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I. M-teltLLrlich M». 2bo. dmL LIt Pl i, Mk. 27b. D«,Mr»»rmc von Anklludlnnngen ültAi NcbknnnräiimAlcllcn v Vorins «dis 3 llkir Narlmi <smi»laa>> nur lkaricullr. 38 v. MrMillaaS. Anzeigentarif. Dir ipialligc Grnndzcile ica s Silbciu 7bPs. .Anlundigunac» aui der Vrivat > leite Zeile rv Pi. :Dovvetzeilc„u»icrm Strich" >Ei„gc!aicht> io Pf. Grund liir Moutaae oderiiock, tzciUaoen Zf», <uir öaunlienimclmchien -cö. be», so Vl. — Slurwuriige Rniträae nur aeocn VoraiiLbenibliina. Bclcablatter wcrd m 10 Pf. berechnet. 8Ür Rückoabe einoefaudter Schrift stücke keme Verdindlichtelt. Fernlvrechankchlutz: »«t I Ur. 11 ». Nr. LOS«. Dik Dresdner Nachrichten erscheinen '' lich Morsen». 44. Jahrgang. I«Äl. Vrvbckon-rs., llurkürslsitstr., ! Lo)rs 1'i«6lrd'U'L58v. k'ornzpr.-^. N. 21k». 8 Llal vr^miirt, 60.<AüO 8tüci» in k'-inottoo. WÜV Ivc>iitsnfrsis l^rodo. iV«i>Ii»Wtr. 34 ^ N Xoukoiton sloftuut, 8s>'Mi»'tsr llniusniiUtv in jvclor Rsxslmtissiuo por^onlieds Dinlciiutd unä ^lnclestuckisu ur nncl 1'ariet. 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Die letzten Sitzungstage der Zweiten württembergischen Kammer waren durch das persönliche Eingreifen des Ministerpräsidenten Freiherrn v. Mittnacht ausgezeichnet, der dem Hause höchst inter essante und für weitere Kreise bedeutsame Mitthcilungen unter breitete. Zunächst gab der Ministerpräsident bekannt, daß im Anschluß an die geplante Rcichscheckordnung im Bundesrath und Reichstag ein Nachtragsetat eingebracht werden soll, aber schwer lich noch vor der Vertagung des Reichstags; Württemberg werde dieser Chcckordnung bcistimmen. Ferner beabsichtige die Reichs- poslverwaltung. die Gebühren für den Ortsverkehr im Vcrurd- mingswege (also nicht, wie von mancher Seite gewünscht und für erforderlich gehalten wird, durch Gesetz) in folgender Weise fest- zusetzen: Briese 5 Psg., Postkarten 2 Psg.. Waarenprobcn bis zu 250 Gr. 5 Psg. Dieselbe Taxe soll auch auf den Nachbarorts- Verkehr (also aus Orte, die unmittelbar aneinander grenzen) aus gedehnt werden. Unter geeigneten Umständen sei sogar ein all gemeiner ReichSbricstarif von 5 Psg. in Aussicht genommen. Der württcmbergische Ministerpräsident schloß diesen Theil seiner Aus führungen mit der ersichtlich aus ausrichtiger Ucberzeugung ent flossenen Anerkennung, „daß man sich über Mange! an Reform- cifer bei der Reichspost demnach nicht beklagen dürfe". Die weiteren Erklärungen des Areiherrn v. Mittuacht be rührten mittelbar das weitausschaucnde Gebiet der Reichs eisenbahnpolitik und führten auf eine Acnßerung zurück, die der Minister im April d. 2. an derselben Stelle gethau hatte. Freiherr v. Mittnacht hatte sich bei der erwähnten Gelegenheit mit großer Schärfe gegen den Anschluß Württembergs an die preußische Eiscubahngemeinschast ausgesprochen. Er leugnete allerdings nicht, daß Württemberg bei der Sache „ein gutes Geschäft" machen werde, stellte aber den finanziellen Gesichtspunkt ganz hinter die „politischen" Rücksichten, die bei dem Abschluß eines solchen Uebercinkommeus in Frage kämen, zurück und legte sogar der Kammer die Befürchtung nahe, daß sic mitsammt der Regierung in Eijenbahnsachen dann gar nichts mehr werde