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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.06.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180608026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918060802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918060802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-08
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Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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L^te 2. R». >88. ALook-Aussabe Icchven dies«- ZahrhunderlS Slaven auS dem Osten und Südoften Europas. Anderseits haben di« rnsstschen Länder selbst noch viel Matz, »n- Sibirien ist ein auherordentiich reiches Land. Eine der ersten 2d««« des Sinklvartee Instituts »ar die Ber- anstottung einer Sammlimg von Schtldervnaen Wch Ärrfzeich- nunaen Änslanddcutfcher über ihre Erlebnisse fett .Kriegsausbruch. Diese Sammlung soll sväbechin veröffentlicht werden und wird nicht nur geschichtlichen, sondern auch erheblichen praktischen Wert für manchen AuSwanderunaSbeftissenen haben. Kurz, cs ist da eia Werk im Werden von größter Tragweite und politischer Bede» inng. das die Unterstützung und Aufmerksamkeit unseres gan**n Volkes verdient. Stimmungswechsel der Tscheche«? Wien, 8. Juni. lEig. D r a l> t b e r i ä> t.) Bet den Tschechen scheint sich rin Stimmungswechsel .M vollziehen. Aut Prag werden Anzeichen ftir eine Abkehr von Kramarsch gemeldet, dessen Werbe »ersuch bei dcr nationalsozialen Partei wenig Erfolg hat. Die Partei neigt sich unter der Führung des Abg. Al» fatsch immer lebhafter dem Sozialismus z». Die Katholisch-Rational«« treten offenkontiq als Äkt.oistcn auf, besitze« tn Böhmen ab« kei» Mandat und habe» auch in Vkähren nur 8 Wahlkreise. Auch unter den Agrariern befindet sich ein starker Grundstock bedächtiger Peli- tcker. Somit haben die vemäßigtrn ivl Tschechischen Verbände schon beute eine entschiedene Mehrheit und es wird alles darauf ankvmmen, ob sie sich gegenüber den terroristischen Einflüssen zu behaupte« ver stehen. (Ls ist nicht ausgeschlossen, daß tn sichtbarer Zett ein« Aen.de- rang dcr taktischen Methode dcr tschechische« Politik erfolgt. * Wien, 8. Juni. l Meldung des Wiener K. K. Lelegr.-Kvrresp.- Burcaus.) In schrittlichcr Beantwortung der Interpellationen deutscher Abgeordneter über das Verhalten einzelner tschechischer Rog^menter gibt der Landesverleidigungsministcr die Ergebnisse seiner Erhebungen über das Verhalten einzelner Regimenter auf Grund von Gutachten höherer Kommandanten bekannt, -te jedoch nur Bruchstücke und die mehr oder weniger subjektive Auffassung der Kommandanten darstellen, weiche gew'-ß aus Ehre und Pflicht abgegeben, ab« nicht immer als streng objektiv zu betrachten find, da der batroffaiche Kom mandant selbst inmitten der Vorgang« steht ob« di« Ehre däü Trapp«- Körper» mit seiner persönlichen Ehre tbenkfiziett. 