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Weitage zum Ireiberger Anzeiger und Tageblatt. Sonnabend, den 1t. April. F «3 189«. (Fortsetzung folgt.) Berg- und Hüttenwesen lichen Familie überhaupt keine Rede sein. -k Ueber Vie Entstehung der Steinkohlen. Wie die z.-v. Viaucr, nimi von wenyer ycrveige;a;weinmc erst recht erhoben werden. An >eme lonnigc» , Es bieibt also keine andere Möglichkeit, als der kaum ciu Mensch, vor Allem, weil nur die Treuer die Uufmerk- daß sie auf dem Meere — wenn auch einem schwachsalzigcu — schwimmend gelebt haben. Daß die Steinkohlen im Mcerwasser und nicht inc Süßwasscr entstanden sind, geht (nach Kunze) aus dem Salzgehalt, den alle Steinkohlen besitzen, hervor. Und die horizontale wie vertikale Ausdehnung der Kohlenschichten, sowie ihr häufig wiederholtes Wcchscllagern mit unbestrittenen Meeres- kohlen gefundenen Wasserthiere hat man ganz willkürlich der Theorie zu Liebe für Süßwasscrthicre erklärt, die „Landthiere" aber (Gliederfüßer, Amphibien) können auch ans den schwimmen den Wäldern gelebt haben. Wenn aber feststcht, daß die Kohlen im Meerwasser abgelagert sind, müssen sie auch an Ort und Stelle, also auf dem Meere gewachsen sein, da aus der Erhaltung der zartesten Pflanzenstruktur hcrvorgeht, daß die betreffenden Pflanzentheilc, z. B. Blätter, nicht von weither hcrbeigeschwemmc sein können, l' -" - — auf dem Meere schwimmende Wald; und um diesen wahrscheinlich zu machen, unterwirft Kunze die Stigmaria einer eingehenden Betrachtung. Dieser weit und flach ausgebreitete Wurzelstock, der bildungen, läßt ihre Bildung in flachem Süßwasser oder in Sümpfen sehr unwahrscheinlich erscheinen. Die in den Stein- Endlich erschien Luise Charlotte. Sie war sehr bleich, ihre Lippen zitterten, aber nicht vor Furcht, sondern vor innerer Auf regung. Ihre schönen Augen strahlten. Der Kurfürst eilte ihr entgegen, in seiner harten, abgebrochenen Redeweise fuhr er die Markgräfin, ohne sie zu begrüßen, roh an. — „Höre da herrliche Sachen. Grenzenloser Skandal. Nicht Orzelska nächtlichen Besuch gehabt, sondern Ew. Licbdcn. — samkeit erregen, sonst aber sich Keiner die Muhe nimmt, nun auch das klebrige zu prüfen; auch jetzt wird Wenigen zum Be wußtsein kommen, daß doch eigentlich der große Kritische unter Der Prinz wollte sich dieser Entscheidung nicht fügen, und -k Ueber Vie Entstehung Ver Steinkohlen. Wie die forderte eine sofortige endgiltige Erklärung, cs kam zu einem „Elberfelder Zeitung" schreibt, berichtete vor Kurzem Herr vr. stürmischen Streit, in welchem von beiden Seiten Worte fielen, Waldschmidt über eine Erklärung für die Entstehung der Stein- die dem Range der Streitenden kaum angemessen waren. Immer kohlen. Nach dem Vorgänge von Gümbel und anderen nam- aufgeregter und heftiger wurde Prinz Iakob, endlich fuhr er mit haften Geologen nimmt man allgemein an, daß die Steinkohlen der Drohung heraus: wollte der Kurfürst seine Zustimmung hauptsächlich aus dem Holz vorweltlicher Bäume, besonders von nicht geben, so werde er ohne diese Zustimmung seine Vermäh- Lepidodendron, Sigillania und Stigmarca entstanden sind, die lung mit Luise Charlotte feiern. Er liebe sie, werde wieder ge-'unter Wasser abgelagert und angesammelt wurden. Da aber liebt und sei bereits mit ihr verlobt. Luise Charlotte habe inZiber die besonderen Verhältnisse, unter denen diese Pflanzen der vergangenen Nacht nicht nur den Vcrlobuugsvertrag, sondern wuchsen und in so großen Mengen