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233 1SW Somtag, de» 7. Oktober )SS". 2, (12. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) «2«». , treu- ltn d. M. abend« Wer einon sektvsvlikn IHsgen kst «nzeig« Abend« unü SN LppeMIssiZksil Isillst c die von des von von der > V»t«r dir«« sl« r umfaßt 1l altungSbeila» Dank Mutter, Fm « noch ehrten. 6. Okt. IM t erlassene«. iau, n ttes- Theil- etzlichen >rmuU u Theil welche r, daß, die Sträucher aus dem Boden und herabhängende Zweige den Bäumen reißen mußte, den Triebsand von dem Rande festen Terrains aus bis zu der Stelle, wo Miß Shannon Sekunde zu Sekunde tiefer sank, mit einer Art Brücke Strauchwerk. Der eignen Gefahr nicht achtend, legte sich nehme Torii. — Toril hat den großen Vortheil, daß eS den Appetit anregt und fördert, so daß Torii-Nahrung allein schon genügt, um Magenschwache rasch und kräftig zu fordern. Man gebe für jeden Teller Suppe V, bis 1 Theelösfel TorU hinzu. — Torii ist Fleischeztrakt aus bestem Ochsenfleisch mit kräf tigenden und nahrhaften Substanzen. WWf- Man verlange überall „Torii". n war verdrießlich — unzufrieden mit der gan- sich selbst. Das Gespräch mit dem jungen Werner, Mann der Länge nach über diese unsichere Brücke und kroch Zoll für Zoll weiter, bis er mit der ausgestreckten Rechten eine Hand der Verunglückten erfassen konnte. Er durfte es nicht wagen, die Sinkende mit beiden Händen zu halten. Dank seiner ungewöhnlichen Muskelkraft gelang es ihm nach unsäglichen An strengungen, die schon halb Ohnmächtige dem sie wie in einer eisernen Umarmung haltenden Sandgrabe zu entreißen. Ihr furchtbares Erlebniß schildert die Gerettete, die sich nur schwer von dem Schreck erholen konnte, folgendermaßen: „Als ich plötz lich den Boden unter mir weichen fühlte, wollte ich die Flucht ergreifen, doch vermochte ich keinen Schritt mehr zu machen. Es war mir, als hielte Jemand meine Füße fest und zöge mich mit unwiderstehlicher Gewalt hinab. So sehr ich auch kämpfte, um mich frei zu machen — ich sank nur immer tiefer. Ehe ich Mr. Saunders mir entgegenkriechen sah, war ich fest überzeugt, sterben zu müssen." Infolge der ausgestandenen Todesangst ist das Haar der kaum Zwauzig(ährigeu in den wenigen Stunden an den Schläfen ergraut. * Stossseufzer eines Landpfarrers. Unter alten Akten- > stücken hat der „Kirchliche Anzeiger für Württemberg" stliche Merkwürdigkeiten anfgestöbert, darunter nachfolgenden poetischen Stoßseufzer eines Landpfarrers, dem Fortuna wohl vieles Lebendige, doch wenig Gemünztes bescheert hat: „Ach meine Pfarr' ist gar zu klein Und trägt so karge Sportel ein, Daß ich bald haben werd', o weh! Mehr Gläubiger als Gläubige." illlNMU Instttue. Roman von H. v. Götzendorff-GrabowSki. Eingesandt. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) Preis-Räthsel. Lein, Ixsl, Rakksn, Lux«!, Wita, Riuä, Lirus, Rsrn, Rruvs, llrmä, 'Wonne, Karben, küs, Diebe, Recks, Wolle, Wests, Leim, Odr, Reiä, Reibe, Rest, Rast, Rexel, Wanne, Lier, Rade, Weid, Wanä, Recker, Laim, Rase, llolob, Ort, Haut, Llells, Rusen, Reiter, Raute, LoboUe. Von jedem Wort ist durch Umtausch eines Buchstabens an beliebiger Stelle ein neues Hauptwort zu bilden, derart, daß die neu eingefügten Buchstaben im