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M rv2 Ureiberger ««zekger mrd Tageblatt. Sette N. l«Oi. Leipzig, IS loko Mk 232 - 237, 237-240, matt. der Bemerkung, daß er dasselbe rasch haben müsse, da er mit dem Zuge abreisen wolle. Im Augenblicke, als der Assessor fort wollte, wurde das Verlangte gebracht. Derselbe lehnte die Annahme ab, indem er bemerkte, daß er keine Zeit mehr habe, das Beefsteak zu essen. Ter Wirih verlangte die Erlegung von 1 Mk. 20 Pf., und um Weiterungen zu entgehen, bezahlte der Assessor, verlangte aber von Köln aus den Betrag zurück. Der Restaurateur sandte darauf den Betrag in Freimarken ein und bemerkte, er wolle wegen der Kleinigkeit nicht vor Gericht und schenke dem Assessor den Betrag. Damit war dieser jedoch nicht einverstanden, schickte das Uebersandte zurück mit dem Bemerken, daß er kein Geschenk annehme und auch keine Freimarken, er wolle den Betrag in blanker Münze. Der Wirth glaubte die Sache erledigt, hatte sich darin aber getäuscht; denn der Assessor klagte, und Dienstag stand Termin an. Das Urtheil wird am 21. d. M. ver kündet werden. * Ein frecher Erprestungsversuch ist vorgestern an den Inhabern der Anhaltischen Wechselstube, Herrmann u. Komp., Königgrätzerstraße 117 in Berlin ausgeführt worden. Am Nach mittag kurz nach 5 Uhr betrat ein etwa 26jähriger Mensch das Geschäftslokal und frug nach einem der Chefs. Der Fremde über reichte Herrn Herrmann ein Schreiben mit der Bitte, dasselbe sofort zu beantworten. Herr Herrmann las zu seinem Erstaunen eine langathmige Epistel, die mit folgenden Worten anhub: .Dieser Brief ist bis zu Ende zu lesen, ebe Sie Antwort geben! wurden Geldbriefträger und andere kleine Leute direkt von Matz dorff angepumpt, seine Frau, die Tochter einer armen Wittwe hat er vollständig mittellos zurückgelaffen, ja sogar die Werth» sachen, die sie von ihm erhalten, goldene Uhr, Brosche und andere Schmuckgegenstände, hat er mitgenommen, sodaß die Frau that» sächlich aller Mittel entblößt ist. bei ihm zwar keine Dynamiibomben, dagegen eine kleine Düte mit Schießpulver und eine zweite Düte, welche weißes, körniges Pulver enthielt, anscheinend Gift. Bisher war es nicht möglich, die Persönlichkeit des Erpressers festzustellen. Er behauptet, daß er die That hätte allein aussühren wollen. Diese Angabe findet jedoch wenig Glauben, vielmehr wird angenommen, daß ein ehe maliger Angestellter des Geschäftes den Plan angeregt und in Gemeinschaft mit dem Verhafteten gehandelt hat. * »Verkracht". Der Generalvertreter des Berliner „Bureau Zentral" sSchuldeneintreibung)MansredMahdorffist seit Sonnabend wegen Wechselfälschungen mit Hinterlassung bedeutender Schulden flüchtig.Matzdorfftrat sehr nobel auf, richtete sich eineWohnung mit ele gantem Mobiliar ein, das, wie sich jetzt herausstellt, durchweg „aus Pump" beschafft wurde, so daß viele Lieferanten, Handwerker und kleine Fabriken um ihr Geld betrogen sind. Von allen Wechseln, die er seinen besten Freunden und Bekannten aujdrängte, ist natür lich nicht einer eingelöst worden; manche von den Bekannten, deren Unterschrift er fälschte, sin- verklarst worden. Schließlich Dezember. Produktenbörse. Wetter: — Weizen fremder Mk 24S—2S0 flau. Roggen loko Mk. —, Spiritus loko Mk., —.—, Stier loko Mk. ?0,75, 70er loko Mk bl,25. Rüböl loko Mk. 6t),—, matt. Haser tcko Mk. —. Berlin, 1b Dezember. Prrdukten börsc Wetter: Mild. Weizen loko Mk , Dezember 2:6 —, Dezember-Januar 225,SV, April Mai 221,—, matter. Roggen !oko Mk. 240,— Dez mbcr, 241, -. Dezember.Januar —, , April Mai 23l,—, matter. — Spiritus loko Mk —,—, 70er loko 4) k. SO.30, Dezember-Januar 4?,90, April. Mai 50,—, bOer loko Mk. SS,SO, matter Rüböl lo'o Mk. 62,20, Dezember 6l,S0, April-Mai 60,50. matter — Haser loko Mk. —, Dezember 164,2b, A,ril Mai tb8,7ö, matter Hierdurch theile ich Ihnen unumwunden mit, daß gegen Sie eine Verschwörung besteht, welche ein Dynamit-Attentat