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neues Beispiel. Ein alter Beamter, der dort im Ruhestand lebt, ist Pächter einer größeren Parzelle der vom Stadtrate verpachteten sog. Pflanzenbeete. Sämtliche Beeteinfassungen dieses Erholungsplätzchens hatte der „findige" Rentier mit mehr als 1000 „gefundenen" Bierflaschen, die der dortigen und allen Brauereien der Umgebung entstammen, eingefaßt. Am Donnerstag erschienen plötzlich Vertreter der verschiedenen Brauereien in Begleitung eines Polizeibeamten und beraub ten das Ruheplätzchen des übrigens in recht guten Verhält nissen lebenden alten Herrn in unbarmherziger Weise seines schönen und doch billigen Schmuckes. Ein gerichtliches Nach spiel dürfte noch folgen. Ans -em Sachsenlande. — König Friedrich August von Sachsen ist gleich unserm Kaiser ein feiner Kunstkenner und hält gleich diesem mit seinem Urteil in Kunstfragen nicht zurück, wenn ihm eine Aussprache geboten erscheint. Dabei richtet sich auch die m , Königs immer nur gegen die Sache, nicht gegen die Person. Bei der kürzlich erfolgten Eröffnung einer Dresdener Kunstausstellung gab der König bei dem von den Herren des Komitees veranstalteten Festesten seinem Mißfallen über das Geschehene Ausdruck. Einige Bilder, die ich ge sehen habe, so soll der König erklärt haben, waren entsetzlich und gehörten in eine Kunstausstellung nicht hinein, deren Protektor ich bin. Ich werde es mir überlegen, bevor ich uoch eininal das Protektorat über eine Kunstausstellung über nehme. Die Komiteeherren standen wie versteinert; aber schon am Tage darauf beschwichtigte der Monarch die Gekränkten, indem er ihnen mitteilen ließ, er bedaure seine in der Er regung gesprochenen Worte. — Auf das von der .konservativen und der national- liberalen Fraktion der 2. Ständekammer vereinbarte Kom promiß über die Grundlagen eines zukünftigen Wahlgesetzes haben sich insgesamt 70 konservative und nationalliberale Abgeordnete schriftlich und mündlich verpflichtet, so daß die erforderliche Zweidrittelmehrheit in der Kammer selbst ge sichert ist. Hierzu gehört nicht nur von der konservativen, sondern auch von der nationalliberalen Fraktion die weitaus überwiegende Mehrheit, und zwar treten ebenso Angehörige des rechten Flügels der Nationallibcralen unter der Führung von Schill und Schieck wie solche des linken Flügels unter "anahammer und Merkel für das Kompromiß ein. Die in dem Kompromiß aufgestellten Bestimmungen werden in der am Montag Nachmittag stattfindenden Sitzung der Wah!- rechtsdcputation der Regierung offiziell überreicht werden in der Absicht, daß diese Bestimmungen in Form eines Amende ments in die Regierungs-Vorlage eingearbeitet werden — Der in Leipzig tagende Verband deutscher Textil arbeiter beschloß die Einführung der Arbeitslosen-Unterstützung für Verbandsmitglicder. Zu diesem Zwecke wurde der Ver bandsbeitrag um 10 Pfg. pro Woche erhöht. Die Unter stützung soll je nach Klassen 2^ bis 9 Mk. pro Woche be tragen. Die Arbeitslosenunterstützung, sowie die Erhöhung der Beiträge sollen am 1. Oktober d. I. in Kraft treten. — Mit dem Beschluß des Stadtrates und der Stadtver ordneten in Plauen, die Leichenzüge durch die Stadt in Wegfall zu bringen, erklären sich die Militärvereine Plauens nicht einverstanden. Sie haben beschlossen, gegen den Be schluß vorstellig zu werden, damit die alte Sitte der Kame raden- und Vcteranen-Beerdigung erhalten bleibt. — Gestern Sonntag hielten die deutschnationalen Hand lungsgehilfen innerhalb des Bezirks der Kreishauptmannschaft