'Danach entspricht es nicht mehr der Wahrheit, lwtz bat Zung- kanz lauer Ans ar ie-Regiment 3Ü wühr«ad der MobUi- sierung und des Aus, 'S gemcatert Hoche. Das Rogimeat hat sich in den ersten Kämpen , gehalten, später jedoch infolge -roher V«- lufte an aktiven Ossizieren und verlähUcher alt« Mannschaft durch Einreihung moralisch verseuchter Elemente versagt- Das Regiment wurde am 18. Juli >915 ausgelost. Das Pifeker Infanteris-Regt- ment 15 Kot sich in Serbien stets brav und lüpf« gehalten «ab Schön«- geleistet nnd wunde sogar im Heeresbericht erwähnt. — Bezüglich dos .infanteric-Regünenls 102 zählen die Tage von Kolubara zu den Ehren tagen des Regiments. Die Behauptung eines russischen Blatte- bezüg lich des Infantcrie-Regiments 88 sind aus der Lust gegriffen und entsprechen nicht der Wahrl)eit. Das Pilsener Infanterie-Regi ment 35 verlieh die Friedensgarnison in tadelloser Verfassung und be stand die Feuertaufe bei Tomasson» glänzend. Dagegen wurde der un günstige Gcsech'Snerlauf nnd die großen Verluste bei der 19. Infanterie- Truppen-Division nördlich non Tannopol im September 1815 zum Test durch dj« schlechte Haltung von Teilen des Infanterie-Regiments 35 verursacht. Bezüglich des Infanterie-Regiments 28 (Prag) gebt aus Aussagen de- Regiments-Kommandanten mit Sicherheit Hor ror, daß diese Truppe im April 1915 in Ober-Ungarn, ohne eine« Schuh abz»geben, von beiläufig einem feindlichen Bataillon ge fangen oder eigentlich auS ihrer Stellung adgeholt wurde. Das Regi ment wurde seinerzeit aufgelöst, jedoch infolge hervorragender Haltung eines seiner Marschbataillone auf dem Doberdoplateoa im Sommer 1915 mit kaiserlicher Entschließung wieder ausgestellt. , lieber die Haltung der tschechischen Kriegsgefange nen und deren Teilnahme an dem hochverrälerischea, in Rußtaah «ch- gehalkenen Kongreß der Tschechen und Slowaken sowie über die Bil dung einer tschechisch-slowakischen Brigade in Rußland, die da- Gazen stück zu der tschechisch-slowakische» Armee tn Frankreich bildet, können die Tatsachen in den Schilderungen des in der Interpellation angefShr- len Berichtes der . Sirschewija Wjedomosti', der übrigen« unzweifelhaft ,-.usammenl)ängt m t dem in Paris wahrend des Krieges erscheinenden Buche .lVtrniscr > .^ntrik-lie ltongrie' des nach Pari« entflohenen Vrager Dozenten Dr. Benesch, oklenmäßig nicht voll umfaßt werden. Auch die Verhöre der aus der Kriegsgefangenschaft Zurümgekckrten werden aller Voraussicht nach nicht jenen Grad von Klarheit bringen, der im Inieresse der Gerechtigkeit und dcr Monarchie erwünscht wäre, wenn sie auch bisher schon sehr charakteristische Streiflichter auf das Verholten der Tschechen tn Kriegsgefangenschaft werf«. „Theophano" Oper in drei Akten von Paal Graaaar, Dichtung von Oft» Tuthas Uraufführung j» Münchner Hofihaoter am L. Samt neuem Werk verband Paul Graener sich mit d«n Teztdtcht«, m>t dem der erste entscheidende Erfolg .Do» .Voans letzte- Abentner', »hm beschieden. Damals gab ober da« als selbständige Dichtung vor- llegendc Drama ihm zur Vertonung die Anregung, während dtrsmal der Dichter dem Komponisten schlechthin eia .Libretto' zu schaffe« halt«; und ein solches im peinlichsten Sinne des Worte« ist es geworden: «ine refn ins Aeußerliche entfaltet« byzantinische Staatsaktion, durchwachsen von erotischen Motiven. Die Wayl dieses Stosses als Vorwand für seine Komposition schafft eine berechtigte Voreingenommenheit gegen dcn Ton künstler Graener, denn die Absicht der Verinnerlichung und Vertiefung, der Beseelung und psychologischen Ausdeutung dcr Vorgänge