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nahmen aus dem Herrensitz mit 56,413 Mk. eingestellt wor den, während die Ausgaben sich auf 49,280 Mk. belaufen. Der Ueberschuß beträgt also nur reichlich 9000 Mk. — Ein erschreckendes Bild, wie oft mit dem Gelde anderer Leute gewirtschaftet wird, ergeben die Verhandlungen vor dem Leipziger Landgericht gegen den des betrügerischen Bankerotts angeklagten Kaufmann Conrad Grau, die noch nicht beendet sind. Mit Weibern, Spiel und Wetten hat der Mann sein schönes Geschäft ruiniert und das Geld seiner Gläubiger in unglaublich leichtfertiger Weise durchgebracht. —- Das bekannte Variete-Theater und große Konzert-, Ball- und Vergnügungsetablissement „Wintergarten Schönau" bei Chemnitz kommt am Sonnabend, 28. März, zur gericht lichen Zwangs-Versteigerung. Das Etablissement ist auf rund 600,000 Mk. geschätzt. Mit diesem bestehen in Chemnitz drei große Vari^te-Bühnen. einer Sitzung des Vorbereitungs-Ausschusses für Veranstaltung einer Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Chemnitz wurde ein Verein auf rechtlicher Grundlage gegründet. Uebereinstimmend sprach man sich dahin aus, daß es lediglich eine sächsische Industrie- und Gewerbe-Aus stellung werden solle, in der auf das sächsische Kunstgewcrbe besondere Rücksicht zu nehmen sein würde. An die Sprtze des neu gegründeten Vereins wurden gewählt die Herre» Stadtverordneten Liudner als 1., Landtagsabgeord- neter Paul Kickelhayn als 2. und Kunstglasereibesitzer Jacobi "is 3. Vorsitzender. — Der Sächs. Landcskirchenchorverband hält am 23. April seine Hauptversammlung in Chemnitz ab, in der über das Thema „Der protestantische Kirchenbau und die evangelische Kirchenmusik" verhandelt werden soll. Den Vortrag hierzu hat Kantor Biehle (Bautzen) übernommen, während Geh. Hofrat Prof. Gurlitt das Korreferat zugcsagt hat. — Am Dienstag Mittag kurz vor 12 Uhr wurde in Pinnen ein auf dem Dach eines dreistöckigen Fabrikgebäudes beschäftigter Leitungsaufseher namens Wagler von einem Schwindelanfall ereilt und stürzte ab. Der Unglückliche, welcher schwere Verletzungen erlitten hatte, verstarb eine Stunde nach dem Todessturz. Wagler war 38 Jahre alt und kinderlos verheiratet. .... - Die Vorsitzenden und Syndizi der sächsischen Gewerbe kammern hielten unter Leitung der Gewerbekammer Plauen j B. als derzeitigem Vorort eine außerordentliche Konferenz ab. Dieselbe beschäftigte sich zunächst mit dem Plane des Verbandes sächsischer Handwerker- und Gewcrbevereine, in Waldheim mit Unterstützung der Regierung eine dauernde Ausstellung von Maschinen und Werkzeugen für das Klein gewerbe zu veranstalten. Die Konferenz faßte nach eingehen der Aussprache folgenden Beschluß: „Die sächsische Gewerbe kammerkonferenz erklärt, daß eine dauernde Ausstellung von Arbeits- und Kraftmaschinen für Handwerker in der Weise, wie sie vom Verbände sächsischer Handwerker- und Gewerbe- an- Er aus Er um- dem Vereine geplant ist, eine Förderung der Gewerbekammern nicht erfahren kann. Die Konferenz erachte es vielmehr als eine Aufgabe der Gewerbekammern, von Zeit zu Zeit in ihren Bezirken auf Ausstellungen von Maschinen und Werk zeugen für das Handwerk und Kleingewerbe hinzuwirken und derartige, von anderer Seite unternommene Ausstellungen für kleinere Kreise zu fördern bezw. zu unterstützen. Die Errichtung Von dauernden, für das ganze Land bestimmten — Die städtische Einkommensteuer in Kohren ist infolge erhöhter Schulfordcrungen in diesem Jahre um 50 