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Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189301314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18930131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18930131
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-31
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.01.1893
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»I, eigen« Vegeistenmgde« Dirigenten, welcher sie in den «»»fahrenden Or gan«, «nr Mngeuden Thai in gleicher Meise ivachrief. Wir erinnern nur an die knnstvolle Durchsühning de» Oboen- und Clarinettensolo durch durch di« Herren Berger nnd Domalchenz. »ufgefalleu ist nn» die Auf fassung de« Tempo im I. Trio de« Scherzo, welche« man bisher gewöhnlich etwa» ruhig erhörte. Doch hat dieselbe ihre Berechtigung angesichts der Berück sichtigung der uiaucherlei RItardando-Zeichen, welch« gerade in diesem Bruch« theil Vorkommen; ebenso deckt sich da« lehr scharf ergriffene Anfangszcitinab de» Finalsätze» mit de» nietronomische» Angaben, obwohl der technische» Widerstandskraft der Streicher dadurch eine schwierige Aufgabe zusiel, die sie inde» tadellos lösten. Die qlelchmLßige Bortresslichkrjt steigerte sich Im Schluß satz zu dithyrambischem Aiisschwnng und krönt« die Erscheinung de» gross- artige» Werke», da» bei solcher Behandlung al» eiu imposante» Denkmal dcntschen Geiste» und Fühlen» in sonnigem Glanz« anssticg. ES mag die L-cknr Sinfonie srühlingSdnfliger nnd anuinthrvoller, die v-moll romantilch abenteuerlicher und phantastischer, die rheiniiche in La-ünr programmatisch an regender »nd an Minialnrbilder» mannigfaltiger fein: die genialste nnd univer sellste, diejenige, in welcher da» geistige Hcldeuthnm de» Tondichter über alle kleinere», an die Materie gebundene Erwiignngeu hinweg Im große» freie» Fluge zinn Gipfel des Parnaß trägt, bleibt die 6-clur Sinfonie, nnd daß sie so »nd nicht ander» ist, bethätiat« diese köstliche Wiedergabe. Von Schumann'« Eiupfiudnugelebe» i» dieser Sinfonie bi» z» der EinpsiudniigSglntl, in Wagner'» „Tristan „ndJtolde" ist ein mächtige« Schritt, »nd doch liegen zwischen den Lutsteh»ng»datcn beider Werk« kaum IS Jahre! Dort der sinnige Meister, der viel in leine Musik „hineingeheim- nißl" nndManchcrlei nur zwischen dcnZeile» lese» läßt, hier der Lunstrcformator, der mit feurigen Zungen, mit dem Schwert de» Geiste« sein neue« Evangelium der Welt verkündet und warme Anhänger oder entschiedene Feinde, selten Gleichgültig« findet. Beider Grnndelement liegt im deutsche» Wesen be gründet, da» sinnige Tränmerische dort, da» srcimiithige unerschockene Wort und der kühne Muth der Kämpfenden hier. Beide eint der hochidcale Sinn, beide trennen wie Süd und Nord aiiScinaildergehende Kinistanschaninigc». Wie für Beethoven'» „Nennte'' die Zeit erst kam, nachdem sie längst vom Genius geboren war, so wird da« Allgeincinverständnib für den Wagner „Tristan «nd Isolde'«" auch erst in Zukunft anfgehe». Jetzt bildet dieser Stoff für eine bestimmt abgegrcnzte, wenn auch stark angewachscne Gemeinde noch eineArt Privilegium, dessen man im vollen Umfange nnr durch ein ge wissenhafte» Studium lind AnhörenvollendelerAnffühinngcnthcilhastwerdenkann. Unsere schnelllebige, dem leichten amüsanten Kiinstgcnnß huldigende Zeit ist allerdliii« viel schneller zur Hand, über ein Knnstwerk, da» nicht mit der elementaren Logik eil,er „varalioria rustieann" spricht, de» Stab