vnd der in die Handlung verstrickten Menscyen mußte ihm dabei fernlicgen. Die Dichtung gab kaum andere Möglichkeiten als eine farbige Auffüllung dcr dichterischen Vor,Zeichnung und Entfaltung klanglichen Prunkes. Sie führt in das Byzanz des elften Jahrhunderts. Bei einem Umsturz, der den Kaiser seines Thrones beraubt hat, ist das Koiscrkinü Alexio» und sein Gefährde Harald, ein Waräger, in die Hut eines Klosters gerettet worden, während die Zwilling Schwester Lycopbano am Hofe des Usur pators im sinnlichen Dunstkreis dcr dekadente» byzantinischen Welt aus wächst. Ein neuer Ausruhr stürzt dcn Kronräubcr, und das nach dem Erben des angestammten Herrscherhaus«- verlangende Volk entreißt den widerstrebenden Alexias der geliebten Stille seines Klosters. Mit dem Gelübde, ein Diener Christi auf dem Throne zu fein, empfängt Alexios die kaiserlichen Würden, während der dem Leden zugeevandt« Harald mit stürmischer Sehnsucht dr-m n»n geöffneten glanzvollen Dasein entgegen- wächst. Line tiefere als rein brüderlich« Liebe verbindet de« kaiserlichen Aszeten seiner Schwester Theopkano, in der Sinnrnfrrude und Lebens- will« sich mächtig verkörpern. Schnelle und bcslige Leidenschaft zwischen Freund and Schwester entreißt beide dem Linsamrn. gegen den auch da- seiner festlichen Freuden beraubte Volk ausmurrt. Bei einem Bacchanal mit der Schwester vom Kaiser überrascht, soll Harald dem Tode verfallen, aber Theophano gibt dem wartenden Volke das Zeichen zum Aufruhr, und «vtchrevö McxioS ganz vereinsamt dle Krone nicdertcgt und sich dcr tötenden Wut der Menge preisgibt, besteigt Theopkano den Thron und vvlleaöel de« Sieg de« Leben« über di« Äszesc durch die Vereinigang mit -em Gesiebten. Mit diesen Vorgängen ist viel Lärm verbunden, den nicht «llein die Statisten im Hintergründe, sondern auch da- Orchester zu baftiKm« habe«. Lärm aber ist selteu qualitative Musik. Was Lichter and To« Künstler hier biete«, ist ein» repräsentative Schauoper mit Aas. zagen, viel Unruh« und Gestikulation: also Aeußer'ttchketten. Das , Ssiretko* ist ins Grätsch« übertragen« Sardou, die Partitur modern fctchertei Mrnerbeer. Keine zur Seele sprechenden Töne klingen auk. und ba« Obr suhlt sich destenlclls klanglich nntcrbalten. Die Musik blich Echd« kübl. wo sic eia« erotisch« Atmosphäre hätte schassen müssen, am ö« W» Kern de« vrama« erhobenen Gegensatz ber Afzes« and de« sch«, t» sieh«»« Sebenstrtebes zu verdeutliche». A»ch für die Adp«d« ««schon tt» b« Dichtung recht konvoattoaeL wch schematich dchwcke« »mb«, »schirch, «vsikcsttsch sW MchS, W» Leipziger Lagedlan Sg»»abe»tz, 8. 3uui ISIS Die Tscheche» bei Graf Burian Wie«, 7. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Von feilen de« tschechische« Vertzaudes wird mit geteilt: Dle Delegiert« Dr. Stranfty.Klofaeuu-Tomatzek fan-en sich gestern mittag, einer Einladung des Grafen Burian folgend, als Mil glieder des Auswärtigen Ausschusses der österreichischen Delega tion «in. Sie hatte» mit d«r Minister ein« -retvl«t«ftKnd1-g Be- sprechimg, tn der hauptsächlich die Zweckmäßigkeit b«r Eft»- v«gvp»n- der Delegation and -et Aelchsiratrl eröttett wurde. PolMfche Rachrichie« »M ptMz vo» «achswb -er ttrMch M dm sächsische« «mwe zm» Oborstt«tn«it dqüürdert ward«, Ist