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_ . ... «r. 18. Sonntag, den 2Ä« Januar 1^t».r. 4. Jahrgang. »r<chrlii« tSaltch nnchm. mll AiiSiialime der So-,»- und itelitoae. v»zi»a-drei- ; Virrirljalirl. I V!k. SN Ps. ohne Beilellgi-ld Lei ,»,Ki-rdt,Usch?" Pok!an»alle»ll'-ieiliingspreisi Li.izelnumuier ivPf. Stedakstons-Sprechstuiilie: H—IL Uhr. (InsbdZngigek kesetlsn M WsMeit. kecbl «skeldelt. ,» Pf. dore»n?>. de, «^schäf.Kft.llr, Dr,»de«. K-ri.,Pr?»?r Nm. I Nr iE. iSebr aut!) Nur durch Besonnenheit kann ein gen von der schimpflichen Bnndesgenossenschaft der Türke'. , »Fonfstinir ^z> Kr wer kn, ^ g' m-d ° der Franzosen, der rebellischen Ungarn »nd der outt c ^ ^ fevier--vc» ? (Beiso«) - Minister Möller: D« Rede rotteten Ä i inck die Un- Protestantische Fürsten und das katholische Kaisertum in Deutschland. Das man alles dem protestantischen Publikum Vor trägen kann, wenn es gilt, die katholische Kirche und ihre Tätigkeit in den Augen der Zuhörer herabzusetzen, haben wieder die Vorgänge auf dem Familienabend des Evange lischen Bundes zur Gedächtnisfeier der Kaiserproklamation in Versailles, veranstaltet in der Neichskrone zu Dresden, gezeigt. Ueber die Rede des Pastors Blankmeister können wir füglich hinwcggehen. Immer wieder die längst ver brauchten Redensarten; Behauptungen, die jeder Begrün dung entbehren, die aber geeignet sind, die Zuhörer vor dem Papst, der nun wieder „Teilhaber" der deutschen Regierung geworden sei, und dem Ultramontanismus» be sonders dem Zentrum gruselig zu machen. Der Herr Pastor scheint gar nicht einzusehen, welch zweifelhaftes Kompli ment er dem deutschen Kaiser und den Bundesfürsten macht, wenn er den Papst zum „Teilhaber" der deutschen Regie rung erklärt. Und das zur Gedächtnisfeier der Kaiser proklamation! Interessanter war der Vortrag des Herr Professor Dr. Schaefer. worin er nachweist, das; das katholische Kaisertum Deutschland an den Rand des Verderbens ge bracht und es zur politischen Bedeutungslosigkeit herabge- wiirdigt habe. Diese Behauptung wollen wir ein wenig näher unter die Lupe nehmen. Wir wollen in Kiirze nach der Begrün dung derselben sucheil. Wenn wir schließlich zu dem Resul tat kommen, daß die Reformation Deutschland an den Rand des Verderbens und zur politischen Bedeutungslosig keit gebracht hat, so mag uns Herr Professor Dr. Schaefer eines besseren belehren, wenn er es vermag. Denn wenn wir die Geschichte Deutschlands vom Eintritt der Kirchenspaltung bis -um Ende des 18. Jahrhunderts betrachten, so finden wir ans jedem Blatt, daß gerade die protestantischen Fürsten durch die Verfolgung ihrer Sonderinteressen, durch ihr Streben nach Lockerung der Neichseinheit und nach eigener größerer Unabhängigkeit vom Kaiser zur Schwächung und schließlich zur Zertrümmerung des deutschen Reiches beige tragen haben. Nicht das katholische Kaisertum hat der na tionalen Ueberlegenheit der Deutschen ein Ende bereitet, wohl aber brachte der religiöse Streit die nationale, poli tische und kulturelle Zerrüttung damals über unser unglück liches Volk; es geriet in die Abhängigkeit blutgieriger Fremder, denen der Glanbenskampf nur ein Vorwand zur Einmischung in unsere häuslichen Angelegenheiten war. Der Schwede und der Däne, vor allem aber der Franzose, kommandierte fortan im deutschen Lande. Protestantische Fürsten riefen den kühnen Eroberer Gustav Adolf zu Hilfe, um den letzten Rest des kaiserlichen Ansehens mit seiner Hilfe zu zerstören, uni das eigene Reich zu demütigen. Sollte Herr Dr. Schaefer