten Eigcnschasten besitzt. De» Platz, an de» Dich da« Schicksal gestellt hat. nurit Du ganz gut aussülle». c« fehlt Dir aber an Initiative ,u seldständ,- gcnl Handeln. Bist 13 und selbst da 9, wo Du aus Deiner Hut sein soll test E« ist Dein Glück, daß Du gar nicht zum Sparen kommst, denn „gute Jc-undc" würden keine grobe Mühe haben. Dich von Deinem Mammon befreien. — Nichte Martba <30 Mg.). Du scheinst mir ein rätsev haste« Wesen, eine Art Mannweib zu sein. Harle weibliche Negungc» de« Gemüt« find Dir fremd. Du hast ein freimütige«, offene« Wesen, bist prak tisch und verständig im Handel», im übrigen halte ich Dich für 3l und 19. — Nichte Märtel <59 Psg > besitzt ein heilere«, sonnige« Gemüt, ist 6 und S, etwa« 28 und sehr 27, durchaus nicht 97, aber 13 und 13. und offen wie ihr Herz ist auch ihre Hand. — Nesse Will« H. t> M>. Ein lebhaft, säst leidenschaftlich empfindender Geist spricht aus der Hand schrift. Die harmonischen Züge zeugen von Bildung und rascher Auffassungs gabe. Du bist etwas 33, im Verkehr aber 13 und 8. Endlich ist in der Schrift ausgeprägt ein Hana zur Genusssucht und Verschwendung. — Nichte S e w e l l a <2S Psg). Aus ein schwächliches, vielleicht durch Mißgeschick niedernedrücktes Weien läßt sich au« der Schrift schließen. Du bist 6 und 9 und sremvcn Einslüssen leicht mgänalich. sonne 38 im Handeln, von Gemüt herzensgut, lb und 8. — Nesse M. F. D. <10 Bsg.). Ich soll mir kein Blatt vor den Mund nehmen. Gut. io will ich Dirsngen, daß ich Dich sür einen recht eitlen Mensche» balle, der gern allen gefallen möchte, der ans sein eigenes Urteil weniger gibt als aus das anderer. Jetzt ..hiuunelhoch jauchzend" und 5 Minute» daraus „zum Tode betrübt", gegen diesen liebenswürdig und unterwürfig, gegen jenen schroff und 29. Kurz und bündig : Ein Mensch, der mit Geschick sich durch« Lebe» zu schlängeln versteht. — Nesse Arno <69 Psg.). Dich halt« ich sür einen offenen, ehrlichen Charakter, für einen Man», der geradenwegs, unbekümmert um Lob oder Tadel, das vorgesteckte Ziel verfolgt, der vielleicht auch >m stände ist. den, der sich idm hierbei in den Weg stellt, unbarmherzig zur Seit« zu stoßen. Du bist etwas 23, aber 8 und 13 gegenüber demjenigen, der sich Deinem Willen fügt. Und das scheint Deine Braut Slfriede zu tun, die ich sür ein gutmüiigcs, bescheidenes Nichtchen balle. Sie besitzt recht geringe» Ehrgeiz, selbst elwaS ,u gellen, sie schmiegt sich lieber, Hiss« und Halt suchend, an, ist 36 Mid 37, nicht gerade I», aber auch nicht 4, haus- hältensch und ordnungsliebend, kurzum ein Weibchen, wie es Arno gerade gebrauchen kann. —Nichten Frida und Gleichen <60 Psg ). Frida scheint mir ein auigemeckteS. strebsames Nichtchen zu sein, zwar etwa« 29 und 39. aber gern 8 mit Rat und Tat. Vielleicht ist es eine ältere Schwester, die ihre Lebensaufgabe darin erblickt, die ..Kleinen" zu „bemut tern". Sind diese dainit einverstanden^ dann gebt die Sach« glatt ab, anoerensalls aber, oder wenn etwa gar ein Hausherr seine Rechte als Mann geltend mache» wollte, ist Gefahr im Anzuge, denn gutwillig läßt sich Frida ihrer Herttchereigenichaft nicht berauben. Grelchen ist ein gesüdis- und veknaueiisseliaes Kind, noch unerfahren, darum auch noch so sehr 6. 