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»erugrgebllhn W e«Z am nmttkwk „»«»«inneslelt. , , . .»druck allrr »ilLl u. Or^in-I e» nur mit d« litt «ikt rrlraramm-ildrelli: «achrichten »r,»d««. SrzrSsdrl 1856. /ii!me > L1ü8«ixo 1'reiso vlir. 8Sr«p i'S.',": ^olllnsi-sln. 28. I.. geF. >1i1Le!ktr. 8per»Lll1Lt: 6bl)l886 6i»unu-ni»lLtU.U ^«rnspreolisiello I^o. 878, ^nN I. Vrül.-k6Uürkt.'it<.-a. plomblorungon. Nnreigen-carN. Innadnir do» «nllindi,on«en di« nachmNian« » Ulir. Evnn- und Neirttaa« nur Mmientirake S» von li di« '/.t Ubr Die twalligiLrund. »eile ica 8 Silbe»! 2v Pi» , An kündi»»»gen lu» bei PnvaNeiie Seile SS Pf».: die rwoitiocSeile als „Sin- aeiandl" oder aui Deilleile so Pt». In Nummer» »ach Sonn- und fteier ta»en i In». »lpaltiae Grundjeilca so. « bk». so und M Li», nach de- ionderem Daris. Auswärtige Aui trä»e nur »eaen Lorausbeiabiun». Beleoblälter werden mit t0Pl». berechnet. Haupt - Keschäftsftellr: Manenstr. 38. SernivreLanichlub: «m« I Sir. U und Nr. 2US«. 8«ia«i Ai«»»«»»» IlSIlMUüIlil»!» Nltv<IerI»xv: 8tr»vv»ti'a«»« v, eunäckst ävr knr^orstr. leelili. LliiiiliilAsi'eil rül «II« »gl ten I»e. Oiolltungon, Vasdoutvl, Ledlüuolio, 1'iunsportmüntol ota. olo. Nvlilllurilt I»oupoIt, s,umm^vru«lifil5iili, ^ V«I« ,»!,«»,» L, Vvors 2KLi»RiR»«ri»»»iLiL 17 pii-naiselis 81p. omiiüoklt /1L Sollen, iliemnisi' 17 Pippsisviio 8tp. «n!i6ou?roiLvn: ^ FKpvriißxlüser ^ 0 irsIvrcLSUkV ^ Ilie»inioi»« ti>i ir.««IivdvrlrLll, gm. «Mn l.kberira»emul8io». ^nigl. MsMelle Kr. 234. Neueste Drahtberichte, Hosnachrichten, Kampsgenosse», G»ttcmvler-Oiden, Saatenstand im Königreich Snchien, Gerichtsverhandlungen. Lord Salisbury 4. Das Urteil im Hnmbert-Prozeß. ..RcgiuientStochter". Brieikasleu. Montag. 24. August I W3< ,4. Neueste Drahtmeldungen vom 23. August Wilhelmshöhe. Der Kaiser ist gestern abend 11 Uhr hier euigelrvfsen. Heute vormittag besuchte das Kaijerpaar mit dem Kwnprinze», de» Prinzen Eltel Friedrich und Joachim und der Prinzessin Viktoria Lüste den Gottesdienst in der Sckloß- kapelle. Sodann hörte der Kaiser den Vortrag des Gesandten von Tschirkchky und Böaendorss und empfing den Generalinten danten von Hüllen. Zur Mittagslasel waren geladen der General intendant van Hülse», General-Superintendent Lohr und der Erz abt von Monte Caisino in Italien mit einem Begleiter. Berlin. Die „Nvrdd. Allg. Ztg." schreibt: Nach dem ..Reichsbote»" vom 20. d. M. soll es aus Grund der Vorstellungen, die der Evangelische Oberkirchenrat in der I e sn i t e n s ra g e an Allerhöchster Stelle crbvben. zu Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser »nd dem Reichskanzler gekommen lein. Hierbei habe sich der Kaiser beklagt, dag er über die wahre Stimmung im Lande falsch unterrichtet gewesen sei. und habe besohlen, die preußischen Stimmen im BnndeSrate nicht für Aushebung des 8 2 des Jesuiten- geietzes geltend zu mache». Wir sind zur Eillärung ermächtigt, daß diese Mitteilung des ..Reichsbaten" auf Erfindung beruht. Berlin. Der Direktor des Königstädtischcn Realgymnasiums Präses! or Lange ist gestern gestorben. Köln. Die 50. