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HS L47. Krewtrger Anzeiger und Tageblatt. Seit- 4. — 22. Oktsber.Kg, Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Skavttheater. Der dreioktige Schwan! „A u s S t ras- urlaub" von Moser und Trotha ging gestern Abend m unserem Stodttbeater zum ersten Male in Szene. Der Name des alten erfolgreichen Dramatikers in Lauban hatte seine Wir kung auch diesmal nicht verfehlt: Das Haus war beinahe aus- stellern beschickt. Die Firma Hoffmann, Hesster u. Co., Leipzig, erläßt eine Warnung gegen einen gewissen Rose Schwarz, der sich als und Lieferant dieser Firma ausmebt und in Dresden, Feuer zum Opfer gefallen. Die Feuerwehren von Friedersdorf, Burkersdorf, Pretzschendorf, Sohra, Weißenborn und Lichtenberg ivaren an der Brandstätte erschienen. Glücklicher Weise war die Luft ganz ruhig, so daß weitere Gefahren nicht bestanden, lieber die Ursachen des Brandes verlautet noch nichts. Der Kalamitose hatte nicht ve> sichert. 8 Langenau, 21. Oktober. Sonntag und Montag wird unser Kirchweihfest abgehalten. Bei dieser Gelegenheit findet am Sonntag Abend im oberen Gasthof des Herrn Fritzsche Gesangs- und Jnstrumental-Concert der Familie Drescher aus Leipzig statt. Montag Abend concentirt im Dellmgschen Gasthof die Kapelle des Artillerie-Regiments Nr. 48 unter Leitung ihres Stabstrompeters Herrn Matzke. Dienstag giebt im Centrolgasthos die Kapelle des l. Pionier-BatcullonS Nr. 12 (Direktion: Kgl. Stabshornist A. Lange) ein Concert. 8 Obcr-Langcnau, 21. Oktober. Gestern Vormittag nach 11 Uhr brannte das HauS de- Bergarbeiters und HolzhändlerS Karl Hermann Oehme bis aus die Umfassungsmauern nieder. DaS Feuer fand an den vorhandenen Holzvorräthen reichliche Nahrung. Im Hause war niemand anwesend alS ein etwa lOjähugeS Mädchen und ein kleines Kind. Die Erwachsenen waren- ihrer Arbeit nachgegangen. DaS Mädchen entdeckte den Brand, als sie Holz vom Obcrboden holen wollte. Die zur Hilse herbeigeholten Personen konnten infolge des RaucheS nicht mehr bis zu dem eigentlichenBrandherd Vordringen. Die Ent stehungsursache ist unbekannt. Der Besitzer hat versichert, während zwei Miether erst die Versicherung beantragt haben sollen. Vom Mobiliar konnte Vieles gerettet werden. Da unser Ort im Thäle liegt, ist das Feuer auswärts wenig bemerkt worden. Auswärtige Wehren waren deshalb nicht erschienen. I» Neubovenbach bei Nossen stürzte am Donnerstag Abend ein 47 Jahre alter Zahnkünstler aus Oschatz so unglücklich vom Rade, daß er bewußtlos liegen blieb. Der herbeigeholte Arzt konstatirtr Schädelbruch und ordnete die Uebersührung des Ver unglückten nach dem Nossener Stadtkrankenhause an, wo er noch gestern besinnungslos darmederlag. Am Dienstag sand dir feierliche Grundsteinlegung der neuen Kirche in Rechcnberg statt. Nach gemeinsamen Gesänge hielt der Ortspfarrer eine Ansprache an die zahlreich versammelte Gemeinde und verlas im Anschluß daran die Urkunde, die in den Grundstein eingelegt werden sollte. Dieselbe schilderte in kurzen Zügen die Geschichte des KirckenbaueS, die Verhältnisse der Kirchen-, Schul- und politischen Gemeinden und berührte kurz die Entwickelung und den derzeitigen Stand