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. ! Erscheint jeden Wochentag Abend» '/,« Uhr sür oen orderen Lag. Prei« vierteljährlich 1 Mk. 80 Psg. / «Irwonatlich60Psg.; durch d e Post S Mk. 25 Pfg. Inserate werden bi» Vormittag» II Uhr l angenommen. Prer» für die Svaltzeil« 15 Psg. H^DVIßD Außerhalb de» Landgerichtsbezirk- 1g Psg. 1 LvW bL Jahrgang. Sonntag, ve» 11. Fevrnar. VsiöergerAnzew^ nnd Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. verantwortttch» Lettung Ver Revaktto«: Georg Burtyarvt. Zwangsversteigerung. Da» im Grundbucht aus den Namen des SchuhmachermeisterS Anton Theovor Erler in Freiberg eingetragene, allhier an der Buttermarktgnsse unter Nr. 2 gelegene Hausgrundstück Nr. 719 de» Brandkatasters, Abth. Nr. 467 deS Flurbuchs und Folium 588 des Grundbuchs sür Freiberg, vormaligen StadtgerichtSantheilS, mit einer Fläche von — da 1,1 a, belegt mit 150,00 Steuereinheiten und geschäht aus 8400 Mk. — Psg., soll im hiesigen Königliche» Amts gerichte zwangsweise versteigert werden und eS ist der S. Mär, 1900, vormittag- 10 Uhr, als «erstetgerungstermtn, sowie der 10. März 190«, vormittag- 1t Uhr, al» Termin zu Verkündung des BertheilungSplan- anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres NangverhältnisseS kann in der Gerichtsschreiberei deS unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zum Bieten wird nur zugelossen, wer seine Bereitschaft zur Zahlung oder Sicherstellung den bestehenden Bestimmungen gemäß nachweist. Freiderg, den 29. Dezember 1899. Königliche- Amtsgericht, Abth. st 2». 82/99 Nr. 12. »r. > <.^«1. Nicolai. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen der Ida Laura derehel. Dittrich, geb. Kluge, früher ErbgerichtSbesitzerin zu Weißenborn, jetzt wohnhaft zu Hartmannsdorf bei Frauenstein, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Ein wendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf Dienstag, den S7. Februar 1900, Vormittags 11'/, Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Zimmer Nr. 33, bestimmt worden. Freiberg, den 30. Januar 1900. Sekr. Siloolnl, L. 8/99 Nr. 76. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Der nachstehende XI. Nachtrag zum Ortsstatut der Stadt Freiberg vom 9. Februar 1875 wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Freiberg, am 7. Februar 1900. Der Stadtrath. Blüher. Wgr XI. Nachtrag »um Ortsstatute der Stadt Freiberg vom 9. Februar 1875. 1. In A 10 Absatz 1 bei 2 wird das Wort »zwei" durch „drei- ersetzt und dem 8 11 als neuer Absatz zwischen den jetzigen beiden die Bestimmung eingesügt: Der dritte juristische Stadtrath bezieht 4500 Mark Jahresgehalt. 2. Die gemischten ständigen Ausschüsse werden um einen vermehrt, der mit der Besorgung der Geschäfte deS städtischen Waisenrathes selbstständig betraut wird. Der Ausschuß hat aus einem Nathsmitgliede als Vorsitzenden und zehn aus der Bürgerschaft zu wählenden Mitgliedern, die den Anforderungen des 8 46 der revidirten Städteordnung genügen, zu bestehen und besitzt im Verkehr nach außen die Rechte einer Behörde. Freiberg, den 29. Dezember 1899. Der Stavtrath. D-3. (gez.) Bürgermeister Blüher. Die Stavtverorvneten. D.8. (gez.) K. Merbach. Vorstehender XI. Nachtrag zum OrtSstatut für die Stadt Freiberg wird hierdurch bestätigt und darüber gegenwärtige n rLuirÄv auSgefertigt. Dresden, den 19. Januar 1900. Ministerium des Innern. Für den Minister: . (gez.) Ottilie Clementine Schubert-Stiftung. AuS der unter unserer Verwaltung stehenden obenbezeichneten Stiftung find die auf die Zeit vom 1. April 1900 ab fälligen Zinsenerträgnisse zunächst aus ein Jahr an Kinder Freiberger Einwohner, welche hervorragendes Talent sür die höhere Technik, sür die Kunst oder das Kunst- gewcrbe, nicht aber