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s 6. Die Inhaber von Verka«f»geschäften mit gemischte» Ware«, für deren D.rkauf verschiedene Zeiten festgesetzt sind, dürf » die einzeln, n Warrngaltungrn nur »nn.rhalb der Stunden fetldietrn und verkaufen, die für den Verkauf fretgegeben find. 8 7. Selbsttätige verka«f»ei»rtcht««se« (sogenannte Automaten) find al» offene Verkauf«, stätten anzu,ehen. Dl« Betrtedowhaber Haden Vorkehrungen zu treffen, daß ihnen währeud der Zeit, die für den Handel mit den vom Automaten vermittelten Waren geschloffen ist, Berkauf»g«grnständ« nicht entnommen werden können. 8 8- Sowohl der Gewerbebetrieb im Umherziehen, soweit er unter 8 55, Absatz 1 Z ffec 1—S der RetchSgewrrdroldnung fällt, wie der Gewerbebetrieb der in 8 48b bezeichneten Personen ist verboten. Der Sladtrat kann jedoch einzelnen Personen, aus deren An>uch-n oder auch allgemein den Handel unter gewissen Bedingungen für die Dauer von 5 oder 10 Stunden (8 108b Abs. 2 Satz 1 oder 3 der RetchSgewerbeordnung) gestatten. 8 ». Gehilfe«, Lehrlinge ««d Arbeiter in Großhandelsbetrieben, Bankgeschäften, Spedition», uno KommrsstonS-, Agentur, und VelstcherungSgtschäsl.n, Buchhandlungen, sowie in den Kontoren der Fabriken und Werkstätten dürfen außerhalb der offenen VerkausSstätten an den Sonn, und Festtagen nur während der Stunden von 11 Uhr vormittag« bi- 1 Uhr nachmittag-, am ersten Weihnacht-., Oster« und Pfingsttage aber überhaupt nicht beschäftigt «erden. Dem Sladtrat bleibt Vorbehalten, in einzelnen dringenden Fällen für einzelne Sonn« und Festtage mit Ausnahme de» Karfreitag-, der Bußtage und de» Totenfestsonntag» eine Beschäftigung von Gehilfen, Lhrlingen und Arbeltern der im vorhergehenden Absatz? erwähnten Betriebe bi» zur Dauer von 5 Stunden zu gestalten. Zu vergl. hierzu da» Octtgesetz über die Beschränkung der Be- schäfligung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern an Sonn, und Festtagen. 8 10. Vorstehende Bestimmungen gelten nicht: u für den Handel mit Arzenriwaren in Apotheken, b. für die VerkehrSgewerbe, o. für da» Gast, und Schankwirtschaft-gewrrbe. 8 " Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Bekanntmachung werden nach ß 866 Ziffer 1 de- ReichrstrafgesetzbucheS mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen oder nach tz 146a der Reichsgewerbeordnung mit Geldstrafe bi» 600 Mark, im UnoermSgenSfalle mit Haft bestraft. Sind die Bestimmungen dieser Bekanntmachung von Personen übertreten worden, die der Ge. werbetretb-nde zur Leitung de» Betrieb» oder eine» Teil» oder zur Beausfichttgung bestellt hatte, so trifft die Strafe diese letzteren. Der Gewerbetreibende ist neben denselben strafbar, wenn die Urbertretung mit seinem Dor« wissen begangen worden ist, oder wenn er bei der nach den Verhältnissen möglichen eigenen Beaus, fichltgurg de» Betriebe», oder bet der Auswahl oder der Beausfichttgung der BetrtebSlettrr oder Auf. fichlSpersonen e« an der erforderlichen Sorgfalt hat fehlen lasten. 