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Hervstfeiertage der Juden nehmen heute mit — Nach Z 58, IV 7 des Deutschen Eisenbahn-Gütertarifs Theil I sind Säcke, besonders Kartofselsäcke, von den Güter verwaltungen nur dann zur Besörderung anzunehmen, wenn die Signatur auf einer am Kopfende des Sackes be festigten Tafel aus Holz oder anderem haltbaren Stoff an gebracht ist. Ost werden an den Säcken nur kleine Papierstücke mit der Adresse des Empfängers angebunden, die aber schon beim Ein- oder Umladen herabfallen. Da hierdurch bei der Aus lieferung derartiger Güter außerordentliche Schwierigkeiten ent stehen und Klagen der Empfänger hervorgerufen werden, empfiehlt es sich auch im Interesse der Versender, die Signirung in oben- Freiberger ««zeige» und Lageblatt. Seite S. — 6. September. führt und von der Zuhörerschaft dankbar entgegengenommen, leiteten über zu der Festansprache des Vorstehers, Herrn Burmeister. In markigen Worten führte er die Anwesenden im Geiste hin zu den blutgetränkten Schlachtfeldern auf französischem Boden, wo die deutschen Söhne unter der Führung ihrer er probten Heerführer mit ihrem Blute eintraten für deutsches Recht deutsche Freiheit und deutsche Einigkeit. Herrlich sei der Preis, den oie Tausende tapferer deutscher Krieger erworben, die lorbeerbekränzt vom heißen Kampf zurückkehrten ins geliebte Vl' vertlicheS «nd LLchfisches. Freiberg, den 5. September. — Im Befinden des Königs ist, nachdem Se. Majestät am Sonnabend und Sonntag das Bett beziehentlich das Zimmer gehütet, eine wesentliche Besserung eingetreten. Die katarrhalischen Erscheinungen sind so weit verschwunden, daß Se. Majestät heute Abend die Reise nach Stuttgart antreten kann. — Prinz Georg unv Prinz Friedrich August kehrten gestern Nachmittag nach 2 Uhr vom Manövergelände bei Groß hartmannsdorf zu Wagen nach Freiberg zurück. Die Prinzen nahmen im hiesigen Bahnhossrrstaurant das Mittagsmahl ein und fuhren unter Benutzung des um 2 Uhr 46 Min. hier ver kehrenden Zuges nach Dresden zurück. Heute begab sich Prinz Friedrich August in das Manövergelände der Grenadier-Brigade Nr. 45 in der Gegend von Nassau. Der Prinz traf früh 7 Uhr 44 Min. von Dresden hier ein und fuhr mit dem 7 Uhr 50 Min. hier abgehenden Zuge nach Nassau. Von heute an liegt Prinz Friedrich August mit seinem Stabe cm Gasthof in Bienenmühle, und zwar bleibt er dort bis 11. d. M. Prinz Albert, als Rittmeister, liegt mit seiner Escadron in Clausnitz. — Der 4. September hat sür Sachsen insofern eine besondere Bedeutung, als am 4. September 1831 daS Land unter der Regierung König AntonS und der Mitregierung seines Neffen, des Prinzen Friedrich August, feine Verfassung erhielt und damit in die Reihe der konstitutionellen Staaten eintrat. Früher wurde der Tag in den sächsischen Städten festlich begangen. — Kriegsminister Evler von der Planitz ist am Sonnabend Abend zur Theilnahme an den Kaisermanövern nach Straßburg abgereist. — Das Königliche Ministerium de- Innern hat, wie man unS auS Dresden schreibt, angeordnet, daß am 1. Januar 1900 das Gesetz, betr. die allgemeine Schlachtvieh» «nd Fleischbeschau in Kraft zu treten hat. Das neue Gesetz hat besonders deshalb sehr großen Werth, weil die Verkäufer von Pferde-und Hundefleisch im rohen oder im ver arbeiteten Zustande dies durch einen deutlichen Anschlag an ihren Geschäftsräumen bekannt zu machen haben. Desgleichen sind die Inhaber von Gast-, Schank- und Speisewirthschaften, wenn sie Fleisch von Hunden und Pferden in ihrem Gewerbebetriebe mit verwenden, verpflichtet, das bei ihnen verkehrende Publikum auf diesen Umstand durch einen deutlichen Anschlag in den