31 und l >: fleißig und sparsam. — N e s s e P a u l <60 Psg ). Die Schrift ist die eines «was erregten, nervösen Menschen, der es sich bieten kann, seinen Launen und Einsällen freien Laus zu lasten. Du hältst iehr viel auf Dein eiaenes liebes Ich, sür das Du kein Opfer scheust, auch dann nicht, wenn dies auf Kpsien anderer nur geschehen könnte. Solange Dir die Sonne de» Glücks scheint, mag mit Dir ganz gut cillszukommen sein, dann bist D» 12, 19 und 8: wenn sich aber Widerwärtigkeiten einstellen, wirst Tu unanaenebm, verlierst den Kops, es manaelt Dir dann an Halt und Energie, dem Schick sal die Stirn zu bieten. ?! i ch l e Anne, deren Schrift Du beilegst, ist eine deiiere, sorglose Natur, die nicht nach dem Morgen fragt, wenn nur das Heute gut ist. Sie ist lebhaft und begabt und scheint das Zeug dazu zu haben, dermaleinst den Pantoffel — und wäre es auch nur ein seidener — mit Grazie zu schwingen. Im übrigen ist sie 7 und 15. — Nichte I v a so Psg ). Dich halte ich für ein braves kleines Hansmütterchen, an spruchslos und I, 3l und 12. Die beiliegende Handschrift stammt von einem exakten, strebsamen 'Resten, der kunstsinnig und schwärmerisch veran lagt ist. Leider ist er etwas 21. so daß man nicht recht wissen kann, ob er es auch so meint, wie er sich gibt. Er scheint ja 12 und 31 zu sein, ist aber wohl bei der ersten besten Gelegenheit 17 und dann ungemütlich. 23 ist er nicht, viel eher hafte ick ihn für 13 und 8 Das bitte ich mir aber aus, liebe Nichte Iva. daß Du ihm meiner Beurleilung seiner Handschrift wegen keinen Korb gibst! 1. bescheiden, 2. sanft, 3. duldsam, 4. heiter 5. übermütig, 6. mitteilsam, 7. verschwiegen, 8. hilfsbereit, 9. vertrauensvoll, 10 einfach, lt. natürlich, 12. liebenswürdig, 19. gefällig, 14. demütig. 15. vetträgftch. 16. anspruchsvoll, HeiratSiehnsuchtsantworten. 17. leicht aufbrausend, 18. empfindlich, ernst, mürrisch, verschlossen, klatschsüchtig, egoistüch, mißtrauisch, putzsüchltg, kokett, verlieb!, 28. ungefällig. 29. berrschstichlig, 30. strcitiüchlig, 31. ausmittig, 32. schwermütig. 19. 20. 21. 22 23. 24. 25. 26. 27. 33. hochmütig, 34. mutig, 35. uuternehmend, 36. zaghaft, 37. schüchtern, 38. eigensinnig. 39. rechthaberisch. 40. stolz, launenbast, strebsam, blasiert, etsersüchtig, sanguinisch cholerisch, phlegmatisch, melancholisch. 4l 42. 43. 44. 45. 48. 47. «8. Landnichie Hanna <10 Psg.» stellt sich als ein junges, lebenslustiges, blondes Mädchen von hübschem Aeußeren und häuslichem Sinn mit dem Bemerken vor. daß sie aus dem Lande keine Gelegenheit habe, Bekanntschaften nach ihrem Ge schmack« cinjuknüvten. Die Landwirtschaft habe sie zwar gründlich gelernt, aber zum Ueberdruh bekommen, so daß sie nicht verhehlen kann, daß ihr als Lebensgcsäbrte ein sichergestellter besterer Beamter am meisten tnioonie- ren würde. Sie verwahrt sich daaegen, daß man sie als „eene vom Dorfe" sür ungebildet halte, sie habe im Gegenteil eins io seine Erziehung ge nosten. daß sich ihr Zukünftiger ihrer nicht zu schämen brauche, auch sei ste sehr wohl im stunde, ihm ine feinsten Leckerbisten, wenn ec für solche gerade ein Faible haben solfte, zu bereite», stieben einer reichlichen Aus stattung Hai sie auch ein ansehnliches Häuschen MooS in die Ehewagschale zu legen. Was ihren Zukünftigen betrifft, io verlangt sie, baß er heiteres Temperament, gute Bildung und ein nicht minder gutes Herz besitzt. Ohne ihr eigenes Alter zu verrate», gesteht sie dem in Frage