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Sonnabend den 83. August 1919 SLchfische «,lr»,,rt»»O Nr. 193. Seife st W i» hatte, ein Mangel, den er selbst aufs schwerste empfunden hatte, so ist es Bethmanns Fehler, daß er keinen Nachfol ger hatte. Seine Schrift ist in der Hauptsache eine Verteidigung der äußeren Politik Deutschlands gegen die erhobene An schuldigung der Kriegs-urheberschaft. Viel Neues wird der tiefer nicht vorfinden. Aber wer Freud« an einer klaren ruhigen und anständigen Erörterung der Vorgänge hat. der wird nicht ohne Genuß Bethmann Hollwegs Selbstverteidi gung lesen. v. VV. 5 8 » 10 12 20 ü 8 10 12 15 25 8 10 1» 15 20 30 10 12 15 20 25 35 18 15 20 25 30 40 15 20 25 30 35 4S 2« 25 30 35 40 50 »S 30 85 40 45 65 «0 85 40 35 50 80 »5 40 45 50 «0 70 Die GrbanfaLfteuer Der vielumstritten« i 25 de» Srbsch«ft»steuer- gef ehe» ist n«n»ehr nach den Beschlüßen de» 10. «,»- jchusfeS i, zweiter und dritter Lesung ver»dschtedet werde,. Der Paragraph bietet nunmehr folgende» Bild: Die Erbanfallsteuer beträgt für die Steuerklaffe o. H. ersten angef. od.»ollen SO000 ^ d. steuerpfl. Vermltge,» 4 L 8 8 10 15 nächsten „ „ . 80000 „ . . „ 50000 „ « . .. „ „ 50000 „ . „ . „ . 50000 „ . , „ „ . 100000 . , -- „ „ . 200000 .. „ . „ „ . 250000 ^ . „ . „ „ 259000 „ . „ .... 500000 „ . sllr weitere Beträge „ , Die Steuer erhöht sich um je 1 v. H. ihre» Betrage», und zwar soweit da» zurzeit de» LrbanfallS bereit» vor handene »erwögen zweck» Erwerb» 100 000 ^, aber nicht 200 000 ^ übersteigt, für jede angefangenen 10 000 loweit da» vorhandene vermbgen 200000 ^ übersteigt, für jede angefangenen 20000 Der Zuschlag darf die Hälfte de» 100000 ^ übersteigendes Betrages des »or- handenen »ermbgen» nicht übersteigen. Er darf ferner nicht mehr betragen als 100 ,om Hundert der Steuer. Der Gesamtbetrag der Erbschaftssteuer darf nicht höher als 90 vom Hundert des Erwerbe» sein. Bei einem Erwerb, der vor dem 1. April 193» anfiillt, wird die Steuer für jede» volle Jahr bi» 1. April 1V2L zurück um 1 vom Hundert, für jedes weitere vorhergehende Jahr um 2 vvm Hundert ermäßigt. Der Mehrertrag gegenüber der früheren Berechnung wird auf 117 Millionen Mark veranschlagt. Für die Zu schläge nach 8 25 Absatz 2 der neuen Faffun» wird unge fähr der gleiche Betrag wie nach der RegierungSvarlage, da» find etwa 80 Millianen Mark, anzusetzen sein. Gegen über der ersten Vorlage erhöht sich der gesamte Rohertrag son.it um rund 125 Millionen Mark. Der Reichsparteitag des Zentrums Auf der Delegiertentagang der märkischen Zentrums partei hat nach eine« Bericht de» Normania Herr >bg. Dr. Pfeiffer mitgeteilt, daß der NeichSparteitag des Zentrum» in der Zeit vom 11. bi» 13. Oktober in Berlin abgehalten werden soll. Wie der C. P. E. von zuständiger Stelle mde« mitgeteilt wird, ist noch kein Beschluß darüber gefaßt morden, wo und wann der Zentrumsparteitag stattfinden soll, wenn auch manches dafür spräche, daß er nach Berlin einberufen würde. 8S steht zunächst noch nicht einmal fest, wer zu dem Parteitag eiuzuladen ist. Dazu bedarf es vo» allem der Ausarbeitung eines Statut», die aber infolge der Arbeitsfülle in der Deutschen Nationalversammlung für die maßgebenden Instanz«, bislang nicht möglich war. E» kann darum al» völlig ausgeschlossen gelten, daß der allgemeine ZentrumLparteitag bereits in dir ersten Hälft« de» Monat» Oktober stattfinden kann. Der skrefelder Katholikentag. Krefeld, 17. August 1V1S. Der Weckruf de» gen- tralkomitee» der Generalversammlung der Katholiken Deutsch land» zur Abhaltung