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täglich «it Ausnahme tz« Tag« »ach Sann- und Festtagen. Atwahme von Inseraten für die nächster- 'cheinende Nummer bis BormittagS ^,11 Uhr ?^"^ntsvrei« beträgt vierteljähr- Pf«, monatlich LS Pf. w Pf. Inserat« pro Zell« U- Pf-, für auswärt» 1ü Pf. und Val-enbnrzer Anzeiger. Filialen: in AttstadNvaldenburz bei Herrr Otto Förster; in Lallen b«rg kei prn.Srr um: : - wirk« Fr. Herm. Richter; in Kaufuugea bei Herrn Fr. Janaschek; iu Langenchursdors b« Herrn H. Stiegler; in Peuig bei Herrn Ai^ Helm Tadler; in Wolkenburg bei Herr« Herm Wildenhain; in Ziegelheim bet Herr« Eduard Arsten. s-rnsprech„ Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstein-Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. — .M 109. Dienstag, den 12 Mai 1908. der öffentlichen Meinung vielfach als ein unwirtschaftlicher und ungerechter zurückgewiesen worden. Auch die Verbündeten Regierungen haben zu dem Beschluß eine ablehnende Stellung eingenommen. Was zu viel ist, ist zu viel. Und das Ueber- maß der Forderung rächt sich. Die Regierungen werden dem ganzen Gesetzentwurf ihre Zustimmung versagen, sodaß die Handlungsgehilfen für die ersten sechs Wochen ihrer eventuellen Krankheit nicht nur nicht aus zwei Quellen Be Die über London erfolgte Reise des Staatssekretärs des Reichskolonialamts Dernburg nach Südwestafrika ist mit dem Wunsche der deutschen Reichsrcgiernng in Verbindung gebracht worden, von England die Walsischbai gegen irgend ein andres deutsches Territorium auszutauschen. Deutschland will aber die Walfischbai nicht, nicht einmal geschenkt. Deutsch land muß seinen Blick auf Swakopmund richten, wo der deutsche Fleiß und Unternehmungsgeist schon eine schöne große Stadt auf den kahlen weißen Sand gezaubert hat, und wo unsere Technik auch den Hafen schaffen wird, der Swakopmund zur stolzen Landeshauptstadt iin nördlichen Deutsch-Südwestafrika erheben wird. kommenden Tage die Majestäten nach Wiesbaden. Von dem Wiener Fürstentag kommt immer noch mancher^ Der Verteidiger des Fürsten Eulenburg, Justizrat Wronker, der wiederholte Konfereuzen mit dem in Untersuchungshaft befindlichen Fürsten in der Charitee hatte, legt, wie er einem Vertreter des „Berl. Tagebl." mitteilte, Wert auf die Fest stellung, daß er den Fürsten für absolut im Vollbesitze seiner geistigen Kräfte halte. Justizrat Wronker fügte hinzu, daß, wenn der Fürst im Laufe des Verfahrens etwa geistig er kranken sollte, er als Verteidiger natürlich dieser Tatsache Rechnung tragen würde. Ueber den Fürsten Eulenburg in der Berliner Charitee berichtet die „Nordd. Allg. Ztg.": Der Fürst und sein Leib diener Josef haben je ein Zimmer. Ein Vorzimmer, das den Zugang zu diesen beiden bildet, ist ständig von einem Kriminalbeamten besetzt. - Die Beamten, die sich ablösen, werden in der Charitee verpflegt. Eine solche Bewachung ist sonst bei Untersuchungs- oder Polizeigefangenen nicht üblich. In anderen Fällen begnügt man sich damit, die Krankenwärter darauf aufmerksam zu machen, daß sie einen Gefangenen vor sich haben. Fürst Eulenburg wird, wie alle Kranken, von den behandelnden Aerzten regelmäßig besucht. Sein Allgemeinbefinden ist leidlich, die Schmerzen aber sind groß. Das kranke Bein hat bei der Fahrt besonders ge litten. In einem Krankenautomobil hätte der Fürst einen schmerzlosen Transport haben können, er lehnte es jedoch ab. Die Fürstin hat Zutritt zu dem Kranken. Sonst must jeder Besuch besonders zugelassen werden. Der Beschluß des Reichstags, wonach erkrankten Hand lungsgehilfen für die ersten sechs Wochen ihrer Krankheit nicht nur der gesetzliche Bezug ihres Gehaltes von Seiten ihres Arbeitgebers, sondern auch derjenige von Kranken- und Unfallversicherungsgeldern zustehen soll, so daß sie besser Waldenburg ist Inhaber. Waldenburg, am 9. Mai 1908. Königliches Amtsgericht. Auf dem Blatte 34 des Handelsregisters, betreffend die Firma Bertha Herold in Waldenburg, ist heute verlautbart worden: Die Firma lautet künftig: Bertha Herold Nchfl., Jnh.r Hans Siegesmnnd. Die bisherige Inhaberin Bertha Amalie verchel. Herold ist ausgeschicden. Der Kaufmann Hans Emil Siegesmund in