Geschäfts räumen aufmerksam zu machen. — In dem vierzigjährigen Zeitabschnitt 1858 bis 1897 sind die Schulden Sachsens von 190561273 auf 754164950 Mk. oder, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, von 87,65 auf 199 Mk. 11 Pfg. gestiegen. In demselben Zeiträume ist aber auch das reine Staatsvermögen, das sich nach Abzug der Schulden vom Betrage der Aktiven ergiebt, von 196 415697 auf 592154307 Mk. oder, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, von 90 Mk. 34 Pfg. auf 155 Mk. 36 Pfg. gewachsen. Der Ueberschuß der Aktiven, unter denen der Jmmobilienbesitz von über einer Milliarde Mark Werth obenan steht, über die Schulden ist so erheblich, daß das Vertrauen zur finanziellen Leistungs fähigkeit des Königreichs Sachsen ein durchaus berechtigtes ist und durch nichts erschüttert werden kann. — In Bethätigung der patriotischen Bestrebungen der Militärvereine pflegt der Königlich Sächsische Militär verein Kriegerbund hierselbst seit seiner Gründung mit dem Stiftungsfeste eine Feier deS Sedantages zu verbinden. So auch in diesem Jahre. Zahlreich hatten sich am Sonntag im Saale der Union die Mitglieder und ihre Angehörigen, sowie die ge ladenen Gäste zu der zweifachen Feier eingefunden. In einem Hain von Blattpflanzen hatte die Büste König Alberts, des Protektors von Sachsens Militärvereinen, Aufstellung gesunden. An der Ehrentafel nahmen u. A. Vertreter des königlichen Be- zirkskommandoS und der beiden hiesigen Brudervereine Platz. Das Stadtmusikchor unter Leitung des Herrn Stadtmusikdircktors Schneider leitete die Veranstaltung durch Vortrag zweier Musik stücke ein. Hierauf sprach Frl. Börner den Prolog. Der stell vertretende Vorsteher des Vereins, Herr Börner, begrüßte die Erschienenen; er gab dem Wunsche Ausdruck, daß der Abend den Theilnehmern einige frohe Stunden bieten und daß die Ver anstaltung vom Geiste der Kameradschaft getragen sein möge. Mehrere militärische Weisen, vom Stadtmusikchor trefflich ausgc- lorbeerbekränzt vom heißen Kampf zurückkehrten ins geliebte Vater- erwähnter Weise vorzunehmen, land oder im heißen Ringen um Deutschlands Größe den Helden- — Die Herbstfeiertage tod erlitten und fern vom hrimathlichen Heerd in kühle, fremde der Feier des Neujahrsfestes (5660),^welche sich auf zwei Tage würde ihm den Befehl (amri) schicken, wann er z« ihm kommen dürfte. Sin zweiter Bote, den Zache, der sich inzwischen mit einer Kompagnie au« Ltndi dem Matschembagebiet genähert hatte, entsandte, nm Mat- chemba mitzutheilen, daß er (Zache) kommen würde, wann eS ihm lefiele, und Matschemba seine Steuern zahlen solle, wurde von diesem estgenommen «nd mißhandelt. Auf diese unglaubliche Unverschämtheit ft«, setzte BezirkSamtmann Zache da- ganze Matlchembagebiet in Kriegszustand. LS wurden Proklamationen veröffentlicht und den Matschemba-Leuten für den Fall der Unterwerfung mit Waffen Frieden zngcsichert. Matschemba lselbst wurde Unterwerfung nur auf Gnade oder Ungnade anheimgegrben. Di« 3. Kompagnie (Lindt) bezog, da die gestimmte Bevölkerung eine feindlich« Haltung annahm und auch bekannt geworden war, daß sie von allen Seiten Verstärkung erhielt, ein feste» Lager in Kionda. Dort faß ein befreundeter Häuptling MatschembaS, der auch gegen einzelne auSgesandte Patrouillen angriffs weise vorging. Die Kompagnie erbat, um einen Erfolg zu sichern, Verstärkung auS Dar-eS-Salaam, die auch bewilligt wurde, indem am i. Juli die dort stationirte b. Kompagnie «nd die verfügbaren Mann- chasten deS WachtkommandoS auf S. M. S. „Condor" nach Lindi eingeschifft wurden. Die Führung der gesammten Expedition übernahm etzt Major v. Nahmer. ES wurden den