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7«. y-retverger Anzeiger und Tageblatt. Sette L» — 2. April. 18SS. Die Lauheit, mit der wir unser« Rechte auf Samoa ver- theidigeu, wird auch in der „Kreuzzeitung" getadelt: AuS der jüngst veröffentlichten Eingabe der deutschen Bewohner der Samoa-Jnsclgruppe ergiebt sich u. A. zu unserer nicht geringen Beschämung, daß trotz des Berliner Vertrages, der die völlige Gleichberechtigung der drei mitbesitzenden Staaten verbürgt, als Amtssprache auf Samoa ausschließlich das Englische gilt. Nur in einzelnen Fällen sind Uebersetzungen in die Landessprache gestattet. Das Deutsche aber wird behandelt, als ob es gar nicht vorhanden wäre. Und das ist geschehen auf einem Gebiet, wo unser Handels- und Geschäftsverkehr für sich allein größer ist, als der der Engländer und Amerikaner zusammen; zwei Drittel von Allem, was Werth hat auf Samoa, gehört den Deutschen, und doch hat ihre Sprache keine öffentliche Geltung. Kann man sich wundern, daß die Engländer und Amerikaner so wenig anspruchsvolle Leute nicht eben mit ausgesuchter Rücksicht behandeln? Wie lange noch wird es dauern, bis namentlich auch unsere Zeitungen lernen, daß es für einen Biangel an Welt- und Menscheukenutniß zeugt, wenn solche Aeußcrlichkeiten, wie das bei uns noch immer nicht selten ist, als Nebensachen be trachtet werden? Sie sind im Gegcntheil von großer Be deutung, und wir sehen ja auch überall, daß die großen Welt nationen vor Allem aus den. Recht ihrer Sprache bestehen. Es mögen noch nachstehende Telegramme Platz finden: New-Avrk, 30. März. Die „EveningPost" sagt, derKampf aus Samoa mache den IingoeS Freude; aber die Unterhand lungen werden freundschaftlich geführt una deshalb sei kein Bruch zu erwarten. Inzwischen hätten die Amerikaner einen weiteren Beweis, daß die „Errichtung eines Weltreiches" soviel bedeute, als schutzlose Eingeborenenbütten zu beschießen, die amerikanische Flagge zum Symbol hochmüthiger Ein- -nischung und die Republik zur Unterdrückerin aller Völker anstatt zur Zuflucht der Unterdrückten zu machen. (Sehr gut!) Die „New Jork Sun" schreibt, der deutsche Kaiser werde, was immer sich ereigne, nicht zulassen, daß das Bischen Samoalärm den Frieden der Welt störe. London, 31. März. „Ehronicle" meldet aus Washington, ein Mitglied des Kabinetts habe geäußert, das Bombardement von Apia müsse als ein bedauerlicher Zwischenfall angesehen werden, dürfe jedoch nicht die sreundschastlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten beein trächtigen, oder die gegenwärtigen Verhandlungen stören. Je länger man den jetzigen unbefriedigenden Zustand bestehen lasse, um so verwickelter werde die samoanische Frage und um so schwieriger zu lösen; es müsse eine Aeuderung in den Bestimm ungen des Berliner Vertrages vorgenommen werden. London, 31. März. Die „Times" schreiben: Die Nachricht, -daß in Samoa Engländer getödtet sind, ist schmerzlich; aber wir werden bereit und bestrebt sein, gemeinsam mit den anderen Mächten Maßnahmen zur Klärung der dortigen Situation zu er wägen. Glücklicherweise liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß die Ansichten der amerikanischen oder der deutschen Regierung und die unsrigcu wesentlich auseinandergehen. Den drei Re gierungen gebührt Anerkennung für den weisen und versöhnlichen Gerst, den sie angesichts der Unruhen bethätigt haben. Wir werden uns ausrichtig freuen, wenn alle drei Mächte auf gleich freuudschajtlichem Fuße stehen werden. Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 1. April. — Das Jubiläum der Feuertaufe König Alberts Ein seltenes Jubiläum kann demnächst König Albert von Sackncu begehen. Am 13. April sind 50 Jahre vergangen, seit der spätcr so gefeierte Heerführer bei Düppel die Feuertaufe empfing. In dem 1849 wieder ausgebrocheueu Kriege hatten die Sachsen und Bayern nach kurzem, lebhaftem Gefecht die Dänen auf die Insel Alsen zurückgeworfen. Diejc schulten sich jedoch an, die Höhen bei Düppel zurückzuuehmen und bereiteten den Angriff durch 'starkes Ärtillcricfeuer von Alsen aus vor. Das sächsische Schützen- bataillvu hielt eine der eroberten Höhen besetzt, die von den Dänen unter Artillericsener genommen wurden. Da erschien hier auf einem stattlichen Schimmel ein junger Kapitän, dem sich die Offiziere mit ehrerbietiger Begrüßung nahten, während die 'Mannschaften mit stolzer Freude zu dem edlen Reiter empor blickten, der mitten im feindlichen Feuer unter ihnen verweilte und hin und wieder auch einen von ihnen leutselig ansprnch. Da ging eine Granate kurz vor seinem Pferde hinweg; der Schimmel machte einige wilde Seiteujprünge, aber der Reiter 'blieb fest und ruhig im Sattel sitzen. Mit freudiger Bewunderung 'beobachteten die Soldaten diesen Vorgang und brachen dann in 'jubelndes Hurrah aus, das sich von Truppe zu Truppe weitcr- pflanzte. Der Feind, durch die ungewöhnliche Bewegung anf- 'merksam gemacht, überschüttete jetzt die Hohen mit einem Regen Won Geschossen. In diesem Angenblicke näherte sich dem jungen Prinzen ein Ordonnanzoffizier des Oberbesehlshavcrs General leutnant von Prillwitz mit einer Aufforderung, die jedoch — der 'Miene nach zu urtheileu — keineswegs erwünscht kam. Ler Prinz »hatte es mit der Befolgung denn auch nicht eilig, und -beobachtete ruhig durch sein Glas die Anstalten des Feinde-- -,um beginnenden Angriff. Nun kam ein zweiter Ordonnauzosa per herangesprengt: „Seine Exccllenz lassen Euer Königliche Hw-eu hierdurch den bestimmten Befehl zugehen, sich auf die »öne bei der Düppeler Mühle zurückzubegeben." Einem so bestimmten Befehle mußte Prinz Albert dann Folge leisten. Unter den 'erneuten Hurrahruscn der begeisterten Krieger wandte er seinen Schimmel und zog sich ans der Jenerlinie zurück. Graf Moltke gedenkt dieser Episode in seiner Geschichte des Krieges gegen Dänemark 1848/49 mit folgenden Worten: „Einen sehr guten Eindruck machte das Erscheinen des jungen Prinzen Albert Vör den sächsischen Truppen in einem Augenblick, wo diese im heftigen Feuer standen. Seine ruhige Besonnenheit und sein anspruchs loses Wesen erwarben ihm schon damals die Liebe und Achtung .Aller und verkündeten im Voraus die Eigenschaften, die ihn später als Feldmarschall auszeichneten." Der Tag der Feuertaufe wird cn Dresden festlich begangen werden. — Die bisher veröffentlichten militärischen Organi- saiionsvcränderungen in der königlich sächsischen .Armee bilden noch nicht den Abschluß der gejammten Umformung unseres vaterländischen Heeres. Es treten vielmehr zum 1. Oktober d. I. noch eine Anzahl von Neuerrichtungen ins Leben, durch die die Organisation der königlich sächsischen Armee als eine zwei Armeecorps umfassende Heeresabthcilung erst vollendet wird. Der Abstrich der vielerwähnten 7006 Mann Infanterie für das gejammte deutsche Heer hat aus diese nachträgliche weitere Ver mehrung keinen Einfluß. So empfindlich derselbe für die in den Gremgegenden liegenden Jnfanterieregimenter im Ernstfälle sein würde, weil, er den Gefechtsstand der im Angrissssalle dem Gegner, um denselben von dem Hineintragen der Feindseligkeiten ins eigne Land abzuöalten, sofort entgegenzuwerfendeu Truppen» thcile