kommenden Neffen 3» wohlgcMlte Lenze zu. — sti i ch t e M a r I h a <20 Psg.» Hai es, wie sie versichert, bisher eigenllich nicht sür recht pa»snv gehalten, Latz Vertreterin nen des weiblichen Geschlechts selbst vie Initiative ergreifen und aus Freiers süßen wandeln. Bei dieser Abneigung gegen Selbsthilfe ist Manha aber 28 Jahre alt und damit anderen Sinnes geworden, zumal ihre Famiiien- verhallniste eine Aenderung erfahren haben, die ibr eine baldige Verheira tung als recht wünschenswert erscheinen läßt. Zum Lebensgefährten wünscht sie sich einen gemildert »nd solivenMann von stattlicher Erscheinung, gutem Ebarafter und tadellosem Rufe im Alter von 29 bis 37 Jahren. Ob er Beamter oder Geschäftsmann ist, giltMariha gleich, nur soll er in der Lage iein, ihr eine iorgensreie Existenz zu biel-n. Für den Fall, daß er ein Ge schäft besitzt, will sie ihren Herzenswunsch, einmal nur Hausfrau zu sein, gern begraben und sh» in seinem Berufe als tätige Gehilfin zur Seite stehen. Martha bezeichnet sich als ein Menschenkind von stattlicher Figur, angenehmem Aeußeren, heiterem Temperament. gutem Charakter und tadelloiem Ruse, auch versichert sie, lehr wirtschaftlich erzogen zu sein. An materiellem Besitz hat sie mit einigen tausend Mark an Geld und Gut auszuwarten und auch später »och ein Erkleckliches zu erwarten. — — NesseIohannes <l M.) erklärt, daß er auf den „vielleicht glück lichen" Gedanken gekommen sei, mir iein Herzeleid zu klage», und besteht diese« Herzeleid darin, daß er seit einem Jahre Witwer ist und ohne Kin der und sonstige Verwandten allein in der Welt steht. Da er erst 40 Jahre all ist, sich in seiner Lebensstellung befindet und auch Vermögen besitzt, so »reii« er, daß er voch wohl nichts Klügeres tun könne, als sich wieder zu verheiraten, und mir soll die ehrenvolle Ausgabe zufallen, unter meinen zahlreichen Nichten eine recht nette Witwe von 25—35 Jahren sür ihn her- auszu!»chen. Besagte Witwe fall aber nicht bloß nett, sondern auch musi kalisch, sehr beiter und etwas vermögend sein. Ob ich das alles in einer Richte vereinigt finden ivero:, ist freilich zweiselhait, aber vielleicht ist der gute Johannes kein Unmensch und verzichtet wenigstens auf — die Musik. — 'Resse Walter schreibt: „Ich bin. wenn ich mich vorstellcn darf, der Sohn eine« der ältesten Leier der „Dresdner Nachrichten" und bitte den Onkel, mich armen Menschen auszunebmen in die »Nichtenecke". Ich greise zu diesem Radikalmittel gegen das Junggesellentum, da ich au, einem Annoncenwege nicht den gewünschten Erfolg batte, trotzbein aber nicht vor der Ebe einen chronischen Schreck bekommen, sondern setzt erst recht den Vorsatz habe, ei» solider Ehemann zu werden. Ich bin 26 Jahre alt. 1,70 Meter groß, dunkelblond, angenebme Er scheinung re. War einstmals ein schneidiger reitender Artillerist, jetzt Wachtmeister der Reserve. Bin weil gereist, sogar bis Afrika. Also die nötige Menschenkenntnis ist da. Ich habe ein besseres, sauberes Landwerk gelernt, da ich keine sonderlich große Vorliebe sür Sindie» hatte. Jetzt bin ich Besitzer einer sch»!densreien, »üttelgroße» mechanischen Fabrik. Außerdem besitze ich ein vcrsügbares Vermögen von 35 000 M Was die Zukünftige anbcianyt. so soll sie nicht über 25 Jahre alt sei». Im übrigen lasse ick dem Schicksal seine» Lauf. Vor allem erwarle ich durchaus keine Geldnichte, da ich ein Mädchen »ns nicht einen Gelvsack zu heiraten ge denke. Da mir mein Unternehmen einen Iahresncrdienst von 6—80!