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Redakteuren, Angestellten und Arbeitern. Mit großer Sorge schauen wir in die Zukunft. Der Verband der rheinisch- westfälischen Presse al« Vertreter von »ehr al« 400 Reda! teuren und den beiden Provinzen Rheinland und Westfalen richten an Reich«regierung und Reichstag die dringende Auf sorderung, in dieser großen Gefahr für die Zukunft der ge samten deutschen Presse durch wirksame Maßnahmen Abhilfe zu schaffen. Oesterreich. Die Vorarbeiten sür einen Sesetzentwms über den Schug der einheimischen Bevölkerung gegen die Folgen der Ueber flut ung Oesterreich« durch »alutastarke Fremde »erden be schleunig». E« verlautet au« guter Quelle, daß vor allem z»ei Maßnahmen getroffen werden sollen: 1. Biel strengere Voruntersuchungen bei ^der Erteilung von Passive« durch die österreichischen Konsulate im Auslande; 2. bedeutende Ver kürzung der Aufenthaltrbewilligungen, die überall erforderlich sein werden. Neben diesen Maßregel» sollen auch noch an dere getroffen werden, über die jetzt von den zuständigen Stellen Beratungen getroffen werden. Frankreich. Die „Standard Time»" berichtet, daß die Reparation« kommission gegenwärtig in ihren Kaffenschränken noch 5 Milliarden deutsche Papiermark aufbewahre, über deren Verwendung sie sehr in Verlegenheit sei. Diese Summe sei ihr bei der Zollkontrolle im Ruhrgebiet zugeffoffen. Der Schatz bringe der ReparationSkomwission aber nicht nur nicht« ein, sondern verursache ihr erhebliche Aufwendungen an Miete, die sie für die Aufbewahrung dieser phantastischen Papier- »affe machen müsse. E«-la«». Ein Telegramm der United Preß au« Washington besagt, daß die amerikanische Regierung angeregt hatte, daß zwischen den Notenbanken der valutastarken Länder, wie England, Japan, Skandinavien, Holland und Spanien Verhandlungen eingeleitet »«den sollten, die auf eine Stabilisierung der internationalen Wechselkurse abzielen. Die Berhand lungen haben bereit« vor einigen Wochen auf Anregung Har ding« begonnen und würden möglicherweise zu einer allge meinen Finanzkonferenz führen. Der Jahre»kongreß der englischen Gewerkschaften wurde in Southport eröffnet. Der Präsident erklärte in seiner Er -ffnung-rede, daß man sür den kommenden Winter eine größere Arbeitslosigkeit al» bisher befürchten müsse. Er empfahl in seiner Ansprache eine Revision de» Versailler Vertrage» und die Zurückziehung der Besatzungstruppen am Rhein, damit die Beziehungen zwischen den europäischen Völ kern endlich wieder normal werden können. «merita. Am 7. d. begeht Brasilien die Hunderljahrfeicr seiner Unabhängigkeit. Zu diesem Tage ist der deutsche Se sandte in Rio de Janeiro beauftragt worden, der brafiliani schen Regierung die Glückwünsche der deutschen Reichsregie rung au»zusprechen. Da» Reich ist au» finanziellen Grün den nicht in der Lage, sich offiziell an der Ausstellung in Rio de Janeiro zu beteiligen, doch ist von privater Seite eine Beteiligung vorgesehen. Die Glückwünsche der deutschen Uni »erfitäten wird der bekannte Sehirnchirurg Professor vr. F Krause «»»sprechen. Am Abend findet ein Empfang durch die brasilianische Gesandtschaft statt. Nx» -e« Mtxl-extale. *W«lde»t«rg, 6. September. Die Deputate der landwirt- Der Wächter. Humoristischer Roman von Archibald Eyre. Frei