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288 Haupkschriftleiter: Dr. Gverth, Leipzig Sonnabend, den 8. 3uni Verlag: Dr. Reinhold L La.. Leipzig 1018 Feindliche Angriffe verlnstreich gescheitett 21000 Tonne« bei de« Azoren versenkt U-Bootaugrjfs auf Alourovia. »«b. Berlin, 7. Imü. (Amtlich.) Durch hi« Tätigkeit i nferer U-Vooke wurden im Sperrgebiet um die Azoren und an der weskafrikaaischen Küste neuerdings wiederum rund 21 000 Bruttoregifiertonne« vernichtet. Anker den versenkten Schiffe« befanden sich der be waffnete englische Dampfer «Santa Isabels" (2022 B.-R.-L.), >er englische, als A-Bootsfalle dienende Hilfskreuzer «Bombala" <3314 B.-R.-T.), der mit einem 12-Zentimeter- und zwei 10^-Zeuti- meker-Geschützen bewaffnet war, ferner der bewaffnete italienische Dampfer «Enrichekka» (5011 B.-R.-T-)» der italienische Segler Alessandra* (2432 B.-R.-L.) und der französische Segler Michelet" (2636 B.-R.-T). Der japanische Dampfer Kowachi Marn* (5749 B.-R.-T.) wurde vor Freetown iibwer beschädigt. Außerdem worden die französische F.-T.- ?latio« »mb ein kleines liberianisches Kriegssahrzeug in .Monrovia durch Artillerie zerstört. Anter den versenkten Ladungen befanden sich, soweit fefigestell! werden konnte, vor allem Weizen, Mehl, Baumwolle und Kohlen. Der Chef des Admiralstades der Marine. sk- kürzlich hielt eines «oserer U-Vooie ein« großen spanischen Dampfer an. besten Schiffs- vnd Ladnagspapiere in mehrfacher tzivficht iniercisont waren. Das Schiff war bereits seit sechs Monaten ans der Rundfahrt Spanien—Sübafriha—Manila—Südafrika—Spanien unterwegs vnd halte wegen der ll-Vootsgefahr diesen sicheren Weg ge wählt. .Za Friedenszeilen wär« dies« Rundreise durch den Svezkanal in etwa der Halden Zeit zu machen gewesen, brauchten doch manä-e deutsch« Dampfer mit AbtSfwagslransporlen für die bedeutend längere Streek« von Deutschland nach Tsinglan nur ungefähr sechs Wochen. Die Ladung,des Spaniers bestand zum Teil ans 3090 Tonnen Tabak, für die das Schiff eine Fracht von 1Z Millionen Pesetas erstell, also 600 Pesetas für die Tonne; das entspricht ungefähr dem achtfachen Satz der Friedensjahre. Der deutsche Heeresbericht (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zeitweise auftebender Artiveriekampf und Erkuuduvgs- gefeckste. Heeresgruppe Deuts cher Kronprinz. Erneute Angriffe des Feindes nordwestlich von Lhatean- Thierry und Gegenangriff zur Wiedernahm« der verlorene» Linie« an der Ardre brachten ihm nur unbedeutenden Gelände- gewin«. Mehrfacher Ansturm französischer, amerikanischer und englischer Regimenter scheiterte unter schweren Verluste«. 2m übrige« ist -le Lage unverä^erk. Der Erste Generalquartiermeister. Lodendorff. (W.T.B.) Tehrenbach Reichstagspräfideut Die Wahl fast einstimmig erfolgt Vizepräsident««: Äone — Scheibe mann — Paasch«. Berlin, k. Zun». (Drahtbericht unserer Berkin«« Schriftleitvna.) Vor vollbesetztem Hous« und, gulbesetzlen Tri- b''n?r nahm der Reichslag hente die Wahl seines neuen Präsidenten rer. Den Vestimmvngcn der Geschäftsordnung gemäß hat die Wohl 'c» Piäfidenkea in einem besonderen Wahlgang mit Slimm- etiel zu erfolgen, «in Prozeß der natnrgemäh läugere Zeit in Av- '-'r»ch nimmt, «m dann das von allen «nvarket« Ergebnis, nämlich die Drrvfnng des bisherig«» Vorsitzenden des Hanpt-russchvsteS, des A«u- «rnmsobgeordncten Febrenbach, zom Rachtolger Dr. Kocmpf» za bringen. Ilcderraschnng