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Oktober. ^S2S8. terung gegen die englischen Urheber und Veranstalter st nichtswürdigen Schandthaten herrscht, und wenn sie dafür Auch die Minister können eigenem Nasrnichein davon überzeugt. ien «er Einäscherung von gebung ApiaS s r n d gen der Deutsü Die französische Militär-Zeitschrist „Armäe «t Marine" bringt zahlreichen Ministeranklagen, welche dir deutschen Opposition«-- ein Bild de» deutsche» Kreuzer» „Prinzeß Wilhelm" und schreibt Parteien in der vorigen Tagung vorgebracht hatte« und die vev« dazu: „Der nach Kiel zuruckgekehrte deutsch« Kreuzer „Prinzeß jaffungSgemäß sofort in Berathung genommen werden Müßt«,, I Wilhelm" hat eine» längeren Besuch u« Has«, von Saigon auf f au» dem Wege grräur-.t, so daß Üe Volksvertretung fmee Bah* abgeleitet werden können, wird allerdings dadurch hin- Mia daß nach dem Abkommen der drei Mächte vom 10. August 1892 Kriegsschiffe nur auf einstimmige» Ersuchen aller dreiKonsuln eingreifen dürfen; aber man kann es den fischen auf Samoa nicht verargen, wenn sie nach den bisher ««machten Erfahrungen, nach dem beständigen Zurückweichen der Deutschen vor dem Uebermuth und den Uebergriffen der an. eßenden Anglo-Amerikaner, nicht gerade sehr hoffnungsvoll ... der Geltendmachung deutschen Recht» gegenüber dieser neue rn frivolen Auslegung dachten. Glücklicher Weise scheint Ms Bülow die deutschen Ansprüche wenigsten» in London mit «Ma vertreten zu haben; es ist zu hoffen, daß da» Gleiche in Washington der Fall sein wird. Wiederholt schon, und zwar nicht nur in der Südsee, son- dtkN auch in Afrika und im Orient, hat das Auftreten der von England und Amerika entsandten protestantischen Missionare durch die politische Agitation, die sie im Interesse ihrer Heimath- länder betreiben, Bedenken erregt. ES rst des Oesteren auf die Unzuträglichkeiten hingewiesen worden, die sich aus der Auf- sasiung englischer Missionare von ihrer Stellung als politische Moniere ergeben. Wie sehr dies gerade auf Samoa der Fall ist lehrt die Geschichte der neuesten Wirren. Einen weiteren Mag zu dieser Charakteristik der Engländer als christliche glaubensboten giebt folgende Auslastung «ine» Wesleyaner Missionars auf Atua über die Schadensersatzfrage. „Wenn di« Samoaner Erfolg haben mit ihren Forderungen und ent- schädigt werden für den Verlust ihrer Habe und die Zerstörung ihrer Häuser durch unsere Kriegsschiffe, dann werden sie sich einbilden, ne wären ebens ogut wie der Weiße. Sie sehen dann, haß sie in den Augen der Mächte ein Faktor sind, der nicht mehr Nestchen werden kann, und ihre Ueberhebung wird keine Gren zen kennen. Unser ganzer Einfluß wird geschwächt werden, s^nn sie erfahren, daß sie dasselbe erreichen können wie der Europäer. Daß wir schon aus Selbsterhaltungstrieb und im Interesse unserer Kirche gegen alle Pläne von Vergütung für t«n Kriegsschaden sein müssen, werden Sie in diesem Zusam menhang begreiflich finden? gelegenen Dörfern ähnlich aus. Bei dieser planmäßig ange legten Zerstörung von Behausungen und Kulturen haben denn auch die Deutschen den größten Theil ihrer Schäden erlitten, wenn auch, abgesehen von den großen Pflanzungen des Ham burger Hauses, nur wenig Landbesitz außerhalb der Grenzen der Munizipalität von Apia in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Die meisten Deutschen Apias haben aber in größerer oder geringerer Entfernung von der Hauptstadt Grundbesitz, und hier gerade sind die meisten und ärgsten Verwüstungen verübt worden. Nicht nur wurden die Cocospalmen, Bananen und Brotfruchtbäume ihrer Früchte beraubt und die Tarofelder ge plündert, sondern