zu brechen, al» sich zu überlegen, daß wir doch über die Zeit hinan« sein müßten, wo inan Wagner noch als eine überspannte Persönlichkeit, al» eine Art Knnstgo- wittcr, da« nothwcndig ist aber vorübergehk, betrachtete, wo man sich berechtigt glaubte, die Ursache de» NichtvcrslehenS in seinem Kunstwerk nnd nicht in »ns selbst zu silchen- Das vorliegende Fragement ohne die Stimme Isolde'« enthält allerdings einen verstoß gegen die Zweckdienlichkeit bei Koinertanf- sührungen: c« ist zu laug und bietet dem Nitunterricht,te» zu viel scheinbar Gleichmäßiges. Wer den, Kunstwerk aber näher tritt, dem entwirrt sich diese Musik als ein wundervolle» Knnstgeslccht einer Fülle genialer Bedanke», itihallrcicher plastischer Motive, der sieht bi» ans den Grund des wonnigen TomnccreS, welche« da« LiebcSlcbcu dieses leidenschaftlichste» und eigen artigsten aller Heldcnpaare bedeutet. Ein unstillbares Sehnen, welche« »nr im „göttlich ewigen Urvergcssen" de« Todes Befriedigung findet: Da« ist das große Thema- Konnte eS von irgend Jemanden erschöpfender, verzehrender, überzeugender behandelt werden? — Max Brnch's O-moli Violinkonzert ist schon oft gespielt worden «nid doch trägt cs den sicherste» Prüfstein für de» wahren Werlh einer Knust- schöpsung in sich: eS übt nngemiiiderte Wirkungskraft an«, es entfallet mit jedem Male seine Reize von Nene», sowohl im gediegen gearbeiteten Lrcheslcrpatt, der allein als selbstständiges Ganze» hoch über allem Virtuoseu- machwerk steht und im Thematischen wie Instrumentalen Geist und Gemüth voll in Anspruch nimmt, als anch im Violinsolo, in welchem das Virtuose als solches ganz zurücktritt und wo eS erscheint fast mir einer selten edle» Melodik als Blüthe entspringt. In Herrn Konzertmeister Ohligor's schon oft bewährter, sehr ansehnlicher Künstlerschaft fanden sich auch die Mittel z» einer anßergewöhnlich fesselnden, von einem numilerbrocheuen Strom waimcr Empfindung getragenen und gehobenen Wiedergabe de» schöne» Werkes. Der Künstler ging im Gegenstand vollständig ans und verleitet ihn die feurige Grimdstimmung auch zuweilen zu einer etwas freien Vortrags weise, welche der Begleitung die größte Elastizität znr Pflicht macht, so trägt doch Ave» den Stempel des Individuelle», Wohlüberlegte», im Jener der Darstellung den Hörer Ukberzeugendc» und Packenden. Der Eindruck, de» dieser aaSgercifte und in mancher Hinsicht geradezu bedeutende Borlrag hervor rief, mar ei» tiefgehender, die dargcbrachten Ovationen am Schluffe nahmen eine seltene Ausdehnung an. Die italieuisch-sranzösche Abtheilmig am Schluffe war nicht dazu ongeihan, der deutschen Knust den Rang abziilanfen, wenn wir ihren Vcr tretern anch durchaus nicht Dasjenige adspreche» wollen, was ihnen al» ge> rechte Würdigung ihres Wertste« zukoiiimt. George» Bizet» der Komponist der „Carmen ", steuerte seine Ouvertüre „Patrie" schon zum 3.Abonnement konzcrt der Saison 1889,90 bei. Wie In linserer damaligen eingehenden Be fprechnng lege» wir anch diesmal das Hanptg.lvicht ans die geistvolle Arbeit »nd einige voltsUmmiiche, wohl dem französischen BolkSliederschatz entlehnte aninnthige Melodien, vetinöge welcher »rnndlegenden und ausführendc» Elemente ter Velsasscr erfolgreiche Höhepunkte erzielt- Dagegen melden sich allerdings auch banale Rhythmen nnd hohle Phrase» und erinnern an da« Gcgenlheil jener Empfindungen, welche im deuljcheu Hörer der Begriff „Vater land" im Allgemeinen hervorrnst. Jedenfalls