bearbeitet von Helmut tan Mor. 5) (Fortsetzung) , 8. Ein junger Mensch von neünzehn Jahren, der sich in Geldverlegenheiten befindet, gehört nicht gerade zu den außergewöhnlichen Erscheinungen. Wenn dieser junge Mensch aber, der über eine sehr reichliche und vollkommene Ausstattung verfügt und sich keinerlei Anschaffungen zu machen braucht, erst zwei und dann noch einen weiteren Hundertmarkschein ausgehändigt erhält, um ganze zwei Tage später zehn Minuten nach seiner Ankunft in einer fremden Stadt telegraphisch eine ebenfalls telegraphische Geldsendung zu erbitten, so wird man zum mindesten irgendwelche kostspielige Passionen bet chm vermuten müssen. Und doch spielte ich 'weder, noch wettete ich oder wurde von anderen Leidenschaften beherrscht, die dreihundert Mark in zwei Tagen »verschlingen könnten. Nichtsdestoweniger aber saß ich neben meinen Koffern auf dem Heidelberger Bahnhof mit zwei Mark und einigen Pfennigen im Portemonnaie und wartete banger Gefühle voll auf die Antwort des Rechtsanwalts Grefe, dem ich meine Hilse» heischende Depesche gesandt hotte. Wie aber kam ich in diese Lage? — Mn wunder barer Zufall hat mich vor einigen Tagen da- Notizbuch wieder auffinden lassen, in das ich damals mein Ein tragungen machte; und auf einer seiner ersten Seiten such» ich die folgende Aufstellung: Meine Rechnung im Hotel Seinfelder j (Mit Trinkgeldern) -4,50 Df. I Allerlei 11,75 , Retourbillett nach Starnberg . . . 1,50 - Oi Dampferfahrt (Bier, belegte» Bröd> w chen) »,10 , - - M Beim Steinmetz in Brunnendach Stein - H sür meiner Mutter Grab . . . 17SD0 , M Blumen auf meiner Mutter Grab . 20,00 , H Dem Totengräber für die Pflege de» M f Grabes 20,00 ,, ,A schaftlichen Arbeiter sind für die Berechnung de» Steuerab zug« v,m Arbeitslohn vorn 1. d. ab wie folgt «bgeändert: Ein Zentner Kartvffeln 350 Mk., ein Zentner Getreide 1300 Mk., ein Pfund Butter 140 Mk., ein Liter Milch 14 Mk., »in «i 7 Mk., ein Zentner Stroh 200 Mk. Der jährliche Nutzen einer Kuh wurde auf 15,000 Mk, einer Ziege auf 2000 Mk, der Wert eine» zur freien Verfügung gestellten gemästeten Schweine» auf 8000 Mk. sür den Zentner, der Wert eine» Ferkel» mit Futter auf 8000 Mk. festgesetzt. * — Ein 73 jähriger Strumpfwirker in Altstadt Walden burg wurde in seine« Schlafzimmer erhängt aufgefunden Al» Grund wird unheilbare Krankheit angegeben. * — Der größte Sprung auf dem Gebiete der Preisstei gerung ist soeben in der Zeitungspapierindustrie »orgenomme» worden. Ein Kilo Zeitungsdruckpapier hat im Frieden rund 20 Pfennig gekostet. Nach und nach ist dieser Preis aus rund 28 Mk. je Kilogramm gestiegen. Ende der vorigen Woche erhöhte der Druckpopirrverband diesen Preis auf — 85 Mk. je Kilogramm. Diesen Preis hat die Großpreffe zu zah len. Die kleinere Presse, die nicht in der Lage ist, große Mengen Papier auf einmal abzuschließen, wird erheblich mehr zahlen müssen; man spricht von etwa 100 Mk. je Kilogramm, so daß der einfache Bogen unbrdruckten Papier» sich auf etwa 1,60 Mk stellen dürfte. Rechnet man diesem Papierpreise noch alle anderen Ausgaben de» Zeitungsverleger» hinzu, dir ebenfaü» in» Riesenhafte gestiegen find, so kann man leicht seststellen, wie hoch die Bezugsgebühr eine» Lokal blattes sein muß, bei dem der Verleger seine Rechnung fin den soll * — Mit