aufgespcichert wurden, noch auch einen Revers unterschrieben, daß sie aller ihrer Güter zu manche Unklarheiten vorhanden sind, so tauchen ab und zu Theorien Gunsten des Prinzen verlustig sei, wenn sie ihm ihr Wort nichts auf, die die noch vorhandenen Räthsel lösen sollen, ohne jedoch halte. Diese Schriftstücke seien vom französischen Gesandten als, die allgemeine Anerkennung der Gelehrten zu finden. Immerhin rechtsverbindlich anerkannt und gegenwärtig schon auf dem Wege;ist es lohnend, derartigen Erklärungsversuchen näher zu treten, nach Polen, wohin sie ein Eilbote zum König Johann Sobieski; Ein solcher ist kürzlich von vr. O. Kunze in einer „Geognetische bringe. j Beiträge" betitelten Schrift veröffentlicht worden. Während man Der Kurfürst war starr vor Staunen und Wuth, er traute gewöhnlich annimmt, daß die oben angeführten Pflanzen, von den Worten des Prinzen nicht, ebenso wenig denen des Starosten, denen die Stigmaria kein selbstständiger Baum, sondern der der erklärte, daß er selbst das Schriftstück aufgesetzt und alle Wurzelstock der vorhcrgenannten ist, in sumpfigen oder von flachem Rechtssorm sorgfältig gewahrt habe, da es außer vom Prinzen Süßwasser bedeckten Gegenden wuchsen, sucht Kunze nachzuweisen, und der Prinzessin von ihm selbst und dem französischen Gesandt- ' schaftssekretär Monsieur de Poussin als Zeugen unterschrieben sei. — Erst als der Prinz forderte, die Markgräfin möge gerufen werden, sie werde selbst Zeugniß für seine Behauptung ablegen, wurde der Kurfürst doch zweifelhaft, er gestattete, daß der Starost Bilinski sich zur Markgräfin begebe und sie bitte, nach der Biblio thek zu kommen. Eine lange Viertelstunde verging. Der Kurfürst und der Prinz standen sich wie zwei Kampfhähue gegenüber, die bereit sind zum Kampfe und von denen doch jeder zögert, ihn durch einen Angriff zu beginnen. Beide schwiegen, denn jedes Wort konnte den Wiederausbruch des nur vertagten Streites ver anlassen. Der Kurfiirst hatte zwar volle Veranlassung, wegen wichtiger damals mit Frankreich schwebender diplomatischen Verhandlungen, sich gefällig und freundlich zu dem französischen Gesandten zu verhalten, aber er war so erbittert durch den nächtlichen Besuch des Prinzen Jacob im Schloß, daß er sich nicht beherrschen konnte. Er sprach seine tiefste Mißbilligung dieses nächtlichen Besuches offen dem Starostcu Bilinski aus uud erklärte, daß er zwar dem Prinzen es nicht versagen könne und wolle, einen Tag incognito in Berlin zu bleiben, daß er sich aber einen nochmaligen heimlichen Besuch des Prinzen im Schloß ernstlich verbitten müsse und daß er auch einen etwaigen Besuch des Prinzen seinerseits nicht empfangen könne. Den französischen Gesandten müsse er ersuchen, den Gesandtschafts-Sekretär Poussin, der sich auf das ungebührlichste betragen habe, nach Frankreich zurückzuschicken. Der französische Gesandte versprach dies, nicht so geduldig aber nahm der Starost Bilinski den ihm gemachten Vorwurf auf. Er erkannte zwar an, daß der nächtliche Besuch im Schloß eine Regelwidrigkeit sei, aber er erklärte offen, daß er bei der kurzen Anwesenheit des Prinzen in Berlin eine Nothwendigkeit gewesen sei. — Der Prinz bewerbe sich um die Hand der Markgräfin, er habe deshalb durchaus mit dem Fräulein von Orzelska eine Rücksprache nehmen müssen, er müsse auch dringend darum bitten, daß der Kurfürst ihn empfange, well er diesem gegenüber seine Werbung ausrecht erhalten und seinen Wunsch, eine sofortige