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bekunden, daß dir Erinnerung an den theueren Heimge gangenen auch noch jetzt in den Herzen seiner dankbaren Schüler fortlebt, begab sich am 12. d., zehn Jahre nach dem Tode de« Verblichenen, der Vorstand der Vereini gung ehemaliger Waldenburger in Leipzig auf den Fried hof zu Leipzig-Gohlis, und der erste Vorsitzende, Herr Lehrer W. Sonntag, legte im Auftrage der „Walden- burgensia" zu Leipzig einen Lorbeerkranz auf dem Grabe des verehrten ersten Dircctors des Waldenburger Semi nars nieder. * — Das „Gl. T." schreibt unterm 12. d.: „In einer aus allen Theilen des Wahlkreises zahlreich besuchten Versammlung von Vertrauensmännern der Ordnungs- parteien ist gestern Herr Fabrikbesitzer und Ingenieur Max Pöge, Inhaber der Firma Hermann Gentsch in Glauchau, als Candidat des 17. sächsischen Reichstags- Wahlkreises einstimmig aufgestellt worden. Herr Pöge, welcher der nationalliberalcn Partei angehört, hat sich zur Annahme der Candidatur bereit erklärt. Man darf der Ueberzeugung sein, daß die Candidatur dieses hoch geachteten Mannes, der treu zum Reiche steht und die Bedürfnisse aller Klassen kennt, in allen Bevölkerungs schichten Zustimmung erhält. Nicht nur die industriellen Kreise, auch die breiten Mittelstände und nicht zuletzt unsre Arbeiterschaft haben Veranlassung, Herrn Pöge Vertrauen entgegen zu bringen. Wenn wir ihn wählen, so werden wir einen Mann zum Reichstag entsenden können, dec die öffentlichen Verhältnisse nicht vom grünen Tisch aus beurtheilt, sondern mit praktischem Blick und warmem Herzen für die allgemeine Wohlfahrt, versöhn lich und doch entschieden bei Vertretung wohlerwogener Grundsätze. Die Candidatur des Herrn Pöge können wir nur mit unsren besten Glückwünschen begrüßen!" Nach einer Mittheilung des „Meer. Tgbl." waren in der fraglichen Sitzung Vertrauensmänner der Conservati- ven, Nationalliberalen und der Reformpartei des 17. Reichstagswahlkreises anwesend. Waldenburg scheint in jener Versammlung nicht vertreten gewesen zu sein. * — Die 3. Klasse der 133. kgl. sächs. Landeslottcrie wird am 7. und 8. März gezogen. * — Im Februar 1848, also jetzt vor 50 Jahren, herrschte in unserem Erzgebirge grauenhafte Noth. Brod war fast schon ein Leckerbiffen. Die gewöhnliche Nah rung war Kleienmehl mit Lampenöl angemacht und die faule Kartoffel. Von Staatswegen wurden zum An denken an die Theuerung Medaillen geprägt. * — Die Besuchsskala der sächsischen Seminare im Jahre 1897 ist folgende: Rochlitz 218, Plauen bei Dresden 193, Löbau 192, Nossen 190, Grimma 189, Schneeberg 188, Dresden (Aletchersches) 181, Pirna 177, Zschopau 174, Auerbach 172, Bautzen (landst.) 171, Borna 167, Annaberg 161, Oschatz 159, Plauen i- V. 158, Dresden.Friedrichstadt 155, Waldenburg 149, Bautzen (kath.) 91 Schüler; Lehrerinnenseminar zu Callnberg 79, zu Dresden 115 Schülerinnen. WvlltUburg, 14. Februar. Gestern Sonntag Nach mittag kam xjne Zigeunergesellschaft von 7 Personen (4 Männer und 3 Frauen) nach Wolkenburg. Die Frauen waren in den Häusern sehr ausdringlich, wenn sie ein 10 Pfennigstück erhielten, spuckten sie aus und sagten: »Tinen lumpigen Nickel." Abends 10 Uhr kamen die Männer im Gasthose in Streit; darunter befand sich «n Taubstummer, welcher mit einem Messer einem seiner Compane einen tiefen Schnitt in die Hand beibrachte, woraus Schlägerei entstand. Heute Vormittag wurden alle 4 Mann