Prozent in die Höhe geschnellt, und zwar wird sie nach 120 Prozent der Staatseinkommensteuer erhoben werden. — Für den Bahnhofsumbau in Falkenstein werden noch in dieser Saison als erste Rate 150,000 Mk. verlangt. Der Maschinen-Ausstellungen hält die Konferenz überhaupt nicht für zweckmäßig." — Am Montag gegen Abend entstand in einer Villa in der Bornemannstraße in Meerane eine Ofenexplosion, die einen großen Meißener Kachelofen im Werte von 300 Mark dis auf den Sockel zertrümmerte und in dem betreffenden Zunincr mehrfachen Schaden am Mobiliar anrichtete. Per lonen sind nicht zu Schaden gekommen. — Der Kirchgemeinde Meerane sind von einer Freundin der Kirche in hochherziger Weise zwei prachtvolle massiv- silberne Leuchter gestiftet worden, wodurch die dortige Stadt- kirche wiederum um einen herrlichen Schmuck bereichert ist. — Der in Werdau in der äußeren Plaueuscheu Straße ansässig 56 Jahre alte Zimmcrmeister Johann Ferdinand Scheffel wurde am Sonntag Vormittag von einem schnellen Tode ereilt, indem er beim Stiefelanzichen von einer Herz- lähmung befallen wurde, worauf er sofort tot niedersank. ' Seit ungefähr 14 Tagen wird der in Werdau sässige 59 Jahre alte Klempnermeister Leich vermißt, hat sich unter Mitnahme eines Geldbetrags heimlich seiner Wohnung entfernt und ist noch nicht zurückgekehrt, scheint infolge hochgradiger Nervosität ziel- und planlos herzuirren. Bis jetzt waren alle Nachforschungen nach Manne ohne Erfolg. . . ^"städtischen Wasserwerk in Burgstädt ist seit kurzem - M angebracht worden, durch der dortigen Polizeiwache die jeweilige Ver- Ncichspost h'att?^'^ angezeigt wird. Die Kaiserliche ^-7 k i). . stattet, daß die Stadt die Telegraphen- """ In b-»»- . "7 n H a. d. Einen bei Bernstadt fand der Gartenb sitz > c er einem alten Schuppen beim Aus- schachtcn ei cv civ 81 alte Silbermünzen. Einige haben dre Große c ü fmarkstn^n und Talern, die kleineren Stücke find ungefähr o groß wie ein Zehnpfennigstück. Alle swd 'wch gut erhalten; sie stammen jedenfalls aus dein 15. Jahrhundert. " ganze Bahnhofsumbau dürfte über eine Million Mk. kosten. Die mit der Stadt Falkenstein eingeleiteten Verhandlungen nahmen einen befriedigenden Abschluß, so daß noch in diesem Jahre mit dem Umbau begonnen werden kann. — Auf dem Konkordiaschachte in OelsnitZ i. E. wurden durch einen zu Bruch gehenden Abbauort die Häuer Hänel aus Hohndorf und Leichsenring aus Niederwürschnitz ver schüttet. Ersterer konnte erst nach 22 Stunden als Leiche aus den Bruchmassen hervorgezogen werden, letzterer wurde lebend gerettet. — Für die Erweiterung des Bahnhofs Adorf sind in den Staatshaushalts-Etat für 1908/09 900,000 Mk. als dritte Rate eingestellt. Die Finanzdeputation L der 2. Kammer beantragt, diese Summe zu bewilligen. — Nachdem am 21. Dezember 1907 beim Trauerläuten anläßlich des Todes der Königin-Witwe Carola die Meßglocke in Geyer zersprungen war, hat der König zur Instand setzung bezw. Vervollständigung des Geläutes der im Umbau begriffenen dortigen Kirche eine Spende von 500 Mk. aller- gnädigst zu bewilligen geruht. Altenburg, 24. März. Se. Majestät der deutsche Kaiser reiste heute im Sonderzug mit der Kaiserin, dem Prinzen August Wilhelm, der Prinzessin Luise und einem größeren Gefolge hier durch, ohne jedoch zu halten. Der Zug bestand aus elf Wagen und zwei Lokomotiven. — Se. Hoheit der Herzog empfing in diesen Tagen den Oberbürgermeister Geh. Regierungsrat Oßwald mit dem Stadtvermessungsingenieur Brandenburg zum