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mSchtigten entsprechend den Satzungen des Verbands den strikten Austrag Hütten, mit allen bürgerlichen Parteien Füh. lung zu nehmen. * — Unter dem Hühnerbestande des Gutsbesitzers Herrn Ernst Türschmann in KleinchurSdorf ist die Gcflügelcholera auSgebrochen. In diesem Jahre ist eine neue Pflanze in den Gärtnereien verbreitet worden, die großes Aufsehen erregt Hal und bald überall beliebt sein wird. Sie heißt Sommer- Cypresse (Loostiaf und ist nicht nur sehr leicht aus Samen zu erziehen, sondern auch sehr hart und widerstandsfähig. Tas Laub ist zierlich, feinzweigig, die Pflanze bildet ganz dicht geschlossene Walzensormen, hellgrün im Frühjahr und Sommer, und blutrot färbt sich das ganze Laub im Herbst. Die Wüchsigkeit und Stärke wird erklärlich, wenn man hört, daß die Sommcrcyprcffe mit der Gartenmeldc nahe ver wandt ist, mit der sie aber sonst keine Aehnlichkeit hat. Starke Pflanzen werden bis 1 w hoch. Wir finden in der neuesten Nummer deS praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau die Sommercypresse abgebildet, wie sie im Garten auf Rabatten steht, und wie sie im Tops gezogen aussieht; denn auch als Zimmerpflanze wächst sie. Es sind außerdem ausführliche Anweisungen über Aussaat, Kultur und Ver wendung gegeben, so daß eS jedem leicht sein wird, seinen Karten und sein Zimmer mit dieser wirklich höchst wertvollen Neuheit zu schmücken. Unseren Lesern wird auf Wunsch diese Nummer vom Geschäftsamt deS praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau in Frankfurt a. Oder kostenfrei zugesandt. Remse, 16. September. Im hiesigen Gasthose feierte heute der Militärverein von Remse und Umgegend sein 45. Stiftungsfest. Zur Ehre deS Vereins und zur Freude seiner Mitglieder hatten sich zahlreiche Ehrengäste eingefunden. Es waren erschienen die Herren AmtShauptmann Ebmeier, Bezirkskommandeur Major v. Estorfs nebst Adjutant, Haupt mann d. L. Straub u. a. m. Herr Vorsteher Kamerad Theyson begrüßte die erschienenen Gäste und Kameraden aufs Herzlichste und endete seine Rede mit einem Hoch aus unsern allverehrten König, in das die Anwesenden begeistert «instimmten. Auch Herr Amtshauptmann Ebmeier ergriff im Laufe des Abends das Wort, indem er den Mitgliedern besonder» warm ihre Aufgabe als Mitglieder eines Kgl. Militärvereins ans Herz legte. Er endete mit einem Hoch auf den Verein. Der Wirt, Herr Schirmer, hatte alles auf- geboten, um das Fest zu einem gelungenen zu gestalten. Küche und Keller boten nur Vorzügliches und die Bedienung ließ nichts zu wünschen übrig. Ein fröhliches Tänzchen hielt die Gäste und Kameraden noch einige Stunden zusammen. — Bei der Glavchauer Fahrkarten-Ausgabr wurde am Sonnabend ein falsches Einmarkstück angehalten, daS ein Uebergewicht von 0,75 Gramm hat. Tas Falschstück trägt daS Münzzeichen V, die Jahreszahl 1874 und ist sehr gut geprägt. — Die Stadt Zwickau besitzt eine Gemäldesammlung im Werte von 50,000 Mk., die jetzt im Kunstverein unter- gebracht ist und später in dem geplanten König Albert- Museum untergebracht und erweitert werden soll. Diese Sammlung soll nun gegen Feuersgefahr versichert werden. — Am Sonntag Nachmittag fand in Zwickau daS große Bergfest statt: Ein Festzug von über 500 Bergmännern in den Knappen-Uniformen der einzelnen Kohlenwerke, Gnomen, sowie 100 