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Vorteil in den Schoß. das; eö an den widerstreitenden Interessen der europäischen Großmächte indirekte, an den kleinen Völkerschaften des Lrients direkte Bundesgenossen erhält. Der russisch türkische Krieg von 1877 war ver- anlas'.t worden durch die bulgarische» Wirren, diese aber hatten englisches Geld angezettelt, um Rußland in einem gros;en Kriege festzulegen. Wenn die Großmächte sich hüteten, direkt ein,zugreifen und dadurch einen noch viel gröberen Krieg heranfznbeschwören, so war das ganz gewiß nicht Englands Verdienst. Tie bekannten armenischen Wirren vor einigen Jahren waren ebenfalls das Ergebnis englischen (Geldes und englischer Wühlerei. Rußland sollte sich der Armenier erbarmen und sie durch einen Krieg von den Türken befreie». Aber es wies die Armenier schroff ab, denn es durchschaute das englische Manöver. Jetzt, in Mazedonien, verhält sich die Sache wieder gerade so. Bricht eine offene Hebellion dort aus und macht Bulgarien Miene, die .Hand ans das Land zu legen, so muß Rußland eingreifen, denn es kann für seine Pläne am Schwarzen Meer kein grobes Bulgarien vertragen. Ist aber Rußland im vorderen Orient engagiert, dann gewinnt England in Asien freie Hand. Das weis; Rußland sehr gut und darum wird eS mit den übrigen Mächten, die keinen europäischen Krieg wollen, darauf dringen, das; die Mazedonier sehr bald und nötigen falls mit Härte zur Ruhe gebracht werden. Politische Rundschau. Deutschland. Es wurde sehr bemerkt, das; der Kaiser bei seinem Besuche im Vatikan auf die Frage des Papstes nach dem Befinden der Kaiserin besonders energisch ihr Bedauern be tonte. das; sie wegen ihres Befindens verhindert ge wesen sei. Mau hatte den Eindruck, das; damit zugleich eine taktlose Auslassung des Ev. Bundesorgauü znrückge wiesen wurde, die dahin lautete, die Kaiserin habe ans konfessionellen Abneigungen den Kaiser ans dieser Fahrt nicht begleitet. Ter deutsche Kronprinz vollendete am 0. d. M. sein VI. Lebensjahr. Zum Rücktritt des Erbprinzen von Meiningen vom Kommando des V I. Armeekorps in Breslau meint die ,/Brest. Morgeuztg.", das; dieser überraschende Eutschlns; des Erbprinzen mit dem vielbesprochenen Erlasse des Korps- kommandenrs gegen die Soldatenschinderei in ^usainmen- haug gebracht werde. Es habe sich auch der Abschied des Erbprinzen nicht in den sonst üblichen formen vollzogen. Rach einer Meldung von anderer Seite soll das Abschieds gesuch wohl eiugereicht, aber noch nicht bewilligt sein. Reserve und Landwehrübungen dürfen nicht in die Reichstagswahlen fallen. Tie Anord nung einzelner Generalkommandos, wonach die Reserve- nnd Vaudwehr-liebungen bei verschiedenen Truppen teilen in die /eit der Reichstagswahlen verlegt worden waren, wird demnächst durch entsprechende Mitteilung an die einberufeueu Mannschaften aufgehoben werden. Von der oberen Heeresverwaltung ist, wie die freikouservative „Post" mitteilt, bereits verfügt worden, das; die Zeit der Wahlen aus dem Uebnugsplan ausznschalteu ist. Ter Wahlaufruf des Zentrums hebt sich mit seiner maßvollen und doch entschiedenen Sprache, seinen klaren, sachlichen Ausführungen, von den übrigen Wahl aufrufen wohltuend ab. Tie Zentrniiisparlei kann eben zu ihren Wählern das Vertrauen haben, das; sie politisch reif genug sind, um ans die Lockung der tönenden Phrase, die nur a»f den „Herdentrieb der Massen", von dem einst ein unabhängiger Sozialdemokrat mit beis;endem Spotte inbezng auf die „zielbewns;te" Anhängerschar der Ober genossen sprach, berechnet ist, gern verzichten und lieber einen sachlichen Rechenschaftsbericht und eine konkrete Dar- legmig der nächsten Aufgaben des kommenden Reichstags wünschen und fordern. Tas; unseren (Gegnern der Wahl aufruf nicht