Zusammenhang ein bekanntes Sprichwort ergeben. Für Lösung des Preis-RLthsels setzen wir Gewinne ans. Aus allen spätestens bis Mittwoch Mittag frankirt „An die Redaktion des Freiberger Anzeigers" (mit der Aufschrift „Preis- Räthsel-Lösung") eingesandten richtigen Lösungen wird in unserem Redaktions-Bureau geloost und der Name der Gewinner nebst der llcyngen Lösung dann in der nächsten Nummer bekannt ge macht. Anonyme Zusendungen und solche ohne vollständige Auslösung kommen nicht in die Urne! Um Unzuträglichkeiten bei der Auswahl der Gewinne zu vermeiden, bitten wir die Einsender von Auflösungen um Alters angabe. Lösungen ohne Altersangabe kommen nicht in die Urne. „Ich eben so wenig, Herr Hartmann. Es ist lediglich Maja, über die ich mit Ihnen sprechen möchte. Ihr droht Gefahr durch die Beziehungen zum Edelhofe!" „Halten Sie den Mund, Werner, das ist das Beste! Meine Tochter geht Sie so wenig an, als ob Sie diese niemals gekannt hätten. Und für „gute Rathschläge" bin ich eben so wenig zu Hause — ein- für allemal!" Mit Mühe kämpfte Lucian gegen den in ihm aufsteigenden Zorn. „Ich kann Sie nicht zwingen, höflich mit mir umzugehen und mich anzuhören," erwiderte er mit erhobener Stimme, „ebenso wenig Gewalt haben Sie indessen über mich und meitt Thun. Sie können mich nicht abhalten, auch in Zukunft über Maja zu wachen! Mein Arm ist stark genug, sie vom Abgrunde zurück- zureißen, wenn der eigne Vater es unterläßt! Ich werde thun, was ich für meine Pflicht halte. Mag danach kommen, was da will!" Damit wandte er sich kurz grüßend ab, um einer neuen Ent gegnung des Mannes zuvorzukommen, den er von Grund sei nes Herzens verachtete, aber schonen wollte und mußte, weil er Majas Bater war! M en-. mmand». Verschiedenes. * In Drachselsried (Bayern) ist nun schon die zweite der vor sechs Wochen von einem wüthenven Hnnve gebissenen fünf Personen, der 28 jährige Dienstknecht Georg Neppl in Rehberg, unter schrecklichen Qualen gestorben. Neppl war vor zwei Wochen anscheinend geheilt aus Berlin znrückgckehrt. Plötz lich fühlte er an der Stelle, wo die Bißverletzung erfolgt war, Schmerzen; bald zeigten sich unverkennbare Anzeichen des Aus bruchs der Wnthkrankheit. Das erste Opfer der Seuche, der 14 jährige Joses Schönberger von Gashütte, starb schon während der Behandlung in der Berliner Heilanstalt. Die übrigen drei aus Berlin zurückgekehrten Personen sind anscheinend völlig gesund. In Metten wurden von einem wuthverdächtigen Hund zwei Kinder gebissen. * Die anhaltende „Verstimmung" der Börse und der Fall der Action haben anscheinend eine wahreHungersnoth in Berlin erzeugt. In welchem Maße die Opfer des Kurssturzes leiblich heruntergekommen waren, das zeigt eine anschauliche Schilde rung, die der „Consectionär" von dem Eröffnungsschmause in dem Waarenhause Tietz entwirft. Das Fachblatt schreibt: „So etwas haben die ältesten Festester noch nicht mitgemacht. Ein Zola hätte Studien machen können und einige besonders hübsche Stückchen seien dem Kulturhistoriker der Zukunft aufbewahrt. Zwei Herren theilten brüderlich eine Kiste Cigarren, während andere kleinere Qantitäten in den Rocktaschen verschwinden ließen. Der Sekt wurde aus Biergläsern getrunken, und selbst diese dickbauchigen