durch den Peniger Gendarmen verhaftet nnd in das Amtsgericht Penig eingeliesert. — Die Stadtgemeinde in Grimma hat den ehe maligen Richtplatz daselbst an Privatleute verkauft. Dort sollen Häuser erbaut werden. Als man den Grund ausgrub, stieß man auf zahlreiche menschliche Gebeine, die von dort verscharrten gerichteten Verbrechern herrühren. Aus dem Sachsenlanve. — Im königlichen Residenzschloß zu Dresden be ginnen demnächst bereits die Vorbereitungen für den Empfang der vielen von auswärts angemeldeten Fürst lichleiten, welche au« Anlaß de« RegicrungS-Jubiläums be« Königs Albert nach Dresden kommen werden. So Werden z. B. die großen und kleinen Kaffeezimmer, die Reitschule und noch zahlreiche andere Räume mit elek trischer Beleuchtung auSgestattet werden. — Der Hausbesitzer August Robert Hennicke in VlkAa, ein Sonderling, hat den größten Theil seines Vermögens der Stadtgemeindc, der Gemeindediaconie tmd dem Frauenverein vermacht. — Für das erledigte Bürgermeisteramt in Meerane haben sich bi« jetzt 16 Bewerber gemeldet. — Zur Warnung sei folgender Fall mitgctheilt. Vom Schöffengericht in Limbach wurde ein junger Maler- gehilsc wegen Betrüge« zu 14 Tagen Gesängniß ver- urtheilt. Demselben spritzte bei der Arbeit Kalt in ein Auge, wodurch eine Entzündung hrrvorgerufen wurde, die jedoch bald wieder heilte. Trotzdem bezog der Ver letzte 10 Wochen hindurch Krankengeld, während er gleichzeitig der Arbeit wieder nachging. Die» kam heraus, er wurde zur Anzeige gebracht und zu der an geführten Gcfängnißstrafe verurtheilt. Alte»b«rg- 13. Februar. In nächster Zeit wird man hier Gelegenheit haben, zwei jetzt oft genannte Persönlichkeiten als Redner kennen zu lernen. Künftigen Sonnabend soll der national-sociale Agitator Pfarrer a. D. Göhre in einer öffentlichen Volksversammlung die Ziele seiner Partei darlegen, und im März wird der frühere Jesuit Graf v. Hoensbroech im hiesigen Zweig verein des Evangelischen Bundes sprechen. Wir ver säumen nicht, darauf besonders aufmerksam zu machen. — Der Centralausschuß der landwirthschaftlichen Vereine für das Herzogthum Altenburg hielt bisher alljährlich drei Sitzungen in Gera ab, weil diese Stadt für die Zu sammenkünfte am günstigsten gelegen ist. Von diesem Jahre ab soll jedoch die Maisitzung stets in einem alten- burgischen Orte, wo sich ein landwirthschaftlicher Verein vorfindet, abgehalten werden, und nur die October- und Januarsitzung soll noch in Gera stattfinden. Als erster Ort, welcher im Mai den Centralausschuß in seinen Mauern begrüßen wird, ist Roda in Aussicht genommen worden. Um die Mitglieder des betreffenden landwirth schaftlichen Vereins immer zu dieser Versammlung zahl reich heranzuziehcn, soll möglichst ein größerer, die Thä- tigkeit des Centralausschusses oder des deutschen Land- wirlhschaftsraths berührender Vortrag gehalten werden, während die rein geschäftlichen Berathungen in der Hauptfach; auf die Tagesordnung der Januar- und Octobersitzung aufzunehmen sind. Durch diese Einrichtung dürften die landwirthschaftlichen Vereinigungen des Her- zogthnms ein neues belebendes Moment erhalten. Deutscher Reichstag. 39. Sitzung vom 12. Februar 1898. 