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An amilie be- htlichen ist für Viktor bevor. lgob Pascha noch nicht Anleihe zu schonen. — Schließ- gegen 9 Stimmen Annahme. en Herr Re sc rent betont ebenfalls, daß mehr als 20 000 Mk. in besondere Ausführungen hineingesteckt worden sind. Hierauf wird die „Rechnung des Gaswerkes" naä dem Vorschläge der Deputation einstimmig angenommen. — — Auch über die Rechnung der „Materialienverwaltung beim Gas- und Wasserweik" berichtetHerr Paschke, der im Namen der Deputation die Genehmigung empfiehlt, welche ohne Debatte einstimmig erfolgt. — Derselbe Herr Referent erstattet den Be richt über die „Rechnung derArbeilsanstalt", dicohneWeiteres Ge nehmigung findet. — Dasselbe ist auf Vorschlag des Herrn Paschke bei der „Rechnung der Menage-Kasse" und derjenigen der „Dienst wten-Krankenkasse" der Fall. — Sodann erläutert der Herr V o r- itzende den erneuerten Nathsbeschluß, die Herstellung derBe- chleußung,Pflasterung undFußwegeaufdemPelriplatze betreffend, und bemerkt, das; der gegentheilige Beschluß des Stadtverordncteu- Kollegiums nur mit 15 gegen 13 Stimmen gefaßt worden sei. Herr Paschke empfiehlt mit Rücksicht auf die baldigst bevor- tehende Herstellung einer Heizungsanlagc in der Pelrikirche, bei den, früheren Beschluß, die Herstellung des Petriplatzes zu verschieben, stehen zu bleiben, wogegen Herr vr. Leuthold auf die zahlreichen Beschwerden der Anwohner und auf die Vvrtheile der gleichzeitigen Herstellung mit derjenigen der Waisenhausstraße und Nonnengasse, sowie auf die Möglichkeit der Verwendung des dort beseitigten billigeren Pflasterungs- malerials und auf die Wünsche les Petrikirchenvorstandes nach einem verbesserten Zugang zur Kirche hinweist.—Herr Steher spricht sich ebenfalls für die Annahme der Raihsvorlage aus; »agegen schließt sich Herr Matthes der Ansicht des Herrn Paschke an und meint, die Herstellung der Frauensteinerstraße sei nöthiger, als die des Petriplatzes. — Herr Oberbergrath Merbach verweist darauf, daß die Frauensteinerstraße ein neu zu bebauendes Gebiet darstelle, während der Zustand des mitten in der Stadt gelegenen Petriplatzes zu thatsächlich begründeten Be schwerden Anlaß gegeben habe. Was jetzt zu viel gespart weide, das komme wahrscheinlich in den nächsten Jahren doppelt und dreifach. Der Zustand der Kirchgasse sei z B. schauderhaft; man werde also in den nächsten Jahren um Bauausgaben kaum in Verlegen heit gerathen. — Gerade, weil noch so viele Gassen in schlechtem Zustande seien, meint dagegen Herr Matthes, daß der Petri- platz ruhig warten könne. — Darauf verliest der Herr Vor sitzende den Wortlaut der Beschwerden der an dem Petriplotze wohnenden Herrn vr. Dreschke und Genossen über die dort vorhandenen mißlichen Schleußenverhältnisse. — Herr Braun versichert, daß bei der letzten Abstimmung zwei Mitglieder nur durch Mißverstehen der Fragestellung für die Verschiebung der Herstellung des Petriplatzes gestimmt hätten. — Herr Butze erklärt, daß die Anwohner der Frauensteiner Straße mit den selben Uebelständen zu kämpfen hätten, wie die des Petri platzes und ebensolche Berücksichtigung verdienten. — Herr Stadtrath Börner bemerkt, daß die in Aussicht stehenden Ab- tragungsarbeilcn auf der nördlichen Seite keinen Grund bilden könnten, die allein projcktirte Herstellung der Verbindung zwischen der Petersstraßc und der Waisenhausstraßc zu ver schieben. — Darauf