aber ist da» Werk im Sinne der vornehme» Koiizertmusik formell »nd instrumental meiflerhaft gearbeitet LconeavnlloS Prolog zu seiner Oper: Der Bajazzo verfolgt de» einzigen Zweck, dem Werke, welches schon vor der „Cavalleria" entstand, wie MascagniS Oper dem vom "jungen Italien a»f den Schild gehobenen künstlerischen „Verismus" dient, jedoch laut KlavieranSzug noblere Musik als MaScagni bietet, als drastisch wahre Einleitung z» dienen. Die zweite Hälfte des gestern gehörten Stückes ist nicht rein instrumeutal, sondern wird gesungen vom Jnlrignanten Tonis der Oper als Prolog»?, indem er als Possenreißer gekleidet seine» Kops turch den Vorhang steckt und die Moral der Handiiiiig verkündet. So sehr wir Herrn Kapellmeister Pohle die Vermittlung der Bekanntschaft dankcn, so ist doch die Musik in ihrer jede ge schlösse»«» Form verlengneudere " wenigstens ohne de» Sänger des "rächtet«, Diebstahl« zn 1 W och. Besängt,iß. Bei diesem wurde di, ganze Strafe, bei Männer die Haftstrafe als bereit» verbüßt erachtet. StttltchkeitS-Vergehen» (Geheim-Eitzung.) Ans Grund der Beweis anfnahme wurde der SO Jahre alte, nicht mehr unbescholtene Handarbeiter Karl Theodor Roscher au» Reichenhain wegen Vergehe»»gegen di« Sittlichkeit der in 8 176,8 st, Verbindung mit 8 18» de» N.-Str.-G -B. ge dachte» Art mit 1 Jahr Gefängniß und S Jahren Ehren rechts- Verlust belegt. Ei« UnverbefferNcher. Nicht weniger als 42 nial ist der im 63. Lebensjahre stehende, gegenwärtig i» Chemnitz aufhältliche Weder Peter Martin an» Weißensandt in Bayern bereit» bestraft, doch sorgt er redlich dafür, daß diese» lange Strafregister, dessen Verlesung eine geraume eit in Anspruch nimmt, noch nicht abgeschlossen werde» kan». In den agcn de» 26. Novembcr, 19. und 12. Dezember verübte er drei verschieden« Ladcndiebstähle in hiesiger Stadt nnd »war bei einem Fleischer auf der Zwickanerstraße, bei einem Riemer ans der Sonnenstraße nnd bei einem Grünwaarcnhäiidler, wobei ihm Baarbeträge in Höhe von etwa 2S »nd SO Mk., bczw. 2 Paar gestickte Hosenträger im Wcrthe von 18 Mk. in die Hände fiele». In Rücksicht ans seine vielen, zum Theil schwere» Vorstrafe» erkannte die Strafkammer gegen den anscheinend a» einer wahre» Manie zum Stehlen leidenden Martin ans S Jahre Zuchthaus, 6 Jahre Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Ungetreuer VereiuSbeamter. Ter bereit- 2 mal bestrafie pntzer Gustav Bruno Lehnert an» Schellenberg, woselbst er im Jahre >866 geboren wurde, gegenwärtig aber im benachbarten Gablenz wohnhaft, machte sich von Milte Noveuibcr 1891 bis Milte Anglist v. I. in feiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsteher de» dortigen Spar- nnd Produkten-Verlheilnngsveieitts nach «nd nach der Unterschlagung von 964 Marl schnldig. Er halte diese Gelder von Mitglieder» als Beamter de» Vereins in Empfang genommen, jedoch nicht an die Kasse desselben abgcliefert, sonder» in seinem Nutzen verwendet- Unter Anrechnung von 1 Monat Untersnchnngshaft wurde Lehnert zn der empfindliche» Strafe von IJahr 6 Monate» Gesängniß nnd 3 Jahren EhrenrechtSverlnst verurtheilt. 28. 