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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189910125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-12
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.10.1899
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189» , Mühlen. e-Fraulen >«r S»tS- u (k»«s.) Birher Hammr- «s.) ein ¬ er Stadt- W»lf- , Bisher utSbefitzer ilt gegen Oktober ktauves- irend des Ate» beim >»d Mr und drei ter waren darunter indlunge» e in aus- thang ge böte, da- iließungen värt- nach nmeldnng en männ- irwachsene hre. Was Influenza, nbahnzng, en Darm- jt und 28 m Monat )te nnd 4 -terbesälle llung ans unter 57 n; ferner en, sowie Personen, mit dem rflossenen iterbefälle jr zube- ebLude- r die An- kaum, in in dritter ng eines Mltnisse tr nimmt r Grund- ien guten aufhalten, arten aus der Halle nde sind! Züge aus aum zum c werden, liche llnu >r Beyer, vierzig' . H ersten schule ge« sen sehe» Bejahrte r. Gar während enen und mindesten jüngeren Lhätigkeit. er Beyer , in herz- t. Auch ren ihm ennungs- orf hielt ftungsfest vurd« in ig seiner ct. Herr nnkspruch erwehre», chienenen evorstand >ergsdorf, iwärtigen e. Herr : in der rr, durch ie stellen reibergs- ,er. Die Dr. W. nlungen: r 15000 hshäuser , halten ge einzu- Aebrauch regel ist aus den Fragen dt Dort- ne allzu re zweck- ISS» ^288 Vreiberger Anzeiger ««d Tageblatt. Seite 8. — 12. Oktober. Die Sparkaffe der Stadt Zittau hat das Kammergut Bienhof und das Gut Oelsen ankaufen muffen, welche Güter sie mit HO 000 Mark beliehen hatte. Die Güter, zu 183 800 Mark taxirt, sind vom Besitzer seit der 1895 bis 1896 erfolgten Beleihung weiterverkauft, auch wirthschaftlich vernachlässigt worden. Es kam zur Kündigung der Hypothek, die schließlich zur Zwangsversteigerung am 10. August führte, wobei die Güter der Stadt für 60 000 Mark zugeschlagen wurden. Ein schrecklicher Vorfall, dem zwei Menschenleben zum Opfer gefallen sind, hat sich am Montag Abend auf der Elbe zwischen Niedervogelgesang und Posta ereignet. In der 7. Stunde begaben sich drei in eineni Postaer Steinbruche beschäf tigte Steinbrecher auf einer Schaluppe nach dem linksseitigen Ufer der Elbe und kehrten in Niedervogelgesang ein. In der 9. Abendstunde traten sie auf demselben Wege die Rückkehr nach >ei. aus 1 Stube, 2 Kammern und 1 Küche nebst Zubehör, und zu ungefähr einem Viertheile aus 2 Stuben und 1 Küche nebst Zubehör, bestehen. Die Miethpreise schwanken zwischen 142 bis 240 Mark jährlich für eine Wohnung, je nach der Größe u. s. w. Nach den Verträgen ist u. A. die Abführung des Miethzinses in den kleinsten wöchentlichen Raten festgesetzt. Die Vergebung der Wohnungen ist erfolgt an Leute aus allen Stän den, also neben dem Arbeiter insbesondre auch an den kleinen Beamten, Privatanqestellten u. s. w. Es wird dabei streng an dem Grundsätze festgehalten, daß der Miethzins ein Siebentel des jährlichen Einkommens des betreffenden Miethers nicht übersteigt, und daß eine Familie mit z. B. 5 Köpfen und 900 bis 1000 Mark Einkommen ebensoviel Raum erhält als eine gleich große Familie mit 1200 bis 1300 Mark jährlichem Ein kommen. Erwähnt sei noch ,daß das ausgedehnte, ungefähr 20 000 Quadratmeter umfassende Hinterland zu Park- und