Volltext Seite (XML)
r-ftkblatt für Polttik. vdierdaliun», GelchaUSvtikkkir, Bmikiivenckt, tzikindkiilme. loniikiuciil vieiieliäiirlich M 2,»0. inti die Po» M 2.75 Änlrraie lankoln. 15 via Nachmili. 5 Uv>. omiiao- via 12 Mit, IoNiiillodt: >..<iioiic>ä.5>nno»Wali»-iiIoa>-n bi« N.fNostclä. 5 »>»,»> Walinoiloaeii ill» Nach»> Die IwaXiae Pc> bu. 8 «ilve»' Ib Pia > Nil Mi geliiniuoi 20 P ->.k ba. U Lllbeii' , ia,» odlk »ach Xlittaanl ... Nnlknn Llrilll lX'»«l»a»dil K-ilc ao zji» Nclinme» a»i der Pnvak stiie liege 20 Pi,>- N»ie Ga aic,il! M dad »achilta>>>a>.- Encherne» bar tznierole wirb »ich! oeoeve». Aua- wann» tzweriioiis Amlraae »cfteu Bmiiuineroiiddzaiililiia darch "Pnef- marlc» ob. Poacillzabiutta xawmle „elmiea '»»»iiNirlie renoinoiirie 9jn> lioncen Sepevinmie» n». .Zur !>i»ck. aabe eoioei. Mamilcrwle lerne "1>er- tiubiichlau >er»ivreiti Eielle» U AU» . v?» '1,'eiist. Trcsvc». Willme-Winisa-liir L. ÜMs K«t. LE„ Allnmkt. elegant gsrnirts K>'su1l<i88vn mit ?Iatt8tieI>»tivIc6r«> und ^tlü8-?uffell von iillc. 10 g„. Neueste VS» sen-re>egram«e. «eesiau, Au-ust, Nachm. iGeircidemarkt,. S»i,l„,s»r. IOOL. lw,«„,Aun„s, Lc»i.07.5o. Sc», Okt. 08.00. Raane» StVidr.-vr«, 110,00, Lktbr.-Nvubr U!»,»», Novdr.De». >'22,0o. RLdai loco ZeV« Okt. 10.0». Oktdr.-Nundr. «SM. ^rft. - Weiter: Renen. ^ Ü.I dünnst, Nachui.1,0. fGelrrtde - Riarkii. Welzen liölicr. l-ca ,oa-I7N. Le»,b"Ä »°..5a Okkdr.-Rande. >50.50. Raaacn fei, l°^° "« ».'. Sev.d. "/!".>,„wi Okl..»io». llO.OO. Rübal unveränd., »«,. 15^0. S-»i.>OII,11.70. Spiritus ftrig . loco 67,io, An,..Pe»t. 07,00, ^»^mb-r-LIlSr. 67..»,. Prir.iru,. klL8VLLrvll ! zoöor Art a»8 äon daclontvnclston tllil8lu,rtoi> cts» 111- Äuslnnckoa, ompt'okloii in roielilniltmor Ansivrikl ^VHN. irllil «L 8o!m, T lVoimictiiit II. r>> Udtpi i»ei>At«8ii« II10 A MrsS/ ILör»Kner, LLäronL-ViKLrrvll, kiussawräontlicti ;-ut »wl P>aj8viinl!--. Uinr«ichc>wl d--kimnt ctiired iliroticuvorragoiiclan Ui-ronoelnil't.oi. ,,»!>,»! N.tti». ^ L V m I'ti'i-uii-lli'i»'«»««» 21, "» M>» Hlltlüll, l'illnil/.or^tril^M. «ermann Juns ^lorelirinsf '1'oillour §SSLtra.LLL, TlLUkllLUL I. nmiilit-lllt /,»!- iiil>i>;sn »Nil ^ri»Ivti5i''I>t-n It«.»i««-^uni'i»i<'r- ItoK'«!' :»>8 OnilUim lii.u' I/ür;I>t>i;Ic6it. ^vlidiiüt nnd ^iib«i» nlil von I n«,« Ii«»ii-!V«»c«»«^.»ii vti. ^i.U§U2tl1§StrLSLS N'r. (»»iLrir «1«» vo^riß^O). Nr ' »:r 32 «,<»«»<»Erp,.! L'L'SSL Dr--dcn. ,b.-!7. Toimcrstaa.II.'Aiiaust. «II I» t^r^e». 2 Quartal «uwachb 1.400 . 1 Lrnipkr. wcnia Utriindrrt. »cmcriung-. WittrrmlüScharakik. wcchikln». ^»»»a»".... »a ^ LrraniwoNlich« Nebakteur für Pvlttlschi'8 M >!mll Blerev I» Dreiide». Das; der dcutschni Kiiloninlpvlitik die uiiaiiacnclimcn Ersal)- Nliige» nicht jiciii; «spart bleiben würden, welche »nderc Länder damit acinacht baden, war twrans;n sehen. Niemand, der van Vornherein die Tinste rnhia mW besonnen betrachtete, wird sich einer Tiinschnna darüber hiimew bcn habe». Wohl kommen uns die Elsahrunaen anderer Länder zu Gute; allein von den Ersahrnnaen Anderer wird ja immer weniger Nahen gezogen, als von den cigc nrn. ganz abgesehen davon , das; man eS aus kolonial-politischem Gebiet wohl nie mit ganz gleichartigen Verhältnissen zu Ihun hat. Es ist bereits manch' glücklicher Grifs gethan worden, wir haben schon