Chemnitz in Meerane ihre diesjährige Tagung ab. Kurz "ach 11 Uhr Vormittags wurde die angekündigte öffentliche Versammlung eröffnet. Herr Karl Förster, Vorsitzender der Meeraner Ortsgruppe, begrüßte die in großer Zahl erschiene nen Gäste und Mitglieder und erteilte dann Herrn Otto Wege aus Leipzig das Wort zu seinem Vortrage über das Thema "Lehrlingswescn und Frauenarbeit im Handelsgewerbe." Die Ausführungen des Redners fanden lebhaften Beifall. Nach dem Vortrage sprach im Namen des Rates der Stadt Meerane Herr Stadtrat vr. Görner freundliche Worte der Begrüßung und wünschte den Verhandlungen besten Erfolg. An der freien Aussprache beteiligten sich die Herren Direktor Schlund-Meerane und Prokurist Gerold-Chemnitz. Alsbald nach der gemeinsamen Mittagstafel, um 3 Uhr Nachmittags, begannen die Verhandlungen des Bezirkstages. Zunächst sprach Herr Arno Müller aus Chemnitz über das Thema: «Welche Unterrichtsknrse können in der Ortsgruppe einge richtet werden?" Alsdann erstattete der Bczirksvorsteher, Herr Wilhelm Eberhard aus Chemnitz, den interessanten Jahresbericht. Als Ort für den nächsten Bezirkstag wurde Hohenstein-Ernstthal gewählt. uf dem Heimwege von der Nachtschicht betrank sich Wehrmann aus Auerbach bei Zwickau in Gesellschaft vcm Kameraden in Schnaps bis zur Sinnlosig keit. seine Begleiter trugen ihn auf dem Heimweg erst eine Strecke, : ann fuhren sst jhu auf einem Karren bis zum Stadt gut und legten ihn dort auf einen Strohhaufen. Hier blieb er von Vormittags bis Abends 6 Uhr liegen, bis ihn seine Frau auf einem Wagen heimbrachte. Wenige Tage später starb Wehrmann an einer Lungenentzündung, die er sich jedenfalls bei dem langen Liegen im Freien geholt hat. Die Behörde hat eine Untersuchung eingeleitet. Der Befund er gab, daß eine Vergiftung mittels Schießpulvers vorliegt, das dem Manne zwei Arbeitskollegen in einem dortigen Restau rant m zwei Schnittgläser Schnaps geschüttet hatten. Der Anstifter zu dieser rohen Tat ist verhaftet worden. —' I" eigentümlicher Weise suchte eine 24jährige böhmische Arbeiterin in Annaberg den Tod: sie stürzte sich von dem etwa 20 Meter hohen Felsen der Sandgrube am Pöhlberge auf das Steingeröll herab, wo sie Von Steinbrucharbeitern j schwer verletzt aufgefunden wurde und ins Stadtkrankenhaus gebracht werden mußte. — Während der letzten Gewitter trat in Hirschstein starker Hagelschlag (Eisstückchen bis zu Haselnußgröße) auf, der namentlich der Obstblüte -strichweise empfindlichen Schaden zugefügt hat. Zwei Kühe der Gelbhaarschen Wirtschaft wurden von einem Blitzstrahl getroffen und mußten auf der Stelle geschlachtet werden. Altenburg, 10. Mai. Se. Hoheit der Herzog, hatte, da ihn die Trauer uni den entschlafenen Herzog Ernst I. ver hinderte, an den Wiener Jubiläumsfestlichkeiten teilzunehmen, an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich einen drahtlichen Glückwunsch gerichtet, worauf aus Wien ein in herzlichen Worten gehaltenes Antwort-Telegramm auf dem hiesigen Residenzschlosse eintraf. — Auf der Durchreise nach Franzens bad begriffen, weilte Ihre Hoheit die Prinzessin Eduard von Anhalt auf kurze Zeit auf dem Herzog!. Residenzschlosse. — Eine eigenartige Schaustellung veranstaltet jetzt auf zwei Wochen der Ausschuß zur Errichtung eines Gedenksteins für die in Südwestafrika gefallenen Altenburger Landsleute. Es handelt sich dabei um eine Anzahl Gedenkmalsentwürfe, die aus den Kunstwerkstätten der Bildhauer Carl in Leipzig, Dietze und Pech von hier, Wandschneider in Charlottenburg und Zeißig in Leipzig