Hühner, Schweine, Kühe und Pferde mit der größten Kaltblütigkeit fortgetrreben. Die allein stehenden Häu ser wurden nach Möglichkeit zerstört, Möbelstücke und Haushalt zertrümmert oder fortgeschleppt. Großer Schaden erwuchs vielen Pflanzern durch die völlige Unterbrechung aller Feld arbeiten, die während des Umherziehens der Truppen beider Parteien im „Busch" für mehrere Monate nöthig wurde, zumal die Samoaner eine ganz besondere Vorliebe für das Hausen und Lagern auf den Pflanzungen zeigten, wo sie sich wegen ibrer Ernährung keine Sorgen zu machen brauchten. Samoanische Häuser, die sich auch auf den europäischen Besitzungen für Die ne^ Arbeiter oder häufig auch für die eingeborene Verwandt schaft finden, wurden von den plündernden Schaaren Tanus mit Vorliebe ganz fortgetragen, jedesmal ein Verlust von mehreren hundert Mark, da samoanische Bauhandwerker hohen Lohn fordern und sich recht viel Zeit zu nehmen Pflegen. Bei der Einäscherung von Häusern in der engern und weitern Um gebung ApiaS s r n d augenscheinlich die Wohnun gen der Deutschen oder ihrer einheimischen Verwandten mit besonderem Eifer aufs Korngenommen worden. Das Haus eines deutschen Schiffers, der für die Hamburger Gesellschaft einen Kopra- schuner führt, wurde in seiner Abwesenheit völlig nicderge- brannt und die Familie früh Morgens um 6 Uhr in rohester Weise vertrieben. Frau und Tochter mußten in ihren Nacht gewändern das Haus verlassen, da ihnen der aufsichthabende Offizier, Leutnant Gaunt von der Porpoise, nicht einmal er laubte, sich die nöthigen Kleidungsstücke zu retten. Alles wurde verbrannt oder fortgeschleppt, selbst Seekarten und Doppelglas, nautische Instrumente, kurz Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde geraubt, und ein Bruder des kommandirenden Of- WerS hatte obendrein die Naivetät, in dem Melbourne! Argus die Heldenthaten dieses Mannes und seiner Leute zu besingen. Die einzige Erklärung, die hier wie in ähnlichen Fällen den lammerndcn Leuten gegeben wurde, war: „Lvarxtkinx must de ck«,troze«t, it i« » 6«rwnov dou«e." (MeS muß vernichtet Anita. «» iß ein deutsche» Hau»!) und amerikanischen „Helden" ausaeführten Thaten. Er be zeichnet es als einen Jrrthum, daß die Hauptschäden durch die große Beschießung vom 15. März angerrchtet wären. Erst die Landungstruppen, die nach Beendigung der meist nur sehr kur zen Beschießung in dir — von Kriegern verlassenen — Dörfer einzogen, richteten gründlichern Schaden an und „äick splenckick ereeutiou", wie es in den von Bord stammenden Zeitungs berichten heißt. Ueber die Heldenthaten dieser Nachfolger Nel sons wird berichtet: Sämmtliche Dörfer an der Nordküste IlpoluS, westlich bis Fagaloa, und an der Südküste östlich bis Fagalii sind der Reihe nach eingeäschert worden. Mit ver schwindenden Ausnahmen sind von den großen, sehr sorgfältig gebauten Rundhäusern der Samoaner keine anderen Spuren tliklg geblieben als die rauchgeschwärzten Mittelpfeiler und der von Basaltblöcken eingefaßte Kiesboden. In Sawaii sieht es an der Nord- und Südkllste, wenigstens in ven Upolu zunächst sich nicht über übertrieben gute Behandlung beschweren, und inSbe- ondere sind e» Camphausen und Jtzenplitz, die wiederholt recht chlecht wegkommen. Aeußcrst boshaft äußert« er sich über Stosch zu jener Zeit, al» gerade der „Große Kurfürst" unter- gegangen war. Booth 'hotte von den Geldern gesprochen, die Stosch al» ferneren Beitrag zur Herstellung de» Werke» über dir „VenuS"-Expedition verlangt hatte. Bismarck antwortete darauf: „Ein Buch über den „Großen Kurfürsten" soll er schreiben, das ist seine Sache." Von den Ministern im Allge meinen sagte er: „Wenn so ein neuer Minister erst einige Crachats hat und sich dann vor den Spiegel stellt, dann schlägt er sich vor dse Brust und sagt: „Du bist doch eigentlich ein tüch tiger Kerl", und von dem Augenblicke an weiß er Alle» besser als alle Anderen." Allgemein bekannt ist der Zwischenfall mit der von den Russen in russischer Sprache versuchten diplomatischen Correspondenz, dir Bismarck einfach unerledigt liegen ließ. Sehr bezeichnend ist die Art, wie Bismarck sich eines ähnliche» holländischen Versuches entledigen wollte; so erzählt er: „Der Holländer Baron Schimmelpennink wollte Holländisch schreiben, ich hätte chm Plattdeutsch geantwortet, obscure Sprachen habe ich mir verbeten." Im Jahre 1892 zeigte sich Bismarck in Kissingrn bei einer Unterhaltung, der auch der Kölner Gymnasial direktor Jäger anwohnte, al» vielversprechender Demokrat: „Ich erinnere mich ganz deutlich als zehnjähriger Junge, daß aus dem Spielplatz ein Mitschüler unter die Pumpe gebracht wurde, und bei mir die Ide« kam, warum wir diese» nicht einmal mit dem Lehrer versuchen sollten, denn vereint hatten wir die Macht dazu. Ein andere» Mal stellte ich, al» unser Hausknecht zur Reserve einberufen wurde, Betrachtungen darüber an, warum der König, «in Mensch, die Macht hatte, Leute wider ihren Willen einzu berufen, und Alle ihm folgen müßten?" . . . Es fragte Jemand, ob der Fürst noch viel rauche. „Cigarren gar nicht mehr," ant wortete Bismarck, „ich versuchte es neulich wieder einmal mit einer schwachen, es geht aber nicht mehr, ich glaube überhaupt, daß jedem Menschen ein gewisses Quantum bestimmt ist; hat er dieses konsumirt, so hat sein« Receptionssähigkeit anfgehört: ich nehme für mich etiva 100000 Cigarren und 5000 Flaschen Cham pagner in Anspruch." Bei Nennung dieser Zahlen lachte Booth laut auf, woraus der Fürst sagte: „das will ich Ihnen beweisen." Mit den Cigarren gelang ihm das, mit dem Champagner aber nicht. „Nun, daun habe ich noch ein ordentliches Quantum zu Gute, ich mag ihn aber auch noch gern." Auch über ein ärzt liches Gespräch wird in humorvoller Weise berichtet: Dr. Cohen, der Vertreter Schwenningers, lachte über die homöopathisch»? Mittel, welche die Fürstin gebrauchte. Seine Mutter, sagte Bis marck, sei auch Homöopathin gewesen; ihr Arzt, Dr. Faniger, habe ihr einmal gesagt: „Ihre ganze Apotheke esse ich ohne Schaden zum Frühstück aus!" „Meine Mutter," fuhr er fort, „hatte immer auf ihrem Kleide in der Magengegend große Brand flecke; man meinte damals, es sollte besondere wohlthätige Wir kungen haben, wenn man den Magen mit dem Brennspiegel erwärme; dabei brannte man denn häufig, und auf dem Lande kam es nicht so genau daraus an." Zum Schluß geben wir noch einige bemerkenswert he Aeußerungen. Al» in einer politischen Erörterung darauf hingewiesen wnri)«, daß England unberechenbar sei, sagte er mit beißendem Spott: „Jawohl, wie in England dir vielen Köpfe das Unberechenbare zu Wege bringen, so ist in Rußland der eine Kops des Zaren unberechenbar." Ein hübsches Wort, das wir den Herren vom Alldeutschen Verbände, die be kanntlich große Bismarckverehrer find, dringend empsehlen, lautet : „Der Deutsche, wenn er ins Ausland kommt, glaubt, seine Cigarre am Monde anzünden zu können." Eines Tages war der Fürst in vorzüglicher Stimmung, sprach viel und über die verschiedensten Dinge. „Ich würde," sagte er u.A., „analog wie jeder sein militärisches Dienstjahr abdienen muß, von jedem die Erlernung eines Handwerks wozu ich auch die Landwirthschaft rechne, verlangen; z. B. müßte Jemand zur Prüfung einen Sack selbstgezogener Kartoffeln bringen mit Certififat, daß ihm kein Anderer