manchen Erfolg in unserer noch so jungen Kolonialpolitik zu Verzeichnen, ebenso aber ist manch' schwerer Fehler begangen worden, und cs werden deren noch so manche Vorkommen, bevor wir in den vollen Genus; der Früchte iinsercr Kolviiialpolitik gelangen. Bei Vielem von dem, was geschehen oder noch im Gange ist. lässt sich heute noch nicht bcurtheilen, ob es schlerha't ist oder nicht. Ein echt deutscher Fehler ist es jedenfalls, wenn sich Vertreter von Ko- lonialgcscllschaste» und Freunde der Koloirialpolilik einander eoram puklico abkanzcln und sich gegenseitig als Ignoranten oder Schlim meres hinstellcn. Tie Kolonialpolitik wird dadurch empfindlich ge schädigt. Weil» uns unsere .Kolonien Nutzen bringen sollen, so be dürfen sic einer gulen finanziellen Grundlage. Der deutsche Kapi talist ist weniger geneigt, sich in weit ansschancnde Unternehmungen kinzulasscn, wie der amerikanische, englische, belgische; er liebt es, die alten Geleise einzuhaltcn und legt lieber sein Geld in exotischen Welchen, zuweilen in Welchen recht zweiselhastcr Natur an, als das. er sich in grohe wirthschastlichc Spekulationen, auch wenn die selben nationale Untcruehmniigcn sind, einliehe. Tie Deutschen sind a» der Kvloiiisirung in allen Weltthcilen betheiligt gewesen, aber nicht als Unternehmer, sondern als Forscher, Missionare. Ko lonisten. Arbeiter. Wenn sich das dcutzchc Kapital de» Kolonial trug er Tag iür Tag das Feuer und das Selbstvertrauen, welches ihn erfüllte, ans Nuhland. In dem Mähe, in welchem die Gefahr wuchs, wuchs auch seine Willenskraft und seine überzeugende Be- rcdtsamkeit. So kam cs, das;, als die entscheidende Stunde schlug, als es galt, aus eine Act von Ultimatum ans Paris zu antworten, ganz Nuhland w>e eui Mann, zu Allem bereit, dastand. Die Ant wort war im Weienkiichen eine kategorische Ablehnung, die polnische Frage anders als eine innere Angelegenheit zu behänd«!», welche das Ausland nicht- angehe. Das klebrige ist bekannt. Angesicht- dieser Ablehnung stürzte das io geschickt gebaute Gerüst, »ist welchem Nnsilaud bcraiiiit werden sollte, um cs zur Kapitulation zu zwingen, zusammen. "Napoleon lli. trug in England an, ob man geneigt sei, die divlvmnlncheii Kundgebungen mit den Waffen zu unter stützen? England gab eine, negative Amwort; der Kaiser Napo leon zog sich ans der Sache, indem er die Berufung eines Kon gresses vorsching, der nie zliianimcntrat. Das Ergebnis; von alledem war »ln eine tieie Grube, die ein jür allemal zwischen dem kaiser lichen Frankreich »»d Nusiland gegraben wurde". Das rnssisch-oisi- zirhe Blatt bezeichnet dieie Periode als den Kröhepinilt nn Leben Kalkow's. Diesen Kwhepnnkt hat er dadurch erreicht, daß er in hervorragendem Maße dazu beigetragen hat. das Tischtuch zwischen Nusiland und Frankreich zu zerschneiden. Es ist interessant, dies in einem russisch-oifiziöicn Blatte konstalirt zu sehen, welches die mo ralische Verpflichtung hat, dem Totsten das Beste nachzusagen. was von ihm zu sage» ist. Aber ist damit nicht auch gleichzeitig die spätere Nichtnng, welche Katkow einschlng, entschieden vernrtheilt, die Nichlung des Deutschenhasses und der Liebängelei mit demselben Frankreich, durch welches Nusiland einst ierne Existenz als Grosimacht aus'S Spiel gesetzt sali? Wenn