Vortrage über die städtischen Bebauungs pläne. Dem Stadtbaurat Elberling ist die Herzog Ernst- Medaille verliehen worden. — In Ausführung eines dahin gehenden Landtagsbeschlusses hat das Herzog!. Ministerium dem Lehrer Tollert in Gera, als dem Vorsitzenden der Ver einigung zur dauernden Schmückung und Erhaltung deutscher Kriegergräber bei Beaumont, mitgeteilt, daß mit Genehmigung Sr. Hoheit des Herzogs der Vereinigung zum Verfolg ihrer Zwecke, insbesondere zu den Kosten der Errichtung von Ge denksteinen, ein einmaliger Beitrag in Höhe von 1000 Mk. aus der Staatskasse überwiesen werden soll. Zur Zahlung dieser Summe ist die Hauptfinanzkasse bereits angewiesen worden. Im Anschlusse hieran sei sogleich mitgeteilt, daß die Entwürfe zu den Denkmälern der Kaiserlich Deutschen Botschaft in Paris zugestellt worden stnd, damit diese für die Vereinigung die Genehmigung zur Bauausführung einhole. Die Bauzeichnungen und Lagepläne sind vom Baumeister Bergner in Gera angefertigt worden. Nach Abschluß aller Vorarbeiten wird er an Ort und Stelle die Verhandlungen zu Ende führen. Vermischtes. Allerlei. Einblicke in das Geschäft einer Spielbank ge währt ein Prozeß, der in Brügge in Belgien gegen den Direktor Marquet vom Kursaal in Ostende stattfindet. Der Angeklagte soll sich gegen das Spielgesetz vergangen haben, weil er außer Roulette Baccarat zu spielen gestattete. Der Ostender Spielklub hat es auf fast 20,000 Mitglieder ge bracht und konnte 1906 nicht weniger als 80 Prozent Dividende verteilen. Marquet selbst soll in diesem Jahre einen Gewinn von 2,163,000 Fr. gemacht haben. Auf Be fragen erklärte er, daß auch ein Sohn des deutschen Kaisers unter angenommenem Namen dem Klub beitreten wollte, doch haben wir starken Zweifel an der Richtigkeit dieser Angabe. — Der Trick einer Diebin hat eine Familie in Mannheim um 2000 Mk. erleichtert. Die Spitzbübin vermietete sich als Dienstmädchen und stahl gleich die genannte Summe während der Abwesenheit der Herrschaft. Sie ist spurlos verschwunden. — In Batuco ist am Montag Abend eine Pulverfabrik in die Luft geflogen. Es heißt, daß mehrere Dörfer zerstört seien, auch eine Anzahl Menschen sollen um gekommen sein. Der Verlust wird auf drei Millionen Piaster geschätzt. — Gemäß einem Vergleich zahlen die Erben der in Genf verstorbenen Baronin Rothschild 2'/^ Mill. Fr. Erbschaftssteuer. — Im Bergwerk bei Kufstein in Nord tirol geriet ein Förderkorb mit zehn Bergleuten in den Bereich giftiger Gase. Drei Bergarbeiter sind bisher als Leichen geborgen worden. — Die Gemeinde Friedrichsfelde bei Berlin soll nach dem „Vorwärts" von einer Tiefbaufirma um mehr als 1 Mill. Mk. übervorteilt worden sein. Schmier gelder scheinen eine große Rolle gespielt zu haben. Von zuständiger Seite wird erklärt, daß die Ermittlung noch nicht abgeschlossen ist. — Der Rentner Meyer in Hannover, ein früherer Hofschneidermeister, erschoß am Dienstag seinen 20jährigen Sohn, einen Studenten, und sich selbst. Die einen vermuten plötzliche geistige Umnachtung, die anderen wirtschaftliche Verluste. — Am Freitag wird im Zuchthause zu Rawitsch in Posen gegen 16 Strafgefangene verhandelt werden, die der Tötung eines Zuchthäuslers bei einem Streit im Arbeitssaale angeklagt sind. 34 andere Gefangene sollen als Zeugen vernommen werden. Wegen der Gefährlichkeit des Transports von 50 Zuchthäuslern findet die Verhand lung im Zuchthause statt. — Ein Unglückstunnel bleibt der Mettlacher. Dieser Tage erst war er wiederhergestellt