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Amtsblatt für dsn Gtadtrat zu Adorf Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland Anzeigen von hier und aus dem Amtsgerichts- r bezirk Adorf werden mit 1OPfg., von auswärts i mit 15 Pfg. dis 5 mal gespaltene Grundzeile t oder deren Daum berechnet und bis Mittags r 11 Ahr für den nächstfolgenden Tag erbeten r Deklamsn dis Seils 30 Pfg: r »^44444 444444444»»444444»»ch444 4»»4^< »^<4444444444444» Der Grenzbote erscheint täglich mit Aus nahme das dsn Sonn- undFaiertagsn folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 1 M. 35 Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern dos Blattes, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Ndorfer Grenzbote (früher: Der GrenzboLe Fernsprecher Nr. 14 Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel" Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf Tel.-Adr.: Grenzbotc 187. Honnabend. den 14. August 1915. 80. Iahrg. Anmeldung zur Landsturmrolle I. M ' Nach einer Verfügung des Königlichen steilvertrctmden Generalkommandos 19 besteht auch für die nach dem 38. Mai d. I. in das wehrpflichtige Alter — dos vollendete 17. Lebensjahr — eingetretenen und noch eintretenden Leute die Verpflichtung zur Anmeldung zur Landsturmrolle. Die Anmeldepflicht beginnt bei denen, die in der Zeit vom 31. Mai 1915 bis jetzt das 17. Lebensjahr vollendet haben, mit dem heutigen Tage, bei denen, die erst nach heute 17 Jahre werden, mit dem Tage des Ein tritts in das wehrpflichtige Alter, das ist der Tag nach der Vollendung des 17. Lebensjahres. Die Anmeldung hat bei der Ortsbehörde des Aufenthaltsortes zu erfolgen. Jeder Verzug in einen anderen Ort ist ebenfalls bei den Ortsbehörden zu melden. Die Gemeindebehörden haben durch ortsübliche Bekanntmachung zur Anmeldung zur Landsturmrolle aufzu fordern und über die Angemeideten Listenauszüge hier einzureichen. Oelsnitz, 12. August 1915- 8 Der Zivilvorsitzende der Königlichen Ersatzkommission. Gertliches und Sächsisches. Adorf, >-Ü. August 1915. — Freie Eisenbahnfahrt der beurlaubten Doi baten. Neber die Freifahrtscheine der Soldaten herrscht noch mancherlei Zweifel, weshalb wir Nachfolgendes feststel len. Jeder Soldat, der vom Felde Heimatsurlanb er hält, hat sich vor seiner Abreise bei seinem Kommando einen Hin- und Rückfahrtschein zu besorgen. Keine andere Behörde ist dazu berechtigt, auch keine Eisen bahnbehörde. Das Gesetz hat ferner bestimmt, dass auch in kommenden Friedenszeiten jeder Soldat einmal im Jahre bei seinem .Heimatsurlaub freie hin- und Rück fahrt erhält. Nur solchen Soldaten, die im Juni und Juli beurlaubt sind und daher einen Rücksahrtschein Moch üicht besitzen, kann die Eisenbahstverwaltung in Ausnahmefällcn noch einen Freischein ansstellen. — lieber eine sehr unangenehm ausgefallene Un pünktlichkeit auf der staatlichen Kraftivagenlinie Plauen-- Oelsnitz wurde kürzlich in der Presse berichtet. Wie wir jetzt von unterrichteter Seite erfahren, hat es sich unt folgenden Borfall gehandelt: Ani 27. Juli d. I. war in Bad Elster ein staatlicher Kraftivagen durch einen Maschinenschaden laufunsühig geworden. Damit der Betrieb möglichst rasch wieder anfgenommen werden konnte, nahm die Betriebsleitung in Plauen sofort die Entsendung eines Ersatzwagens in Aussicht. Als solcher sollte der in Oelsnitz stehende Wagen der Linie Plauen- Oelsnitz nach Bad Elster fahren, während für den Oelsnitzer Betrieb gleichzeitig als Ablösung ein Ersatz- Wagen aus Plauen nach Oelsnitz gesandt wurde. Um den Austausch der Wagen in Oelsnitz zn ermöglichen, wurde der Fahrer angewiesen, dort die Ankunft des Ersatz- Wagens und mit ihm des Fahrmeisters aus Planen abzuwarten. Infolge eines sehr bedauerlichen Mißf- verstündnisses hat sich der Fahrmcister von Plauen aus mit dem Ersatz-Wagen unmittelbar nach Bad Elster begeben, während den- Fahrer des Oelsnitzer Wagens längere Zeit in Oelsnitz seine Ankunft abwar tete. Es ist vorgesorgt