cs Mist Katkow mit zu danken war, das; zwischen Nnsiland und Frankreich eine Iteic Kluft gegraben wurde, so ha! derselbe Mann im letzten Dezennium seines Lebens alles ansgebvtcn, dieie Kluft wieder ausziltüllen. Wird dieses Ans- süllnngSwerk fortgesetzt weiden, auch nachdem er nicht mehr ist? Tie Franzoic» selbst sind aus'S Eifrigste bei dieser AuSflillungs- arbcit beschäftigt. Und doch sind die Huldigungen, die sie dem totsten Katkow spenden, wohl der schwerste Schlag, den sie dem Ansehen Frankreichs in der ganze» Welt znfügcn tonnen. Wenn die Franzosen durchaus riissensreundliche Tenionstrationeii machen müssen, so sollten sie wenigstens so klug sein, eine Adresse zu wählen, welche in dem civilisirte» Europa einen anständigen Klang hat. Aber Katkow, den ausgesprochensten Vertreter der ausgesprochensten Kiuitcnthrannei, den schärfste» Feind der westeuropäischen Kultur »and nicht verlassen werden. Tie Einberufung der Sobranje ist aut den Ist. August anberanmt. Budapest. Ter „Bester Lload" schreibt, das; cs die öster reichische Negierung an Abmahnnngen nicht habe fehlen lassen, so lange der Punz als Honvedoffizicr dem österreichischen Staatsvcr- bande angchörle. Seitdem er seine Entlassung genommen, trage er für sein Vorgehen selbst die Verantwortung, und Oesterreich stelle ihm ebenso ünbetheiligt gegenüber, wie jede andere Macht. Paris. "Nach einer Meldung deS„2vir" lehnte der russische Botschafter Baron Mohrenheini anläsilich »einer Anwesenheit in Unternehmungen zuwcndc» soll, dann musi vor Allem das Ver- i und all' ihrer Fdeale, diesen Mann unter .Hinwegsetzung über alle traue» in dieie geweckt und gestärkt werden. Wie aber soll daSt seine, Gegensätzlichkeiten gegen Frankreich in'so bnzantintscher Weise möglich sei», wenn sich die K ollniialgesettstbasten und Einzelnnicr-> ^ieni, das „schließt die unzweideutige Erklärung in steh: die iiebiner gegenseitig m den Haaren liegen und sieh aut osseneni Markte der Unfähigkeit und gar des dösen Willens beschuldigen? Eine solche Scene stnelt sich jetzl zwischen der dentsch-weslasrifaiii- schcn Kompagnie und Herrn August Lüdrritz, dem Bruder des ver storbenen Arcnier Kausiiianüs "Adolf Lüderitz, nach dem die erste deutsche Kolonie „Lüderitz-Land" gennniil ist, ab. Herr "Anglist Lüdcrin hat in der „Weser Ztg." eine Erklärung gegen die denlich- wcstaicikaiiische Kompagnie erlassen, welche die Kompagnie in der von ihr hergiisgegebciieii Kolonialkorresvondciiz zu einer scharfe» Entgegnung veranlasst hat. Sachlich geht ans dieser Gegenerklä rung hrrvor, das; Herr Lüderitz in seiner öfsenllichcn Erklärung Be hauptungen bezüglich der etwaigen Neiitabilität der in Angra Pe- Ntiena zu errichtende» Expvrlschlächtcrei und bezüglich der anderen Unternehmungen der Kompagnie ausslellt, die mit den Angaben, welche er, als er mit der Kompagnie noch aus gutem Fnsie sland, dicier schristlich gemacht hat, nicht im Einklänge stehen. Mehr als die sachlichen "Auseinandersetzungen ist der Ton bedenklich, welcher Franzosen wollen sich zu Trabanten der Barbarei machen, wenn sie »nr bei der Barbarei Hilst in dem Kampfe gegen einen cwili- sirten Nachbar» finde», dem sie allein nicht gewachst» sind! Die Erlnnbnih an di» Gebrüder Weisibach zur Wiedereröffnung ihrer Pupveniabrik in