wirklich nichts von dem Be streben Gustav Adolfs, sich zum König von Deutsch land erheben zu lassen, wissen? Sollten ihm die Denkmünzen, die in Nürnberg auf den Schwedenkönig ge schlagen wurden, unbekannt sein, worauf stand: „Gustav Adolf, .König von Deutschland"? Doch nur der frühzeitige. Tod des Eroberers l>at es verhindert, daß die Dynastie Wa'a über Deutschland herrscht und letzteres ein Anhängsel von Schweden und Dänemark bildet. Evangelische Fürsten verschworen sich mit Frankreich. Landgraf Philipp ernied rigte sich so weit, im Jahre 1528 den Erbfeind des deut schen Volkes, den französischen König Franz I. um Sub- sidien zu bitten. „Aus diesem allein ist mein Begehr, Se. Majestät wolle 400 000 Gulden herausschickcn", ließ Philipp dem französischen König melden. Die Quittungen über die erhaltenen Snbsidicn kann der Herr Gymnasial- profcssor noch heute im Staatsarchiv zu Paris einschcn. Und weiter! Als Sultan Soliman im Jahre 1529 und 1532 mit seinen Kricgerscharen ganz Ungarn überflutete, bis Wien vordrang, tausende von Christen in die Gefangen schaft schleppte und die Christenheit selbst mit dem Unter gänge bedrohte, da waren es die protestantischen Reichs fürsten, welche dem Kaiser drohten, die verlangte Hilfe ge gen die Türkei zu verweigern. Und wenn sie gegen die iveitcstgchenden Zusicherungen des Kaisers schließlich doch ilfre Hilfe zusagtcn, so stand diese gewöhnlich nur. auf ! dem Papiere. Von den versprochenen Hilfsgcldern zahlten ! sie den geringsten Teil in der Tat. In dieser Not des > Kaisers war cs der Papst — der ihm Geld und Vundcsgc- ! nassen verschaffte. Welche Rolle spielte im Jahre 1683 der protestantische Kurfürst von Brandenburg? In diesem Jahre drohte Deutschland die größte Gefahr von seiten der Türken. Auf Betreiben Ludwig XIV. verweigerte der Kurfürst die Hilfe. Damals galt die Entscheidung, ob Oesterreich in Zu kunft eine türkische und Deutschland eine französische Pro- § .'r»uir>imt>,o oeo «i^noiinie» <inenaii imks.) — Re-ckiskanzirr vinz werden solle. In dieser größten Not. in welcher es sich sAraf Bülow: Der Staat wird sich bemühen. leine M»cknm,irel um Sein oder Nichtsein Deutschlands handelte, war es Papst ! Friedens zu verwenden. Ter Voirrdnci rar sich ZT--- X'- d°r d-n P°I-nkSm„ ,!ir oin Mindms,»i. dr,» > Kaiser gewann, der das Geld hergab. bannt Sobreskr sein tä-kick, Waaen von Oel. die sie ,«s Heuer meist Wie k.,»,, nii§ Heer ausrüsten konnte. Deutschland verdankte seine Rettung die So-«aldemokrarie als Vermittlung a»s,»ien/Va gr nicht weniger dem Papste als dem Helden Sobieski und dem ! m'dererseits als Kiassenregierung ste,s bmrichver: (Sein- f.,,,!) Hküse Habsburg. Wenn also das katholische Kaiser- «eg«« den Dillen der w.ünlde»wkraii,ck,n .. ^ ^ . tum nicht gewesen wäre, hätte der türkische Halbmond die , ZrbL' ImMO-stam? 1§eb/gü.?"L ^ei.?r?-i!'^Ä! ' die de- letzte Freitag christliche Kultur Deutschlands zu Boden getreten. Getra- > Sozialdemokraten) können nur die Leiderssck'ottrn rr tstsstii- aber Das Ke, ^ etms ur LÜdwestafrika fort. ' ' -wer n Zcickrnm änderte nun seinen Antrag dahin ab. gar 1531 im schmalkaldischcn Bunde zum Angriffskrieg gegen den katholischen Kaiser zusammen. Die Abhangigkei deutschen Volkes von dem emporgekommenen Frau rer , das Sinken der deutschen Kaisermacht. die Unfahigkei rer deutschen Nation, ihre Kräfte politisch zu sammeln, "rö, die langen traurigen Zeiten der Demütigung der ^eu icycn »vareii unzweifelhaft Folgen der Kirchenspaltung, nicht a er des