>o M. sichert, glaube ich, »ine nicht zu anspruchsvolle Frau ernähren zu lönneu. Wirtschaftlich »nd häuslich müßte jedoch eine Nichte sein, um mit mir an zubändeln. Der Ferienkolonie sichere ich lneriüil 100 M. zu." Hoffentlich schwindet dem in Zusicherungen anscheinend sehr ir-lendiden Walter vereinst im Rausche der Flitterwochen die gegen die Ferienkolonien cingegangene Verpflichtung nicht aus dem Gedächtnis. verMche» ui» Sächsisches. — Ueber die ärztliche Untersuchung der im tzeuerlvschdienst« änalffckten oder erkrankten Feuerwehrmänner brbus« erstützuna au« dem FeuerwehttondS hat da« sächsische Mnn- ! Innern verordnet, das, > vffi veru Unterstützung au« dem FeuerwehrsondS hat da» sächsische sterium de« Innern verordnet, daß diese Untersuchungen zu den sogenannten Offizialverrichtungen der Bezirksärzte gehören, sür die eine besondere Vergütung nicht erhoben werden darf. Kür Ossizialreisen erhalten die Königlichen Bezirksärzte vom Staate eine ReiseaufwandsentschÄsigung von ft 600 Mark jährlich. — Wie schon kurz milgetejlt, werden auch in diesem Vom aer Sondrrzüge zu ermäßigten Preisen von Leipzig und Dres- den nach Wien über Tetschen—Jalau mit Anschluß nach Budapest abgelaffen, und zwar die Sonverzüge von Dresden Sonnabend, den 15. Juli, und DienSIag, den 15. August. Die Abfahrt des Sonderzugs am 15. Juli erfolgt von Dresden, Hauptbahnhof. nachmittags 6 Uhr 15 Min., die Ankunft in Wien. Nordwestbahnhos, am anderen Vormittage 9 Uhr 31 Min.: am 15. August verläßt der Sonderzug dagegen den hiesigen Haupt- bähnhos schon nachmittags 5 Uhr 36 Min., die Ankunft in Wien erfolgt am nächsten Morgen 7 Uhr 43 Min. In Pirna und Schandau werden zu beiden Zügen ebenfalls Fahrkarten aus- gegeben. Die Weitersahrt von Wien nach Budapest geschieht mit fahrplanmäßigen Zügen. Die Fahrkarten erhalten eine 45>ägige Gültigkeit uni> kosten ab Dresden nach Wien in 2. Klasse 31,10 Mk., in 3. Klasse 16,40 Mk„ nach Budapest in 2. Klaffe 59,90 Mk.. in 3. Klasse Ä,90 Mk.: ab Pirna nach Wien 29,90 und 15,60 Mk.. nach Budapest 57,70 und 29 Mk., ab Schandau nach Wien 28,50 und 14,60 Mk., nach Budapest 56,30 und 28 Mk Die Rückfahrt kann mit Schnellzügen — mit Aus nahme des NachlschnellzugeS Nr. 1 Wien-Tatschen in 3. Klaff« — ohne Nachzahlung ansgefiihrt werden. — Der unter dem Protektorate des Königs Friedrich August stehende B i e n e n zü ch t er ve re in sür Dresden und Umgcgrnd hielt am 18. d. M. im Restaurant zum ..Freiberger Silber quell" auf der Landhausstraße seine 5. diessährige Mitglieder versammlung ab. Der Vorsitzende, Herr PrioatuS E. W. Zöllner-DreSden-Strehlen eröffnete die Sitzung mit verschie denen Mitteilungen und brachte u. a. auch zur Kenntnis der 'Mitglieder, daß die gewünschte Bepflanzung der Eisenbahndämme mit Bienennährpflanzen seitens der Staatseisenbahnverwaltung leider keine Aussicht auf Erfüllung habe. Sodann wurde eine Auslassung Ferdinand DickelS^-Darmstcrdt in der „Leipziger Bienen-Zeitung" zur Diskussion gestellt über die Frage: „Ist ein Faulbrutgesetz notwendig oder verwerflich?" Dickel ömmt in seinen Ausführungen einersciis zu der Ansicht, daß die Faulbrut heilbar sei, es also keines Gesetzes zur Vernichtung der an Faulbrut