worden, dass sich ein derartiger Vorfall nicht wiederholt. Elbmath. Ein guter Fang. Bei Faßmannsrcnth gelang es dem Stativnsführcr Zöich nnd dem Grenz ausseher Höst, Schmugglern zwei prächtige Mastvchscn im Werte von 2000 Mark abzunehmen. Tie Schmuggler wollten am 1. August uachts die Tiere nach Oesterreich schaffen, wo ihnen ein ziemlich hoher Gewinn in die Taschen gefallen wäre. Die beiden Schmuggler wurden festgenvmmen. Die Ochsen wurden vorläufig in den Kontumazstalt nach Rehau eingcliefert, woselbst sie in einigen 'Tagen zur Versteigerung gelangen werden. — Höchstpreise für Braugerste. Ter letzthin aus den Kreisen des Braugewerbes und sonstiger Beteilig ter vielfach laut gewordene 'dringende Wunsch nach Festsetzung 'von Gcrstcnhöchstprcisen für die bisher von den Höchstpreisbestimmungen für Gerste ausgenommcneu Lieferungen der Landwirte an die Gerste verarbeiten den Betriebe hat auch die Handelskammer Plaum ein sehend beschäftigt. Im Verfolg dessen hat sie das König liche Ministerium deS Innern unter näherer Begrüud- Ang der Zweckmäßigkeit der vielseitig erstrebten Maß nahme gebeten, mit tunlichster Beschleunigung an zu- stäudiaer Stelle auf eine Ergänzung der einschlägigen Bundesratsvervrdnung vom 27. Juli d. I-, die zwar Höchstpreise für Futtergerste, nicht aber für Braugerste und dergl. vorsieht, hinzuwirken. Tie sächsische Regie rung hat ihren Bevollmächtigten beim Bundesrat be reits in diesen: Sinne angewiesen — Ter durch Bundesratsbeschluß am 23. Juli d. I. errichteten Rcichsfnttermittelstclle gehen zahlreiche An träge von Tierhaltern ans Zuweisung von Futtermitteln, ferner auch Anfragen und Angebote wegen Lieferung von Futtermitteln und dergleichen zu. Derartigen An trägen und Angeboten vermag die Reichssnttermittel stelle in keinem Falle Folge zu geben. Die ist kein Ge- schäftsunternehmen, sondern eine Behörde, der dieDurch- sührung der Bundesratsverordnungen über den Verkehr mit Gerste, .Hafer, Kraftfuttermittel und zuckerhaltigen Futtermitteln vblftgt. Sie hat daher weder Fufter- nntlcl im Besitz, noch kauft oder verkauft sie solche. Die bedarf auch Zeiner Lagerräume, keiner Kommissionäre oder Agenten. Eine Zuweisung von Futtermitteln kann durch sie außer an die Heeres- und Marinebcrwaltung nur o,n Kommnnalverbände und an die in den Bundes- ratsverordnungen oder vom Herm Reichskanzler bcson- oers bestimmten Stellen erfolgen. Anträge auf Zuweis ung von Futtermitteln sind ausschließlich an die AmtS- lmuptmannschaften Zu richten. — Tie Verlustliste Nr. 182 der Königl. Sachs. Armee Hat folgenden Inhalt: Infanterie-Regimenter dir. 100, 103, 131, 182. Reserve-Jnfanterie-Regimenter dir. 100. Landwehr-Jnfanterie-Regimenter Nr. 100, 133. Ersatz-Jnfanterie-Regimeuter Nr. 23, 21, 32, 10. Ersatz-Jnfanterie-Regiment Nr. 9, Landwehr-Brigade- Ersatz-Bataillvn Nr. 18. Landsturm-Jnfanrerie-Regi ment Nr. 19; Landsturm-Jnfanterie-Bataillonc: Trcs- dcn (12., 2); Meisten (12., 4); Pirna (12., 5); Frei berg (12., 6); Zittau (12., 7); Leipzig (19., 1); Chem nitz (19., 10); Plauen (19., 16); Ersatz-Bataillon Leip zig (19., 6). Ersatz-Bataillon: Reserve-Regiment Nr. 100. Husaren Nr. 18, 20; Reserve-Husaren; Land wehr-Eskadron, 12. Armeekorps. Feldartillerie-Regi menter Nr. 12, 28, 32, 18, 68, 78, 245; Reserve-Re gimenter dir. 23, 53; Ermtz-Abtmlungen, Regimenter dir. 28, 32, 18, 77. Preußische Verlustliste Nr. 292. Gyan eh an. Ein Kornährendieb, der zur Nacht sein Wesen trieb, wurde iu einer der letzten Nächte ans dem. Felde eines im Kriege befindlichen Gutsbesitzers erwischt. Es handelt sich nm den Strumpfwirker Bi. aus LangcuchurSdvrf, dem der Diebstahl der Aehren von mindestens 6 Schock Rvggengarben nachgewiesen werden konnte, die er an Schweine und Kaninchen verfüttert hatte. Gegen oeu Dieb ist Anzeige er stattet worden. Klingenthal- Tas Eiserne Krenz zweiter Klasse wurde Herrn Kapitänleutnant Ernst Liebmann von hier verliehen, der sich bei dem Marine-Sonder-Kommando in