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands wurde heute nachmittag durch eine» Festzug der katholischen Arbeiter und Geselleilvereine eingelcitet. Die Teil nehmer am Znge vereinigten sich spater in sieben Versammlungen. Geestemünde. Das Entsatzschiff für die Nordensskjöldiche Cüdpolar-Expedition „Frithjof" ist heute hier erirgerrossen. Rom. Der König, Ministerpräsident Zanardeüi, sowie die tiarrzösnche Regierung übersandten der Familie Menolti Gari baldis Beilesdskundaebnngen. Die Beerdigung findet am Dienstag, »nd zwar auf Staatskosten, statt. Paris. Therese Humbert hatte, vor dem Schwur gericht behauptet, sie habe Poincarö zur Zeit, als er Finanz- minister war, ein Vermögen von nrebrrren Millionen in ans den Inhaber lautenden Titres gezeigt. In einem össentlichen Schrci- Tlierele .0 den erklärt nun Poincarv, Therese Humbert habe ihm in der Tat einen Rententitel gezeigt, dessen Wert oder Echtheit er aber nicht scst- gestellt habe. — Nachdem der Gerichtshof das Urteil abgegeben hatte, wurde» die Humberts in einen an den SchwurgerichlSiaal anstoßenden Saal geführt. Romain Taurigriac machte seiner Schweiler Vorwürfe, daß sie die Geschichte von Rögnier erzählt habe. Als die Verurteilten in die Conciergerie zurückgesührt wurden, war Therese die einzige, welche sich beklagte. Sie er kürte, sie habe zu viel gelitten. Sie wollte ihren Gatten nicht verlassen und eS bedurfte vieler Mühe, die Verurteilten zu trennen, ssabort mußte Therese versprechen, daß man sie so ost als möglich mit ihrer Familie zutammenkommen lassen werde. Die Verurteil ten haben bisher die Nichtigkeitsbeschwerde nicht unterzeichnet. Sie haben dazu drei Tage Zeit. — Die Blätter geben einstimmig ihrer Genugtuung über das Urteil im Huinbert Prozeß Ausdruck. Saint es (Departement Ehorente Interieure). Minister präsident CombeS empfing heute die Behörden der Unlerpräfek- nir. I» Erwiderung aus eine Ansprache des protestantische» Pfarrers tagte er, es bestehe eine Gedankenrichinng. die daraus tnnzicle, in einer vielleicht schon nahen Zukunft Veränderungen in den Bestehungen zwischen Kirche und Staat herbeizuiühren. Wenn diese Möglichkeit sich verwirkliche, werde aus voller Ge rechtigkeit und voller Notwendigkeit der Staat allen Religionen dm Freiheit sichern müssen, aus die sie zur» Schutze der Gennsseiis- srerkeit ein Recht haben. Rach dem Emviange fand zu Ehren des Ministerpräsidenten in de» Werkstätten der StaatSeiseirbahn ein Festmahl zu 2200 Gedecken statt. Cherbourg. Marinemiiiister Pelletan wohnte heute dem Stapellause des Panzerschisses „Ferch" bei. Havr e. Das Schiss „Fran<ars". welches die Südpol expedition Eharcots mit sich führt, ist heute vormittag ab- gegangen. Madrid. Der Mtnisterrat beschloß, den Handelsver trag mit Norwegen einer Abänderung z» unterzreheil. Petersburg. Die Großfürstin Maria Geor giern» a wurde von einer Tochter entbunden, die den Namen Lenia erhielt. Petersburg. Wie der russische Botschafter in Kon- stanstnopel meldet, traf die Pforte folgende Maßnahmen zur Er füllung der Forderunacn der russische» Regierung: Außer der Hinrichtung der beiden Verbrecher und der Verurteilung zweier anderer Gendarmen zur Zwangsarbeit wurden die Offi ziere. ivelche sich unehrerbictige Aeußerungen über Konsul Roslkowsky erlaubt hatten, aus dem Dienste gestoßen. Nach den Personen, die ans die Kutsche des Konsuls geschossen haben, wird sorgfältig geforscht. Alle amtlichen Personen, 24 an der Zahl, welche das der Pforte durch den russischen Botschafter übergebene Ver zeichnis ausfübrt und über deren Tätigkeit die russischen Kvn- snlarvertreter sich ungünstig äußerten, wurden entlassen und dem Gericht übergeben. Alle in dem Verzeichnis aufgcführten Privat personen, die verschiedener Verbrechen schuldig sind, wurden eben falls dem Gericht übergeben. Der Polizcikommissar Ismail Hakt in Palanka wurde wieder in sein Amt eingesetzt. Die Per sonen, welche verhaftet wurden, weil sie über Mißbräuche und Gewalttätigkeiten der Mohammedaner Klage führten, wurden in Freiheit gesetzt. Generalinspektor Hilmi Pascha erhielt einen