jetzt auch M ber pre«tztschen Arm«« t» -tefen Dienstgrad aafgeeückt. Lr Ist in Preutzea Chef des Varde-Gchützen-Bataillont. * Der LaabesaMschoß der Soziotdemvkratte Württemberg« hat, el»«n Pttoattelegramm au- Stuttgart zufolge, den Laichtog-abaeordnelen Dr. Lindemann zum Vorsitzenden gewählt. Die Prcssekommisston der .Schmäht sch en Tagwacht' wurde ausgehod« n«b bi« Auf gabe dem Landes« a-schuß zugcwkes«. Im Interest« einer möglichsten Einschränkung derBrenatwein- herftellaag »»«Obst und Obsterzeugniffen hat das würftem- bergische Ministerium de« Innern die Herstellung von Branntwein aus Obst grundsätzlich allgemein untersagt. * Erweiterung des Kapitaladfindangsgesetzes? KrtegsbHchädigte dürfen bekanntlich die ihnen z«stehende Rente durch ein Kapital oidlösen tasten, daß sie zam Erwerb vo» Grund und Boden ober z«r Schaffung einer ne»en Erwerb-quelle benutze« wollen. Vielfachen Wünschen ent- sprechend wird erwogen, diese Vergünstigung auch auf die Invaliden aus dem Südwest-Afrika-Feldzug und der Chin«rxpedition auszudohnen. Auch auf Offiziere vnd Offizier-Witwe» soll, wie dle N. G. L. mitt eilt, diese Vergtksstgung ausgedehük werden. * Poor le MSeite. Der .Aeichsan,zeiger' melde« dle Derlethung des Eichenlaubes zum Orden Pour le Märtte an den Genevaladjakmten General der Kavallerie Freiherrn Marschall v. Altengottern and die Verleihung de« Orden« Pour l« Merite an do» Oberstleutnant BLrk « er mck a» den Major Ha »s« r. * Dte Üppische Regteenag beschränkte den Anfenthalt von Sommerfrischlern ans 4 Wochen and führte etnr Fremdentaxe von 1 vlt pro Kops und Woche ein. * Der Strvhbedarf der Heeresverwotkwg, der Strohallffchlleßaaat- aNlogo». dar krtogchotrtschafütchen Betriebe and der größere» Städte wind, wie im laafeaden so nach im nächsten Wirtschaftsjahre, im Weg« derLaadlieferLagen avfgedracht werden müssen. Der Bu..desrat bat die für diese Zwecke aas der Strvhernte von 1918 aafzuüringende M«E auf 2Z Miltioaen Tonne» fostgesetzk. Hiervon sind bi« zum 30. September 600000 Ton»«« akallefern. Die Verkettung diese« vor- läufigen LleferangSsollS auf die Bundesstaaten wird durch den Staats- sekretär de« KriegsernährnngsamtS alÄ>ow erfolg«. Die Unte^verkeilung auf LisferungSverbände und Erzeuger soll bis zu« 15. Ink durchgestthrt sein. Sobald die diesjährigen Erntefiächen ermittelt find, soll die end- aülttge Verteilung der gesamten Lieserung-meng« mit tunlichster Be schleunigung stattsind«, damit die Landwirte so früh wie möglich unter richtet sind, wieviel Stroh ihnen für die eigene Wirtschaft belaste» bleibt. Der Staatssekretär des KriegSernührung-amt« ist ermächtigt, die Preise für Stroh und Häcksel feftzasetzen, er wird «ich die Zuschläge für den Handel and die sonstig« Lieferungsbedingungen be stimmen. Die Veröffentlichung der Preise ist M erwart«, sobald die Verhältnisse der Strohernke sich überblicken lasten. Dle Aufbringung des Strohe« ist besonder«, von dea Landeszentralbehörden einzurichteoben Stell« übertrage«. Streitigkeiten, die sich aus der Lieferung de- Strohe- ergeben, werden durch Schiedsgerichte unter Aus schluß des Rechtsweges entschieden. Verkehrskeschräuckvngen, Ausfuhr verbote oftv. sind bis zur Aufbringung de- LlHerungssoll« zulässig. Di bisherigen