zu sagen haben, weil dann „Alles in Berlin gemacht wurde". Unter der Heiterkeit dcS Hauses meinte der Minister, mau könnte ja dann die Eisenbahn- Petenten nach Berlin verweisen und den Präsidenten der wiirttcm- dergischcn Generaldirektivn nach Berlin versetzen. Zugleich theilte der Minister in Betress der Hcrbeisührung einer Tarisresorm mit, daß infolge einer Anregung des Reichseijenbahnamts Vertreter der verschiedenen Regierungen der Einzelstaaten zu eurer Berath- ung zusammcngetreten seien. Falls die Verhandlungen das ge wünschte Ergebnis; nicht haben sollten, io würden, wie Freiherr v. Mittnacht damals unter dem Beifall der Kammer andeutele, die süddeutschen Eisenbahnvcrwaltungen unter sich den Versuch zur Verwirklichung einer allgemeinen Vereinbarung über die Personen taxe unternehmen. Für die Bcurtheilung der setzt von dem württembergischen Ministerpräsidenten angelüudigten süddeutsche» Eisenbahntarif-Gemcinschaft ist es von Werth, daß man sich jener früheren Auslassungen erinnert. Nachdem der Ministerpräsident bei den jetzt iu Rede stehenden Kämmerverhandlungcn zunächst das Thema der Gütertarife be sprochen hatte, führte er betreffs der Personentarise Folgendes aus: Er könne die Mittheilung machen, daß iu letzter Zeit ein Einvernehmen stattgesunden habe zwischen Bahern. Baden, Württemberg und den Reich-Banden über die Einführung eines einheitlichen Tarifs. Da das Bestehen der 4- Wagenklajse ein Hinderniß bilde für die Einführung eines einheitlichen Tarifs für die 3. Wagenklasse, so wollte man einmal den Versuch machen, die süddeutsche Gruppe der Eisenbahnverwaltungen, die zur Zeit ein heitliche Tarife haben, zu einer gleichmäßigen Stellungnahme auch gegenüber der allgemeinen Ire form zu veranlassen: je größer die Gruppen seien, die einander gegenübcrstehcn, um so leichter werde sich eine Einigung erzielen lasse». Nach den weiteren Darlegungen des Ministers scheint es sich bei der neuen Tarisirung im Wesentlichen um die Sätze der badischen Kilomctcrheste zu handeln. Die württembcrgische Regierung beabsichtigt darnach, trotz des wahrscheinlich zunächst damit verbundenen Ausfalls von mehreren Millionen, folgenden gemeinsamen Tarif anzunehmen: 3. Klasse bisher für 1 Klm. 3.4 Psg. künftig 2,5 oder nur 2,3 Psg. tin Preußen 4 Psg.); 2. Klasse bisher 5.3 Psg.. künftig 4 Psg. (in Preußen 6 Psg.); 4. Klasse bisher 8, künftig t> Psg. (in Preußen 8 Psg-)- Die Einführung dieses Generaltarifs be dingt das Aushören aller Ausnahmetaxen. Es hätten daher nach der Erklärung des Ministerpräsidenten wegzusallen alle Rückfahr karten mit Preisermäßigung, die Sonntags- und Somincrlärten, die festen Rundreisekarten, Gesellschaftsknrtcn, Fahrscheinhefte, Landeskarten, Kilometerheftc, ermäßigte zusammenstellbare Fahr scheinhefte. Es bleiben die Schnellzugs-, Monats-, Schüler-, Arbeiter- und Arbeiter-Rückfahrkarten, die Militär- und Kinder- Jahrkarten. Neu einzuführcn sind zusammenstcllbare Fahrschein hefte ohne Preisermäßigung, desgleichen Rückfahrkarten ohne Er mäßigung. Nicht berührt werden sollen die Ermäßigungen für wohlthätige und gemeinnützige Zwecke. Als eine besonders ein schneidende Maßregel der Reform erweist sich die Aufhebung der Rückfahrten. Hierbei kommt