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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189910227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991022
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-22
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.10.1899
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HS 24Ä Freiberger Anzeiger «nd Lag,blatt, «eite 2. — 22. Oktober. 18?» Donnerstag, veu 9. November 1899 Bormitlag- 9 Uhr zu Freiberg in» Divolt die Jahresklaffen: 1899, 1K98, 1897, 1896 und 1895 der Stadt Freiberg. Donnerstag, den 9. November 1899 Bormittag- U Uhr zu Freiberg im Tivoli die Jahresllassen: 1894, 1898 und 1892 der Stadt Freiberg. Donnerslag, den v. November 1898 Nachmittag- 8 Uhr zu Freiberg im Tivoli die Ortschaften: Halsbach, Hetzdorf, Herrndorf, Krummenhennersdorf, KleinvoigtSberg, KleinwalterSdors, Langhennersdorf, Naundorf, Niederschöna, Oberschaar, Reichenbach, SeiserSdorf und Großvoigtsderg. Freitag, den 19. November 1889 Vormittags 9 Uhr zu Freiberg im Tivoli die Ortschaften: Zug, Lau.genrinne, Weissenborn, Lichtenberg, Oberbobritzsch und Niederbobritzsch. Freitag, den 10. November 1899 Bormittags 11 Uhr « Freiberg im Tivoli die Ortschaften: Freibergsdors, Kleinschirma, Oberschöna, Weaefarth, Braunsdorf, Friedeburg, Lößnitz, Loßnitz, Tuttendorf, Conradsdorf und Falkenberg. Fr« Uag, den 10. November 1899 Nachmittag- S Uhr p Freiberg im Tivoli die Ortschaften: Hilbersdorf, Halsbrücke, Colmnitz, Großschirma, Rothenfurth, Sand und Sohra. Gestellungsbefehle werden nicht ausgegeben. N'lchterfcheünen, oder Erscheinen zu einer anderen, als die befohlene Kontrolversammlung vird als Ungehorsam angesehen und hat Arrest zur Folge. Während der.Kontrolversammlung selbst wird die strengste Militärische Disziplin -erlangt. Schirme und Stöcke sind wegzulegen. Die Militärpapiere find mitzubringen. Vesreiungsgcsuche, welche nur in dringenden Fällen berücksichtigt werden, sind spätestens 3 Tage vor Beginn der Kontrolversammlungen eu zurciche». Lie Herren Gemeindevorstände werden ersucht, diese Bekanntmachung in geeigneter Weise ur Kenntniß der betreffenden Mannschaften zu bringen. Königliches Bezirkstommanvo Frriberg. Zwangsversteigerung. Die im Grnndkrnche aus den Name» Ernst Hermann Bormann in GrotzhartmannS- -orf eingetragenen Grundstücke: 1) Folium 259 des Grundbuchs für Großhartmannsdorf, Nr. 413, 421 und 422 des Flurbuchs für diesen Ort, 1 da 37,5 ar -- 2 Acker 146 oRuthen groß, mit 38,84 Steuereinheiten belegt, geschätzt aus 2140 Mk. — Pfg. 2) Folium 345 des Grundbuchs für Großhartmannsdorf, Nr. 747 und 748 des Flur buchs für diesen Ort, — da 50,4 ar — — Acker 273 oRuthen groß, mit 307,20 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 40000 Mk. — Pfg. 3) Folium 353 des Grundbuchs für Großhartmannsdorf, Nr. 757g deS Flurbuchs für diesen Ort, — da 18,2 ur -- — Acker 99 oRuthen groß, mit 5,98 Steuerer»« . heiten belegt, geschätzt auf 620 Mk. — Pfg. sollen im hiesigen AmtsgenchtsgebSude zwangsweise versteigert werden. Es ist Ver S. November 1899, vormittag 19 Uhr als BersteigerungStermin, und ver 18. November 1899, vormittag 19 Uhr als Termin z« Verkündung ves Berthettung-plan- anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisjer kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts cingesehen werden. Brand, den 12. September 1899. -königliches Amtsgericht. 