Verlobung herbeizuführen, aussprechen miisse. Kurfiirst Friedrich zitterte vor Wuth, er überhäufte den Starosten mit bitteren Vorwürfen, die dieser in aller Ruhe hin nahm, aber bei seiner Forderung blieb. Diese unterstützte nun auch Monsieur de Gravelle. Er erklärte, Prinz Jakob habe zweifellos ein Recht, um die Hand der Prinzessin Luise Charlotte von Radziwil zu werben, Frankreich könne nicht dulden, daß dieses Recht oder das der Prinzessin, frei über ihre Hand zu verfügen, angetastet werde. Prinz Jakob handle höchst loyal, wenn er dem Kürsürsten persönlich seine Aufwartung zu machen wünsche, um dessen Konsens zu seiner Werbung zu erbitten. Versage ihm dies der Kursürst, dann müsse angenommen werden, daß er einen un berechtigten Druck auf die Prinzessin auszuüben beabsichtige, und der Gesandte werde in diesem Falle gezwungen sein, an Seine oben einen schlanken Sigillarienstamm trägt (nach KunzeS Meinung gab es aber auch Arten ohne solchen Stamm), ist mit eigenartigen flachen Anhängen besetzt, die man für eine besondere Art von Wurzeln hielt. Diese Gebilde können aber ihrem Baue und ihrer Wachsthumrichtung nach nicht in der Erde oder in Schlamm ge wachsen sein, sondern find hohle, spitzauslaufende Wasserbläster gewesen, die gleichzeitig als Schwimmorgan und als Waffe dienten. Auch der Stigmarienstamm selbst hatte im Innern ein lockeres, lufthaltiges Mark, durch das er fähig war, auf dem Wasser schwimmend einen hohen Stamm zu tragen, besonders wenn viele Pflanzen, zu einen: Walde vereinigt, sich gegenseitig stützten. Die nach vollendetem Lebenslaufe versinkenden Stämme dieses Waldes konnten sich auf dem Meeresboden ansammeln und zu Kohlen schichten umwandeln, deren Dicke von nichts abhängig war, als von der Zeitdauer dieser Wälder. Viel umworben. Historischer Roman von Adolf Streckfuß. (SO. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten) Der französische Gesandte meldete dem Kurfürsten in ganz ruhiger geschäftsmäßiger Weise, so als ob er gar nichts von den Vorfällen der vergangenen Nacht wüßte, Seine Hoheit der Prinz Jacob Sobieski sei aus einer Reise, die er im strengsten Incognito ohne Vorwissen seines Vaters, des Königs von Polen, unter nommen habe, in Berlin eingetroffen. Er habe in: französischen Gesandtschaftshotel Wohnung genommen. Er wünsche sich Berlin anzusehen, gedenke aber nur einen Tag in Berlin zu bleiben und erbitte sich dazu die Erlaubniß Seiner Kurfürstlichen Durch ¬ außergewöhnliche" rc. Was zunächst die Wärme betrifft, die im Gegensatz zu der Kälte im Anfang am Ende des Monats herr schen sollte, so konnten wir die Beobachtung machen, daß Jeder wieder zum Ueberzieher griff. Von allgemein verbreiteten Ge wittern haben wir ebenfalls keine Kunde vernommen, abgesehen von einigen Gewittern am 26. März in Norddentschland, die jedenfalls echte Wärme-Gewitter waren, Hervorgernfen durch die vorausgehendeu warmen Tage, die aber doch nach Falb kühl sein sollten. Jedenfalls hat sich Falb die Wetterlage dieser Tage ganz anders gedacht, er meinte offenbar, daß es vom 26. bis 29. „auffallend warm" sein werde und daß in Folge dessen mit einer Steigerung am 29., dem eigentlichen Kritikus erster Ordnung, der gegenüber allen anderen Kritischen einen ungewöhnlich hohen Fluthwerth erreichen sollte, eine Menge Gewitter losbrechen wür den. Thatsächlich ist der 29. ohne solche Erscheinungen vorüber- gcgangen; auch die Niederschläge haben nicht entfernt den Werth derer vom 