8 1» Dazu, daß ». der in ß 4 unter I erwähnte Handel auch an den ersten Feiertagen der 3 hohen Feste, sowie d. daß der in 8 4 Aff« I bei » erwähnte Handel länger alt 5 Stunden statt« finden darf, hat die Königliche Kreishauptmannschaft auf Grund von A 105s der ReichSgewerbeordnung die er forderliche Ausnahmebewilligung von 8 105d der ReichSgewerbeordnung unter der Voraussetzung der Berücksichtigung der in 8 8 Absatz I dieser Bekanntmachung enthaltenen B-sttmmungen erteilt. Desgleichen hat di« Königliche Kreishauptmannschaft alle in dieser Bekanntmachung etwa ent« haltenen Abweichungen von den Bestimmungen de» Bezirksstatut» vom 11. Januar 18S3 auf Grund von § 142 der ReichSgewerbeordnung genehmigt. Die vorstehend» Bekanntmachung tritt mit dem Lag« der Veröffentlichung in Kraft. All« bis her zur Regelung der Sonntagsruhe im HandelSgewrrb« «rlaffenen Bekanntmachungen werden aufge- hoben. -ohe«stei« Ernftthal am 14. Dezember 1909. Der Vtadtrat. vr. Patz, Bürgermeister. Hunde«Anmeldung. Die schriftliche Anmeldung der Hunde hat bi» zum I«. Januar 1010 in der Stadtkaste — Rathaus, Zimmer Nr 5 —, wo auch die Vordrucke hierzu entnommen werden können, zu erfolgen. Die halbjährliche Steuer an 5 Mark nebst 30 Pfg. Gebühren für die Steuermark« ist biS zum - 31. Januar 1S10 an die Etadtkaste zu bezahlen Für Hunde, die zum Ziehen verwendet werden, beträgt die halbjährliche Steuer 4 Mark Unterlassung der schriftlichen Anmeldung ist strafbar Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Betrage der jährlichen Steuer bestraft Hohenstein-Ernstthal, am 31. Dezember 1909. De» Stadtrat. In der städtischen Gasanstalt ist eine Laftsuhrtverksmage von 7500 dx. Tragfähigkeit ausgestellt. Die LastfnhrwerkStvage kann auch von Private« von früh 7 Uhr bi»labend» s Uhr benutzt werden. Für jedesmalige Benutzung der Wage und Ausstellung eine- Wiegescheines wird eine Ge bühr von 1 Mark erhoben. Hohenstein-Ernstthal, am 31. Dezember 190V. Der Stadtrat. Sparkaffe Oberlungwitz. Zur Vermeidung zu großen Andranges in den ersten Tagen de- neuen Jahre- wird die Gnt- fchreibung oder die Auszahlung der Zinse« bereit» vom 2S. ds». MtS. an erfolge«. Außerdem werden alle bis mit Dienstag, den 4 Januar, geleisteten Einlagen für den vollen Monat verzinst. Oberlungwitz, am 28. Dezember 1909. Die Sparkaffenverwaltung. Sparkaffe Gersdorf. Der vom unterzeichneten Gemeinderate aufgestellte und vvm Königlichen Ministerium de-Innern genehmigte III. Nachtrag zum hiesigen Sparkassenregulativ, die Verzinsung der bi- mit dem L. Werk« tage eines Mo«atS erfolgten Einlagen betr., liegt auf die Dauer von 14 Tag«« in brr hi«fig«n Sparkassenverwaltung zur Einsichtnahme aus. Gersdorf, Bez. Lhtz., den 30. Dezember 1909. Der Gemeinderat. Göhler, Gemeindevorstand. OertlicheS und SächfischeS. Hohenstein-Ernstthal, 31. Dezember. *— Stlvefter — Reujahr Zwei Tage find e», die einander folgen und doch nicht im geringsten einander gleichen. Silvester, der letzte Tag im Jahre, da« gleichsam mit müdem Schritt dem Grabe entgegenwankt, ruft ernste und eindring liche Gedanken in un» hervor. Wie rasch ist'» dahingegangen und wa» brachte r» alle«! Die heiteren und die dunklen Lose, wie lagen