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Wele vubreltetste unpartesilchr «Lgttcht z»i«n«s rostet monatlich 2S Pfg. In Chemnitz frei in» Hau». Mit dem Extrabeiblnlt Lustiges Bilderbuch lostet der tägliche „Anzeiger" monatlich 35 Pfg. (in Chemnitz frei ins Ha»S); außerhalb Chem nitz Zutrageu monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Beiblatte LllstigrS Bilderbuch zu beziehen für 85 Psg. monatlich. (Nr. 6630 zur Postliste.) Ttlegr.. Adresse: Generalanzeiger. Fernsprechstelle »r. 136. VLchstfcher Saures-^ Anzeiger General Anzeiger für Lhemnitz^«^°«»nd Umgegend. Anzeigenpreis: «gespalten, LorpuSzeile (ca. S Silben fassend) oder deren Raum 18 Psg. 6- Bevorzugte Stelle («gespaltene Petitzeile ca. 11 Silben fassend) RI Pfg. Bei wiederholter Auf nahme billiger- — Anzeigen könne» »iirbiö Vormittag tOUHr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zeit erfordern, Ausgabe: Wochentag» Abend» (mit Datum de» nächsten Tage»). — Die Anzeigen finden ohne Preisausschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 25. —13. Jahrgang. — Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. Dienstag, 31. Januar 1893. Amtliche Anzeigen. DiettStng den 81. Jannar 1S»3, Nachmittags 1 Uh», sollen in Hilbersdorf folgende Psandstücke» als: 2 Rüst- »nd 1 Tchleiswage», 1 Pferd — dunkelbrauner Wallach — ca. 60 Stück steinern« Thürge- tvände, ca. 47 St. stein. Treppenstufe», ca. 22 St. stein. Deckplatten und ca. 108 St- stein. Thnrsohlen rc. gegen sofortige Bezahlung meist bietend versteigert werde». Sammelplatz: Gasthof znm Waldschlötzchen in HilberSdorf. Selbmann, Gerichts-Vollzieher bei dem kgl. Amtsgericht zu Chemnitz. Politische Rundschau. Chemnitz, den 30. Januar 1893. Deutsches Reich. — Vom Kaiser Hofe. Am Sonnabend besuchte der Kaiser mit dem russischen Thronfolger das Mausoleum in Charlottenburg und die Ruhmeshalle in Berlin. Abends war zu Ehren des später wieder abgereisten Großfürsten Galatafel, zu welcher die Spitzen aller Behörden geladen waren. Der Kaiser begleitete selbst seinen Gast zur Bahn. — Die Zeitttttgömeldtttig, Prinz Heinrich, des Kaisers Bruder, wolle sich an der Havel bei Potsdam ein Schloß erbauen laßen, wird für falsch erklärt. — AnS Anlaß seines GevnrtstageS hat der Kaiser in der Armee zahlreiche Rangerhöhungen vollzogen und mehrere» höheren Beamten Orden verliehen. — lieber etne vertrauliche Konferenz des Kaisers mit dem russischen Thronfolger schreibt die „Freis. Ztg.": Am Hochzeits tage der Prinzessin Margarethe, Abends 9 Uhr, war die Feier im Schloß beendigt; >/,10 Uhr war der Großfürst zum Fest in der russischen Botschaft eingeladen. Alles wartete auf ihn; er traf aber erst zwei Stunden darauf, um 11 Uhr 40 Min., ein. Bis zu diesem Zeitpunkte hatte der Großfürst im Schloß bei dem Kaiser geweilt. Andere Personen sind bei der mehrstündigen Unterredung nicht zu gegen gewesen. — Eine wichtige Rede hat Graf Walversee als kom- mandircr General des 9. Armeekorps bei dem am Geburtstage des Kaisers in Altona veranstalteten offiziellen Festmahl gehalten. Er empfahl in dem von ihm ausgebrachten Kaisertoast die dem Reichs tage vorliegende Militärvorlage. Nach dem „Hamb. Korr." hatte seine Ansprache folgenden Inhalt: Er habe in den letzten zwei Fahren Gelegenheit gehabt, die schleswig-holsteinische Bevölkerung gründlich kennen zu lernen. Die Schleswig-Holsteiner hätten harte Köpfe und steife Nacken und beugten sich nicht so leicht; hätten sie aber einmal Vertrauen gefaßt, so hielten sie mit Zähigkeit fest. Wahre Treue könne sich nur bewähren, wenn sie auf die Probe gestellt würde, wenn ernste Zeiten kämen. — Graf Waldersee fuhr dann fort: „Man sagt nun, wir lebten in solchen Zeiten und ständen in schwerer Krisis Forderungen, die des Kaisers und Königs Majestät in seiner landes- vätcrlichen Fürsorge, in