Sektflaschen von ganz besonders geschickten Gästen escamotirt. Ein Herr nahm kurzerhand den ganzen Napf mit Kaviar, Pfund, und er schaffte es, obwohl er Wohl nicht wußte, was er aß. Ein anderer packte einen ganzen Fasan mit Federn in eine Serviette, wobei er „versehentlich" den silber nen Spieß mitgehen hieß. Außer den Servietten waren Noten aus der benachbarten Bücherabtheilung zum Einpacken sehr be liebt. Im Handumdrehen waren die Büffets, die über 6000 Mark gekostet hatten,'und mit denen das englische Haus A. Huster ein Meisterwerk geliefert hatte, geräumt. Was nicht zu essen war, wie Ausputz u. s. w., wurde zerschlagen. Der Hof lieferant Hefter, der feine Mitbürger doch genau kennt, stand staunend dabei und that den klastischen Ausspruch: „Det sieht ja aus, als wenn de Berliner seit Weihnachten nischt jejessen haben." Und es sah eigentlich noch schlimmer aus. Es waren sehr leistungsfähige Leute da; denn neben den großen Eßvor- rättzsu. «ebs» MgeMlten Flaschen edelsten Rhein- nnd Bor nicht gehen wollte, möglichst friedlich nebeneinander zu leben. Da es aber in einer Ehe zwei Ganze nicht geben kann, so bilde ten wir zwei jämmerliche Halbheiten. Nur die Trennung konnte Jedem von uns dazu verhelfen, wieder für sich ein Ganzes zu werden. Ich erfaßte das zuerst, in den langen einsamen Stun den, während welcher mein Gatte seinen verschiedenen Sports nachging, und stellte es ihm eines Tages ruhig vor. Er wollte nichts davon Kisten; er meinte, ich könnte mit meinen landwirth- schaftlichen Interessen, meinen Büchern und meinen Thieren ge nug haben, wie Vox, meiner Verheirathung. Er besaß kein Ver- ständniß dafür, daß eine Frau niemals in den Wunsch- und Gefühlskreis ihrer Mädchenzeit zurückkehren kann; daß für sie andere Lebensbedingungen gegeben sind. Ich besaß einen Gat ten, ich hatte den Traum von gemeinsamem Schaffen, von geisti ger Gemeinschaft geträumt so lange ich ihn sah, konnte ich das nicht vergessen, konnte ich das seelische Gleichgewicht nicht zurückgewinnen. Ich bestand auf der Trennung (eine ge setzliche Scheidung hat niemals stattgefunden) und er ging end lich darauf ein. Jahre hindurch verkehrten wir nur ganz vor übergehend, wie Bekannte, miteinander. Eines Tages aber er reichte mich die Mittheilung, daß mein Gatte auf der Jagd ver unglückt sei. Sofort eilte ich zu ihm, kam noch zurecht, ihn lebend und bei Bewußtsein zu treffen, vermochte aber leider, trotzdem Alles aufgeboten wurde, das entfliehende Leben nicht festzuhalten. Und er lebte doch so gern! In seinen letzten Augenblicken sagte er mir: „Du bist ein braves Weib, Wanda. Wir hätten zusammen bleiben sollen!" Diese Erinnerung ist mir lieb, aber ich weiß, daß mein Mann, wenn er Genesung ge funden hätte, doch wieder die alten Wege gegangen wäre. Nie mand kann aus seiner Haut fahren. Auch ich kann es nicht. Und deshalb bleibe ich allein. Warum ich Ihnen, dem Be kannten einer Stunde, das Alles erzählt habe? Möge es Ihnen vorläufig noch unerklärt bleiben. Vielleicht geschah es, weil ich gute Nachbarschaft Mit Jendrewo halten und deshalb von dem Grafen Herrenstein gut gekannt und richtig beurthetlt werden möchte. So! Nun verlasse ich Sie und die unterbrochene Lek türe kann wieder zu ihrem Recht