Spielplatzanlagen bez. zu Wäsche-Trockenplätzen Verwendung finden wird. Durch die Fertigstellung der 15 Häuser mit ihren 143 Wohnungen wird dazu beigetragen ,die herrschende Woh nungsnoth zu beseitigen. In den minder bemittelten Kreisen, und in erster Linie von denjenigen V-rlonen, welche ob der über reichen Anmeldungen z. Z. keine Wohnung bekommen konnten, wird daher die Absicht des Verlagsbuchhändlers Meyer, noch weitere 22 dergl. Häuser zu errichten, mit großer Freude be grüßt. Das Landgericht Zwickau verurtheilte den Zimmermeister Neupert aus Fraureuth wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 150 Mk. Geldstrafe. Er hatte für ein Sängersest in Steinpleis ein Podium gebaut, auf dem 150 Sänger Aufstellung nahmen. Das Podium aber brach zusammen und ein Werkmeister erlitt verschiedene Verletzungen, darunter einen Beinbruch. Wie verlautet, haben die königlichen Ministerien deS Innern und der Finanzen beschlossen, den Güterverkehr auf der geplanten elektrischen Bahn Leitelshain—Crimmitschau—Neukirchen- Werdau unter gewissen Bedingungen zuzulassen. Diese Be dingungen sollen auch für die elektrische Bohn Crimmitschau- Meerane—Glauchau zur Geltung kommen. Beide Linien gedenkt die Aktiengesellschaft für elektrische Bahnen und Anlagen in Dresden zur Ausführung zu bringen. Seit Sonntag wird in Reichenbach i. D. ein junges Mäd chen, Namens Milda Oppel, das sich zu Verwandten ins obere Vogtland begeben hatte, vermißt. Der Vater des Mädchens begleitete dasselbe selbst am Sonntag Nachmittag auf den oberen Bahnhof in Reichenbach, von wo es nach Klingenthal fuhr, uin von dort zu Fuß die Verwandten in Brunndöbra aufzusuchen. Nach einem bei den Eltern eingetroffenen Telegramm ist ihr Kind aber bis jetzt nicht in Brunndöbra eingetroffen. ** Der weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes hinaus in hohem Ansehen stehende Dresdner Schriftsteller Julins Dudoe beging gestern seinen 70. Geburtstag. Um jeder geräuschvollen Feier zu entgehen, hat er seinen Erholungs aufenthalt in Kipsdorf bis Mitte Oktober verlängert. ** Auch in diesem Jahre giebt die Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig einen schmucken, wohlgewählten ^Mustkalltsche« Weihnachtskatalog heraus. Er bietet außer den üblichen praktischen Verzeichnissen empfrhlenswerther Musikalien deutscher Kunst, Wissenschaft, Literatur. — Stadttheater. Gestern ging neu einstudirt in unserem Stadttheater das Muster-Jntriauenstück der älteren französischen Dramatik in Scene, Scribe's Lustspiel „Ein Glas Wasser". Welch ein witziger Geist, der eS nicht nöthig hat, einen einzige« Wortwitz zu machen, wohnt dem Werke inne! Welch lebendiger Witz des Lebens, der Politik, der Menschenkenntniß, welch geist reiche Einsicht in den Lauf der Dinge lernen wir kennen. Im Dialog, in der Führung der Situationen, in der diskreten Charakteristik der Hauptpersonen, überall der feinst« Geschmack. Für die Mitglieder eines Ensemble's, das immer wieder vor neue Aufgaben innerhalb kurzer Frist gestellt wird, ist die Darstellung eines Stückes wie des Scribe'schen Lustspiels nicht leicht. Nicht zum Wenigsten liegt hier der Werth in der Ausgeglichenheit deS Zusammenspiels und namentlich in der Vertiefung der Darsteller in ihre Aufgaben. Es waren