gefällt, versteht sich von selbst; doch müssen auch sie seine ruhige, leidenschaftslose Sprache rühmen. Tie Kritiker glauben teilweise „konstatieren" zu können, das; der Wahlaufruf entgegen der Zentrumspresse die Aushebung des sf V des Iesnitengesehes nicht zur Wahlparole mache. Andere.Kritiker beklagen dagegen gerade, das; das /»entrinn in seinem Wahlaufruf die Iesnitenparole ausgegeben habe! Sie haben alle Unrecht; nicht die /entrnmspresse hat das Iesnitengesctz zur „Wahlparole" gemacht, sondern das haben die Organe des Evangelischen Bundes und gewisse liberale Knltnrpanker getan. Tie fjentrumspresse hat ans der Sachlage nur die einfache Konsegnenz gezogen, das; nun mehr, nachdem von anderer Seite die Stellung zum Iesuitengesetz in den Vordergrund gerückt worden, das ein fachste Ehrgefühl es jedem katholischen Wähler verbietet, einem Kandidaten seine Stimme z» geben, der nicht min destens für Aufhebung des gehässigen Interniernngs- und Ausweisnugs Paragraphen sich erklärt. Genau dasselbe ist aber auch in dem Wahlaufruf der /entrninsfraktion zum Ausdruck gebracht werden. Es ist unerfindlich, wie man dem /entrinn daraus einen Vorwurf machen will, nachdem die nationalliberale Partei nebst der freisinnigen Ver einigung und vielfach auch die Freikonservativen in ihrer Wahlagitation und besonders auch in ihren Wahlaufrufen den „Kampf gegen den Ultramontanismus" mit starker Betonung i» den Vordergrund gestellt habe». Uns kann dies übrigens nur recht sein; aus den Wahleiser der katho lischen Wähler werden diese Fanfaren nur anregend und begeisternd wirken. Eine auffällige Begnadigung wird von der „Bresl. /tg." gemeldet. Prinz Prosper v. Aren- berg, der als Offizier der südwestafrikcmischen Schutztrnppe ans sehr niedrigen Beweggründen einen Eingeborenen niedergesck,offen hatte und deswegen zum Tode verurteilt war, aber zu 17 jähriger Zuchthausstrafe begnadigt wurde, soll jetzt, nach kaum :! Jahre», vollständig begnadigt und bereits entlassen worden sein. Wir können kaum glaube», das; die Meldung richtig ist. Andeutnngeu, als ob die Fmnilienbeziehungeu des Prinzen eine Rolle gespielt hätten, sind aber jedenfalls jetzt schon zurückzmveisen. Hoffentlich bleibt eine amtliche Aufklärung nicht lange ans. Denn das vom „Berl. Lok.-Anz." veröffentlichte Telegramm aus Hannover, wonach die dortige Gefängnisverwaltuug die Breslauer Meldung für unrichtig erklärt unter dem Hin- weis, der Prinz habe das Gefängnis „bis jetzt nicht ver lassen", genügt nicht zur vollen Aufklärung. — Belobte „ S ch n ei d i g ke i tIn Sankt Johann gab es jüngst wegen der Verkürzung einer Polizeistunde einen großen Krawall, bei welchem die Schutzleute durch ihr Auftreten allgemeine Erbitterung hervorriefen, die auch in der Presse aller Parteien zum Ausdrucke kam. Im Gegensatz hierzu soll nun der Geh. OberregiernngSrat Ma ubach aus dem preußischen Ministerium des Innern auf den; Polizeirevier in Sankt Johann, wohin er zur Untersuchung des Halles geschickt worden war, an die versammelte Schutzmannschaft eine längere Ansprache gerichtet haben, in welcher er der „Franks, /tg." zufolge den Schutzleuten für ihr energisches Ein schreiten dankte und betonte, das; die junge königliche Polizei ihre Feuerprobe mit Glanz bestanden habe. Gegebenenfalls sollte noch energischer ein geschritten werden. Dem Polizeiwachtmeister Mürdian, über dessen Auftreten in den Saarstädten großer Unwille herrscht, zollte Herr Manbach besondere Anerkennung und zeichnete ihn durch einen Händedruck aus. Diese Mit teilungen gehören zu jener Klasse, bei welcher mau eine schleimige Widerlegung wünschen muß. — Die V a n d t a g s w a h l r e s o r m in Bagern soll jetzt anscheinend ernslhast in Angriff genommen werden. Wie die noch immer, scheint es, vielfach