erkrankten Völker bedarf: anderseits gelangt er zu dem Schlüsse, daß, solange di« Jmkerkreise selbst nicht im Raren über Wesen und Charakter der Faukbrut sind, es «in Nnding sei. von einer Regierung zu verlangen, sie solle durch Gesetzcserlaffe in eine Angelegenheit eiligreifen, die sie in der dem Feuertod überliefert, werde die Faulbrut nicht nur nicht ans der Welt schaffen, im Gegenteil es wird nach Teckels Ansicht die praktische Bienenzucht in hohem Grade schädigen und die natürliche Enlwicklung der Bieneuforschung ganz empfindlich be nachteiligen. Diese Ansichten stießen jedoch auf lebhaften Wider spruch in der Versammlung. Ein Fcmlbrutgesetz sei durchaus nicht verwerflich, sondern unbedingt notwendig. In den, meisten Staaten Nordamerikas besten Erfolgen, und der . zu solchen Maßnahmen greisen, wenn er sich Nutzen davon verspräche. Die Forschungen über das Wesen der Faulbrut seien noch nicht abgeschlossen und man könne daher noch gar nicht belmupten, daß ein Schutzgesetz verwerflich sei. Vieles komme auf die Art der Ausführung eines solchen Gesetzes an. Vor allem sei dringend zu fordern, daß Deutschland gegen die Einfuhr von faulbrutiaeu Bienenvölkern aus dem AuÄaiw ganz energisch geschützt werde. Namentlich italienische Händler ver fahren darin ganz skrupellos, hängen den deutschen Imkern unter allen möglichen Anpreisungen und Vorspiegelungen für ihr gutes Geld infizierte Völker auf und stecken dadurch auch die gesunden Stände an, wenn die Faulbrut nicht sofort entdeckt und die betr. Völker durch Feuer vernichtet werden. Deshalb müßten ins besondere die italienischen Bienenvölker vor ihrem Einbringen an der Grenze einer gewissen Quarantäne unterworfen werden, und die Lieferungen dursten erst dann, etwa nach drei Monaten, zahlbar sein, wenn es sich erwiesen hat, daß die importierten Völker vollständig gesund sind. Die Versammlung beschloß, diese Anregungen dem Direktorium des Hauptvereins zur wetteren Erwägung zu unterbreiten. Im Anschluß daran fohlen noch Mitteilungen über die Reichstogsverhandlungen, die Petition um Erlaß eines HonigschutzgesetzeS betreffend, die be- kamttlich dem Herrn Reichskanzler zur Erwägung überwiesen worden ist. Die nächste Mitgliederversammlung wird erst am 13. August stattsiuden. — Oberverwaltungsgertcht. Der Eisengießer Ungrr war für das Jahr 1904 gleichzeitig zu den Gemeindeanlagen in Sosa und in Aue heranaezogen worden. Der Stadtrat zu Aue stützte sich hierbei auf die Bestimmung in 8 5. Absatz 1s des Orts- steucr-Regulativs, weil er U. in Aue als wesentlich wohnhaft an sah. Tatsächlich steht der Genannte seit 1891 in Aue in ständiger Arbeit und wohnt dort in Schlafstelle, kehrte auch dorthin im Oktober 1898 nach Ablauf seiner Militärdienstzeit unter den gleichen Verhältnissen zurück. An den Vorabenden der Sonn- und Feier tage begab er sich regelmäßig zu seinen in Soia lebenden Elter», verbrachte hier seine freie Zeit und ging Montag srüh wieder zur Arbeit nach Aue zurück. Als er sich 1899 verheiratete, trat hierin insofern eine Veränderung ei», als er in Soia einen selbständigen Hauskalt errichtete und nunmehr hier bei Frau und Kind die Sonn- und Feiertage verlebte. Seine Schlafstelle in Aue benutzte er aber nach wie vor. U reklamierte gegen seine Heranziehung zu den Gemeindcanlagen in Aue, jedoch ohne Erfolg. Dagegen wurde der von