Ber- iveis. — Wie der „Regierungsbot«" meldet, kehrt auf Befehl des Kaisers das vor Jniada ankernde russische Geschwader nach Sebastopol zurück. — Die Chefs der Gendarmerie und der Polizei in Saloniki, Chaiderin Bey und Ma schar Bey, wurden durch andere Personen ersetzt. Petersburg. Aus Brüssel traf hier die Nachricht ein. daß die Pforte die belgisch« Regierung um vier Offiziere für ihre Gendarmerie ersucht habe. Petersburg lieber die AuSstandSbewegung wird aus JekaterinoSlaw berichtet: Am 18. d. M. stellte ein Teil der Bäcker die Arbeit ein. die nach Verhaftung der Führer wieder aus genommen wurde. Am 20. früh begann der Ausstand in ollen großen Fabriken und Eiienbahnwerkstätten. Gewaltsam erzwangen die Ausständigen die Einstellung der Arbeit in Privatwerkstättcn und aus Bauten. DaS Militär, das zur Herstellung der Ordnung ausgeboten wurde, wurde feindselig emt'fanaen. doch wurde die Menge durch einige Schüsse zerstreut. Am 21. früh mußten die Pferdebahnen die Fahnen emstellen, auch der Eisenbahnbetrieb wurde gestört. Die Zeitungen konnten nicht erscheinen. Die Fabriken wurden von Truppen umringt. Aus dem Basar wurde eine Ansammlung von einigen Tausend Menschen von de» Truppe» mit Gewalt zerstreut. Am Abend »ahmen die Pferdebahnen und einige Privatiabriken den Betrieb wieder ans. — 'Rach amtlichen Berschten sind bei der Unterdrückung der hier stattgehablen Unord nungen 1l Personen getötet und 12 verletzt worden. Der Gou verneur teilt den Arbeitern mit, das; der Beginn der Arbeit in allen Fabriken und Etteilbahnwerkstältcn am 21. d. M. erfolgt und daß die Arbeitswillige» gegen die Gewalttätigkeit der Ausständi gen durch Sicherheiismaßregetn geicbntzt werde» würden. Ko n st a n t i n v p e l. Im Mdiz tagt ein permanenter außerordentlicher M inisterrat. um über die gegenwärtige Lage zu beraten. Saloniki. Der Leichnam Konsul Nostkowskys wurde gestern an Bord des russifchen Stationsschisses „Terez", ans dem sich auch die Familie des Ermordeten besuchet, zur Nebcrführung nach Odessa eingcschifft. Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König und Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnten gestern vormittag dem Gottes dienste in der Kapelle zu Pillnitz bet. Nachmittags nahm König Georg an der Familientafel bei Sr. König!. Hoheit dem Kron prinzen in der Villa zu Wachwit; teil. — König Georg traf vorgestern vormittag kurz nach 7 Uhr mittels Sondcrzuges mir einer Anzahl Jagdgäste in Krippen ein und fuhr hierauf nebst Gästen und Forstpersonal durch den Krippen- grnnd dem EiinnerSdvrscr und Reichsteiner Staatssorstrevier zu. wo bis gegen 6 Uhr abends Treiben ans .Hochwild abgehalten wurde. Dann kehrte Se. Majestät nach Schandau zu dem üblichen Jagddiner und von dort nach Dresden zurück. — Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t we hat gestern abend die mehriach erwähnte Reite nach Eigmaringcn cmgetrelcn. — Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg ttcif am Sonnabend vormittag in Riesa ein und nahm bei Herrn Stadtrat Hpnek Wohnung. Se. Königl. Hoheit wird anläßlich bes Kaiicr- iiinnövcrs in der Villa des Herrn Pros. Dr, Lmnpe-Viicher in Oetzsch bei^Leipzig Quartier nehmen und zwar in der Zeit vom 5. bis 7. September. Die dortigen reichSlieiien Vereine haben sich aus diesem Grunde bereits znsamiiiengeschlvsscii, um dem hohen Gaste am Abend des 0. September eine Huldigung dcirziibringeii. — Frau Prinzessin Johann Georg besuchte am Sonnabend nachmittag l Uhr in Begleitung der Hotdame Fräulein v. Schonberg dieS käd t c - A us it e l l u n g. Die Iran Prinzessin wurde von