2sr. 11/99, Nr. 7.Wgd. Anetion. Montag, den 23. October 1899 Nachmittags 8 Uhr soll im amtsgerichtlichen Auctionslocal 1 Faß Wein — Geisenheimer — 2 WaarenschrLule, 1 Ladentafel, 2 Spiegel, 5 Bilder, 1 Ariston mit 16 Platten, 1 electr. Apparat mit Kiste, 2 gro^ Bogenlampen zu electr. Licht, 1 Srlberschrank und weitere Möbel pp. versteigert werden. Freiberg, den 21. October 1899. Sekr. Ulaavrskvrgvm, G-V. Freiwillige Grundstücksversteigernug. ' Die zum Nachlasse Christian Friedrich Braun's gehörende Erbgartennahrung Nr.28 deS Brandkatasters, Fol. 28 des Grundbuchs für Burkersdorf, bestehend aus den Flurstücken No. 229, 229a., 308 bis 314 des Flurbuchs für Burkersdorf, 3 da 95,1 » groß, mit 150,48 Steuereinheiten belegt, soll Freitag, den 27. Oktober 1899, Vormittags v,19 Uhr in Burkersdorf bei Frauenstein (Niederdorf) in der Nenner'schen Gastwirthschaft Eintracht öffentlich versteigert werden. Die Versteigerungsvedingungen können unter Anderem in der genannten Gastwirthschaft sowie an Gerichtsstelle eingesehen werden. Frauenstein, den 12. Oktober 1899. -königliche- Amtsgericht. IL 11,99 No. 3. Stttsot»«. Sparkasse ;u Zetha« ist DienStagS und Donnerstags von 2 bis 6 Uhr geöffnet und verzinst Einlagen mit Die verflossene Mache. Kaiser Wilhelm hat in Hamburg dem Stapellauf- ües Linienschiffes „Kaiser Karl der Große" beigewohnt. Bei dem zu Ehren des Kaisers von der Stadt Hamburg gegebenen Diner brachte der Monarch einen Trinkspruch aus, der wegen der darin waltenden rednerischen Kraft und derBedeutung seines Inhalts gewaltigen Eindruck machte. In dem Trinlspruche betonte der Kaiser vor Allem wieder, wie nothwendig ein kräf tiger Schutz und die unentbehrliche Stärkung unserer Seestreit kräfte für unsere auswärtigen Interessen sind. Ferner aber geißelte er in markigen Worten die leidige Sucht der Deutschen, bas Wohl der Partei über das Wohl des Vaterlandes zu stellen. Seine Rede schloß jedoch mit dem Ausdrucke der Hoffnung, daß die Zukunft in letzterer Hinsicht einen Wandel herbeisühren werde. Unerwarteter Weise ist während der verflossenen Woche der deutsche Kolonialrath einberufen worden. Den Hauplgegenstand der Verhandlungen bildete der Plan einer vom Reiche zu bauenden ostafrikanischen Centralbahn. Der Kolonial rath erklärte sein Einverständnis mit der Uebernahme desBaues einer ostafrikanischen von Dar-es-Salaam ausgehenden Cen tralbahn vurch das Reich und beantragte, eine möglichst hohe Rate für den Beginn des Baues sowie zur Ergänzung der be reits früher ausgeführten Vorarbeiten in den Etat des Jahres 1900 einzustellen. Ferner hat sich der Kolonialrath gutachtlich über die Samoa-Angelegenheit geäußert. Es han delte sich hierbei um Beantwortung der Frage, ob es fürDeutsch- land raihsam sei, sich den Besitz der Hauptinsel Upolu durch Zu- zeständnisie an anderen Punkten zu sichern oder die Stellung in Samoa gegen bestimmte Kompensationen anfzngeben. Wie es heißt, hätte der Sraatsselretär Graf von Bülow erfreulicher Weise hervorgeboben, daß er in Uebereinstimmung mit der öffentlichen Meinung in Deutschland die Wahrung unserer alien Stellung auf Samoa allen anderen Erwägungen voranstellen muffe. Die Mehrheit des Kolonialrathes habe sich dagegen nach der Melodie „Nix zu handeln?" für ein vorthcilhastes Tausch geschäft ausgesprochen, bei dem wir für den Verzicht auf Samoa anderweitig entschädigt werden sollen. Besonders würdig ver mögen wir diesen