der kirchlichen Verhältnisse der Kirchengemeinde. Nach dem Gesang einer Mo tette unter Leitung des Kirchschnllchrers Naumann wurde die Urkunde in eine kupferne Kapsel niedergelegt, in der außerdem ein Bild der alten Kirche, ein Bericht über die Glockenweihe, 1 Satz der z. Z. gangbaren Scheidemünze von 1 Mark abwärts u. s. w. Ausnahme sanden. Unter Segenswünschen wurde die verschlossene Kapsel sodann in den Grundstein niedergelegt und mit einer schweren Platte bedeckt. Im Anschluß hieran erfolgten die von Wechesprnchen begleiteten üblichen Hammerschläge. Nach Gebet und Segen schloß die Feier mit gemeinsamen Gesang. Der Rath zu Dresden hat sich mit dem Anträge der Stadt verordneten, zur UeberwaMung und Verbesserung des Essenkehr- wesens und zur Einschränkung der Rauch- und Ruß - belästigunge» einen besonderen gemischten Ausschuß ein- zusetzen, einverstanden erklärt und fünf Rathsmitglieder in diesen Ausschuß delegirt. Die Stadtverordneten zu Dresden lehnten den Antrag aus Einführung einer Reihe Sicherheit? Vorrichtungen im Straßenbahnverkehr mit großer Majorität ab. Beim städtischen Irren- und Siechenhause zu Dresden sind infolge allzu großen Andranges bedeutende Er weiterungsbauten geplant. Die bereits stehenden zahlreichen Gebäude sind gegenwärtig mit ca. 1000 Kranken belegt. DaS städtifche Hochbauamt schlägt folgende Neubauten vor: 1. den Neubau eines HauseS für körperlich sieche Frauen, 2. den Neu bau eines Bcnnitenwohnhauses, 3. den Umbau des Verwaltungs gebäudes, sowie Erweiterung der Dampf- und Maschinenanlagen und verschiedene andere bauliche Veränderungen. Diese Er weiterungsbauten sollen 731 148 Mk. 44 Pf. kosten. Am Donnerstag Abend wurde die Jubiläums-Ob st - ausstellung in Dresden geschlossen. Ter Besuch wareinsrecht be friedigender. Zählte man doch über 10 000 Personen, die in den wenigen Tagen die hübsch arrangirte Ausstellung besucht haben. Das finanzielle Ermbniß ist befriedigend. Auch viele Aussteller haben ein gutes Geschäft gemacht, die Obstver- werthnngshalle hat alle Konserven rc. verkauft. Die Aus- stellnngsuicnsilien, eingemachte Früchte u. a. m. werden Mon tag Nachmittag 3 Uhr bsstwtlich versteigert. Die Aepsel und Birnen sind bereits verkauft worden. Ein frecher Räuber wurde vom Landgerichte Dresden aus lange Zeit unschädlich gemacht. Ter Patron betrat am 4. Mai Abends den Schallerraum des Pvpnmts I und nahte sich einem Fräulein, das 400 Mk. nusgezählt hatte, raffte über ihre Schulter zwei Hundertmarkscheine hinweg und suchte das Weite. Der 20 jährige Mensch Namens Zschocke wurde später aus dem Gesängviß flüchtig und trug bei einem Sprung in die Tiefe schwere Verletzungen davon. Ins Krankenhaus gebracht, machte er später ebenfalls einen rafsinirten Fluchtversuch. In Anwesenheit der Vertreter der Stadtverwaltung wurde gestern die zweite deutsche Fahrrad-Messe in Leipzig durch einen Festakt eröffnet. Die Messe ist von etwa 200 Aus- verkanst. Das Publikum befand sich in ausgezeichneter Stimm ung, darum nahm eS die Compagnie-Arbeit der Herren Moser und Trotha äußerst beifällig auf. Das Stück ist ein Schwant wie viele Schwänke heutzutage; man muß von ihnen nicht mehr wollen, als sich