den Herren Stadtrat Baurat Adam. Sladtrak Kändler und Stadtrat Baurat Richter emvsongen und in die Ausstellungs räume geleitet Die Besichtigung erstreckte sich auf die Abteilung llt (Fürsorge der Gemeinden für öffentliche Kunst, Architektur, Malerei, Äildnerei usw.f, die Sonderniissiellung dcS Saniariterweseiis, wo Herr Dr. Memel, und die Ausstellung des denlsche» Phvtographcn- Vereiiis. wo Herr Direktor Sonntag die rektor Sonntag die Führung übernahm. Nach etwa zweistündigem Ausenthalt verließ Ihre Königl. Hoheit die Ausstellung wieder. — Am Sonnabend nachmittag fand in der kionprinzlichcn Villa in Wachwttz das der Firma B. A. Müller, Sport- und Spielwcircnhaus, Königl. Sächs. Hoflieferant, übetrogene Vogel schießen für die Prinzen statt. Die KönigSwürde erschoß sich Prinz Christian. Zum Schluß drückte we. Käl. Hoheit der Kronprinz dem Inhaber der Firma B A. Müller für die schöne Ausführung des Vogelschießens seinen Dank aus. — Dem Badeaiistaltsfähriiianii Schneider in Promnitz ist die silberne Lkbeiisrettnngsmedaille verliehen worden. — Am Sonnabend abend ist hier der frühere Generaldirektor der Elbschifsahrtsgcsellichaft „Kette", Herr Rentier E. Belling roth, gestorben. Dem Entschlafenen, der sich um die Elbschifs- sahrt hoch verdient gemacht hat und in den weitesten Kreisen be kannt ist. wurde von der hiesigen technischen Hochschule der Titel eines Ür. mzz Kon. o. verliehen. — Die A b t e i l u n gsl i sten für die in diesem Jahre im 1. und IV. Landtagswa hlkreise der Stadt Dresden für die Zweite Kammer der Ständeversammlung stattfindenden Neu wahlen liegen von heute bis mit Mittwoch den 20. August für den I) Wahlkreis im Stadthause Am See 8. Erdgeschoß — frühere 2. Bezirksschule —, für den IV. Wahlkreis im Neustädter Raihanfe. Hauptstraße 3, I. Obergeschoß, und zwar vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 4 bis 7 Uhr zur Einsichtnahme der Beteiligte» ans. DaS Recht der Einsichtnahme ist ans die Besiignis beschränkt, von der eigenen Veranlagung und der Veranlagung derjenige» Per sonen Kenntnis zu nehmen, welche dazu schriftliche Vollmacht er teilt haben. — Am Sonnabend traf, von Zeithain kommend, daö Offizicr- korps des preußischen Leibt ürassicr-Regi in ents „Großer Kurfürst" mit seinen! Kommandeur Oberstleutnant von Bockelberg an der Spitze hier ein und nahm im Hotel Bellevue Wohnung. Unter den Offizieren befanden sich auch der frühere Kommandeur des Regiments. Oberst Graf Moltke, ferner Gras Tschirschkp-Renard, GrasMatuichka, Graf von Hardenberg rc. Die Herren soupierten im Kasino des Gardereiterrcaiinents. Gestern dinierten sie im Hotel Bellevue und kehrten abends nach Zeit hain zurück. — Von der Amtshauptmamiichast Pirna wird bekannt ge geben, daß den Anträgen der Königs. Jorstrcvierverwaltiingen zu Hvhnstcin und Lohmen entsprechend der von Rathen nach der Äastei führende öffentliche Weg als Reitweg eingezogen und nur als öffentlicher Fußweg sortbestehen bleibt. — Die Freie Vereinigung d er Ka m P fg en os sc n von 1870/71 kielt gestern im Linckelchen Bade ihr Sommersest ab; sic hatten entschieden Glück mit der Feier hinsichtlich der Witte rung sowohl, wie des Zuspruchs, denn »ach dem gewitterreichen Vortage sandte die liebe Sonne ihre Strahlen noch einmal mit voller Hiindsiagsglut bernieder. Sie halte ,a auch ein Recht dazu, da mit heute die HuiidStaae zu Ende gehen. Bei der druckenden Hitze bot der geräumige Garten des „Lliickcschen BadeS" mit seinen Schatten wendenden Bäumen einen angenehmen Aufent halt. und bald entwickelte sich ein lebhaftes Treiben. DaS Fest trägt einen echt