Gültigkeit ab 1. d. wird im Bereiche der deut schen Reichst ahnen ein neuer AuSn ahmet arif sür Kartoffeln eingesührt. Der Tarif gilt für frische Kartoffeln bei Auf- gäbe al» Frachtstackgul bis 15. Mai 1S23. Die Fracht wird hierbei für da» halbe Gewicht der Sendungen nach den Sätzen der ermäßigten Stückgutklasse berechnet. * — Am 1. d. find die Fahrpreise auf ten sächsischen staat- lichen Kraftwagenlinien abermal» erhöht und aus S Mark sür 1 Tarifkiloweter festgesetzt worden. Di« Gepäckfracht wird vom gleichen Tage auf 1 Mark pro Kilometer mit einer Mindestgebühr von 20 Mork «höht. Eine Fc hrt vom Markt zum Bahnhof hier kostet jetzt 10 Mark. * — Für den Winter ist ein neuer Fahrplan sür den Eisen- behnbetrieb der ReichSbahndirektion Dresden vorgefihen, der vom 8. Oktober 1922 an Gültigkeit haben wird. Für den Verkehr wird sich nach dem ersten und endgültigen Entwurf gegenüber dem Sommerfohrplan wenig ändern. * — Im Laufe der nächsten Woche findet hier eine HauS- sawmlung für Innere Mission statt. * — Bor dem am Montag zusammengetretenen VerkehrS- beirat beim Reichspostministerium erklärte Minister GieSbert» die dem Reichsrat bereit» zugegangenen Entwürfe, betreffend Erhöhung der Postgebühren, al» bereit» überholt. Er legte eine in den letzten Tagen sertiggestellte Ergänzung dieser Ent würfe vor, in der u. a. folgende Gebühren vorgeschlagen wer den: Postkarten im Ortsverkehr 3 Mk, im Fernverkehr d Mk., einfache Bnefe 4 bezw. 10 Mk., Ausländsbriefe bi« 20 Gramm 20 Mk., Telegrammgebühr iw Ortsverkehr pro Wort 3 Mk., Fernverkehr ö Mk. Bei den Fernsprechgebühren soll der Zuschlag, der bi« jetzt 160 Prozent betrug, aus 700 Pro zent erhöht werden. Postanweisungen bi« 100 Mk. sollen 6 Mk., bi» 250 Mk. 8 Mk, bi» 500 Mk. 10 Mk, bi, 1000 Mk. 12 Mk. usw. kosten. * — Die technische Nothilf», die auch noch in neuester Zeit Billett nach Heidelberg ..... 2S,00 , Allerlei v,5O „ Summa Summarum 287,35 M. Trotz dieser detaillierten Aufstellung sanden sich, wie gesagt, nach Abzug der Telegrammjpesen nur wenig über zwei Mark in meiner Börse. Zwei endlos lange Stunden brachte ich auf der» zugigen Bahnhof zu, angegafft von Eisenbahnbediensteten und herumlungernden Gymnasiasten, ehe ich endlich auf der Post nachzufragen wagte. Glücklicherweise bestand die Antwort deS Rechtsanwalts in der Uebersendung des mir für dag Vierteljahr ausgesetzten Bettages unter Abzug der erhaltenen dreihundert Mark und der sehr hohen Tele gramm- und Portospesen; und ich konnte mich nun auf die Suche nach einer geeigneten Wohnung machen, die ich auch bald gefunden hatte. Den, der nach dieser Einleitung allerlei studentische Tollheiten von mir erwartet, muß ich enttäuschen. Es waren stille Jahre ernster Arbeit, die ich in Heidelberg verlebte. Mehr dem Rate anderer als eigenen unwider stehlichen Trieben folgend, wandte ich mich dem Sprach studium zu; aus wirklichem Drange und reiner Freuoe an der Sache aber hörte ich literatur- und kunstgeschichtliche Vorlesungen, und obwohl ich hierauf weniger Zett ver wenden konnte als auf das erste, glaube ich dennoch mehr profitiert zu haben, da ich mit dem Herzen dabei war. Leider verdarb ich mir den Gewinn deS ersten JahreS da durch, daß ich mich in dem Bemühen, möglichst viel zu er fassen, zu sehr zersplitterte und zu