Bergschüler in ihrer eigenartigen Bergtracht mit Schulfahne, bewegten sich im festlichen Zuge durch die Stadt nach dem Ausstellungsgelände, wo Parade und bei Eintritt der Dunkelheit abermaliger Umzug mit brennenden Gruben» EicherhettSlampen und sodann großes Fest in der Haupt- festhalle mit bergmännischen Aufführungen folgten. Die Straßen waren beim Festzuge von Zuschauern dicht besetzt, die Ausstellung zeigte noch einmal Massenbesuch. Abends folgte das letzte große Feuerwerk. Am Montag Vormittag um 11 Uhr wurde der offizielle Schluß der am 31. Mai in Gegenwart des Königs eröffneten Ausstellung vollzogen. Dem feierlichen Akte wohnten die Behörden, Aussteller und viele geladene Ehrengäste bei. Der Vorsitzende des Ge- werbevereins, Herr Direktor Franke, richtete eine längere An sprache an die Anwesenden, in welcher er einen Ueberblid über den Verlauf der Ausstellung gab. Herr Oberbürger meister Keil teilte dann die Ernennung deS Vorsitzenden deS Ausstellungsvorstandes, Herrn Fabrikbesitzer Karl Wolf »eo., zum Kgl. Kommerzienrat mit und überreichte ihm das Kgl. Dekret. Herr Geh. Rat Ayrer, als Vertreter deS be- urlaubten KreiShauptmannS, schloß, nachdem die Namen der vom Preisgericht ausgezeichneten Aussteller verlesen waren, mit einem Hoch aus den König die Ausstellung. In Zwickau rechnet man damit, daß die Ausstellung einen Ueberschuß von 40,000 bis 50,000 Mk. erbracht hat. Den Bau einer neuen Kirche hat der Kirchenvorstand in LtchteutEx beschlossen und dessen Ausführung bereits in die Wege geleitet. Die alte Kirche ist längst zu klein gcword«, und dabei ist sie sehr baufällig. — Die Sparkasse in Aue feiert am 4. Oktober ihr 25- jähriges Bestehen, z^g Anlaß dieser Feier findet ein Fest mahl der städtischen Kollegien und Beamten statt; auch sollen die Almosenempfänger eine Festgabe erhalten. — In der am Donnerstag abgehaltenen Stadtgemeinde ratssitzung in vunzenau wurde Herr Bürgermeister Straß schon jetzt einstimmig aus weitere sechs Jahre, also bis 1914, als Bürgermeister von Lunzenau wiedergewählt. — In Zschoppelshaiu bei Rochlitz ging am Sonntag die Scheune deS GartengutSbesitzers Oskar Petzold in Flam- men auf und wurde mit sämtlichen Erntevorräten vernichtet, obwohl, einschließlich der dortigen Spritze, die Spritzen der Orte TopfseiferSdorf, Riederthalheim, Kolkau und Wiederau zur Bekämpfung des Feuers herbeieilten. Die Entstehung deS Brandes ist noch nicht ermittelt. Aus -em Gachsenlau-e. — König Friedrich August sandte dem Herzog von Sachsen- Altenburg zu seinem 80. Geburtstage ein sehr herzlich ge haltenes Glückwunschschreiben. — Im Auftrage deS König- wohnte der Staatsminister und Minister deS Königlichen Hauses von Metzsch den Bei- etzungsfeierlichkeiten für den Prinzen Albrecht von Preußen bei. — Der Landeskulturrat im Königreich Sachsen tritt am 15., 16. und 17. Oktober in DreSdtU zu seiner diesjährigen Gesamtsitzung zusammen. Die Beratungen finden im Saale des Stadtverordnetenkollegiums statt. — Die Steingulsabrik Villeroy L Booch in DreSdtU jat aus Anlaß ihres 50jährigen Bestehens den Betrag von 50,000 Mark für die Krankenkasse der Fabrik gestiftet. Bei der Jubiläumsfeier sprach Ministerialdirektor Geh. Rat Or. koscher die Glückwünsche des Ministeriums des Innern auS und überreichte im Auftrage des Königs dem Geh. Kom merzienrat Renß von Booch daS Osfizicrskreuz