Frankreich ist jedenialls ans eine Vorstellung der deutschen Regierung zmückzustihren. Dieser Puppenkrieg würde, wenn forlacsetzl, ganz unerlrägliche Zustände herbeigenihrk Hoden. Die deutsche Negierung halte nur »vkhig gehalst. Gleiches »nt Gleichem zu vergclte», inid wir stünde» vor den ernstesten Verwick lungen. In Elsasi-Lcsthringen allein leben Ist,ED Franzosen in den perlchstdensten Stellungen. Ihre Verrreibung von Hans und Hof, ans Gesthüit und Beruf hakte bei Aiifrechterhaltiing des Schlusses der Wcisibach'sche» Pnvpenfadrik nicht ans sich warten lassen. Die weiteren Folgen sich ciiisznmalc», da;» bedarf es keines stniderlichen Nachdenkens. Es war d,e höchste Zeit für die Franzosen, dasi sic ihren groben Unsim einstellten. Der Sultan hat sich wirtlich, wie nunmehr erinittcit ist, ledig lich durch Drohungen und "Versprechungen de? staiizösische» Ge sandten ui Konstaistiuopel. des Grasen von Montebellv, bewegen lassen, die vielbesprochene Abmachung mit England bezüglich Egvv- te»S nicht zu ii»lerzeichnen. Ans einem dem englischen Parlamente vorgelegten Blanbuche ist ganz dciillich die Nolle zu ersehe», die dabei angeschlagen wird. So liest man in der „Kolonial-Kvrrcspon- ^ dicier niertwürdrae Diplomat gespielt hat Ein amiliches Sclniit- dcnz": „Hcrr August Lüderitz ist wahrlich am allerwenigsten dazu ^ stück des englischen Unterhändlers Sir Wolss besagt; Die Türkei bcrnsen, ein inasigebcndes Urtheil über den Verstand lder dcntsch- tvcslastikanischen Komvagnie) abzugeben, denn das Urtheil unter den Europäern, sowie unter den Eingeborenen in Südwestasrika ist einstimmig i» dem sehr drastischen AnSsprnche: „Der dumme August" ziiiamiiieiigesasit re." Den Gegnern der Kolonialpolitik kommen der artige "Aiiseinaiidcrsetziiiigen natürlich ichr gelegen; es ist Las Wasser aus ilnc Mühl.n, Wenn sie jetzt de» Kapitalisten ziirnsen: Haltet die Taicheii zu!", so können sic diese Mahnung gar nicht besser »wliviren, als indem sie sich aus die Urtheilc der Vertreter kolo nialer Unlernchimiligeii selbst berufen. Unter den mannigfachen Nachrufen, welche in der Presse aller Länder de», verstorbenen Katkow gewidmet worden sind, ist beson ders derjenige beiiicrlcnswertll, den der russisch-offiziöse „"Nord" ge bracht hat. Es heisit da: „Der gewöhnliche Laus der Politik war nicht Kalkow's Sache, Er zeigte sich da zuweilen ungeduldig, sogar uiworsichsig. Er war vor Allem der Mann der Krisen, der Mann dcr grvsie» Momente des nationalen Lebens. Und in dieser Be ziehung hat er seine Stunde gehabt, eine unvergleichliche Stunde. E- war im Jahre lötist, zur Zeit der polnischen Insurrektion, welche von Kaiicr Napoleon III. unter Mitwirkung Englands ge hegt wurde. Tic Situation war auf's Aeusierste gespannt. In Fnnilieich hallten die Kammern von kriegerischen Reden wieder, die .steim, gm >»st aller Länder behandelten "Nusiland alS vogclfrei. Tic »apoleonischc Ncnierima hatte -in Europa eine Art diplomati scher Emeiite orgauisirt; die Gcvsimächtc, ausicr Preußen, und eine genuste "Anzahl kleiner Staaten, die dem allgemeinen Strome zu folge» gezwungen waren, überschütteten das Petersburger Kabinet »nt mehr oder minder bcdrohlichenNvtcn, welche bezweckten, indem Konflikt zwischen dcr russischen Regierung und ihren auiständischcn