vo» GezirkSkatholikentagen hat auch in Krefeld ein begeisterte» Echo gefunden. Unsere Stadt folgt der Anregung um so freudiger, al» hier die Erinne rung an de, glanzvollen großen Katholikentag vo» Jahr« 1898 noch stark lebendig ist. Nachdem im klei,er«n Kretse die varbereitenden Schritte besprochen word«n waren, haben jetzl die maßgeblichen Vertreter der Katholiken Krefeld» und der Umgebung. ivSbesondere die VeretnSoorstände, im großen Saale de» Gesellenhause» unter Hellar Begeisterung einstimmig beschlossen, am 14. September einen Katho likentag für Krefeld und den umliegenden Bezirk abzuhalten. E« wurde ein öv gliebriger Ausschuß gewählt, der die um fangreiche Vorarbeit i» die Hand nehmen und auch den möglichen Rahmen zeichnen soll. Kirchliche Nachrichte« Wichtige kirchliche"Entscheidung über die Katholiken und die Throsvphie Rom. (Kipa.) Bei der Kongregation des S. Uffizio war die Anfrage eingereickfi tvorden, ob die Lehren der Theosopie mit der katholischen Lehre in Uebereinskim- nrung gebrackit werden können und es den Katholiken er laubt sei, den theösophischen Gesellschaften als Mitglied an zngehören, ihren Zusammenkünften beizuwohnen und ihre Schriften zu leseu. Tie genannte Kongregation l>at nach eingehender Prüfung die Anfrage in allen Teilen verneint. Bischofskonsercnz und Bonifntinöjubiläum Fulda. Zugleich mit der diesjährigen Bischofs- konserenz findet anläßlich des 12jährigen Bonifatius- jubiläums gemäß der Päpstlichen Bonifatius-Enzyklika ein feierliches Trrdunm statt, das am Donnerstag Len 21. August ansing. Ter Beginn der Konferenz ist deshalb auf Freitag den 22. August verlegt worden. Während des Tci- Luums ist Donnerstag, Freitag und Sonnabend abend feier liche Andacht, an der die anwesenden Bischöfe teilnebmen. mit Predigt. Sonntagmorgen hält der Kardinal-Erzbischof von Köln ein Pontifikalamt, in dem der Bisä-of von Lim burg predigt. Versammlung der amerikanischen Bischöfe Am 24. Septeniber findet die erste Versammlung der Bischöfe und Erzbischöfe — mit den Weihbischöfen 112 an der Zahl — der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Washington statt. Angeregt wurde die Tagung, die sich gleich der Fuldauer Bischofskonferenz jährlich wiederlwler. soll, von Erzbisckws Eerritti, dem Vertreter des Heiligen Stuhles bei der fünfzigjährigen Vischossfeier des Kardinals Gibbons von Baltimore (1018). In einem Schreiben vom 5. Mai d. I. an seine Amtsbrüder stellt Kardinal Gibbons die allgemeinen Richtlinien für die bevorstehende Versamm lung ans. Zur Erörterung und Beschlußfassung schlägt er folgende Gegenstände vor, doch steht eS jedem Mitglied frei, auch andere Fragen zur Besprechung zu bringen: u) Die finanzielle Unterstützung des Papstes; 5) die Heilung der Kriegs schären besonders die Fürsorge für die heimgekehrten und heimkehrenden .Krieger; e) die Wahrung der katholischen Interessen gegenüber kirchenfeiMüher Gesetzgebung (z. B. Besteuerung des kirchlichen Besitzes. Alkoholverbot, öffent liche und private Caritas); 6) di« Stellung der Katholiken zur Tagespresse, besonders der kulturkämpferischen: e) die Imparität im politischen Leben; k) die Katholiken und die Sckptle; 8) die tatkräftige Förderung der katholischen Mil- sionen im eigenen Lande und in den Heiden ländern. Tie Kosten für die Versammlung veranschlagt der Kardinal auf mindestens 20 000 Dollars; sie sollen auf die einzelnen Tw- zesen verteilt werden. Ein Ausschuß von vier Bischöfen: Muldoon von Rockford. 