7. bis 9. März erreicht. Natürlich sind wir voll ständig überzeugt, daß Falb trotz alledem bei allen Laien jetzt wieder der große Wunderdoktor ist. Das nöthige Geschrei für ihn wurde ja in Blättern, die das Sensationelle lieben und ver- werthen, schon einige Tage vor dem großen Ereigniß erhoben und wird natürlich nun, weil wieder einmal etwas davon eintraf, erst recht erhoben werden. An seine sonstigen Mißerfolge denkt Prinz Jakob war mit diesem Bescheid nicht ganz zufrieden; . Diese Drohung wirkte. Kurfürst Friedrich wollte sich in aber er bedachte,' daß es doch vielleicht gefährlich werden könne, diesem Augenblick in keinen Konflikt mit dem französischen Ge- wenn er im Augenblick den Streit bis aufs Acnßerste durchzu- sandten setzen und widerwillig genehmigte er, daß Prinz Jakob kämpfen versuche. Der Starost rieth ihm flüsternd nachzugebcn, mit dem Starvsten nach dem Schloß konimen und daß er ihn in die Verzichtleistung der Markgräfin sichere ihm ja für alle Fälle der Bibliothek empfangen wolle; aber nicht mit den fürstlichen wenn auch nicht deren Hand, so doch jedenfalls die Radziwilschen Ehren, die ein Prinz zu beanspruchen habe, sondern wie einen Besitzungen. fremden Edelmann, der ihm einen Besuch mache. Prinz Jakob Nach kurzem Widerstreben gab der Prinz nach; er versprach, müsse sein Inkognito aufrecht erhalten. schon am folgenden Tage Berlin zu verlassen und erst im Schon eine Stunde später fand in der Bibliothek des Schlosses September zurückzukehren, und dann seine Rechte auf die Hand die gewünschte Zusammenkunft statt. Der Kurfürst empfing den der Markgräfin geltend zu machen, die auf seinen Wunsch im Prinzen sehr kühl und gemessen, der Prinz dagegen trat mit Einverständniß mit dem Kurfürsten ihm noch einmal versprach, einem Hochmuth auf, der gar nicht dem Inkognito entsprach, keinem andern Bewerber als ihm Gehör zu geben oder, wie sie welches er zu wahren zngesagt hatte. — Er erklärte, auf den ihm leise zuflilsterte, ihm Alles, was sie besaß, zu überlassen. — Ruf der Markgräfin nach Berlin gekommen zu sein; er habe des- Dafür küßte ihr der Prinz feurig die Hand, dann nahm er vom halb jetzt auch das vollste Recht zu verlangen, daß der Kurfürst Kurfürsten einen freundlicheren Abschied, als nach der stürmischen ihm seine Genehmigung zur Verlobung gebe. Verhandlung zu erwarten gewesen war. Davon wollte der Kurfürst.nichts 'wissen. So lange der Hof sich in tiefster Trauer befinde, vor der feierlichen Bestattung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, die erst im September stattfinden werde, könne von der Verlobung eines Mitgliedes der kurfürst- Prinz Jakob behauptet, daß Sie ihn lieben, sich heut Nacht feier lich verlobt haben. Ist das wahr? Geben Sie Antwort." Die brutale Art der Frage stählte den Trotz und die Wider standslust der Markgräfin. „Wenn es wahr ist, wer hat ein Recht, mich darüber zur Rede ^u stellen?" erwiderte sie, sich dem Kurfürsten kühn gegenüberstellend und ihn mit urchaus nicht respektvollen Blicken von oben bis unten musternd. — „Ich hätte ein Recht, Ew. kurfürstliche Durchlaucht beleidigende Fragen un beantwortet zu lassen, aber ich will sic beantworten, weil mein Schweigen als Furcht ausgelegt werden könnte. Ja es ist wahr, daß ich den Prinzen Jakob zwar nicht liebe, aber daß ich nicht gegen ihn den Widerwillen fühle, den mir alle die übrigen fürst lichen Bewerber um meine Hand einflößen. Ja, es ist wahr, daß ich heut Nacht mich ihm