in dieser Richtung die Bemühungen der Regie wie der Mehrheit der Auftretenden nicht zu verkennen. Die hervorragendste Leistung bot Frau Klinder als Herzogin. Mr zunächst standen Herr Seder als Bolingbrocke und Frl. Gartner in der Rolle der Königin. Die Aussprache der englischen Namen war nicht immer tadellos. — Ein eigenthümlicher Kontrast schien übrigens gestern Abend zwischen Bühne und Zuschauerraum zu herrschen. Auf der Bühne war eS so warm, daß sich die Königin „ein GlaS Wasser" reichen ließ — und im Zuschauerraum war es so kalt, daß das Publikum fror. " Aus vem Bureau ves TtaVttheaterS. Wie bereit» gestern mitgetheilt, findet die erste Aufführung deS neuen urkomischen Schwankes „Der Schlafwagenkontrolleur" von Alexander Vision am Freitag statt. Das an den komischsten Situationen und Verwickelungen überreiche lustige Bühnenwerk hat überall durchschlagenden Heiterkeitsersolg und viele Wieder holungen erzielt; es darf zu den sogenannten Schlagern der Saison gezählt werden. — Die Nachfrage nach BilletS zu der Erstaufführung ist bereits eine sehr lebhafte. Es wird daher die Theaterkasse zwecks Entgegennahme weiterer Billetbestellung auch morgen, am vorstellungsfreien Donnerstag, Vormittags von 10 bis 1 Uhr geöffnet sein. mikiac Bertheilung bewirkt worden ist, Leipzig berichtet ähnlich, " Leihen sagt: „die Zahl der Wirthschaften ist zurückgegangen uav ihre sittliche Qualität gehoben", Chemnitz meint, daß dadurch namentlich bedenkliche Animirkneipen verhindert seien; Crimmit- Mu meldet, daß dort auch alt« Konzessionen bei paffender Aeleaenbeit eingezogen werden, und Plauen giebt eine zahlen- -Mae Angabe: vor dem Bestehen des OrtSstatutS, d. h. 1879: M Einwohner auf 1 Schankstätte, jetzt 347: 1. Die Durch- WiMahl der Wirthschaften hängt in erster Linie von dem Alter der Größe, dem Handelsverkehr der Stadt ab, ferner von der Zahl der Studenten, Soldaten und anderer ledigen Leute. N ist eine sächsische Gemeinde, die von allen größeren Gemeinden Reiches verhältnißmäßig die wenigsten Schänken hat, nämlich oMu, aber was will man daraus folgern ? Zunächst doch nur, die Löbtauer ihre Kneipen z. Th. außerhalb liegen haben und daß die Wirthschaften Löbtaus von Auswärtigen wenig -uiaesucht werden. Von den Großstädten hat Leipzig 254 Ein wohner aus 1 Wirthschast, Dresden 213, Chemnitz 237; eS sind daS Mittelzahlen, denn Berlin hat 135, Hamburg 152, Stettin 124, Bremen 132, Essen dagegen 457 und Düsseldorf 393. Betrachten wir die Städte von 50—100000 Einwohnern, so finden wir bei Moen 228 und Zwickau 191: die Zahl für Plauen ist hier anders als oben, vermuthlich weil hier die Branntweinläden Merechnet sind. Bei den mittleren Gemeinden notiren wir: »im» 205, Freiberg 175, Löbtau 944, Glauchau 133, Reichenbach 252, Crimmitschau 195, Bautzen 188, Meerane 190, Meißen 109, Pirna 178, Döbeln 153, Wurzen 157, Annaberg 128; Sefilm ist die einzige deutsche Stadt, die die Antwort verweigert hat.