ihm eingelegte Re kurs für beachtlich gefunden, indem der Krelsansschuß seine Heranziehung zu den Gemeindeanlagen in Aue als unzulässig bc- zeichnete mit der Begründung, die Anwesenheit des Rekurrenten in Aue werde durch sein Arbeiksverhältui« bedingt Soia bilde für U. den Mittelpunkt seiner wirtschaftlichen und häuslichen Tätig keit. Nach Lage der Verhältnisse könne Aue ats wesentlicher Wohnsitz im -sinne von 8 ll der revidierten Städleordmmg gar nicht in Betracht kommen. Gegen diele Entscheidung richtet sich die von der Stadtgemeiude Aue erhobene Anfechtungsklage, in der die Ansicht vertreten wird, daß U. zur Ansechtiiugsklügerin in einem Verhältnis stehe, das ihn in Äne anlagenpflichtig mache. Die beiden Tatsachen, daß U. in Aue seine frühere Wohnung (Schlafstelle) beibehalten habe und lediglich dort seiner Erwerbs tätigkeit »achgehe, begründeten den Begriff des Wohnsitzes. 'Nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches hätten Ehe frauen und Kinder den Wohnsitz des Familienhauptes zu teilen, das auch dann Gemeindeanlagen zu entrichte» habe, wenn die An gehörigen anderswo wohne». Selbst wenn man aber nicht an nehmen wolle, daß U. in Aue seinen Wohnsitz habe, io komme doch ein wesentlicher Aufenthalt in Frage, da er den Schwerpunkt seiner Tätigkeit nach Äne verlege. Das Oberverwaltnngsgericht — 2. Senat — schließt sich indessen den Gründen der Vorinstanz an und weist die Anfechtungsklage ab. Tic Kosten hat die Staats kasse zu tragen. — Amtsgericht. Der Kesselschmied Johann Giebel häuser in Kaditz legte im Frühjahr mit anderen die Arbeit am Schleusenbau in Radebeul nieder uno stand mit Streikposten. Bei dieser Gelegenheit wurden vorübergehende Arbeitswillige des öfteren beschimpft, worin sich ganz besonders Giebelhäuser mit hervorlat, weshalb die Beschimpften am 11. Mai gegen ihn polizeiliche Hilfe anriesen. Unter anderem hatte Giebelhäuser eine Anzahl an den Streikposten ruhig vorübergehender Arbeits williger als Streikbrecher und veiA ... L ... . bezeichnet »nd laut geäußert: „Die H . . . . mußten totgeschlagen werden." Er will seine Aeußerungcn nur auf diejenigen bezog"» haben, die als Verbandsmitglieder den Ausstand mit beschlossen gehabt batten, dann aber doch weilergearbeitet hätten und dadurch ihren streikenden Verbandsgenossen in den Rücken gefallen wären. Wie von den Zeugen bekundet wird, hat er die beschimpfenden Aenßc- rungcn allgemein getan. Er wird darnach wegen Beleidigung im Zusammentreffen mil Z i53 der Reichsgewerbeordnung zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt. — Ter 45jährige, Arbeiter Johann Scbenkcr wurde in der Nacht zum 6. d. Mls. im Freien ans einer Bank schlafend augeirosfen und von dem Gendarmen oeweckt was ihn unwillig mochte. In seinem Aeraer beleidigte Der 38 Jahre alt«, wegen seiner schweren deutschen Heere ausgestvßen« Arbeiter sich am 10. Mai einem auf der Wanderschaft gesellen trug abwe dem der 6 „ . .. , . sich zuaecignet hatte. Sie konnte chm wiel " '1 Mm den. Es wird auf trafen au« Dar Otb ' enen y „ , »ebuvg «m »nid kleine» Köfserchrn, au« ubr vermißte, vir Otto ieder abaenommen wrr- ^ ubgen»W««n ..... könnt Gefängnis erkannt. — Der 25jäh- rige ausständige Tabakarbeiter Josef Maffon stand am 24. Mai vor der Jasniatzischen Zigarettenfabrik auf der Schandauer Straße Streikposten; als Arbeiterinnen