vertritt Herr Seim mit Entschiedenheit den Standpunkt der Deputation und hofft, daß derselbe noch mals die Zustimmung der Mehrheit finden werde. Andernfalls werde die Deputation heute mit dem Bewußtsein nach Hause gehen, ihre Pflicht gethan zu haben. — Dies veranlaßt Herrn Oberbergrath Merbach zu der Versicherung, daß die der Depu tation widersprechenden Stadtverordneten mit demselben Be wußtsein treuer Pflichterfüllung nach Hause gehen würden. — tänder mit der Hinausschiebung der Ausführung der Berthels- »orfer Steinbornleitung zusammenhänge, waS sowohl Herr Or. gering wie Herr Gerstenberger bezweifelt. — Herr Seim meint, daß die Deputation ausdrücklich die Schützen- asse und die Branderstraße berücksichtigt habe und die Druck- tänder-Aufstellung nur unterblieb, weil man ein neues System »erselben adoptiren wollte. — Auch Herr Wächtler beklagt die Abwesenheit der Vertreter des Rathes, da eine Auskunft über den Stand des Berthelsdorfer Wasserwerks gewiß er wünscht sei. So bleibe die Frage unbeantwortet, weshalb man jenes Quellengebiet eigentlich gekauft habe? Jetzt heiße es, man brauche dieses Wasser nicht, weil der Schlachthof nicht ge baut werde! Als aber das betreffende Gut gekauft wurde, handelte cs sich noch gar nicht um Erbauung des Schlachthofes. Das sei doch eine wunderbare Sache. — Herr Steyer entgegnet, daß die Quelleneinfassung in Berthelsdorf bereits geschaffen wurde und das Bassin im Frühjahr gebaut werden sollte. — Dies bestätigt Herr Seim mit dem Zusatze, daß im Februar und März veranstaltete Messungen in der Minute 360 Liter Wasser ergeben hätten. In dem Wafferausschuffe habe man sich aber für eine Verzögerung derAussührung aus finanziellen Gründen und besondes deshalb ausgesprochen, weil der Schlachthof nicht gebaut worden und man im Uebrigen auch ohne die Berthelsdorfer Steinbornleitung in diesem Jahre Wasser genug haben werde. — Herr Matthes bezweifelt die Ergiebigkeit dieser Leitung. — Von Herr» Braun wird darauf hingewiesen, daß im Falle der Nichtausstellung der in dem vorigen Haus haltplan aufgesührtcn 4 Druckständer das dafür bewilligte Geld noch vorhanden sein müsse — Herr Oberbergrath Merbach beantragt, den Rath um Auskunft zu ersuchen, wann und wo die im Jahre 1890 eingestellten 4 und die in diesem Jahre aufgesührien 10 Druckständcr zur Aufstellung ge langen sollen. Dieser Antrag wird nach einigen weiteren Be merkungen des Herrn Gerstenberger und des Herrn Vorsitzenden einstimmig genehmigt, worauf auch die „Rechnung des Wasserwerks" einstimmige Annahme findet. — Herr Paschke erstattet nun den Dcputalionsbcricht über die „Rechnung des Gaswerkes", wonach die Aufstellung der Rech nung im Haushallplane einer Abänderung bedarf infolge einer anderen Annahme der für Kohlen erforderlichen Summe, der Nichtherstcllung des Rohrstrangs an zwei Straßen, deren Beschleußung verschoben wurde, und einer Aenderung des Rabalt satzes. Nach dem Deputationsvorjchlag ist, nicht wie im Haus haltplan steht, ein Betriebsgewinn von 23 529 Mk. 94 Pf., sondern nur von 14 000 Mk. zu verzeichnen und von der in der Höhe von 10 000 Mk. geplanten Schuldentilgung abzusehen. Herr Wächtler verweist auf die durch Rohrbrüche verursach ten Mehrausgaben, sowie darauf, daß sich die bei Aufstellung des Vorigen Haushallplans angenommene Vermehrung des Gasverbrauchs bezw. der Einnahmen nm 20 Prozent als zu hoch gegriffen erwies. — Herr