Matschemba-Kricgern zahl- :eiche Gefechte geliefert. ES gelang durch den Urbusch hindurchzudringen. Matschemba« Feste wurde genommen und er entfloh. Der Thron- olgex wurde rineS Nacht» beim Stehlen von Eseln bemerkt und er- chossen, Während der ganzen Expedition ist kein Europäer gesallen, vährend der Feind überaus zahlreiche Verluste zu verzeichnen hat. Matschemba, der weiter verfolgt wurde — er ist bereit» ein alter Mann und mußte auf der Flucht zum größten Theil getragen werden — ist über den überall erreichbaren Grenzfluß Rovuma auf portu giesische» Gebiet geflüchtet, soll jedoch Von den dortigen VollSstämmen, >en Wawia» und WagomiS, wenig freundlich ausgenommen worden sein- Wie wir hören, soll eine Gesandtschaft vou 16 Leuten, die er mit einem Elfenbeinzahn zu ihnen gesandt hatte, bis aus einen Mann getödtet worden sein. Diesem Einen hatten sie die Ohren abgeschnitten, ihn theilweise skalptrt und ihn mit dem Elfenbein zu Matschemba zurückgeschickt, dem sie bedeuten ließen, st« würden sich da» Elfenbein selbst holen. Der Distrikt Lindi-Mikindani ist jetzt vollständig be ruhigt. abgewartet werden. ! ' Will e» wirklich Abend werden für daS Ministerium Thun in Oesterreich? ES giebt Optinusten, die an die Reisen des ! Frhrn. v. Chlumecky ans Jschler Hoflager allerhand Hoffnungen aus einen nahen Umschwung zu Gunsten des Deutschthums knüpfen. , Wir fürchten, schreibt die „Voss. Zeit.", diese Erwartungen werden ' zu einer abermaligen Enttäuschung führen. Alle Erfahrungen seit 20 Jahren und zumal seit der Berufung des Ministeriums Thun legen den Verdacht nahe, daß eS für jetzt lediglich darauf abgesehen ist, die deutsche Opposition zu spalten und ihren rechten Flügel für den Verzicht auf die Obstruktion gegenüber den Delegationswahlen zu ködern. Die Unhaltbarkeit der jetzigen Lage leuchtet nachgerade Jedermann ein, auch die maßgebendsten Kreise vermögen sich der Erkenntniß nicht zu entziehen, daß die Vereitlung der Delegationswahlen durch die Deutschen die Krise in der österreichischen Reichshälfte zu einer daS ganze Reich um fassenden erweitern müßte. Zwei Wege bieten sich, die Delegationswahlen zu ermöglichen; die eine ist die Versöhnung der Deutschen durch Aufhebung der Sprachenverordnungen und Entlassung deS Ministeriums Thun, der andere die Zertrümmerung der deutschen Opposition durch Loslösung der „Gemäßigten" von den „Radikalen", wobei unter „Gemäßigten" zunächst die verfassungstreuen Großgrundbesitzer, die freie Ver einigung und die Christlichsozialen zu verstehen sind, während als „Radikale" die Deutschsortschrittler, die deutsche Volkspartei und die Schönerergruppe gelten. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist Graf Thun im Begriffe, diesen zweiten Weg zu versuchen. Die Berufung Chlumeckys an daS kaiserliche Hoflager ist zweifellos mit Vorwissen, vermuthlich sogar auf Anregung Thuns erfolgt, der in dem Führer der liberalen mährischen Großgrundbesitzer die geeignete Persönlichkeit erblickte, eine Verständigung mit dem rechten Flügel der Opposition anzubahnen. Für die Deutschen in Oesterreich gilt in diesen Tagen so dringend wie nur je die Mahnung zu Mißtrauen, Wachsamkeit und unablässiger Kampf bereitschaft, deren wichtigste Voraussetzung, Verträglichkeit unter einander und gegenseitige Duldsamkeit der verschiedenen Partei gruppen, sie freilich noch immer unerfüllt lassen. Frankreich. Gutem Vernehmen nach werden die Personen, welche vor den auf den 14. ds. einberufenen obersten Gerichtshof gestellt werden, nicht nur wegen Komplottirens, sondern auch wegen Attentats auf die innere Sicherheit des Staates angeklagt werden, da es sich nicht nur um