besonder« Bestimmungen für Struh von Lupinen, Zucker- rüden- und Runkelrübenstroh bleiben bestehen. * Der ungarisch« Wahlrecht-av-schuh erledigte am 7. Juni -te Wahl- reformvorlage auch tn den Einzelheiten, ll. a. wurde die obligatorische Sstmmpfltcht t» Bezirk« mit geheimer Absümumng beschlossen. * Eröffnung der Nolienischeu Kammer. Nach italienischen Blötkeru wird di« Kammer nuu doch am 12. Juni zusammentretr^ Auf der Tagesordnung siehe« Vorlagen betreffend da-Munittonsmint- stertum nnd dle Verlängerung der vorläufig« Regelung des Staatshaushalts bts Lide des Jahre«. * Notlage der schwedischen Texültudustri«. Infolge zvnehmeuden Mangel« »» Rohmvkertal wtid die Loge brr schwedisch« Texttktndusirte immer schwieriger. In großen Wollfabrtke» in Noir- koeplng Mrd betsplel-wcrfe gegenwärtig nur noch an vier Tag« tn der Woche gembellet. Man befürcht-« für die Zukunft eine große Arbeitslosigkeit in der TerkiliL-nstrte. Loudon, 7. Juni. sRoutrr.) «DaS, Telegraph' teilt mit, batz die Militärbehörden vugefähr 75 vvv Man« ans de» Bergwerk« zum Heeresdienst emgezogm» hobom. Konstantin Tehreubach Der am» AütchMffllsprästtmL Alt im Simuar Mtzch tz» MtzchtläG über öle AngetsOMcheo ö«S Leutnants v ForMgg MZüst«« sprach und tzte (Seoüt« hufbq aufeinander platzte», «Hotz ßck «O tz«r Mttte -»S Hohe» Hauses ein btt dahln ln der ^roß«r' PgDstk »tcht etz« sehr hetzaimter Mann und hielt — ruhig, atz« »E tz« geiLae» und körperlichen B«o«Uchkett des Südö«»ttchü« — eln» öle astgemei« für die deste über diesen Fast anerkannt wnrde^ Es mar t-atzravb c <d. St»«, d<r tn sc-nem Entwicklungsgang geVtstermatzr» die «öemokrattfchen' unü die akademisch-amkUchen Bestandtetle her orvtz« katholischen Partei vereinigte. Lr hatte sich von »ulen heraafgearbeikct. Sohn eines badischen Volksschtülehrers, srsbsi Bolksschüler in seinem Geburtsort Wellendingen, dann Gymnasiast und Skndent in Freiburg, wo er sich zunächst der katholischen Theologie, später der Rechtswissenschaft widmete, als Mann schnell i» die Oeffentlichkeit seines heimatlich« Bundesstaates hineinwachsend: Ein Süddeutscher, ein Katholik, ein cpiier KopE. Fehrmckack gehört zu den Menschen, die nichts von einem «Blend«' cu» tzck Hoden, aber bei längeren: Zubören und Beobacht«» »achhamfl wirken. Mittelgroß, ein kräftig ausgeardeitet^ Gesicht, sonore Stimme. Das Temperament der deutschen Stämme jenseits des MainS, daS <m künstlerischer Bildhaftigkeit im Denken und Sprechen, an malender Bewegung im Körperlichen die übrige, deutschen Stämme übertrifft, kennzeichnet auch die Art dieses neue» Reichstagspräsidentcn. Freilich ein «Zentruinsmann" ohne jede» Wstrtch. Er ist ohue Beschränkung für die politische Betätigung dar katholischen Geistlichkeit eingetrcten und hat in Sachen der Wissenschaft für die Kirche das Recht letzter Entscheidung tn Anspruch genommen. Also als Katholik keineswegs ein .Vermittler' und freundlicher .Brückenschlager'. Sein bisheriges Auftreten ln der Form üe^ politischen Kampfe- rechtfertigt jedoch die Erwartung, daß er als Präsident des Reichstages ausschließlich die unparteiische Aus legurrg -« Geschäftsordnung, jenseits aller persdulichen Hebet Zeugungen, zur Richtschnur nehmen wird. FHreubach, -er mehr und mehr, besonders