1'/4 Uhr: Zur Berathung steht der Etat der Schutzgebiete nebst dem Capitel Co lonialverwaltung des Auswärtigen Amtes. Abg. Hammacher (nl.): Da sich die Colonien doch mit der Zeit auf eigene Einnahmen stellen müssen, so empfehle ich dem Hause die Annahme einer Hüttensteuer. Solche directen Steuern einschließlich einer Einkommensteuer haben nicht nur finanzielle, sondern auch erzieherische Bedeutung. Es muß versucht werden, die Eingeborenen aus jede Weise der Cultur zuzuführen, zumal sich die versuchte Verwendung von Kulis m Ostafrika nicht nur als kostspielig, sondern auch als moralisch bedenklich herausgestellt hat. Die Orga nisation der Verwaltung muß so einfach als möglich fein unter Verwendung der eingeborenen Häuptlinge. In sani tärer Hinsicht sowie für gute Fahrwege muß Sorge getragen werden. Was die Deportationsfrage betrifft, so bedarf diese der sorgfältigsten Prüfung. Die Budgetcommission ist auch wohl zu abschließenden Prüfungen noch nicht zuständig ge wesen. Die einzige Kolonie, die für uns als Deportations ziel in Betracht kommen kann, ist Südwestafrika. Und da fit doch Leutwein, der sich gegen diese Idee geäußert hat, Autorität. Hierauf werden die dauernden Ausgaben für Ostafrika gebilligt. Bei den einmaligen Ausgaben für diese Colonic, Titel Usombara-Bahn, nimmt das Wort Abg. Richter (fr. Vp.): Der Referent der Vudgetcom- mission selber hat erklären müssen, es wäre besser, mit dem Bahnbau zu warten, bis Kohlen da wären. Der jetzigen Forderung von 72,000 Mk. zur Sicherstellung des Betriebes werden zweifellos Millionen-Forderungen nachfolgen. Dabei wird die Bahn auf lange Zeit eine Bedeutung nur für Sportzwecke haben. Weshalb überträgt man nicht der deutsch- ostafrikanischen Gesellschaft die Kosten für diese Bahn? Oder doch mindestens die Kosten für das jetzige Provisorium, wenn dasselbe wirklich nur ein Provisorium sein soll. Einstweilen ist das alles Zukunftsmusik; fest stehen nur die hohen Aus gaben, deren Erfolg aber zweifelhaft ist. Wenn es sich um eine deutsche Bahn, d. h. eine Bahn in Deutschland handelt, so würde man viel schärfer darauf sehen, daß die Bahn sich renlirt (Rufe links: sehr richtig!). Besser wäre es noch, man schickte die Gelder nach Shantung, statt nach Ostafrika. Colonialdirector Frhr. v. Richthofen: Die Frage, ob die Bahn gebaut, resp. unterhaltcn werden soll, wird noch sorg fältig geprüft werden. Ich hoffe aber jedenfalls, daß die Bewilligung der vorliegenden Summe und etwaiger späterer für den Ausbau der Usambara-Bahn die etwaige Bewilligung von Geldern für Bahnbauten in Shantung nicht beeinträch tigen wird. Abg. Graf Stolberg (cons.): Einstweilen handelt es sich ja nur um ein Provisorium, damit die Bahn nicht verfällt. Wir bewilligen daher diese kleine Summe, behalten uns aber unsre Stellung bezüglich künftiger Forderungen vor. Abg. Bebel (Socdem.): Ich muß mich durchaus gegen die Bewilligung eines so aussichtslosen Eisenbahnbaues wenden. Unterstaatssekretär Frhr. v. Richt Hofen: Ich wieder hole, daß sich die Reichsregierung selber ihre definitive Ent schließung über die Sache ja Vorbehalten hat, und jetzt nur bestrebt ist, den Verfall der Bahn zu hindern. Abg. Hammacher (nl.): Ich muß gleichfalls hervorheben, daß einstweilen nur, um alle Möglichkeiten offen zu halten, verhindert werden soll, daß die Bahn eine Ruine werde. Herr Richter unterschätzt die Entwickelung unsres Plantagen baues in Ostafrika zu sehr. Abg. Richter (fr. Vp.): Ich wiederhole, daß ich es für richtiger halte, die 72,000 Mk. werden von der ostäfrikanischen Gesellschaft selbst aufgebracht. Für die 6 Millionen, die der Gesellschaft einst für ihre ziemlich werthlosen