Vorschlag nicht zu finden. Auch in der vergangenen Woche hörte das Orakeln über die Verhältnisse im preußischen Staatsministerium nicht auf. Die am Freitag der vorangegangenen Woche abge haltene Sitzung des preußischen Staatsministeriums bot den Stoff dazu. Da sollte noch ein tiefer Riß zwischen Fürst Hohen lohe und Miquel bestehen, Miquel sollte sein Entlassungsgesuch eingereicht haben, und was dergleichen Gerüchte mehr waren. In Wirtlichkeit hat die Sitzung der Staatsminister ihre völlige Uebereinstimmung ergeben, und Herr Miquel, der vielleicht eine Zeit lang daran gedacht hat, sein Entlassungsgesuch einzu reichen, braucht sich vor Herrn Lucanus einstweilen noch nicht zu fürchten. Der Verlauf der Kanal-Angelegenheit mag etwa folgender gewesen sein: Herr v. Miquel war, aus wohl erwoge nen politischen Gründen, von Anfang an kein Freund der Ka nalvorlage und mag gehofft haben, der Kaiser werde diesen Plan, wenn er dessen Schwierigkeiten erkannt, wieder fallen lasten. Darum unterließ er anfangs, seinen Einfluß im vollen Umfange geltend zu machen. Er irrte sich aber, der Widerstand bestärkte den Kaiser wohl nur in seinen Kanalplänen. Als der Minister das erkannte, war es zu spät, die Kanalgegner waren schon mobil gemacht, er konnte niqts mehr ausr'chten. Der Mißerfolg der Kanalvorlage wurde von den Gegnern Miquels nach Kräfic r gegen ihn ausgebeuiet. Der Kaiser mag non dem Verhalten seines Münsters wohl auch nicht sonderlich erbaut ge wesen sein, aber er wollte sich doch nicht von ihm t'-nnen, weil Miquel der einzige Mann ist, der die etwas verfahrene Situ ation wieder einrenkcn kann. Nun er weiß, wie der Wind weht, wird erstem Bemühungen, die Kana.vorlage in irgend einer Form doch durchzubringen, nicht fehlen lasten. Glückt ihm dc s, so steht er fester denn je, und ihm glückt wohl dann auch mehr. Gelingt es ihm nicht, dann ist freilick sein Sturz besiegelt. Die Anwesenheit des Königs von Griechenland in Berlin ging, ohne besonderes Aufsehen zu machen, vorüber, war aber doch vielleicht bedeutungsvoller als mancher andere oielbesprochene Vorgang. In der letzten Zeit hat sich augen scheinlich eine Annäherung Griechenlands an Deutschland voll zogen. Deutschland aber als Freund der Türkei und des grie chischen Königreichs, — das könnte eines Tags Bedeutung be kommen, namentlich in Kleinasien, das von der Türkei beherrscht und von Griechen bewohnt wird und wo deutsche Interessen so vielfach vertreten sind. Daß das russische Kaiserpaaar nun auch nach Berlin kommt, scheint festzustehen, doch ist nur ein kurzer Besuch in Aussicht genommen, und nähere Einzelheiten sind noch nicht bestimmt. Im deutschen Volke wird der Besuch sehr gern ge sehen werden; wir dürfen darin einen Beweis für die Fortdauer guter Beziehungen zum östlichen Nachbar erblicken, und diese zu pflegen hat das deutsche Reich alle Veranlassung. Wir laufen zwar niemandem nach, wie Fürst Bismarck einmal sagte; aber wir haben auch keine Ursache, uns mit Rußland zu Überwerfen, so lange England nur darauf wartet, uns mit Rußland zu ver feinden, um dann seinerseits im trüben fischen zu können. Mit gemischten Gefühlen dürfte dagegen die Reise un seres Kaisers nach England angesehen werden, die endgiltig auf den Monat November festgesetzt sein dürfte. Sie ist als eine private Reise, als ein Familienbesuch des Kaisers bei seiner Großmutter geplant; aber so hohe Herren können eben nicht bloß