Uiilcithanen eine europäische Intervention cintreten zu lassen. ."Nord" führt nun weiter ans, wie ernst die Lage damals für Ruß land war, wie seine Existenz als Großmacht und seine Ehre auf dem Spiel standen. Alexander II. sei entschlossen gewesen, auch nicht einen Finger breit ans dem Gebiete dcr nationalen Würde nachzugeben; aber cs habe festgcstcllt werden müssen, ob die Nation auch zu den grenzenlosen Opfern, ob sie bereit sein würde, mit un erschütterlicher Ausdauer dem gigantischen Duell die Stim zu bieten, tzii diesem Augenblicke sei Katkow erschienen. „Unermüdlich über war bereits ans dem Punkte, die Konvention zu raliflziren, jedoch unter dcr Pression Nußlands und Frankreichs verweigerte der Sul tan die Ratifikation mit dem Bemerken, er sei weit «stiemt, Eng land beleidigen zu wollen; allein die Ratifikation würde ihm viele Verlegenheiten und Gefahren bereiten, gegen welche Großbritannien ihm keine Garantie bieten könne. Vor ictncr "Abreise ans Konstan- tinovel sprach Wolfs d«i Botschaftern Oesterreichs, Dcutichlands nno Italiens seinen Tank stir die ihm seitens dcrselven gewordene Unter stützung ans. Vvrtresflich. kräftigende Wir- «rneste Ttlearamme der „Dresdner Ra»r." vom lO Aug. G astei». Der Kaiser reiste heute Nachmittag st'/r Uhr von hier ab, um über Salzburg, wo nbernachlct wird, Passa», Hof. Leipzig, wo er Freitag früh 6 Uhr lO Mm. cintrisst, nach Schloß Vabelsbcrg bei Potsdam znnickzukehreii. Gestern traf de» Kauer ein kleiner Unfall. Beim Leien von Korrespondenzen entfiel ihm ein Brief. Der Monarch bückte sich rasch, »in denselben anszu- bcbc», stieß aber dabei an die Kaule des Schreibtisches io heilig an, das; er sich eine leichte, icdoch schmeizhastc Quetschung i» der Hilstengegend zuzog. Infolge dessen unterblieben die "Abschieds besuche. Heute war das Befinden des Knijers ganz Der dreiwöchentliche hiesige Aufenthalt hat eine kv kung geübt. Berlin. Der Kronprinz begab sich zu kurzem Aufenthalt nach Brumar (Lchottland). Berlin. Trotz des oifiziöscn Widerspruches hält sich das Gerücht von der Berilstma zu einer Nachieisivii des Reichstages noch vor den« 1. Oktober vcynss Einsührung des Branntweinsteuer- gesetzeS und Erhöhung der Gctrcidczülle aufrecht. Eisenach. Die Kaiserin Augusta trifft auf der Reise »ach Babclsbera am l5. August hier ein und besticht den Großherzog von Sachsen-Weimar aus Schloß Wilhelnisthal. Polen. Dcr „Emir. Poznans!," dcmentirt die Nachricht von dcr unausbleiblichen Schließung des Marcinkvwski'scbe» Vereins hier. Wien. Prinz Ferdinand von Kobura fuhr gestern nach Ebcnthal, übernachtete dort »iid begab sich heute nach Marchcag, von wo er mittelst Expwßzugcs nach Lompalanca in Bulgarien atstährt. Die Konsul» >» Nustschuk sind noch heute seitens ihrer Regieruiracn ohne Informationen, ob sie den Prinzen Mgrüßei, sollen. Die bulgarische Regierung erhielt die Mitthciluiig. daß das geplante Attentat gegen den Prinzen von einem Doiiauichin der russische» Gagarins — Schwarzmeer-Dampstchisstahrts-Gesellschast — unterstützt werden sollte. Die bulgarische Regien,ng entsandte ln Folge dessen eine große Zahl Geheimpolizisten, welche als Passa giere a»f beiden am bnlaarnchen User verkehrenden Gagar»ischifse» Plätze kauften und dieselben vor der Landung des