worden, worauf eine Probefahrt stattfand. Unmittelbar nach der Durchfahrt trat nach Trierer Blättern infolge Gesteins drucks neue Einsturzgefahr ein. Die Eröffnung des Mett lacher Tunnels ist daher vom 1. April auf den 1. Mai ver schoben worden. — Heftige Stürme wüteten an der portu giesischen Küste. Zahlreiche Schiffe sind gesunken, viele Leichen und Schiffstrümmer vom Meere ans Land gespült worden. — Ein Tornado richtete in einem Teile der nordameri kanischen Staaten Louisiana, Mississippi und Alabama große Verheerungen an. Auch Personen sind dabei umgekommen. — Bei dem Untergang des japanischen Dampfers „Matsu Maru" sind etwa 250 Menschen ertrunken. — Posener Blättern zufolge wurde in Bromberg ein Maschinenschlosser Dräger unter dem dringenden Verdacht verhaftet, der Straus berger Eisenbahnfrevler zu sein. — Im Nachtzuge Agram- Brod in Ungarn kam es zu einem heftigen Kampfe zwischen zwei Gendarmen und drei Dieben. Diese wollten einen allein reisenden Fahrgast ausplündern, wurden jedoch von dem zufällig im Zuge befindlichen Gendarmen überrascht. Zwei der Räuber sprangen aus dem Zuge, der dritte wurde verhaftet. — Steuerkrawalle fanden wieder in Spanien statt. In Malaga wurden mehrere Zollhäuschen in Brand ge steckt und Steine gegen Schaufenster und Straßenbahnwagen geschleudert. Ein Fahrgast wurde verletzt. TeiegraWMe. Burgstädt, 25. Mär, Der Rechtsanwalt Seiler ist nach Unterschlagung von über 20,000 Mk. flüchtig ge worden. Der Staatsanwalt hat einen Steckbrief hinter de« Flüchtigen erlassen. Die unterschlagenen Gelder sind bei einem Konkurs vereinnahmt worden. Seiler stammt aus Sayda i. E. Schönheide, 25 März. Gestern Abend brach im Glocke«» türm de« Schulgebäudes Feuer aus, das sich in kurzer Zeit über das ganze Schulgebäude ausbreitete. Nur die Bibliothek und die Lehrmittelsammlung konnten ge rettet werden. Berlin, 25 März. Der Abgeordnete Gröber nahm am Schluffe der gestrigen Plenarsitzung des Reichstags da« Wort und sagte: „In der Sitzung des Reichstags vom IS. März hat der Abg Erzberger in einer Rede über die Kolouialpolitik gesagt: „Der Eingeborene ist auch ein Mensch, ausgestattet mit einer unsterblichen Seele und zu derselben ewigen Bestimmung berufen wie wir." Nach Anhörung dieser Worte, die ich ausdrücklich her, vorheben will, verzeichnet der unkorrigierte amtliche stenographische Bericht: Unruhe und Zwischenrufe vo« der Jourualiftentribüve lebhafte Entrüstungsrufe au« der Mitte, Glocke des Präsidenten. An den lebhafte« Entrüstungsrufen au« der Mitte war auch ich beteiligt. Das Gelächter von der Journalistentribüne war so auf, fallend, daß ich mit anderen Kollegen den Eindruck gc« wann, es handle sich um eine Verhöhnung des Inhalt« der Ausführungen des Redners. Ich möchte hinza- füge», daß ich wenige Tage vorher, nämlich in der Abendsitzung vom 16. März, du-ch einen Zuruf vo« der Journalistentribüne gestört worden bin, einen Zu ruf, welcher vom Präsidenten gerügt wurde. Der steno graphische Bericht über die Sitzung vom 19. März be» ftätigt, daß solche Störungen von der Jourvalifte«- tribüne auch sonst wiederholt erfolgt sind. Wenn ich in Erinnerung an diese Vorgänge der letzten Zeit und angesichts des Ernstes der von dem Redner behandelte« Frage meiner Entrüstung über da« Gelächter einen un- parlamentarischen Ausdruck gegeben habe, so bitte ich um Entschuldigung. (Beifall.) Frankfurt a. M, 25 März Die Strafkammer ver urteilte den Arbeiter Adam Brünner, der sich am IS. Dezember im Stadtpark