familiären Charakter und ist infolge seiner Un gezwungenheit im Verkehr jo recht dazu angetan, unter den ehr würdigen KriegSveteranen Erlebnisse aus Deutschlands großer Zeit in die ErinneruW zu rufen. Zur Belebung der Unterhaltung er freute die 30 Mann starke Kapelle des Heim Musikdirektors Kiumbholz aus Kötzschenbroda mit einem gut gespielten Konzert. Das diesem zu gründe liegende sechsteilige Programm war sorg fältig zuscimmengeiiellt und wies Tonwerke hervorragender Koni ponisten auf. TaS Konzert fand reichen Beifall. Im Mittelpunkte des Festes stand am 'Nachmittag die Gabenverlosung, die —cbemo wie in den Vorjahren — reichlich aiisgcstattet war; zu ihre, Erweiterung waren freiwillige Spende» von Mitgliedern bcS Köiiigshnnles wie von Kameiaden, Industriellen und Känslentcn eingelansen: sie ergab eine Einnahme von über 1400 Mk. Wer sein Glück noch nickt nuSicichend begünstigt sah, der versuchte sein Heil weiter am GlnckSrade der Honigknchenbude. Das Kasperle Theater fand sei» andächtiges Publikum nicht allein unter den ABC-Schntze» »nd denen, die cs erst werden wollen, sondern auch teilweise unter Erwachienen. Nach eingelrctener Dunkelheit snhile ein hnntbelebter Lcimpionzug die Kindcrwclt aus den Höhcpnnlt ihrer Feslcssrcude. Ter Vorsteher der Vereinigung, Herr Kamerad Lorenz, hielt n» die Kleinen eine ermahnende Ansprache, die i» einem Hoch auf das Königshaus ansklang, das in den frohe» Kindersliinmen srcndig widerhallte. Das Fest beschloß ein Tänz chen. Ter Reinertrag des Soiiimerfestes fließt in die Unter- stütznngskasse für hilfsbedürftige Kampfgenossen und deren Hinler- lasjene: er bürste alles in allem diesem wohltätigen Fonds eine ansehnliche Verstärk»»» gebracht haben. — In McinholdÄ Sälen hielt gestern und vorgestern der Distrikt XV (Königreich Sachsen) des Guttempler- Ordens, eines Weltbundes von nahezu 700000 Männern und Frauen der verschiedensten Stände, welche dos Gelübde lcbeirS länglicher Enthaltsamkeit vom Genüsse jedes alkoholischen Ge tränkes abgelegt haben, iein Distriktsfest ab. Der Orden ist zur Zeit mit über 13000 „Logen" über olle Erdteile verbreitet und zählt in Deutschland bereits mehr als 22 000 Mitglieder in ungefähr 700 Logen. Auf das Königreich Sachsen kommen davon 20 Logen mit 027 'Mitgliedern. Eingelcstet wurde das Distrikts-I fest mit einem sehr stark besuchten Bearüstnnasabend in" vem festlich geschmückten Saale von Mcinholds Etablissement, bei dem eine stattliche Reche instrumentaler und vokaler Borträge geboten wurden. .Herr Lehrer Hei nicke, Obmann des Orts- Ausschusses der acht Dresdner Guttempler-Logen, begrüßte die Erschienenen und wünschte, unter dem Hinweis darauf, daß man nicht nur bei Becherklang froh und heiter sein könne, allen einen recht vergnügten Abend Während Frau Heinicke teils L cksux, teils mit Herrn Lehrer Le »In er ä guntro inniim mehrere Klavierstücke vortrug und dabei die schwierigsten Passagen leicht und sicher bewältigte, sang die Königl. Hosschausplslerin Frl. Fischer, eine sehr sympathische Erscheinung, mit frischer, ein schmeichelnder Stimme verschiedene Lieder von Lassen, Franz und Koschat, bei denen der Künstlerin ganz besonders die Koloraturen vorzüglich gelangen. Ein Konzert für Violine und Klavier (op. 16) von Böriot und eine Berceuse von Godard trug Herr Kammermusikus Schramm meisterhaft vor. Spannend wirkte auch eine von Herrn Wilhelini gedichtete und zugleich vor- getragene Ballade „Die Ankha". Herr Äretschneioer. Mit glied des Distrikts-Vorstandes, gab in einer längeren Ansprache ein Bild über den gegenwärtigen Stand der Bewegung