den Plan zu einer Aktion, son dern um den Beginn der Ausführung desselben gehandelt habe. Dänemark. Das russische Kaiserschiff „Standart" mit dem Kaiser und der Kaiserin an Bord ist gestern in Kopenhagen an gekommen. Das kaiserliche Paar wurde von der gesammten dänischen königlichen Familie empfangen und begab sich alsbald nach Schloß Bernstorff. Serbien. Der Attentatsprozeß soll nunmehr am Donners tag beginnen. Knoesevice wird nur wegen Mordversuchs vor Gericht gestellt werden. Man erwartet die Freisprechung der Radikalen Pasic und Tauschanovlc. Desgleichen sollen noch vor Beginn des Prozesses zahlreiche verhaftete Radikale in Freiheit ge setzt werden. Colonialpolitisches. Der Matschemba-Aufstand in Dcutsch-Ostafrika ist, wie der Draht schon gemeldet hat, endgiltig niedergeschlagen worden. Der Sultan Matschemba, der im Hinterlande von Mikindani und Lindi angesessen ist, hatte sich wiederholt grobe Unbotmäßigkeiten zu Schulden kommen lassen. Zwei vor Jahren gegen ihn abgesandte Expeditionen waren in dem undurchdring lichen Urwald, der seine Boma umgiebt, gescheitert. Diesmal war daS Gouvernement entschlossen, unter allen Umständen ihm beizukommen. Die „Deutschostafrik. Ztg." berichtet über den Verlaus der gegen ihn entsandten Expedition: Der neuernannte BezirkSamtmann Zache war mit strengen Weisungen versehen, Matschemba ein Ultimatum zu fetzen, um dadurch den Gehorsam von ihm zu erzwingen, zumal in Folge der Steuer- Eintreibungen der Zustand im Süden de» Schutzgebiete« ansing bedenk, lich zu. werden und einem latenten Ausstand gleich kam. BezirkSamt mann Zache thetlte denn auch bald nach seiner Ankunft in Lindt Mat- schemba mit, daß er ihn demnächst aussuchen werde. Die Antwort MatschembaS lautete, Herr Zache möge mit seinem Besuch warten, da er (watschemba), zu seinem Empfang noch nicht vorbereitet wäre. E Erde gebettet wurden. ES sei eine Ehrenschuld unserer Nation gerade am Sedantage, der vor 29 Jahren eine so entscheidende Wendung brachte, in Dankbarkeit der gefallenen Krieger zu ge denken. DaS Sachsenvolk wende am Sedantag aber auch auf den Königsthron seinen Blick: nie werde man eS vergessen, welch' hohen über Alle» hervorragenden Antheil König Albert an den Kämpfen von 1870/71 und dem Wiederaufbau d«S geeinigten, großen deutschen Vaterlandes genommen bat. SachsenS Militär- Vereine verehrten in König Albert außerdem ihren hohen Bro« tektor, unter dessen Schutz und Schirm der Bund der Militär- Vereine sich zu einem festen Bollwerk gegen vaterland-lose Elemente entwickelt habe. Ihm, dem lorbeerbekränzten Führre der Maasarmee, dem unentwegten Beschirmer deS deutschen Reiche-, dem verdienstvollen hohen Protektor von SachsenS Militär- Vereinen widmete der Redner ein dreifache- Hoch. Begeistert stimmten die Anwesenden in den Ruf ein. Die Musik intonirte hierauf die Sachsenhhmne, die die Versammlung stehend mitsang. Lauter Beifall lohnte den Vorsteher für seine von patriotischer Begeisterung getragene Rede. Später nahm Herr Burmeister die Ehrung von 18 Kameraden vor, die dem Verein seit seiner Gründung oder seit 25 Jahren angehören. Dem Verein, so führte Redner auS, sei eS eine hohe Freude, einen solchen Stamm von treuen Mitgliedern zu besitzen. Den jüngeren Kameraden sei die» ein Ansporn, fest und unerschütterlich zur Fahne d«S Verein» zu halten und an ihrem Theile de« soldatischen Geist, der die Militärvereine beseele, zu erhalten. Der Vorsteher über> reichte hierauf folgenden Kameraden für 25jährige treue Mit gliedschaft eine Erinnerungsmedaille und je ein Diplom mit ent sprechender Widmung: Hermann Adolph Schramm, Ernst Hermann Hauswald, LouiS Münzner, Richard