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Skilt 12 «Dresdner Nachrichten" 12 DlenStag. 13. Juni 1800 «» Nr. 162 0 vurtstag Wie alljährlich hatten sich in frühester Morgenstunde der Kama, die Königin und Prinzessin Clemcntine vom Laekener Köiiigsichlosse nach Bouchput beacben, um der unalücklichen .vürilin mit duftigen Blumensträußen ihre Glückwünsche dar- zubnngen. Die Kaiserin ist ganz weiß geworden. Obwohl ihre GcsichtSzüge recht gedrückt sind, bleibt das Profil rein und stolz. Ihr Rucken hat sich leicht gekrümmt, und die Fürstin unternimmt immer seltener die früher Io beliebten großen Spaziergänge in dem herrlicheil Schlosspark. Die Kaiserin beschäftigt sich stets niit der Musil und der Malerei: da ihr Allgemciubesinden besser ist, so läßt sie sich jetzt oft vorlesen. Sie versteht und begreift einige Stellen, aber bald wieder wird es bei ihr Nacht: ihr Geist brütet dumpf dahin. Irgend ein Wandel ihres Zustands ist nicht mehr zu erwarten. Die Spielhöllen in Frankreich. In seinem vor Kurzem ver- nnch seiner Behauptung nicht allein in Paris, sondern auch in der Provinz mit immer verheerenderer Wirkung um sich greift. Er sieht in diesem sozialen Uebel sogar eine der Ursachen des moralischen Niederganges seines Landes. Um so unbegreiflicher erscheint ihm die Nachsicht der Negierung gegen die Blutsauger, die in den „Cercles" ganz offen 'ihr verhängnißvolles Sviel treiben und zahl reiche Existenzen zu Grunde richten. In der offiziellen Statistik werden diese Cercles in drei Klassen gethcilt. Zn der ersten zählt man diejenigen, deren Bescher MM Jrcs. Miethe und da,über, an Abgaben 8000 Jrcs. und darüber zahlen. Ihre Zahl beläuft sich auf 139, der Staat bezieht von ihnen alljährlich die hübsche Summe von weit über 4 Millionen Jrcs. Die zweite Klasse umfaßt 266 Cercles, deren Stcuerabgaben bedeutend über eine Million betragen. Zu der dritten Klaise werden alle Cercles ge zählt, die im Jahre weniger als 2000 Jrcs. Miethe und an Abgaben weniger als 30 Jrcs. zahlen. In ganz Frankreich giebt es deren 4579, von denen der Staat über 2 Millionen be zieht. Alle Cercles zusammen (49811 liefern alljährlich in den Staats- oder Gemcnrdesäckcl gegen 7,MO,MO Jrcs. Rvutier berechnet, daß auf den Rennplätzen und in den Spielhöllen des Landes Jahr für Jahr eine größere Sumnie verspielt wird, als Heer und Marine beanspruchen. Schon vor einer Reihe von Jahren suchte der „Figaro" nachzuweifcn, daß sich der tägliche Gewinn der großen Pariser Cercles auf je 6000 Jrcs. belaufe und der durchschnittliche Gewinn aller Spielhäuser der Hauptstadt ans je 2000 Jrcs., im Jahre aus 73,OM Jrcs. Bei sehr maßvoller Schätz ung gelange man für einen Zeitraum von 5 Jahren zu der un geheuren Summe von IM Millionen, die von den Pariser Cercles allein verschlungen wären. Rvutier ist der Ansicht, daß die Sviel wuth gegenwärtig in der Hauptstadt in einem Jahre mehr Geld über das grüne Tuch rollen lägt, als nöthig wäre, um die fran zösische Flotte zu der stärksten der Welt zu ergänzen (?). Natürlich hebt er auch mit der tiefsten patriotischen Besorgnis; den verhängniß- vollen dcmoralisirenden Einfluß der Spielhänser hervor. In ihnen würde die beste Manneskrast, die sich zum Wohlc des Staates im eigenen Lande bcthätigcn könnte, ans die schändlichste Weise er schöpft. Die Behörden aber verhielten sich dem Treiben gegen über. als ob sie blind wären. Von der Polizei brauchten die Besitzer und sonstigen Schmarotzer der Cercles fast nichts zu be fürchten, die Inspektoren der Präfektur ließen sie iin Allgemeinen unbehelligt, so daß der oft ausgesprochene Verdacht, cs gehe dabei nicht mit rechten Dingen zu. begründet erscheinen müsse. Das Verbot der Äeldcinsätzc beim Hozardspicl werde ans eine Weise umgangen, die geradezu eine Ironie des Gesetzes sei. Man spiele um Gegenstände, die 10, 20, 100 und 1000 FrcS. darstellten und an der Kasse gemäß dem bezeichnet«! Werth «ungelöst würden. kLlirrLäer wawehirou rnlolxs ihrer concurrenrlaseo, patontirtM I »l» Lvr 8p1lL« cker k Aleotivlteu Ltlila-l'Lbrrrill-Vvrllv L S. vorm. L. Kr6t/86lim»r L 60. IVresik«» — VSpIItL >. «. — Vertreter: l»a„I 8vlm»vlie«r tu Itic^clvo, Aiexslatr. Kr. 19. 8tackt -IVIvckerla«« r l 8 Nr. IO. Ki'öNleilMIii'IisIlii lleiMZlllelir! und deren Folgen, Ausflüsse, -Harnlieschwcrdcn, Geschwüre, Schwäckiezustäiidc re. (25,ädrige Praxis) heilt nach einfach bewährter Methode <». , Dresden, Ziuzendorfstr. 47. Part, rechts, lägt. v. 9—4 u. 6—8 Abds.. Sonnt, v. 10—3. (16 Jahre b. verstvrb. Id». Klau thütig gewesen.) 8 wilsIMm ru l.SWlii'iiell bei Idivsclvu, für Herz-, Nervenleiden, Rheumatismus. Gicht und Frauenkrankheiten. Kohlensäure Mineral- Bäder, Packungen, Massage. 8 Prospekte frei durch Cr. I r ^nv^Icy.j Sprechz. 9—1, 3—6. 8^I»Iossstr. 4, II. Sonntags 10—1. 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