Seim meint, daß bei einem Betriebsgewinn von 14 000 Mk. die Abzahlung von 10 000Mk. immerhin möglich sein werde. — Dagegen bemerkt Herr Wächtler, daß das Gaswerk der flüssigen Mittel zur Her stellung großer Bauten, z B. der Legung der Gasleitung . bis nach dem Schützenhausc u. A. m. bedurft habe. Der der erhaltenen Kapitalien betragen, sei wohl auch hauptsächlich der Wunsch maßgebend gewesen, dem Stammvermögen neue verfügbare Mittel zuzuführen. Wie bereits betont worden, »leiben dabei immer noch 36 Straßen herzustellen. Künftig ollte aber neben dem Bauplan auch stets ein Finanzplan ausgestellt werden. Der Herr Referent gab nun die ziffern mäßige Hauptübersicht der Zu- und Ueberschüfse, die in der Hauptsache der (in von uns bereits früher genau mitgetheilter) Aufstellung in dem gedruckt vorliegenden Haushaltplan ent- prechen. Es hat sich nach den Beschlüssen des Kollegiums nur »er für die „Rechnung des Bauaufwandes" erforderliche Zu- chuß um 1000 M. vermindert und der Ueberschuß der Rechnung »er allgemeinen Gemeindeverwaltung um 475 M. vermehrt. Es wären demnach 271992 M. 79 Pf. durch Anlagen aufzu bringen, was bei dem ausgerechneten Einheitssatz von 15341 M. 19 Pf. und Erhebung von 20 Einheitssätzen eine Mehrein nahme von etwa 15000M. ergeben dürste, also 5000 M. weniger, als im vorigen Jahre bei Erhebung von 20 Einheitssätzen erzielt wurden. — Der Herr Vorsitzende erklärt damit die Berathung des Haushaltplans für beendet und dankt dem Kollegium für die dabei bewiesene Ausdauer. — Man gelangt nun zu der Berathung des Rathsbeschlusses, die unentgeltliche Ueberlassung von Areal an der Clauß-Allee an den Reichs fiskus zu Lazarethzwecken betreffend. Der Herr Vorsitzende berichtet, daß s. Z. das Königl. Kriegsministerium Bedenken trug gegen den hohen Aufwand, den die Umwandlung des ehemaligen Schützenhauses in ein Militär-Lazarcth erfordern sollte, aber die Kosten für das an der Claußallee zu errichtende Lazareth bei dem Reichsetat zu be antragen kein Bedenken mehr trage, weil sich die Verhältnisse durch die wahrscheinliche Wegverlegung der Artillerie-Garnison inzwischen veränderten. Der Rath beschloß, das erforderliche Areal in der Tiefe von 70 und der Länge von 60 Metern dem Militärfiskus unter der Bedingung unentgeltlich zu über lassen, daß das Königliche Kriegsminijterium die Stadt von der früheren vertragsmäßigen Verpflichtung enthebt, das Militär- lazareth im Stadtkrankenhause zu belassen oder für dessen ander- weite Unterbringung Sorge zu tragen. Unter solchen Um ständen empfehle sich die Annahme der Raihsvorlage, durch welche die Stadt die höchst wünschenswerthe freie Verfügung über das Stadtkrankenhaus erhält, in dem bisher zwei Ver waltungen vorhanden waren. — Herr Oberbergrath Merbach ergreift die Gelegenheit, sich gegen den ihm gemachten Vor wurf zu rechtfertigen, im Reichstage nicht für die Bewilligung der Mittel für das Miliiärlazareth in Freiberg eingctreten zu sein. Von der Zustimmung des Reichstages hätte die Stadt Freiberg aber nur Nutzen gehabt, wenn das zu erbauende Lazareth sowohl für das Jägerbataillon wie für die Artillerie- Garnison bestimmt gewesen wäre. In der dem Reichstage ge machten Vorlage handelte es sich aber nur um ein Lazareth für die Jäger und war dazu bemerkt, daß voraussichtlich dazu die Freiberger Stadtgemeinde den Bauplatz unentgeltlich bewilligen werde. In der Deputation nahm man an der