gelangen." „Aber Sie kehren wieder, nicht wahr? Leidenden gewährt man, wie den Kindern, gewisse Vorrechte. Ich möchte die ineinen uusnützen." Wanda Jablonska erhob sich und trat näher zu seinem Ruhe bett. Sie hatte fast etwas Mütterliches an sich, als sie sagte: „Sie sind ein Kind, lieber Graf! Hätten Sie sich sonst nicht schon längst von den falschen Ehrbegriffen, von dem ganzen konventionellen Komödienspiel unserer Kreise emancipirt? Um irgend einer gesellschaftlichen Differenz willen — meist handelt es sich ja dabei um die größten Nichtigkeiten! — das eigene und ein fremdes Leben gefährden! Sich duelliren!" „Sie wissen es so gut als ich, gnädige Frau, daß ich in meiner Stellung —" „Ich weiß Alles, was Sie mir sagen könnten. Und wir wollen die Duellfrage, über welche schon so viel gesprochen und geschrieben wurde, nicht zum Gegenstände einer neuen Dis kussion machen. Wäre ich ein vermögender Mann — ich würde mich wahrlich nicht dazu herablassen, einer von vielen Gesell schaftsaffen zu sein, und keine Stellung bekleiden, die mir der gleichen Zumuthungen bringen könnte. Adieu, lieber Herren- stcin. Ich sehe bald wieder nach Ihnen und hoffe auch, Sie bald einmal bei mir empfangen zu können." Beim Verlassen des Zimmers stieß Frau von Jablonska auf Imhoff, der schon einige Minuten an der Thür gestanden hatte, und schritt mit leichtem Gruße an ihm vorüber. „Den Teufel auch! Sie machen es hier wie überall! Sie zaubern die schönen Weiber aus dem Erdboden!" sagte er nähertretend. „Wer ist denn diese wundervolle Person, Herren stein? Und wo kam sie her?" „Fangen Sie nur nicht Feuer, Imhoff, das wäre hier aus sichtslos. Näheres sollen Sie erfahren, nachdem ich mich ein bischen ausgeruht habe — und sollen auch, wenn es in Ihren Wünschen liegt, der „wundervollen Person" bald in optima korm» vorgestellt werden. Auf später also!" (Fortsetzung folgt.) ) spätestens U Lxpedition ein' gelangen er? Abdruck. Ed» en der Anzeige* igen kann mH sch riften sid dir Expedition Theil an die dem er seine Achtung nicht versagen konnte, hatte ihm die eigene Thorheit und Schwäche klar zum Bewußtsein gebracht. Was wollte er mit dem Mädchen von der Herkunft, von der mangel haften Bildung der Gärtnerstochter? Wohin war es mit ihm gekommen, daß es diesem Mädchen gelang, derart seine Gedan ken, seinen Willen zu beeinflussen? Unmuthig griff er nach einigen noch unaufgeschnittenen Bro- chüren, welche die letzte Post gebracht hatte. „Ich will mich er mannen! Ich will die Thorheit abzuschütteln versuchen!" sagte er sich, und merkte erst nachträglich, daß er laut gedacht hatte. Ganz unerwartet fand sein lobenswerther Entschluß sogleich die gebührende Anerkennung. „Das ist brav von Ihnen!" sagte von der Thür her eine frische, etwas tiefe Frauenstimme. Hastig wandte er sich um und sah sich einer hohen, kräftig-schlanken Frauengestalt in dunklem Reitkleide gegenüber. „Guten Tag, Graf Herrenstein! Ich stelle mich Ihnen als Nachbarin vor; ich bin Wanda Jablonska. Sie werden sich hoffentlich nicht darüber aufhalten, daß ich Ihnen den ersten Be such mache." „Sicherlich nicht, gnädige Frau. Sie wissen, daß ich leidend bin und Ihr Besuch deshalb eine Art Samariterwerk ist," er widerte der Graf artig. „Ich entbehre