3., Sckwemibs von Toledo, -O., Russell von Eharleston, S. C.. und Glas von Salt Lake City, Utah, leiten unter dem Vorsitz des Kardinals die Vorbereitungen für die Tagung, von der man sich nachhaltige Wirkungen auf allen Gebieten des kirchlichen Lebens verspricht. Antizölibatenverrine In der Röttenburger Monatschrift lesen wir in einem Artikel Antizölibatenvereine. einst und jetzt u. a. folgen des: ..Vor 90 Jahren (1831) trat in Ehingen ein Verein für Abschaffung des Zölibates ins Leben, der in Nottwcil und Tübingen Unterstützung fand und bald die erkleckliche Zahl von 200 Mitgliedern aufwies. Die Belvegnng, die damals von der blauen Donau ausging, wurde von den er- leuchtesten Männern, wie Möhler und Schönlveiler, als un- verantwortliches Treiben gekennzeichnet. Nur freven1Iiä>e Neologie könne die Möglichkeit Vorspielen, daß die Zölibats- pflickfi in absehbarer Zeit aufgehoben werbe. Der Verein wurde dann auch von Papst Gregor XVI. als „foedissimu coniuratio" verurteilt. Also vor bald 90 Jahren. Neuer dings wurde in Böhmen unter dem Klerus ein neuer Anti- zölibatsverein gegründet. Tie Herren in Böhmen aber null ten nicht bloß den Zölibat, sondern bezeichnenderweise auch das Beten absckiaffen, nämlich das Brevier. Und Rom'.' Noma locuta, res finita. Papst Benedikt X V. hat in einem überaus ernsten Breve an die Bisclwfe Böhmens diese revo lutionären Bestrebungen unter dem Klerus verurteilt und erklärt, daß über die Pflicht des Zölibats nicht disputiert werden dürfe. Das ist eine Entscheidung ganz im Geiste Möhlers. Könnte er heute noch im Schwabenlcmd seine segensreiche Wirksamkeit entfalten, er würde sich mit alle:. Entschiedenheit dafür einsetzen." Personalnachrichten Dr. phil. SebaKi«, H»b«r, Generalvikar der Erzdiözese Münchrn-Freising, früher langjähriger ord. Hochschulprofessor für Philossphie am Lyzeum Freising, ist im Alter von Sö Jahren ge storben Dr. Huber hat sich durch wissenschaftliche Leistungen aus dem Gebiete der scholastischen Philosophie »nd der Kunstgeschichte erfolgreich betätigt. Bischof Giesen ch. Am b. August lief au» Tfinanfu folgen des kuizeS Telegramm ein: .Bischof Giesen tot!" Damit hat unsere Mission in Nordschantung in schwerer Zeit ein harter Schla, ge troffen. Bischof Giesen war am 1t>. Oktober 18V» in Amsterdn« geboren, kuum 18 Jahre alt, trat er in den Franziskanermden, wurde am 18. März 180S zu« Priester geweiht und schon bald in die Mission nach China gesandt. Nach 8jähriger Wirksamkeit er nannte ihn die Propaganda in Rom i« Alter ven 3S Jahren zum Apostolischen Bikar von Nordschantung. Schon dieser Umstand ge stattet einen Nückschlutz ans seine aubererdentlichcn Charaktereigen schaften, von denen er bereits im Bv;eraufsta»d 1V00 besonder» Beweise an den Tag gelegt hatte. Trotzdem er selbst durch einen Säbelhieb so schwer am Kopfe getroffen war, daß man ihn für tot liegen Uetz, organisierte er, nachdem er wiederhergestellt war. bald darauf den widerstand seine» Christen mit solchem Erfolg, das mehrere Angriffe der Boxer auf seine MissionZstalion scheiterten und diese vor der Zerstörung bewahrt blieb; bei der Verteidigung erhielt er selbst eine zweite schwere Wunde am Bein. — Anr 18 Jahre lang war cs Bischof Giosen vergönnt, sein Vikariat verwalten, das gerade unter ihm einen herrlichen Aufschwung er lebte. Seine erfolgreichen Bemühungen für das deutsche Missionl- wescn in China während der letzten Kriegswirren müssen einer späteren Wiirdigung vordehalten bleiben. Zwar kränkelte der Ver- Uli der Pächter von Jeremias Gott!) elf (31. Fortsetzung.) Nun aber ist das Ding verpfuscht; die meisten Zeugnisse sind untreu, lügen