Volltext Seite (XML)
ständig auch dem BauauSschusse angehörte, in reichem Matze für die katholische Gemeinde durch praktische Kennt nisse und durch den Schatz seiner Erfahrungen besonders verdient gemacht. Auch das Budget des Katholischen Schul vorstandes, das zu jener Zeit einen Umsatz von 90 000 Mk. aufwies, sei jetzt auf über 300 000 Mark gestiegen. Es sei dies ein Zeichen, daß die Arbeiten des Katholischen Schul vorstandes erfolgreiche seien. Für die Mitglieder dessel- bei sei es eine große Genugtuung, solche Erfolge geschaffen zu haben: um so mehr könne der Jubilar auf seine Tätig keit im Katholischen Schulvorstande stolz sein. Auch wir beglückwünschen den um das katholische Gemeinde- und das Vereinsleben besonders verdienten Jubilar und rufen ihm zu: ^ck multos annos! 8. —* Eine neue Jugendorganisation hat der Verein Volkswohl innerhalb seiner Vereinsbestre bungen geschaffen, die deshalb besondere Beachtung ver- dient, weil die Sozialdemokratie bekanntlich ebenfalls be strebt ist, Jugendorganisationen zu schaffen, um bereits die Kinder dadurch ihren Ideen zugänglich zu machen. Die neue Organisation des Vereins Volkswohl nennt sich „Freier Jugendverein Volkswohl" und steht unter der Leitung des Herrn Gymnasiallehrers Röthig. An allen Sonntagen, an denen der Verein keine Wanderungen unternimmt, findet im Volkshcim Königsbrücker Straße Vereinsabend der neuen Organisation, verbunden mit Vorträgen, statt. Die Vorträge werden in der Hauptsache von Studenten der Technischen Hochschule, die Mitglieder des studentischen Aus schusses für Arbeiterunterrichtskurse sind, bestritten. Auch eine Anzahl von Lehrern höherer Schulen stellten sich in den Dienst der Sache und hielten fachwissenschaftliche und musi kalische Vorträge. Außerdem unternahm der neue Jugenv- verein jeden Monat eine größere Tageswanderung und zwar gänzlich ohne Alkohol und Nikotin. Nur bei großer Kälte wird eingekehrt, sonst werden die Mahlzeiten unter freiem Himmel eingenommen. Es wurden Wanderungen in das Schrammsteingebiet, bis zum Hohen Geltzsch bei Leitmeritz, bis in das Zittauer Gebirge und bis auf den Gipfel der Schneekoppe ausgesiihrt. Der Jugendverein besitzt auch bereits eine eigene Hütte im Heidepark, einen Kegelschub, sowie Turnapparate und Spiele. Jeden Frei tag finden außerdem literarische Abende statt, an denen Dichtungen gelesen werden. Der Verein veranstaltet außer dem noch besondere Gehilfenabende, die regelmäßig aller 14 Tage stattfiirden. Auch für diese wurden entsprechende Vorträge veranstaltet. Geplant ist die Schaffung eines Jugendheims und zwar sollen die Räume im ersten Stock werke des Volksheims Königsbrücker Straße in Zukunft an den meisten Abenden der schulentlassenen Jugend offen stehen. Neben dem Vereine besteht auch noch eine beson dere Knabenabteilung unter der Leitung des Herrn Kauf manns Freers. Die Knaben kommen im Winterhalbjahre wöchentlich zweimal zusammen und an den Sonntagnach mittagen wird geschnitzt, gesägt, gepappt, gemalt usw. Jeder kann sich seiner Neigung und Befähigung entsprechend be schäftigen. Besonders gern kommen die Knaben zu den an Len Freitagen stattfindenden Spiel- und Leseabenden, in denen illustrierte Bücher besehen und Erzählungen gelesen werden. Im Laufe des Jahres ist auch eine Sparkasse er öffnet worden. Im Sommerhalbjahre spielen die Knaben auf der Militärwiese im Heidepark oder sie machen kleinere Ausflüge. —* Der Ausschuß für Ferienwanderung gen vom Deutschen Verein für Volks- Hygiene (Ortsgruppe Dresden) richtet an die Eltern und Freunde einer wanderfrohen Jugend einen Aufruf, in dem ausgeführt wird, daß nichts den erzieherischen, kör perlichen und sittlichen Wert des Manderns zu ersetzen ver mag, jener uralten deutschen Geistes- und Leibesllbung, die allezeit unsere Vorfahren begeistert hat. Dann