jedoch in Betracht, daß die künftigen Grundtoxen für das Kilometer so niedrig gehalten sind, daß für die 8. Wagcnllasse der Preis sur Hin- und Rückfahrt trotz der Aus hebung der Nücksahrtvcrgünstigung immer noch erheblich billiger ist als bisher; für die 2. Klasse ist der Preis derselbe, während er für die 4. etwas in die .Höhe gehen würde. Es fragt sich, in welchem Sinne die MittheÄungen des württembergischen Ministerpräsidenten aufzufajseu sind. Drei Möglichkeiten liegen vor: einmal könnten die neuen Tarisabmach- ungen dazu bestimmt sein, die reichseijenbahnlichc Vcckehrseinhcit aus einem Umwege cinzusührcu, nachdem die anderen Wege nicht zum Ziele geführt haben; zweitens wäre cs denkbar, daß man es mit einer unerfreulichen partikularistischen Kundgebung zu thun hätte, und drittens wäre die Anbahnung einer gciunden all- gemeinen Tarisresorm durch die jetzige Sondervereinbarung in Betracht zu ziehen. Zu dem ersten Punkte ist zu bemerken, daß die ReichSeiscnbahn-Gemcinschast, die den Einzelstaaten den Eigcn- bctricb ihrer Laudesbahnen entziehen würde, nach wie vor aus die gewichtigsten Bedenken stößt, die wohl au, besten dadurch ge würdigt werden, daß man aus die Haltung des Fürsten Bismarck in dieser Frage verweist. Fürst Bismarck war nämlicy ursprünglich selbst Anhänger des Reichseisenbahn-Projekts, ließ aber den Ge danken. als allezeit getreuer Hüter des föderativen Prinzips, mit der ihm eigenen bewunderungswürdigen Mäßigung und Selbst beherrschung ganz fallen, als er sah, welchem Widerstand der Plan in den intereisirten Einzelstaaten begegnete. Daß nun der jetzige unter Borantritt des Reichseiscnbahn-AmteS unternommene Vorstoß zur Herbeiführung zunächst einer süddeutschen Tarifgemeinschaft versteckte Reichseiscnbahnabsichtcn involviren könnte, muß wegen des Beitritts gerade des würitimchergischen Ministerpräsidenten, der sich erst vor zwei Monaten in io scharfer Form gegen das Reichs- eisenbahn-Proiekt ausgesprochen hat, als vollkommen ausgeschlossen gelten Auch die entgegengesetzte Gefahr eines partikularistischeu Zusammenschlusses erscheint nach Lage der Sache ganz und gar nicht gegeben. Zahlreiche, sehr eindrucksvolle Kundgebungen sprechen dagegen. So erklärte i» erster Linie Freiherr v. Mitt uacht selbst, man dürfe nicht fürchten, daß es sich hier um einen Sondcrbund handle. Das sei schon dadurch ausgeschlossen, daß die Verhandlungen unter Thcilnahme und thcilweise aus Veranlass ung des Reichseisenbahnamtes stattgcfundeu hätten und daß eine allgemeine Konferenz aller Verwaltungen Nachfolge» solle Ferner betonte selbst der demolratöche und scharf antipreußische Abgeord nete Haußmaun: „Es sei ihm sehr erfreulich, daß auch die Reichs lande sich den Vereinbarungen augeschlosicn hätte», ebenso daß das Reich sich daran bethciligt habe. Das sei ein Beweis dafür, daß cs sich nicht blos um partikularistijche Strömungen in Süd- dcimchland handle." Weiter erklärt der „Schwab Merkur", daß durchaus nicht beabsichtigt sei, einen „Südbund" gegen den „Norden" auszuspiclen: solche „diplomatische Kunststückchen" hätten die Jahre 1866 und 1870 unmöglich gemacht Nach alledem bleibt nur die Annahme übrig, daß inan es in der geplanten süddeutschen