Erfüllung seiner heiligen Pflichten als deutscher Kaiser und Schirmherr des Reiches auf G^uud reiflicher Abwägung aller Verhältnisse und des Rathes erfahrener Männer an die Nation gestellt hat, zum alleinigen Zweck: Den« deutschen Reiche die in schweren Kämpfen und durch Ströme Blut erworbenen Güter und vor Allem den Frieden zu erhalten^— stoßen auf Widerstand. Ich gebe mich der Hoffnung hi», daß wir diese Krisis glücklich über winden, und ich weiß, wir werden cs, wenn Alle so treu zum Kaiser halten, wie seine Schleswig-Holsteiner. Dann wird sie dazu gedient haben, das Ansehen der Nation zu erhöhen und, weil Niemand es wagen wird, uns anzugreifen, der Nation den Frieden auf lange Zeit zu gewährleisten! Kein Tag ist wohl geeigneter als der heutige, sich ini Geiste dem Kaiser zu nahen mit deni Wunsche, daß cs dem All mächtigen gefallen möge, Sr. Majestät ein glückliches und erfolg, reiches Jahr zu bescheiden, indem es ihm gelingen möge, mit Kraft und Weisheit, mit frischem Muth und starkem Arm das begonnene große Werk zu fördern und glücklich zu Ende zu führen. Lassen Sie uns den Gefühlen, die uns gemeinsam beseelen, Ausdruck geben in dem Rufe: Unser Allergnädigster Kaiser Wilhelm II., er lebe hoch! Nochmals und für immer hoch!" Waldersee galt bekanntlich lange als Gegner der Militärvorlage. — Keine Verlobung. Ein Berliner Gerücht, der russische Thronfolger werde sich mit der 19 jährige» Prinzessin Fcodora von Schleswig-Holstein, jüngsten Schwester der Kaiserin, verloben, wird von autorisirtcr Seite für unbegründet erklärt. — PrentzischeS Abgeordnetenhaus. (Sonnabcndsitzung.) Im Abgeordnetenhause interpcllirte beim Etat des Staatsministerinms Abg. GrafLimburg-Stirumden Ministerpräsidenten wegen der Rektifikation des Landrathes des Friedberger Kreises im „Reichs- anzeiger". — Graf zu Eulenburg, der Ministerpräsident, recht fertigte diese Rüge mit der Art der Agitation bei der Wahl Ahlwardt's. — Abg. Ruprecht erösfnete eine längere antisemitische Debatte, indem er den Antisemitismus mit den Rasst»Verfolgungen verglich. Der Antisemitismus appellire an die niedrigste Leidenschaft. Die Konservativen hätten sich durch Streichung des Satzes in ihrem Programm, wonach sie sich gegen die Ausschreitungen des Antise mitismus erklärten, von Denen geschieden, die die verfassungsmäßigen Rechte der Staatsbürger schützen wollten. Der Antisemitismus, der sogar den Blntaberglanben und gefälschte Talmudsauszüge als Agitationsmiltel benütze, stehe auf einer Höhe mit der Christenhetze in China, bei welcher den Christen allerhand Scheußlichkeiten angcdichtet werden. Andererseits wolle er» Redner, die Thatsache nicht leugnen, daß eine gewisse Abneigung gegen die Juden sich bei den Angehörigen aller Parteien geltend mache (Haha! rechts), aber er halte cs für un recht, eine Abneigung, die sich auf gewisse unangenehme Eigenschaften einzelner Persönlichkeiten beziehe, ans die Nassen zu übertragen. Man solle sich bemühen, diese Antipathie zu überwinden, anstatt damit Agitation zu treiben. Die Juden haben sich den Deutschen besonders eng angeschlossen (Heiterkeit rechts), und sie haben vollen Antheil an der gemeinsamen Ehre Deutschlands und an dessen Ruhme. Die Agitation fei nicht edel, nicht deutsch, nicht christlich. — Abg. Rickert wollte von den Konservativen wissen, welche Rechte' sie den Juden nehmen wollten. Er beschwerte sich über die Unterstützung des Bauern bundes mit seinen antisemitischen Tendenzen durch Regierungs- organe, erhielt aber auf seine Beschwerde keine Antwort. — Abg. v. Min nigerode erklärt, daß sich der Antisemitismus nicht gegen die Religion richte. — Abg. v. Waldow, (der konservative Gegen kandidat Ahlwardt's, erklärt, daß man nicht den Antisemiten Ahlwardt habe wählen wollen» sondern nur Ahlwardt als Gegner des Frei sinns. — Abg. von