Witterungsbericht, ausgenommen am 11. Mai, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 764 MW reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstavd -j- 19° 6. (Morgens 8 Uhr fi- 16,5« 0. Tiefste Nachttemperatur -j- 12° 6.) Feuchtigkeits gehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 43°/,. Taupunkt -j- 7« 6. Windrichtung: West. Niederschlagsmenge in den letzten 48 Stunden bis früh 7 Uhr: 8^ Lu» Daher Witterungsaussichten für den 12. Mai: Halbheiter. züge schöpfen, sondern auch nicht einmal die gesetzliche Garantie der Gehaltszahlung erhalten. Die Handlungsgehilfen werden daher an der übergroßen Fürsorge ihrer Freunde wenig Ge fallen finden, und diesen für die Zukunft selber Mäßigung, empfehlen. Die beiden Abgesandten des marokkanischen Gegensultans Mulay Hafid, Sidi Mohammed bei, Hafis und Ben Abdel Kader ben Nis Tafi, die am Sonnabend in Berlin ange kommen und im Bellevue-Hotel am Potsdamer Platz abge-- stiegen waren, sind vom Legationsrat Qr. Freiherrn von Langwerth-Sinneern, früher Legationssekretär in der marok kanischen Hafenstadt Tanger, empfangen und haben diesem ihre Wünsche vortragen können. Es handelt sich natürlich um eine unverbindliche, private Aussprache, deren Inhalt auch der französischen Regierung mitgeteilt wird. Ob daraus Resultate sich ergeben werde», muß sich ja zeigen. Der „Köln. Ztg." wird aus Marokko telegraphiert, man rechne allgemein mit dem Siege Mulay Hafids, sein Bruder, der Sutan Abdul Aziz, werde überhaupt nicht mehr gefürchtet. Das neue Reichsvereinsgesetz tritt am Freitag dieser Woche in Kraft. In ihren Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz setzt die bayrische Regierung den vielumstrittenen Sprachcnparagraphen außer Kraft. Die Regierung von Elsaß-Lothringen ordnete an, daß bei den Verhandlungen in öffentlichen Versammlungen der Mitgebrauch der französischen Sprache ausnahmslos zugelassen sein soll. Da auch den herstellungsarbeiten Verwendung: gewaltige Kräne, Feld bahnen und elektrisches Licht. Der rote Sandstein zum Bau wurde wie beim Kyffhäuserdenkmal an Ort und Stelle ge funden; an der Nordseite des Burgberges konnte er aus einem Steinbruche gewonnen werden. Dieses natürliche Bau material gibt der Hohkönigsburg jenen vollen warmen Ton, der an das Heidelberger Schloß erinnert. Möge das herrliche Bauwerk nach dem Wunsche Kaiser Wilhelms ein neues Bindeglied werden zwischen dem Elsaß und dem Reiche. Politische Rundschau. Deutsches Reich« Der Aufenthalt unseres Kaisers in Donau-Eschingen als Gast des Fürsten von Fürstenberg hat am heutigen Montag sein Ende erreicht, ebenso hat die Kaiserin auch Straß burg im Elsaß verlassen. Beiden Majestäten ist der Auf enthalt auf Korfu, wie der Augenschein lehrt, recht gut be kommen. Der Kaiser sieht recht gebräunt aus und schreitet mit strammem Soldatenschritt aufrecht einher. Heute Nach mittag erfolgt die Ankunft der hohen Herrschaften in Karls ruhe zum Besuche des Großherzogs und der Großherzogin von Baden. Es findet großer Empfang statt. Mittwoch Mittag wird dann, wie bekannt, die Einweihungsfeier der wiederhergestellten Hohkönigsburg bei Schlettstadt stattfinden. Ueber den bei dieser Gelegenheit abzuhaltendcn Festzug wird, noch mitgeteilt, daß er de» Einzug der Gebrüder Schweick-'! Hardt und Sickingens darstellen soll, als sie die Burg 1533 von dem kaiserlichen Vogt übernahmen. Ein Herold spricht, einen Prolog und dann rückt der Zug, der aus nahezu 300 Personen, Rittern, Reisigen, Lanzknechten, Geschützen, Troß ¬ wagen besteht, in die Burg ein, in der hierauf viel Scherz stehen als ihre gesunden Kollegen, ist mit Recht vow und Spiel getrieben wird. Nach der Besichtigung der Burg! ' " - - - wird im Rittersaal gespeist. Ueber Straßburg reisen am. Nachklang, der von Interesse ist. Kaiser Franz Josef, der sich andauernd bester Gesundheit erfrent, hat der deutschen Kaiserin ein Aquarell geschenkt, auf dem ein Teil des Parks von Schönbrunn dargestellt ist. Der Rahme» trägt in Brillanten den Namenszug Kaiser Franz Josefs und ein Goldtäfelchen mit dem Datum: „7. Mai 1908." Der Pnnzessin Viktoria Luise hat der Kaiser seine Photographie k .