an, wer sie liest, und warum? Vor allen Dingen wahrscheinlich aus einem gewissen Mitleiden, einer falschen Barmherzigkeit. Das Mensch nxünte, flehte, bat, man möchte ihm doch verzeihen, es nicht unglücklich machen, seine Sünden ihm nicht im Zeugnis verewigen; es wolle sich gewiß und wahrhaftig bessern. Tie weichen Meister herzen ließen sich bewegen, dachten, es wäre doch wirklich lmrt, das Mensch unglücklich zu mackien, ihm sein Lebtag mit ein paar Buchstaben so schwer zu schaden, und bedecken dir Menge der Sünden mit dem Mantel der Liebe. Und das Rlensch geht triumphierend mit dem schönen Zeugnis ins neue Jahr hinein treibt sein wüstes Wesen fort, denkt, nn': einer Stunde. Heulens erpresse es zuletzt doch wiederum ein gutes Zeugnis, und eine Stunde zu heulen gehe ihm doch allweg viel leichter, als ein ganzes langes Jahr hindurch gut zu tun. Es lebt sein schlecht Leben wohlgemut und trotzig fort, verscksanzt sich keck hinter seine guten Zeugnisse, macht die Schanze alle Jahre um ein gutes Zeugnis stärker und höher. Sagt ihm eine Meisterfrau NxvS, so brüllt es ihr ins Gesicht, wie manch gut Zeugnis es Hube, wie es allenthal ben beliebt gewesen, es allen habe treffen können, nur ihr allein nicht! Aber »um kenne sie wohl; sie sei bekannt von Spandau bis Magdeburg, und wenn ein Engel vom Him mel käme, keine Stunde könnte er es ihr recht machen! Die Meisterfran gibt'wiederum ein prächtig Zeugnis; sie denkt, sie wolle doch nicht allein die Böse sein; hätten die anderen die schönen Worte über das Gewissen gebracht, so werden sie ihr das ihrige auch nicht abdrücke», besser sei es, sie bringe das Mensch in Frieden fort und unter Donner und Blitz, der ihr zündend in (Halle und Nerven fuhr«, oder daß sie gar noch mit ihm vor den Richter müsse. Das Mensch aber hebt triumphierend das Stück Papier empor und sagt: „Es kommt Euch -wohl zu statten, daß Ihr Beistand ge- bbanckfi und mir ein Zeugnis.gegeben, wie ich es vcndient und mit den anderen Zeugnissen beweisen kann. Das waren brave Leute, welche sie ausgestellt! ES wäre uw hl gut, es würde keine schlimmeren geben. Es kommt Euch Wohl zu shattech sonst hätte ich es probieren wollen, ob noch Gerech tigkeit sei ans der Welt; es gibt gottlob noch Richter, welche wissen, was Recht ist." Das Mensch wußte Wohl, woraus es pochte; denn es gibt wirklich viele Richter, welche au! Grundsätzen der Humanität allen Mägden recht geben gegen ihre Meistcrsleute, und es gibt Richter, welclse ganz beson dere Vorliebe zu schlechten Menschern haben und streng an den christlichen Grundsatz, wie sie sagen, sich halten: Wer viel liebt, dem wird viel vergeben werden. So kommt das Mensch denn endlich dahin, daß eS sich selbst für ein Tilgend muster hält, denn es hat eS ja schriftlich, und mehr als ein dutzendmal, und wenn eS endlich in Laster und Not unter geht, so schreit es über die schlechte Welt, und wenn eS so schlecht hätte sein wollen, wie die anderen, so wäre es ihm auch besser ergangen. Was für eine Gerechtigkeit ans Erden sei, habe es erfahren, wenn im Himmel keine bessere sei, so So geht es mit falschen Zeugnissen und so wirken sie. „Aber," wird man schreien, „soll man MensclM zeitlebens unglücklich machen? Was? Sind nicht ebenso viele oder mehr schlechte, boshafte, niederträchtige Meisterlente als Dienstboten? Soll es dann in Willkür stehen, arme Un- schuldige, welche vom Schicksal ohnehin so hart geschlagen sind, daß sie dienen müssen, zeitlebens um ihr einzig Eigen tum zu bringen: um den guten Ruf, sie zeitlebens unglück lich zu maclien usw. nsw. Bei