Unsicherheit dieser Platzbewilligung Anstoß und beantragte ein Fraktionsge nosse des Redners, den Beschluß auszusetzen bis darüber Ge wißheit vorhanden sei. Unter den bewandten Umständen habe er selbst im Plenum des Reichstages nur erklären können, daß der Stadt Freiberg mit der Evakuirung nur des einen Theils der Garnison nicht die freie Verfügung über ihr Krankenhaus ermöglicht, also nicht gedient »'ein werde. Jetzt liege die Sache ganz anders, weil die Artillerie doch wegverlegt werde und es sich nur um ein Lazareth für die Jäger zu handeln brauche. Es empfehle sich also die Annahme des Rathsbeschlusses. Im weiteren Verlaufe der Debatte, an der sich noch die Herren S e i m und W e i d a u e r, sowie der Herr Vorsitzende betheiligen, betont der letztere, daß die noch unentschiedene Frage der Verlegung der Artillerie-Garnison hierbei gar nicht mehr in Betracht komme. Der Schwerpunkt liege darin, daß durch Annahme der Vorlage die Stadt an den Verpflichtungen des früheren Vertrages, bei Kündigung desselben durch die Stadt für anderweite Lazarethräume zu sorgen, besreit werde. Der Rathsbeschluß findet hierauf einstimmige Annahme. — Der Herr Vorsitzende thcilt ein Schreiben deS Ausschusses für Er- ' richtung einerKochschulefür unbemittelteMädchen mit, für welchen Zweck Ihre Majestät die Königin Carola einen Beitrag von 500 Mark huldvoll in Aussicht stellte und der Rath beschloß, ein Eckzimmer im Erdgeschoß der Knabenbürgerschule unent geltlich zu überlassen. Rach einigen Aeußerungen der Herren Braun , Merbach , v r. Leuth old und Bär genehmigte man einstimmig den Antrag des Herrn Braun, den Rath zu ersuchen, vor Allem erst ein Gutachten des SchulausschnsseS über die Unterbringung der Kochschule in der Knabenbürqcr- schule einzuholen. — Dem Rathsbeschlusse, für die Abhaltung des mit einer Ausstellung verbundenen Kongresses der Hand ¬ ei auch zweifelhaft. Bei der Uebernahme der Straßen, die erheblich mehr zu erhalten kosten, all — Das Abendmahl für die St. Nikolaigemeindc wird vom Palmsonntage ab wieder früh 7 Uhr, das für die St.Jakobigemeinde wieder nach dem Gottesdienste gehalten werden. Der .Gottesdienst selbst nimmt fortan ^9 Uhr seinen Anfang. — Eine AbschieSsfeier findet zu Ehren des Ende d. M. von Freiberg weggehendeu Herrn Stadtrath vr. Körner am Dienstag Abend 8 Uhr im hiesigen Kaufhnuse statt. (Siehe Anzeigentheil.) Nach Eröffnung der gestrigen Etadtvcrorvneten-Ver- sammlUNg durch Herrn Rechtsanwalt Täsch n er erhielt Hr. Paschke das Wort, der der; Teputationsbericht über die Rech nung des Geldstammvermöge.'s erstattete und dieselbe zur An nahme empfahl. Nach einer kurzen Bemerkung des Herrn Matt h e s genehmigt das Kollegium diese Rechnung einstimmig. — Herr Paschke erstattet nun den Bericht der Deputation zur Vorberathung des Haushaltplanes über das Wasserwerk. Hierbei beklagt Herr Professor vr. Hering, daß kein Mit glied des Rathes anwesend sei, welches darüber Auskunft geben könne, weshalb die Schützengasse den Trinkwnsser-Druckständer nicht erhalten habe, den ihm persönlich der damalige »Bürger meister Herr Beutler im vorigen Jahre mit den Worten ver sprach : „Sie bekommen ihn unbedingt und brauchen deshalb keine Rede zu halten." — Aus ein ähnliches Versprechen beruft sich auch Herr Gerstenberger bezüglich der Branderstraße. — Herr Steyer glaubt, daß die Nichtausstellung der Druck- im Stande ist, den Eindruck zu