hervorgegangen sind. Die Ausstellung der acht Entwürfe, welche samt und sonders modelliert sind, findet im Schauladen gegenüber des Reichspostamtes statt. — Gestern begann hier die drei Tage währende Bundesversammlung des Sächsischen Stenographen-Gaubundes Einigungssystem Stolze- Schrey, womit eine stenographische Ausstellung verbunden ist, die gestern Nachmittag eröffnet wurde. Am Abend fand eine Sitzung der Bundesvertreter statt, deren Zahl etwa ein halbes Hundert ausmachte. Nach einer Reihe von Berichten erfolg ten die Wahlen. Zum Bundesvorsitzenden wurde an Stelle des Buchhändlers Biering in Leipzig Emil Hartisch in Plauen gewählt. Lehrer Müller in Dresden wurde zum Ehrenmit- gliede ernannt. Wo die nächste Bundesversammlung abzu halten ist, darüber konnte man sich noch nicht schlüssig wer den. Am Wettschreiben, das heute früh um 9 Uhr begann, beteiligten sich gegen 300 Personen, am Wettlesen etwa 50. In der öffentlichen Hauptversammlung begrüßte Stadtrat Pierer die Erschienenen namens der Stadt, und Redakteur Max Bäcker aus Berlin hielt einen Vortrag über das Thema: Die deutsche Einheits-Kurzschrift. Nach der Versammlung fand ein gemeinsames Mahl statt, worauf man die Stadt besichtigte und im Herzog Ernst-Walde 6 Erinnerungsbäume pflanzte, wozu eine Bank gestiftet wurde. Konzert, Sieges verkündigung und Festball werden den Abend beschließen. Morgen dagegen soll die Aktienbrauerei und das Herzog!. Residenzschloß besichtigt und am Nachmittag eine gemeinschaft liche Wagenfahrt in den Herzoglichen Staatswaldungcn unter nommen werden. Ein gemütliches Beisammensein auf dem Plateau bildet am Abend den Schluß der Bundesversamm lung. Vermischtes. Allerlei. Die Berliner Brandstiftungen haben wieder nachgelassen. Der Erfolg wird einer Maßnahme der Polizei zugeschrieben, die mehrere tausend Häuser abwechselnd über wachen läßt. — Bei einem Bäckereibrand in Neudamm im Bezirk Frankfurt a. O. kam ein Dienstmädchen in den Flammen um. Ein Geselle und zwei Lehrlinge haben lebensgefähr liche Brandwunden erlitten. — In einer Baugrube zu Westend bei Berlin wurden drei Arbeiter verschüttet. Einer erstickte, ein anderer wurde tödlich, der dritte schwer verletzt. — Drei 17jährige Burschen, die am 10. April den Geld briefträger Arndt in Halle a. S. auf dem Bestellgang mit Chloroform zu betäuben, niederzuschlagen und zu berauben versuchten, wurden unter Berücksichtigung ihrer Jugend zu 9 bis 15 Monaten Gefängnis verurteilt. — Der wegen des Mordes auf dem Staudenhof bei Schmiedeberg in Schlesien zum Tode verurteilte Gutsbesitzer Klein und sein Schwager, der Landwirt Bergmann, wurden zu lebenslänglichem Zucht haus begnadigt. Das Opfer war der alte Vater des Klein. — In Straßburg wurde die 13jährige Tochter eines Kantinenwirts von Zwillingen entbunden. Das Mädchen verweigert jede Auskunft. Ein Bruder des Mädchens und ein Matrose wurden in der Angelegenheit verhaftet. — Der Münchener Erpresser Imhof, ein wegen Unterschlagung entlassener Postbeamter und zuletzt Bauarbeiter, wurde am Sonnabend in Münzenburg verhaftet. Wie mitgeteilt, war Imhof wohl von den Söhnen des Kommerzienrats Ludowici, gegen den sich die Erprefsungsversuche richteten, erkannt wor den, doch war ihm die Flucht gelungen. — Der Maibock im Münchener Hofbräuhause wird bald versiegt sein. Einige Fässer hebt man bis zum Fronleichnamstag auf. Bisher hat man 1400 Hektoliter und dazu 185,000 Paar Würste, 40 Zentner Tellerfleisch, eine Million Brezeln und eine Un menge Radieschen vertilgt. — Eilige Akten sollte ein