nicht unwesentlich mindert, vertheilt er sich doch zu sehr, um die geplanten Neuformationen nicht, wenn zunächst auch mit geschwächtem Gewehrstande durchzuführen und so wenigstens die Rahmen sämmtlicher uothwendig gewordenen Truppentheile her zustellen. Für die sächsische» Armeecorps treten mit 1. Oktober folgende Vermehrungen ein. Es werden aufgestellt: 1 Feld- artiüeriebrigadestab, 3 Feldartillerieregimentsstäbe, 4 Feldartillerie- abtheilungsstäbe, 12 fahrende Batterien, unter Umwandlung einer reitenden in eine fahrende Batterie, 1 Pionierbataillon unter Wegfall von zwei Compagnien beim 12. Pionierbataillon, 1 Train bataillon unter Wegfall einer Compagnie beim Trainbataillon Nr. 12, ein Detachement für die Betriebsabtheilung der königlich preußischen Eisenbahnbrigade und eine Telegraphencompagnie beim königlich preußischen Telegraphenbataillon Nr. 1. Hiernach ändern sich die bereits gebrachten Veränderungen der Standorte vom 1. Oktober ab, wie folgt: Das zur 5. Jnfanteriebrigade Nr. 63 gehörige 2. Bataillon deS 13. Infanterieregiments Nr. 177 wird von Zittau nach Kamenz verlegt. Dem Xll. (1. königlich sächsi schen) Armeecorps wird zugctheilt: die 1. Feldartilleriebrigade Nr. 23 (Stabsort Dresden), bestehend auS dem 1. Feldartillerie regiment Nr. 12 mit 3 fahrenden Abtheilungen zu je 3 fahrenden Batterien (Standort Dresden) und 1 reitenden Abtheilung zu 2 reitenden Batterien (Standort Königsbrück); das 2. Feld artillerieregiment Nr. 28 (Standort Pirna) mit 3 fahrenden Ab- theilungen zu je 3 fahrenden Batterien; daS 4. Feldartillerie regiment Nr. 48 (Standort Dresden) mit 2 fahrenden Ab theilungen zu je 3 fahrenden Batterien; das Pionierbataillon Nr. 12 mit 4 Kompagnien (Standort Dresden) — bleibt wie bisher der 1. Jnfanteriebrigade Nr. 45 unterstellt —; das Train bataillon Nr. 12 (Standort Dresden) mit 3 Kompagnien, bleibt der 1. Artilleriebrigade Nr. 23 unterstellt. Dem XIX. (2. könig lich sächsischen) Armcecorps werden zngetheilt: die 4. Feldartillerie brigade Nr. 40 (Stabsort Riesa), umfassend: daS 3. Feld artillerieregiment Nr. 32 (Standort Riesa) mit 2 fahrenden Ab theilungen zu je 3 fahrenden Batterien; das 6. Feldartillerie regiment Nr. 68 (Standort Riesa) mit 2 fahrenden Abtheilungen zu je 3 fahrenden Batterien; das 7. Feldartillerieregiment Nr. 77 (Stab Leipzig) mit 3 fahrenden Abtheilungen zu je 3 fahrenden Batterien, von denen die Abtheilungen I 'und H nach Leipzig, die Abtheilung HI nach Wurzen zu liegen kommen; das 2. Pionier bataillon Nr. 22 (Standort Riesa) zu 4 Kompagnien wird der 7. Brigade Nr. 88 unterstellt; das 2. Trainbataillon Nr. 19 mit 3 Kompagnien, welches der Feldartilleriebrigadc Nr. 40 unter stellt wird. — Wie das „L. T." schreibt, ist „gutem Vernehmen nach" bezüglich der in diesemHerbste vorzunehmendenLanVtagswahlen als Zeitpunkt für die Wahlmännerwahlen die letzte Woche des Septenibers, als Zeitpunkt für die Abgeordnetenwahlen diezweite Woche des Oktobers in Aussicht genommen worden. Diese Ter mine würden denen des Jahres 1897 entsprechen. — Von den Masten am Bismarckdenkmal wehen heute zu Ehren des Gedächtnisses des Altreichskanzlers auf Halbmast gehißte Flaggen in den Farben des Reichs und der Stadt. Am Sockel des Monuments legte der Rath NamenS der Stadt einen großen Lorbeerkranz nieder; außerdem ziert ein Lorbeer kranz mit einer Schleife in den Farben des königlichen Gymnasiums Albertinum das Denkmal. Mittags von 12 bis 1 Uhr wurde mit allen Glocken der hiesigen Kirchen geläutet. Heute Abend werden am BiSmarckoenkmal Flammcnbecken angezündet. — Die Hausbesitzer