des AlbrechtS- ordenS, während Oberbürgermeister Beutler den Glückwunsch der Stadt überbrachte. Eine Anzahl Arbeiter wurde mit dem Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ausgezeichnet. — Unter der Firma „Genossenschaft selbständiger Schuh macher von Leipzig und Umgegend" hat sich in Leipzig eine Rcparaturgrnossenschoft, die erste in Deutschland, gebildet. Die Gesellschaft bezweckt die Ausführung von Reparaturen an allen Arten von Scbuhwaren in gemeinschaftlichem Be triebe, unter möglichster Ausnutzung von Maschine«. — Zu der Angelegenheit der Beflaggung deS italienischen Konsulats in Leipzig am Sedantage schreibt der zur Zeit auf einer Reise befindliche italienische Konsul in Leipzig, Herr Krause, auS Weimar folgende-: „Ich lese soeben in der Zeitung, daß daS italienische Konsulat am Srdantage geflaggt habe. Ich war auf einer Kurreise abwesend. Mir war bis heute nichts davon bekannt. Ich werde Erkun- digungen einzichen, wie der Fall lag, der lediglich durch ein Versehen eines Dieners veranlaßt sein kann, welcher mein völlig getrennt und entfernt vom Konsulat gelegenes Privat- Haus mit einer deutschen Fahne versehen, nicht aber das Konsulat beflaggen sollte. Krause, k. italienischer Konsul." — Die Vertreter des deutschen KellnerbundrS, der Union Ganymed, deS Genfer Verbandes und deS Vereins deutscher Gastwirtsgehilfen in Leipzig unterbreiteten am 13. d. den Vorständen der Prinzipalsorganisation einen Tarif mit folgenden Forderungen: Für Aushilfsarbeiten find bei Ge währung der Kost 8 Proz. deS Umsatzes, mindesten- aber ein Garantielohn von 3 — 6 Mk. zu bezahlen. Für fest- angestellte Kellner sollen die festen Löhne beseitigt und dafür etwa 5 Proz. des Umsatzes bei Zusicherung einer bestimmten Garantiesumme (ca. 60 Mk.) gewährt werden. Begründet wurden diese Forderungen mit dem wesentlichen Rückgang der Trinkgelder infolge der Bierpreiserhöhung. Tie Prin zipals-Vertreter erklärten, den Wünschen der Gehilfen, sobald wieder stabile Verhältnisse eingetreten seien und r« sich herausgestellt haben werde, daß der Gastwirtsstand existenz- fähig bleibe, wohlwollende Berücksichtigung zuteil werden zu lassen. — Die fortgeschriebene Einwohnerzahl der Stadt Chem nitz betrug am 1. September 1906 253,430. — Die sächsischen Wirkwarenfabrikanten verhalten sich gegen die von den Wirkern aufgestellten Forderungen ab- lehnend. Seiten« des Zentralagitationskomitees der sächsischen Textilarbeiter waren an sämtliche Wirkwarenfabrikanten in Chemnitz und dem Erzgebirge eine Reihe Forderungen, u. a. auf Einführung der 10stündigen Arbeitszeit und 15proz. Lohnerhöhung, gestellt worden. Es wurde bis zum 17. d. Bescheid verlangt. Von den befragten 180 Firmen haben aber nur drei Antwort erteilt. Die Arbeitnehmer werden nun am nächsten Sonntag zusammentreten, um über weitere Schritte zu beraten. — Eine weitere Verschärfung deS Bierkrieges in EhtM- uttz, der bereits seinem Ende so nahe schien, kann der neuerliche Beschluß der vereinigten Brauereien nach sich ziehen. Der Vertreter des Braurreiringcs hatte in einer gemeinschaftlichen Sitzung der Vertreter der dortigen Vast- wirlSvereinigungen und deS Aktionsausschusses selbst ein Angebot gemacht, durch das die ursprüngliche Preiserhöhung um 40 Prozent vermindert werden sollte. Tie Konsumenten vertreter nahmen aber einen Antrag an, nach