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So henlohe und mern, Herr r noch tags her Thiele» schäft, Herr der Handel nträger der wie gesagt, der Herre» iesen wollen, ;r erbauliche fortan den iSmlich fest, imen. ndarm, der latrouillirte, hrere halb- f der Erde Beamte a» 20 Schnü einen ebm Laus eineb ob er sich mit einigt« d der junge die ander» iben. Der >en Jungen fschlug, mit spiele» ja Zpielprämie Izasche sein. . dort durch keter Breite entwurzelt, allgebäude; Grund«, chricht vom .00 Jahren te Mitthei- der Grund eichen, zu aus Nord- gegründet ^8207 werden. fffende Familie der Großstadt kommen. Natür- die Kinder an beiden Stellen gut haben, denn seit in die betres Golds * Freiberger Anzeiger «nd Tageblatt. Seite 5. — S. September graben die Reichen wie ihre Vorfahren ihre Schätze unter den Wölbungen ihrer festen Schlösser und verbergen sie in ihren Ci- tadellen, wo sie sich von Generation zu Generation, von Jahr hundert zu Jahrhundert vermehren. Es fiel vor einiger Zeit sehr auf, daß der Maharajah von Sindhi mit so außerordent licher Hartnäckigkeit von den Engländern die Wiederherstellung der Festung von Gwalior forderte, daß eS Verdacht erregen konnte, zumal dieser Ort durchaus nickt zu den heiligen Orten gehörte, wie es deren in Indien viele giebt. Durch seine hart näckigen Bitten und Jntriguen setzte er wirklich seinen Willen durch, die Festung Gwalior wurde ihm zurückgegeben. Ganz kürzlich ist nun der geheime Grund seiner Anstrengungen offen bar geworden: in der Citadelle Gwalior lag eine Summe von 1200 Millionen Mark in geprägtem Golde verborgen; das Gold war mit solcher Sorgfalt in dem Felsen eingeschlossen, auf dem die Citadelle erbaut war, der Eingang zu der unterirdischen Kammer mit so vollendeter Kunst vermauert, daß ein nicht Ein geweihter unmöglich den Schatz hätte finden können. Man schätzt, daß allein in der Präsidentschaft Bombay die Einge borenen nicht weniger als 240 Millionen Mark im Werthe in Goldstücken verborgen halten, und sogar die Priester in den Tempeln sind von derselben Leidenschaft beseelt, auch in und unter den Tempeln finden sich solche geheimen Verstecke, in denen Eigene Drahtberichte. tNach Schluß der Redaktion ringegangZn.^ Dresden, 8. September. Der König wirb heute Abend 11 Uhr von Niedersedlitz über Reichenbach, Hof, Nürnberg nach Stuttgart abreisen. " - n München, 5. September. Der Landtag wird auf de» 28. September einberufen. Wien, 8. September, lieber die Persönlichkeit des im DreyfuSprozeß soeben neu aufgetauchten Zeugen,' der angeblich österreichischer Dragoner sei und Hudecek EugLne von Eermuschi heißen soll, erfährt das „N. W. T." Folgendes: Cermyschi er regte bei seinem Regiment« viel unliebsames Aufsehen, besonders auch, weil er sich als Sprößling einer altserbische» Dynastie ausgab. Vor fünf Jahren wurde er auf seinen Geisteszustand untersucht und infolge dieser Untersuchung mit Wavtegeld be urlaubt. Eine weitere Folge der Untersuchung war seine Stellung unter Curatel. Später machte er in der Schweiz von sich reden und schließlich wurde ihm infolge seines Benehmens daS Warte- geld entzogen. Teplitz, 8. September. Hier fand gestern eine große Straßcndemonstration seitens der Deutschnationalen gegen de» 8 14 statt. Die Polizei schritt nicht ein. . . Aussig, 5. September. Der HandelSminister Dipauli besichtigte hier gestern eine Fabrik. Die , Gemeindevertretung hatte demonstrativ jede Begrüßung unterlassen, weshalb der Minister sofort abreiste. London, 8. September. Die „Morning-Post" berichtet: Die Behörden von Prätoria hätten die Absicht, 100 Uitlander zu verhaften, um dieselben als Geiseln zu behalten, im Falle eines Krieges mit England, welcher als unvermeidlich angesehen wird. London, 8. September. Der „Standard" meldet aus Johannesburg von gestern: Selbst diejenigen Persönlichkeiten, die den Buren ernstlich gerathen haben, ein maßvolles Verhalten einzunehmen, haben jetzt augefangen, alle Hoffnung alifzugeben, daß die Feindseligkeiten noch abgewendet werden. Eine dieser Persönlichkeiten hat sich dahin geäußert, Transvaal würde 30000 und der Oranjefreistaat 20000 Mann ins Feld stellen können. Paris, 8. September. In dem Bericht, den der Generalstaatsanwalt bezüglich der Einberufung de» obersten Staatsgerichtshofes an den Justizminister gerichtet hat, heißt «S, daß gegen Dvroulsde, Habert, Gusrin und Dühoc und Andere die Untersuchung eröffnet worden sn. Die selben werden beschuldigt, erstens: eines Komplottes, welchem Handlungen folgten, die bereits begangen waren oder begangen wurden, um die Ausführung des Komplottes vorzubereiten; zweitens: eines Attentates auf die innere Sicherheit deS StaateS, welches kundgegeben wurde durch Handlungen zur Ausführung desselben oder durch Versuche, die nur durch Umstände erfolglos blieben, welche nicht von dem Willen derjenigen äbhingen, welche die Versuche unternahmen. Was die Rebellion GusrinS und seiner Genossen, sowie den Mordversuch angeht, so stehen diese im engeren Zusammenhang mit dem Komplott und dem Komplott versuche. Paris, 8. September. Dem Vernehmen nach sind bis jetzt 44 Personen in die Untersuchung wegen des Komplotts gegen die Sicherheit des Staats verwickelt, davon sind 25 im Gefängniß, die übrigen in Freiheit oder auf der Flucht. Paris, 3. September. Wie verlautet, hat die Regierung beschlossen, dem Kriegsgerichte in Rennes daS diplomatische Dossier vorzulegen, welches die völligen Unschuldsbeweise des Dreyfus enthalten soll. Avignon, 3. September. Bei hier stattgehabten Haus suchungen bei dem Präsidenten und Mitgliedern deS Komitees der royalistischen Jugend und der „katholischen Vereinigung" wurden Papiere beschlagnahmt. Bordeaux, 5. September. Im Zusammenhang mit dem Komplott fanden hier Haussuchungen bei den, Zeitungen „Le Nouvelliste" und „La Jeunesse royaliste" sowie bei den Peres de l' Assomption statt. Es wurdenfPapiere beschlagnahmt. Madrid, 5. September. Der Unterkommandant beim früheren Geschwader Cervera, Paredis, und der Kommandant des „Cristobal Colon", Diaz Mooreo, die wegen der Niederlage bei Santiago de Cuba vor dem Kriegsgericht standen, sind frei gesprochen worden. Belgrad, 5. September. Der Beginn d«S HochverratHS. Prozesses ist wegen Ablebens deS früheren Ministerpräsidenten und Regenten Nistic auf Freitag verschoben worden. Bombay, 5. September. Reutermeldung. Die „Civil- and Military-Gazette" in Lahore meldet: An der rusfisch- afghanistischen Grenze hat ein heftiges Gefecht zwischen dem Sirdar Mohammed Ismail-Khan, dem Sohne Jsa-KhanS, und afgha- nistanischcn Truppen unter Oberst Mur Mohammed-Khan statt gesunden. Die Truppen deS EmirS erlitten zuerst schwere Ver luste. Nachdem sie aber Verstärkungen erhalten hatten, schlugen sie Ismail-Khan in die Flucht. Letzterer ist auf russisches Gebiet entkommen. „ V nuschis