Privatmann sein, und darum wird es Viele geben, die den Engländern gerade im jetzigen Augenblicke die Ehre des Besuchs des deutschen Kaisers nicht gönnen. Außerdem macht sich wohl auch die Befürchtung geltend, man könne in England aus der Reise Kapital schlagen wollen, wie man das dort so vor trefflich versteht. Bis jetzt hat man dort schon recht oft gerade die hochgesinnten, edelen Kundgebungen unseres Kaisers miß verstanden. In Oesterreich ist nun die Bahn freigegeben zur noth- diirftigen Wiederherstellung der durch Badeni und Thun arg zerrütreten Staatsmaschine. Die Sprachverordnungen sind aufgehoben. Die Czechen haben die neue Aera, die nun begin nen soll, sogleich nach ihrer Weise eingeleitet durch eine Reihe von Krawallen. Das englischeParlameniist eröffnet worden, und die Welt hat damit Gelegenheit bekommen, täglich eine vollge messene Portion heuchlerischer, jesuitischer Redensarten mehr zu genießen, als ihr sonst vorgesetzt werden. Die pharisäische Art, mit der man jetzt in England dem Ultimatum der Buren-Re publik die Schuld am Kriege zuschiebt, ist geradezu empörend. Bemerkenswert ist, daß auch die Gegner des jetzigen Ministe riums, die Liberalen, jetzt keinen anderen Wunsch haben, als den Sieg der englischen Waffen, obwohl sie die Handlungsweise der englischen Regierung bei den Verhandlungen mit den Buren nicht billigen. Es ist eben die alte Geschichte: trotz aller Phra sen steht in Großbritanien, sobald es sich um einen Streit mit dem Auslände handelt, alles zusammen. Man hat, um den Schein zu wahren, einige Wenn und Aber; doch in der Haupt sache zieht alles an einem Strang. So hat denn auch das eng lische Unterhaus den Antrag, die Transvaal-Sache einem Schiedsgericht zu überweisen, mit großer Mehrheit abgelehnt. Und im Haag war England bekanntlich der eifrigste Verfechter der Schiedsgerichts-Idee!" Ueber den Verlauf des Burenkrieges läßt sich noch nichts bestimmtes sagen, trotz des Wustes von Nachrichten, der von den englischen Zeitungen gebracht wird. Alle diese Einzel heiten verwirren nur, geben aber noch kein genügendes Bild vom Verlaufe der Dinge. Entscheidendes hat sich übrigens auch noch nicht zugetragen; das wird erst im weiteren Verlauf des Krieges zu erwarten sein. Rußland scheint das Vorgehen Englands zum Vorgehen inPersien und Afghanistan benutzen zu wollen. Mög lich ist auch, daß Rußland und Frankreich gemeinsam die ägyptischeFrage aufrollen. Sollte sich diese in der letzten Woche durch manches Anzeichen unterstützte Vermutbung bestä tigen, so hätte England durch sein Vorgehen den Anstoß zu Er eignissen gegeben, an dies selbst wohl am wenigsten gedacht hat. PoliUsche Umschau. Freiderg, den 21. Oktober. Deutschland. Gegenüberdenznerwartendcn neuen Flotten forderungen schreibt die „Köln. Volksztg.", dem Zentrum sei es unmöglich, ewer neuen Flotteuvorlage, und wen» sie auch nur die Beschleunigung des Schiffsbaues enthalte, zuzusünilmn. Bei dem vorjährigen Flottengesetz sei gleichsam ein Vertrag zwischen der Volksvertretung und der Regierung geschlossen worden, wo nach für die nächsten sechs Jahre diese Frage erledigt sein sollte. Die Regierung habe versprochen, mit weiteren Forderungen nicht zu kommen. Es wäre eine arge Täuschung des bewiesenen Ver trauens und würde weit im Lande den lebhaftesten Unwillen er regen, wenn jetzt eine Beschleunigung oder Vergrößerung der be schlossenen Flotte beantragt würde. Das