Opitz, Emil Haupt, Heinrich Hiller, Adolph Dietel, Karl August Rentzsch, Rodert Bärtzsch, Robert Lippmann, Hermann OSw. Steiger, Gustav Fiebach, Ernst Paul, Friedrich Hermann Schroth, Theodor Schneider, Hermann Hübler, Iuliu- Rothe und Karl August Mehnert. Der Vorsteher gab der Hoffnung Ausdruck, daß eS dem Verein vergönnt sein möge, die eben Dekorirten noch lange zu seinen Mitgliedern zu zählen, und schloß mit einem dreifachen Hoch auf die Kameraden. Namens der Letzteren dankte Kamerad Opitz-Weißenborn für die Auszeichnung; er widmete dem Verein ein dreifaches Hoch. Vorträge deS StadtmusikchoreS umrahmten die Ansprachen. Ball beschloß die in jeder Beziehung wohlgelungene Veranstaltung, die von dem patriotischen, kameradschaftlichen Geiste, der im Kriegerbund herrscht, ehrendes Zeugniß ablegte. — Gestern hielt daS Realgymnasium sein herkömmliche- Schulfest in Gestalt von Klassenspaziergängen ab, deren Ziele theilS die entferntere Umgebung von Freiberg, theilS die Thäler und Höhen deS Erzgebirges, die Sächsische Schweiz und Meißen waren. Der größte Theil der Schüler der oberen Klassen wanderte auf Umwegen nach Niederbobritzsch und gab sich am Nachmittage im Gasthofe zum Viertel mit den zahlreich er schienenen Gästen den Freuden des Tanze» hin. DaS ganze Schulfest war vom herrlichsten Wetter begünstigt. — Den Bemühungen der Polizeiorgane gelang e», Den Messerhelden zu ermitteln, der in der Nacht zum Sonntag an der Wasserthurmstraße einem hier wohnhaften Maschinen wärter mehrere Stiche beibrachte. Der Thäter ist ein etwa 25 Jahre alter, hier in Arbeit stehender und bereits wegen Körperverletzung vorbestrafter Gerbergeselle ungarischer Ab stammung. An seinen Kleidungsstücken fand man verschiedene Blutflecken. Nach anfänglichem Leugnen gestand der Mann die That ein. In seiner Begleitung hat sich bei dem Vorfall ein anderer Gerbergeselle (ebenfalls Ungar) befunden, der bei der Messerstecherei unbetheiligt blieb. Er scheint befürchtet zu haben, daß man ihn wegen nächtlicher Ruhestörung, deren er sich mit seinem Genossen schuldig machte, zur Rechenschaft ziehen würde, und ist flüchtig geworden. — Unfall. Ein Offizier deS Infanterie-Regiment- Nr. 177 verunglückte gestern auf dem Manövergelände bei Langenau. Als er von seinem Pferd abstieg, wurde das letztere scheu; eS ging durch und schleppte den Offizier, der jedenfalls mit einem Fuß im Steigbügel hängen geblieben war, ein Stück mit fort. Hierbei erlitt er einen starken Unterfchenkelbruch. Der Offizier wurde unter Begleitung eine- Stabsarztes von Langenau au- mit der Bahn in daS Garnisonlazareth Dresden befördert. — Von einem durchgehenden einspännigen Geschirr wurde gestern Nachmittag an der Humboldtstraße ein fünfjährige- Mävchen überfahren. Das Kind hat hierbei eine leichte Gehirnerschütterung und einige Hautabschürfungen erlitten. Das Pferd, welches den Unfall veranlaßte, hatte am hiesigen Bahn hof gestanden. Es war vom Kutscher, der sich in daS Vestibül begab, vorschriftsmäßig abgesträngt worden. Trotzdem ging e» mit dem Wagen durch. Es schlug die Richtung der Straße am Bahnhof, der Humboldtstraße und der Berthelsdorferstraße ein. Kurz vor dem Roßplatz wurde daS Thier ausgehalten. — Die Untersuchung über die tödtliche Verunglückung des Lokomotivführerlehrlings Falz auf der Freiberg- Chemnitzer Strecke im Hospitalwalde hat ergeben, daß Falz al- ein Opfer seines Berufes gestorben ist. Der Verunglückte fungirte auf der Lokomotive als Feuermann, und da er zugleich Lokomotiv führerlehrling ist, so war ihm auch kurze Zeit die Führung der Lokomotive übertragen worben. Falz wollte nun von seinem Standplatze auf der