^bgeschen von Löbtau haben wir hier wieder Mittelzahlen vor uns. Die kneipenreichsten Städte des Reiches sind St. Johann mit und Bremerhaven mit 72 Ernwohnern auf eine Wirth- jchaft, / dann folgen Zerbst, Göppingen, Erlangen und Kaisers- lautsnl: Meißen kommt ihnen freilich sehr nahe- 7« Verunglückter Radfahrer. Auf dem von Zug nach dtmfnsillgkr'schen Vorwerk führenden Kommunikationsweg« und Mr-ünweit des Bahnwärterhauses wurde gestern Vormittag ein Atißenborner Einwohner blutüberströmt und besinnungslos auf gehoben. Neben ihm lag sein Hochrad, mit dem er zu Fall gekommen war. Der Verunglückte hatte Wunden am Kopf und a« de» Händen erhalten. Der Mann erholte sich bald wieder und konnte sich in Begleitung eines hinzugekommenen Bekannten nach seiner Wohnung in Weißenborn begeben. — Kommen entflogene Stubenvögel in der Freiheit durch, können sie sich hinlänglich Nahrung verschaffen? Diese Frage wird öfters aufgeworfen, kann aber eine allgemein gültige Antwort nicht erhalten. Heimische Finkenarlen, im Sommer losgelassen oder entflogen, schließen sich nach und nach ihren Verwandten in der Natur an und kommen wohl selten der Nahrung halber in Verlegenheit, um so mehr aber der Un beholfenheit im Fliege« wegen. Der „Köln. VolkS-Ztg." wird von einem Mitarbeiter geschrieben: Im vorigen Sommer bemerkte ich plötzlich am Wege an meinem Hause einen hell schimmernden Kanarienvogel, welcher an den Fruchtstengeln des Wegerichs zerrte und den Samen fraß. Er flog auch ziemlich gewandt, hatte sich also zu einem Vogel der Freiheit gut ent wickelt. Jndeß wird ein Kanarienvogel selten längere Zeit die Freiheit genießen, da er durch sein Helles, aufsallendeS Gefieder die Raubvögel leicht auf sich zieht, wenn er infolge seines an fänglich unbeholfenen Fliegens nicht schon dem vierfüßigen Raub zeug zum Opfer gefallen ist. Jmportirte Tropenvögel, z. B. Lardinäle, Papageien, gehen im Freien natürlich bald zu Grunde; ebenso ist das oben angeführte Beispiel von einem Kanarienvogel nur als Ausnahme zu betrachten. Selbst die heimischen Arten kommen seltner durch. Im Spätherbste oder Winter losgelassen, werden sie erst recht bald verhungern. Deshalb ist es als Akt der Grausamkeit anzusehen, in jener Zeit Vögel (meist Weibchen) aus der Gefangenschaft fliegen zu lassen. - it Großhartmannsdorf, 10. Oktober. Am Sonntag wurde, in der hiesigen Gemeinde das Erntefest feierlich begangen. Am gleichen Tage fand im Beisein deS kgl. Amtshauptmanns, Herrn Oberregierungsrathes Dr. Beinert-Freiberg, sowie der Mitglieder des hiesigen Gemeinderathes die Inspektion der hiesigen frei willigen Feuerwehr statt. Dieselbe erfolgte durch die Herren Hauptleute Haufe-Halsbrücke, Kreher-Erbisdorf und Gretzschel- FreitergSdorf, sowie den Berbandsschriftführer. Die Vor führungen der Wehrbestanden in Fußdicnst, Uebungen am Steiger- thurm und einem Sturmangriff auf das Trägersche Gut. An diese Uebungen schloß sich eine Nachversammlung im Gasthofes welche von Herrn Hauptmann Hause zunächst mit warmen BegrüßungSworten eröffnet wurde. Redner dankte insbesondere Herrn Amtshauptmann Dr. Steinert für seine Theilnahme. An die Kritik schloß sich eine längere Aussprache, an der sich die Herren Amtshauptmann Dr. Steinert, die Inspektoren, Gemeinde vertreter und Führer der Wehr betheckigten. Hoffentlich wird diese Aussprache dazu beitragen, unserem Orte ein sestgeordnetes Feuerlöschwesen zu sichern. Nachdem man Herrn Dr. Steinert aus Aufforderung des Gemeindevorstandes Herrn Lichtenberger durch Erheben von den Sitzen den Dank für sein Erscheinen