Ploetz, der Vorsitzende des Bauernbundes, nimmt dessen Tendenz in Schutz. — Abg. Rickert wirft den Kon servativen vor, daß ja auch ihr hervorragendster Parteimann Stahl ein Jude war. — Abg. Stöcker: Stahl habe nicht die Forderungen verthcidigt, die Rickert heute für die Juden geltend mache. Erst heute sehe man die Tragweite des jüdischen Einflusses; in den Länder», wo die Jude» seit 100 Jahren volle Freiheit besäßen wie in Frankreich, wo sie die höchsten Stellen im Staate erringen könnten, sei die Auswucherung des Volkes am größten gewesen. Die Juden frage beherrsche heute die ganze Welt, aber eine Schutztruppe für die Juden zü bilden, wie der Freisinn es thue, das sei kaum anderen Völkern möglich gewesen. Nicht gegen die jüdische Religion, sondern gegen jüdische Jrr-Religiosität, mit der die Juden hausiren gingen, richte sich der Antisemitismus. Unsere Litteratur und Kunst laufe Gefahr, zu verjuden. Mit welchem Heroismus das Judcnthum mit den Mitteln des Geldes und der Presse vorgehe, wisse man auf der Linken sehr gut. Man will nicht das Schicksal Oesterreichs und Frankreichs in Deutschland theilen. Ahlwardt sei unbesonnen vorgegangcn (Haha links), er ist den Forderungen seiner Stellung nicht gewachsen, aber er ist in kurzer Zeit ein populärer Mann geworden. Hier, wo cs sich um eine Begünstigung der Juden handele, Ivie bei der Wahl Ahlwardt's, sei die Regierung sofort bei der Hand gewesen; die Regierung habe doch die Aufgabe, das Staatsschiff an den gefährlichen Klippen, die uns das Judenthum ge schaffen hat, sicher vorbeiznleiten. Die Bewegung, um uns von den Schäden des Judenthums zu befreien, sei deutsch, christlich und edel. Abg. Meyer (kons.) greift die Person Ahlwardt hestig an. — Abg. Cr einer: Bei den Deutschen herrscht die tiefste Abneigung gegen das Judenthum, und nur solche Leute drückten den Juden gewöhnlich die Hand, die auch wissen, was sie davon haben. — Abg. Rickert erklärt gegenüber Stöcker, daß er und seine Partei die Juden nach den Grundsätzen christlicher Liebe, schützen würden, Ivie sie cs bisher gethan. — Abg. Stöcker: Die Juden wolle man schützen, aber Pfaffen und Junker würden gehetzt, das sei christliche Liebe des Frei sinns. Beschränkung der staatsbürgerlichen Rechte der Juden verlange auch er nicht, hoffe vielmehr, daß Verhaltungsmaßregeln genügen würden. — Weiterberathung Montag. — Professor v. Treitschke hat in der letzten Vorlesung au' die Vorwürfe geantwortet, die gegen ihn in der Presse wegen seines Auftretens gegen Professor Rudolph Virchow erhoben worden sind. Der Hörsaal der Berliner Universität war dicht gefüllt, als Professor v. Treitschke das Katheder betrat. Unter lautlosem Schweigen begann er etwa folgendermaßen: „Meine Herren, der Eine oder der Andere von Ihnen hat es für anständig gehalten, das Gastrecht hier zu mißbrauchen, und von meiner Vorlesung etwas in die Zeitungen zu bringen. Nach früheren Erfahrungen glaube ich, mit Bestimmtheit annehmen dürfen, daß es kein Student, sondern einer unserer Gäste war. Ich beklage das im Interesse der akademischen Lehrfreiheit, denn das Katheder ist der einzige Ort, der von der Macht der Presse noch nicht berührt wird." Herr v. Treitschke polemisirte dann des Längeren über einen Artikel der „Germ.", ohne sie zu nennen und verwahrte sich gegen den „Unsinn", gesagt zu habe», Luther wäre kein Rcvo lutionär gewesen. Er führte aus, daß es einen Unterschied gebe zwischen Revnlutionär und Revolutionär, daß gewisse Revolutionen berechtigt sein könnten. „Aber", fuhr er fort, „der Kultus der Revolution, das Reden ins Blaue hinein von guten Revolutionären, das ist zu verwerfen! — Die dem Projekt deö Elve-Trawe-Kanals entgcaen- stehcnden technischen und finanziellen Schwierigkeiten sind, nach den „B. P. N-", nunmehr gehoben und cS ist zwischen Lübeck und