dabei gehvlsen." Ein Glaubensbekenntnih über Schleswig- Holstein und die Nothwendigkeit seiner Einverleibung in Preußen faßte BiSmarck plattdeutsch in folgende Worte zusammen: „Wc hcbbt dat Küken ntbröd sausgebrütet), wie wöllt em nu ok den Hal» asdreihen." Politische Umschau. Freiberg, den 10. Oktober. Au» BiSmarck» Leben. Der Schrift John Booth» sei im Folgenden noch Einige» entnommen: Vielfach hat Booth auch Tischgesprächen brigewohnt, von denen viele sehr bedeuten de« Interesse hatten. Zunächst möchten wir einig, Aussprüche h«rvorh«ben, dir auf die Politik Bezug haben. Sa äußerte BiSmarck sich über La»ker in folgender Weise: -Ueber die Oppo sition ärger« ich mich nicht, «benso wenig wi« ich mich im Kriege mit den Franzosen darüber ärgern kann, wenn rin Franzose auf mich schießt. Von den Radikalen seh« ich schon auf zehn Schritt, wir sie mit Dreck und Strinen nach mir schmri^en; waS mich ober ärgert, iw» sind LaSkrr und Tonsorten, die scheinbar mit mir gehe« und sich im entscheidrnden Moment« ganz ander» be nehmen, wie ich e» erwarten mußt«." Daß BiSmarck auf die Geheimräthe außerordentlich schlecht zu sprechen war, ist bekannt. „Bei uns," so ries er heftig au», „wird «» überhaupt nickt eher besser, bi- nicht alle Geheimräthe mit Stumps und Stiel au», gerottet sind." Diesen Gedanken weiter verfolgend, kam «r auf den bei unS üblich«» Bildungsgang und sagt«: „Wir gehen an den Examina zu- Grunde; die Meisten, die sie bestehen, sind >ann so abgewirthschaftet, daß sie irgendeiner Initiative unfähig änd, sich gegen Alles, wa» an sie h«rankommt, möglichst ab- ehnend zu verhalten, und was da» Schlimmste ist, eine große Meinung von ihr«» Fähigkeiten haben, weil sie siegreich aus allen diesen Examina herausgekommen sind." Wie diese Unter haltung mit den Geheimräthen begonnen hatte, so schloß sie auch, indem der Fürst bemerkte: „Nun, wie die Polen nicht ohne Juden, so können die Preußen nicht ohne Geheimräthe fertig werden." An anderer Stelle beklagt er sich darüber, daß ihm von der Bureaukrati« beim Bau desKurfnrstendammrs unzählige Schwierigkeiten in d«n Weg gelrgt worden seien, mehr al» au« Diplomaten Europa» ihm je in einer Sach« bereitet hätten. Jn-besondere ärgerte er sich darübrr, daß ein Referent einen übeldustenden Graben nicht beseitigen lassen wollte. Er schrieb an den Rand «iner hieraus bezüglichen Eingabr: „Ich kann die Richtigkeit nur bestätigen, denn ich Hobe mich gestern an» Am 18. Oktober tritt drr österreichisch« ReichSrath wird« zusammen. Die neue Tagung wird nicht die Fortsetzung der vorigen sein, denn gestern veröffentlichte die amtliche „Wiener Ztg? daS bereit» angekündigte kaiserliche Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grasen Clary, da» die Schließung der 15. Tagung de» Reichsroth» anordnet. Dadurch werde» die zahlreich«« Ministeranklagen, welche dir deutschen Opposition Ueber die von den Deutschen erhobenen Ansprüche theilt der Berichterstatter mit: Dem Umfange nach sind die deutschen Schadensersatzansprüche im Verhältniß zu Zahl und Besitz die bescheidensten. Bis heute belaufen sie sich zusammen auf nur 78 5W-44 Dollars an EigenthumSzerstörung und Landver- wüstung. Dazu kommen wegen widerrechtlicher Gefangenschaft al! Forderung des Kapitän» Hufnagel, des Verwalters der beut chen Pflanzung Vailele, 5000 Doll, und für F.Marquardt, den Verwalter auf Vailima, 20 000 Doll. Ein Handelshaus, mit einem deutschen und einem amerikanischen Theilhaber hat sich noch mit 1046 Doll, einschreiben lassen, und vier Schutzan- aeborige de« deutschen Reiches (zwei Schweizer, ein Däne und ein Norweger) fordern 9107 Doll. Alles in Allem bleibt