fi« oft dicht beieinander! Die vielen Hoffnungen, Pläne und Entwürfe vor zwölf Monaten! So manche» davon ist langsam abgebröckelt und wenig nur ist in Erfüllung gegangen. Da» Leben packt eben zu und fragt nicht danach, ob» un» angenehm ist und wie wir et gerne haben möchten. Doch bald läuten nun die Glocken da» neue Jahr ein. Eine neue Spanne Lebenszeit liegt vor uns. Sie bedeutet, wie jede» Jahr, nur einen Augenblick im rastlosen DorwärtSschrelten der ewigen Weltenuhr. Aber sür un» kurzlebig« Menschenkinder ist ein Zeitraum von zwölf Monaten doch schon eine ge- wichtige Zett. WaS kann da alle» kommen! Und waS drängt sich schon jetzt in der Menschenbrust zusammen an Hoffnungen und Wünschen für dieses neue Jahr! Wenn wir einen Blick in die kom menden Tage werfen könnten, wenn wir die Zu kunft wüßten I Nun, e» wäre ungezählten Menschen sicherlich nicht zum Heile, wenn sie schon jetzt all die Hemmungen, H ndermffs und Sorgen der Folgezeit im Geiste schauten. Nein, er ist eine der weisksten Fügungen der Vorsehung, daß e» auch heute wie ein undurchdringlicher Schleier über dem neuen Jahre liegt. Umso sreudiger soll die Hoff- nung ihre Sprache reden. Die spö.tffche Welt weint ja wohl: Hoffen und Harren macht manchen zum Narren. Aber anderseits läßt auch Hoffnung nicht zuschanden werden! In solcher Hoffnung-- srrudigkeit dürfen wir am Reajahrölage unS und anderen Glück und Segen wünschen. Glück? Dec Dichter warnt allerdings: S.flügelt ist das Glück und schwer zu binden, nur in verschlossener Lade liegt« bewahrt! Aber c» gilt eben, daß jeder sein Glück sich erkämpfe und biwahre. FwchiloS und treu muß man sich durch diese- Erdenlrben hin- durchringen. In deiner Brust sind deine- Sch ck- salS Sterne! . . . Möchte da» neue Jahr alle- daS, was man von ihm erhofft, bring«». In diesem Sinne wünschen wir allrn unseren Lesern ein glückliche- neue- Jahr! * — WetteranSficht für Sonnabend,den I.Jan.: Schwache iüdöstlrche Winde, heiter, sehr kalt, trocken. * — Etu Wand- und Rottzkalender liegt der heutigen Nummer unsere» Blatte- bei. Wir widmen ihn unsern verehrten Abonnentin mit dem herzlichen Wunsche, daß er für alle Familien, in denen unsere Zeitung ein täglicher gern gesehener Bot« ist, an guten, geftgneten Tagen recht viele verzeichnen möge. * — Reuer Roman. »Angiolina" lautet der Titel de» neuen größeren Roman» von Han» von Basedow, mit dessen Abdruck wir im unter haltenden Teile dir vorliegenden Nummer begonnen haben. Wir machen unsere Leser aus diese erst klassige Erzählung ganz besonder» aufmerksam. Der interessante, mitten au» dem Volksleben ge« gr ffme Stoff im Verein mit außerordentlich fesselnder Schreibweise ist geeignet, den Leser bi» zum Schluffe in höchster Spannung zu «halten. *— Die Wandlung de» NenjahrSanfangeS Da» neue Jahr begann nicht zu jeder Zeit mit dem I. Januar wie jetzt. Die» geschieht erst seit dem 16. und 17. Jahrhundert, al» der julianische Kalender wieder allgemein zu Ehren kam. Da» Mittelalter begann sein Jahr etwa mit dem Oster feste, von dem der christliche Festkalender adhing; da- war bei dem Wechsel