Prinzen Feld;. No»at die Einladung des Generals Bvnlangcr nach Clermont Ferrand ab. Wie verlautet, würde Baron Mohrenbcim in einem Tccbade bei Bvnlvgne mit dem englischen Premier SaliSbum zn- sammentrest'en. B r üsse l. Der Brand des Herlogenwaldes dauert fort. Die Flammen bedrohen das Schloß Fraüchimont, die Besitzung des Grafen Lannvp, sowie mehrere Oriickaften und mehrere Hotels in Dolheim. Tic Negierung entsandte außer den von Lüttich ge kommene» Truppen noch 100 LN,nur Genietruppen ans "Antwerpen, Warschau. Tie Stadt Zelwa in Samogitien, meist von Inden bewohnt, ist abgebrannt. Eine Anzahl Menschen verloren ihr Leben, dcr Schaden und die Noth ist sehr groß. Orsova. Naische''iiich und die zur Hofhaltung des Prinzen von Koburg gehörigen PeEnien sind vergangene Nacht von Wien hier eingctrvsieii, um die "Ankunft dcS Prinzen abzuwartcii. Ter Prinz wird »eh von hier zu Schiss nach Nustschnk begeben. Die Berliner Börse sieht unter dem Einsluß der bulga rischen Frage und des Gerüchtes über die Einberufung des Reichs tags. Zn Beginn bestand eine Neigung für Realisationen und Blanco-Abgabe». Das Geschäft war indcß nur mäßig. Nur deutsche iprtnlative Balnien zeigten sich belebter. Die Bezslaat- lichiingsgerüchtc betreffs dcr hessischen Ludwiasbahn bestanden fort. Später übertrug sich der regere Verkehr in den Buhnen auch auf! andere Gebiete, doch brachte die offizielle "Nachricht von der Abreise l dcS Prinzen vo» Koburg Erincsttung. Russische Werthe wurden zu- cinsnaMnslos niedrigerem Conrs ziemlich stark angeboten. Berg-! werke setzten niedriger ein und wurden aus die Gerüchte von ober-; schlesischen Eiicn - Preiserhöhungen besser, gaben aber schließlich - wieder »ach. Im Kassaverkchr waren deutsche Bahne» meist besser, - österreichische schwacher, ebenso Bankpaviere. Bergwerke waren be- ! lebt, sächsische Gußstahl ging l Pwz. höher, und andere Industrien ! blieben ruhig Deutsche Fonds und österreichische Prioritäten - wurden schwächer. PrivatdiSkvnl Ist« Prozent. Krankiort a. «i„ Ni. Tlnssiist. Src»ir 22k,z». s>aai««ada 185,10. Com- I iiardcn SKM. Vializikr 172,25. Vnnptcr 71,10. «vror. Nnoar. SoldrcnM 8>,0V. : DiSconto i!)5,20. 80kr Oiufft» —. Naura —. Schweizer Nordoft Ruhig. s W i e », 10. August, «kredi« 280,00. Slaaildabn —. Co«»arden —. z Rordweftb.—> Markaole» —. Ung. Kredit —. Nug. Gold 100,51. Schwach. z variS. 10. August. iSchlug.) Rrme 81,55. Anleihe 108,22. Italien« S0.70. ! Staaisbadn 108,75. «»»dardcn >70.00. do. ArioritLlcn —. Sdanier 05'/,. ! ckghvter 571,00. Ottomanen 195,00. Reue Anleihe —. Türken —. Ruhig. London, 10. August, Borm. II llhr 10 Mi». <!o»!»l« 101'/,,. 1875er i Rüsten 91-/,. Italteiice 90. Lombarden iw/>,. Äonv. Türke» IIP». Idroc. iundirte Amerikaner I5IK„ Idroc. Ungar. Goldreule 80 /». Oefterr. Gold» reute so. «reust, koitlolo 105. Egdvter 75'/,. Reue Sgddter 97'/,. Garant. GgVUter tOI. Lttomanbank 9-Suez-Aclicn 78'/,. Spanier K5>/.. — Stim mung , Ruhig. — Wetter: Prachtvoll, Au, fterd « u> , 10. August. Produkten iSchlusti, Weizen »er November 198, behauptet. Roggen »er OktoHer 108, »er März 115, mattcr. V >>»««,V: odu klein. lv. Sluauii. iSchNik.« Weuen ver ÜuU 22.00, ver Nov.-Febr. 21,80, beliauvtct. SvirUus ver Juli 13.25, ver tzaimar-Avril ii.so, behmivut. Rüböl ver Kuli 5S,oo. ver Januar Avril S7.5o, beliauviet. Lo » » on . lO. August. 