dem die Er mäßigung unter Beibehaltung anderer Vergünstigungen, die schon bestanden, 50 Prozent betragen sollte. Tie Brauereien zeigten aber kein Entgegenkommen weiter; sie lehnten nicht nur den Antrag gänzlich ab, sondern zogen auch da- von ihrem juristischen Vertreter in jener Sitzung gemachte Preis- herabsctzungsangebot zurück. Unter diesen Umständen erscheint daS Ende deS Bierkrieges in weitere Ferne gerückt. — Der Kirchturm in Mülsen St. Jacob erhält jetzt einen neuen Schmuck, nämlich eine neue Uhr, da die alte tatsächlich altersschwach geworden war. Die Turmuhren fabrik von Hahn-Zwickau ist mit dem Aufstellen des neuen Werkes begriffen, welches sich, mit vier Zifferblättern ver- sehen, dem Publikum zum Kirchweihfeste zeigen soll. — Zur Reichsiagsersatzwahl im 10. sächsischen Wahlkreise Döbel« ist die Agitation auf beiden Seiten in vollem Gange. Am Sonntag fand im Sachsenhose in Nossen wieder eine Versammlung statt, die vom ReichSverbande gegen die Sozial demokratie einberufen worden war. Redakteur Leufen sprach über „Nationale oder internationale Politik", und nach ihm meldete sich ein Sozialdemokrat, der Genosse Findewirth, zum Wort der in einer mehr als halbstündigen Rede die ihm gewährte Redezeit überschritt. Nach seinen Ausführungen verließen die zahlreich erschienenen „Genossen" den Saal, ohne da- Schlußwort des Referenten abzuwarten. Jeden falls, wie nachher in der Versammlung auch bemerkt wurde, eine eigentümliche Tapferkeit. Auch die Freisinnige Volkspartei hat nun, wie aus Döbeln berichtet wird, dort am Sonntag unter der Leitung deS Herrn Günther ihre erste öffentliche Versammlung abgehalten, bei der Reichstagsabg. Kopsch-Ber lin und der freisinnige Kandidat für Döbeln, Lehrer Beck- Dresden, Ansprachen hielten. — In der Nach! zum Sonntag brach in Weid« gegen Mitternacht auf dem Wilhelmsplatze infolge eines Schorn- steindesektes ein Großseuer aus, das bald große Dimen sionen annahm. Drei Häuser wurden ein Raub der Flam men. Der Feuerwehr gelang es erst am Sonntag gegen Mittag, dem Feuer Einhalt zu tu«. Der angerichtcte Schaden ist enorm. 16 Familien sind durch das Feuer obdachlos geworden und deS meist nicht versicherten Mobiliars beraubt. — Kaufmann Paul Heckel in Eibenstock stellte dem Rate daselbst 600 Mk. zur Beschaffung einer Glocke für das neue Rathaus zur Verfügung. — Aus Mitteln des Eparkassenreingewinnes in Eibe«- stock wurden vom Rate daselbst 10. dortigen Handwerks meistern Reiseunterstützungen zum Besuche der Kunstgewerbe- auSstellung in Dresden bewilligt. — Am Sonntag war in Ptrua der erschütternde Fall zu konstatieren, daß eine an den „Anzeiger" daselbst gelangte Todesanzeige die eigenen Schriftzüge deS Verstorbenen trug. Den Tod vor Augen hatte der Betreffende, der sich einer Operation unterzog, die Kunde von seinem Hinschtiden selbst zu Papier gebracht. — Schwergeprüft ist die Witwe Hinße in Lobtba. Nach dem vor ein paar Jahren ihr Mann und ein Sohn in der Saale ertrunken sind, stürzte in diesen Tagen ihr 13 Jahre alter Sohn beim Pflücken von Pflaumen so unglücklich vom Baume, daß er auf der Stelle verstarb. — Am Freitag früh brannten in Wolkeustetu die an der noch dem Vorwerk Kohlau führenden Straße gelegenen, zum Pfarrlehn gehörigen, sogenannten Pfarrscheunen' nieder. Tie reichen Erntevorräte, die leider alle vernichtet find, gaben