die Mittel zur Ausbildung dazu besitzen, zu vergeben. In erster Linie sind Diejenigen empfangsberechtigt, die als Ingenieure, gleichviel ob Bau-, Maschinen-, Berg- oder Hütteningenieure, ober sür das Kunstgeiverbe sich ausbilden, deshalb höhere technische Lehranstalten besuchen oder auch durch Reisen sich vervollkommnen wollen. In zweiter Linie sind Bewerber zu bedenken, die sich einer Kunst widmen wollen, wobei Plastik und Malerei den Vorzug vor der Musik haben sollen. Bewerbungsgesuche sind unter Beifügung eines VermögenSzengniffeS und je eine» Zeug nisse» der Leiter der vom Gesuchsteller bis zur Schulentlassung und der gegenwärtig besuchte« Bildungsanstalt biS spätestens den 15. Februar 1909 hier einzureichen. Freiberg, am 17. Januar 1900. Der Stadtrath. - Blüher. Kßlg. Stangen- und Brennholzversteigerung im Hospitalwalv. In der Schankwirthschast „Fernestechen" sollen Mittwoch, den 14. Februar d. I. von früh 9 Uhr an -V Hu-d-r. M!. SIM,,.» d. 2/7 7 I, «, s, 7 t-, 783'/, nm h. u. w" Scheite, Rollen und Zacken - l Hospitalwaldi- 129 rm h. u. weiche Neisighausen in den Abthlgn. 1, 4, 7, u. 15 daselbst unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Freiberg, den 3. Februar 1900. Der Stadtrath. Btüher. Fhrg. Stangen- «nd Brennholzversteigerung im Frclvcrger'schc« Walde. In der Schankwirthschast „Fernestechen" sollen Donnerstag, den 15. Februar d. I. von früh 8 Uhr an 187 Stück ficht. Stangen von 7/15 Unterstärke l 130'/, rm weiche Scheite, Rollen u. Zacken u. ? Schlag in Abtheilung 16 (am Zitgelwege) 347 rm „ Reisighausen - unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Freiberg, den 3. Februar 1900. Der Stadtrath. Blüher. Fhrg. Auktion. Freitag, den 19. Februar 1900, Vormittag 10 Uhr kommen in der Barthel mühle in St. Michaelis folgende Gegenstände, al»: 2 Holzorehbänke, 1 Transmission mit Znbeh-r, 1 Flasche Maschinöl, 1-KreiSfägr, 375 Tisch- und 287 Bettbeme, 42 Spitzen und Füße, 32 Eier schränkchen, 34 Stück Nutzhölzer und 1 Partie geschnittene Hölzer gegen Baarzahlung zur Ver steigerung. Brand, am S. Februar 1900. 8IId«rinai>n, Gerichtsvollzieher. Nachdem die Königliche Kreishaupimannschaft zu Bautzen wegen der herrschenden Seuchen» gesahr die Abhaltung der Viehmärkte verboten hat, wird der auf den 19. Februar dieses Jahres fallende Biehmarkt aufgehoben. Bischofswerda, den 10. Februar 1900. Der Stadtrath. L<ai>txv. Lhm. Feldverpachtung. Die der Gemeinde Freibergsdorf gehörigen Felder: Parzelle Nr. 164 mit 1 da 09 a Inhalt, ferner Parzelle Nr. 165 und 165a mit 1 da 80 a Inhalt, werden am 1. Januar 1901 pachtfrei und fallen von da ab nebst einer Wiese, Parzelle Nr. 110 mit ca. 40 a Inhalt, zu sammen oder getheilt auf weitere 6 Jahre verpachtet werden. Der Verpachtungstermin findet am 15. Februar dieses Jahres, Nachmittag- S Uhr in der Brauerei - Restauration zu Freibergsdorf statt, zu welchem alle Reflek tanten eingeladen werden. Die Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten. Der Gemelnderath. O. Ilotinnna, Gem.-Vorst. Bekanntmachung für Hilbersdorf. Nachdem die Abschätzung den zu den hiesigen Gemeinde-, Schul- und Parochialanlagen Beitragspflichtigen sür das Jahr 1900 erfolgt ,st, wird denselben hierdurch bekannt gemacht, daß das Resultat der Abschätzung, soweit es jeden Einzelnen betrifft, in der Zeit vom 11. bis 25. d. Mts. Nachmittags von 4—6 Uhr sür die Betpeiligten zur Einsicht bei dem Unterzeichneten ausliegt. Etwaige Reclamationen gegen diese Abschätzung sind nach Z 14 des Anlagenregulativs schriftlich und gehörig begründet bis zum 4. März d. I. bei dem Gemeinderath anzubringen. Hilbersdorf, den 9. Februar 1900. Der Gemeinderath. W G.