katholischen Kaisertums. Sollte der Herr Gymnasialprofessor noch nähere Patri otische Taten der damaligen protestantischen Fürsten sur Deutschlands Größe wünschen, wir stehen ihm gern zur Verfügung. Wir wollen nicht leugnen, daß das habsburgisckie Haus mitunter nickst glücklich in die Geschicke Deutschlands einge- griffen hat. Es ivar in erster Linie seine Unfähigkeit und Unentschlossenheit gegenüber den maßlosen Ansprüchen der protestantischen Fürsten, welche das Land der Neichsernhelt lockern ließen. Es war in zweiter Linie die unglückselige Politik, die Macht des Hauses Habsburg durch erheiratete Länder außerhalb Deutschland zu vergrößern. Das alle,.' aber hat mit dem Katholizismus nichts zu tun. Streichen wir aber einmal den Einfluß der .Kirchen spaltung auf die politischen Verhältnisse aus der deiüschen Geschichte, dann wäre Deutschland im 16. und 17. Jahr hundert die erste Kultur- und gebietende Weltmacht gewor den. Die Reformation hat Deutschland religiös nicht er neuert, sondern religiös zerrissen. Der religiösen Revolution gegen den Papst — nicht wir nennen die „Reformation" so, sondern der protestantische Historiker Droysen in seiner Geschichte der preußischen Politik (2. Band, S. 19) — ist die P olitischeN e v o l ntion gefolgt gegen den Kaiser, oder vielmehr, beide sind Hand in Hand gegangen. Hätten nicht protestantische Fürsten mit unseren Erbfeinden Zettelnngen gemacht gegen Kaiser und Reich, hätten sie nicht Franzosen und Schweden ge rufen, die das Land, seinen Reichtum und sein Volk zer treten haben im blutigsten Ringen und schandvollen Greueln, dann blieb Deutschland die erste politische Macht, die es trotz allem und allem unbestritten noch im Jahre 1500 ivar. Während wir aber in religiösen Zänkereien und in daranf- solgenden sich daraus ergebenden Kriegen uns in Deutsch land zerfleischten, von Franzosen und Schiveden gedemntigt wurden, haben die anderen Mächte die Welt unter sich ge- teilt. Das möge einstweilen genügen, um den geschichtlichen Schnitzer zu beleuchten, der in der Behauptung liegt: Das katholische .Kaisertum habe Deutschland an den Rand des Verderbens gebracht und zur politischen Bedeutungslosigkeit herabgewiirdigt. ^ Deutscher Reichcta,;. o. Berlin. 123. Sitzung MN 20 Januar 1005. Ans dir Tagesordnung sielst die sozialdemokratische Inter pellation über de» B e r g a r b e i l e r^st r e > k: diese begründet Abg. Huö (Sozd.): Die Meldungen der Zechenprcsse über Un ruhen sind dicetl übertriebe» und erlogen: Aibestsivstiige sind nicht belästigt worden. 230 Oi:o Personen streiken und da 'tonnen ein zelne Ausschreitungen, namentlich Fremdsprachiger, nicht anae- rcchnel werden. Musterhafte Ordnung herrsch:' im Ruhrreoi'er: alles in ruhig, nur die Polizei ist nervös! Tic Organisationen selbst stellen Ordnungsmannschaften aus. Wir lind stolz aus diene Ordnung und Ruhe und hoffen, daß diese Unparteilichkeit der Be- Hörden auch anhält. Einzelne Behörden wanken schon, so in Dortmund, Hattingen. Werne. Fehlerhaft ist es. daß man den Aergbeaimen mannigfach Polizcigcwal: übe,tragen har. Ter Landrat in Bochum hat bereits nm Schießenlassen gedroht nnd gemeint, daß man dann mit den Beerdigung.,, beginnen tonne Wenn Herr Swines von der „Bruchstraß.'