löst aber doch die Einstimmig keit ons, mit der das Haus für Fehrenbach enlschied. Es morden insgesamt 27V gültig« Stimmen abgegeben, und ><won erhielt Febrenbach nicht weniger a.'s 270. Heiterkeit löste es aus, daß sich auch für Herrn Erzbergcr 1 Stimm« find. Dann übernimmt Herr Febrenbach mit Dank an die Herren Paoi<l>« und Dove sein neues Amt nnd leitet seine Tätigkeit mit einer noch Form > ich Inhalt sehr geschickt«« nnd emdrnckSvollen Red« ein. Wie üblich bringt das neue Amt di« vorlänfige Trennung von seiner Park«: mit i ch, und er gedenkt dieses Umstandes mit betont herzliche» Worten an ieine Fraktion. Di« Gedenkfeier für Dr. Kaempf vor 8 Tagen in der Wandelhalle des Reichstages taucht auf und di« patriarchalische Gestalt >rS verstorbenen unmittelbaren Vorgängers, lieber feiner Geschäft», irhruug soll das Motto stehen: sioriiter in re. »unviter io moäo. Und deu Schluß macht eine wirkungsvolle Gegenüberstellung der Tätigkeit deZ Reichstages mit den Leistung«« der Front: Hier das Wort, dort die Tat, aber beide vereint rar Di«uste für das Vaterland. lind wiederum beginnt das langwierige Geschäft des Romeo- aufrufens und des Ruszählens. Die drei Vizepräsidenten werden io ?nem Wahlakt gewählt, und da» Ergeb«!» ist dann da» folgend« 68 Stimmen find abgegeben wordeu. Davon erhält der Abgeordnete Dove 262 Stimmen, was mit lebhaftem Bravo ausgenommen wird. Ans Scheldemann entfallen 194 vud auf Paasche 187 Stimmen. Darauf tritt do» Hau» in die Veratvug des Etats des Reichsamts des inner» ei«. (Siehe Srrt« 2 nnd 3.) Der Arbeitsplan de» Reichstag» G Derldr, 8. Jam. (Drahtbericht unserer Ber liner Schristleilung.) Der Aeltestenrak des Reichstages hielt am Sonnabend vor der Vollsitzung eine Be sprechung ab. in der er sich über den Arbeitsplan des Reichstages für die nächste Zeit verständigte. Man will bis um Freitag nächster Woche die Haushalte für das Reichsamt des Innern und das Reichsheer erledigen bis auf die Beamten- nnd Arbeiterfragen. Dann soll in den Vollsitzungen eine Unterbrechung biS zum 19. Juni eintreten. Am 20. Juni soll der Friedens- nertrag mit Rumänien auf die Tagesordnung gesetzt und im Anschluß daran der Haushalt für das Auswärtige Amt beraten werden. Die letzten Tage des Juni sind der Erledigung der noch ausstehenden Etats gewidmet. Anfang Juli kommen die Skeuervorlagen an die Reihe, und mit der Verabschiedung des EtakS in dritter Lesung erreicht dieser Tagungsabschnitt des Reichstages sein Ende. 9Ran hofft, am 5. Juli die Sommer- pause eintretea lassen zu können. Ein mißlungener Hetzversuch Lord Rewlon über den Unfall der .Koningin Regent«»' Haag, 8. I»ni. (E l g. Dra htd « ri chä.) Rienws Bureau meldet: Di« gegen Lorb Rewton in der Frage b« Gefnngeueu- aastausche» gerichtete» Angriff« vnb bi« bvrch sein« Laubslente gegen 'ha erhobene» Verdächtigungen, daß er den Deutschen gegenüber allzu sersähnttch gesinnt sei, ha« offenbar verhindert, daß er persönlich »m Präsiden!«» der »ach dem Haag enlfondte» Delegation ernannt ward«« ist. Der noch uuaufgetzlärte lluglücksfall mit de» Hospital schiff sto«t»gk, Regent«»' gab de» Lon^nuer Vertreter des R»fle» d?u»«r .Tetegeoof Vernnloffu»«, M vertuche», auch Loch Rewbm an,« deatschfemdllch« Erklärung za dem Vorfall herauszolocken. Wan hofft« in einigen deutsch-chauvinistischeu Kreise», datz Lord Rewton diese Ge legenheit gern ergreifen werde, durch irgend«!»