beurtheilen, den sie in den diplomatischen und Finanzkreisen hervorgerufen hat. Der Rück tritt dürfte wohl in der Hauptsache auf eine Reihe von Gegner schaften zurückzuführen sein, welche Agob sich durch seine Zähig keit im — Nichtzablen erworben hat. Als er an das Ruder kam, hieß es, von nun an würden alle Gehälter und Löhnungen sämmtlich bezahlt werden; indessen ist hierin nichts anders geworden und man behauptet sogar, die Rückstände seien jetzt größer, als früher. Man wirst Agob Pascha vor, daß er stets nur dort Zahlungen habe leisten lassen, wo irgend ein spezifisches Inter esse im Spiel war. Damit soll indeß nicht gesagt werden, daß Agob Pascha dabei einen persönlichen Vortheil gesucht oder gehabt habe. Kolonialpotttische-. Wiederholte Berichte von Emin Pascha haben, wie der „Reichsanz." berichtet, darüber Beschwerde geführt, daß den aus dem Inneren an die ostafrikanische Küste gelangenden Karawanensührern, Arabern und Eingeborenen innerhalb des deutschen Schutzgebietes Waffen und Munition in unverhältniß- mäßiger Menge und ohne Prüfung der Zuverlässigkeit der Käufer verkauft würden. Es wurde in den Berichten darauf hingewiesen, daß die werthvollen Karawanen aus dem Innern mit sehr wenig Waffen und Pulver versehen seien, während sie bei ihrer Rückkehr von der Küste Wassen und Munition in schwerer Menge mit sich sichren, ohne sie zu dem Schutze ihrer Person oder der sehr geringwerlhigen Waaren zu be dürfen. Diese Zufuhr von Waffen nach dem Innern kommt aber nur den Sklavenjägern, den arabischen Räubern und Wege lagerern zu Gute und nährt die Kriege unter den eingeborenen Stämmen. Emin Pascha hatte schon früher den Antrag gestellt, eine Konfiskation sämmtlicher Waffen an der Küste eintreten zu lassen und den Verkauf von Reichswegen zu regeln. Aehn- liche Anschauungen liegen den »Bestimmungen der Brüsseler Generalakte-Artikel zu Grunde. Diese Erwägungen haben den Reichskommissar von Wißmann, wie schon gestern kurz berichtet, bewogen, vom 1. März d. I. ab den Verkauf von Waffen und Munition lediglich aus den öffentlichen Magazinen deS Kom missariats, die unter strenger Aussicht stehen, zu gestatten. Als die beiden Forscher im Hinterlande des Kamerun- gebieles, Hauptmann Kund und Lieutenant Tappenbeck, im Verein mit dem Zoologen Weißenborn und dem Botaniker Braun im Jahre 1887 den 200 Kilometer breiten Urwald durchbrochen hatten, der das Innere Kameruns von der Küste bis dahin fast hermetisch abschloß, unternahmen sie Anfangs 1889 einen zweiten Vorstoß und gründeten 14 Tagemärsche von der Küste entfernt die Jeundo-Station, von der aus Tappenbeck eine erfolgreiche Expedition über den Sannaga nach Norden ausführte. Bald darauf wurden beide Forscher durch Krankheit und Tod von ihrem Arbeitsgebiet hinweg gerufen, und an ihre Stelle trat Premierlieutenant Morgen, der zunächst den unbekannten Zusammenhang des Mbam bezw. Sannaga mit dem südlich von Kamerun mündenden Malimba-Fluß fest- stellte und der sich jetzt seit länger als Jahresfrist auf einem neuen Zuge befand, welcher dazu bestimmt ist, den Anschluß an die Zintgraff'schen Forschungen zu erreichen und die Ver bindung mit dem Süden Adamauas herzustellen, lieber diesen Zug sind jetzt Nachrichten eingcgangen. Die Reisenden machten anfänglich zwar ziemliche Fortschritte; aber weiter im Innern waren Lebensmittel schwer erlangbar, in Folge dessen die Ex pedition viele Drangsale durchzumachen