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Der Handwerker werde Kgl. Kämmerer, voraussichtlich am 5. April in Innsbruck Kapitel 35, 73, 74, 76, 78, 81 und 82, vom Nechenschafts- Jn der Reichsduma sprachen sich bei der zweiten Lesung! Versammlung nach einem Schlußwort des Herrn Knappe ge- Töpfermeister Sieber und Bürgermeister Kretschmer teilnahmen, gab der Vortragende die gewünschten Auskünfte, worauf die Werker sich diesen Fonds dienstbar machen kann. Zum Schluffe erklärte er noch die Vorteile von Maschinengenoffen schaften, welche die Uebernahme großer Aufträge und Im Jahre 1906 betrug über die Rückzahlungen ist er auf weniger als ler-, Buchbinder- und viele andere Maschinen viel leichter, billiger und als durch Handarbeit. Die Ursache, nicht in kleine Städte gingen, läge Arbeit ohne Maschinen nicht zusage, mit deren Hilfe leistungsfähiger und beliefen sich auf 281,232,165 Mk. der Uebcrschuß der Einzahlungen 322/, Mill. Mk.; im Jahre 1907 17 V, Mill. Mk. zurückgegangen. Parteien notwendig wäre. Auch an dieser stimmung glaubt man nicht zweifeln zu Mehrheitsparteien jenen Entwurf bei der tischen Lage als den einzig möglichen Weg in dieser Session ein Wahlrecht zustande zu — Mit der Erwerbung des Rittergutes daß unsere Handwerker in der Regel aller Maßnahmen, ihnen zu helfen, wenig Interesse entgegenbrächten. Es sei unrich tig, wenn sie sagen: wir brauchen keine Maschinen. Unser Wirtschaftsleben verlange Maschinenarbeit. Namentlich Tisch- zur Belagerung Rabats planen. Der Streit mit den Spaniern wegen Machtüber schreitungen bei Tetuan ist noch nicht vollständig beigelegt. Bei dem Vertreter des Sultans Abdul Aziz in Tanger führte darüber eine Deputation der in Betracht kommenden Kabylen- schloffen wurde. Eine Zusammenstellung der verschiedenen Genoffenschaftsarten für die einzelnen Handwerkszweige kam zur Verteilung. Bei Beginn der Sitzung teilte der Vor sitzende Buchdruckerelbesitzer Kästner die Aufnahme zweier Mitglieder, sowie verschiedene Eingänge mit. *— Bis Ende 1907 war die Zahl der Sparkassen im Königreich Sachsen auf 350 gestiegen. Bei allen Kassen zusammen betrug die Summe der im vorigen Jahre ge machten Einzahlungen 298,538,440 Mk., die Rückzahlungen Elektrizität als Betriebskraft geboten werden. Redner emp fahl Errichtung von Zentralstellen zum Einkauf von Maschinen, da nur so die Erfahrungen mit dem Betriebe der Maschinen in der Praxis der Gemeinsamkeit nutzbar gemacht werden könnten. Auch der Frage der Beschaffung der nötigen Mittel und des Kredits, sowie der Ratenzahlung trat Redner näher. Frankreich. Die Franzosen geben jetzt selbst zu, daß ihre zahlreichen bungsfläche entstanden, und das ist bedenklich genug. Rußland. der Vorlage entnehmen wir: Die 25 Pfennig-Münze wird wesentlich zu einer Vereinfachung des Zahlungswesens im Kleinverkehr beitragen, nachdem ein 20 Pfg.-Stück nicht mehr existiert. Eine dein 25 Pfg.-Stück verwandte Münze gibt es in vielen Ländern. Das neue Geldstück wird nicht aus Silber, sondern aus Nickel hergestellt, damit es nicht zu klein wird. Es soll die Größe eines 20 Mark-Stücks erhalten. Die Silbermünzen unter 2 Mk., die Nickel- und die Kupfer münzen sollen fortan die Inschrift „Deutsches Reich" auf der Adlerseite tragen, damit die Schriftseite mit der Wert angabe entlastet wird. Der Entwurf bestimmt drittens, daß die Außerkurssetzung von Münzen jederzeit vorgenommen werden kann, wenn sie erforderlich ist, also ohne Gesetz. Die alten 50 Pfennig-Stücke werden allmählich sämtlich ein gezogen werden, nachdem für 100 Millionen Halbmarkstücke geprägt sein werden. Endlich sind in dem Entwürfe neue Be stimmungen aufgenommen über die Ausübung der Münz polizei. Darin werden die Rechte des Bundesrats festgelegt, den Gefahren zu begegnen, welche die betrügerische Ver wechselung mit fremden Münzen oder mit inländischen geld ähnlichen Spielmünzen mit sich bringen. *— Als eine Delikatesse aus dem Gemüsegarten gilt den Amerikanern der Zuckermais, eine Pflanze, die bei uns nahe zu unbekannt ist. Die kleinen Kolben dieser Maisart werden in Salzwasser gekocht, und die Körner durch Abknuspern mit etwas Butter gegessen. Das Gerücht ist außerordentlich schmackhaft und sehr nahrhaft. Die jungen Pflanzen wer den in Frühbeeten oder im Gewächshause ähnlich wie die Tomaten, herangezogen und Mitte Mai als kräftige Topf pflanzen ausgesetzt. Wer sich für diese amerikanische Deli katesse interessiert, findet Näheres darüber im praktischen Rat geber für Obst- und Gartenbau, der in Frankfurt a. O. er scheint und jedem auf Wunsch gern kostenlos zugeschickt wird. *— Eine Zählung der Arbeiter wird am 1. Mai er- schließlichen Zu sollen, da di- derzeitigen poli- betrgchte-6 noch bringen. Klingenberg hat Arbeiten könnten durch besser hergestellt werden daß so viele Gesellen! darin, daß ihnen die könne sich infolge dessen die Prinzessin Anna Pia Monika in Empfang nehmen und auch an größeren Arbeiten beteiligen. Redner behandelte nach München geleiten, von wo sie nach Leipzig gebracht Dresden kein sehr gutes Geschäft gemach!. Das Rittergut wurde seinerzeit von der Stadt für 'V Million Mk. ange kauft, und zwar sollte cs zu einem Genesungsheim eingerich tet werden. Es hat sich aber herausgestellt, daß das Klima in der dortigen Gegend für diese Zwecke viel zu rauh ist und daß hierfür nur die eigentlichen Sommermonate in Be tracht kommen würden. Für das Jahr 1907 sind die Ein, bericht die Kapitel 17, 18 und 19. Eine kleine Etatüber schreitung bei der Lotteriedarlehnskasse wurde anstandslos genehmigt. Sie beschloß weiter, die Petition des Komitees für Verbindung der Flöhatalbahn mit der Muldentalbahn, soweit sich das Gesuch auf den Bau der Strecke Neuhausen- Neuwernsdorf-Deutschgeorgenthal bezieht, der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen, im übrigen aber auf sich be ruhen zu lassen und die Petition der Gemeinde Rüdenau und Genossen um Erbauung einer Sekundärbahn von Olbern hau oder Kupferhammer-Grünthal nach Rüdenau auf sich beruhen zu lassen. Schließlich bewilligte die Kammer für den Umbau der Leipziger Bahnhöfe eine vierte Rate mit 5,465,000 Mk. und für die Baulichkeiten auf dem Bahn hofe Chemnitz eine sechste Rate mit 2,865,000 Mk. Nächste Sitzung Mittwoch 11 Uhr. — Die 2. Kammer setzte am Dienstag Nachmittag 4 Uhr die Debatten über die Schulreformanträge der Nationallibe ralen und Freisinnigen fort. — Zum gegenwärtigen Stande der Wahlrechtsreform wird den „L. N. N." aus Dresden gemeldet, daß nunmehr, nach dem die Nationalliberalen sich endgültig gegen den neuen Hohenthalschen Vorschlag ausgesprochen haben und für diesen infolgedessen die Aussichten auf eine Zustimmung der Zwei drittelmehrheit der Kammer vollkommen geschwunden sind, ein einheitliches Wahlrecht mit Pluralsystem aller Wahrschein lichkeit nach als das künftige sächsische Landtagswahlrecht zu betrachten sein dürfte. Dem Vernehmen nach soll bereits ein Entwurf ausgearbeitet und den Fraktionen zugegangen sein, von dem man die Zustimmung der Majoritäten, sowohl der Konservativen wie der nationalliberalen Fraktion erhofft. Die Verständigung über den neuen Entwurf glaubt man bis zum Ablauf des Urlaubs des Staatsministers Grafen Hohen- thal herbeiführen zu können, so daß dann nur noch die Zu stimmung der Regierung zu dein Kompromißentwurfe der folgen. Den Unternehmern der in Frage kommenden Be triebe und Anlagen werden Zählformulare zugestellt werden. *— Die sogenannte „geschlossene Zeit" beginnt am Mon tag nach dem Sonntag Latäre, in diesem Jahre also mit dem 30. März. Aus dem Sachsenlan-e. — Im Auftrage des Königs wird Exzellenz von Criegern, stämme Beschwerde. Es wurde ihr geantwortet, sie sollteil Lieferungen und die Beteiligung an Submissionen ermög- ihre Posten an der Grenze verstärken und ihr Gebiet gegen > lichen. In der sich anschließenden