Preußen ein Einverständniß über den Bauplan, dessen Finanzirung und Aus führung erzielt. Dem Landtage soll noch in der laufenden Session eine bezügliche Vorlage zugche». O«s«r*elch'U,tt)tM». Au» Sonntag fand tu der Hofburg unter Vorsitz des Kaisers großer Ministcrrath statt, in welchem das Programm für die Bildung der neuen Parlamentsmehrheit endgiltig festgcstellt werden sollte. — Wie aus Pest gemeldet wird, sind in das dem Grauer Erz kapitel gehörige neue Tokoder Bergwerk Kohlengase aus dem alten eit 80 Jahren brennenden Bergwerke eingedrmige», wodurch eine ürchtbare Katastrophe herbeigeführt wurde. Von de» 200 gefahrenen Arbeitern meldeten sich bei der Namcnsvcrlcsnng nur 00; die Zahl der bisher aufgcsundenen Todten beträgt 19. Nähere Berichte melden allerdings, daß dem Kvhlcnfeuer nur 19 Berg arbciter zum Opfer fielen. Die Gefahr ist übrigens völlig beseitigt und der Betrieb wieder im Gange. Italic — Wir meldete» in unserer vorigen Nummer, daß der Direktor des italienischen Handelsministeriums, Manzilli, in Rom verhaftet worden sei. Interessant dürfte die fernere Mittheilung sein, daß Manzilli seinerzeit Unterhändler bei den Abschlüssen der jüngsten Handelsverträge war. Manzilli wird der Bestechung in der An gelegenheit der Banka Romana angeklagt; es hat bereits eine Hans- snchung bei ihm stattgcf,indem Frankreich. — Das allgemeine Interesse gilt jetzt der Erhebung der Anklage gegen die der Bestechung beschuldigten Abgeordneten, von Welchen nur drei frei ausgehen. Der Abschluß des Prozesses gegen XE' warten. Es scheint, als ob sie noch ziemlich mit blauem Auge davon kommen werden. — Der Besuch des russische» Thronfolgers in Berlin wird von den Pariser Journalen noch immer in sehr auf geregtem Tone besprochen. Damit sich das Publikum nicht beun ruhigt, werden die albernsten Einzelheiten über den angeblich eisigen Verkehr des Thronfolgers mit dem deutschen Kaiser erfunden. — ES heißt jetzt, die französische Regierung werde mit Unterstützung Rußlands von England in bündigem Tone Versicherungen dafür ver- - langen, daß die Selbstständigkeit des Khedive von Aegypten'Nicht W angetastet wird. In Kairo finden übrigens immer noch kleinere Demonstrationen gegen die Engländer statt. Die Verstärkung der britischen Garnisonen wird mit erhöhtem Eifer betrieben. — Btt . der Berathuug des Marineetats in der Pariser Deputaten- > kanuner ist mitgetheilt worden, das französische Nordgeschwader sei fast ebenso stark, wie die gesaminte deutsche Flotte. Frankreich hat V gegenwärtig 422 Kriegsschiffe, die bis 1897 auf SIS vermehrt werden sollen. Sächsisches. , — Prinz Friedrich August vo» Sachsen wurde vom Kaiser znm Oberst der preußischen Armee ernannt und zwar L 1a »uits des Garde-Schützen-Bataillons. Prinz Friedrich August ist bekanntlich seit dem 28. September 1893 Oberst des sächsische» Schützen-Regimentes Prinz Georg Nr. 108. — Jubiläum des sächsischen Landtages. Am 27. Januclr ^ d. I. waren 60 Jahre vergangen, seit der erste konstitutionelle Land- v A tag in Sachsen eröffnet wurde. Die mit den alten Ständen verein- ^ - barte neue Verfassung, welche ein? Volksverlreung in zwei Kammern einführte, wurde bekanntlich am 4. September 1831 als LandeS- gesetz verkündigt. Dasselbe war eine Errungenschaft des Jahres 1330. Als nämlich die Wogen der französischen Julirevolution bis nach >4 Leipzig und Dresden hinüber zitterten und es in diesen Städten zu ernsten Ruhestörungen kam, war es die Bürgerschaft selbst, die durch - ihr rasches und energisches Vorgehen die Ruhe herstellte. Die Ge legenheit wurde benutzt, um der Regierung gewisse Mißstände in Er- , innerung zu bringen und jene war so einsichtig, Abhilfe zu schaffe», ' bei welcher Gelegenheit auch eine wirksamere Volksvertretung, als die frühere ständische, geschaffen wurde. — Sachsens Zuschuß -n de« ^ostrw Petz RMtz. Wch , der jetzt erschienenen Schlußzusammeustelluiig betragen für Sachsen die > Matrikularbeiträge für das Jahr 1893/94: 24880160 Mark, d. i. 3 503 167 Mk. mehr als im Vorjahr. Die Nachzahlungen auf das Etatsjahr 1891/92 betragen S56175 Mk. Da die Ueberweisungen für das Etatsjahr 1893/94 im Reichsetat, wie bereits früher mitge theilt, niit 24 747 OOO Mk. ansgcworfen sind, so würde Sachsen dies mal noch 132360 Mk. herausznzahlcn haben. Bis zum Jahre 1883 bildeten ja solche Herauszahlungcn die Regel (im Jahre 1879 60 z. B. über 4 Milk. Mark.) Seit dem Jahre 1883/84 dagegen ist das Etatsjahr 1893/94 das erste, in dem wieder eine Herauszahlung vor- kommt, wenn auch nur eine geringe. — Arbeitersrenndliche Stiftung. Herr Färbcreibesitzer und Stadtrath Ehret in Glauchau hat dem dortigen Stadtrath die Ä Summe von 6000 Mark mit der Bestimmung übergeben, diesen Be trag als „EhredStiftnng" anzunchmen und die Zinsen nach den von ihm getroffenen Bestimmungen zu verwenden. Die Zinsen sollen zu nächst zur Unterstützung von Wittwen und Waisen der in der Firma A. Ficrnkrantz und Ehret bis zu ihrem Tode beschäftigt gewesenen Arbeiter verwendet werden. — Die Oekonomische Gesellschaft lm Königreiche Sachsen wird am Freitag, den 3. Februar, Nachmittags halb 5 Uhr, eine außerordentliche Vortragsversammlung in der Schänke zu den „Drei Raben", Dresden-Altstadt, Marienstraße Nr. 20, abhalten. Die Versammlung wird sich an den zweiten und letzten Tag des dies jährigen Saatmarltcs der Oekonomischen Gesellschaft im Königreich Sachsen anschlicßen. In derselben soll ein Gegenstand zur Erörterung gelangen, welcher geeignet sein dürfte, die zum Saatmarkte kommenden Landwirthe und sonstige Interessenten zu zahlreichem Besuche zu ver anlassen. Geh. Hofrath Professor Or. Nobbe-Tharandt wird sprechen: „lieber das Hektolitergcwicht des Getreides als Werthmesser der Waare und über die zutreffende Bestimmung desselben." Der Herr Vor- tragende wird die Bedeutung des Hcktolitergewichts für die Qualitäts- Beurtheilung vom Getreide erläutern, den Zusammenhang desselben mit der Form und Größe, dem Reifegrade, dem Wassergehalt, der mehligen oder hornigen Beschaffenheit der Körner u. s. w. besprechen, owie das Verfahren und die Apparate beschreiben, mittelst deren die »verlässigste Bestimmung des Hcktolitcrgcwichts erleichtert wird. Endlich werden die Ergebnisse der an der pflauzenphysiologischen Ber- uchsstation Tharandt mittelst des neue» „Getreideprobers" der Kaiserlichen Normal-Aichungs-Kommissivn zu Berlin ausgeführten 0 ' Bestimmungen der Gewichte diesjähriger Marktwaaren im Königreiche Sachsen, sowie der auf dem Saatciiniarkte zu Dresden ausgestellten Getreideprobcn mitgetheilt und einer kritischen Besprechung unterzogen werden. Eintrittskarten für Nichtmitglieder sind in der Kanzlei der Oekonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen, Dresden, Wiener in ße 13 11, während der Vormittagsstunden kostenlos zu entnehmen. — Ein neuer Theatcrdirektor. Zum Direktor des neu- erbautcn Stadtthcatcrs in Annaberg wurde einstimmig Herr Georg Kurt scholz, Regisseur des Stadttheaters in Chömnitz, erwählt. Derselbe gedenkt zu Ostern mit Familie nach dort über- znsicdcln, bis dahin eine Gesellschaft vo» guten Kräften zusammen- zustcllen, während April und Mai Vorstellungen zu gebe», sowohl dre ernste als die heitere Muse dabei berücksichtigend und dann vom September bis November eine zweite Spielsaison zu eröffnen. Auch das Engagement einer MonatSoper ist Mr die Zukunft in'S Auge gefaßt'. —r. Gvstna. Am 36. d. M. hielt der Ausschuß der BvlkS- Oibliothek, bestehend a»S 3 GemcinderathS- und 3 OrtSvereinSmit- ^ .... - 3 die Leiter der Panamagescllschaft ist im Laufe dies« Woche zu «- gliedern nebst dem Bibliothekar, seine Jahreshauptversammlung ab.