nach dem Aus scheiden Spahns aus dem Reichstag zu -an doste» und stets mit Beachtung gebürten Sprechern der Mtkelpartei zählte, vnd de, -an» als Leiter der Verhandlungen deS Haupkousschusses seine Sache ausgezeichnet macht«, wird seiner Amtsführung Las Merl, mal einer kräftigen Persönlichkeit crufprägcn. Am 11 Ihnwoc 1852 iv Wellendingen im badischen Bezirk Bvcintnn gebor«. studierte F. zunächst kalbosische Theologie, worauf er si<h >e . gehör«. Lr staöierkc zunächst katholische Theologie, woraus er sich s-e, Rechtswissenschaften zuwandkc. Im Jahre 1882 ließ er sich als Rcch^ anwalt in Freibnrg i. Br. nieder, wo er auch regen Anteil an de, städtisch« Angelegenheit« nahm. Lr ward« Stadtverordneter, b. er 18K i« den Magistrat gewählt wurde, dem er bis jetzt ongcbö:! I» ö« Jahr« 1885 rmd 1887 und seit 1901 ist Fehrenkach Mitsi- , der badischen Zweiten Ständekammer als Vertreter dc, 1. Freiburger Stadtkreises, von 1907 bis 1908 war er Präsident diei> Kammer. Seit 1903 gehört Fehreuhach auch dem Reichstag an, in er dem 8. badischen 'Wahlkreis Kanzimzea—Ettenheim--Lahr—Waliau, verkttS vnd Avr Zenkrnmsparbei gehört. In seinem Milttärverl-äli ist der neue ReichStcrgspräfldcnt Leutnant der Reserve, außerdem 'st er Inhaber de- Ritterkreuze- 1. Klasse des Zähringer Löwen. Febre,.- bach ist der dritte au- der Zentrumspartei hcrvorgegangcne Reich. tagKm'Lsid«t. Dcr erste war Freiherr v. Bll »l - B e r e n b e r c,. dcr vom 27. März 1895 bis zmn si. Nlai 1898 dcn Vorsitz im Porlar.i. ,/ führte. Der zweite Zentrwnspräsidenk war der Nachfolger des Frei- Herrn v. Bool-Bercirberg, Graf ». Balle st rem, der von, 7. De zember 1898 bis,zuin 13. Dezember 1906 Präsident war. Rutzlarrds Finanzlage Ber», 8. Zmü. (Eigener Drahtbericht.) Der .Buuö' Nleldek: In einem von der Sowjettcgierung etnberufenen Finanz- Kongreß in Moskau gab der Finonzkommissär einen Ilebcrblich über die Finanzlage und erklärte, Rußland schulde dcn Betrag vo.i 62 Mlliarden Rubel. Die Lage könne nur dadurch gerettet wer den, daß Schuldverpflichtungen als wertlos erklärt werden. Die Städte und Kommunen besitzen für 8 Milliarden Rubel Echulo- scheine. Die Regierung wird in allernächster Zeit eine vollständige Rationalisierung des Inlandhandalö einführen. S sicht b«r EtzoroktertfierLug «rk«u« Keße. Ds« khookavsch« 6teige- ru»-« -es Dramas gebe» Graener Gelogenhett, geschickt dte ihm etgeu« L«h«»k «wsikaNsch« Aushaues z» auffaft«, atz« er getouUt htermit rurr M errech»«t« Wtrk»»ven. Es bleibt KoaLncktto» otz»a Gefühl »ab inneres Erleb«. Mangel an tnnerer pr»d«KKver Kvost Kan» sich hinter Soßerw» technische» Küsn« nicht htnretch«- verberge«. Da« Orchester hat auffallend w«ig Farbe, unb man verMtzt t» ber Lossprache bas be dingte Maß persönttch« Ausdrucks. Di« schwungvoll genommene Steigerung im Finale des erst« Aktes, die Staffelung der Chöre hier onö di« Führung her Solostimme« «eis« Graener als «in« seiner Wirkungen bewußt« Techniker avS. Au erwärm« aber vermag er nicht, «ck mit stackerer Sehnsucht nach -er absoluten Musik «ines Mozart verläßt man das Hau-, in dem man nicht um «in Erlebnis reicher werden konnte. Die In^enierong de- Herrn von Fach- war er nüchternder Durchschnitt auf der überwundenen Grundlage glatter Tradition. Sie