Debatte, an welcher die gewaltsamen Einbruch schützen. Es ist also eine neue Rei- Herren Schlossermeister Kirchhof, Tischlerobermeister Wildeck, des betreffenden Gesetzentwurfs wiederum verschiedene Redner gegen die geforderte Umwandlung der russischen Gesandtschaft zu Tokio in eine Botschaft aus. An der Annahme der Vor lage ist gleichwohl nicht zu zweifeln. In der russischen Regierung soll ein umfassender Per sonenwechsel bevorstehen. Nach dem Rücktritt des Marine ministers Dikow erwartet man die baldige Amtsenthebung des Kriegsministers Rödiger, sowie diejenige des Ministers des Auswärtigen v. Iswolski. Es handelt sich dabei zu nächst jedoch nur um Gerüchte. England. In Cannes ist der frühere englische Minister Herzog von Devonshirx im 75. Lebensjahre verstorben. Er war einer der bedeutendsten und liebenswürdigsten Männer in der kon servativen Partei Englands; er trennte sich später von den Konservativen,, weil er Gegner des Schutzzolls , war, und wurde Führer der freihändlerischen Unionisten. Aus dem Muldentale. ^Waldenburg, 25. März. Ein namentlich für unsere Handwerker höchst interessanter und wichtiger Vortrag wurde gestern Abend im hiesigen Gewerbeverein geboten. Der Ober meister der Tapezier-Innung zu Leipzig, Herr C. I. Knappe, Vorsitzender des Landesverbandes von Handwerker-Genossen schaften im Königreich Sachsen, sprach über Maschinenbe schaffung für Handwerker. Redner verwies zunächst darauf, Die Franzosen geben jetzt selbst zu, daß ihre zahlreichen Weiter behandelte er die Errichtung von Wanderausstellungen, Meldungen von dem Schwinden der Macht und des An- : von Kursen über Maschinenbehandlung und verwies schließ sehens Mulay Hafids unbegründet waren, daß der Anhang lich auf die seitens der Staatsregierung dem Handwerker zu des Gegensultans vielmehr fortwährend wächst, und daß einem billigen Zinsfüße zur Verfügung gestellten Mittel von Parteigänger Mulay Hafids von Fez aus einen Kriegszug' 2 Millionen Mark, von denen bisher leider nur wenig Ge- ! brauch gemacht worden sei. Besonders machte er hierbei auf die Mittel und Wege aufmerksam, durch welche der Hand- auf Grund seiner großen Erfahrung auf genossenschaftlichem wird. Der König wird dann bei der Rückkehr von seiner Gebiete nun die Frage, wie der Handwerker sich die Maschinen' Seereise dort mit ihr zusammentreffen und am 9. April mit dienstbar machen könne und führte in dieser Beziehung die! ihr gemeinsam nach Dresden fahren. Erfolge einer Werkgenoffenschaft in Osnabrück an, hierbei! — Die 1. Kammer trat am Dienstag Vormittag 11 Uhr besonders auch auf die Vorteile hinweisend, die durch die zusammen und bewilligte zunächst vom laufenden Etat die Unterhaltungsteil. 20) ging Schrader? Im Bureau des Kriminalkommissars Eckhoff standen Personen in lebhaftem Gespräch zusammen. Es war drei acht Der ungleichmäßige Schritt — das geringe Nachschleifen des einen Fußes — das harte Ausstößen des Stockes, und jetzt das kurze, bekannte Räuspern — — das konnte kein anderer sein als der Niethardt I Der totgeglaubte Niethardt — — und Lüttge behielt recht, Lüttge, der Irene Mensch, der nicht an den Tod seines Herrn hatte glauben wollen! Fast laufend erreichte die Frau, die Vorhalle — und da stieß sie einen Freudenruf aus — am Fuß der Haupttreppe, ein wenig gebückt, augenscheinlich recht angegriffen, stand der verschwundene Besitzer des Hauses, der Bauunternehmer Niethardt! Er hatte schon die Hand auf das Geländer gelegt, und wieder da!" „Was — was sagen Sie?! wo er : noch kehrten in die Wohnung führte. Ald der Portier die Entree betrat — Lüttge hatte alle Schritte auf der Treppe. Kriminal-Novelle von Paul Weise. (Fortsetzung.) Schon wollte Sie auf ihn zulaufen, um ihm beizustehen, da fiel ihr ein, daß der Lüttge ihr erzählt, wie peinlich seinem Herrn der Gedanke sei — jemand im Hause könne von seinen seltsamen, nächtlichen Irrwegen erfahren. So setzte sie nur schweigend