1. Ein Findiger. Am 23. Oktober v. I. sielen dem schon wiederholt vorbestraften, b2 Jahre alle» Handarbeiter Wilhelm Ferdinand kündig ans Niederwiesa ans einem Holzschlaae in der Nähe von Marbach zwei Rodehacken im Werthe von 5 Mk. 50 Pf. in die Hände, welche daselbst beschäftigten Arbeitern gehörten und von diesen dort ihrer Meinung nach sicher genug versteckt worden waren. Gründig hatte sic aber doch zn finden gewußt nnd muß min diese verbrecherische „Jindigkeit" als rückfälliger Dieb mitbMonaten Gefäiigniß »nd 2 Jahre» Ehrenrcchtsverlust büßen. Diebischer Bettler. Der schon mehrfach uiit dem Strafgesetzbuch« in Konflikt gekommene, 27 Jahre alte Schlaffer Karl Hermann Bauer au» Gölbitz bettelte am ö- Januar d. I. in hiesiger Stadt und stahl bei dieser Gelegenheit ans dein Vorsaal einer Wohnung weg ein Paar dort stehende Stiefeletten im Werthe von 5 Mk. Wege» dieses im Rücksalle verübten Eigenthiimvergehens wurde Bauer zn 6 Monaten Gesängniß nnd Jahren EhrenrechtSverlnst, wegen dcS BctlestiS z» einer, durch die U»ters»ckn»igshast al» bereits verbüßt erachteten, Haststrase von 3 Tuge» verurtheilt. Ei» Uugeberdiger. I» einer Dezembernacht v. I. befand sich der im 31. Lebensjahre stehende, scheu wiederholt vorbestrafte Galaiitcriewaaren Händler Paul Hugo Brännig ans Chemnitz in einer hiesige» Nestau ratlo». Hier führte er sich höchst »ngebührlich ans, wobei er die mit an- weicnden Gäste ans'S Gröblichste beleidigte nnd de» ihn znr Ruhe ver weisende» Sohn deS WirtheS mit einem Stuhle eine» Schlag versetzte. AIS ih» der herbeigernfene SicherheitSbcainte zur Wache führen wollte, leistete Brännig so heftigen Widerstand, daß mehrere Personen dem Beamten znr Hilfe komme» mußten. Dabei verübte er eine» solchen Heidenlärm, daß die Nachtruhe der betreffenden Gegend gestört wurde nnd sich größere Mcnscben- aiisamittlungen bildeten. Der rcniienle Mensch erhielt diesmal eine empfind liche Strafe zndikti'r», indem die Strafkammer auf l Jahr Gefäligniß »nd 4 Wochen Haft erkamiie, anch wurde der Vernrtheilte in Hinsicht ans den durch die Höhe der Slrafe begrünt eien Fluchtverdacht sofort in Hast ge nommen. Ei» LogiSmardcr. Schon mehrere Male hat der zuletzt hicrsclbsl wohnhafte. l8 Jahre alt« Fleischergeielle Emil Bruno Bcckeri a»S Moden dorf bei Hainichen trotz seiner Jugend mit Strafanstalten Bekannt schaft gemacht, ohne daß die» abschreckend aus ihn gewirkt hätte. In letzter Zeit wußte er sich in drei Fällen unter tauche» Vorspiegelungen bcz. unlcr Verschweigung wahrer Thatsachen Kost »nd Wohnung zn verschaffe», wodnrch er die betreffende», selbst nicht bemittelten Qnartiergeber »ui Beträge von nahezu 8 Mk., bez. 3 nnd 2 Mk. schädigte. Die Strafkammer belegte den ans die Stitmüthigkeit seiner Nebcniitcnscheii speknlirendcn Beckert mit 6 Monaten Gefäiigniß. Zerrissenheit, so charakteristisch sie sei» mag, Prologs für de» Konzertsaal wenig erquick Auswärtige Tagesereignisse. —6. Halle a. S., 28. Januar. Die seitens des Herrn Prof, vr. Koch angestellten Untersuchungen mit filtrirtem Leitungswasser haben thatsächlich ergeben, daß dasselbe Kommabazillen enthält, und DaEtt ^'Äen sich I es ist somit constatirt, daß das Saalcwasscr den Cholcra-Ansteckungs- 'stoff verbreitet hat. Aus der Anstalt Nietlcben wurden von gestern Mitternacht bis heute Nacht 12 Uhr 2 Cholera-Todesfälle gemeldet. Nachträglich ist noch heute Vormittag ein Cholera-Todesfall znr Meldung gekommen. Neuerkrankungen sind nicht mehr vorgekommen. Die Epidemie kann daher als vollkommen lomlisirt und im Ab nehmen begriffen angesehen werden. Prof. vr. Koch ist inzwischen wieder nach Berlin zurückgckchrt. ( Kraibnrg, 27. Januar. In Jettenbach machte der Schuh- machergcselle M. H. mit dein Böttcher I. B. kürzlich eine Wette von 10 Mark, daß elfterer mit