die Fabrik verließen, beleidigte und beschimpfte er diese. Er wird wegen Bergeben» aegen 8 185 des Reichsslrasgcsetzbuchs in Verbindung mit 8 153 oer Reichs gewerbeordnunä zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Den Be leidigten wird Publikationsbefugnis zuaesprochen. — Ein gleiches Verhalten brachte den 21 Jahre alten Mechaniker Friedrich August Krüger auf die Anklagebank. Dieser batte mit anderen in oer Fabrik photographischer Apparate zu 'Reick die Arbeit niedcrgelegt. Am 31. Mai stellte er sich vor der Fabrik auf und beleidigte die die Fabrik verlassende» Arbeiter. Das gegen ihn gefällte Urteil lautet aus 14 Tage Gefängnis. — Ter Arbeiter Franz Adolf Kühnnu erschien am 23. Mai in einer Speisewirtschaft, die die Konzession siir den Verknus alkoholischer Getränke nicht besaß, und verlangte Bier, was ihm verweigert wurde. Darüber geriet er in Wut »nd zertrümmerte beim Verlassen deS Lokals nmtwillia die Glasscheibe in der Eingangstür. Dafür muß er 15 Mk. Geld strafe bezahlen. — Im Geschäftsbereiche des Kulturministerium« ist ,u besetzen : die Kirchschulstcsie zu Seisersbacb bei Mittweida. 1242.50 M. von. Schul-, 440,27 M von, Kirchcndicnst, freie Wohnung mit Garten- nutznug, NO SR. ftlr Fortdildungsichui- und 55 M. sür Turnunterricht. Gesuche dis t5. Juli an Bezirksschulinspeltor Dr. Schilling, Rvchlttz. — Oefseulltch« Versteigerungen in den König!. Amtsgerichten. DienSIng, den 27. Juni. Dresden : Minna Marie verebel. Leidig geh. 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Lim- bach: Das der offenen Handelsgesellschaft Rocksch L Weber gehörige Feld <48,5 Art in Obenrohna, 7890 M. Dresden: LekoraltonSnialer Ludwi Hugo Aisred Werner« Vorderwobngebäude mit Holzveraiwa-Anbau, Ho raum und Gatten <9,2 Ar» dascibst, Wormser Straß« 5, 127 200 N Scheibender« : Hulva Emma verw. Schubert geb. Allmanns Grundstücke in Erottendors: 1. Wohnhaus und Feld <l Hektar 44,8 Ar), 58S0M. : 2. Feld <l Hektar 20,5 Ar), 1140 M. Pirna : Dr. Carl Gregors Wohngebäude mit Verandavorbau, Hvsranm und Satten <15,6 Ar) in Kletmscbachwitz. Laster- nutzer Siraße, 2» 968 M. Pirna: Emilie Auguste verehel. Förster geb. kchlachtes Wohngebäude, Nebengebäude mit eingebautem Stall, Losrawn und Garten <24 Ar) tn Heidenau, Dresdner Straße. 32 660 M. Leidig: Privatmann Franz August Gotlbrls Bunkes tm Rohbau vollendetes Modn- hau« <7,2 Ar) in Leipzig-Schleußig. Slieglitzstiaße, Ecke der Könneribftrcche. >09 700 M. Zur völligen Herstellung des Grundstück« find noch 31 600M. erforderlich. Leipzig: Ziminermeiftcr Otto MaxPlaul« Wohnbau«, Hinter baus sür Werkstatt, Waschhaus und Garten <5,8 Ar) in Leipzig-Klein, zichochcr, Gustav Adolskrcihe 2l>, 41 600 M. Dresden: Baugewerken Her mann Mar Munchs und Gustav Adolf Ldscbaus' freistehende« Wohngebäude mit bebaubarem Hinterlande, Hosraum und Gatten <11,4 Ar) in Dresden- Seidnitz, Lcidenauer Straße 19, 45 771 M. Plauen: Bauunternehmer Gustav Adolf Weißflogs im Zieh bau sertiggestelfte« dreigeschossiges Wohn gebäude <6,2 Ar) daiclöst, Scharuborsistraße 6, 28 000 M. Leipzig: Ritler- ftinsbcsttzer Karl Richard Backs und Genossen gehörig« Bauplätze, aus denen sich zurzeit Schrebergärten befinden <1 Hektar 13,1 Ar, 1 Hektar 10,6 Ar bez. 2 Hektar 21,8 Ar) in Leipzig-Lindenau, grenzen an die bebaute Wettiner und die Anger-Slraße, an den Ebarlottenhos