Hoheitsrechte gezahlt worden sind, hat die Gesellschaft doch auch Verpflichtungen übernommen. Verkehr ist doch auf der Bahn garnicht, abgesehen von jenem berühmten Jagdzug, mit dem die Offizier« Sonnabends auf die Löwenjagd fahren. (Heiterkeit.) Abg. Bennigsen (nl.): Ich halte es behufs besserer Ver bindungen mit dem Innern für nothwendig, positiv vorzu- gehen. Andernfalls find Plantagen, etwas weiter von der Küste entfernt, nicht möglich. Das beste ist natürlich gute Wasserverbindungen und Fahrwege. Aber wenn, wie hier, eine Bahnverbindung besteht, so wäre es doch verkehrt, einen relativ kleinen Kostenbetrag zur Erhaltung dieser Verbindung zu scheuen. Auf eine Gegenbemerkung des Abg. Bebel erwidert Colonialdirector v. Richlhofen: Das plantagenfähige Land ist etwa 100 mal so groß, als das Land, das jetzt im Abbau ist. Es geht nicht nur ein einziger Jagdzug, wie Richter es nennt, sondern es gehen 2 Züge in der Woche und nach Bedarf noch mehr. (Heiterkeit links und Rufe: nach Bedarf!) Abg. Lieder (Ctr.): Meine Freunde können sich mit den Ausführungen der Abgeordneten v. Bennigsen und Graf Stolberg nur einverstanden erklären. Es handelt sich hier nur um ein Provisorium, um Erhaltung einer bestehenden Verbindung und um eine kleine Summe. Wir bewilligen sie, indem wir uns alle endgültigen Entschließungen Vorbe halten. Wir sichern den Fortbetrieb der Bahn auf ein Jahr. Abg. Paasche (nl.) verbreitet sich über die Entwickelungs fähigkeit des Ertrages der Kaffee-Plantagen. Abg. Richter (fr. Vrg.): Wäre das Bild, das unS der Abg. Paasche soeben gezeichnet hat, zutreffend, so würden doch die Interessenten selbst in ihre Tasche greifen. Darauf wird der Titel genehmigt. Der Etat für Kamerun wird ganz debattelos erledigt, ebenso für Togo. Beim Etat für Südwest-Afrika, einmalige Aus gaben für Wege- und Wafferanlagen, verbreitet sich Abg. Benoit (fr. Vrg.) über die Wasserarmuth des Lan des und über die Nothwendigkeit künstlicher Wafferanlagen. Das hat allerdings seine großen Schwierigkesten, und da möchte ich anregen, von ReichSwegen eine Commission dahin zu schicken behufs genauen Studiums der technischen Fragen. Landeshauptmann Leutwein: Es ist nicht ganz richtig, daß es dort kein Wasser giebt und ganz unrichtig ist es, daß es keine Seen und Teiche dort giebt. Es finden- sich solche sogar in dem schlechtesten Theile des Landes, in Damara. Richtig dagegen ist, daß es mit Brunnen allein nicht geht, sondern daß im Interesse des Ackerbaues Stauanlagen noth wendig sind. Wollen Sie noch eine Reichscommission hin- fchicken, so mag das ja geschehen, aber die Verhältnisse sind schon von einer Commission geprüft. Auch an Holz fehlt es nicht, an Motoren haben wir Windmotoren. Für Acker bau ist das Damara- und Herero-Land nicht ausfuhrfäbig: wohl aber für Viehzucht und Mineralien. Es können auch sehr wohl Hunderttausend durch Ackerbau dort existiren. Ich sehe nicht ein, weshalb das nicht ebenso gut 5er Fall sein soll, wie im Kaplande, wo die Verhältnisse analog sind. Der Titel wird genehmigt. Für Fortführung von Eisenbahn und Telegraph von Swakopmund nach Wind- hök werden 1 Million Mk. gefordert. Abg. Lieber (Ctr.) betont, daß dieser Bahnbau begonnen wurde ohne Zustimmung des Reichstags, obwohl dieser noch versammelt war. Die Regierung habe auch in der Commission anerkannt, daß Indemnität nachzusuchen sei und daß die Nach- suchung erfolgen solle, wenn