dem entfesselten Elemente reichlich Nahrung. Es wird Brand- tiftung vermutet. — Schwer vom Schicksal heimgesucht wird der frühere Asrikakricger Herr Wolfert aus Sohl bei Bad Elster. Auf einem Potrouillengange in Südwestafrika wurde Wolfert von einem auf der Flucht begriffenen Schwarzen mit einer als Keule benutzten Wurzel auf den linken Oberarm geschlagen; der Arm fiel sofort fchlaff herab, so heftig war der mit der elastischen Wurzel geführte Schlag und Wolfert war sofort wehrlos und wäre wohl von dem Schwarzen umgebracht worden, wenn nicht der ihn begleitende Kamerad hinzuge- sprungen und den Schwarzen niedergestochen hätte. Ter Arm schmerzte W. sehr, doch im eifrigen Pflichtbewußtsein ging er weiter seinem Dienste nach. Nach sechs Wochen wurden aber die Schmerzen derart unerträglich, daß W. sich in daS Lazarett nach Okahandje begeben mußte, wo er für dienstunfähig erklärt und zur Heimreise beordert wurde. Dasselbe Schiff, mit welchem v. Trotha die Heimreise an trat, hatte auch Wolfert an Bord. In Deutschland erkannte man sofort die Gefahr, in welcher W. schwebte und schritt zur Abnahme deS Armes, worauf die Entlassung mit einer Pension von 85 Mk. monatlich erfolgte. Außerdem erhielt Wolfert Genehmigung zum Betriebe einer Buchhandlung auf dem Bahnhof Bad Elster. W. war mit seiner Lage ganz zufrieden, da stellten sich Schmerzen im anderen Oberarm ein. Auf ärztlichen Rat begab sich W. ins Garnifonlazarett noch Plauen, wurde aber von dort nach Zwickau überwiesen; wahrscheinlich muß ihm der andere Arm auch abgenommen werden. — Von kompetenter Seite wird aus Schönheide folgendes mitgeteilt: Der Streik der Bürstenfabrikarbeiter befindet sich im Zeichen des Abwartens. Einigen Fabrikanten wurden die speziellen Lohnforderungen der Akkordarbeiter überreicht, die zum Teil noch über 15 Proz. (bis 20 Proz.) hinaus- gehen. Diese Aufschläge sind nach Lage der Fabrikation und mit Rücksicht auf die billiger produzierende Konkurrenz ganz undurchführbar. Es ist also vorläufig keine Aussicht auf eine baldige Beilegung des Streiks vorhanden. — Zum Andenken an den 80. Geburtstag des Herzogs Ernst hat die Stadtverwaltung Meuselwitz ein buntes Fenster mit dem Bilde deS Herzogs geschaffen, das, eine Zierde des Rathauses, am Sonntag enthüllt wurde. — Tie städtischen Behörden in Schmöll« haben anläß- lich des 80. Geburtstages deS Herzogs eine Stiftung von 5000 Mk. errichtet, deren Zinsen alljährlich an arme und würdige Schüler der Bürgerschaft verteilt werden sollen. Die Stiftung führt den Namen Herzog Ernst-Stiftung. — Der Zimmererstreik in Zeitz hat nach zehnwöchi ger Dauer sein Ende gefunden. Die Zimmerer haben am Sonnabend bedingungslos die Arbeit wieder ausge nommen. Vermischtes. Allerlei. Eine Ehetragödie spielte sich in Berlin ab. Ein arbeitsscheuer und trunksüchtiger Mann wurde zum Peiniger seiner Ehefrau Er ließ sich von ihr ernähren und zwang sie, Mutter zweier Kinder und zum dritten Male in anderen Umständen, Dirne zu werden, indem er sie furchtbar mißhandelte. Als er erfuhr, daß sie fick von ihm trennen wollte, richtete er sie derart zu, daß eine Fehlgeburt und der Tod eintrat. Der Kerl wurde verhaftet. — Ein gutes Heringsjahr ist 1906. Die deutsche Heringsflotte hat von ihrer ersten Fahrt 57,000 handelsüblich gepackte Tonnen heimgebracht. Der Wert beträgt 2 Mill. Mk. gegen 1»/,