vertragsmäßig verlobt habe und endlich, damit Ew. kurfürstliche Durchlaucht auch ohne weitere Fragen gleich Alles erfahren: Ja, es ist wahr, daß ich auf alle meine Besitzungen rechtsgiltig zu Gunsten des Prinzen verzichtet habe, wenn ich meinen: Worte untreu, wenn die Verlobung mit ihm gelöst werden sollte!" Der Kurfürst wollte in wildem Zorn aufbrausen, aber er faßte sich, er biß sich auf die Lippen, lange Zeit schwieg er. Was nützte es ihm, wenn er seiner Wuth die Zügel schießen ließ? — War diese Verlobung wirklich unwiderruflich geschlossen, die Ver zichtleistung der Markgräfin ans ihre sämmtlichen Besitzungen wirklich rechtsgiltig, dann war jeder fernere Streit unnütz, die Hand der armen Prinzessin für seinen Stiefbruder zu gewinnen, hatte kein Interesse mehr für ihn. — Ob es ein Mittel gab, vielleicht die Rechtsgültigkeit dieser Verzichtleistung anzuzweifeln? — Dazu mußte Zeit gewonnen werden. Er durfte in diesem Augendlick den Streit mit dem Prinzen und mit der Markgräsin nicht aufs Aeußerste treiben, sonst war seine schöne Schwägerin im Stande, seinen Hof zu verlassen, um Schutz und Hilfe bei den: König von Polen zu suchen, der Unterstützung des franzö sischen Gesandten war ste dei einen: solchen Schritt sicher. — Nach langem Schweigen nahm der Kurfürst wieder das Wort, mit erzwungener Ruhe sprach er: „Ew. Licbden haben mit un glaublicher Rücksichtslosigkeit gehandelt. Will aber jetzt darüber fortsehen. Erkenne an, daß Ew. Liebden frei in der Wahl Ihres künftigen Gemahls sind, — zu einer feierlichen Verlobung aber bedürfen Sie meiner und der übrigen Vormünder Zustimmung. Kann deshalb die Verlobung nicht anerkennen. Hade bis jetzt meine Zustimmung zu Ihrer künftigen Verlobung mit dem Prinzen noch nicht verweigert, habe auch nichts dagegen, wenn Sie dem Prinzen Jakob versprechen, keinem anderen Prinzen, als ihm die Hand zu reichen. Muß aber daraus bestehen, daß von einer wirklichen Verlobung eines Mitgliedes meiner Familie in der jetzigen Trauerzeit nicht die Rede sein kann. Muß darauf bestehen, daß Prinz Jakob jetzt auf das Schleunigste Berlin ver läßt. Wenn Prinz im September zurückkehrt, nicht inkognito, werde ich ihn empfangen, w:e der Sohn Seiner Majestät des Verschiedenes. * Ueber Falbs Wetterprognosen für Januar und März. Völlig anders als im vorletzten Winter, schreibt Pro fessor Julius Märker (Konstanz) in der „Frankf. Ztg.", war der Wittcrungscharakter in dem letztverflossenen. Der erste brachte strenge Kälte und gewaltige Schneemafsen, die bis in die Mitte des März liegen blieben, der letztere war mild und anhaltend trocken. Wäre es nach Hrn. Falb gegangen, so hätten wir, waS Niederschläge betrifft, ziemlich das Gleiche erlebt, wie im Vor jahr. Seine Prognose für den Januar 1896 lautet: „Der Monat ist verhältnißmäßig reich an Niederschlägen sowohl in Form von Schnee als von Regen, insbesondere im ersten und letzten Drittel, daher auch die Temperatur in diesen Monats abschnittei: verhältnißmäßig milde bleibt. Starke ausgebreitete Schneefälle sind um den 5., 9. und 11., schwächere um den 22. wahrscheinlich. Das mittlere Drittel ist charakterisirt durch strenge Kälte." Wer nur ein wenig das Wetter beobachtet hat, Wird das Nichteintreffen dieser Vorhersage sofort erkennen. Das Wetter war anhaltend trocken und die Temperatur ein wenig unter Null. Weder der kritische Tag 1. Ordnung am 30. Januar noch der 3. Ordnung am 14. Januar machte sich nur irgend wie bemerkbar. Wir