dabei amüsiren. Wer mit lachfreudigem Gemüth bereits in das Theater kommt, wird seine Rechnung dabei gewiß finden. In allen Vorgängen des Stückes herrscht ein tolles Durcheinander, das auf das Beste belustigt. Viel Neues bietet jd der „Strafurlaub" nicht, man hat schon zahlreiche Stücke mit ähnlicher Handlung, mit denselben Situationen, mit gleichen WM und mit denselben Lustspiel- und Schwanktypen gesehen. Dow nein; zwei Personen kommen darin vor, die besondere Farbe uii» — Königliches Landgericht Freiberg. Von der ersten Strafkammer wurden gestern verurtheckt: 1. der Schuhmacher und Hausbesitzer F. A. Börner in Ansprung wegen fahrlässiger Tödtung zu 2 Wochen Gefängniß. Derselbe war angeklagt, daß er den am 4. September d. I. in Folge Ertrinkens in einem Jauchen- loche cingetretenen Tod seines KindeS, des am S. März 1808 geborenen Max Oskar Börner, durch Fahrlässigkeit insofern ver schuldet, als er das erwähnte, in seinem Garten befindliche » » - —, Jauchenloch durch eine Schubwehr nach außen hin nicht abgc« j Einkäufer und Lieferant dieser Firma ausgiebt erwarten war. Weitzenborn, 21. Oktober. Die hiesige freiwillige Feuerwehr beabsichtigt in der Zeit vom 23. bis 81. Oktober ern Nachtmanöver abzuhalten. V Oberbodritzsch, 20. Oktober. Gestern Abend in der achten Stunde brach in der Scheune des Gutsbesitzers Friedrich Glöckner im Oberndorse Feuer aus. In kurzer Zeit stand der ganze Hof mit allen Gebäuden in Flammen. Durch die Nach barn konnten mit großer Aufopferung das Vieh, einiges Mobiliar, und die Betten gerettet werden. Eine Anzahl Gänse und Hühner aber sind mitverbrannt. Leider ist auch die gesammte Ernte dem nein; zwei Personen kommen darin vor, me besondere Farbe uv» ausgesprochenen Charakter haben. ES sind zweiVätrrrollen, ein Dresden,! Mazar a. D. und ein Fabrikant; sie sind uroigenes Produkt del genieurS zu ertheilen, 2. Diplom-Ingenieure aus Grund weiterer Prüfung zu Doktor-Ingenieuren zu promoviren, 3. die Würde eines Doktor-JngenieurS auch Ehren halber als seltene Auszeichnung an Männer zu verleihen, die sich um die Förderung der technischen Wissenschaften hervorragende Verdienste erworben haben. — Bei der Bedeutung, die die technischen Wissenschaften erlangt haben, läßt sich dagegen nichts Wesentliches einwenden. Man hatte wohl allgemein erwartet, daß der Titel, den die technische» Hochschulen in Zukunft verleiben dürfen, heißen würde: „äootor rerum tsobnieurum", d. h. Doktor der technischen Wissenschaften. DaS würde ein verständiger, umfassender, historisch berechtigter Titel sein. Der Titel: „Vr.-Jng." ist unsers Er achtens sprachlich, historisch und sachlich bedenklich. „Dr.-Jng." soll die Abkürzung sein für „Doktor-Ingenieur". Die Zusammen stellung eines lateinischen und eines französische» Wortes ohne sprachliche Verknüpfung ist an sich etwas Seltsames und dem Sprachgefühle Widersprechendes. Man kann Doktor einer Wissen schaft fein. Was man sich aber unter dem „Doktor-Ingenieur" vorstellen soll, ist unerfindlich. Den Sprachgesetzen zu Folge müßte man sich darunter einen Ingenieur denken, der zum Objekte seiner THLtigkeit einen Doktor hat. (Vergleiche Hochbau- Ingenieur, Eiseiibahningenicur