und an di« Luvp«, »usa 505 800 M. Versteigerung zur Aushebung einer Gemeinschaft. stammen °o> Zur nehme man 3 Fl. IbSnlt» „Marke Borsdorser", I Fl. LtteN»««>-mc«ti» M»Zc „Feinster Dessertwein", »/, Fi. Selterswasscr uebtt Erd beeren und Zucker nach Geschmack. Diese Bowlen haben ganz köstlichen Erdveergeschmack und Aroma, sind sehr billig «nd ordentlich bekömmlich. Für unsere Hausfrauen. Was speisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Fleischbrühe mit Lebernocke», wtcinbntt mit Kaviarsance. Entenbraten mit Salat. Stephanie- Omelette. — Für einfachere: Hammelfleisch mit grüne» Zwiebeln und Schälklößeu. Gefüllte Gurken. S mittelgroße Gurken, 3 altbacken« Weiß- brölchcn im Geivicht von 225 Gr., 3 Eier, Liter Champignon«, 50 Gr. Butter, Zwiebel», Petersilie, Salz, Muskatnuß, und Backsett. Man schält die Weißbrölche». «in. drückt sie dann fest aus. Inzwischen bat n Petersilie und Champignon« tn der Butter gedünstet, hier«» g»dt man dem Weißbrot und brennt e« ab. Dann nimmt man di« Fülle vom Feuer, gibt Eier und di« Würzen außer Kapern und Zitronensaft daran u«d rührt diese Masse gut durch. Nun schält man die Gurken, schneidet fl« der Läng« nach durch, höhlt sie aus und füllt sie mit obiger Masse. Nachdem man die Gurken wieder »uianimengebunden hat. schmort man sie in dem dazu be stimmten Backsett aus beiden Seiten recht braun. Dann schneidet man dir Fäden los, ordnet die Glitten auf einer Platte und berettrt ein« seimige Sauce dazu, indem man «was Mehl in Butter bräunt, Kapern, Zitronen saft und Wasser darangibt, mit Wut-Extrakt im Geschmack kräftigt und alles nochmals auskochen läßt. Dresdner Gctreidekümmel, da« bekannte, vorzügliche Destillat der Likörscibrik mit Domvfbetrieb von 8«I»UI1n« «d Körner, große Brüdergasse 16, in Orig.-Ltr.-Fl. L M. 1,30 inkl. sei bestens empföhle». fami I iennsedrickle Geboren: H. Hering, Tageard. T Schuhm. T.: M. R. „ „ , , G. R H. Bullmann, , . . , M. R. Bobe, Haudarb. T.: J.A. Krakelt, Ingen. S.: E. G. L. H- C. Bottich, Küchenmstrs. T.: K. F. Günther. Kaufm. S.: O. O. Leuschner. Schlossers T.: H. B. Holler, siadt. Laternenw. T.: O. R. Oettel, Bäckermstrs. S.; G. F. B. Kraatz, Schlossers S.: H. F. G. Lau, Kausm. S.: A. K. Hempel, Kaust». T.: I. Tvrva, Kutschers S.: H. R. Witschak, Schneiders S.: E. K. Wachtclborn. Schneiders T.: M. P. Unger, Klempners T.; A. I. H. Wadnig. Handarb. S.: I. I. W. Scholz. Bauarb. T.: P. A. A. Mersch, Lackierers S.; F. R. Krummbiegel, Handarb. (ch) T.; L. O. Hertelt, Malers T.; I. Dembour, Kaufm. S.; E. H. Eichhorn, Arb. T.: K. H. Wehnske, Tiefbauarb. S.: G. Ä. Beugel. Staatseisenb.-Bur.- Assift. T-, sämtlich in Dresden. Gestern nachmittag entschlief sanft unser einziger, herzensguter, lieber Sohn und Bruder MSM8 I-MllM im Alter von 21'/, Jahren. Dresden (Schaufußstr. 44,1.). den 25. Juni 1905. Vit» L.vonliai'elt, Totenbcttmeister a. D.. nebst Familie. Die Beerdignng findet Dienstag nachmittag 3 Uhr von der Halle des Tolkewitzcr Friedhofes aus statt. Heute nachmittag >/,5 Uhr entschlief hochbetagt^ nach längerem Siechtum mein geliebter Vater, unser teuerer «Schwieger- und Großvater, der 'Rentner Herr vdriskiün Lwil Lüdlor. In ticscr Trauer I Külllvtt und Iran ^»nn »4,öur«- geb. Flüklvl' nebst Kindern. Mitttvcida, den 25. Juni 1905. Die Bestattung ersvlgt Mittwoch den 28. Juni nachm. 3 Uhr.