de- Ostertage-, der auf 35 verschiedene Tage fallen konnte, allerdings ein höchst unglücklicher Termin. Nach deutscher, mittel« alterlichrr Weise begann man da» neue Jahr mit dem Feste der Geburt Christi, als» mit dem 2S. Dezember. Da- war auch wohl die einzig logische Weise, weil ja die ganze christliche Aera eben von der .Geburt Christi- rechnet, und auch, weil dieser Tag der Wintersonnrnwrnde am nächsten liegt. *— Haustüren öffnenI Bei dem bevorstehen den NeujahrSorrkehr sei darauf hingewtesen, daß »S sür die Briefträger, di« unermüdlich treppauf, treppab laufen müssen, «ine große Erlrichterung ist, wenn die Hau-türen am N«ujahr»tage ebenso zeitig wie an gewöhnlichen Wochentagen geöffnet werden, sodaß die Besteller unaufgehalten in die Häuser etntr«t«n können. Zu einem, wenn auch kurz«n Aufenthalt, haben die Briefträger an diesem Tag keine Zeit. Sie müßten daher verschlossene Häuser übergehen und die Sendungen sür deren Bewohner auf dem ganzen Bestellgangr al- un nötig«» Ballast mit herumtrag«» und zum Post amt wieder zurückbringen. Die Abgabe könnte dann rrst auf einem späteren Gang« erfolgen Daß ein B. leuchten der Flur« und Treppen in den Morgenstunden den Bestelldienst ebenfalls er- l«ichtert, sei noch besonder- betont. *— vorteilhafte Zahlung »v» Hypothek«»- ztus«« durch Überweisung. Für diejenigen Grundstückseigentümer, welche am Jahrc-schluffe Zinsen für bei einer sächsischen Sparkvffr oder einem sonstigen Kreditinstitute in Sachsen entliehene Kapitalien zu entrichten haben, ist «S empfehlens wert, sich hierzu der hiesigen GemeindevirbandS- gtrokaffe zu bedienen. Zu diesem Zwecke sind di« Zinsen bet der Girokaff- (G schäfl-stelle: Spar kaff ) etnzuzahlen. Die Ueberwrisung deS Geldes geschieht sodann völlig kostenfrri und bildet somit, da Portokost«n und Bestellgeld Wegfällen, nicht nur die bequemst», sondern auch die billigste Art der Zinsenzahlung. *— Atnßeruiff«. Im Jahre 1910 finden zwei Sonnen, und zwei Mondfinsternisse statt, von denen im Königreich Sachsen jedoch nur die zweite Mondfinsternis sichtbar ist: ») 9. Mai: Totale Sonnenfinsternis, sie beginnt 4,39 Uhr früh und end»t 8,46 Uhr vormittag-, sichtbar in Australien und dem Indischen Archipel; d) 24. Mai: totale Mondfinsternis von 4,47 Uhr früh bi- 8,22 Uhr vorm, sichtbar im südwestlichen Europa, in Afrika und Amerika; e) 2. Nov.: teilweise Sonnenfinster nis von 12,30 Uhr nachts bi- 3,26 Uhr früh, sichtbar im nordöstlichen Ast»» und im nördlichen Still«» Ozean; ä) 16. und 17. Novembir: totale Mondfinsternis, Beginn 11,44 Uhr abends, Ende 2,58 Uhr früh, sichtbar in Asien, Europa, Afrika und Amerika. *— Et» vokal» »»d J»ßr»mentalko»zert, auSgeführt vom Stabtmufikchor und unter Mit wirkung deS Sängervereins, findet am Neujahrs« tage nachmittag« 4 Uhr im Logenhau» statt. Den Besuch der gut vorbereiteten Veranstaltung können wir nur wärmstens empfehlin. * Ob«rl»»gwitz, 31. Dez. Da- Albin Rich« tersche »Ehemnitztaler Gesang»- und Burlesken« Ensemble- gastiert am NeujahrStag« abend» 8 Uhr i« Gasthof .zum Hirsch-. Die hier bereit- besten» bekannte Gesellschaft