hatte. Die Einzel heiten des »Marsches gleichen sehr denen der Expedition Stan- ley's. Alle oder nahezu alle Mannschaften waren bewaffnet und mit Munition versehen, aber ohne absolute Nvihwendigkeit verkauften sie Waffen und »Munition an die Eingeborenen für Lebensmittel. Morgen ließ seine Mannschaften nach vor heriger Warnung peitschen, aber selbst dies verhinderte nicht gänzlich den Verlauf von Waffen und anderen Ar tikeln. Nach großen Entbehrungen und vielen Todes fällen durch Ruhr und andere Krankheiten erreichte die Expedition den in den Niger fließenden wichtigen Fluß Benue. Ein Agent der „Royal-Niger-Company" geleitete sic den genannten Fluß hinab, nnd schließlich gelangte sie nach Akassa, von wo sie der von Lagos herbeigerufcne deutsche Dampfer „King Tosa" nach Kamerun zucückbringen sollte. Genannter Dampfer scheiterte indeß auf der Fahrt nach Akassa im Flusse »Middleton unweit Akassa; die Mannschaft rettete sich in Booten nach Akassa, wo sie der Postdampjer „Roquelle" aufnahm. Lieutenant Morgen und der Nest seiner Expedition schifften sich ebenfalls an »Bord des „Roguelle" ein, der sie nach Lagos brachte. Die Mannschaften der Expedition waren zumeist Eingeborene der britischen Kolonien Lagos, Akkra und der Kreiküste. Dem Vernehmen nach hatte Morgen die Aus gabe, nicht nur die Geographie des umliegenden Gebiets zu studiren, sondern Namens der deutschen Regierung auch Ver träge mit Königen und Häuptlingen im Hinterlande der großen Oelflüsse zu schließen. Der Lebensverlust der Expedition beträgt über 100 Mann. Oertliches und Sächsisches. Freiberg, Sen 21. März. beschluß gegen 10 Stimmen genehmigt wird. — Der Herr Vorsitzende kommt dann auf den Antrag der Deputation zurück, die bisher der Rechnung der allgemeinen Gemeindeverwaltung zugeführten Zinsen der für die Uebernahme der fiskalische« Straßen erhaltenen Kapitalien künftig bei der Rechnung der Bauverwaltung als Deckungsmittel mit einzustellen. Nach einigen Bemerkungen der Herren Seim und vr. Leuthold wird der Antrag einstimmig angenommen — Sodann spricht sich Herr Wächtler im Namen der HaushaltsberathungS- »eputation über die Aufstellung der Zu- und Ueberschüfse und Erhebung der Anlagensätze ausführlich aus und versichert, daß lle Bemühungen Ersparnisse im Etat zu ermöglichen, sich als unausführbar erwiesen hätten. Man sei eben in den letzten Jahren mit dem Bauen etwas zu rasch vorgegangen. Ob eS nothwendig gewesen, das Berthelsdorfer Wasserwerk anzukaufen, Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß die vom Rathe erwähnten, bei gleichzeitiger Herstellung möglichen Geldersparnisse Berücksichtigung verdienten, worauf Herr Weidauer gegen die Ratysvorlage die Nothwendigkeit geltend macht, die nahezu aufgezehrten Reste der Anleihe zu schonen. — Schließ lich findet die Rathsvorlage gegen 9 Stimmen Annahme. — Der Herr Vorsitzende erläutert nun den früheren Deputationsvorschlag, auf der Rechnung der allgemeinen Ge meindeverwaltung (Position 202) die Einstellung von 8000 M. aus dem Reingewinn der Gasanstalt zu streichen, dafür aber die 8400 M. der Schuld der „Rechnung des Baugeräthes" an das Stammvermögen einzustellen; der Rath beschloß aber, das Kollegium aufzufordern, die Sache so zu lassen, wie sie im Haushaltplan steht. An der Debatte betheiligen sich außer dem Herrn Vorsitzenden die Herren Wächtler, Seim, vr. Leuthold und Stadtrath Börner; worauf der RatHS-