der Rechnungshof sich mit der Sache befaßt haben werde. Schon jetzt hat die Commission anerkannt, daß es sich hier um einen außerordentlichen Fall handelt, weshalb denn auch die Commission den Etatstitel zu bewilligen vorschlägt. Ich empfehle ebenfalls die Be willigung unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß für die Ausgabe im laufenden Etasjahr die Indemnität nachge sucht wird. Abg. Richter (fr. Vp.) bemängelt, daß hier schon ein« zweite Million gefordert wird, nachdem die erste außeretats mäßig verausgabt worden sei. Man sollte sich doch endlich sagen, daß trotz aller der vielen für Südwestafrika schon verausgabten Millionen das ganze Land nichts werth sei. Und da baut man der Rinderpest halber noch diese Bahn. Es scheint fast als sei die Rinderpest nur der äußere Anlaß für diesen Bahnbau. Wenn 800,000 Rinder erhalten ge blieben sind, so liegt das aber nur an dem Kochschen Mittel. Jetzt schon eine neue Rate zu bewilligen heißt doch, sich in Engagements einlassen, welche zu dem Werthe der Colonie in gar keinem Lerhältniß stehen. Colonialdirector v. Richlhofen: Hätte ich vorausgesehen, daß Geheimrath Koch seine wichtige Erfindung gegen di« Rinderpest machen würde, so hätte ich vielleicht meine Zu stimmung zu dem Bau der Bahn nicht gegeben. So aber mußt« ich möglichst auf Zuhilfenahme der Eisenbahn vorgehen, wollten wir nicht die Colonie preisgeben. Abg. Graf Stolberg widerspricht den Darlegungen Richlers über den Werth der Colonie. Der Regierung kann man nur dankbar dafür sein, daß sie die Bahn gebaut und dadurch eventuell die Einwohner und die Schutztruppe vor dem Hungertode bewahrt Hal. Major Leutwein: Die Colonie ist entwickelungsfähig. Ich kann Ihnen das jetzt nicht nachweisen, ich muß sie bitten, es zu glauben. Für die Bahn dankt der Colonialverwaltung das ganze Schutzgebiet und hofft, diesen Dank auch auf den Reichstag ausdehnen zu dürfen. Abg. Hammacher (nl.) äußert sein Einverständniß zu dem Bau der Bahn. Major Leutwein wiederholt seine Ueberzeugung, daß die Colonie dem alten Vaterlande lohnen werde, wann? DaS müsse abgewartet werden. Abg. Richter erkennt die Verdienste des Majors Leut wein um die Colonie an, aber gerade wer solche Opfer für ein Unternehmen gebracht, ist selten unbefangen genug zu einem richtigen Urtheil. Abg. v. Kardorsf (ft. cons.) hat festes Zutrauen zu der Enlwickelungsfähigkeit der Colonie und spricht dem Landes hauptmann Leutwein seinen Dank aus. Das Gleiche lhut Hammacher (nl.). Darauf wird der Titel genehmigt, ebenso der Rest des Etat«. Montag 1 Uhr: Concursordnung, Etat der Zölle und Verbrauchssteuern. Schluß */«6 Uhr. Vermischtes. Allerlei. Bei dem russischen Minister des Aeußeren Graf Murawjew ist ein Uebergang von Wind pocken in echte Blattern constatirt. Das Allgemeinbe finden ist gut. — Für Abhaltung von Nationalfesten auf dem Niederwald bei RüdesheiM bewilligten die Stadt verordneten Wiesbadens eine jährliche Beisteuer von 4000 Mk. — Heftige Erdstöße wurden in mehreren Orten längs der Lahn verspürt; die Möbel und Bilder schwanklen. — Weil sie zur Ermordung des Zaren Nikolaus durch Flugblätter ausgereizt haben, sind die Ruffen Burtzew und Wirzbecki vom Londoner Polizei gericht zu 18 bezw. 2 Monaten Zwangsarbeit verurtheilt worden. — Von Briganten entführt wurde in der Um gegend von Girgenki (Sizilien) der Sohn eines Be sitzers, seit geraumer Zeit wieder der erste Fall des feit