verzichtete ganz darauf, die j« Drama vorausgesetzte unö durch die Vorgänge bedingte üppige und sinnliche Stimmung hervor- zuholcn. Eine das Milieu suggerierende Stilisierung war nicht an- gestrebi, man begegnete nur dem herkömmlichen OpernrealiSmuü. Er freulich war die straffe Führung öc- Orchesters und dcS inusidalischen Gesamtapparaies durch Herrn Heß. Die sonst entsprechend gute Wieder gabe des Werkes litt unter Fehldeschungen. Frau von Fladings spröde und resvnanzlose Stimme war wenig aecignet für die schmiegsam«, sinn lich« Alhenerin Eudokia, die den Kaiser zu bestricken versucht. Grubers reiner, schöner Tenor verblaßte schon im zweiten Akk und trug uns den Höhepunkten der 'Partie nicht mehr mit der anfänglichen Kraft. Seine kuabendaste Erscheinung gab dem lebenshunarig« Takmenschen Harald auch nicht öle.ihm als Gegensatz zu Alexios zosallellde Bedealuug. Dieser si«l in Schippers Darstellung wiederum zu kraftvoll und männlich aus. Zurückhaltend im Spiel, kam aber dennoch die feierliche Haltung des kaiserlichen Aszeten zum Ausdruck, und der Künstler erfüllte stimmlich vollkommen bie Anforderungen der Partie. Erna Morena als Theophano war Mittelpunkt der Aufführung. Sie löste stimmlich und darstellerisch ihre Ausgabe mit genialer Selbstverständlichkeit. Ilnd dcn Darstellern gehörte denn auch wohl da- Hauplverdienlt des Erfolges, für den -er Komponist nach öem zweiten und -ritten Akt oftmals danken konnte. Lurl Mvreck. Alte- Theater. In Hans Müllers .Königen' gastierte gestern Ilse Ghiderti vom Hoslhealer in Weimar als Elisabeth. In dem in s«tn« Effekten wohlbarechnelen Theaterstücke Müller- haadelt «< sich darum. Rollenschem« von km« au- zu füllen. Das tat Ilse Sbiberti Si« hatte warme und beredte Gesühl-spr ach« und gab ber loibg«b«gten Könüain edle und sympathisch« krscheknrng. Technisch gesichertes und mimisch TllSdrucksvolle- Spiel entfaltete sie »llb erreicht« d» besondere Wirkung«, wo sie E«pfi»bvn-«n i» »«rhaltener«» Tönen fpr«chill tzeß. Ei» schöne» Erlebnis war «r wieder, wie Kort Stteler lü« Gestatt Friedrichs darstellerisch adelte vvd in doS Tragisch« hinausbob. F. S. AV««ck»ü d«» «Udttfch« Th«t«r-I»t«b«^ Am 18. ,nd 19. Ian, find»t u» Alten Theater am GesamtGastfpral das Ra»« Th«t«r- in mit großem Beifall ausgenommen wände. Aach bet -en Gastspielen o, den Hoftheater» Mannheim und Karlsruhe errangen Stück und Du steiler großen Erfolg. DrS N«s Theater gastiert mit diesem Stück oua> noch am Stadtweattr Hall», Mbertkh«»t« Dresden vnd Lobecheote: BreStav. Masck. Ktrch«mulftkdtv«ktov Professor Biehle-Baußeu. der «In« Ruf ats Honorarprofessor für angewandtc Akusvk an d c Technisch« Hochschule za Dresden erhalten batte, wurde die ne:,- gegrüvdete Dozentar ftir Ktrchenbcm, Raumakustik, Orgelbau um Gtockenweseu verstehe u. SaSadaag ckkes Hans-Pfitzner-VereinS. Ein HanS Psihner-Verr,,' für deotfche Toakaaft wurde unter zahlreicher Beteiligung von M„ > keru and Mllsikftamden imker dem Vorsitz« des Präsident« der Bay rischen Akademie der Wissenschaften. Geheimrats Dr. Otto ErusiuS. in, Münchner Künstler Hanse gegründet. Er stellt sich zur Ausgabe. f> c die Persönlichkeit dieses Meister- und seine Werke, die ans klassisch.m Ethos entstanden sind, im dvrisch« Volke