heißt es weiter: „Wanderlust und rechte Wanderkunst sind unzer- trennbar von deutscher Eigenart. Es ist darum freudig zu begrüßen, daß überall in deutschen Gauen erneut die Pflege des Manderns einsetzt. In unserer Volksschuljugend (Kna ben und Mädchen) schon die Keime von Natursinn und Heimatliebe zu wecken, fröhliches Wandern ihr lieb und un entbehrlich zu machen, das ist die Aufgabe des „Ausschusses für Ferienwanderungen vom deutschen Verein für Volks- Hygiene in Dresden". Ziemlich 3000 Kinder zogen im ersten Jahre während der Ferien hinaus, um zu wandern, um Wald und Heide, Feld und Flur, Heimat und Vater land, Dorf und Stadt kennen zu lernen. Und mit leuchten den Augen und vollen Herzen kehrten sie zurück. Frische Buben und Mädchen werden so herangezogen, deutsche Jun gen und Mädchen, die echte deutsche Männer und frische, gesunde Frauen werden wollen. — Groß ist die Wander gemeinde der Dresdner Volksschüler. Doch noch weit zahl reicher muß sie werden. Vor allem muß die Möglichkeit geschaffen werden, armen, würdigen Kindern unserer Be zirksschulen die Wohltaten des Manderns zuteil werden zu lassen, indem man ihnen Reiseunterstützungen gewährt. Um dies in rechtem Umfange zu ermöglichen und der eingeleite ten Wanderbewegung ein gedeihliches Entwickeln zu sichern, richten die Unterzeichneten an alle Eltern und Freunde einer wanderfrohen Jugend die Bitte, als „unterstützende Mitglieder" dem Ausschüsse für Ferienwanderungen bcizutreten und dadurch seine Bestrebungen wirksam zu für- dern. Solche Mitglieder zahlen einen beliebigen jährlichen Beitrag, mindestens eine Mark. Die Veranstaltung von Versammlungen und Vortragsabenden ist in Aussicht ge nommen und soll mit dem Wachsen des Umfanges der Ver einigung allmählich größeren Raum gewinnen. Anmeldun gen hierzu nehmen entgegen die Herren Bürgermeister Dr. May, Stadtverordneter Dr. med. Hopf, Lehrer A. Bie- weg, Dresden-Neustadt, Kronenstraße 16, 1. Etage, Lehrer I. Brehm, Dresden-Altstadt, Zwickauer Straße 60, 2. Et. Ehemllitz, 21. März. Der Verein für Polizei- und Schutzhunde, Sitz Dresden, veranstaltet hier am Sonntag den 10. April eine öffentliche Polizeihund-Vorführung. Die bekanntesten und erfolgreichsten Polizeihunde Sachsens sollen dem Publikum vorgeführt werden. Der Beginn der Vorführung ist auf 10 Uhr vormittag» festgesetzt; Schluß ist gegen b Uhr nachmittags. Fatteustei», 21. März. Die seit längerer Zeit still- gestandene Siegelsche Pappenfabrik ist von Herrn Fischer in Aue erworben worden und am 21. März wieder in Betrieb gesetzt worden. Lanenstriu, 21. März. Hier brannten einige Wirt- schastSgebäude de» Rittergutes Bärenstein im Müglitztals vollständig nieder. Durch die zur Hilfe herbeigeetlten Feuerwehren der Nachbarstädte konnte da» Schloß de» Besitzers. Leutnant v. Lüttichau, erhalten werden. Lei»nig, 21. März. Am Palmsonntagmittag entstand in der Vereinstuchfabrik ein großes Schadenfeuer, dem ein Teil der umfangreichen Fabrikanlage zum Opfer fiel. Unter donnerähnlichem Getöse stürzten die schweren Maschinen aus der dritten Etage, sämtliche Stockwerke durchschlagend, in die Tiefe. Das Flugfeuer erschwerte die RettungS- arbeiten und brachte die umliegenden Gebäude in große Gefahr. Plaueu, s21. März. Der Polizei ist sS gelungen, eine !sechS^Mann starke Einbrecher- und Diebesbande fest- zunehmen. Die Bande besteht aus einem Chauffeur aus Leipzig, einem Handarbeiter, einem Tambourierer und drei Strickern. Die Einbrecher haben u. a. die Kasse des Textilarbeiterverbandes um 300 Mark, eine Händlerin um 415 Mark und ein Schuhmachergeschäst um 580 Mark erleichtert. Kirche und Unterricht. Ir Paderborn, 19. März. Bischof Dr. Karl Joseph Schulte wurde heute im hohen Dome durch den Kardinal- Erzbischof Fischer, Bischof Dr. Korum und Bischof Dingel stad feierlichst