ausgedrückt hatte, wurde die Versammlung nach Vortrag der Niederschrift geschloffen. Auf der Landstraße kurz vor Diebenleh« versperrten am Sonntag Abend vier junge Leute aus Nossen einem von Nossen kommenden Radfahrer, dem Schlaffer Fischer aus Siebenlehn, trotz wiederholten Klingelns desselben die Straße. Sie schlu gen mit einem Stock nach dem Rade und prügelten den Rad fahrer derart, daß er besinnungslos liegen blieb. Er hatte ver schiedene Verletzungen im Gesicht erhalten, auch war ihm ein Zahn eingeschlagen worden. Hinzukommende Personen trugen den Verletzten nach seiner Wohnung. Die Thater wurden er mittelt und der Hauptschuldige, der in Nossen arbeitende Schmiedegeselle Hayek aus Liebranitz in Oesterreich, festge ¬ nommen. In seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderath zu Plauen be Dresden aus eine Anfrage deS Rathes zu Dresden, ob man in Plauen beabsichtige, in nächster Zeit der Frage der Einver leibung der Gemeinde Plauen in die Stadtgemeinde Dresden näher zu treten und Verhandlungen hierüber mit dem Rathe zu Dresden anzubahnen, beschlossen, die Vorberathung und Berichterstattung über diese Angelegenheit einer aus sieben Mit gliedern bestehenden Deputation zu übertragen, inzwischen aber dem Rathe mitzutheilen, daß man die Frage in wohlwollende Er wägung zu ziehen bereit ist. Wie schon wiederholt im Laufe der vergangenen Zeiten, ist auch jetzt wieder die Stadt Dresden gedrängt worden, die Augustusbrücke umzubauen. Der Rath hat aber be schlossen, von einem kostspieligen Umbau abzusehen, vielmehr das althistorische Bauwerk abzubrechen und durch einen neuen, modernen, in Sandstein auszuführenden Brückenbau zu ersetzen, sobald die Marienbrücke nach Aufhebung des Eisenbahnverkehrs über dieselbe in den städtischen Besitz übergegangen und ver breitert worden sein wird, was voraussichtlich schon im nächsten Ulli vctttillULu <ucgc Vic uruaiear uuu^ or».zrluiiniiru empieu:enviveriuc^ »>->>»> Jahre geschieht. Da nun zum Uugustusbrückenneubau ein Theil s Posta wieder an, wobei die Schaluppe kurz vor der Landung am I Verleger eine Reihe kleiner beachteuswerther Abhandlung««, von Malischen Landes gebraucht wird und der FiSkuS zum Bauplatz ür das neue StändehauS städtisches Areal benöthigt, so ist in kreisen der Stadtvertretung theilweise der Wunsch laut geworden, die beide« Angelegenheiten zu verquicken und gleichzeitig zu er ledigen. Demzufolge sind auch entsprechende Versuche gemacht worden, die aber daS Königl. Finanzministerium zurückgewiesen >at. Wie nun verlautet, ist die Frage der Landabtretung seitens >es FiskuS an die Stadt zum Augustusbrückenneubau so weit geregelt, daß zwischen Oberbürgermeister Beutler und Finanz- Minister v. Watzdorf Einigkeit herrscht und daß die städtische Baubehörde mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Projektes beauftragt werden konnte, daS nach seiner Fertigstellung zunächst dem Rathskollegium zur Berathung vorliegen wird. Gegenwärtig sind im 2. Stockwerke des Bankgebäudes der Firma Günther L Rudolph, Scheffelstraße 1, in Dresden, die auf das Preisausschreiben deS Festausschusses für daS 13. deutsche Bundesschießen eingegang.enen Ent würfe für Festhalle, Ehrenpforten, Gabentempel, Plakate rc. ausgestellt und in den