u. s. w.) Sachlich ist aber der Litel nicht umfassend genug, da die technische Hochschule ihn doch jedenfalls auch andern Männern als Ingenieuren verleihen wird. Daß die historische Entstehung und Entwickelung des altehrwürdigen Doktortitels bei dieser Bezeichnung nicht zu ihrem Rechte konimt, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden. — Wie man uns aus Dresden berichtet, beschäftigte sich der Centralansschnß für das 13. Deutsche Bunvessckietzen in Dresden gestern Freitag Abend in einer mehrere Stunden in Anspruch nehmenden Sitzung mit der Frage, ob das Fest überhaupt abgehalten werden soll oder nicht. Mannigfache Schwierigkeiten, besonders auch finanzielle, die man vorher nicht übersehen und beurtheilen konnte und die sich erst in den letzten Tagen berausgestellt haben, veranlaßten den Vor sitzenden des Centralausschusses, ein Schreiben an die Mitglieder zu richten, in dem mannigfache Bedenken geäußert werden. Es heißt da u. A., man müsse sich schlüssig machen, ob man in der That noch mit gutem Gewissen an die Ausrichtung des Festes käme. Man habe seinerzeit gehofft, das Festgelände in brauch barer Form zu erhalten, als dies der Fall sei. Heute stehen dem AuSschuffe durch Beschleusung, Einebnung des Platzes, Zu führung von GaS, Elektrizität und Wasser Ausgaben bevor, die in dieser Höhe nicht erwartet worden sind. Auch die Frage der Zieler-und Warnermannschasten macht deshalb erhebliche Schwierig keiten, weil die Militärbehörde eS abgelehnt hat, Militärmann- schasten hierfür zu stellen und auS dem Civilistenstande dürfte kaum genügendes brauchbares Material zu bekommen sein. Dazu komme das enorme Steigen der Arbeitslöhne, wodurch die Aus führung der Bauten wesentlich vertheuert werde. Nach den Vor anschlägen der verschiedenen Ausschüsse sei schon jetzt ein Defizit unvermeidlich, welches unter Zugrundelegung der Voranschläge rund 200 000 Mark betragen soll. Die Ausgaben für das Fest sind gegenwärtig aus rund 850 000 Mark und die Einnahmen aus 650 000 Mark veranschlagt. Hierbei ist selbstverständlich nicht daraus gerechnet, daß die Stadt Dresden das Fest in irgend einer Weife unterstützt. Die Angelegenheit kam bereits Donners tag Abend in der Stadtverordnctensitzung zur Sprache. Herr Oberbürgermeister Beutler versicherte, daß die Stadt Dresden das Fest unterstützen werde, wo sie nur könne. — Die gestrige Sitzung zeitigte lebhafte Debatten. Man beschloß, das Fest unter allen Umständen abzuhalten, da hier die Ehre Dresdens auf dem Spiele stehe. Von Seiten der Stadt Dresden wurde die weitgehendste Unterstützung zugesichert. — Im 3. Vierteljahre 1899 wurden im TchulinspektiouS- bezirr« Freiberg angcstellt: Kempf, Max Alfred, bisher Schulvikar in Brand, als ständiger Lehrer in Nandeck; Fritzsche, Julius William, bisher Schulvikar in Niederau, als ständiger Lehrer in Erlnsdorf. — Für das morgen Vormittag stattfindende Lchneckenberg- eonccrt Des Jügermusikchors wurde folgendes Programm ausgestellt: 1. Ursicyrlscb, Marsch von Wagner. 2. Ouvertüre z. Op. „Ter ircue Schäfer" von Thomas. 3. Wie hab' ich sie geliebt, Lied von Möhring. 4. Italienischer Walzer von Strauß. 