die Zesammtsumme aller vom Deutschen Reiche zu vertretenden Forderungen, einschließlich derer der Schutzanaehörigen, noch beträchtlich unter 500 000 <^, von denen allein die Forderungen der deutschen Handels- und Plantagenaesellschaft der Südsee- Jnseln zu Hamburg (22116 Doll.) und die der beiden wider rechtlich Gefangenen fast ein Drittel ausmachen. Von den Mriaen erbeben sich nur wenige über 500 Dollar. Weiterhin schildert der Berichterstatter die von * Der unter jüdischer Leitung ft«h«nde Twtrqlau-schnß kauf männischer, gewerblicher und industrieller Verein« hat an das Berliner Polizeipräsidium da« Ansuchen gerichtet zu gestatt«», daß an d«n sämmtliche« fünf Dezember-Sonntagen di«s«s Jahre- die Angestellten im HandelSgewerbe »olle 10 Stunden lang, nämlich von 8 bi» 10 Uhr Vormittag» und von 13 bis 8 Uhr Abends beschäftigt werden dürft». E» trifft sich gerade, daß auch gleichzeitig der deutsch-israelitische Gemeindebund au die StaatSbehörd«» da» Ersuche» richte^ di« Ort-Verwaltung«» anzu- weisen, die Verlegung von Messen und Jahrmärkten aus die hohen jüdischen Feiertag« thunlichst zu verm«id«n; die Vorstände der jüdisch«» Grm«inden sind vom Bunde angewiesen, de» Gemeinde behörde» rechtzeitig die Date» de« jüdischen Festtage mitzutheilen, damit auf diese Rücksicht genommen werden könnt- Di« Gegen überstellung dieser beide» Eingabe», schreibt die „Kölu. Bolk-ztg." mit Recht, ist i» hohem Grad« bez«ichn«nd. Während auf der einen Seit« die Jude«, «lche doch nur «»« v«rschwi»d«nde Minderheit im deutschen Reiche bilden, weitgehendste Rücksichtnahme jeiten» der christlichen B«völkrung auf dt« jüdischen Feiertage verlangen, werde» auf der andere» Seit« ebenfalls von Juden fortwährend neue Forderungen aus Erweiterung der konNtag»- arbeit und auf Durchlöcherung der gesetzliche« Sonntagsruhe er hoben. Den» daß e- i» erster Linie aus letztere» abgesehen ist, darübrr wird auch da» Vorbringen der Antragsteller, al« handle es sich einzig »nd allein um Wahrnehmung der Interesse» der Handel- und Gewerbetreibenden, nicht hinwegtäuschen. Diese Jnwrrffe» finden hinlängliche Berücksichtigung, wenn an zwei Sonntagen im Dezember eine Erweiterung der Enuntag-arbeit in mäßigem Umsange gestattet wird. Am Weihnachtsabend, der in diesem Jahre auf ein«» Sonntag fällt, müßten dem vorer wähnten Antrag« zufolg« die christlichen Angestellte» ebenfall» bis 8 Uhr Abend- an der Arbeit bleiben. Di« „Kreuzzeituna" hält e- mit Recht für geradezu undenkbar, daß da- Berliner Polizei präsidium diesem Ansinnen Folge geben lSnn«. Vom sozialdemokratischen Parteitag wird berichtet: Man kann nicht behaupten, daß die Verhandlungen des ersten TageS welterschütternd« Ergebnisse gezeitigt Haven. Der „Vorwärts" hatte bekanntlich dieVerurtheiltentm Löbtauer Prozeß nicht in die Liste „Unter dem neuen Kurs" ausgenommen. Augenscheinlich furchtet« man dt« Wir kung einer solchen Jdentifizirung mit d«n Verurtheilten auf die gegnerischen Parteien sowohl als auch auf die harmloseren Ge nügen und Mitläufer der Partei, welche «» noch nicht bi» zur völligen Abtötung des G«rtchtigkeit»gtfühl» gebracht haben. Auer, der den Geschäftsbericht »amen» de» Vorstand«» be leuchtete, redete um die Sache herum. Die List« sei nicht dazu da, die „Klassenjustiz" zu charakterisiren, sondern nur um die Bestrafungen, die im Zusammenhang« mit d«r Parteibewegung stehen, aufzufllhren. Genosse Ledebur- Dresden ging scharf mit dem Vorstand ia» Ge richt, schließlich aber fügte man sich, und alle Anträge zu dieser Frage fielen glatt unter den Tisch. So sind denn die Löb tauer Verurtheilten trotz aller schönen Redensarten indieKategoriedergewöhnlichenBerbrecher auch sozialdemokratische rsert» verwiese» worden. Auch der Genosse Dr.