Tagesstunden von Jedermann zu be- ichtigen. Die Mittheilung, wonach die Hauptvcrhandlnng gegen den rüheren Schatzmeister deS Albertvereins zu Dresden, kommerzienrath Hopffe, am 28. Oktober stattfinden oll, bestätigt sich nicht. Sie ist für Dienstag, 24. Oktober, vor >er dritten Strafkammer deS königlichen Landgerichts Dresden anberaumt. Nach der «»folgten Neuregelung d«r Grundsätze für die Ge hälter der wissenschaftlichen Lehrer an den höheren städtischen Schulen zu Leipzig hat der Rath den Stadtverordneten nun auch eine Vorlage wegen Aenderung der Gehaltsverhältnisse der Fachlehrer zugehen lassen. In der Begründung bemerk der Rath, daß bei der Festsetzung der neuen Gehaltsskala die vom Rathe der Stadt Dresden für seine ständigen Fachlehrer ange nommene Staffel zu Grunde gelegt worden sei, um die Leipziger Fachlehrer nicht schlechter zu stellen als die Dresdner. Gleich zeitig sei dir in Dresden eingeführte Bestimmung, nach welcher außer dem festen Gehalte jedem ständigen Fachlehrer noch eine Stelluugszulage von jährlich 400 Mk. gewährt wird, die sich nach zehnjähriger ununterbrochener ständiger Dienstzeit auf jähr lich 600 Mark erhöht, auch in Leipzig berücksichtigt worden. Am Montag verstarb in Capri, auf einer Reise in Italien begriffen, Alphonse Devrient, Theilhaber der weltberühmten Buch- und Kunstdruckerei Giesecke u. Devrient in Leipzig. Auf einem Neubau in Leipzig-Eutritzsch ist ein 15jähriger Maurerlehrling tödtlich verunglückt. Ein beim Bau be schäftigter Polier warf beim Abtragen deS Gerüstes einen vier Meter langen Rüstbaum au» dem zweiten Stockwerke herunter und dem gerade vorübergehenden Lehrlinge auf de« Hinterkopf, so daß er todt zusammenbrach. In Leipzig ist wiederum ein gutes Werk zur wirk lichen Steuerung der Wohnung snoth ein großes Stück vorwärts gebracht worden: Von den 37 Wohn häusern, welche der Verlagsbuchhändler Hermann I. Meyer auf dem Areal an der Theresienstraße und am Eutritzsch- Schönefelder Kommunikationswege in Leipzig-Eutritzscher Flur, unweit des Nordfriedhofs, errichten läßt, sind nunmehr 15 Häuser aufgeführt und stehen im Rohbau fertig da. Die selben enthalten insgesammt 143 Wohnungen, welche zu unge fähr drei Viertheilen aus 2 Stuben, 1 Kammer und 1 Küche Postaer Ufer an einen Frachtkahn anprallte. Hierbei stürzte der Steinbrecher Karl Hempel .gebürtig aus Bischofswerda, der das Ruder führte, in den Strom. Der mit in dem Boote be? findliche Steinbruchsarbeiter Max Haufe aus Frankenthal ver suchte nun seinen Gefährten zu retten, stürzte aber ebenfalls auS der Schaluppe heraus und theilte das Schicksal seines Kollegen. Der dritte im Boote befindliche Arbeitsgenosse war ohne Ruder nicht im Stande, etwas zur Rettung semer Kameraden zu un ternehmen. Er selbst mußte bedacht sein, aus seiner hilflosen Lage sich zu befreien. Nach mehrfachen angstvollen Hilferufen verschlangen die Fluthen die beiden um ihr Leben ringenden Männer und entführten sie der Unglücksstätte. Das Boot mit dem Ueberlebenden trieb nach dem Damm am Postaer Winter hafen zu, woselbst es dem Manne gelang, das Ufer zu gewinnen. Dem Verleger des Pirnaer Anzeigers, vr. Eberlein, schreckt ein Wenzel in Bodenbach folgende geharnischte Zeilen: „Eber lein Du Hund schreibe nicht gar zu fil