5. Chor und Tanz ans der Operette „Das Pensionat" von Suppä. V. „An deiner Hand", Polka von Faust. — Um auch in diesem Jahre den Kindern bedürftiger, würdiger Kameraden ein fröhliches Weihnachtsfest bereiten zu können, hält der K. T. Militär-Verein „Kricgervunv" morgen Sonn tag im Bairiichen Garten einen Familienabend ab, dessen Rein ertrag zum Besten der Christbescheerungslasse verwendet werden soll. Das Programm ist ein sehr reichhaltiges. Es findet Konzert des Jägermusilchors, Theater und Gesangsvorträge statt. Unter anderen werden auch die wohlbekannten „Zillertholer" durch Vorträge erfreuen. Um des guten Zweckes willen ist der Ver anstaltung ein zahlreicher Besuch zu wünschen. — Der Bereit» für Volkswohl: „Feierabend" hat, wie der Vorstand im Jnseratentheil bekannt giebt, den für nächsten Montag, 23. Oktober, in Aussicht genommenen ersten Familienabend auf Montag, 6. November, verschieben müssen. Der erste Familienabend soll den Mitgliedern des „Feierabends" außer mehreren Männerquartetten einen Vortrag des Herrn Nealgymnasialoberlehrers Gündel über die Palästmareise des Kaisers Wilhelm 11. und die Vorführung von Lichtbildern von der Palästmareise bieten. — Nächsten Montag, Abends 8 Uhr, hält Herr Pastor Fliedner aus Madrid im Saale der „Union" einen Vortrag über Vas Evangelium in Spanien. Ter Kircheuchor unter Leitung des Herrn Musikdirektor Anacker hat die Aus führung der Gesänge übernommen. Alle Glieder der hiesigen evangelischen Gemeinden sind za diesem Vortrag eingeladen. — Verschobene Lotterien. Tie Ziehung der Lotterie der jüngst in Dresden abgeboltenen Jubiläumsausstellung für allgemeine Hygiene findet erst am 15. Januar 1900 statt. Auch die Ziehung zum Vesten des Christlichen Vereins junger Männer zu Leipzig wurde verschoben und zwar aus den 5., 6. und 7. Dezember dss. IS. Ferner ist die Münchener Sport-Lotterie 'n Folge der Ueberichwemmungen üi Bayern aus den 6. Dezbr. verlegt worden. — Der erste Hauptgewinn Der Mcitzener Dombau- Lotterie im Betrage von 40,000 Mark fiel iu der gestrigen Ziehung ans die Nummer 195807. Chemnitz «. s. w. sein unredliches Geschäft betrieb. Auf seine Ergreifung sind 300 Mark Belohnung ausgesetzt. Zu dem schon mehrfach erwähnten Schwindel deS Fabrikanten Neuer in Leipzig werden noch folgende interessante Einzelheiten berichtet: Neuer ist allein vertretungsberechtigter Mitinhaber deS bekannten Neuerschen Fabriketablissements, welches am 1. August 1895 begründet worden ist. Als Mitinhaber dtr Fabrik war es ihm leicht, bei Banken und Privaten Kredit zu er halten. Der für außerordentlich reich geltende, gewiegte Geschäfts mann hatte schon seit mehreren Jahren mit Geldkalamitäten zu kämpfen, die einen Konkurs der Firma herbeigeführt hätten, wen« nicht Neuer eS bisher meisterhaft verstanden hätte, durch Wechsel, reitereien seine schlechten pekuniären Verhältnisse zu verheimlichen. Er trat mit dem Agenten Apel m Charlottenburg, dessen Be kanntschaft er durch eine ZeitungS-Annonce gemacht hatte, in Ber. bindung. Derselbe vermittelte ihm Wechseldiskont, indem er ih« Accepte von einer großen Anzahl von Geschäftsleuten verschaffte. Apel steckte vermuthlich für diesen Liebesdienst eine beträchtlich« Provision in