werden darauf aufmerksam gemacht, daß für den heute fällig gewesenen 1. halbjährigen Termin der Brandverstcherungsbeiträge der gesetzliche Betrag von 1*/, Pfennig für die Beitragseinheit erhoben wird. Seit dem Jahre 1894 mar bei jedem Termin */» Pfennig für die Einheit erlassen worden, waS diesmal nicht der Fall ist — Zur Vergiftung und Vertilgung der Ratten und Mäuse wird am 10. und 11. April durch städtische Bau arbeiter unter polizeilicher Aussicht Phosphorlatwerge in den städtischen Bruchsteinjchlenßen und in den Gebäuden der Stadt ausgesetzt. (Siche amtliche Bekanntmachung.) — Arbeitcrauszeichnung. Dem Markthelfer Karl Heinrich Andreas, der bei der Firma Wächtler u. Husader, Eigarrensabrik und Tabakhandlung hier, 25 Jahre lang ununter brochen in Arbeit gestanden hat, wurde heute Vormittag an Rathsstelle durch Herrn Bürgermeister vr. Schroeder in An wesenheit eines der Herren Jirmeninhaber ein stadträthliches Ehrenzcugniß seicrllcy überreicht. — Aus dein Postverkehr. In Oberseiffenbach bei Seiffen wird am 11. April 1899 eine Postagentur eröffnet, welche im diensilichcn Verkehr die Bezeichnung Oberseiffenbach (Erzgebirge) zu fübren hat. Der Bestellkreis der neuen Postanstalt umfaßt außer Oberscisfenbach die Ortschaft Oberheidclberg. DieDienst- jtnnden für den Verkehr mit dem Publikum werden abgehalten an den Wochentagen von 7/8 Uhr Vorm, bis 11 Uhr Vorm, und von 2 Uhr Nachm. bis 6 Uhr Nachm., an den Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen von 8 Uhr Borm, bis 9 Uhr Vorm, und von 12 Uhr Mittags bis 1 Uhr Nachm. — Die Brattgenossenschaft zu Freiberg, die im Interesse einer den Zeitverhältnissen angepaßten Fortentwickelung der Brauerei vor einem halben Jahre ihre Umwandlung in eine Aktiengesellschaft beschloß, hat, um gegebenenfalls auch räumlich in dem Ausbau des Unternehmens unbehindert zu sein, das der Brauerei benachbarte umfängliche Grundstück von Päßlers Erben au der Annabergerstraße angckaust. Der Kaufpreis beträgt dem Vernehmen nach 65 000 Mark. — Selbstmord. Am Donnerstag Vormittag wurde im Frcibergsdorser Rittergutswalde die Leiche eines Freiberger Ge schäftsmannes, der Selbstmord begangen hatte, aufgefunden. — Ein Frcibergsdorfer Einwohner hat gestern Vormittag in der Nähe des Svldatenteiches im Hospitalwalde eine Kreuzotter gefangen. Das Reptil hat sich jedenfalls durch den milden Sonnenschein der letzten Tage aus seinem Schlupfwinkel hervor- locken lassen. In der Nähe des Soldatenteiches sind schon wieder holt Kreuzottern gefangen worden. Spaziergänger in jenem Theile des Waldes seien deshalb zur Vorsicht gemahnt. — Reich beschickt und gut besucht war — wie immer vor den hohen Festen — heute der Wochenmarkt. Die ersten Spenden der Natur werden jetzt in größeren Quanten angcbotcn. Die starke Nachfrage räumte jedoch mit den Rabinschen, dem Spinat, den Radieschen u. s. w. ziemlich auf. Obwohl die Preise noch etwas hoch sind, scheut man doch die Ausgaben nicht, da gerade die ersten Pflänzchen von großer Zartheit sind und besonders gern gegessen werden. Auch an Kraut, Blumenkohl, Sellerie, Möhren rc. war heute kein Mangel. Die Preise schwankten sehr, da die Qualität bei einzelnen Früchten und Produkten theilwcise zurück gegangen ist. Auf dem Buttermarkt machte sich infolge des durch die Feiertage bedingten erhöhten Bedarfs eine steigende Tendenz bemerkbar. Bei guter Nachfrage kostete das Kilo Butter 2.50 Mk. bis 2.10 Mk. Auch die Preise der Ferkel stiegen heute wieder. Für das Paar bezahlte man 36 bis 26 Mk. — Bei einer auf dem heutigen Wochenmarkte von den