gegen den Alkoholismus and führte dabei aus. wie sich gegen die Be strebungen der Guttempler Gegenbestrebungen geltend zu machen suchen, besonders aus den Kreisen des Brauerei- und Gastwirts- gewerbes. Geschähe der Protest gegen die Abstinenzlerbeweanng », sachlicher, anständiger Form, dann könne die Guttempler-Ber- cinlgiing nichts dagegen haben; geschähe es aber in einer Art und Weile, wie sie in den jüngsten größeren Gastwirtsversamml»ngen gchcindhabt worden sei, dann müsse entschieden dagegen angekämpst werden. Verschiedene, auf dem Bremer Kongreß gegen die Abstinentler geschlenderte An;Huldigungen suchte der Redner ins klare Licht zu stellen und schloß mit einem Appell an die Ver sammlung, eifrig für die Guttempler-Sache zu wirken. Weiler brachte das Programm eine Romanze von Langer und ein Wiegen- lied von Moffart für Cello und Klavier, vorgetragen von Herrn Riesenstahl und Herrn Lehrer Leutner, sowie eine dramatische Szene „Aus tiefstem Elend" mit lebendem Bilde in deklamato rischer Umrahmung. Esgentlich waren es zwei Bilder; das eine zeigte das ganze krasse Elend, in das eine Familie kommt, wenn das Obcchaupt dem Alkoholtcufel verfällt, das andere die Liebesarbcit des Guttempler-Ordens, durch welche in den Familien wieder Glück und Wohlstand einzieht. Das in seiner Anlage sehr einfache, in seiner Wirkung aber höchst packende Stück wurde von Mitgliedern der Dresdner Giittempler-Logen mit dankenswerter Hingabe aufgeführt. Den Nest des Abends verbrachte man mit einem zwanglosen Beisammensein an gemütlicher Kaffeetafel, wobei ebenfalls heitere Borträge aus dem Stegreif geboten wurden. — Gestern, am Sonntag, fand in den Morgenstunden Besuch der Deutschen Ctädle-Ausslcllung und nachmittags Distrikts- sitzung statt: allerdings mir für Mitglieder. Der Distrikt XV ^Königreich Sachse») hat vom I. August 1902 bis dahin 1903 einen Zuwachs von 4 Logen und 145 Mitgliedern zu verzeichnen. — Am Sonnabend vcriammelten sick Lehrer und Schüler der städtischen Gewerbeschule im Pnifungssaalc der Anstalt, um die Nachfeier des Geburtstages des Königs Georg festlich zu begeben. Herr Lehrer Robert Kretzschmgr hielt den Vortrag über das Thema: „DaS wirtschaftliche Leben Sachsens i» den letzte» Jahrzehnten". Er führte hierzu aus, wie König Georg schon vor seinem Rcaierungsciiltritte als Mitglied der Ersten Kammer eifrig Gewerbe, Industrie und Handel gefördert habe, und berührte in eingehender Weite alle Punkte, welche zeigen, daß Sachsen im wirktchastlichen Leben des Deutschen Reiches eine bervorragendc Rolle spielt. Besonders hob er in diesem Zusammenhänge hervor, daß die Hauptaufgabe der gewerblichen Anstalten unseres König reichs die sei, eine» gewerbliche» Nachwuchs deranzubilde». der im Wettbewerbe der Völker den Sieg davontragcn könne. Im An schlüsse a» den Vortrag brachte Herr Direktor Kulnivw durch ein Hoch auf den König das Gelöbnis der Treue zum angestammten Herrscherhause zum Ausdruck. Entsprechende Gesänge und Dekla mationen umrahmten die Feier. — Ans dem Grundstück Leisnkger Straße 74 entstand gestern früh kurz nach 4 Uhr in einem Schuppen der Firma Odorico Anstellung von Mosaik-Terrazzvsußböden) aus unermittelte Weise Feuer. Das Dach des Schuppens, sowie verschiedene Einbauten wurden teilweise stark beschädigt und Fabrikationsvorräte ver- mchtet. Da öliges Putzzeug und Säcke mit Sägespänen, Kälberhaare rc. dort lagerten, ist Selbstentzündnna nicht aus geschlossen. Die Feuerwehr war nahezu 2 Stunden beschäftigt. ij 'Nt -"W -..s- U" , KZI A'W ' -* Z ß fW! - 's -kV. Mt Mi dt >3 W Ei» Ä'Alr ' 'EM > i >'i l ' Ei-»