- sich mit den Arbeitern verständigt hätte, wäre hier der Sireik nicht mw- gebrochen; aber Swines hat einen ungesetzlichen Anschlag erlassen und so die Arbeiter in den Streik hineingerrieben. Die Arbeit geber haben zu wenig Achtung vor de» Gesehen, (-ehr richiig') Dann verweigerte man den Leuten die Brandlohlen und so ging es immer weiter. Tie Unternehmer haben lein Ouemcheil Rück licht ans das Allgemeinwohl genommen! Die 'Arbeiter sind auch hente noch zu Verhandlungen bereit. Tie Worte des Herrn Reichskanzlers haben uns die Hoffnung gegeben, daß ein »Friede möglich sei: aber Minister Möller ha,' durch seine EAlärung alle Hoffnung zerstört! Die Sti-legnng der Zechen ha: viel dcigei'ragen mm AnSstand! Es gehört eine drei,re Stirne dazu.' seist zu sagen, die Organisationen haben versagt, wie Möller e« tat Da-' Unternehmertum hat den Streck systematisch »erausbeichwoi.n Von einen, Kontraktbruch der Arbeiter kann aar keine Rede sein' Die Seilfahrt wurde immer mehr verlängert.' ohne daß man die Arbeiter fragte. Das Verhalten der Unternehmer in derart, daß man eigentlich an die Spitze der Reichsgesetze schreiben könnte- Was Gesetz ist. bestimmt der große Geldsack! Ostelbilche Arbrster hat man in gewissen-loser Weise herangezogen! Die Löhne der Arbeiter sinken immer mehr. Die Prari» des Wage,innllens führt zu vielen Beschwerden. Wir verlangen Abschaffung dc-z Nullen« und Ersatz durch Wiegen, wie es in England is, was will du- Rixzirrnng gegen die shsteincirilgn. Beirnssrrkläruna der Arbeiter tun? Was gegen das Nullen? WaS gegen di, hoben Kohlenprcise des Syndikats? (Beifall links.) - NeMskonstrr des SIbg. Huo vor " wird kieldiirw erschüttert. Die Parteilichkeit meiner wird k,erour ^ ^ 2*ecnn1en kcbren ^ute 6 « mir ten Arbeitern Unternehmer?) D wse bab-r- cS abg. l bw mn de « ^ verhandeln: ich habe ^ bedEt- ^ ^ R^I von einmstcht. ohne baß er g 1 , ^>„,>1 Die Führer halten die beiden Seiten ^!'7tzand"^adurch ist der Geiverkschasissrage Leute nickt mehr m der ^ v . . worden Wir wollen weiter »mLL,°b--'-«LS- LO".»!n„7°! k" iillh'czu Icilifl- Di, Wurmttaulbcil d.Iäwpfcn wir f,I,r cnrrgilch. Die schweren Fälle sind fast sämtlich bewegt. Wer ernsthaft den Friedest wll darf setzt nicht verhetzen, sondern muß ,n,t unS ».i>n,men arbeiten Ivei'all bei den NatwiiaUiberalen.) — « g S ötzel (F-ntr.): Di- christlichen Gewerkschaften stehen nickt hinter meiner politischen Partei, ihr gehören Mitglieder der verschiedenen Parteien an. Mrt den Orgainsationei, hat man leider aarnickt mehr verhandelt, («cbr richtig-) In den Rnhen der Bergarbeiter hat sich sehr viel Groll w'lle'awme t: (Sehr richtig!) namentlich die schlechte Behandbung und d.e Berlangerimg der Schichtzeit führte zum Sireik. Man hat die Arbeiter förmlich in den Streik hineingelrncben. Dazu kam noch die Stillegung der »ecken die viel böses Blut machte. Biel Vermögen der Berg arbeiter ist dadurch verlaren gegangen: diese haben sehr gespart nnd sich ein Haus gekauft, heute ist dieses nun '» vielen Fallen wertlos in den meiste» Fällen aber sehr entwerte- Das gibt aroße Erbitterung- In manchen Orten stehen über 100 Wohnunge» leer und das schädigt die alteingesessenen Bergleute sehr. Die Behandlung der Leute ist eine recbt schleckte, in einer Weise behandeii. die nicht z» ertragen ist. (Hort., Nuck d,e Akademiker behandeln die Leute nicht besser, soweit sie überhaupt mit den Arbeitern verkebren. (Hört!) Eine bessere Behondlimg kostet doch den Zrchcnbcsitzeri, nichts. (Sebr gut!) Redner legt NUN die Forderungen der Arbeiter iiäber dar. Dos Zentrum bat schon im Jahre 1892 diese Forderungen im preußi'chci, Abge ordnetenhauses in Antnigen zum Berggesetz vertreten; es wurde von ihm beantragt: 8-Stundenschicht. Verwendung der Gelder stir genullte Wagen z» grinsten der