weit voneinander ent fernten Dingen auf einmal zuwandte. Später legte ich diesen Fehler ab und konzentrierte mich stets nur auf einen Gegenstand. Von allem Verbindungswesen hielt ich mich ängstlich fern, teils, weil ich nicht nach meiner Herkunft gefragt werden wollte, teils auch in der vielleicht nicht unbe gründeten Furcht, von den Korpsstudenten ob meiner Un erfahrenheit und meines linkischen Benehmens verlacht zu werden. Es zog mich auch nichts zn ihrem Treiben hin; weder huldigte ich einem übermäßigen Biergenuß, noch fand ich ein Vergnügen darin, mir das Gesicht zerhacken zu lassen, und wenn ich auch die treffliche Erziehung, die das Korps seinen Angehörigen gibt, sehr wohl zu schätzen wußte, hielt ich doch den großen Verlust an Arbeitszeit dadurch «ancherlei irrigen Beurteilungen, ja heftigen Anfeindungen »»«gesetzt ist, legt Wert daraus, erneut Sffentlich zu erklären, daß ihre Bestrebungen auf sittlicher Weltanschauung und staat«bürgerlichem Pflichtgefühl beruhen. Er ist einfach falsch und zeugt von Unkenntnis dez». böswillige« Mißverstehe«, ihr gegenüber, »ie e» vielfach geschehen, von eine» staatlich organisierten Streikbruch zu reden, denn sie hat bekanntlich, und wie ost bewiesen, nur die Ausgabe, in Rücksicht auf di« LebenSbedingungen des gesamten Volkes, ohne alle Klaffen- und Berufrintereffen, im Notfälle dir unbedingt lebeuSnot- wendigen Setriede soweit in Gang zu halten, daß der All gemeinheit, also auch der Arbeiterschaft, kein lebenSgefährden- der Schade erwächst. In letzter Zeit wird in gewiffen Kreisen die Anschauung verbreitet, daß die Mitglieder der aufgelösten Orgrsch Organisation und auch der bekannten Organisation L zur technischen Rothilfe übergetreten seien, weil sie hier den geeigneten Boden für ein weiteres Betätigungsfeld zu finden hofften. Das eine aus Staatsmitteln unterhaltene Reichs organisation wie die technische Rothilfe, die dem ausschließ lichen Zwecke dient, bet Wirtschoft«kä»pfen die Leden«Not wendigkeiten der gesamten Vevölkerung zu schützen, mit der Organisation L, der Orgesch und ähnlichen Organisationen überhaupt in Zusammenhang gedracht werde» könnte, davon kann natürlich auch nicht i« Entserntesten die Rede sein. — Ein Meisterstück der Lhirurgie ist Prof. vr. Braun bei» Krei»kl«nkenstift in Awicka» an einem Oderplanitzer Einwohner gelungen. Dieser litt schwer unter Gallensteinen und entschloß sich, da da» Leiden fast unerträglich wurde, zu eitler Operation Hierbei ist nun dem Patienten die Galle mit 23 Steinen au» dem Körper entfernt worden. Der ihm belassene Sallenstrang wurde in den Zwölstngerdarm geleitet. Der Patient ist au» dem Stift al» geheilt entlassen worden. -e« Gachfertlamde. — Finanzminister Heldt hat nach Rückkihr vom Urlaub seine Amt»geschtft« wieder übernommen. — In der außerordentlichen Generalversammlung de» 3. Unterbezirk« der Sozialdemokratischen Partei Oftsachsen» in Dretdex wurden auch die Kandidaten sür di« kommenden Landtag-Wahlen aufgestellt. Al» Spitzenkandidat wurde Ge nosse Günther, Pulsnitz, einstimmig gewählt. Die Wahl d«r übrigen Kandidaten durch Stimmzettel ergab sür die Genossen Wehle, Oberztrig, 84 Stimmen, sür Klimpel, Schland, und Schuster, Bautzen, je 76 Stimmen. — Der Milltärverein -ahenftei«-Ernstthal (Altstadt) be- ging am 