wird auch diesmal wieder ihre alte Anziehungskraft bewähren, zumal ein erstklassiges Programm aufgestellt worden ist. LH Gersdorf, 31. Dez. Herr Obirlehrer Kantor Seidel hier schied mit Jahre-schluß au» dem hiesigen Lehrerkollegium und fiedelte am 28. d. M. nach Retchenbrand bet Siegmar über, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Seit Ostern 1880 amtierte Herr Oberlehrer Seidel- hier. Im Jahre 1903 zu seinem 26jährigen OrtS- und Amt-jubiläum wurde ihm vom Kgl. Kultusministerium der Titel Oberlehrer verliehen. In allen Kreisen hatte sich der von unS Schadende bester Wertschätzung zu erfreuen. ' St. Egidte», 30. Dez. Gestern nachmittag wurde beim Hausbesitzer H.-rrn Richard Raabe hier ein Einbruch verübt, wobei den Dieben ca. 50 Mark bare» Geld in die Hände fielen. Als Tätcr kommen zwei NrvjahrSkartenhändler in Frage, von denen der eine ca. 30 Jahre, der andere 45—50 Jahre alt ist. Die beiden Männer find plötzlich verschwunden. * Ursprung, 31. Dez. In LrommerS Gast« hauS wird am NeujahrStag von Paul Meinhold» Theatrrgesellschaft ein humoristisches SesangSkonzert gegeben. Da ein auSerwählteS Famtlienprogramm dargeboten wird, kann ein Besuch nur wärmstens empfohlen werden. * Limbach, 30. Dez. Bei dem gestrig«» von Schnersturm begleiteten Gewitter schlug der Blttz in die elektrische Anlage Zeiner Fabrik an der äußeren Chemnitzer Straße und zerstört« teilweise dl« Leitung, sodaß der Betrieb eingestellt werden mußte. * Burgstädt, 31. Dez. G stern verschied hier nach langer Krankheit der königlich sächsische Kom merzienrat Herr Wilhelm Robert Gärtner, der Mitbegründer und Inhaber der bedeutendsten Firma der Stoffhandschuhbranche dcS Kontinent». * Chemnitz, 81. D«z. Im Laufe de» Sommer» machte die wenig in die O-ffentlichkeit gedrungene Angelegenheit de» Kaufmanns Schulz«, d«r etnrr der reichsten Familien der Stadt angchört, großes Aufsehen. Schulze, der sadistisch veranlagt ist, hatte sich gegen mehrere Kellnerinnen in schamloser Weise vergangen. Die Opfer di» Wüstling- wurden in eine besonders für diese Zweck« von ihm gemietet« Wohnung bestellt und hier zumeist mit einer Reitpeitsche bearbeitet, bi» sie zusammen- brachen. Die Vorsälle wurden immer durch Sild vertuscht, bi» Schulze eines Tage» doch von seinem Schicksal errilt wurde. Er wurde in Hast ge« nommen, befindet fich aber gegenwärtig tn einer Leipziger Klinik zur Beobachtung stine» GitsteSzu- standeS. Der Fall wird tn der erst«n Schwurge« richtSperiode de» nächsten JahreS zur Verhandlung kommen. * Dresden, »1. Dez. DaS Stadtverordneten« kollegium sprach fich in seiner gestrigen Abendfitzung sür eine Abminderung und NeuauSwahl deS für den Unterricht in den «vangrltschen Volksschulen »orgeschriebenen MemorterstoffeS, sowie für di« Herabsetzung der Religionsstunden auS. * DreSde», 30. Dez. Zu dem Unfall, von dem, wie gemeldet, ein Schnellzug bet Freiberg betroffen wurdr, wird amtlich noch da» Folgende gemeldet: Al» gestern der V-Zug 125 den Wald hinter Klrinschirma passierte, schlugen die Aist« mehrerer durch den herrschenden Stur« umge brochener Fichten