'Produkte,» Schlutz. LNarkl ruhig, Grute abwar- «cud. (kngl. Welzen träge, ttildger erhältlich, fremder geschäslsios. Hafer stau. Gerste träge. MäiS ruhig, ftetig, Roggen ruhig. — Weiter: Prachtvoll V r k I « o » » e » „ g « n t 0 e V e l r o > e „ ,» am 10 ?lug. 'MltacllicNt v-m Wach« n. tziösmer, DreSden-N.i: New Bark: Nah. il-ciroleum o'/». PliNa- delvkia s'/, und volles Heiraten», «'/«. !">l>» >in» vort.iL«»»»« ss'/>. vremcn Ntm>0»r0 »Ulis loco b.gü Dr.: Äamdura: glaalarü n-iiic« Ivev 5,85 Br., 5.80 G., vr. Lev^cmber Dcccmder «,oo W. Lokales nno Süchsi'cheS. -Beide kgl. Majestäten, die am Freitag Abend, von Schloß Nehe'eld kommend, in Pillnitz wieder eintrcfsen, werden am Sonnabend der Eröffnung der BäckercimlSstellnng beiwohnen. — Tie Rückkehr Sr, Kgl. Hoherk des Prinze» Georg mit Familie ans Seebad Heiligcndginm erfolgt am Sonnabend Vor mittag. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Albert von S a ch scn - A ltcn- bnrg hat gestern nebst Gemahlin Schloß Reheield verlassen und ist wiederum in Schloß Albrechtsberg eingetrofsen. — Se. Exe. Oberl>nfmrister v. Liitti ch a n und Gemahlm trafen gestern über Freibcrg-Biencnmiihle im Jagdschloß Rehe selb ein. — Herr Oberbürgermeister Tr. Stübcl hat nut vorgestern einen sünsivöchentlichcii Urlaub angetrcten nnd besindcl sich bereits auf der Reise. — Dcr Professor an der hiesigen Kgl. Thi«arzii«schiilc Dr. Ellenbergcr erhielt den preußischen Rothe» Adlerorden 1. Klasse. — Der Leiter des König!. Untcrstcncraiiitcs zu F r a n ke n - berg, Stenercinnchincr G. W. Hörig, welcher lt» Jahre lang »n Staatsdienste sich als treuer Beamter erwiesen hat. echiclt das AlbrechtSkrcuz. — Bei dem Jubelfest dcr Universität Götlimzen wurde auch Pros. Fried. Stoniann in Leipzig zum Einen - Doktor ernannt. — Ueber den Häupter» ein« Anzahl H e, m v ü r g i n n e n scheint sich ein schweres Gewitter zu>ammc»znziel,en. Man speicht davon, daß nicht welliger als 18 Heimbürginnen mit ihrer Ent lnssung bedroht wurden, weil sic dcr stadträtmich«, Bekanntmachung znwider «»zcliic BkerdiginigSanstalten besonders cmpsvhlcn habe» »ollen. Man führt es auf diese Vorkommnisse zurück, daß der Sladt- rath nenerdiiigs wiederholt dekaimt maiht, daß die.Heimbürginnen angewiesen sind, snimiikliche Tarife dcr bestehende» Vegräbnißgeiell schäften und deS städtischen Leichciiwagcniiistitntes zur »eien Wallt in den Tronerhäuiern voezulegeii und sich dabei icdcr Kritik und direkten oder indirekten Anpreisung der eine» oder der anderen der vvlgedachten BeeidigungSgesellschaste» zu Vermeidung von Geld strafe dis zu M Mk„ evcnt. Haitstrafc zu enthalten. Wenn es auch übertrieben sein mag, daß einzelne Heimbürginnen geradezu Prozente von dieser oder jener BcerdlgniigsgeiellschaU bezogen habe», io isl doch leider von der Mcbrzalil der Heimbürginnen gegen die eben «wülmtc stadtrütlili'che Bekanntmachung mchrsgch verstoßen worden. Der Beruf der Heiiiiblmiiimen setzt volles Vertrauen voraus. Sic hat in viele» Fälle», z B. bei Kindern, zu konstatireii. daß der Tvd natürlich ertvlgt ist. Daß dcr Stadtrath daraus hält, daß die Heim bürginnen sich bei Ausübung ihres Berntes nntadclhast benehmen, ist ga-nz in der Ordnung.