angeordnet hatte. Möglicherweise wird sich hieran- die Folge ergeben, daß der Gerichtshof morgen früh bei Wiederauf nahme der Verhandlung den Ausschluß der Oeffentlichkeit nur zu dem Zwecke auSsprechen wird, um Cernuschi zu gestatteft, de» Namen der auswärtigen Persönlichkeit anzugeben, deren er in der heutigen Sitzung Erwähnung that. RennsS, 4. September. Cernusli wurde heute von mehrere» Korrespondenten interviewt. Derselbe verweigerte jedoch jede de« Prozeß betreffende Antwort. z, RenneS, 4. September. Es verlautet, Labori werde die Vorladung Schwarzkoppens und Panizzardis als Zeugen beantrgen. — Das Auftreten des Zeugen Cernuschi ist offenbar d« Coup, den die Generäle für die letzte Stunde vorbereitet habe». Man bemerkte, daß Cernuschi die Generäle grüßte, als er an ihnen vorbeiging. Unter den DreyfuS-Anhängern herrscht di« höchste Entrüstung. . . . i, ' Belgrad, 4. September. Der ehemalige Ministerpräsident Ristic ist heute Abend gestorben. - , * Vergrabenes Gold in Indien. Von dem Golde, dessen Gesammtproduktionswerth seit der Entdeckung Amerikas in der Wen und Neuen Welt man auf 40 Milliarden Mark schätzen kann, ist während der vier Jahrhunderte ein beträchtlicher Theil nach Indien geflossen und dort in eigenartiger Weise festgelegt' worden. Es ist dort nämlich wieder unter die Oberfläche der Erde zurückaekehrt und ist in seinen jetzigen Verstecken schwie riger zu finden als an seinem ursprünglichen Fundort. In dem Zeitraum von 1837—1898 ist, wie dem „Temps" geschrie ben wird, für 3154 Millionen Mark mehr Gold eingeführt als ausaeführt worden, und den größten Theil dieses Schatzes hat der Boden Indiens absorbirt. Wenn man bedenkt, daß dieses System schon seit einem Jahrtausend besteht, so kann man sich eine Vorstellung von den ungeheuren Schätzen machen, die im Boden Indiens vergraben liegen. Alles dieses Gold bleibt un genutzt liegen und ist daher so gut wie verloren. An unzähligen Orten in Verstecken verborgen kommt cs nie wieder zum Vor schein. Diese merkwürdige Sitte ist nur aus der Geschichte des Landes zu verstehen. An den Zeiten vor der Eroberung des Landes durch die Engländer war das individuelle Eigenthum m Indien vollständig ohne genügenden Schutz. Das Land war in seiner ganzen Ausdehnung den Plünderungen von Räu bern preisgegeben. Der Fürst wurde eben sowenig wie der Ileine Mann geschont. Um nun ibre Habe vor den Plünderern zu sichern, verbargen die Eingeborenen ohne Ausnahme ihr Geld und ihre Schätze im Erdboden oder an anderen versteckten Orten. Diese, durch dre Länge der Uebung eingewurzelte Gewohnheit hat sich bei ihnen so gut vererbt, daß sie noch heute thun, was ihre Vorfahren gethan haben, obwohl der äußere Grund längst m Fortfall gekommen ist. Dazu kommt, daß sich bei den Ein- geborenen ein nicht zu befriedigender Geiz entwickelt hat, der auch den Aermsten oft nicht weniger peinigt als seine Armuth. F °-esem Lande hat em feder einen sicheren Ort, einen tiefen verwahrt seinen winzigen Schatz, an den er niemals rührt, den er standra zu vergrößern bedacht ist dem zu Liebe er Hunger und Noth erträgt. Und ebenso ver nch werden es ... „ . , jede Familie wird ihre kleinen Gäste so behandeln, wie sie ihre Lieblinge von den kommunizirenden Gastfreunden behandelt zu sehen wünscht. Auf die Religion der Mitglieder wird in jedem einzelnen Fall Rücksicht genommen werden. Dies Sy stem, das vorzügliche Resultate im Auslande