bloßen Füßen den Weg von Jettenbach nach Grafengars^und wieder zurück, ohne sich irgend aufhaltcn zu dürfen, gehen werde. Auf dem Rückwege fiel er jedoch um, schrie vor Schmerzen um Hülfe und lag eine Viertelstunde auf der um lich Di-hnbschcumosnikcirtigenEiiizelheüen,welch.semcn melodische» Sin» nud Straße, bis zu seinem Glück der Dienstknecht Aschl von Grafengars iiistrumeniake» Glanz beknudeu, können für de» fehlenden Faden »u Mittelsatz i,,,-. .'s.» r nichi entschädigen. De» Gesa »g des Prolog's allerdings hat Paul Bnlßeinem^Schutkn daherkam, ihn auf den Schlitten lud und nach als sehr wirkniigsreich in seine Programme nnfgenoiniiie; dann fallen ia alle I Äettenbach verbrachte. Die Wette war also verloren und der Wett- Bedcnien fort. Das außerordentlich anregende Programm, welche» »nS zn längerem Verweilen bei den newähltcn Komposilionen nöthiqle, ward von der städtischen Kapelle anch im zweite,, Theile glänzciid diirchgeführt, wenn auch die geistige Houptsrische ter DarstcllungSkraft vo» Seiten der ans führende» Künstler der Sinfonie zu Gute k,m. Besondere Anerkennung ge bührl der Haltung des Orchester» bei der Begleitung des Brnch'schen Konzertes -ckr. Strafkammer Verhandlunge»» — Chemnitz. 26. 1. Mit doppelter Kreide geschrieben. Au, 27. Okiober v. I. pflanzte der im Jahre 1839 geborene nnd schon mehrfach, darunter auch mit 8 Jahre» ZnchlhanS vorbestrafte Slrnuipswirker und Gärtner Karl Ehregott Reichei'it aus Ehrensriedersdorf im Garte» de- Posa- »icntcnvcrke.ierS H. daselbst 3 Stück junge Obstbänme und ließ sich in Ab Wesenheit desselben den Betrag von 7 Mk. 2) Pf. eiuschlieblich seiner Arbeits lohnes vou der Ehefrau seines Auftraggebers anSzahlen. Am anderen Tage kam er wieder nnd verlangte von dem »»» alle!» anwesende» GruudstückS- bcsitzer de» Betrag seiner Rechnung »och»,als, welchen dieser denn anch ans- zahlte, da er von der Tags znvor geleisteten Zahlung keine Kcmitniß Kalle., und ü Jahren EhrenrechtSverlnst verurtheilt. schaden Ist bedeutend. Grober Uufng und Dirbstayl. In der Nacht des erste»Tages IM ch Paris, 28. Januar. Ein neuer Panama-Fall. Das November v. I. störte der 22 Jahre alle, »och unbescholtene Steiubossirer Palais des Marquis Panifse im Viertel der Champs Elvsees wurde Johann Papist Männer, a„r Döllnitz, gegenwärtig i".. Neu-j g^rn auf originelle Art ausgeplündert. Abends um »/,6 Uhr lustige liegt nun obendrein sehr krank darnieder. (s Passan, 27. Januar. Im benachbarten Markte Hals ereig nete sich gestern Nachmittags ein schweres Unglück. Vom Hausdache des Schneidermeisters Bretzer daselbst rutschte der massenhaft angehäuste Schnee auf die Straße hinab und riß im Falle die Dachrinne mit sich. Der eben unter der Hausthüre stehende sechsjährige Knabe Franz Bretzer wurde vou der Rinne zu Boden geschlagen und so schwer verletzt, daß er wenige Minuten hernach in den Armen seiner herbeigeeilten Mutter verschied. /V Tilfit, 28. Januar. In dem russischen Grenzstädtchen Szaky hat eine furchtbare Vraiidkatastrophc gcwüthet. 