« Aurempelnng der Deut sch« sich va« de» Verdacht« der Deulschsreundlichkeit reinMwaschen. Lod Reroton tat ihuen aber diesen Gefallen nicht, souder« er erklärt« avsdrücklrch, di« Delegation hätte bi» zom letzten AugenbOck geglaubt, auf d«r .Koniug 1 n Rege »t« s" »od nicht auf der «S1» doro' reis« ,zu sollen. Er hob« keine Veranlaffmrg, anzunehmen, daß ei» Torpedo die .Koningm Regenkes" versenkt Hobe. Er glaube oielmhr, bah nur eia« Mine bi« Katastrophe verursacht habeu käuue. Be merkenswert ist, daß er seine Ansicht mit großer lleberzeuguug vertrttt. Rotterda«, 7. Juni. (Drahtbericht.) Der .Niemo« Rott. Lonront' meidet, daß die H ospi katschi ff « v o rläu ftg «l cht mehr fahre» werden, weil sich heranSgestellt hat, daß die Fahrrinne nicht frei ist. Die Fahrten werben erst wieder ausgenommen werben, wenn die Fahrrinne wieder frei ist und wenn sich herausgestellt hat, worum sie es diesmal nicht war. : . . ... Der deutsche Lffenfivplan Ein Reuter-Orakel. Haag, 8. Juni. (Elg. Drahtbericht.) AeukerS Korrespondent an der Westfront gibt über die Lag« folgende zusammen fassende Dar stellung: Zwischen dem 31. Mai und dem S. Juni habe» die Deutschen auf der Front von Noyon—EHLteau-Thierry erhebliche Fort- schritt« gemacht, nämlich 4 bis 6 Meilen zwischen Soissons und Chüteau- Thierry und 1 bi» 2 Meilen zwischen Soissons und Noyvn. Am 1. Joni unternahm der Feind südwestlich von Reim» einen Tankangriff. Di« Deutsche» hoben gezögert, Een sofortigen Angriff auf Reims zu unter nehmen, da die Stadt auf jede Weis« und mit allen Mitteln verstärkt und seit langem auf einen Angriff vorbereitet war. Abgesehen von de« militärischen Erfolg würden die Deutschen von der Eroberung von Reims an sich wenig haben, sie würden dann allerdings imstande sein, den Franzosen die Benutzung «ine» der wichtigsten Eisenbahnknoten punkte unmöglich zu machen. Die deutsche Linie in der neuen vor springenden Ecke sieht jetzt etwa» mehr westlich. Seit dem 3. Ium haben die Deutschen nur örtliche Angriff»- versuche unternommen, nnd zwar, um die Aebergänge über die AlSne und Ourcq zu erobern. Innerhalb der letzten drei Tag« ist der franzö- fische Widerstand viel kräftiger geworben. Dl« Franzosen unternahmen erhebliche Gegenangriffe uu- machten mehrere hundert Gefangene. Der deutsche Plan ist setzt vollkommen klar geworden. ES bestand die Absicht, nach Usberschreifmrq der Aisne mit gesicherter linker Flanke an der Marn« soweit wie möglich siidwcftlich vorzudrSngen. Dann wollten sie weikrr in südwestlicher Richtung auf die Flüsse Otse und Ourcq M marschieren. ES bestehen Anzeichen dafür, daß die Dentschen jetzt die Absicht haben, den Frontangriff zwischen Marne ,md Monkdidier weiter fort- zusetzen. Die Anzeichen sind aber zurzeit noch sehr unbestimmt, denn die Deutschen können nur einem mehr westlichen Angriff in der Rich tung Amirns den Vorzug geben. Durch die Zurücknalyn« unserer Linie ist die Schlachtlinic verlängert worden, was für un», da wir zahleirmäßig unterlegen sind, von Nachteil ist. Ein Grund zur Beunruhigung be steht trotzdem nicht. . Haag, 8. Juni. (Drahtbericht unseres Sonder berichterstatters.) Der .Rolterdnnsch« /Louranl' berechnet die britischen Verluste gemäß der für Mai in der britischen Press« veröffenllichlen Verlustlisten auf 768-, Offiziere und 151939 Mann gegen 8996 Offiziere und 47250 Mann im April. Basel, 8. Juni. (E i g. Drahtbericht.) Laut „Basler Nach richt«»' meldet .Mots»': Die Schlacht löst sich gegenwärtig in einzelne Verteibigvnqsakkionen auf. Der Stillstand der Offensiv« könne nur vorübergehender Natnr sein und man müffc sich auf einen unmittrlbaren bevorstehenden Angriff auf einem anderen Teile der Front, vielleicht auf «inen Ansdehninqsversuch geiaht machen. Der .Goulvi»' schreibt: Infolge der Bedrohung der Deutschen hört Paris auf, di« Hauptstadt Frankreichs zu sein, «» wird nunmehr die Hauptstadt der Entente. Zürich, 8. Juni. (Elg. Drahtbericht.) Die .Neu« Zürcher Zeitung' meldet: Die englischen Militärkritikcr haben sich, wie ita lienische Blätter schreiben, nun auch zu der von der dentschen Heeres leitung her längst vertrauten Ansicht bekannt. Sie glauben jetzt, daß «, Deutschland mchr auf di« Anfretbung der Alliierten als auf bi« Er- reichnng von Paris und Amiens abgesehen hab«. Der Auslanddeutsche und da» deutsche Auslandmuseum Vor 150 Jahren schrieb Lessing an Gleim, daß nach sein« Denkungsart das Lob eines eifrigen Patrioten das allerletzte sei, wonach er geizen würbe: .des Patrioten nämlich, der mich v«»- jjessen lehrt, baß ich ein Weltbürger sein sollte'. Schiller wollte «zn keinem Volke und za keiner Zett gehören', und Goethe meinte, «für den unbefangen Denkenden sei das Vaterland nir gends und überall') er, -er Melkbewohner, ist sein Leden lang ei» leidenschaftlicher Kosmopolit geblieben. Aber er tadelte es doch — und darin hätten ihm die beiden anderen Großen ebenfalls ziv- gestimmt —, daß .es in der deutschen Natur liegt, alles Aus ländische in seiner Art zu würdigen und sich fremder Eigentümlich keit zu bequemen'. Freilich, der National haß, de» unsere Feinde gegen uns grohziehen, und den jetzt auch gegen unser« Feinde gewisse Kreise unserm Volke einimpsen möchte», ist am heftigsten stets nur aus den untersten Stufen der Kultur. De« kulturbeflissenen deutschen Volke ist er innerlich fremd. Auch nach dem Kriege werden Deutsche ins Ausland gehe», zugleich aber nach den harten Lehren dieses Völkerringens im tiefsten wurzelnde, unverlierbare Eindrücke von der Heimat mit hinovsnehmen. Nationale Vorurteile, nationale Eitelkeit und nationalen Haß werden nach wie vor viele mißachten, aber am Vaterland« hängen bleiben, ja das aus den Augen Verlorene draußen innerlich erst recht wiederslnden. Im Hinblick hierauf und auf die bedauerliche Tatsache, daß viel mehr als die Hälfte des im Laufe der letzten 200 Jahre ans- gewanderten deutschen Blutes sein Deutschtum aufgab, ja feind lichen Mächten Kraft und Geld darbrachte, wurde zu Beginn -es Vorjahres unter regster Anteilnahme der Regierungen fast sämt licher, jedenfalls aller bedeutenderen Bundesstaaten, in Stuttgart «in Musea» und Institut zur Kunde des Austanddeutschtums nnd zur Fördmmng deutscher Interessen im Aaslande begründet. In -er kurzen Zeit seines Bestehens ist es heute so weit gediehen, daß man von ihm sagen kann, es wird dir ernste und hohe Aus gabe, die es sich gestellt hat, lösen. Ls wird eine unvergleichliche Auskunftei werden für jeden in die Fremde Ziehenden, ein Be rater für den Anschluß an das treu gebliebene Deutschtum im AuSlande. Es wird ein Leuchtturm werden für alle, die draußen und drüben zur deutschen Heimat Brücken brauchen und suchen, ein stattliches Ehrenmal aber auch für die heimatliche Würdigung aller Leistungen unserer treuen Brüder im Auslände, insonderheit