gezeitigt hat, soll 1 pater noch weiter vervollkommnet werden. Da nur wenige Familien in der Lage sind, für ihre Kinder französische oder englische Bonnen zu halten, so ist geplant, daß Eltern verschie densprachlicher Länder in den Ferien ihre Kinder austauschen. Der Verein für Kindertausch hat seinen Sitz in Berlin. Die Mitglieder haben das gegenseitig auszuübende Recht, ihre Kin der zu andern Vereinsmitglredern zum Besuch zu senden, haben aber die Reisekosten zu tragen und die Kinder mit allem Nöthi- cen zu versehen. Es ist Pflicht der Mitglieder, die zum Be such bei ihnen weilenden Kinder so zu behandeln, als wären es die eigenen, ihnen die Sehenswürdigkeiten des Ortes zu zeigen oder ihnen sonst irgend welche Anregung zu geben, sie zu beauf sichtigen, zu allem Guten anzuhalten und sie vor Krankheiten nach Möglichkeit zu schützen. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen des Vorsitzenden, Verlagsbuchhändlers O. Hemfler, Berlin RO. 55, Belforter Straße 13. gezogen. Nicht eine einzige Kirche auf der ganzen Insel — diese umfaßt 82 — blieb stehen, nicht ein Pfarrhaus, nicht eine Zuckerfaktorei. Massive Wände von zwei Fuß Dicke wur den völlig zerbröckelt durch die Gewalt des Sturmes. Unzäh lige Einwohner suchten Schutz in den Kirchen und wurden unter den Trümmern derselben begraben. Viele wurden durch ab gerissene Platten von Eisenblech, entwurzelte Bäume und andere Wurfgeschosse, die derOrkan mit sich führte, erschlagen. Zwei Geistliche und ein Arzt werden vermißt, sie haben vermuthlich den Versuch, andere zu retten, mit dem Leben bezahlt. Der Kapitän des Schiffes „Solent", der am Morgen des 9. an der Insel anlegte, schildert das Aussehen derselben als trostlos und das Elend der Bevölkerung als grenzenlos. Die ganze Insel zählt 11762 Einwohner. Aehnlih ist es in Nevis: die Kirchen zerstört, die Zuckerplantagen vernichtet, der Schiffslandeplatz fortgerissen, ebenso die Schiffe, die den Waarenverkehr zwischen Nevis und den Nachbarinseln vermittelten. Mehr als 1000 Menschen sind obdachlos, dem Hunger preisgegeben. In St. Kitts sind zwar keine Todesfälle zu beklagen, aber der Verlust an Eigenthum ist bedeutend. Um die Ernte zu bergen und zu verwerthen, müßten die zerstörten Zuckerfaktoreien wieder auf gebaut werden. Der schone Square in Basse-Terre, der Haupt stadt, bis jetzt ein Hauptanziehungspunkt für die Reisenden, ist völlig abgefegt. Seine Hauptzicrde, ein riesiger Bananen- baum, ist eitwurzelt, die herrlichen Tropengewächse sind alle vernichtet. * Der geplagte Jurist. „Das neue Bürgerliche Gesetz buch macht Ihnen wohl viel zu schaffen?" — „O, mit dem Ge- sctzbuche wollte ich schon fertig werden, aber sehen Sie, nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche kommt noch das Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch, dann das Ausführungsgesetz zum Einführungsgesetz und nun ist gar noch ein Ausfllhrungsgesetz zum Ausfiihrungsgesetzdes Einführunasgesetzes erschienen, — wenn das noch einige Male so fortgeht, werde ich wohl den Kampf mit dieser Hydra aufgeben müssen." Neueste Nachrichten. Straßburg, 4. September. Der vom Kaiser bei der heutigen Parade ausgebrachte Trinkspruch hatte folgenden Wortlaut: „Es gereicht Mir zur besonderen Freude, Ihnen, Herr General, und dem Korps Meinen Glückwunsch zur heutigen Parade auszu sprechen. Sie werden es Mir bei diesem Anlaß nicht verdenken, wenn Ich zu