konsekriert. Nach der Konsekrationsmesse und der vorgeschriebenen Opferung an den drei Altären des hohen Chores fand auf diesem die Inthronisation statt. Eine lateinische Ansprache des hochwürdigsten Herrn an den Klerus und ein Tedeum beschloß die kirchliche Feier. Bischof Karl Joseph Schulte ist in der Reihe der Pader- borner Bischöfe der 61. Nachfolger des heiligen Hathumar. Bekanntlich steht der jugendliche Träger der Mitra erst im 38. Lebensjahre. Zwei seiner Vorgänger hatten bereits zur Zeit ihrer Berufung ihr goldenes Priesterjubiläuw gefeiert. Bischof Kaspar Drobe befand sich im 51. und Bischof DammerS bereits im 66. Jahre seines Priestertums. Bischof DammerS zählte bei Antritt der Diözesanregterung weit mehr als das Doppelte der Lebensjahre als Bischof Dr. Schulte UebrigenS hatte bet seinem Regierungsantritt sein 50. Lebensjahr noch nicht erreicht der große Bekennerbischof Dr. Konrad Martin glorreichen und unvergänglichen Auge denken»; er wies am Tage seiner Bischofswethe erst 44 Jahre auf. Ueues vom Tage. Berlin, 21. März. Frau v. Schönebeck ist heute aus der Haft entlassen worden, nachdem die geforderten 50 000 Mk. Kaution von ihrem Gatten telegraphisch nach Allenstein überwiesen worden waren. Hamburg, 21. März. Die Vollendung des Elbe- tunnels wird am 29. März mit einer großen Feier de- gangen werden. Hamburg, 21. März. An Bord deS von Süd- amerika hier eingetroffenen Dampfers Theodor Wille sind pestverdächtige Ratten gefunden worden. Wien, 21. März. Zwischen dem 21. und 28. Mai findet auf der Donau die österreichische Motorbootkonkurrenz statt. Im Anschluß daran wird eine Ausstellung der Motorboote in RegenSburg stattfinden, und es werden dabei Fahrten durch den Donau-Main-Kanal abgehalten werden. Paris, 21. März. Bezüglich eines im gestrigen „Gaulois" erschienenen Interviews mit dem Herzog von Orleans, in dem dieser anläßlich einer zwischen diesem Blatte und den Heißspornen der jungroyalistischen „Action franyaise" ausgebrochenen Fehde das Vorgehen des letzt genannten Journals ziemlich unverblümt tadelt, veröffent licht das politische Bureau des Herzogs von Orleans eine Note, in der es heißt, daß ihm über das Interview keine Mitteilung zugegangen sei. Es könne diesem deshalb kei nen offiziellen Charakter zuerkennen. Konstanttnopel, 21. März. In die Leibgarde des Sultans werden von jetzt ab auch christliche und jüdische Rekruten eingestellt. Konstantinopel, 21. März. Der griechische Marine- leutnant Typaldos ist nach Mazedonien geflüchtet, um Banden zu organisieren. Marschalltown (Iowa), 21. März. Wie gemeldet wird, stürzte in der Nähe von Greenmountain bei einem Eisenbahnunfall ein Zug der Rock JSlandbahn die Böschung hinab. Dabei wurden 33 Fahrgäste getötet und 31 verletzt. Telegramme. Eisleben, 22. März. Am Sonntag erschoß ein Schulknabe im Neckendorfer Walde mit dem Teschin aus Versehen einen 12 jährigen Knaben. Budapest. 21. März. Heute abend veranstalteten die Sozialisten Volksversammlungen zu gunsten des all gemeinen Wahlrechts, nach deren Schluß eine Straßen- demonstration stanfand. Die Polizei schritt mit blanker Waffe ein. Mehrere Personen wurden verwundet. Paris, 21. März. Die Deputiertenkammer hat eine Resolution angenommen, die die Regierung ersucht, Len Eisenbahnangestellten die Wohltaten rückwirkender Kraft für die Alterspensionen während der Uebergangsperiode zuteil werden zu lassen. Paris, 22. März. In der Akademie der Wissen schaften teilte Professor Metschnikoff vom Pasteurschen Institut mit. daß es gelungen sei. bei einem Schimpansen eine dem Typhus durchaus ähnliche Krankheit hervor zurufen. Der Gelehrte wird nunmehr an Affen Heilversuche mittel» Serumbehandlung vornehmen. Marseille, 22. März. Mehrere Blätter berichten, daß die Staatsanwaltschaft die Untersuchung gegen einen Notar angeordnet