seine Tasche, während die Acceptanten einen Theil des Erlöses ihrer eigenen Accepte bis zu 50 Prozent erhielten. Die Summe solcher von Neuer iu Verkehr gebrachter Accepte soll 400000 Mk. übersteigen. Mehrere Leipziger Bankfirmen sollen mit eiuigen 100000 Mk., Bankhäuser in Dresden, Bellin und Planen i. V. mit geringeren Beträgen betheiligt sein. Die in den Wechselverkehr verwickelten Firmen sind in allen Gegenden Deutschlands zu suchen. Die eingehenden Gelder soll Skuer theilweise für sich, theilweise für den Erweiterungsbau derFabrih den die Firma in diesem Jahre in Angriff genommen hat, »er. wendet haben. Es verlautet auch, daß Neuer von diesem Geld« seiner Frau eine prächtige Villa hat bauen kaffen. Um sein« Manipulationen zu verschleiern, führte Neuer falsche Bücher, die er denjenigen Bankgeschäften, welchen die ungeheuere Zahl der Wechsel auffiel, präsentirte, wenn sie in weiser Vorsicht sich über den Stand der Fabrik orientiren wollten. In dies« Bücher wurden fingirte Kommissionen von solchen Firmen eingetragen mit denen Neuer in Wrchselverkehr stand, und Konten eröffnet. Wenn die Banken hiervon Einsicht genommen hatten, waren sie zufnedengestellt und gewährten den Kredit weiter. Die Anzeige von dem Gebühren Neuere ist durch Angestellte deS Geschäftes den Kommanditisten gemacht wvrden, woraus die Staats anwaltschaft die Verhaftung deS Wechselreiters vornahm. Apel, der mit Neuer in regem Briefwechsel stand und van Charlottenburg auS die werthlosen Accepte unterzubringen wußte, wurde von der dortigen Kriminalpolizei verhastet. Auf sämmt- liche Bücher und Korrespondenzen Neuer- ist Beschlag gelegt worden. Neuer soll übrigen- versucht haben, die falschen Ge schäftsbücher bei Seite zu schaffen; auch soll er ihre Vernichtung angeordnet haben. Dieser Anordnung hat man jedoch nicht Folge geleistet. Sie fanden sich vielmehr iu der Aufbewahrung einer dritten Person vor, bei der sie beschlagnahmt wurden. Bei dem Fischen deS SchloßteicheS in Ehemnitz, das kürzlich stattfand, wurden erbeutet: 64,06 Ctr. Karpfen, 25Psv. Schleie, 13»/, Pfd. Aale, 69'/. Pfd. Hechte und 16,60 Centner kleine Fische, zusammen 81,74 Centner, gegen 73,03 Centner im Vor jahre. Die Einnahme hiersür belief sich auf nahezu 5000 Mark. Das Projekt, nach welchem in Grimma eine höhere technische Lehranstalt errichtet werden sollte, ist an den unerfüllbaren For derungen des Unternehmers, Direktor Schmidt-Zerbst, geschei tert, nachdem die Verhandlungen mit letzterem über 9 Monate geführt worden waren, und du Stadt das weitgehendste Ent gegenkommen gezeigt hatte. In der letzten Stadtvreordnetm- itzung theilte Bürgermeister Lobeck mit, daß der Verkehrsaus- chuß Vorschläge, von weiteren Verhandlungen mit dem Bau- schuldirektor Schmidt in Zerbst abzusehen. Gemäß dem Be- chluffe der städtischen Kollegien habe der Ausschuß von einem gewissen Zeitpunkte ab eine mäßige Verzinsung des von der Stadt ausgewandten Baukapitals von Schmidt fordern sollen; er beschloß, zweiprozentige Verzinsung des Baukapitals zu for dern, wenn die Schul« AO Schüler habe, also für den Unter nehmer rentabel sei. Auch sei demDirektorSchmidt vorgeschlagen worden, daß ein Ausschuß aus Stadtvertretern gebildet werde, der die beiderseitige Einhaltung des Vertrags überwachen solle. Direktor Schmidt habe sich jedoch zu genügend bindenden Er klärungen über diese Punkte nicht herbeigelassen. Die Leistun gen, zu welchen die Stadt dem Direktor Schmidt gegenüber sich bereit erklärte, waren folgende: 1. Sie wollte in den ersten 7 Jahren bezw. bis zur Erreichung einer Schülerzahl von 400 einen jährlichen baren Zuschuß von 10 000 bis später 4000 gewähren. 