Üüt genau, der sich durch seine Anerkennung drr Nothwendigkeit derPrügel - st r afe den Zorn der Parteigewaltigen zugezogen hatte, wurde zum Gegenstände einer Interpellation gemacht. Genosse Ost - mannaus Essen wünschte Aufklärung, aus welchen Gründen Dr. Lütgenau beseitigt sei ,und bemerkte, die Masse könne sich doch nicht wiewillenloseSchafedenAnordnun- gendesParteivorstande»fügen, ohne die Gründe zu erfahren. Im Ruhrrevirr errege «S Unzufriedenheit, daß man dorthin Leute schicke, die man in Berlin nicht mehr haben wolle. Auer erklärte, daß der Parteivorstand sehr gerne be reit sei, über das Verhalten dem Parteigenossen Dr. Lütgenau gegenüber Auskunft zu geben. ES würde sich aber, wie früher, eine Vorbesprechung in einer N e u n e r k o m m i j - sion, nicht im Interesse des Parteivorstandes,, denn dieser habe mit offenen Karten gespielt, aber im Interesse des Ge nossen Lütgenau empfehlen. Man habe nicht Dr. Lütgenau in die Provinz geschickt, weil man ihn nicht in Berlin brauchen konnte, sondern mit seiner Uebereinstimmung, weil man glaubte, daß er dort gut wirken könne. DaS sei zeitweise auch geschehen und er bedauere, daß daS gute Verhältniß nicht länger gedauert habe. Selbstverständlich wurde die Angelegenheit Lütgenau nach dem Wunsche des Vorstandes der bekannten Neunerkom mission, welche die Genossen „Hängekommisfion" nennen, überwiesen, natürlichnurimJnteressede« Dr.Lütgenau !Man sieht, daß die Genossen doch die willen losen Schafe bleiben und sich fügen müssen. Von einigem In teresse waren die Ausführungen des Varleikassirers Gerisch. Zunächst stellte derselbe fest, daß die P a r t e ib e itr aae Nachlassen. Sehr bedeutende große Parteiorte führten entgegen der guten alten Tradition nlchtsmehrode rnur minimaleBeträgeandiePartrikasseab. E» scheint also, als ob die Genossen sich gegen früher erheblich zäher erweisen. Daß Berlin 63 274 -K, das übrige Deutschland dagegen nur 55 700 gezahlt hat, beweist, wie fcharf der Druck ist, der aus die Berliner Genossen auSaeübt wird, dir unter direkter Aussicht deS Parteivorstandes stehen. Dir täglich er scheinende ParteiprAe hat 302 302 Abonnenten, 42 302 mehr als im Vorjahre. Bezeichnend ist, daß die Ueberschüsse der ver schiedenen ParteigcsHäfte von Hamburg und Berlin, die ledig lich der „bourgemsmäßig" geführten Wirthschaft zu verdanken sind, hauptsächlich die Parteilasse füllen. Man wird auf diesen Erwerbszweig bei der Abnahme der Opferwilliakeit der Ge nossen also ein immer größere» Gewicht legen müssen. Wenn unter den Deutschen Samoa» «in« grtnzenlose Erbst- der Fahrt nach der Hemath gemacht; dort WurK « M A terung gegen dt« englischen Urheber und Veranstalt«, solcher besten Form ausgenommen. Die Bewohner von Samo« sind voll nichtswürdigen Schandthaten herrscht, und wenn sie dafür voll- de- Lobe» über das Verhalte» der wwderMannsch wichtige Sühn« verlangen, so werden alle national gesinnten de» Kreuzer» und vor Allem über den Kommandanten Trupps, Deutschen im Reiche von der gleichen Empfindung beseelt. der «in nach allen Richtung,« Hw ausgezeichneter OWer iP. , Besonder» hat man die vortreffliche Aufführung und wundes bare Manu-zucht d,«Matrose« hewnndsrt, auch w«n« sie sich om Lande selbst überlassen waren. Gegenüber den grobe» Ausschreitungen und Grausamkeiten englischer Sol daten und Matrosen in Judie«, dir nie eine angemrssene Sühne finden, weil kein englischer Richter Sue« Engländer verurteilen würde, muß da» musterhafte Benehmen unserer deutsche» See leut« allerdings ganz etwa» Ungewohnt«» sein."