habe, der durch falsche Buchungen den Fortbezug von Ruhegehältern längst verstorbene Nutznießer ermöglicht habe. London, 21. Marz. Bei der allgemeinen Diskussion des Etats im Unterhause griff die Opposition die Finanz politik -er Regierung an, Im Verlaufe -er weiteren Sitzung wurde die Kongofrage erneut vorgebracht. Der Minister Sir Edward Grey wiederholte im wesentlichen seine Erklärung vom 10. März. Die belgische Regierung habe die Vertragsrechte Englands nicht in Frage gestellt. London, 21. März. Das Oberhaus nahm die ersten beiden der drei Resolutionen an, die Lord Rosebery am 9. März beantragt hatte, wonach die starke aktionsfähige Zweite Kammer nicht nur ein integrierender Bestandteil der Verfassung, sondern für das Wohl des Staates und LaS parlamentarische Gleichgewicht ein notwendiges Erforder nis ist, das am besten durch eine Reform und Neukonstitu ierung des Oberhauses gewonnen werden kann. Die Re gierung erklärte, obschon sie gegen die Resolutionen nicht opponieren werde, so werde sie doch keinem Plane zustim men, der die Macht des Oberhauses über das Unterhaus verstärken würde. London, 22. März. In den vier Resolutionen, die der Ministerpräsident im Nnterhause einbringen wird, wird empfohlen, das Oberhaus durch Gesetz für unfähig zu er- klären, das Budget abzulehnen oder mit Zusätzen zu versehen. London. 22.März. Aus dem Linienschiffe „Jrresistible", das am 12. März Portland verließ, wurden alle Visier- Vorrichtungen der Geschütze von unbekannten Tätern bös willig über Bord geworfen. Konstantinopel, 21. März. Während des DinerS überreichte der König der Bulgaren dem Sultan die Kette des Alexanderordens. Der Sultan verlieh dem König und der Königin, sowie dem Gefolge hohe Ordensauszeich nungen. Sofia, 21. März. Das Negierungsorgan „Prepo- reta" schreibt: Der Besuch des Königs und der Königin der Bulgaren und ihrer Minister bezweckt die Lösung aller Fragen, die der Herstellung eines gutnachbarlichen Verhält nisses zwischen der Türkei und Bulgarien im Wege stehen. Washington, 21. März. Die Senatskommission für Pensionen hat sich geweigert, Roosevelt als Chef deS Heeres und der Marine mit einem jährlichen Ruhegehalte von 10 000 Dollar auf die Liste der Pensionäre zu setzen. Kansas-City, 21. März. Die gewerkschaftlich organisierten Lederarbeiter in allen Städten mit Ausnahme des Ostens sind in den Ausstand getreten. Santiago de Chile, 21. März. Die peruanische Regierung hat der chilenischen Regierung mitgeteilt, daß sie ihren Gesandten wegen der Ausweisung peruanischer Priester aus chilenischen Provinzen abberufe. LsIIzxiv«« Ullcker) !xer»I,n,t nnck nnx«r»Iin»1 L« billigten L're!««». Vitts nisinsn VilckssSS'an nu dsslokttgsn. HvliLLLvI» Hoflieferant weiland Ihrer Majestät der Königin- Witwe Carola von Sachsen, Dresden-A., Ecke Sporer- und Uchöffergaffe, in nächster Nähe der lalhol. Hofkirche. — Tel. 1368 Kirchlicher Wochenkalender. Kerj-Aesu-Airche zu Z>rc»den-Aoyannstadt. Gründonnerstag: Um S Uhr Hochamt, darauf Uebertragung des Allcrheiligste», AuS- spendung der heiligen Kommunion um 7, 7^, 8 Uhr. Am Abend vorher und morgens von Vs 7 Uhr an Bcichtgelegenheit. Karfreitag: 10 Uhr Gottesdienst, abends Andacht am heil. Grabe. Karsonnabend: 8 Uhr Weihe des Osterfeuers, der Osterkerze und deS Taufwassers, 9 Uhr Hochamt, abends 8 Uhr Auf- erstehungSfeier. IsuskMäksck bevtädnte tisdrung bei: vkeckäui-clifsU, vlsi'i'köe, vsllnkLIsi'i'Ii, etc. Galans Pflanzenbutter-Margarine, anerkannt bester Eßbutter-Ersatz der Gegenwart 1 NO r- 4S 1104 W". LI >Vtzd6rAN886 18. ^IllrNo: 8el»i»evr8tr»llv LS. Telephon Nr. ISIS Freier Versand «ach alle« Gtadtteile«. Ak»x 8t«rlr« LLL korrollkmlcullstllunälullß Viirjxvrvlesv S llulbotaßv, Linxunx im kortilcus. /ctolisr kür snoN«!»»«!» poi»2k«II«I>v unil (LrxLnranx äsr koblvnävn Ivilo »o klxarva.)