Polrzei- organen vorgenommenen Butterrevifione» wurden mehrere Stück Butter einer Händlerin auS Bieberstein wegen Minder gewichts durch Zerschneiden für den Verkauf unbrauchbar gemacht Die Händlerin kam zur Anzeige. — Am Donnerstag Mittag zog daS erste Frühling-» geivitter über die Freiberger Gegend. In unserer Stadt hat dasselbe glücklicher Weise keinen Schaden angerichtet. In Brand schlug der Blitz in verschiedene Telephonleitungen. Ein Blitz strahl ging bis in die 15. Gezeugstrecke des zur Grube Himmels fürst gehörigen Glückaufschachtes und verlor sich in den Geleis- anlagen. — In Müdisdorf hat der Blitz in das Kadensche Gut eingeschlagen und hierbei eine hochtragende Kuh getödtet, ver schiedene Fensterscheiben zerschlagen und kleinere Schäden an den Gutsgebäuden avgerichtet, überdies auch zwei vor dem Gute stehende Linden zerschmettert. *** Hilbersdorf, 1. April. Der Männerverein Eintracht veranstaltet am 1. Osterfeiertag im hiesigen Gasthof einen Theater abend, der den Besuchern eine angenehme Unterhaltung bieten wird. Da der Reinertrag dieser Vorstellung zu mildthätigen Zwecken bestimmt ist, dürfte ein zahlreicher Besuch zu erwarten sein. --- Niederbobritzsch, 31. März. AuS der bei Gelegenheit der zweiten Generalversammlung des hiesigen Frauenvereins von Frau vr. Rosenträger gegebenen Uebersicht der VereinsthStigkeit ging hervor, daß im vergangenen zweiten Vereinsjahr 25 arme oder bedürftige und kranke Personen unsres Ortes, gegen 20 im Vorjahre, mit Lebensmitteln unterstützt worden waren. Hierfür war eine Ausgabe von 208,77 Mark zu verzeichnen, während au Mitgliederbeiträgen 209,62 Mark vereinnahmt wurden. Außer dem wies das Sparkassenbuch deS Vereins, der 62 Mitglieder zählt, einen Einlagebestand von 123 Mark nach. Die von Fran Bahnvorstand Winkler gewissenhaft geführte Jahresrechnung ward geprüft und für richtig befunden. Einstimmig wurden Vor steherin, Stellvertreterin und Kassirerin wie die 7 Pflegerinnen wieder gewählt. — Nachdem diese Ostern 53 Konfirmanden aus der hiesigen Volksschule entlassen, wurden bereits am Montag 55 Kinder derselben wieder zugesührt. MulVa. Wie in den letzten Jahren wird auch diesmal zum 1. Osterfeiertage vom hiesigen Turnverein eine öffentliche theatralisch-musikalische Abendunterhaltung im Gasthofe „Lehngut" veranstaltet werden. Als Mitwirkende treten außer Mitgliedern des Vereins auch die Damen deS Gesangvereins mit einer Ge- sangesaufführung selbstständig auf. Der Reinertrag der Ein» nähme wird dem Turnhallenbaufonds überwiesen. N St. Michaelis, 31. März. Am 1. Osterfeiertag ver anstaltet der hiesige Turnverein in Hasche's Gasthof zum Besten der Frauenvereinskasse eine Abendunterhaltung. Der Stadtgemeinderath zu Tharandt hat den Geheimen Regierungsrath Amtshauptmann vr. Schmidt von Dresden-Alt stadt zum Ehrenbürger von Tharandt ernannt. Eine Deputation mit Bürgermeister vr. Schauer an der Spitze überreichte am Mittwoch dem Geh. RegierungSrath vr. Schmidt das künstlerisch ausgeführte Ehrenbürgerdiplom. In Bezug auf die mehrfach erwähnten Vorgänge im Stadt- vcrordncteukolleglum zu Döbeln bei der Berathung über die Reformen in der Verwaltung des dortigen städtischen Gaswerkes sei noch mitgetheilt, daß sich im dortigen Gasausschuß auch Mit glieder befinden, welche nicht die irrige Meinung vertreten, daß ein Gassauger nicht nöthig, sondern sogar schädlich sei. In einer dieser Tage in DresVen abgehaltenen Versammlung sächsischer Civilmusikdirektoren wurde u. A. beschlossen, einen Verband deutscher Civilmusikdirektoren ins Leben zu rufen, dem die Ausgabe zufallen