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haben sich begnügt, die von den Men stehen gelassenen kleinen Mittel in oberer Teufe wegzunehmcn, weshalb auch die Production unbedeutend und mit Zuschuß verbunden war. Für das nächste Jahr sollen die tiefern Soh len, namentlich der tiefe Stölln, wiederhergestellt werden, wodurch allein ein neuer ergiebiger und anhaltender Bau zu ermöglichen seyn wird. Die Wich tigkeit des Ganges in hohem Teufen scheint allerdings die Anwendung von größern Mitteln zur Verfolgung in größerer Tiefe rechtfertigen zu wollen. 12) Friedrichs-Hoffnung im Henneberg'schen. — Diese Grube hat^zwar bis jetzt auch nur in schwacher Production gestanden, allein es ist Hoffnung vorhanden, daß dieselbe in bessere Verhältnisse kommt. Die Eig »- löhner haben nämlich «»gefangen, den ihnen vorgeschriebenen Plan, den Roth- cisensteingang mittelst eines Stöllns in tieferer Sohle aufzuschließen und zum Abbau vorzurichten, auszusühren. Zu diesem Behuf wurde der Gang da, wo er das nahe liegende Lränkbachthal durchsetzt, ausgeschürft und der Stölln bereits l5 Lachter einschließlich der Rüsche darauf getrieben. 13) Trauaufgott und Neue Hoffnung im Henneberg'schen. — Bei der erstem Grube beschäftigte" man sich nur mit Gewinnung von Eisensteinflöße für Neuwerk, und die letztere Grube ist nur 1 Quartal im Betriebe gewesen, wo man den Stölln ein Stück im Porphyr sortsctzte, um noch Eisensteintrümer zu überfahren, und außerdem den Gang, jedoch ohne günstigen Erfolg, weiter untersuchte. Die ganze Eclängung des Stöllns be trägt 52^s Lachter. 14) Schmelzhütte im Wutschenthale bei Kamsdorf. — Durch die starke Production der Kupfererze vom Kronprinzgange ist die Hütte im lebhaften Betriebe erhalten worden. Die Kupfcrproduction übersteigt so gar die vom vorigen Jahre um LOO denn cs wurden aus den bei der Erzkaufsanstalt angeliefcrtcn Erzen S32 und aus der Hüttenkräze 11s Kupfer erzeugt. Die verschmolzenen 5065 Wr Erze wurden be schickt mit 177 kupferhaltigem Thonschiefer, 136 Flußspath, L21 Sand und 406 Frischschlacken; der Koblenverbrauch betrug 11,0S3 Ton ¬ nen — 2,19 Tonnen pro Erz (in 1833 — 2,74 Tonnen) — und die Schmelzkosten bestanden in 6526 «b LO 1 Ä. Dieß beträgt pro Be schickung 1 2 ßk 1 L>, pro Nr- Erz 1 «e 6 ?e 11 K, pro Nr- Kupfer 7 «6, wodurch die vorjährigen Schmelzresultate übertroffen werden. — Außerdem wurde ein Versuch gemacht, 198 ftiAr nickelhaltigc Kupfererze vom liegenden Trume des Kronprinzganges über dem Krumofcn zu verschmelzen, die mit 54 Vür Sand und 20 Flußspath beschickt wurden. Ihre Ver schmelzung bot gar keine Schwierigkeiten dar und man brachte 36s Äe- Roh stein und 18 Wr- Speise aus. Letztere wurde ohne alle weitere Reinigung verkauft und den Rohstein wird man bis zu einem verkäuflichen Gaarkupfcr zu bearbeiten suchen, sobald in 1840 noch eine größere Menge davon erzeugt worden seyn wird. Die Schmclzkosten betrugen 132 xß 13 ze 4 Ä- — Der Kohlenankauf ging gut von statten und es fehlte nicht an Kohlen, so daß man am Jahresschlüsse einen Vorrath von 9432 Tonnen — in 1838 nur 5111 Tonnen — behielt. — Die öconomischen Verhältnisse haben sich bei dem lebhaften Betriebe wieder sehr gut gestaltet und es hat ein Vermögens- Zuwachs von 1613 23 A 9 K 'stattgefunden. 15) Die gemeinschaftliche Erzkaufs-Anstalt hat nur noch bis zum Jahresschluß 1839 bestanden und ist aus dem Grunde aufgelöst worden, weil fast nur die vereinigten Reviere Erze lieferten und diesen die Schmelz hütte eigcnthümlich gehört, mithin die weitläuftigern Berechnungen, welche zwischen der Anstalt und den Gruben bestanden, erspart werden können. — Künftighin wird der Erzkauf bei der Schmelzhütte nach einer neuen, nicht wesentlich abgeänderren Erztaxe stattsinden, und cs wird den Gruben frei stehen, ihre Erze selbst zu schmelzen, oder nach der Erztare zu verkaufen. Auch ausländische Erze werden von der Schmelzhütte nach wie vor angekauft ein st. ze "6 