der volkswirtschaftlichen Werte, die sie draußen ge schaffen haben, nicht.zuletzt ein Institut zur Gewinnung des Aus- landdeutschtums für die Mitarbeit an einer wahrhaft nationalen Handelspolitik. Gegenstände der Eanimiung des Museums sind alle Güter der materiellen Kultrrr, sei es in Natura, sei es in Modell oder Bild, alles, was an Völker-, Länder- und Handelskundlichem für die Fragen des Auslanddeutschtums in Betracht kommt. Besonders aber zeigt es solche Einrichtungen in fremden Ländern, an denen das Deutschtum bisher noch wenig oder gar keinen Anteil hat, zur Anregung und Belehrung für solche, die draußen arbeiten wollen. Denn einerseits muß deutsche Volks- und Steuerkraft der Heimat erhalten bleii>en, anderseits brauci-en wir den Ausland deutschen. Jede deutsche Niederlassung im AuStcmdc ist ja eine dauernde Beisprelsammlung deutscher Industrieerzeugnftsc. Und dem Auslanddeutschen verdankte der deutsche Welthandel zum Teil das rasche Erblühen feiner Macht. Er kann den deutschen Konfulanteu und der Heimat wichtige Eröffnungen machen. Nach dem Kriege muffen die ungeheuren Werte deutschen Privatbesitzes im Auslande möglichst dem Deutschtum erhalten bleiben Die Auswanderung kann naturgemäß eine Schwächung an Volks- und VerinögenSkraft bedeuten. Wenn früher zahllose Deutsche in Frankreich und England als Dienstboten, Kellner und Straßenkehrer Beschäftigung gesucht und gefunden haben, so ist dos für uns nicht rühmlich, nm so weniger, als zu gleicher Zeit Deutschland ein Einwanderungsland wurde und gewisse Landstriche durch Minderkultinierte aus dem Osten und Süden Europas über schwemmen ließ. Das Stuttgarter Institut wird das ganze weit reichende und schwierige Problem der deutschen Auswanderung gründlich zu untersuchen und die Frage der planmäßigen und ver- nünftigen Auslese des Ausianddeuffchtuins zu lösen hoben, zur Stärkung der dentschen Kraft und des dentschen Ansehens im Airslande. Bereits im Vorjahre hat das Auslanümujeum eine Kurland- Ausstellung veranstaltet, die als Wanderausstellung gedacht war. Sie gab ein umfangreiches Bild von der Entwicklung des Deutsch tums in dieser ältesten deutschen Kolonialsiedlung, Die erste der illustrierten .Schriften des Deutschen Ausland-MirsenmS' ist ebenfalls Kurland gewidmet und erteilt in einer Reihe kleiner Sonderabhandlirngea verschiedener dort ansässiger oder zurzeit dort tätiger Männer des praktischen oder wiffenschaftsichen Lebens Aufschlüsse. Eine der Aufgaben des Instituts wird darin bestehen, durch Anschauung, Schrift und Wort weite Kreise aufzvklären über di« Aenderung der Macht- nnd Rassenvertcilung aus der Erde. Denn nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland ist der absolute Zuwachs der Bevölkerung bereits seit 1906 in der Abnahme begriffen, Europa längst zu drei Vierieln germanisch slawisch, während es vor himdert Jahren noch zu drei Vierteln romanisch-germanisch war. Das heißt oliv, daß die Zunahme der slawischen Bevölkerung in Europa vor dem Kriege sehr stark ge wesen ist, und daß sie auch in Ilebersee siir uns während des Krieges empfindliche Fortschritte gemacht hat. Die Slawen werde» auch nach dem Kriege trotz ihrer politischen Schwächung die west liche Kultur bedrohen. In den Vereinigten Stoateu Hot bereits die Verdrängung -er germanischen Rasse durch die slawische chn- peseßt. Vier Fünftel der Einwanderer waren dort in den ersten