Bote im Berliner Oberverwaltungsgerichtsgebäude nach einem anderen Saal bringen. Die Herren warteten und warteten, aber der Ersehnte kam nicht. Man entdeckte ihn im Fahr stuhl, der versagt hatte. Die Feuerwehr mußte ihn erst be freien. — Durch den Einsturz des Daches der neuen Stadt halle in Görlitz, in der die schlesischen Musikfeste und andere Veranstaltungen abgehalten werden sollten, sind vier im Innern arbeitende Stuckateure getötet, 16 mehr oder minder schwer verletzt. Die Hilfs-Arbeiten begannen sofort nach der Katastrophe, konnten aber leider nicht alle Verschütteten mehr lebend in Sicherheit bringen. Die Dachkonstruktion des Baues, der vom Professor Sehring in Charlottenburg bei Berlin ausgeführt wird, war schon beanstandet, wurde dann verstärkt und hat nun doch nicht ausgehalten. Der Bau führer Naumann ist unter dem Verdacht der Fahrlässigkeit verhaftet. Der Erbauer äußerte sich dahin, daß seines Erach tens in der Konstruktion, die auch zweimal behördlich geprüft sei, kein Fehler liegen könne. — Von dem Sofienturm im kaiserlichen Schloßpark von Zarskoje Selo in Rußland stürzte sich die Generalin Mörder, eine am Hofe sehr beliebte Dame, herunter, weil die Aerzte ihrer am Typhus schwer darniederliegenden siebzehnjährigen Tochter Lilian eine Lebens frist von nur noch 24 Stunden gesetzt hatten. Das junge Mädchen starb auch innerhalb dieser Zeit; von dem grauen vollen Tode ihrer Mutter hatte sie nichts mehr erfahren, da sie besinnungslos dalag. — Große Ueberschwemmungen wer den aus Ungarn gemeldet. Mehrere Menschen ertranken. — Schon wieder ist ein Teil des alten historischen Bacharach ein Raub der Flammen geworden. In der Nacht zum Sonnabend entstand in einem Hause Feuer, welches sich binnen kurzer Zeit derart verbreitete, daß 6 Wohnhäuser, 2 Scheunen und 1 Schlachthaus vollständig eingeäschert wurden. Der Schaden ist bedeutend, aber zum Teil durch Versicherung gedeckt. Auffallend ist, daß an der nämlichen Stelle vor Jahresfrist bereits ebenfalls 6 Gebäude einer Feuersbrunst anheimfielen und ebenso vor 2 Jahren. Telegramme. Dresden, 11. Mai. Auf einem Motorboote de« Dres dener Rudervereins ereignete sich am Sonnabend gegen 9 Uhr Abend« oberhalb von Blasewitz eine Keffelexplo- siou. Zwei der Insassen sprangen in« Wasser, ein dritter blieb in dem brennenden Boote. Der Motor arbeitete noch eine Zeit lang und trieb dann stromab wärts. Da« Boot wurde schließlich aufgehalteu und an« Land gesetzt. Da man befürchtete, daß der noch in dem Boote befindliche Beuzinapparat explodieren würde, wurde da« Boot unter Wasser gesetzt. Der Kaufmann Henke ist bei dem Unfall ertrunken, feine Leiche konnte noch nicht gefunden werden. Berlin, 11. Mai. Der bereit« mehrere Male wegen Gewalttätigkeiten bestrafte Steinsetzer Ernst Hirt in der Wolliner Straße fing vor kurzem mit seiner Mutter Streit an, und wollte sie dabei die Treppe hinabstürzeu. Als ein jüngerer Bruder der alten Frau zn Hilse kam, zog der ältere ein Messer und brachte ihm mehrere Stiche bei. Einer derselben traf die Lunge und blut überströmt brach der junge Mann zusammen. Der Ver letzte wurde in« Krankeuhau« gebracht, wo er nicht ver nehmungsfähig darniederliegt. Der Täter ist flüchtig. Görlitz, 11. Mai. Baumeister Sehring, der gestern wegen de« Einsturzes der Mufikhalle eingetroffen ist, wurde gestern Nachmittag verhaftet. E« ist in der Ver nehmung festgestellt worden, daß der aussichtsführende Baumeister Kämpfer bereit« auf eine leichte Verbiegung der Dachträger aufmerksam gemacht hatte. Ein noch