gleicher Zeit wehmuthsvoll eingedenk Ihres von uns Allen und dem Korps so hochverehrten Vorgängers noch einmal dankbar an die Jahre erinnere, während deren er seine volle körperliche und geistige Rüstigkeit, bis zum letzten Augen blicke seinem Kriegsherrn dienend, für dieses Korps eingesetzt hat. Sie haben auf der Grundlage, die er gelegt, aufbauend, das Korps heute in ganz vorzüglicher Verfassung vorführen können. Ich wünsche, daß es allezeit, auch im nächsten Jahrhunderte, so brav und tüchtig seine Friedensausbildung betreiben möge, damit es stets seiner hohen Aufgabe gerecht bleiben möge im Schatten des ewigen Münsterdomes dieser herrlichen Stadt. Ich leere das Glas und trinke auf das Wohl des 15. Armeekorps! Hurrah! Hurrah! Hurrah!" Wien, 4. September. Hier vermuthet man, der neuvernom mene Zeuge Cernuski im Dreyfusprozeß sei identisch mit dem beurlaubten österreichischen Dragonerleutnant Hudececk Edlen von Cerucky. Derselbe bezeichnete sich hier ebenfalls als einen Nach kommen der serbischen Königsfamilie. London, 4. September. Der von der Vereinigung der Seeleute für das ganze Königreich beschlossene Ausstand zur Her beiführung einer Lohnerhöhung hat heute begonnen. Die Schiffs eigenthümer haben jedoch bis jetzt keine Schwierigkeiten gehabt, sich Mannschaften zu verschaffen. Paris, 4. September. Der Mmisterrath trat heute Nach mittag 5 Uhr im Elysse zusammen. Nach einem Bericht des Justizministers unterzeichnete Präsident Loubet daS Dekret, durch welches der Senat als Staatsgerichtshof eingesetzt und auf den 18. September einberusen wird. Dasselbe Dekret überträgt die Funktionen der öffentlichen Anklage dem Generalprokurator beim Appellhofe in Par-s Bernard und den Substituten des General prokurators Fournisre und Herbeaux. Paris, 4. September. In einer Note der „Agence Havas" wird die Meldung einer Schweizer Zeitung, nach welcher in einem Pariser Modewaarengeschäft sechs Pestfälle vorgekommen sein sollen, formell dementirt. Der Gesundheitszustand in Paris und in ganz Frankreich sei völlig zufriedenstellend. Patts, 4. September. Anläßlich der herannahenden Be endigung des Dreyfus-ProzesseS hat der Kriegsminister angeordnet, daß alle militärischen Zeugen unmittelbar nach den Verhand lungen Rennes zu verlassen haben. Gallifet hatte den Regierungskommissar bei dem Kriegsgericht telegraphisch angewiesen, gegen jede Erörter ung oder Zeugenaussage unter Ausschluß der Oeffentlfchkeit Einspruch zu erheben, aber dieses Telegramm erreichte Carridre erst nachdem daS Kriegsgericht bereits den Ausschluß der Oeffentlichkeit Pir die Aussage Cer haben. Ihre Langlebigkeit wird der regelmäßigen Eintheilung ihrer Schlaf- und Eßstunden, der Art ihrer Kleidung uno ihren täglichen körperlichen Arbeiten zugeschrieben. Das Frühstück wird im Sommer um 6 Uhr früh, im Winter eine halbe Stunde später, das Mittagessen Schlag 12 Uhr und das Abendessen um k Uhr Abends eingenommen. Von dieser Eintheilung wird nie abgewichen. Für eine Familie von 50 bis 60 Mitgliedern sind sechs Schwestern da, die sich ausschließlich mit der Küche zu beschäftigen haben. Eine große Anzahl von Shakern sind be geisterte Vegetarianer und manche, die schön durch mehr als 20 Jahre kein Fleisch gegessen haben, behaupten, daß sie das Fleisch leinen Augenblick entbehrten. Das Frühstück besteht gewöhn lich aus einem Weizengebäck, aus gebackenen oder gekochten Kar toffeln, Paradiesäpfeln