19 Häuser sind vollständig niedergebraniit und 7 Mensche» in den Ftaimiien um- gekommen. A Wie«», 28. Januar. Zwischen hier und Simmering sind heute Vormittag auf der Raaber Bahn zwei Personenzüge zusammen gestoßen. Zwei Personen wurden hierbei lebensgefährlich verletzt, während 29 andere leickite Verleülinaen davo, schaden ist bedeutend. Männer dörsche» bei Mülweida wohnhaft, inUchz'enhai»"lädurch die öffentliche Ruhe, daß er laut schrie nnd mit einem Zcmnspsahl au de» Fensterstock der Wohnung seiner Mutier schlug, so daß die Leute erschreckt ans de», Schlafe aussuhrcn. Den HauSivirih, welcher sich diese Rohheiten enlschieden verbat, bedrohle Männer mit deui Todischlagen und brachte ihm auch wirklich durch eine» Cteiiiwurf eine blutende Verletzung am Kopse bei. Am 6. November machle sich Männer auch ciucs Diebstahls schuldig, indem er an» der Gast sinke de» Gasthauses zu Richzenhain eine» dem Dienstknechi B. gehörige» Ueberzieher und eine» Fitzhul entwendete. In der Nacht von, 8- zu», 9. November sprengte Männer i» Gemeinschaft mit dem 1 Jahr jüngeren Handarbeiter Friedrich Wilhelm König aus Sachsendorf bei Wurzen, jetzt i« ReinSdors oiishältlich, eine im D 'schen Sicinbruch tu Heiligcnboru, . stehende verschlossene Bretterbude mit den Hände», also ohne Anwendung von! Palais m zwei Möbelwagen fortgrführt, Werkzeugen, auf, woran» Jeder 1 blaue ArbeiiSschürze im Werthe vo» 1Mk.l Hause warteten, an sich „ahm. Für Männer lautete das Uckheil weg«» Ruhestörung,! «-»- y«, groben Unkna». Bedroknna rein. S6rNern»et»ü»»a unk Diebsiabls a„k die I vk onoon, 28. INNUNG .mukd «VA Verhält» Haft' um r/„ läutete man. Der Portier, der mit seiner Frau in Abwesenheit deS Marquis das Haus hütete, öffnete. Vier gut gekleidete Männer standen vor dem Thore. „Wo ist der Marquis?" fragte der An führer. — „Verreist," antwortete der Portier. — „Ich bin Polizrt- Kommissär," erklärte der Fremde, „und habe eine Hausdurchsuchung vorzunehinen, weil der Marquis Panisse in die Panama-Anaelegen- heit verwickelt ist." Der Strolch zeigte dem Portier die dreifarbige Schärpe, worauf ihn dieser einließ. Darauf wurden der Portier und seine Frau geknebelt, und alles Werthvoll« wurde au- dem '"die stundetilang vor d«n n Unfugs, Bedrohung resp. Körper,irrletzung und Diebstahl» auf die!« ^ llnißmüßig ullldeStrafe von 2 Monaten Gesäuguiß und 2Woch«nIA"A^richt erlitten im , für König »egen Beiheiltgnng a» einem nnr a>» einfacher be-IPteusthen de« Hungert»! gestern veröffentlichten Her Staht London SV H der A nn ku ver- waltung keine Schuld hieran bekzumeffen, da in Kinem der SV Fälle nachzuweisen war» daß ein Gesuch um Zulassung in'S Arbeitshaus ge» macht und abgewiesen worden ist. Die Revolution in Hawa!. Auch das Königreich Hawai hat nun seine Revolution gehabt und Königin Liliuokalani au» dem Hause Kapaakea» deS seligen Kala- kaua jüngere Schwester, ist entthront. Eine provisorische Regierung ist eingesetzt und eine Gesandtschaft, welche den Anschluß Hawai'S an die Vereinigten Staaten bewirken soll, befindet sich schon auf dem Wege - von San Franzisco nach Washington. (Vergleiche unsere heutigen diesbezüglichen Drahtbericht. D. R.) Die Revolution ist zweifellos das Werk der auf den Sandwich- Inseln ansässigen Nordamerikaner, welche schon lange den Anschluß deS Königreichs an die Vereinigten Staaten betrieben, damit jedoch in Washington verhältnißmäßig geringere Gegenliebe fanden. Die Regierung der Vereinigten Staate» wollte sich um keinen Preis in die Verhältnisse des Jnselreiches einmischen, ließ vielmehr die Ereig nisse ruhig ihren Gang gehen, zumal eS gewissermaßen als selbst verständlich zu betrachten war, daß nach dem Ausbruch einer Revo lution, die nur eine Frage der Zeit sein konnte, die Inseln an die Vereinigten Staaten fallen müßten. Jetzt, wo eine vollendete That- sache vorliegt und die Nation cs verlangt, wird