Lokomotive daS Auslassen deS Dampfes beobachten und beugte sich deshalb, als sich der Zug in voller Fahrt befand, über die Brüstung der Maschine. Plötzlich schlug er mit dem Kopse an einen Telegraphenpfahl und stürzte in Folge dessen auf die Kohlen des Tenders. In Folge der schnellen Fahrt wurde er auf den Bahnkörper geschleudert und am Kopfe schwer verletzt. — Der Dirigent des hiesigen Bergmufikchores, Herr Ernst Emil Kunzc, wurde zum Stadtmusikdirektor in Penig gewählt. Er tritt sein Amt am 1. Oktober an. — Neue Fahrkarten Freiberg-Wilsdruss über Pot- schappel werden ab 10. dss. Mts. hier aufgelegt. Für den am 11. September geplanten Ausflug des Handwerker-Vereins Freiberg nach Wilsdruff werden besondere Fahrkarten Freiberg-Wilsdruff über Nossen, zurück über Potschappel-Tharandt zum Preise von 2.05 Mk. III. Klasse ausgegeben. auswärtigen Stationen befindlichen Kriegsschiffen sind freilich zwei, die in kurzer Zeit in die Heimath zurückkehren, den alten ausgedienten großen Kreuzer „Kaiser" führt Kapitän zur See Stubenrauch in die Heimath zurück, während der vielgenannte Korvettenkapitän Schoenfelder (Victor) uns den „Falke", der vor Samoaeinen so schweren Stand gehabt, zurückbringt. Für den „Falke" geht bekanntlich der kleine Kreuzer „Seeadler" nach Samoa hinaus, so daß noch 22 deutsche Kriegsschiffe im Aus land« kreuzen. In nicht zu langer Zeit wird dann wohl auch unser stattlichster Kreuzer „Fürst BiSmarck" die deutsche Flagge im SuSlande (Ostasien) zeigen. lleber die Vorgeschichte der Maßregelung preußischer Beamter schreibt die „Mil. und Pol. Korresp.": Wie wir zuverlässig hören, ist die Absicht deS Vorgehens deS StaatSministeriums gegen die politischen Beamten, welche gegen den Kanal gestimmt haben, innerhalb des Staatsministeriums auf erheblichen Widerstand gestoßen und zwar nicht nur etwa aus einer Seite. Es haben gegen eine Maßregelung der betreffenden Beamten insbesondere auch solche Minister ihre Meinung abgegeben, die in dem Rufe stehen, daß sie andere Anschauungen hätten. Da der Ministerpräsident darauf bestand, daß in dieser Beziehung sein Wille siege, und das Verbleiben des Fürsten Hohenlohe auf seinem Posten einstweilen als eine politische Nothwendigkeit angesehen wird, so haben auch diejenigen Mitglieder des Staatsministerium» zu der Maßregelung ihre Zustimmung gegeben, welche derselben von vornherein wider strebten." Den „Münch. Neuesten Nach r." ist, wie wir gemeldet baden, der Postvertrieb in Oesterreich entzogen worden. Jetzt lesen wir in dem Blatte: „In Ungarn, wo unser Blatt voll- lommen freien Zugang hat, trifft dieses seit einigen Tagen un - regelm.äßcg oder gar nicht ein. Darnach scheint die österreichische Regierung im Widerspruch mit allen gesetzlichen Be stimmungen die Entziehung des Postdebits auch auf den Transit verkehr auszudehnen. Wir haben sofort in Budapest die nöthigen Schritte eiugeleitet, um diesen Willkürlichkeiten wirksam zu be gegnen und unsere Rechte zu wahren." — „Rechte wahren" in — Oesterreich? ? Ein« sozialdemokratische Parteidersammlung in Charlottenburg hat folgende Entschließung angenommen: „DaS hohe Partei parlament fordert die sozialdemokratische Fraktion des deutschen Reichstages auf, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln gegen die Beschränkung und Einengung des freien Wortes durch die jetzigen Präsidenten energisch zu protestiren, da der Reichstag die einzige Stätte ist, in der das obdachlose freie Wort eine Zufluchts stätte finden kann und muß." — Der Ausdruck „hohes Partei parlament" ist ausgezeichnet. Ob freilich das „hohe Partei parlament' mit seiner Aufforderung Glück hat, muß zunächst