Eisenbahntaris-Geincinschast unter Thcilnahme der Reichslandc mit einer von allen Seiten freudig zu begrüßenden Vereinigung zu thuu hat, die weder reichs- cisenbahnliche noch sonderstaatliche Interessen verfolgt, sondern den Anfang einer Verwirklichung des große» Planes Hildes, an Stelle der bisherigen deutschen Eisenbalmtarife. die so vielfach und so willkürlich durchlöchert sind, einen gemeinsamen billigen Grund tarif für das ganze Reich nufznstcllcn. Ter allgemeine Wunsch kann deshalb nur dahin gehen, daß die süddeutsche Eisenbahntaris- Gemeinichaft praktische» Erfolg haben möge, zunächst für sich, dann aber auch in der weiteren Richtung, daß sie die Unterlage für ein ersprießliches Ergebnis; der Konferenz bildet, die nach der Mitthcilnng des württembergischen Ministerpräsidenten von Seiten aller deutschen Eisenbahnverwaltungen zwecks einheitlicher Regel ung der Personcntoris-Fragc in Aussicht genommen ist. Aernschreib- und Acrmprech-Berichte vom 12. Juni. " Paris. Nach längerer erregter Debatte über die Inter pellation Vaillant betreffend das gestrige Verhalten der Polizei nahm die Kammer mit 821 gegen 173 «timmen die von der Re gierung abaelchnte Tagesordnung Nuan an, welche besagt: „Die Kämmer ist entschlossen, nur eine Regierung zu unterstütze», welche entschieden republikanische Einrichtungen vertheidigt und die öffentliche Ordnung ausrecht erhält." Tw Minister verlassen den Saal. Berlin. Reichstag. Das Haus ist überaus schwach besetzt. Der Gesetzentwurf betreffend den Gcbühre »taris für den Kaiser Wilhelm-Kanal wird in dritter Lesung definitiv in der Fassung der zweiten Leimig angeno in m e n. — Es folgt die zweite Lesung des N a ch tragsetats Zur Abfindung der Gcbr. Dcnbnrdt beantragt die Konimission 150.000 Mk. anstatt der in der Vorlage auSgcworfcueix lOO.ÜOO Mk. zu bewilligen. — Referent Prinz Arenberg (Eentr.) stellt fest, daß den Ge brüdern Deuhardt nach allseitiger Anschauung der Kommission kein formelles Recht, wohl aber ein BilligkcitSansprnch zur Seite stehe. Den Betrag von 100,000 Mk. habe die Kommission nach Lage der Dinge nicht für ausreichend gesunden und ihn deshalb um 50.000 M. erhöht. — Abg. Tr. Lieber (Centr.) beantragt, den betreffenden Etaltitel so zu fassen, daß die Abfindung als einmakig und endgiltig bezeichnet und außerdem angegeben wird, daß sic für die von dem Reiche im Sultanat Witu gezogenen Vortheilc gewährt wird. — Staatssekretär Thiele mann er klärt sich kurz mit dem Anträge der Kommission, wie mit dem An träge Lieber einverstanden, auch damit, daß die Gebrüder Dcnhardt nicht verpflichtet seien, etwaige Summe», die ihnen von der englischen Negierung zustießen würden, dem Reiche zurückzuerstatten Der 'Antrag Lieber sei glücklich gefaßt, indem er den eigentlichen Grund der Abfindung angebe — Abg Müller - ^agan (frei! ) ist 'Namens icincc Partei für die Abfindung m der wtzt vo> acstbüigencu Höhe. — Der Titel wird in der Liebcr'schcn Fassung bewilligt. Bei der Nachtragsiordcrung zmn Etat des Reichs amts oes Innern für einen vortrageirden Rath, der nament lich mit der Praris der Gewerbcausstcht vertraut und auf diesem Gebiete hauptstichlich thätig sein soll, führt Abg Bebel (So;) aus. er halte die Bäckcreiverordnung für