^Erschrift geschenkt. Ein Teilnehmer an der Festtafel berichtet über eine Szene, die alle Anwesenden tief ergriffen hat. Als Kaiser Wilhelm II. seinen Trinkspruch beendet hatte, schüttelte er dem Kaiser Franz Josef die Hand. Dieser, augenscheinlich von seinem Gefühl übermannt, umarmte den deutschen Kaffer und küßte ihn innig dreimal auf die Wange. Der greise Jubilar war sichtlich gerührt, dankte in bewegten Worten dem Bundesgenossen und schüttelte ihm wiederholt die Hand. Alle Gäste an der Hoftafel, etwa 100 Personen, waren Von der Szene tief gerührt; vielen standen die Tränen in den Augen. ^Waldenburg, 11. Mai 1908. In Gegenwart des Oberhauptes des deutschen Reiches wird die auf des Kaisers Anregung aus dem Schutte neu- erstandenc alte Hohcifftaufenburg im Elsaß, die Hohkönigs burg, jetzt feierlich eingeweiht werden. Die Veste, im drei ßigjährigen Kriege zerstört, ist in ihrer machtvollen Höhe von rund 800 Metern über dem Meere ein Wahrzeichen deutscher Kraft und Herrschaft im Reichslande, und darum ist es müßig, wenn jetzt ein Streit darüber entstanden ist, ob die Burg genau so, wie sie einst war, wicderhcrgestellt ist. Nicht auf Zinnen und Turm allein kommt cs an, son dern auf den Geist, den Charakter, der aus dem ganzen Bilde spricht, und der ist trefflich gekennzeichnet. Die Ruinen der Hohkönigsburg waren zuletzt im Besitze der Stadt Schlett stadt, die sie dem Kaiser darbrachte; mit Hilfe privater Auf wendungen, von Mitteln des Reiches und Elsaß-Lothringens ist dann der Bau zu Ende gebracht, und als Markstein deutscher Größe ragt jetzt die majestätische Burg in die Lande hinaus. Sie mag im Reichslandc darstellen, was am Rhein das Niederwalddenkmal bedeutet! Kaiser Wilhelm II. ist direkt aus dem Süden zum elsässischen Felsenhorst gekommen; wir denken, es wird dem Monarchen nicht anders ergangen sein, als es allen Besuchern der sonnigen, leuchtenden Mittelmeerländer ergeht, wenn sie zu Hause wieder deutschen Wald und deutsche Berge sehen. Mag es im Süden noch so prächtig sein, mächtiger spricht doch das Bild der Hermat. Schlicht breiten sich unsere Eichen-, Buchen- um Nadelwälder aus, aber sie reden mit Markiger Wucht von dem deutschen Wesen und der deutschen Art, und jeden Deutschen überkommt dabei die Empfindung, in diesem Boden wurzeln l u, Hun bist du zu Haus! Palmen, Lorbeeren und Orangen verklaren die Hänge und Täler des Südens, wir bewundern sie, aber, mögen sie gleich ein Ziel der Sehnsucht zeitweise bilden, sie halten uns doch nicht, Mir fühlen, eine dauernde Heimat muß ein deutsches Antlitz habe»! Die ragenden Burgen des Mittelalters umflutete der Schimmer der Romantik. Heute in unsere harten Tage den Zauber dieser Zeit wieder hineinzubringen, ist unmöglich, Dampf und Elektrizität, Kohle nnd Eisen beherrschen unser Zeitalter. Darum kann auch nicht mehr ein Volk und ein Staat nach den Empfindungen der Poesie geleitet werden, es ist stets mit der Wirklichkeit zu rechucn. Wohl aber kann man in Stunden der Ruhe in die Märchenwelt des Ideals schauen und sich in die Bilder vergangener Jahrhunderte ^rscnken, zur Anregung und Erholung. Kaiser Wilhelm IT 'fi vielleicht der lebende Fürst, der ain meisten Verständnis die einstig? romantische Zeit hat, aber er läßt sich von doch nicht maßgebend beeinflussen. Hat der Herrscher S- B. die Kemenate der heiligen Elisabeth auf der Wartburg erneuern lassen, so entspricht das einer charakteristischen Nei- gung, ab^. sxjg Werk jür das heutige Leben trägt nur die- " Rechnung, und das ist die Schaffung der deutschen Reichsflotte. Tatsche Reich steht in einer Periode gewaltigster Entwicklung der Arbeit, und sie ist es, die ihre Forderungen erhebt, sie und her Verkehr. Aus ragenden Burgen tyird nicht mehr der Werdegang des Lebens bestimmt, aber wir mögen uns ihrer freuen als Sinnbilder germanischer Kraft. r)ür den Wiederaufbau der Hohkonigsburg, der nach den Architekten Bodo Ebhardt in Grunewald bei so»»,'," folgte, hgbeil das Reich und Elsaß-Lothringen zu- ba f Mill. Mk. bewilligt. Aber auch der Kaffer nmnen Anvaffchatulle erhebliche Mittel hergegeben, Esmiu7i umere Ausschmückung der Burg. Alle der modernen Bautechuik fanden bei den Wieder-