Von Die am bei zu 6715 181 1 8 1 8 8 2 6 3 I5 19 687 679 174 8 den Silbererzen erhalten: werden, sobald es in deren Vortheil liegt, solche zu erhalten. Dis angekauf- ten Erze werden mit denen von den vereinigten Revieren gemeinschaftlich ver schmolzen werden. — Welche Erze und mit welchem Erfolge die Erzkaufs anstalt geschmolzen hat,, geht aus dem vorhergehenden §. hervor. Obgleich das Schmelzen sehr lebhaft vor sich ging, so konnte die Anstalt doch nicht 10 A 9 - 6 - 3 - die vereinigten Reviere mit Glücksbuthe .... Treue Freundschaft . . Oberbauaufgott . . . Letzterm haben zu ersetzen: die vereinigten Reviere . Elisabethzeche .... Kobaltzeche .... Glücksbuthe .... chen im Streichen erlangt worden ist. Dabei wurden 128 Tonnen Kohlen ausgehalten. Die Kohle gehört der muschlichen Glanzkohle an und ist für Schmiedefcuer, wie die damit «»gestellten Proben beweisen, sehr gut geeignet. Die Gezähe auf der Grube wurden lediglich damit ausgeschmiedet und auch von den Nagelschmieden wird sie mit gutem Erfolg benutzt. Das Flötz ist unter dem Namen Concordia gemuthet worden, Bestätigung jedoch noch nicht erfolgt. Außer diesem Flötz hat man auch noch ein tiefer liegendes er- bohrt, welches durch einen tiefern Stölln gelöst werden muß. Ein solcher Stölln ist schon vor alter Zeit ein beträchtliches Stück getrieben worden und nur noch ca. 40 Lachter bis zu dem Flötze zu erlangen. Um dieses Flötz in der Teufe des ober» Stöllns anzufahren, treibt man gegenwärtig von letzterm einen Querschlag ins Liegende. — Der Bohrversuch im Vesserthale bei Breitenbach schloß sehr günstige Steinkohlengebirgsverhältniffe auf, ein Steinkohlenflötz durchbohrte man jedoch nicht, obgleich man damit bis zu LOO Fuß Liefe gekommen ist, wo man in einem festen Eonglomerat sitzt. Das Steinkohlengebirgc, welches hier von bedeutender Mächtigkeit ist, hat man noch nicht durchbohre; ein übler Umstand bei diesem Versuch besteht in dem starken Fallen der Schichten, wodurch man bei großer Bohrtiefe eine verhältnißmäßig nur geringe Mächtigkeit des Steinkohlengebirgs untersuchen kann. — Der dritte Versuch besteht in einem Versuchstolln an der Ochsenwiese bei Breitenbach. Dieser Stölln ist bereits einige 70 Lachter durch abwechselnde Sandstein- und Schieferthonschichten aus dem Liegenden nach dem Hangenden querschlägig getrieben, auch ein Schacht vorgeschlagen worden, um schneller vorzurücken, wobei sich in den Sandsteinschichten mit unter die schönsten, dem Steinkohlengebirge eigenthümlichen und namentlich mit denen von Ilmenau ganz übereinstimmenden, Pflanzenabdrücke vorfanden. Obgleich die aufgefundcnen Verhältnisse zu den besten Hoffnungen berechtig ten, so hat man doch bis jetzt nur einige schwache Kohlenschmitzchen und noch kein bauwürdiges Flötz gefunden. 16) Stcinkohlenversuche im Henneberg'schen Schluffe des vorjährigen Austheilerbogens erwähnten Versuchs auf Steinkoh len sind mit ausreichenden Mitteln an 3 Puncten lebhaft fortgesetzt worden. — Am blauen Stein war man so glücklich, mit einem nördlich von dem ersten Bohrloche angesetzten Schachte ein Steinkohlenflötz von 1 — 3 Fuß Mächtigkeit in 4 Lachter Liese zu entblößen. Der Abfall des Gebirgs er laubte cs, sofort einen Stölln heranzuholcn, mit welchem man das Flötz traf und auf welchem derselbe bereits 70 Lachter bei fortwährenden Kohlenanbrü- ganz aufarbeiten; um jedoch einen richtigen Abschluß zu erhalten, hat die Schmelzhütte die im Vorrath verbliebenen Erze und Products nach ihrem Werthe übernommen, und es bleibt nach den formirten Abschlüssen von den Kupfererzen ein Ueberschuß von 6398 "6 9 ist, und Verlust von 1547 18 3k 1 Ä. Erster» haben Allgemeine Bemerkungen. VI. 1) Die gewerkschaftliche Deputation für die vereinigten Reviere und die Kobaltzeche besteht noch aus Herrn Kriegsralh Mestag in Berlin und Herrn Land - und Stadtgerichts-Rath Kcferstein in Erfurt. 