2. und 3. September sein 7bjährige» Bestehen durch Jubilarfeirr und Konzert im Schwanensaal. Al» Ehrengäste wohnten der Feier u. a. bei: General MSrcker-Dre»den, Be- zirkrv»rfieher König Glauchau, Bürgermeister vr. Patz. Für fünfzigjährige Mitgliedschaft konnte Herrn Stadtrat Anger und den Kameraden Iuliu» Kunze und Rich. Richter für vierzigjährige Mitgliedschaft die BundeSauszeichnung zuteil «erden, wShrend 5 Kameraden sür fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft be» Verein» Ehrenzeichen erhielten. Ansprachen und Gesänge der „Liedertofel" verschönten die Frier. Sm Sonntag wurde Kirchgang gehalten, anschließend fand die Schmückung des 186Ser und 1870er Kriegerdenkmals statt. — Der Rännrrgesangverein in vverlxxgwitz beging am Sonnabend und Sonntag sein LOjährige« Jubiläum durch Begrüßung»kow«er« im „Lamm* a» Sonnabend, Kirchen konzert Sonntag Vormittag, Festjug Nachmittag und einem weltlichen Konzert Nachmittag 5 Uhr auf dem Festplatz hinter dem Gasthof zu Lam». nicht für ausgewogen. Meine Erholung bestand in der AuSubung Von allerlei Sport: ich lernte reiten — und ww oft sehe ich mich noch an schönen Sommertagen hoch zu Rog durch das herrliche Neckartal schweife»! 'Eine leidenschaftliche Liebe zur Namr setzte sich bei mir fest, uud ich kannte am Ende kein größeres Bergniigen, ols mich ollem oder mit eine«, ^guten Freunde auf den Höhen und in den Wäldern zu ergehen. Mein Verhältnis zu den Frauen will ich kurz und bündig dahin erklären, daß ich gar keins hatte. Ich konnte mir weeer einen Begriff machen von der Wesensart des weiblichen Geschlechts, noch trat ich mit einer Ver treterin desielbcn in irgendwelche intimere Bestehungen, die mich die weibliche Psyche hätten eckennen lehren können. Ich will damit nicht sagen, daß nur die Lust zu Liebesabenteuern gefehlt hätte: ich war gesund und einiger maßen jugcndfrisch, und — hätte ich nur gekonnt, ich wäre gewiß der feurigste Liebhaber geworden. Da, wo ich jedoch hätte besitzen möz-n, war ich scheu und unbeholfen ängstlich, vor allein auch wieder von der Furcht erfüllt, für unwissend und unerfahren zu gelten. Da aber, wo das Erobern leicht war, hielt mich ein angeborener oder anerzogener Schönheitssinn zurück. Mit einigen Pro- fessorentöchtern führte mich meine Vorliebe für den Teunis- sport häufig zusammen; die Mädchen waren schon recht angejahrt, aber tlng und liebenswürdig und unterließen glücklicherweise jeden Versuch, mich in ein anderes als oberflächlich freundschaftliches Verhältnis zu sich zu bringen. Immerhin gewährte dieser Verkehr mir eine gewisse Zer- streunng und einiges Vergnügen und wirkte lähmend auf mein Verlangen, mit einein auch äußerlich schönen Mäd chen in herzlichere Beziehungen zu treten. So wechselten durch drei Jahre Studieren und Sich- Erholen auf das angenehmste ab, ich machte mein Doktor- und mein Oberlehrer-Examen — das letzte wieder nur auf dringendes Anrath» meiner Freunde, denn ich fühlte wahr haftig nichts von deinem Pädagogen in mir — und hatte damit eigentlich das Ende meiner Lehrzeit erreicht, ohne mich entschließen zu können, Heidelberg zn verlassen. Man riet mir, doch noch an andere Universitäten zu gehen und dort Vorlesungen zu hören, die in meiner Interessen- Sphäre lagen. Ehe ich jedoch die liebgewonnene Neckar^