Uli meldete sich also die dritte Klasse in beiden Ab teilungen. Der Buben hatte er satt; er wandte sich mehr der zweiten Abteilung zu. Freilich wußte er, daß es in dieser oft nicht sauber sei. Er rnguirierte streng, besonders warum man so weit herkomme und nicht lieber in der Nähe des früheren Wohnortes bleibe? Da erzählte ihm dann einer, er sei vor seiner Meistersfrau niemals sicher; er habe sieben mal Strengeres ansgehalten als Joseph, und wenn er in der Nähe sich aufhalte, so laufe er Gefahr, daß sie an Hellem Tage ihm nachlaufe. Ein anderer erzählte von Verwandten, welche an ihm saugen, denen er den ganzen Lohn opfern müsse. Wenn er in die Welt gehe, hoffe er Ruhe zu finden vor ihnen. Ein dritter l-atte seinem Meister ein Schelmen- stücklein ausgebracht oder ihn .darau verhindert; jetzt sage er nicht bloß alles Schleclfie von ihm, sondern er sei selbst seines Lebens nicht sicher. Eine Magd weinte bitterlich, welche Nachstellungen sie erleiden -müsse wegen ihrer Schönheit. Vor keinem Manne 'fei sie sicher, selbst der Ammann, der siabenzig Jahre alt sei und dreizehn erwachsen« Kinder habe, laure ihr auf; derekwegen haßten sie die Mädchen, und die Weiber noch viel verfluchter. Darum wolle sie fort, so weit die Beine sie tragen möchten; vielleicht daß an einem ande ren Orte bravere Leute angetroffen würden. Daß unser Herrgott sie so schön erschaffen und nicht wüster, dessen ver möge sie sich nichts. So viele dieser Tugendbilder kamen, die »m ihrer Gerechtigkeit willen verfoldt wurden. Uli dachte, alles könne doch nicht erlogen sein, er wisse ja selbst am besten, wie es gehe, wenn man dienen müsse. Aus die ser Klasse wählte er sich sein Volk, mit der größten Vorsicht, aber auch mit Sparsamkeit: mit dem Lohne hielt er nieder. Er dachte, wenn eS ihnen so daran gelegen sei, weiter zu können, so werde der Lohn ihnen nicht die Hauptsache >c>». Das sagte sie denn auch: Ein paar Taler tüten sie nicht sehen; eS sei ihnen nur darum zu tun, weiter zu komme», und er sei ihnen besonders angerühmt, da könne man was lernen, und es heiße auch, er habe Verstaut. Das tat U!> Wohl, dem guten Uli! Wäre er dreißig Schritte von seine»! Hanse hinter einem Kirschbanm gestanden oder im nächste!« Wirtshanse gesessen, so hätte er was ganz anderes gehört. Er hätte gehört, wie so ein Knechtlei» gesagt hätte, er Hütte Unglück gehabt; sein Meister habe ihn versäumt; so sei er dienstioS geworden, und es sei ihm: wenn er nur wieder mal saßhaft werden könne für einstweilen. So sei er ?,»>» Pächter in die Glungge gekommen; derselbe lsätte von ihm gehört und ihm Bescheid machen lassen. Godinget hätte er endlich aber gefallen habe es ihm nicht; dort sei seines 'Blei bens nicht. Es sei ein hoffärtig Wesen, man sollte meine», wer sie seien, und dock) sei er nur Kneckfi gewesen und sie eine Unehe'iche. Nun, einige Wochen könne er schon dort iei», derweilen könne er dem Mannli den Hochmut vertreiben. Worte sind Münzen. Wie es Kinder gibt, welch-' da? Geld nicht kennen und unterscheiden lernen kennen, denen inan säst :hl Lebtag Spielmarken anhängen kann, so gib' es noch viel mehr Menschen, -welck)« ihr Lebtag nie dahin .tommen. du Woite richtig z» wüödigen. Das gilt nnnettt- lich ven dem Renommieren und Ausweisen, Groß'p: echcn und Schmeicheln, oder mit dem Rühmen seiner selbst od<>' anderer. In.dieser Beziehung klebt ein unheilbarer Unver stand den Menschen an, halt eine Fannilicnkrank.) it von Mutter Eva her. Der Ruhmredige macht schnellen Eindruck; der Demi»' tige findet erst in der Länge Gnade. ... r'k