liege» von uns in Deinen Wurst Blatt! Du egel!" ,. Vor 70 Jahren wurde daS Schloß von Waldheim zu einer Strafanstalt für 7—800 Männer bestimmt. Im Jahre 1716 war daselbst mit einem Aufwande von 60 000 Thalern daS erste Zucht-, Armen- und Krankenhaus SachsenS gegründet worden. Die Errichtung eines allgemeinen Zucht- und Arbeitshause» hatte schon 1666 der Kurfürst Johann Georg U., dann der weit sichtige Kaufmann Johann Daniel Kraft angeregt. Im Jahre 1711 hatte der König August der Starke dem Landtage die Gründung von Zucht-, Waisen- und Armenhäusern i« Vor schlag gebracht, wozu die Mittel zum Theil au» Lotterie« fließen sollten. Mit jenem Institute verband man späterhin ein andere» für geisteskranke, blödsinnige und verbrecherische Kinder. Die letztere Anstalt kam 1829 auf Veranlassung des Ministers von Lindenau nach Bräunsdorf an Stelle der dort 1824 für 150 Kinder (außer aus dem Meißner Kreise) gegründeten Landwaisen-Ber- sorgungSanstalt, um die sich der Minister von Nostitz und JLnkeu- dorf verdient gemacht hatte. In demselben Jahre kam die Versorg- und Heilanstalt nach Colditz und die dortige Land arbeitsanstalt nach Zwickau in die Gebäude der bisherigen Straf anstalt. Uebrigens war das WaldHeimer Schloß, nachdem e» 1404—1544 Augustinerkloster gewesen, seit 1589 erst zu einem solchen geworden. AnerkennenSwerth ist, daß die WaldHeimer Sträflinge nach dem großen Stadtbrande vom 10. April 1831, wo 71 Häuser in Flammen aufgingen, freiwillig den Abgebrannten von ihren Spargeldern 106 Thaler 11 Groschen spendeten. Schon seit einigen Tagen wurde der bei einem Fabrikbesitzer in AntonSthal bei Schwarzenberg in Stellung befindliche Buchhalter Sp. vermißt. Neuerdings hat sich herausgestellt, daß derselbe untreu gewesen ist und sich an denjenigen Geldern ver griffen hat, die der Fabrikkrankenkasse gehörten. Die Höhe der veruntreuten Gelder beläuft sich auf beinahe 1400 Mk. Jetzt nun hat sich der Schuldbeladene dem Strafrichter in Schwarzen berg freiwillig gestellt, der ihn dann in Haft behalten hat. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich bei einem in Falke«, stein aufgestellten Dampfkarussell. Der zwölfjährige Knabe Heckel hatte sich, ohne Geld bei sich zu haben, auf daS Karussell gestellt. Als kassirt wurde, sprang der Knabe von dem in vollem Gange befindlichen Karussell ab und verletzte sich dabei ein Bei« so schwer, daß dasselbe abgenommen werden mußte. Sprechsaal. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) Seit drei Tagen werden die Bewohnerin der Umgebung von „Stadt Wien" durch Kar«ffell-Mustk belästigt, in der Regel von drei oder vier Uhr nachmittag» bis spät abends. Man hört die Drehorgel namentlich auch in der Annabergerstraße, und daS ist zum Davonlaufen. So etwas sollte doch nicht geduldet werden, namentlich außer der Jahrmarkts- oder Schützenfestzeit. DaS Karussellfahren ist übrigens, namentlich in gegenwärtiger Jahres zeit, manchen Kindern nachtheilig und auch vom erziehlichen Standpunkte aus nicht zu billigen. Viele Kinder plagen ihre Eltern um Geld, und die Eltern geben schließlich nach, um die Plagegeister los zu werden. Einen Nutzen hat die Sache nicht, sie sollte nicht geduldet werden!
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