offiziös bediente „Augsb. Abeild-/tg." hört, soll dem Landtag sofort bei seiner Eröffnung der Entwurf des neuen Landtagswahl- gesetzes vorgelegt werden. Wenn der Entwurf das hält, was bei Beratung der Ruedorsferschen Vorschläge ver sprochen wurde, so darf mau diese Nachricht mit Genug tuung verzeichnen. — Bauer und Sozialdemokratie. Unser wieder holt geführter Nachweis, das; die Sozialdemokratie der ärgste Bauerufeind sei. ist den „Genossen" in der Wahlzeit recht unangenehm. In den sozialdemokratischen Zeitungen steht jetzt ein kleiner Artikel, in dem eS „als eine ständig wiederkehrende Lüge" bezeichnet wird, wenn man sage, die Sozialdemokratie wolle dem kleinen Bauer sein Stückchen Vaud nehmen. ES heißt dann: „Unser Programm fordert die Aufhebung des Privateigentums an den Produktions mitteln, sofern dasselbe verwendet wird zur Ausbeutung der Nebeumenschen." Gerade diese sozialdemokratische Be hauptung ist eine „Lüge". Das sozialdemokratische Pro gramm lehrt ausdrücklich die Vernichtung der Kleinbetriebe — auch der bäuerlichen Kleinbetriebe — durch den Groß betrieb und eS verlangt im Absatz 7 die „Verwandlung des kapitalistischen Privateigentums an Produktionsmitteln in gesellschaftliches Eigentum", wobei als zugehörig zum kapitalistischen Privateigentum an erster Stelle „Grund und Boden" genannt wird. Außerdem verwahrt sich Karl Kaiitskv in der „Neuen /eit" — Nr. 0 vom Jahrgang 1 KOI—07 — ausdrücklich gegen die Meinung, „das; in der sozialistischen Gesellschaft der kleinbäuer liche Besitz erhalten bleiben solle" und spricht die Zu versicht aus, „das; der sozialistische Großbetrieb ihm Idem bäuerlichen Kleinbetrieb) rascher ein Ende machen wird, als der kapitalistische Großbetrieb bisher vermochte." Und derselbe Kantski) schreibt in seinem Buch über das Erfurter Programm, Seite V'.»: „Tie Wetterführung der Eristeuz des Kleinbetriebes führt zu solcher Verkommenheit, zu solchem Elend, das; man sich fragen könnte, ob man überhaupt das Recht hätte, den Untergang des Kleinbetriebes aufzuhalten, wenn er wirklich aufznhalten wäre." Auf Seite 1.7V desselben Buches steht: „Der Kleinbetrieb ist dem Untergang unrettbar verfallen." Die Wahrheit ist natürlich die: Ter bäuerliche Kleinbetrieb ist dem Untergang keineswegs unrettbar verfallen, im Gegenteil, aber die Sozialdemokraten wollen ihn verfallen lassen. Tenn solange der Kleinbetrieb besteht, besteht auch das Eigentum; solange aber das Eigentum besteht, ist es nichts mit dem Sozialismus. Jetzt ist unter den Sozialdemokraten selber der..Genosse" David aufgetreten und hat bewiesen und zugegeben, daß gerade der bäuerliche Kleinbetrieb außerordentlich lebensfähig und zukunftsreich ist. Und was sagen dazu die Sozialdemokraten? Sie fallen über ihren eigenen Genossen her und schelten ihn einen Tilettanten, einen NichtSwisser, einen Dumm- kvpf, ja sogar einen „Sozialistentöter", bloß weit er gesagt hat. der Kleinbetrieb ist daseinssähig. Oesterreich - Ungarn. — Die „Reichspvst" bringt einen äußerst scharfen Ar tikel gegen die österreichischen höchsten Beachten in Triest, namentlich gegen den Statthalter Graf Goäß, die mit den Irredentisten nicht blos liebäugeln, sondern ihnen sogar förderlich sind, die österreichisch gesinnten Leute und Par teien dort auf allerlei Weise zu vergewaltigen. Die Aus lassung der genannten Zeitung schließt mit den wehmütigen und wieder bitteren Worten: „Es gibt wahrhaftig keinen Staat in der ganzen Welt, in dem von amtswegen so sehr zu seiner Schädigung beigetragen würde, als in Oesterreich und Herr v. Koerber, dieses Ideal eines Staatsmannes, sieht dem mit der Miene eines Philosophen in der Tonne stillzufrieden zu. Er läßt den Grafen Goäß ruhig Triest zerwirtschaften — „im Namen Sr. Majestät des Kaisers ..." — Die Rektusaffäre hat einen teilweise» Abschluß gefunden durch die Erklärung des Abg. Reichsstädter, daß der Fürsterzbischof Eohn keineswegs daraus ausgegaugen sei. den Priester Strad zu einer Verletzung des Beicht geheimnisses zu bewegen, um den Verfasser der RektuS artikel z» erfahre». Ebenso erklärt I)r. Ed. Kallus im Auftrag l)r. Kohnö in einer /"schrift an das „Deutsche Vbl.", daß der Fürsterzbischof „niemals, nirgends und von niemand den Bruch des Beichtgeheimnisses erzwingen wollte usw." Damit wäre ja, Gott sei Dank, die schlimmste Sache zum Guten erledigt, leider bleiben aber noch immer unangenehme Dinge genug übrig. Welche Tonart die Gegner Kohns im Parlament beliebten, davon nur ein Pröbchen. Ter Abg. Hrnban protestierte gegen die Art und Weise, wie man den Bischof bekämpfe. Darauf ent- spinnt sich folgende Debatte: Abg. Stein: „ES ist eine politische Schweinerei, von Ihnen zu sprechen!" «An haltender Lärm». Abg. Hanich: „Das ist der Vertreter des Blutsaugers von Llmütz!" Abg. Stein: „Es ist eine Schweinerei, von Ihnen hier zu reden!" «Anhaltender großer Lärm). — Abg. Dr. Hruban: „Ich weis; absolut nicht, warum die Herren so aufgeregt sind; ich habe mich nur zum Worte gemeldet, um die Angriffe gegen unsere Kirche und die Religion znrückzmveisen, und das ist meine heilige Pflicht." Abg. Iro: „Die Freiheit für notorische römische Lumpen!" Abg. Herzog: „Wieviel bekommen Tie für die Verteidigung bezahlt?" usw. usw. England. — Im Oberhaus kam man auf die Bagdadbahn zu sprechen, wobei Lord Lauödowue ausführte: „Die englische Negierung würde die Errichtung eines Floncn- stützpunktes oder eines befestigten Hafens im Persischen Goli für eine sehr ernste Drohung gegen die englischen Interessen Halle» und würde dem sicherlich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ent gegen treten. Ter revidierte persische Zolltarif dient de» Interessen des britischen Handels nicht. Ich bin nicht damit zufrieden, das; Großbritannien sich nur mit der Be handlung als eine meistbegünstigte Nation seitens Persien? l>c- gnügen soll. Ich habe alle Hoffnungen, daß cs uns gelingen wird, ein Abkommen zustande zu bringen, durch das die englischen ^iiier- essen besonders berücksichtigt werden. Wenn jemals eine Enen- bahn in Persien gebaut wird, haben lvir das Recht, im südliche» Teile Persiens Eisenbahnen zu bauen." Lord LanSdowne scheint also Persien als ein Land be trachten zu wollen, daß nur englischen Interesse» zur Verfügung stehen darf. Ter „Standard" sagt: Tas i'ei so eine Art englische Monroedoktrin auf Persien angewaiidl. „Tailp News" glaubt, die Rede sei gegen Rußland ge richtet, das sich aber sicher nicht durch bloße Worte schrecke,! lasse. „Daily Telegraph" dagegen meint, die Spihe der Lansdowneschen Auslassungen richte sich gegen das deutsche Unternehmen der Bagdadbahn. Mag dem sein, wie ihm will, jedenfalls ist des Lords Rede eine dreiste Anmaßung und alberne Prahlerei zugleich, denn England hat weder das Recht noch auch die Macht, sich als Alleinhercickicr in Persien aufzuspielen. Frankreich. Nach dem „Solei!" soll Minister E o m b es iebr ärgerlich über die Proteste vieler Bischöfe sein und sich ge- äußert haben: „Die Trennung von jkirche und Staat j» unvermeidlich. In drei Jahren werden die allgeiuciuc» Wahlen sich um die Kirchensrage drehen. Ich werde all» anwenden, damit die Wähler ihren Beauftragten d.v Trennung von Staat und Kirche aufzwingen." — M haben es die Katholiken Frankreichs in der Hand, buch Wahlträgheit Eombes in die Hände zu arbeiten, oder durch energisches Z»sv"unenhalten dem kirchenfeindlichen Regimen in Frankreich ein Ende zn machen. — In Marseille wurde das Kapuzinerklo'icr morgens 4 Uhr von der Polizei erbrochen, trotzdem 'and sich eine große