Verständnis zu wecken uni) zu verbreiten. Die Satzung« vnd ein bedeutungsvoller- Ausruf vo, Thomas Mann wurden genehmigt. In dcn Vorstand wurden geivayl, Geheimrat Lrustus als 1. Vorsitzender, Geheimrat Dr. Diedrich von Thiersch al- stellv. Vorsitzender, Bankdireklor Hosrat Dr. Löhr <Scha-,- me stcrs, Hofrat Dr. Paul Bnsthlng und Hauptmann Otto Geig«lmev:r (Schriftführer). Dem Arbeitsausschuß gehören an neben Pfitzners gc treuestem Apostel Professor Erdmann: die Konrponisten ^Walther Braun- fels, Friedrich Klofr. Walther Eourvoisier. Generalintendant Freihe: v. Frankenstein, Generalmukdercktor Bruno Watter and Thames Mann. Leipziger Kuostvercia. Die Express io nrsien-Aus stellang die s«it ihrer Eröffnung erheblich« Erweiterungen erfuhr und sich jeh! drei Viertel aller Ausstellungsräume erstreckt, findet trotz manche: W'.de, spriiche lebhaftes Interesse. Diesen ungewöhnlichen Erscheinungen wird man ja auch nur bei wiederholter Besichtigung einigermaß-n gerect! werden können. Im Ädrigen ist «In« zweite Serie von Arbeiten de- be kannten SimplizissimuS-Mitaroeiters O las Gnlbronsson und eine klein« Kollektion von Oettüldern nnd Lithographien -e- im Felde stehende» D. Wohlgemath ausgestellt. -» KSrügl. Sächs. Gesellschaft der Wtfseaschasten. Sitzung der mathemak.-phvs. Klass« vom 3. Ivni 1918. Herr Sekretär Hölder macht« ^Kittestungca üd«r Zwei für di« Berichte bestimmte Bei träge: .Aeber affine E^omrttt« 17: Zur Bffingeometri« der Regel fläch«».' Von Johanne- Radon-Wien nnd ^Einige Sätze üb« tse Mittelwecto.' Letzter« knüpft a» di« Gaußsche Theorir des »rfthnrc ttsch«n Mittels an. Ham Roh» überreichlr eine in den Ab handlange z» v«üsferWch«d« größere Arbeit des Klasseamikgheba-. Herrn 5 Neamenn: .Beiträge zam Etudlum der Randwerlaukiaber.', «Ine Zi sam»»ensassung früherer Untersachungen -«sselbcn Verfassers. EfparmUo i» dar Vocksschick«. Die nenosie Nuuu»« dar Nloaat- schrift . Di« Walk t» Efpara»tospt««»1', hwaaüao-ibaa ao« Da. «hart Stach«, Lchmi^ drsapk am« länger«» Rvffach ««Ockff VVM«» LWDMA WWOr ^WOMUM M «k So« (Vrah Am ! »aus ist j um 11 Ilh Als e denk« un stimmungc in rlnem ! wird sofor -.'idgeordne elimmzettl -iS Ergeb Vizep men. Da b> eiben. ' ll'ebh. Be bcrger Stimmzett Abg. Fehr sraee ihr,, Abg. l Vizep seinen Plo Reichs Präsidi ES fol und den be denken Ka vauscs aui präsiüc tapfere Äeichstage die im der Präsid tung fÜ" !^nd bittet Ereignisse zvgeken. HDen ° In K nach Mso Handwerk wüc er ag Gcivcrksch .Mitteldei Stellung z< inlker geg( l?:tete er d und von 1 blgitcS" in Dassel Has niiig als le luit in de iagswahlc» IÄ8, in 6 serligcr, ül des Bunde s^net. Si Muriel. Rach i.ratie IlO »izepräsid« Ziehen. Viedcrholi 9! ci-olcn -her den i'anseS uni u ann nick dc-nokratisi . orstand g« London, gem schöner, voi oorde:: sink ls Wrack > -icworden Ifi Als ar Jungfer nc Rikolrit at spiele solltc tileldcn — aus der beo LS wäre n irgendeiner meister bek, 'Nun sehen?" sra Er die .ES wird n tag ist hier Ihnen nach Sie müssen Ja, wollen .Bayr< Levrer in Es Kai schnitt dle wcgung- Sic wl eins dem ar «s gat flüchtig ged erdrückte fl wohl die El ber alle Kr dem .Trift bolungcn di Rikole Chören uni sich sonst o lin«r Bussi
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