uothweudig, aber noch mehr eine strengere Kontrole der Bäckereien in Bezug auf die Tttrchsiihmna der Gewerbeordnungsvorschristen — Staatsiekretm Gras P v sa o ows kn giebt zu, daß sich bei einem Prozeß iu Würzburg Dinge ergeben hätten, denen zusolge cs in manchen Bäckereien an de» nothmcndigen Erfordernisse» der .Hpgienc ge fehlt habe. Er habe Bericht darüber von der baperischcü Regierung erbeten, »m zu wisse», ob noch weitere generelle Verfügungen uoth wendig seien Was die Frage der Aushebung der Bäckercioerord nung oder deren Modifikation anbelange, so ständen noch aus die an die Eiiizelregicrungen gerichteten Anfragen mehrfach die Antworten aus. Diele Frage i'ci alio noch iu ^ec Schwebe. — Abg. Hoch (Sv;.) verlangt Maßnahme» zum schütze der Bau-! arbeiter. — «Staatssekretär Gras Pvsadowskp: Wir wenden! dieier Angelegenheit rcgsteS Interesse zu. Es sind auch einschlägige Vorschriften au die Einzclregiernngen ergangen, die Antworten sind aber noch nicht Angegangen. Sobald sic vorlicgen werden, wird sich das Reichsaint des Innern schlüssig mache». Somit schon in der wichsten seision eine Vorlage au den Reichtag gelangen kann Der Vorredner beklage, daß kein Kommissar aus dem letzten Bau- arbcitertougrcsse amveiend gewesen sei. Aber es gelangen tag täglich Einladungen zur Bcichickung von Kongressen an uns, io daß es uns vollkommen unmöglich ist. ihnen allen zu entspreche» Außerdem aber tonnen sie uns unmöglich zumulhen, Kongresse z» besuchen mit republikanische» Abkheilungcn. Ter „Vvrwärls" bat seiner Zeit den durch Indiskretion erlangte» strcikerlaß ver öffentlicht, wir haben aber auch ein Rundschreiben a» die Regierungen versandt, in denen diese gebeten wurde», bei ledem Streike auf die Arbeiter zu hören, um die Ursache des Streikes genau zu ermitteln. Dieses Nnnd'chreiben hat der ..Vorwärts"! nicht veröffentlicht, obwohl er cs gciviß auch kannte. Jedenfalls« werden Sie doch zugebcn, daß wir uns auf wlchcn Kon gressen, wo rothc Fahncu ausbängen. nicht vertreten lassen können.j tWiScrwruch links.i — Abg. Bebel lTvz >: Weshalb sende» sie« nicht »ämmtliche Erlasse dem ..Vorwärts" ;». dieier würde sicj gern veröffentlichen. Was die rothen Fahnen anbelangt,, jo haben wir eben, wie Sic an einer mehrsarliigen, Freude an' der cinsarbigen Fahne, an der rothen. Es würden vielleicht auch, wen» wir sehen, daß die Kommist'are dadurch gestört werden, diese Embleme ans den Kongrcffcnbcieiiigl werden. Es würden Sic, wenn Sie Kommissare entsende», durch ein solches Entgegenkommen jedenfalls mehr erreichen, als durch Ihr bisherige-- Verhalten. — Bäuerischer Ministerialdircltor P. Hermann bemerkt kurz in Bezug aus den Würzburger Prozeß, er habe um Material ersticht, es aber noch nicht erhalte», sobald er es habe, würde er Gelegenheit nehmen, liier darüber Auiklärung zu geben — Staatssekretär Gras Posadowslu wiederholt den >ainmeis aus das zweite Rundschreiben iu Bezug aui die Ermitteliiug der Streikursächeu. 