Linienschiff „Kaiser Karl der Große", das am Mittwoch iu Hamburg vom Stapel gelassen wurde, ist — ebenso w'e das Linienschiff .4 auf der Schichauwerst in Danzig — sch Jahre 1898 im Bau. Beide Schiffe, die im Jahre 1S02 ^rtig sein sollen, sind genau in denselben Verhältnissen gebaut: "äuge 115, Breite 20,4, Tiefgang 7,3 w, Wasserverdrängung 1l 081 Tons, Geschwindigkeit 18 Knoten, Pferdestärke 13 000, Gürtelpanzer 300 bis 150 wm, Deckpanzer 75 bis 65 mm, Armirung: vier 24 em-, zwölf 15 cm-Geschütze in Kasematten, sechs 15 cm-Geschütze im Thurme, zwölf 8,8 ew-, zwölf 8,7 em- Schnellseuergeschütze, ein Ueberwafferlancirrohr und fünf Unter- wasserlancirrohre. Die Bunker können 650 Tons Kohlen und 229 Tons Theeröl fassen. Der Bau kostet 20 Millionen Mack. Die Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven hat mit dem Bau des Linienschiffes 6 soeben begonnen, die Schichauwerft in Danzig mit dem Bau des Linienschiffes 0 und die Germaniawerst in Kiel mit dem Bau des Linienschiffes L. Diese werden Schweiter- schiffe der Linienschiffe F. und B; für jedes Schiff ist eine Bau- srist von vier Jahren vorgesehen. ZurSomoasrage erhält die „Münch. Allg. Ztg.", bekanntlich mitunter von gewissen amtlichen Berliner Stellen als Sprach rohr benutzt, eine Zuschrift aus Berlin, die bis auf ihre Schluß sätze nichts Positives bietet. Diese aber verdienen denn doch, niedriger gehängt zu werden. Sie lauten: Zunächst ist ein Meinungsaustausch vor der Oessentlichkelt hcrbn- geführt worden, bei dem eine Anzahl falscher Voraussetzungen zu Tage trat. Unter Anderem wurde in einem deutschen Blatte gesagt, es müsse möglich sein England aus diplomatischem Wege ru bestimmen, aus Samoa hinauszugehen. England hat indessen aus seinen Anthest an Samoa bisher keineswegs verzichtet, es denkt auch nicht daran, ihn uns zu schenken. Selbstverständlich denkt man deutscherseits nicht daran, die jetzige Lage Englands in Südafrika zu benutzen, um einen Druck aus England bezüglich Samoas auSzuüben. „Unglaublich!" ruft hierzu die „Deutsche Tageszeitung" aus „Wir würden Anstand nehmen, dieser mehr als kindlichen Aus lassung von der Politik irgendwelchen offiziösen Charakter beizu- lcgen, wenn wir nicht in letzter Zeit wiederholt in Blättern, die geheimräthliche Beziehungen in Berlin pflegen, ähnlichen Äeußp rungen begegnet wären. So schreibt die „Magd. Ztg.": Es fehlt an Versuchern nicht die den Augenblick für günstig erachten, um die Nothlage, in der sich England befindet, zu benutzen, dieses zu Zugeständnissen in der Samoa-Angelegenheit zu zwingen. Herr von Bülow hat schon wiederholt und, wie wir bereits berichten konnten, eben erst im Kolonialrath in bestimmtester Welse zu erkennen gegeben, daß die deutsche Regierung keiner Verständigung über Samoa zustiinmen würde bei der nicht die deutschen Interessen aus der Inselgruppe voll!» Wahrung fänden Aber er hat sich auch alle Zeit als ein abgesagt« Feind jener Schnapphahnpolitik zu erkennen gegeben, wie sie in dem erwähnten Vorschlags zum Ausdruck kommt, der übrigens noch nicht einmal nützlich und klug erscheint. England kann Unglück in Südafrika haben und dort Schlachten verlieren; aber schwerlich würde damit die starke Stellung, d'e es in Polynesien einnimmk, so erschütten werden, daß es sich widerspruchslos allen Forderungen fügen müßte. Wenn England oder irgend ein anderer Staat, bemerk! die „Deutsche Tagesztg." hierzu, die