Menschenmenge ein. Die Schwester» z» Ehateau-Ehinon wurden von der Bevölkerung mit Trauer sahnen nach dem Bahnhof begleitet. In Pan verließen die Franziskaner freiwillig ihr Kloster. Und so geht es weiter durch ganz Frankreich, von einem Zusmnmeufchlns', der Katholiken Frankreichs ist aber noch gar nichts zn merken. Etwas sehr gutes ist in Ain passiert. Tort hat ein Unbekannter an die Klöster der zur Ausweisung ver- urteilten Kapuziner und Oblaten ein Plakat angeklebt mit der Inschrift: „Französische Republik, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Verbannen wir niemand. Seien wir keine Verfolger, andernfalls wären wir des schönen Namens Franzosen nicht wert. Emil Loubet «Rede zn Oram." Italien. — Der Kaiser ist Mittwoch nachmittag 7V, Uhr re» Rom, nach Tonaneschingen nbgereist, um hier bei dein Fürsten Fürstenberg einige Tage als Iagdgasr zn weilen. Von seinem Besuche auf Monte Eassino tragen wir liier noch die Ansprache des Abt Krug nach. Sie lautete: „Majestät! Es sei mir gestattet. Eurer Majestät, midi ver seile» meiner Milinvnche und unserer Schüler, die wir >» dc» höchsten Gefühlen für Religion und Vaterland erziehen, iniicr L-ill- kommen zn bieten mit denselben Worten, mit welche» unser großer und ruhmreicher Patriarch Sankt Bcnedilt seine Gäste ci»p»»cu Der Friede Gottes sei mit euch. Und diesen selben Gruß, der von unseren Vätern anderen große» und frommen Monarchen. vo» »ml dem Großen bis Ludwig II.. Von Heinrich ll. und UI. bis »mirad. von Lothar bis Heinrich Vl. und Friedrich II., die sich zn dieiem. dem Glauben, der Wissenschaft, den Künsten treuen Berggipfel din- gezogen fühlten, dargebracht wurde, haben wir auch Ihre» Ellmc a» dieser Stelle entboten, dankbar gegen Gott und Eure Mojem» Wenn es wahr ist, daß wir dazu beigetragcn haben, die nil»» reichen Tage der Kunst wieder anflcben z» lassen, müssen wie a».h besonders Eurer Kaiserlichen Majestät danken, die uns wen»»!!-.' Ilnlcrstühniig dargeboten, indem sie so die Bande der Freundiämil zwischen Deutschland und Italien, zwischen Fulda und Meine Eassino stärkten. Dieser denkwürdige Tag wird für immer »»ine» Herzen eingeschrieben bleibe», und um unseren Dank zn bezeige», empfehle» wir Sankt Benedikt und Gott das Glück Eurer Mojeslol und Ihrer erhabenen Familie." Dio Führung durch daö Kloster und die Krypta Hane Pater Desiderius übernommen, der vor 40 Jahren Pro fessor in Nürnberg war und dem Kaiser von Maria Laach her bekannt ist. Dieser hat die Pläne und Skizzen zur Ausschmückung der Krypta entworfen, die nun meist vo» deutschen Brüdern ansgeführt werden; die Arbeit war i» vollem Betrieb. Der Kaiser verweilte besonders lange i» der Krypta, zu deren Ausbau er 10 000 Mk. schenkte. Als die Monarchen in Rom wieder entfuhren, hatten ». a. 1700 Pilger aus West und Süddeutschland mit ihre» Fahnen Aufstellung am Bahnhof genommen. Tchwcden und Norwegen. — Im schwedischen Reichstage wurde ein Antrag, das; Prinzen keine militärischen .Kommandos haben sollten, nach ziemlich erregter Debatte mit I V! gegen 00 Stimmen zwar abgelehnt, aber die Ausgrabung aller Fehler, die früher, im Krieg wie im Frieden, von kom mandierenden schwedischen Regenten nnd Prinzen gemacht worden sind, waren schwerlich angenehm für das Königshaus. Türkei. Neue Attente sind nicht vorgekommen. In Ueskiib. Monastir und vielen anderen Orten Makedoniens wurde» viele Verhaftungen vorgenommen. Die Pforte soll die Abberufung des bulgarischen Handelsagenten in Monaiiir verlangt haben, weil derselbe kompromittiert sei. und die übrigen bulgarischen Handelsagenten als verdächtig über wachen lassen. In Konstantinopel wurden mehrere bul garische .Kattfleute verhaftet. Die Pforte ha', durch ihren Kommissar in Sofia nachdrücklich Vorstellungen machen und