Arbeiierkasie. Freizügigkeit im .stnappschafrswesen. allgemeine gcbeime Wahl zu den Knappschasis- kapen »sw. Und all da« fordern beute noch die Arbeiter. Erfüllt ist immer noch nichts hiervon. Vom Kontraklbruch soll man nicht so viel reden: in den Feiten der Erbitterung sind solche Schritte eber zn entschuldigen. Wie bat man die Vertreter der Arbeiter behandelt? Nur so oberflächlich gab man ihnen Antwort, und das veranlaßte mit den Generalstreik. Ick wünsche baldigste Beilegung desselben: ob es erreicht wird durch die Abschließimg der Besitzer, ist mir sehr fraglich. Cs ist eine Schmach, wenn man sagt, wir verhandeln nräst mit den Arbeiter». (Sehr richtig!) ES wird der Tag kommen, wo die Fechenbesitzcr dies bereuen: die Foiten sind vorbei, wo man so sagen kann. (Beisall.) Auch si'ir die Grubenbesitzer wird die Feit kommen, wo sie die Arbeiterorganisation anerkennen müssen (Sehr richtig!) In den heiße» Gruben ist eine 6 Stniideii'Schicht lang genug. Der Abg. Hnö hat die Spende des Kardinals von Köln genannt: derselbe war jabrelang in Essen; cS ist deSbalb nickst auffallend, daß er für die Notleidenden eine Gabe spendete. Er folgte dem Beispiele des große» Kardinals Manning beim Lon doner Dockarbeiterstreik. Redner verliest den Brief des Kardinals Fischer. (Bravo!) Diesen ernsten Worten meines Oberbirten schließe ick mich von Herzen an; unsere gesamt? Fraktion wünscht, daß der Friede bald hcrgcstcllt werde. (Lebhafte« Bravo!) — Aba- v. Normann (Koni): Wir lebnen eS e.b, so lanoc in die Debatte ejnzntreteii. bi« die unter Korsti-ok!brück, vollzogene Arbeits- niederleanng beseitigt ist (Ohu!) Dann erst treten wir in eine wohlwollende Prünmg ein: wir sind mit dem Reichskanzler ein>g. daß den ArbeitSwi>lligcn genügender Schutz gewährt wird — Das HanS vertagt sich hierauf auf moraen 1 Ubr — »ur Beratung steht die Interpellation der Konservativen über die Nickstkündipnng der Handelsverträge. Politische Rundschau. Dresden, den 21. Januar 1905. — Am kommcndcn Ordrusfcftc werden ciuck, eine Anzahl Parlmnenlgrier dekoriert; so vom Zentrum des Reichstags: Dr. Spabn nnd Sittart: vom Zentrum des Abgeordnetenhauses u. a. Vizepräsident Dr. P o r s ch. — Das Gerücht von einem Miuistcrwrchsel in Baden wird von der „Münchener Allg. Zeitung", deren Karls ruher Beziehungen bekannt sind, d e m e n t i e r t. Falls nicht unvorhergesehene Ereignisse cintreten. würde Minister von Brauer bestimmt noch während des nächsten Land tages im Dienste sein. Der deutsche Handclstag hält eine Vollversammlung am 1,,. und 16. Februar in Berlin ab. Ans der Tagesord nung slcben die Fragen der Handelsverträge, des staatlichen Scbleppbetncbcs ans Wasserstraßen, der Schiffahrtsabgaben ans natürlichen Wasserstraßen, des gerichtlichen Zwangsbcr- gleichs außerhalb des Konkurses, der Bevorzugung der Landwirte durch die Proviantämter nnd des Vereinszoll- gcsetzes. SchiffohrtSabgabcn. Während eS anfänglich in der Absicht lag. daß der preußische Mi>nister der öfs.ittlichen Arbeiten im Reichstage die freisinnige Juleipellation wegen Einfnbrniig von Schiffabrtsabgabeu beaulwottc-u sollte, bat sich jetzt der Reichskanzler entschlossen, die Jntervellatiaii selbst zn beantworten, und dürste daher auch die Verhandlung derllstbe» nicht bis zu dem Zeitpunkte ausgeschoben werden müssen. z„ den, der Minister der oßenllichen Arbeiten an derselben teilzunebmen in der -age ist. Letzter wollte erst an, 29. Januar die Anfrage beantworten; eö wird bei der Debatte nicht viel heraus- springen.