gegen Ihre Person und Ihr Geschäftslokal geplant hat. Es geht AlleS von zwei Herren aus, welche Sie früher einmal benachtheiligt haben und jetzt dadurch in Noth gerathen sind." Weiter heißt cS, daß sich die Firma nur dadurch retten könne, wenn sie eine Entschä digungssumme von 10000 Mark zahle; das Geld könne an den Ueberbringer gegeben werden, der zu seiner Sicherheit zwei Dynamitbomben bei sich führe, um davon eventuell Gebrauch zu machen. Die noch zur „Verschwörung" gehörigen Personen be- änden sich in der Nähe, und es sei daher ein Fehlschlägen des Attentates ganz unmöglich; auch sei die Firma verpflichtet, nach Zahlung der Summe ewiges Stillschweigen zu versprechen, da sonst das Attentat noch ausgesührt würde! Zum Schluß mache die „Dynamitverschwörung" darauf aufmerksam, daß jeve Ein wendung, jeder Hilferuf die sofortige Explosion einer Dynamit bombe zur Folge haben dürfte. Das seltsame Schreiben endet mit den Worten: „Wir schwören Ihnen zu, daß Alles so ausge- wegen versuchten Gattenmordes gegen Theresia Boudar ein, und da sie nicht zu ermitteln war, wurde sie steckbrieflich verfolgt. Infolge wiederholter anonymer Anzeigen fand am Sonntag eine gründliche Durchsuchung der Wohnung Boudars statt, wobei in dem Heerde unterhalt) des Kamins eine Leiche entdeckt und als diejenige der Theresia Boudar agnoszirt wurde. Boudar legte im Augenblicke ein vollständiges Geständniß ab. Er habe die Frau, die hinter seinem Rücken mit mehreren Jglauer Insassen intime Beziehungen gepflogen hätte, mit einer hölzernen Walze so lange bearbeitet, bis sie verschied, worauf er die Leiche in dem bezeichneten Kamine geborgen und zur Ablenkung des Verdachts der Täterschaft die Anzeige gegen dieselbe erstattet habe. DieThathabe er im November 1889 — des Tages könne er sich nicht mehr er innern — verübt. Auf Grund dieser Umstände wurde gegen Boudar die Anklage wegen Gattenmordes eingeleitet. * Ei« Prozetz um ein Beefsteak stand dieser Tage vor dem Amtsgericht Bonn zur Verhandlung. In einem Bonner Restaurant hatte ein Assessor aus Köln ein Beefsteak bestellt mit führt wird, wie gesagi; dieser Brief ist zurückzugeben! Das Konsortium zur Sprengung des Bankhauses Herrmann u.I Komp. I. A. A. Schüler. Der bedrohte Geschäftsinhaber packle kurz entschlossen den Sendboten am Kragen und beförderte ihn mit Hilfe seiner Hausdiener auf die Straße. Dort hielt er ihn so lange fest, bis ein Schutzmann den Burschen nach der Revierwache schaffte. Dort wurde der Fremde visitirt; man fand Briefkasten der Redaktion. F. 1k., hier Frage: Bitte mir mftzu'luülen wer zur Verwandtschaft in absteigender Lime gehört? Kousin und Kousine wohl nicht? — Ant wort: Die Linie der direkten Vorsahrenverwandtschait (Eltern, Groß eltern) bezeichnet man als ausstcigcndc Linie, dieselbe Linie nach der Richtung der Nachkommenschaft heisa absteigende Linie. Geschwisterkinder (Kousin und Kousine) sind Seiten vei wandte 4. Grades. F. W B, Hilbersdors Frage an, ob eine vor mehreren Jahren -rsolgte Adoption wieder rückgängig geiracht werden kann, indem da« adoplirte Kind seinen Pflichten gegen die Ellern nicht nachkommt. — In Sachsen und Preußen ist die Auch bring der Adoption durch Vertrag mit beiderseitiger Zustimmung möglich. I. L-, hier. Frage: Wie ist der kürzeste Weg nach Klöstcrle in Böhmen, wie viel Meilen ist es und was kostet cs mit der Bahn bi« dorthin? — Antwort: Der kürzeste Eisenbahnweg vou h er nach Klöstcrle sühn über Rcitzentain, Komotau Die Entsernung beträgt Freiberg — Reitzenhain 84 Kilometer. Reitzenhain-Klöstcrle 67 Kilometer zusammen 15t Ki cmetcr. Fahrpreis: Einiachc Fabrkartc Freiberg—Reitzenhain III Kl 3.4» Mk.. Reitzenhain—Klösterlc III Kl SS Kreuzer--1,2t) Mk. Fa»t»1e«-Nachr>chte«. Geboren: Ein Knabe: Hrn. Feuerwcrkslieu'enant Paul Klemm in Dresden — Eni Mädchen: Hrn. Buchhändler Han» Mützrl m verlobt: Hr König! 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