-V. Aus dem Reichstage. (Eigenbericht.) nd. Berlin, 8. Februar. Die heute fortgesetzte Berathung der Flottenvorlage konnte naturgemäß eine weitere Klärung oer Lage nicht bringen, da die Stellung der kleineren Parteien, deren Redner heute zu Worte kamen, schon von vornherein bekannt war. Von größerer Politischer Bedeutung werden vielleicht morgen die Ausführun gen des zweiten Centrumsredners. Die heutigen Zuhörer waren vornehmlich in großer Anzahl erschienen, um Eugen Richter (fr. Vpt.) zu hören, dessen „große Reden" stets von besonderer Anziehungskraft sind. Aber dieseFlottenberathung steht unter einem merkwürdig ungünstigen Stern. Ebenso wie gestern, konnte sich auch heute keine flotte, frisch-frei-fröhliche Stimmung entwickeln, und selbst einem sol chen Redner ersten Ranges, wie Richter, gelang es nur vorüber gehend, die allgemeine Aufmerksamkeit zu sefseln. Wie vor- auszusehen, erklärte er sich rundweg gegen die Vorlage, d. h., ge gen die gesetzliche Bindung des Reichstages auf zwei Jahr zehnte hinaus, während er ausdrücklich betonte, daß seine Par tei nicht etwa prinzipiell gegen eine Vermehrung der Flotte sei, sondern über neue Schifssbewilligungen eventl. mit sich reden lassen würde. Mit gewohntem Geschick polemisirte Redner nach allen Seiten hin, verspottete die plötzliche Wandlung der An schauungen des Staatssekretärs des Marineamts, stellte dem Admiral Tirpitz die Autorität seines Vorgängers Admiral Hollmann entgegen,der sich gegen jedeFestlegung auf längereZeit ausgesprochen habe, schoo die Vernachlässigung der liberalen Gesammtinteressen gegenüber den gestrigen Bassermann'schev Vorwürfe der nationälliberalen Partei zu, die er als die.orga- nisirte Uneinigkeit bezeichnete, und empfahl die Einziehung der sog. Liebesgaben zur Deckung der Koften. Einige Male fesselt Richter das Haus wohl durch witzsprühende Bemerkungen, abei ein dauerndes Interesse konnte seine zweistündige Rede nich erwecken. Dennoch hielt eSAdmiral Tirpitz für angc messen, auf sie sofort zu erwidern. Aber auch die heutige Red des Staatssekretärs fiel, ebenso wie die gestrige, gründlich im Wasser. Er fing zwar mit anscheinend frischer Unbefangenhei an, aber sehr bald zeigte es sich, daß diefe Unbefangenheit er zwungen und erkünstelt war. An der Erklärung der Wider spräche zwischen seinen früheren und jetzigen Ausführungen mußte er scheitern. In der Verwirrung brachte er solche Selbst Verständlichkeiten vor wie die, daß unsere Flotte nach de» neuer Vlane ja immer noch kleiner fern würde als andere, und ein scharfer persönlicher Angriff gegen Richter, mit dem er sich zum Schluß Herauszureißen suchte, erschien doch etwas deplazirt, so daß selbst der übliche Beifall auf der rechten Seite nicht recht heraus wollte. Viel glücklicher polemisirte Graf Posadows- k y, der heute seinem Kollegen vom Marineamt beisprang und der allerdings ein außerordentlich geschickter und in allen Sät teln gerechter Parlamentsdebatter ist. Seine sachlichen Aus führungen über die bedeutende Entwickelung unserer Seein- tcressen und die große Vermehrung unteres Ausfuhrhandels blieben nicht ohne Eindruck, wenn auch Richter nachher erklärte, daß diese Dinge mit der Vermehrung der Kriegsflotte gar üchts zu thun hätten. Nieters feindlicher Bruder, Rickert, erklärte für die reisinnlge Vereinigung die Zustimmung zu dem Grundgedan- en der Vorlage, wenn sie sich auch Uber Einzelheiten die Ent- cheidung noch vorbehält, namentlich forderte er Garantien be- stiglich der Deckungsfrage und schlug hierzu die Einführung iner Reichs-Vermögenssteuer vor. NamenS der Reichspartei sprach Graf Arnim entschieden für den Flottenplan, indem er rklärte, seine Bedenken wegen der Nothlage der Landwirthschaft zu rückstellen zu wollen angesichts der anzuerkennende» Noth- wendigkeit der Schaffung einer starke» Flotte. Entschied«