'Alle Kongresse zu besuchen, habe mau im Rcichscimte des Innern in der That leine Zeit, vor Allem aber würde ein Vertreter einer monarchischen Regierung niemals an einer Versammlung theilnchmeii, die sich idcntmzire mit antimonarchpchcu Bestrebungen — Abg. Stadthagen (So;): Ich habe bisher nicht gemußt, daß das rokhe Tuch auch aus die Menschen solche Wirkungen ausübl. .Präsident Gral Ballestrcm: Das ist eine ganz unangemessene Acußcrung gegen über einem Vertreter des B»»dcsrciihs ; ich niie den Redne^ dafür zur Ordnung.) — 'Abg. Stadthagcn fortsahrend, hält dem staats- selrctär vor. gesagt zu haben, es würden auf derartigen Kongressen nur Ladenhüter verhandelt. Er beruft sich ans eine Ertenntniß des Ohcrverwaltungsgcrichks, nach dem die Sozialdemokratie »ach Aus hebung des Sozialistengesetzes wie jede andere politische Partei zu behandeln sei und behauptet daraus, daß die N'ichtbcschiclung eines Kongresses seitens der Regierung seiner sozialdemokratischen Tendenz wegen einen Bruch der Verfassung darffelle. Die rothc Farbe sei das Banner der Menichenliebe (.Heiterkeit-, und die Arbeiter hätten allein von der Sozialdemokratie etwas zu erwarte». - Staatsietretär Gras Posadvwskp: Wenn jeder iu solche» ilebcrtrcrvungeu hier sprechen wollte, wie der Vorredner, dann würde ein Ton Anreißen, um den uns da-s Ausland nicht beneiden würde. Wir wünschen 'Alle, den Arbeitern nach Möglichkeit Schutz zu verschaffen, aber Sie -zu de» Sozialdemokraten ge wendet) verquicken mit den berechtigten Arbeiterbestrcbuiigcn noch ganz andere Bestrebungen, revuvlikaniichc und kollektivistische. Wenn ich diese für überlebt bezeichne, so hatte ich dazu wohl ein Recht. Nach dem Bericht des „Vorwärts" sollten aus dem Bau- arbeitcrkongreß auf die Arbeiterbewegung vcriänedcne Hochs aus gebracht werden, und da weiß mau doch, was dies bedeutet: Hochs aus die Sozialdemokratie. Der Saal war mit rothen Fahne» und mit Büsten von Marx und Lassalle geschmückt. Da gehört ein Staatssekretär nicht hin, das wird jeder vernüm'tiac Mensch Ansehen. -Beifall.> — 'Abg. Bebel (Soz.) bleibt dabei, daß die rothen Embleme sür die Negierung kein vinderniß zu sein brauchten, Kommissare aus eine» Kongreß zu schicken. Der Herr Staatssekretär beschwere sich über den To» der Svzialdcmo kraten; in Oesterreich und anderwärts gehe es in den Parlamenten »och ganz anders zu. Ani dem Bauarbeitertongreß sei gerade des halb ein Hoch ans die Arbeiterbewegung und »ich: ans die Sozial demokratie ausgebracht worden, weil auch Angehörige anderer Parteien am Kongresse theilgenommen haben. — Ter Titel wird genehmigt. Eine längere Debatte eutspinut sich über den Vorschlag der Kommission, einen zur Förderung der römisch-germanischen Alterthiimssorschuug in Deutschland in den Etat des Reichsamtes des Innern eingestellten Betrag von 20.000Mk. nicht hier, sondern im Etat des Auswärtigen, Titel „archäologisches Justitnt" zu be willigen. Das Haus tritt schließlich dem Vorschläge der Kom mission bei. - Bei der Forderung zur Erwerbung eines Truppen- übnngsvlatzes sür das elsaß-lothringische Armeekorps widerspricht Abg. Wetterlä einem von Gröber in der Kommission gegen die Eliässer erhobenen Vorwurf, daß diese sich an den Berathnngcn über die elsaß-lothringischen Angelegenheiten zu wenig betheiligtcn. — Abg. Gröber hält dielen Vorwurf aufrecht. — Dle Nach- tragsfordcruugcn für die Marine werden dcbattclos genehmigt, ebenso die für die Poswctwaltuiig. Bei den Thenernngsznlagcn ll ^ S//S