mit Milch und Brodschnitten und einer warmen Apfelsauce. Das Mittagsmahl ist reichhaltiger. Da giebt es dreierlei Gemüse, Fruchtsauce, Pastete und Pudding. Zum Abendmahl wird Reis mit Zucker und Milch oder Kar toffelbrei verzehrt. Die Shaker sind fast nie krank und seit 30 Jahren ist kem einziger Fall von Fieber unter ihnen vorgekom men, Einfache Massage, heiße Getränke und Wasser kommen im Fall von Krankheiten als Heilmittel in Betracht. Selten ist es nothwendig, einen Arzt zu rufen. Spätestens um 9 Uhr legen sich die Mitglieder eines Shakerhaushaltes zu Bett; sie stehen um 51/2 Uhr früh auf. Vor dem Frühstück wird gewöhn lich ein Spaziergang gemacht oder körperliche Uebungen werden unternommen. Es ist verboten, auf einem Federbett zuschlafen. Der interessanteste Theil in dem Leben der Shaker ist ihre Ar beit. Früher beschäftigten sie sich mit Gärtnerei und der Ver fertigung von Besen. Der Wettbewerb hat dieses Geschäft vernichtet. Jetzt beschäftigen sie sich mit der Verfertigung von Stühlen, die im ganzen Lande als Shakerstühle bekannt und wegen ihrer Dauerhaftigkeit und ihrer hübschen Form allgemein beliebt sind. Bestimmte Arbeitsstunden giebt es unter den Shakern nicht; sie erklären, daß sie sich nicht zu Sklaven der Ar beit machen wollen. Die Frauen beschäftigen sich mit der Ver fertigung von Hemden und Bettdecken; die Mädchen sitzen sieben bis acht Stunden täglich bei der Maschine. Als eine Schwester gefragt wurde, ob die Shaker auch Geld für Privatzwecke aus geben dürfen, erwiderte sie: „Unsere Gesellschaft ist auf kommu nistischen Grundsätzen aufgebaut, und alles Geld kommt da her in die gemeinsame Kasse, die von den Geschäftsführern der einzelnen Familien verwaltet wird. Diese Geschäftsführer haben für die Bequemlichkeit ihrer Familie zu sorgen. Damit soll keineswegs gesagt sein, daß die Mitglieder einer Familie nicht eine Kleinigkeit bei sich haben dürfen, um sich etwas kaufen zu können, wenn sie in die Stadt kommen." * Ei» Verein für Kiuderaustausch hat sich in Berlin in Folge mehrerer Anregungen gebildet. Der Verein geht von folgenden Voraussetzungen aus: Es giebt bürgerliche Familien in den Großstädten, die, wenn auch in guten Verhältnissen lebend, die Kosten eines mehrwöchigen Landaufenthaltes ihrer Kinder und deren Begleiter nur schwer aufbringen können. Anderseits giebt es in der Provinz zahlreiche Familien, die ihren Kindern einmal in den Ferien oder zu anderer Zeit die Schön heiten der großen Städte zeigen möchten. Aber diese Familien, selbst wenn sie die Kosten für einen solchen Aufenthalt bestreiten könnten, haben häufig keine Bekannte in großen Städten und wissen nicht, wo die Kinder in der Großstadt sicher beherbergt, von wem sie gut geführt werden könnten. Großstädtischen Fa milien soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kinder als Gäste aufs Land, an die See oder ins Gebirge zu schicken, wäh rend die Kinder der Landleute und Kleinstädter für dieselbe irbelsturm, der am 7. August dss. Jahres die kleinen Antillen heimsuchte, berichtet ein Missionar folgendes: Besonders schwer betroffen wurden Montserrat, Antigua, Nevis und St. Kitts. In der Hauptstadt von Mont serrat, Plymouth, die 1400 Einwohner zählt, blieben nur das Gefängniß und noch ein Gebäude stehen, alle anderen wurden förmlich weggefegt. Bis zum 9. August wurden 80 Leichen ge funden, und immer mehr werden unter den Trümmern hervor