an einem vierjährigen Kinde vrrgangen hatte, nach langrr Verhandlung, zu der 35 Zeugen geladen waren, zu zwei Jahren Zuchthaus. Wien, 25. März. Ein Unteroffizier vom Deutschmeister» Regiment wurde wegen roher Mißhandlung jüdischer Rekruten, die vom Kriegsminister im Abgeordneten haus- bestätigt wurden, zu acht Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt. Wien, 25 März Wie der „N. Fr. Presse" gemeldet wird, ist im Arsenal von Messina ein neues Torpedo unterseeboot fertiggestellt worden, das in Gegenwart des deutschen Kaisers vom Stapel gelassen werden wird. Bozen, 25. März. König Friedrich August von Sachse« unternahm gestern Nachmittag mit der Prinzessin Pia Monica einen Ausflug auf der neu erbauten Paubirgel» Bahn. Abends nahm der König das Diner mit der Prinzessin im Hotel Habsburg ein. Die Abreise de« König» nach Genua erfolgt heute Nachmittag 3V, Uhr. Rom, 25. März Die offiziöse „Tribuna" bringt zum Kaiserbesuch einen geradezu begeisterten Leitartikel, wo rt« sie Deutschland und Kaiser Wilhelms beständige Freundschaft für Italien und die segensreichen Folge« der Tripelallianz hervorhebt. Rom, 25. März „Secolo" versichert, Kaiser Wilhelm werde am Donnerstag bei der Prinzessin Morodini speisen. Die Pacht „Hohenzollern" werde Venedig Frei tag früh verlassen, um nach Messina zu dampfen. Venedig, 25. Mär, Da« deutsche Kaiserpaar, das um 11 Uhr 30 Min. hier eintrifft, wird vom König in offizieller Weise empfangen. Au dem Empfange nehme« teil der Minister de« Aeußeren, Tittoni, die Admiralität de» See-Departements, Vie Stabsoffiziere des italieni sche« Geschwaders, der Präsekt der Provinz und der Bürgermeister von Venedig an der Spitze des Gemeinde» ra«s. Um 1 Uhr findet im königlichen Palaste Früh stück statt, zu dem auch Gras Mons und Minister Tittoni zugezogen werden. Nach dem Frühstück begibt sich das Kaiserpaar und die Prinzessin Viktoria Luise an Bord der „Hohenzollern" und wird das Schiff für den Nest deS Tages nicht mehr verlassen. Abend« '/,8 Uhr findet auf der „Hohenzollern" zu Ehren des Königs Galadiner statt, während dessen die städtische Kapelle auf der festlich beleuchteten Galleggianee vor der Kaiser» jacht konzertiere« wird. Am 26. d. fährt das Kaiser paar zu dem Lido und von da in» offene Meer. Da« Wetter ist gut, die Stimmung festlich. Unter großem Beifall spielte gestern Abend die Kapelle der „Hohen» zollern" aus dem MarkuSplatz, umgeben von einer grotzenMeuschenmenge. Der Bürgermeister von Venedig hat ein Manifest an die Bevölkerung erlassen, in welchem er das deutsche Kaiserpaar begrüßt. London, 25 Mä z Die heutigen Morgenblätter ver» öffentlichen die gestrige Rede des Fürsten Bülow. Nur wenige Blätter bringen bereits Kommentare. „Stan dard" schreibt: Ei« Teil der Rede bezweckt, die Ab sendung des Kaiserbrieses an Lord Tweedmouth zu rechtfertigen. Der Brief eines Monarchen, so meint Fürst Bülow, könne nicht al« ein Staatsdokumeut be zeichnet werde«, au« dem einzigen Grunde, weil er politischeFrageubehandrlt. Wir können diese Auffassung nicht teilen, sagt das Blatt, besonder« wenn e« sich um eine« Monarchen handelt, der über eine quasi absolute Ge, walt Krieg, und Frieden zu bestimmen, gebietet. DerKaiser ist von seiner persönlichen Gewalt so überzeugt, daß seine Worte und Gesten einem ganz bestimmte« Zweck entspreche«. Bezüglich der deutsche« Marinebauten scheint es uu«, daß Deutschland größere Ausgabe« macht, als es seiue Küsteuverteidiguug und sein See. haudel erheischt.