der Türkei befindet. Der Ausgezeichnete ist ein Sohn des Herrn Kaufmann Otto Liebmann hieZelbst. Glanchau. Tas gestohlene Schwein. Einer von der lichtscheuen Zunft derer, die ihren Fleischbedarf durch nächtliche .Einbrüche in fremde Geflügel- und Kaninchenställe 'zu decken smlwn, hat sich in der Nacht zum Sonntag an eine „höhere" Aufgabe hcrangewagt, indem er in einem Grundstück in der Auestraße aus dem nach der Meeraner Straße zu gelegenen Hofe ein Länferfchwein im Gewicht von etwa 50 Kilogramm stahl. Ilm die Transportschwierigkeiten zu vermin dern, hat er sein Opfer an Ort und Stelle abgeschlach- tet. Leider hat es ftas pflichtvergessene Borstentier unterlassen, durch entsprechenden Stimmaufwand die Nachbarschaft von der schwarzen Tat in Kenntnis zu scheu, sodaß sich deren Verüber, ohne entdeckt zu wer den, mit seinem Raube entfernen konnte. Tie Aufnahme der Spur wurde dadurch, das sie vom Regen ver wischt waren, vereitelt. Dresden, Der Bürgerausschuß für vaterländische Kundgebungen hat am Mittwoch beschlossen, die diesjäh rige (Sedanfeier im Rahmen der vorjährigen wiederum abzuhaltcn. Tie Veranstaltung soll möglichst den Wün schen der Bürgerschaft entgegenkvmmen, die darauf hinausgehen, mehr Gelegenheit zum Ausdruck der Freude über die deutschen Waffentatcn zur Geltung zu bringen. Nach einem Beschlusse des Rates werden sämtliche städtischen Gebäude beflaggt und Festmusiken ans dem Altmarkte nnd am neuen Rarhause abgehalten werden. Außerdem veranstaltet der Bürgerausschuß eine große Feier im Gewerbehaussaale. Ser Weltkrieg. Berlin, 12. August. Tie Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Bukarester Zeitungen hatten kürzlich angebliche Telegramme Seiner Majestät des Kaisers an Ihre Majestät oie Königin von Griechenland ver öffentlicht, in welchen der Kaifer den vernichtenden Triumph der unbesiegbaren deutschen Waffen über das rassische Heer gepriesen, ihn der Mitwirkung Griechen lands, Bulgariens uud Rumäniens zugeschricben und das demnächst bevorstehende Ende des Krieges verkündet haben holl. Da es im Anslande merkwürdigerweise anscheinend noch leichtgläubige Leute gibt, die diese ru mänischen Zeitungselaborate ernst genommen haben, sei hier nach Erkundigung an zuständiger Stelle ausdrück lich sestgesteflt, öaß jene Talegramme von dl bis Z frei erfunden sind. Berlin, 12. August. Dem Vernehmen nach wird in dem heute vom Bundesrat angenommenen Entwurf eines Gesetzes betreffend die Feststellung eines Nach trages znm Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1915 ein neuer Kredit von 10 Milliarden Mark gefor dert. Berli n, 12 August. Berichterstatter der Blätter melden über deu Vormarsch der Verbündeten nach Wolhynien: Wenn man Gelegenheit hat, die Art des Rückzuges der Russen mit eigenen Augen zu schauen, dann wird einem mit aller Deutlichkeit klar, baß es sich keineswegs nm eine strategische Maßnahme, son dern um ein recht verzweifeltes Zurückgchen handelt. Den dunklen zurückgchenden Kolonnen 7olgt ein feu riger Schweif der Brände von Städten und Törfcrn. Unendlich traurig ist das Bild der wolhynischen Ebene. Von den Städten Krukow blieben nur'die Kirche und zwei kleine Bilden stehen. Wladimir-Wolinski wurde ohne Grund zerstört nnd 12 000 russischen Untertanen von ihren, eigenen Verteidigern das Obdach geraubt. Tas ganze Stadtinnere wurde niedcrgebrannt, die Ge schäftshäuser, die Gasthäuser und die Bürgerhäuser. Aber gerade alle Borstadtbaulichkeiten, weiche für mili tärische Zwecke sehr wichtig sind, blieben erhalten, die sauberen ungezicserfrcien Beamten- und Ofsiziersvilien, die Schulen nnd Kasernen. Ein blindwütendes System der Planlosigkeit war hier am Werke, erzeugt von der Freude am Brennen, lieber Wladimir-Wolinski hinaus brennt bereits Werba. Flieger steildcn fest, daß sich das große Feuer immer weiter in der Rich tung auf Kowel fortsrißt. Berlin, 12. August. Tie Norddeutsche Allgemeine Z Zeitung erfährt: Von London aus ist neuerdings die