der Anschluß jeden falls erfolgen. Die europäischen Mächte einschließlich Englands dürsten kaum Widerspruch erheben, da die nordamerikanischen Interessen auf den Sandwich-Inseln dominiren, wenigstens insofern der meiste Grundbesitz sich in den Händen der kalifornische» Zuckerbarone be findet. Königin Liliuokalani war ihrem am 20. Januar 1891 ver storbenen Bruder Kalakaua gefolgt, sie hat also nicht volle zwei Jahre regiert; sie war mit einem Nordamerikaner Namens John O. Dominis vermählt und ward vor anderthalb Jahren Wittwe. In Honolulu, der herrlich gelegenen Hauptstadt mit gegen 30000 Ein wohnern, bewohnte sie den seiner Zeit von Kalakaua erbaute», groß- - artigen europäischen Palast, der wohl fortan als RegicrungSgcbäude Verwendung finden wird. Drahtnachrichten nnd letzte Meldnn,ien. Chemnitz, den 30. Januar. Halle. Der „Hallischen gtg " »«»folge fl,»v in Riet- leben voi« Sonnabend vis znm So«,»»tag Mitternacht zwet Cholera-Erkrank,«««gen und zwei Todesfälle zn verzeichne«» gewesen. Bon Sonntag bis zun» Monta- Mitternacht find zwei »veitere Todesfälle vorgekontttien. In Wettin ist eine Person an der Cholera erkrankt. Bremerhaven. DaS dentsche Schiff „Nndolf vo»» Bennigsen" ist ans der Reise von hier nach Philadelphia gesanken. Die Mannschaft wnrde gerettet. Altenbnrg. Der Intendant des herzoglichen Hof theaters, Baron Lilieneron, ist, »7 Jahre alt, gestorben. Greiz. Der Chef der bedeutenden Firma Friedrich Arnold, Er,«st Arnold, ist gestorben. Wien. Zwischen einen» hiesigen Hnsarenosfizier »md eine«» iiidische» Reserveoffizier fand wegen Beschimps»«ng des Letzteren ein Zweikamps statt. Das Duell endete mit der Kampfnnsäyigkeit des H««sarenosslziers. Wien. Znr Wahrung der nationalen Interessen bilden die Italiener in Siidtirol einen LandeSverein, dem alle Eo»»i,ationalett ohne Unterschied der politischen Partei angehören sollen. Rom. Im Laufe des heutigen TageS wurden ln dev Bankaffaire 3V Personen von dem UntersitchnngS- richter vernommen. Begreiflicherweise wird der Fall in hiesige» Kreisen immer noch lebhaft erörtert. Paris. Biel besprochen wird hier der Umstand, vast Corneli,»s Herz ans der Liste der mit den» Orden der Ehrenlegion Ausgezeichneten, «vegen gegen die Ehre berstotzendc«» Handlungen, gestrichen worden Ist. Paris. Paul Deronlede Sicherte in der Sitzung dev Kammer zu Plchou: „Seien Sie bescheiden, Sie junger Gesellschafter von Cornelius Herz!" Pichon, hierüber anfgcbracht, sandte hierauf de,»» Ersteren seine Zengen; Deronlede «»achte denselben die selnigen namhaft. Gothenburg. DaS Eis bei Winga ist fortgetrteven, freies Wasser unter der schwedische» Küste und von FrederikShavn bis Stagen. verLiiIworlNH; slir Politisch-», O-rttich-S »nd F-uilt-tonisiisch-S Juki,,» Tch-IKi sür Sächsische«: Fian, Bdtze; für den übrig-» Theil der Verleg--: siimmtlich ln <ll>-nn»- (Üilr «>isbeu,ahr»ng und Nii-Is-udmig nicht eibelener Monuleriple wird nicht gediNgl.) Keoi-g Illoi-el! i» klimiiiir, 8L"LL°n«"U »1»'. tl>, I. Lin«« (gogoniilis»' tism Lovltsnävnkmal). oll LUl-123. llotleriö miß lloosou lmgelsgontlioll swpkolllvn. llüit, sioll Weckt -er Ml! Bitte Brief nbzuholcn W. 6.20ÜÜ hanptpostlagernd Chemnitz. Ein Paar Tauben zugcslogen. Carvlinenstr. 5, Htr.-Geb. I sauberes, kräftiges Schulmädchen wird gesucht Ziegelstr 2, Ili.l. inutti»,, Dienstmädchen, lMllklhSlaNmägde sucht kickAlieiirlelii, neue Dresd»erst.14,1Ü. 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