Nothlage einer fremden rivalisirenden Macht ausnutzen, um beliebige Vortheile sir vH herauszuschlagen, so nimmt kein Mensch bei unS daran Anstoß, sondern man findet es nicht nur „nützlich und klug", jonbern ganz in der Ordnung. Wenn aber an die deutsche Regierung die eigentlich selbstverständliche „Versuchung" herantritt, denByr- theil wahrzunehmen, den eine günstige Konstellation der Förderung der deutschen Interessen bietet, das heißt, nichts weiter als ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit zu thun — dann Bauer ist das ganz was Anderes, dann heißt daS „Schnapphahnpolitik'- Ja freilich, was den Herren der Welt, den Engländern geziemt, das dürfen wir bescheidene Deutsche uns doch nicht anmaßen! Wir würden ja die edlen Briten dadurch erzürnen und müssen daher froh sein, wenn sie überhaupt geneigt sind, sich auf em Geschäft mit uns einzulassen. Die Emsührung des Nachtdienstes bei den Fernsprech' Smt ern Berlins ist mit Bestimmtheit zum 1. November zu er warten. Im ganzen macht der Nachtdienst bei den Berliner Aemtcrn einen Mehrbedarf von 90 Gehülfinnen erforderlich. Auf einen Wachtposten vom Regiment 132 aus Fort Mollke in Straßburg wurde vorvergangene Nacht ei» Schrotschuß ab gefeuert. Der Posten wurde leicht verletzt, der Thäte' eu!- kommen. Die Erkrankung des bekannten Pastors v. Bodelschwingb, der augenblicklich in Bad Wildungen lveilt, besteht in einem schilleren Nierenleiden. Vor einigen Tagen ging bei dem Erkrankten em Schreiben der Kaiserin ein, in dem dieselbe sich nach seinem Be finden erkundigt. Es konnte darauf mitgetheilt werden, daß eine anscheinend anhaltende Besserung eingetreten sei. Graf Paul Hoensbroech hat jetzt im Verlage von Hermann Walter (Berlin) eine neue Schuft erscheinen lajM M 247. hl, über den bek Angelegenheit mm Litel: .Jneige lm daraus folgen erklärt, daß ich n deshalb eingelasse dem Leichtsseael g in eine HeiratbSv habe wiederholt e har jemals eine L -rch erhielt in kur Kesuch einer Per' heichtet und der i Poch heute glaub stanvniffe machte, ff» fanatisches V neu erinnerte sie „Ich, das, was si dis zu meinem 3 früher in der Be «ch handeln wür chige» Belenntn Mund würde tu das Beichtsiegel schwer unter die jch damals nicht daß diese Leidei waren. Hiei Knug, meme bi Vittheilungen, angelegte Plan, verwickeln, beste boten, die Aner HeirathSgesuch- Existenz und W fort war mein l verwendbare B Preis. Diese jenen Mitlbeilr auch daS Fol< gegen mich lm b M Unbekannt terredung bat. ich, ob ich dar< erschien dann I Erklärung beg Gefühl des Mr hie meine in t eine ultramoni terbrach meine ungen könne ic halb meine Fr sei katholi tane Versolgu fälligen Gespr lichen die Red theill, bei der trotz der Bem jedes Aufseht gründlich einl werden. Die sei schon lang sucher mit sei mir die Erla Eewährsman sicht geschrieb könne er seine Mann. Alle gen, daß ohn säst werthlos einmal ser, di nutzlos. Er Wallung der mrchaur aus Hun, waS d päi» noch t änen Nresse Anwendung nend, als tu Feldzuges se und Barmh« rücklehrte. diesen vor n erzählt, thei Machenschal SchreckenShi autübt. C Besucher vo bringen. ° griffen: vor Frau gesaa wenig, so h sein. Nun Unterschrif! er mag ruk ich werde i Sie würde große anti Opfer meh muS lörpe' Unter t thum R> Reichstags Antrag de stücke nicht deS Kaiser nastische 0 bekannt se Fürst Reu stücke sein kein deutst thum und Reuß ». ! 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