2. Sie war bereit, die Unterrichtsräume zu stellen und bei Vorhandensein von 150 Schülern einen Neubau zu er richten, der für 400 Schüler ausreichen würde. Dieser Neubau sollte mit Dampfkraft zum Betriebe der Versuchsmaschinen und zur Erzeugung elektrischen Lichts ausgestattet werden. Die Stadt sollte das Inventar stellen, für Heizung und Reinigung sorgen. Ein solcher Neubau würde einschließlich der Maschinen und des Inventars mindestens 300 000 gekostet haben. Für Verzinsung, Maschinenbetrieb und Maschinenabschreibung, Heizung, Jnventarab'nutzung, Hausmann usw. würde die Stadt jährlich 30 000 aufzubringen gehabt haben. Sobald die Schülrzahl 400 überschritten worden wäre, sollte die Stadt das Gebäude so vergrößern, daß es für 800 Schüler ausreiche. Auch das wollte die Stadt thun, nur wollte sie dann, da bei 400Schu- lern die Anstalt auch für den Direktor rentabel wäre, diesen I» bescheidenerWeise zurTraguna derKosten mit heranzuziehen, in dem er das Gebäude mit 2 Prozent verzinsen sollte. Anß- nommen, das Gebäude für 800 Schüler kostete 400 000 hätte demnach der Direktor 8000 zu zahlen gehabt, eine Ge ringfügigkeit im Vergleich zu dem, wozu die Stadt erbötig war. Fortsetzung des Oertlichen und Sächsischen in der zweiten und dritte« Beilage. das Reckt verliehen worden, 1. den Grob eines Diplom-Jn- schlossen hat; 2. die Fabrikarbeiterin Wilhelmine verehel. Großer in Breitenau bei Oederan wegen Urkundenfälschung und ver suchten Betrug- zu 2 Wochen Gefängniß. — Die schönen OktobeAage kommen den Landwirthen tu der Bestellung Der Felver sehr zu statten, und viele Arbeiten, die im September infolge der andauernden Feuchtigkeit unter bleiben mußten, konnten bereits nachgeholt werden. Mit der Kartoffelernte mußte man sich noch recht beeilen, da die ersten Fröste vorzeitig eintraten. Die Haupternte ist beendet worden, und nur wenig bleibt noch einzukellern. Mit dem Ertrag der Ernte sind die Landwirthe in der hiesigen Gegend nicht allent halben zufrieden; doch ist die Ernte immer noch besser, als zu S47. H«rru von M dem .Hypochoi ein Leutnant I sie find aber ihm vier W sein flottes Le stück zu dem I natürlich ein ' der sich so abs dem es an nur durch en gestern Abend ließ indessen kam, daß man gezeichneten 0 non den Herr leit gegeben, natürliche We und stellte eil Zehr glücklich dem Leutnant Offizier der 5 würde. Hei lehrten. Her rnhig. Mit Fabrikanten o jejn. Frl. G vermeintliche auch Frau K Herr Berger ** Aus r gestrigen Ers spiel: „Au v. Trotha wi einstudirt, ge spiel; „Die Karl Saar, l " Noch Altstadt: Dienstag: ! Male: Die — Freitag t Königin vo Der Herr S Der Herr Donnerstag: — Sonnabe ' sein Ring. 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