verdanken die verhältnißmäßige Milde des Monats gerade dem Umstand, daß es zu keinen „weitaus gebreiteten" Schneefällen kam, denn erfahrungsgemäß wißen wir, daß nach Schneefällen strenge Kälte eine Regel ist, besonders wenn Aufklärung des Himmels eintritt; wie denn die Strenge des vorjährigen Winters gerade auf diesem Umstande beruhte, indem von der rauhen Oberfläche des lockeren, frisch gefallenen Schnees eine kräftige Ausstrahlung der Wärme erfolgen konnte. Auch der Februar sollte nach Falb ein schneereicher Monat, wenn auch weniger als der Januar, sein. „Die Schneefälle", sagt er, „halten an bis in das letzte Drittel des Monats, fino aber schwächer und weniger ausgebreitet, als im Vormonat. Stärkere Niederschläge sind im ersten Drittel wahrscheinlich." Thatsächlich > aber stellten sich im letzten Viertel des MonatS erst Niederschläge ein, während der ganze übrige Februar davon nichts aufzuweisen ; hatte. Für den Monat März heißt die Prognose: „Die erste , Hälfte des Monats ist reich an Schneefällen; in der zweiten ver- - schwinden dieselben gänzlich. Das Wetter ist in der ersten Hälfte anhaltend kalt, in der zweiten anhaltend warm. Am kältesten ist es zu Anfang, am wärmsten zu Ende dcS Monats." Nun Nüssen wir, wie mild im Allgemeinen der März gewesen ist; von Kälte zumal in den ersten acht Tagen keine Spur, von denen es in den Einzel-Ausführungen doch heißt: „1. bis 8. März zahlreiche und ausgebreitete Schneefälle bei ziemlicher Trockenheit. Es ist sehr kalt." Leider war es nur zu warm und unter dem gleichzeitigen Einbruch eiuer furchtbare Unglücksfälle nach sich ziehenden Depression um den 7. März sehr naß, von Schneefällen bei ziemlicher Trockenheit war nichts zu bemerken . . . Ueber die Zeit vom 9. bis 15. März prognostizirt dann Falb: „Die Schneefälle dauern dann fort und erreichen namentlich um den 11. größere Intensität und Ausbreitung. Die strengeKälte läßtetwas nach. Doch ist im Allgemeinen das Wetter noch immer kalt." Wir wissen, was daran Wahres ist; strenge Kälte hatte keine Ursache nach- znlassen, weil sie nicht vorhanden war. Vom 16. biS 25. März: „Der Witterungscharakter ändert sich vollständig. (!) Regen und Schnee verschwinden. Es wird über den ganzen Kontinent an haltend sehr trocken. Anfangs ist das Wetter noch kühl, vom 28. ab mild." Es war aber nicht kühl, sondern recht schön warm, Schnee hatte wieder keine Ursache zu schwinden, weil es nicht geschneit hatte; trocken war es allerdings, aber gleich nach der Katastrophe im Schwarzwalde, etwa schon vom 11. an; die all gemeine Neigung des Winters zur Trockenheit machte sich eben wieder geltend, während nach Falb meist Niederschläge hätten > herrschen sollen. Nun aber vom 26. bis 31. März: „Ein Wettersturz hervorragender Art. Bei sehr hohen Temperaturen treten allenthalben über Mitteleuropa Gewitter ein, die meisten i wahrscheinlich am 29. Stellenweise ereignen sich Gewitter mit . Schneefall. Die Niederschläge sind sehr bedeutend. Auch in > Oberitalien. Dort, wo Gewitter auftreten, ist es wenigstens auf- i fallend warm. Jedenfalls ist die Wetterlage dieses Termins eine berechtigten Druck auf die Prinzessin auszuüben beabsichtige, und Königs von Polen empfangen werden muß. Dann weiter der Gesandte werde in diesem Falle gezwungen sein, an Seine über Verlobung verhandeln, ich werde meinen Konsens schwerlich Majestät König Ludwig XIV. zu berichten und sich Berhaltungs- versagen." — maßregeln zu erbitten. > O '