ihren Leuchter hin und eilte, den Lüttge zu wecken. Der Bureaudiener mußte fest schlafen, es dauerte eine ganze Weile, bis er aufwachte, obgleich sie in ihrer Aufre- gung heftig genug an seine Tür klopfte — dann streckte er den Kopf aus der Türspalte und fragte verschlafen — „Was > aus dem Mantel zu helfen. ! Gleich darauf kam er heraus, zog die Tür hinter sich zu und winkte schweigend den Portier herbei. — „Nun sehen Sie nur mal —" flüsterte er bekümmert und zeigte ihm gedreht, und er sah, wie sich der Diener im Schlafzimmer^ bemühte, seinem augenscheinlich äußerst angegriffenen Herrn j den total beschmutzten, braun karierten Havelock — wohl gewesen sein mag —?! Wenn er man nicht krank wird!" Damit schloß er hinter Quentin die Entreetür und zu seinem Herrn zurück. — Sie hörte ihn eilig Umherwirtschaften, dann kam er heraus gestürzt und lief ihr voran über den Hof. „Irren Sie sich auch nicht, Frau Quentin, ist er es denn wirklich?" „Na — ich werde doch den Herrn Niethardtcn kennen — da können Sie sich beruhigen!" „Hab' ich's nicht immer gesagt?" hörte sie ihn aufgeregt stammeln, er eilte so, daß sie ihm kaum zu folgen vermochte. Als sie die Vorhalle betraten, schlug die Türglocke an —; während die Frau zur Haustür eilte, um zu öffnen, lief Lüttge hinter seinem Herrn die Treppe hinauf. Es war Quentin; sein sanft gerötetes Gesicht war wenig geistreich, als ihn seine Frau mit der Neuigkeit empfing — dann aber Vertrieb sie ihm den leichten Nebel, der über seinen Geisteskräften lag, vollständig, und er eilte hinter dem Diener her. Lüttge hatte seinen Herrn vor der Entreetür getroffen, Quentin hörte noch, wie er ihn begrüßte und den Zurückge- als sie ihn jetzt anrief, wandte er den Kopf und nickte ihr . kurz zu, winkte aber abwehrend mit der Hand, ohne im lang- Türen offen gelassen — war schon das elektrische Licht an samen Hinaufsteigen inne zu halten. Sehr langsam ging es — man sah, daß er sich kaum noch aufrechterhielt. ist denn los —?" . . „Kommen Sie doch nur, Lüttge — Ihr Herr ist ja Uhr morgens. Na, der Lüttge triumphierte wohl, daß er recht behalten, „Das stimmt, Herr Kommissar! Verdenken kann man's ihm ja niA — schließlich war er doch der einzige, der einen Schlüssel zur Hintertür hatte — freilich, Sie, Herr Kommissar, haben den Mann ja trotzdem nie i» Verdacht gehabt?" „Aber Sie, Schrader — nicht wahr?" sagte Eckhoff. „Das kann ich nicht leugnen —" Eckhoff nickte, „Sie haben eben nicht bemerkt, daß der Mann linkshändig ist." Schrader sah überrascht auf. — „Donnerwetter — das ist niir gar nicht aufgefallen — also deshalb —" »Jawohl — Sie erinnern sich — der Unbekannte be schrieb die Tat ausführlich — der Mörder hob den rechten Arm mit dem Beil, und so weiter Ich habe das in Erinnerung behalten, denn er fuhr weiter fort: mit der Linken drückte er sein Opfer nieder. Nahm man also an, daß das Verbrechen, das der Geheimnisvolle meldete — überhaupt begangen war — so konnte man auch der Be schreibung der Ausführung Glauben schenken. So kam es, daß ich den Lüttge für unschuldig hielt." Er schwieg eine Weile, dann sagte er ernst: „Dagegen muß ich gestehen, mit dem jungen Ullrich ist es mir ergangen wie Ihnen, Berger, und das Benehmen des jungen Mannes bestärkte mich nur in meinem Verdachte. Bei ihm war wenigstens ein Motiv zur Tat vorhanden — der Bauunternehmer war ihm bei seiner Werbung um Fräu- leiu Grumpenbergh im Wege! Als dann aber die Unter suchung des Küchcnbcils, das Sie uns verschafften, Berger, nichts ergab, und auch Ihre Nachforschungen wegen des Tuchfctzens nichts erwiesen, was den jungen Mann hätte belasten können. — — Sie waren in seiner Kammer, ohne daß Fräulein Ullrich es merkte?" Berger nickte mürrisch — er war immer schlechter Laune, wenn seine Schlüffe nicht stimmten. „Während sie bei dein Alten Ivar. Der Havelock hing gleich hinter der Tür, aber der Fetzen stammte nicht von ihm." (Fortsetzung folgt.)