2) Im Laufe des 2. Quartals eines jeden Jahres werden den Herren Gewerken-Depulirten vidimirte Abschriften von den Rechnungen der gewerk schaftlichen Gruben und Werke für das verflossene Jahr zugesandt, bei denen solche eingesehen werden können. 3) Die Austheilerbogcn werden unentgeltlich ausgegeben und können ent weder von den Herren Gewerken - Depulirten oder unmittelbar von hier be zogen werden. 4) Nach den vorläufig entworfenen Ueberschlägen soll bei den vereinig ten Revieren mit Vcrlheilung von 3 «6 wiedererstattetem Verlag quartaliter pro Kur fortgefahren werden. Dauern die guten Kupfcrcrzan- brüche und der lebhafte Eisensteinvcrkauf, so wie der gute Zustand des Re viers im Allgemeinen fort und werden die disponibeln Kräfte nicht zu sehr von den bevorstehenden wichtigen Ausführungen in Anspruch genommen, so läßt^ich erwarten, daß dieser Verlag auch im nächstfolgenden Jahre wird erübrigt werden können. 5) Zubuße wird bei der Kobaltzeche wieder mit 1 quartaliter pro Kur veranschlagt werden. 6) Für die Zubußbezahlung oder Ausbeuterhebung, so wie sonstige das speciclle Interesse eines Gewerken betreffende Angelegenheiten muß jeder aus wärtige Gewerke, den gesetzlichen Bestimmungen gemäß, einen Mandatar hier oder in der Nähe bestellen. Hierzu kann wiederholt der Schichtmeister Pinno empfohlen werden. 7) Personalverändcrungen sind im vergangenen Jahre im hiesigen Bezirke nicht vorgekommen; es verdient jedoch bemerkt zu werden, daß am 12. Fe bruar l. I. der Herr Hüttenschreiber Mehner sein 50jähriges Dienst-Jubi läum feierte, wozu des Königs Majestät ihm den rothen Adler-Orden 4. Klaffe Allergnädigst zu verleihen geruhten und die Gewerkschaft der vereinigten Reviere ihn mit einer schönen Denkmünze beschenkte. Kamsdorf, den 15. Juni 1840. 8) Es wird den Gewerken hierdurch bekannt gemacht, daß mittelst hohen Ministerial-Rescripts vom 25. April 1840 das bisher bestandene König!. Aus theileramt aufgelöst worden ist und die Auszahlung der Ausbeute, so wie des wiedercrstatteten Verlags künftighin von den betr. Schichtmeistern erfolgen wird. — Wegen Erhebung der Ausbeute und des Verlags haben jedoch die Gewerken dieselben Vorschriften, wie früher, zu befolgen. 9) Schließlich bleibt noch hinsichtlich der vorstehend angegebenen Kurtaxe für die Ausbeute- und Verlags-Zechen, welche allein nur hierbei in Betracht kommen können, zu bemerken, daß bei Ermittelung derselben nach folgenden Grundsätzen, die auch künftighin in Anwendung kommen werden, verfahren worden ist. Es wird nämlich der Ertrag des betreffenden Werks auf die letzte» 14 Jahre rechnungsmäßig ermittelt; dann mit Hinweglassung der beiden besten und der beiden schlechtesten Jahre; bei Werken, welche erst 13 Jahre oder kürzere Zeit im Betriebe stehen, mit Hinweglaffung der beiden besten Jahre und des schlechtesten; im letzter» Falle aber des besten und schlechtesten Jahres, aus den hiernach noch verbleibenden Jahren der Durchschnitt gezogen und der hieraus sich ergebende Durchschnitts-Ertrag pro Jahr — mit Be rücksichtigung darauf, daß der Werth von Bergwerks-Elgentbum sich von Jahr zu Jahr vermindert, indem die Benutzung des abzubauenden Fossils in der Absorbirung der Substanz besteht — mit dem 12^, 14^ oder i6Zfachen Betrag capüalisirt, je nachdem das Werk sachkundigem Ermessen nach entwe der diesen Ertrag noch auf resp. 25 oder 50 oder 100 und mehr Jalne hin aus hoffen läßt, und hiernach sodann auf gewöhnliche Weise der Werth für den einzelnen Kux berechnet. Wie der Werth von Bergwerks-Eigenthumc der Natur der Sache nach sich immer nur annäherungsweise bestimmen läßt, da derselbe mehr oder weniger von nicht zu berechnenden Umständen abhängig bleibt, so kann na türlich auch die Richtigkeit der nach oben angegebenen Principien ermittel ten Laxen nicht verbürgt werden, und es wird dieser Tarwerth daher hier auch nur deshalb angegeben, um wenigstens ein allgemeines Anhalten zu haben. König!. Preuß. «Henneberg-Neustadter Bergamt. Lindig. Wipprccht. Klemm. Tantscher.