in meiner Einsamkeit schon längst den Umgang mit geistvollen Frauen." Damit sprach er keineswegs die Wahrheit. Zur Zeit entbehrte er nichts. Und es würde ihm weit lieber gewesen sein, wenn diese Frau nicht gekommen wäre, um ihn in seiner jetzigen Verfassung aus- zuspioniren und nach befriedigter Neugier Episteln über den „armen Herrenstein" nach allen Windrichtungen hin loszulassen. Daß dergleichen geschehen würde, dessen glaubte er gewiß sein zu dürfen. Ungenirt zog sich die Jablonska einen Stuhl neben das Ruhebett des Grafen. „Legen Sie sich sogleich nieder, wenn Sie wünschen, daß ich noch eine Viertelstunde bleibe," sagte sie. Er gehorchte. Wenn die Frau nun einmal hier war, so mochte sie ihn ein wenig zerstreuen und auf andere Gedanken bringen. „Erzählen Sie mir Einiges von „draußen", gnädige Frau," sagte er, „von der Welt, aus der ich mich freiwillig-verbannte." „Das kann ich leider nicht, lieber Graf. Ich komme nicht aus jener Welt, sondern aus einer einsamen Sommerrast in den schweizer Bergen. Mein einziger Umgang war die Natur." Er schaute sie ungläubig an. „Eine junge, schöne Frau — und menschenscheu?" „Das bin ich keineswegs, aber die meisten Menschen lang weilen mich und ich halte sie im Allgemeinen für schlecht. Schon seit sieben Jahren, das heißt seit der Trennung von meinem Gatten, habe ich mir das Leben danach eingerichtet. Sie er- röthen Wie ein Mädchen, Graf Hdrrenstein, weil es Ihnen pein lich ist — peinlich für mich! — daß ich eine Sache berühre, die man in unseren Kreisen mit den direkt Betheiligten nicht zu be sprechen pflegt — (hinter dem Rücken dafür um so gründlicher!) Ich finde das, wie Vieles im Sitten-Codex der Gesellschaft, gar nicht richtig. Warum sollen Leute, die in ehrlicher Absicht den Versuch unternahmen, zu gegenseitigem Nutzen und From men ihren Lebensweg zusammen zurückzulegen, das Mißlingen ihrer guten Absicht nicht offen einbekennen? Warum sollten sie sich dessen schämen, warum deshalb verachtet werden? Wir, mein Mann und ich, paßten nicht zu einander. Er empfand sehr bald, daß es ihn ungebührlich einengte, seine Junggesellen- gewohnheitcn bis zu einem gewissen Grade einschränken und bis zu einem gewissen Grade meine Interessen theilen zu sollen. Auf beiden Seiten hatte man sich das „Opfern" leichter vorgestellt. In solchem Fall ist die Frau meistens gefügiger als der Mann und bereit, bei dem geringsten Entgegenkommen von seiner Seite viel von ihrer Gigenart herzugeben. Wer sich in unserer Ehe am wenigsten accommodationsfähig zeigte, will ich dahin gestellt lassen; genug, wir versuchten, da es mit dem „Ems-sein" «Pha«. Sülz« t ein deauxweins wurden sechshundert Flaschen Sekt vertilgt. Lom« broso scheint in einigen Punkten mit seinem „Weib als Ver brecherin" recht zu haben. Denn, wir können es nicht unter drücken, die Damen thaten sich besonders hervor. Sie gingen sogar soweit, daß sie nicht nur nach dem Worte Homers „die Hände ausstreckten zum lecker bereiteten Mahle", sondern, nach dem sie ihren Appetit gestillt, suchte auch ihr Schönheitssinn Be friedigung und fand die Blumenarrangements, die von ihnen weidlich geplündert wurden. Erst als „es nichts mehr gab", konnten diese „lieben Gäste" mit.Mühe und Noth herausbugsirt