soll, die Interessen dieser BerusSklasse zu wahren. Vielfach wird die Frage erörtert, aus welchem Grunde sich der im Cirkus Corty-Althoff in Chemnitz verunglückte S. D. Baume den Namen „Monte Christo" beigelegt und sich auch unter dem gleichen Ausrufe von der Höhe herabgestürzt hab«. Die Erklärung liegt darin: Baume kopirte das Kunststuck des Grasen von Monte Christo. Dieser Romanheld stellt sich, um aus der Hast zu entweichen, todt, wird als vermeintliche Leiche in einen Sack genäht und ins Meer geworfen. Im Wasser befreit er sich aus dem Sacke und rettet sich durch Schwimmen. Baume stülpte sich bekanntlich aus dem Sprungbrette einen Sack von unten über, der dann oben über dem Kopf geschlossen wurde. Die Uebe.siedelung des 10. Infanterie-Regiments Nr. 134 von Leipzig nach Plauen i. D. erfolgt erst nach vollständiger Fertigstellung des Kasernements in Plauen. Es werden voraus sichtlich mindestens 3 Jahre vergehen, ehe die Kaserne bezugs fähig ist. Wohl einer der ältesten Veteranen SachsenS, der „alte Herzog' in Mittweiva, der zur Geburtsstunde unseres Königs Albert im Dresdner Schlosse gerade Posten gestanden hatte, ist zur großen Armee einberufen worden. Er erreichte ein Lebens alter von nahezu 93 Jahren. Auf dem Friedhose zu Löbau trug sich beim Begräbniß der Ehefrau des Tischlers T. von dort eine sowohl für die Leid tragenden als auch für die übrigen Theilnehmer recht widerliche Szene zu. Vor und nach der Ansprache, die der amtirendc Geistliche hielt, begann der Ehegatte der Verstorbenen plötzlich die Ruhe zu stören, indem er höchst unpassende Redensarten und Gedankenausdrücke, welche schier ohne Ende zu sein schienen, aus- stieß. Der amtirende Ceremonienmeister sah sich daher gezwungen, polizeiliche Hilse zu requirirrn. Es begleitete alsdann der herbei gerufene Schutzmann den Zug bis zum Grabe. Hier angelangt, inszenirte der Ehegatte seine widerliche theatralische Handlungs weise von Neuem, so daß man ihn vom Friedhof entfernen mußte. Als man dem T. nach einem abermaligen Redeschwall mit der Arretur drohte, riß er sich von seinem Begleiter los und entfernte sich. Da T. nicht angetrunken war, nimmt man an, daß er wahrscheinlich Simulant ist. Am Mittwoch Abend drang in Cotta der Arbeiter Höffert in aufgeregtem Zustande mit dem Revolver auf seine Familie ein. Einige Nachbarn, die zur Hilse herbeieilten, vermochten jedoch dem Wüthenden die Waffe zu entreißen. Hierauf wurde er von mehreren Schutzleuten verhaftet. Die von der verstorbenen Frau verw. Schenk in Airchberg bei Zwickau vermachten Legate betragen insgesammt 34 500 Ml. und zwar haben das Krankenhaus 15000, die Schule 7500, die Armenkasse 7500, der Kindergarten 800, die Feuerwehr 700, die Kirche 1500 und der Frauenverein 1500 Mk. bekommen. Das Bismarckdenkmal in Oelsnitz i. B. soll den großen ersten Kanzler in Kürassier-Uniform mit Helm auf dem Haupte darstellen. Der 56 Jahre alte Handarbeiter Carl August Mothes aus Treuen i. V. brach m der Nacht zum 13. Dezember v. I. in das Häuschen der Wittwe Büttner in Treuen ein, um 4200 Mk. Geld, das die Wittwe zu Hause liegen hatte, zu stehlen. Mit einem mitgebrachten Beil versetzte er dem im Bett liegenden Sohne der Büttner, der erwacht war, mehrere Hiebe und ver letzte ihn nicht unerheblich. Auch Frau Büttner bekam einige Beilhiebe auf die Schulter und die Arme. Auf die Hilferufe der alten Fr« Geldbetrag wurde vor urtheilt. Der G Sbmath nicht absick solgung dl habe sich s »staden. K - Rl Aufführur Monatsop Leider kai schränkte s des Stadt! 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