gegen die Fensterscheiben d«S V.ZugrS, sodaß 21 große Wagenfensterschriben d«r Durchgangswagen und 18 kleine Scheiben de» Speisiwagen« zerschlag,n wurden. Verletzt wurde niemand, da die beschädigten großen Fenster sämt lich an der Gangseite lagen. Der Zug hielt so fort und der Bahnwärter wurde von dem Zug führer beauftragt, nicht eher einen Zug folgen zu lassen, bi» die Bäum« vollständig beseitigt seien. Die beschädigten Wagen wurden auf de« Dr«»dner Hauptbahnhof auSgewechselt. Der Personenzug 1014 verkehrte von Freiberg bi» Frankenstein auf dem unrechten Glet». Inzwischen waren die Bäume beseitigt worden. * Leipzig, 30. Dez. Wegen Falschmünzerei wurden in Leipzig-Lindenau der 20jährige Schlaffer Kretz au» Obir-dorf und der 24jährige Mecha niker Würdig au» Döbern bet Bitterfeld verhaftet. Sie haben falsche Fünfmarkstücke angef«rtigt und au»gegeben. Außerdem wurden noch For«en und Material zur Herstellung von Falsifikaten »org«« funden. — Beim Besteigen einet im Gange be findlichen Straßenbahnwagen» der Leipziger Elek trischen Straßenbahn rutschte ei« tn L.«Sohli» wohnhafter Eisenbahnasfistent vom »orderen Tritt brett ab, kam zu Fall und mit dem rechten Unter schenkel so unglücklich vor die Schutzvorrichtung zu liegen, daß ihm der Fuß am Knöchelzelenk abge fahren wurde. * Crimmitschau, 30. Drz. In seiner gestrigen Sitzung beschäftigte fich dat Kollegium mit der Angelegenheit Merkel—Berger. E» wurde be« schloffen, Herrn Merkel zu ersuchen, die Ablehnung seiner Wahl zum unbesoldeten Sladtrat zurückzu- ziehrn. Scharf und von allen Seiten verurteilt wurde da» Vorgehen de» Stadtvecordneten vergrr, welcher den Erstgenannten bekanntlich durch rin anonyme» Schreiben schwer beleidigt hatte. * Mylau, 30. Dez. Die hier grasfierend, Typhu-Epdemir hat ihren Höhepunkt glücklicher« weise überschritten. Amtlich find 40 Erkrankung»- fäll», zum Teil recht schwerer Art, frstgrstellt worden. Untersuchungen von Blutproben haben keinen Zweifel über den ernstlichen Charakter der Er krankungen aufkommen lassen. An maßgebend«« Stell« glaubt man, daß durch di« Schneeschmelz« dem Wasser schädliche Stoff- zugrführt worden find. * Falkenstein, 80. Dez. Sestern vormittag gegen 10 Uhr stieß der nach Herlaigrün fahrende Güterzug vor dem Bahnhof« Auerbach infolge der nicht geschloffenen Schranke mit ein»m Sandfuhr- werk zusammen. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Kutscher und Pferd« bltiben unver letzt. * Bad Elster, 80. Drz. Al» Kuriosum und al- Ergebnis der »programmwidrigen- Witterung wird mitgeteilt, daß hier sowohl am Weihnachts- Heiligabend al» auch am 28 Dezember balzende Birkhähne beobachtet wurden. Bet Georgenthal wurde am Montag an »tnem nach Süden gerich teten windgeschützten Waldrande ein 18 Zenti meter hoher, kerngesunder Steinpilz g,funden. Auch di« Rebhähne locken dir Hennen und die Hasen beginn«» fich zu paaren — im »rauhen, unwirtlichen- Vogtlande. * Johanngeorgenstadt, SO. Dez. v«i den am 14. d. M. stattgefundrnen Stadtverordneten- wählen erlangten bekanntlich die bürgerlichen Kan didaten di« Mehrheit. Die Wahl wurde »an