werden." * Französische Luftschisfer. Ein Luftballon, der in der Weltausstellung zu Paris aufgestiegen war, ging in der Nähe von Marburg, nordwestlich von Kassel, nieder. Die drei Herren, die sich im Ballon befanden, hatten eine Distanzwettfahrt nach Berkin geplant und würden auch dahin gelangt sein, wenn sie nicht irrthümlicherweise den sehr hoch gelegenen, elektrisch beleuch teten Thurm der Äktienzuckerfabrik Marburg im Dunkeln der Nacht für einen Leuchthurm angesehen hätten und hierdurch zu dem falschen Glauben gelangt wären, sich am Meeresstrande zu befinden. Der Jrrthnm veranlaßte zu eiliger Landung. Doch hatten sie hierbei erhebliche Schwierigkeiten. Der Anker faßte nicht, und der Ballon saß plötzlich in der Höhe von 30 Metern an einem Hinderniß fest. Ein Luftschiffer wagte es, hinabzu klettern und schließlich abzuspringen, zog sich aber hierbei erheb liche Verletzungen zu. Schließlich gelang die Landung mit Hilfe von herbeigeholten Leuten. Die Luftschisfer ließen sich von der Polizei Anwesenheit und Landung bescheinigen und traten dann mit der Bahn die Rückreise nach Paris an. * In der „Rh. Wests. Z." lesen wir: Einem schrecklichen Tove ist nur mit knapper Noth vor Kurzem die Tochter eines namhaften New-Iorker Arztes entgangen. Miß Margaret Shannon weilte mit ihrer Mutter und Schwester in dem Seebad Lake Hopatcong im Staate New-Jersey. Die beiden jungen Mädchen ruderten eines Nachmittags in einem Boot nach Hnckleberry-Hill hinüber, um in dem nahe am Strande be ginnenden Walde Beeren zu pflücken. Sie hatten diese Be schäftigung kaum begonnen, und sich dabei wenige Schritte von einander entfernt, da hörte die jüngere Miß Shannon ihre Schwester um Hilfe schreien. Entsetzt blieb die Herbeieilende am Rande des Wäldchens stehen, als sie gewahrte, daß Margaret bis an die Taille in merkwürdig aussehendem Aand versunken war und verzweiselte Anstrengungen machte, sich herauszuarbeiten. Die gellenden Angstrufe der Unglücklichen wurden von einem in der Nähe sich aushalteudeu Farmer vernommen, der sofort errieth, um welche Gefahr es sich handelte. Er wußte, daß sich in der Gegend, aus der das Geschrei ertönte, die Stelle befand, die man unter dem Namen „Sinking Sands" kannte und fürchtete. Im vorigen Jahre waren dort zwei Damen aus New-Jork hinein- gerathen und erstickt, ehe man ihnen Hilfe bringen konnte. Ihre Leichen wurden erst zwei Wochen später gefunden. Mit dem weithin schallenden Rus: „Muth! Arme hoch!" lief der Landmann zu der gefährlichen Stelle. Es war die höchste Zeit, daß Rettung nahte. Das junge Mädchen vermochte nur noch mit Mühe seine Arme auS dem Sande, der ihm bereit- bis zu den Schultern reichte, herauSzuziehen. Indem der Retter hastig ganze Büsche aus der Erde riß und der Sinkenden zuwarf, rief er/ sie solle sich mit den Armen darüber legen, um auf diese Weise das Gewicht ihres Körpers auf eine möglichst große Fläche des tückischen Erdreichs zu vertheilen. Und immer von Neuem er mahnte er sie dringend, die Hände bis zum letzten Augenblick in die Höhe zu strecken. Dann bedeckte er mit Hilfe der Schwester, ig,den7.d.M, Uhr. am Schloß mmanvo. UN Brau» Mit eiberg. — 8«r> tonellen Theil üedeburg, fir »r Wagner, iil r Buchdrucker« t Mauckisch i»