größere« Unglück ist dadurch verhütet worden, daß kurz vor dem Einsturz mehrere Dresdener Stukkateure mit der Arbeit aufhörteu und abgereist waren. Die Auf räumungsarbeiten werden von der Feuerwehr fortge setzt, um die zwei verschütteten Stukkateure Engmann- Dresden und Fleischer-Dresden auszufinden, bis jetzt waren alle Bemühungen vergeblich. Für heute find Pioniere kommandiert worden. Alle Schwerverletzten find im Krankenhause, die Leichtverletzten in ihren Wohnungen. Die bei der Katastrophe ums Leben ge kommenen Stukkateure find sämtlich Familienväter. Wien, 11. Mai. Das 18jährige Straßenmädchen Rosa Goldstein ist mit dem Geschäftsdiener Josef Karp schinoschew, dem sie Geld verweigerte, in Streit gera ten und mit einer Zuckerschnur erwürgt worden. Dem Morde ist ein wilder Kamps vorausgegangen. Der Mörder stellte sich selbst der Polizei. Auf seine Spur hätte sonst nichts geführt, da ihn niemand im Hause kannte. Als die Tat entdeckt wurde, hatte ihn nie mand bemerkt, auch von einem Streit war nichts ge hört worden. Budapest, 11. Mai. In Felsoscuns griff eine Volks- menge da« Pfarrhaus an und verletzte den Pfarrer lebensgefährlich, weil er einen pauslavistisch gesinnten Kaplan abgesetzt hatte. Die Gendarmerie wurde von der erregten Bevölkerung bedroht und zur Flucht ge zwungen. Militär ist zur Wiederherstellung der Ord nung requiriert. Rom, 11. Mai. Der „Vita- zufolge wird der Besuch de« Zaren beim italienischen König demnächst tatsäch lich ftattfiuden. Dasselbe Blatt drückt in einem längeren Artikel den Wunsch aut, daß feindselige Kundgebungen gegen den Zaren unterbleiben müßten. Rom, 11. Mai. Die syndizierten Sozialisten hielten gestern ein Meeting ab, um ihre Solidarität mit den ausständigen Landarbeitern der Provinz Parma z« be kräftigen. Mehrere Redner befürworteten nach längerer Aussprache eine direkte Aktion zu Gunsten der Aus ständigen. Das Meeting verlief ohne Zwischenfall. Die Lage im Ausstandsgebiet selbst ist unverändert. Die Eigentümer beschlossen, die eingelaufenen Vorschläge der Streikenden betreff» Wiederaufnahme der Arbeit von neuem abzulehuen. Rom, 11. Mai. Der Fiuanzminister glaubt, für das nächste Etattjahr einen Ueberschutz von 40 Millionen Lire Voraussagen zu können. Wie verlautet, beabfich- t,gt d,e Regierung diesen Ueberschuß zu außerordent lichen Krieg«-und Marinezweckeu zu benutzen. Rom, 11. Mm. D,e Einwohner von Acirrale und Catan,« haben infolge heftiger Erdstöße ihre Wohnungen Obwohl zahlreiche Häuser eingestürzt find, sind Menschenleben doch nicht zu beklagen. Truppen befinden sich an Ort und Stelle. Konstantinopel, 11. Mai. Die Entsendung des fran zösischen Kriegtschiffes „Vaustor- nach Zuguudak hängt nur indirekt mit der Herakleafragc zusammen. Ver dächtige türkische Mariuesoldate» plünderten im Hafen ein französische« Magazin und verletzten die Angestell ten. Die Pforte sicherte die Bestrafung der Schuldige« und eine angemessene Entschädigung zu. Beide« ist jedoch bis jetzt noch nicht erfolgt. Athen, 11. Mai. Die Berliner Sänger langten mit dem Lloydschiff „Bayern- nach vorzüglicher Fahrt gesteru Mittag im Pträu« au. Sie wurden von der deutschen Kolonie im Vereiu«hau« empfangen. Abends fand eine Serenade im königlichen Schloß statt. Tanger, 11. Mai. Eine starke Kuudschafterkoloune unter dem Befehl de« Obersten Moinier, die am 4. Mai morgen« 4 Uhr in der Richtung aus M'Quarpo abgegaugen war, um eine Abteilung abzuholen, welche eine Station errichtet hatte, wurde vou den Mdra» kas und den Achas angegriffen. Oberst Moinier