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Frewerger «Zeiger m« Tageblatt. «kette S. »35 1»»I. uge 5 Maschinen mit 70 Pferdekräften zur Metallverarbeitung, 9 Kessel und 12 Maschinen mit 114 Pferdekrüften in der Sachsen bebauten Ackerböden zu behandeln? und 2) Welches ist die zweckmäßigste Ernährung des Schweins? Für die Frage zu 1 ist ein Preis in Höhe von Zweitausend Mark ausgesetzt und als Endtermin der Einlieferung der 31. Dezember 1894 bestimmt; als Preis für die 2. Aufgabe ist der Betrag von Dreitausend Mark festgestellt und sind die Arbeiten bis zum 31. Dezember 1895einzuliesern. Die ohne Nennung des Namens des Verfassers an die Kanzlei des Ministeriums des Innern zu Dresden, Seestraße 18, einzureichenden Bewerbungsschriften sind in deutscher Sprache zu verfassen, müssen deutlich geschrieben, mit einem Denkspruch ver sehen und von einem versiegelten Kouvert begleitet sein, das aus der Außenseite den Denkspnich der Arbeit trägt und inwendig die genaue Adresse des Verfassers enthält. Die Zuerkennung der Preise erfolgt durch ein Preisrichter-Kollegium, über dessen Zu sammensetzung die Entschließung noch Vorbehalten bleibt. Die ausgesetzten Preise sollen ganz und ungetheilt den besten Arbeiten, unter der Voraussetzung, daß dieselben überhaupt an sich als voll ständig preiswürdig befunden werden, zuerkannt werden. Die Namen der Preisempfänger werden seiner Zeit veröffentlicht. Das Manuskript der prämiirten Bewerbungsschriften bleibt Eigenthum der Verfasser; dieselben sind jedoch gehalten, die Schriften inner halb Jahresfrist, vom Tage der veröffentlichten Zuerkennung der Preise an gerechnet, im Druck herauszugeben. — Der Post- und Telegrapyenverkehr des Kaiserlichen Postamts zu Freiberg war (nach den in dem 2. Theile des Be richtes der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden enthaltenen Aufzeichnungen) im verflossenen Jahre ein sehr ansehnlicher. Es sind hier in dem Jahre 1890: 1995 800 Briefe aufgegeben worden, 1701700 Briefe eingegangen, 132455 Packete ohne Werthangabe, sowie 19902 Briefe und Packete mit Werthangabe aufgegeben wor den, 143231 Packete ohne Werthangabe, sowie 16045 Briefe und Packete mit Werlhangabe eingegangen. Ferner erfolgten 10972 Sendungen mit zusammen 105972 Mark Nachnahme und gingen 12 494 Sendungen mit zusammen 106199 Mark Nachnahme hier ein. 7002 Aufträge wurden zur Geldeinziehung und Accept- einholung aufgegeben, dagegen gingen 7529 Aufträge ein, bei welchen 760400 Mark einzuziehen und 98 Aecepte einzuholen waren. Auf 92764 Postanweisungen wurden hier 6151100 Mk. eingezahlt, auf 90163 Postanweisungen 5949100 Mk. ausgezahlt. Es wurden hier 15357 Telegramme aufgegeben, dagegen kamen 16477 Telegramme hier an. Im Ganzen sind in dem Jahre 1890 in dem hiesigen Kaiserlichen Postamte als Porto- und Tele gramm-Gebühren 225340 Maik etatmäßig vereinnahmt worden. ... , «Merep sonstigen Städten, in denen sich Missionen befinden, wie Nanking und Naankin, womöglich noch an mehr Plätzen, ebenfalls Kriegs schiffe liegen. Später, wenn erst größere Ruhe eingetreten sein wird, glaubt man mit zwei bis drei solchen auskommen zu können, von denen sich eins in Shanghai, der Rest in Jangtse aufzu halten Hütte. Bis jetzt hat eS den Anschein, als ob Chile von der eben überstandenen schweren Krisis ohne weitere Erschütterungen sich erholen würde. Hierfür spricht auch das nachstehende vom 4. datirte Telegramm des „New. Jork Herald" aus Valparaiso: „Der Erzbischof Casanova hat der Geistlichkeit jede Einmischung in den Wahlkampf untersagt. Es gilt als sicher, daß die Mehr heit der Juntaführer für die Kandidatur <Änor Jorge Montt's In dem gleichen Zeitraum beliefen sich die Einnahmen des Post- amtes in Brand auf 10623 Mark, desjenigen zu Frauenstein auf 8134 Mark, desjenigen zu Nossen auf 27305 Mark, desjenigen zu Sayda auf 10534 Mark, desjenigen zu Siebenlehn auf 9882 Mark, desjenigen zu Tharandt auf 21200 Mark, desjenigen zu Wilsdruff auf 17477 Mk., desjenigen zu Großhartmannsdorf aus 7162 Mk., desjenigen zu Klingenberg-Colmnitz auf 5564 Mark, desjenigen zm Mulda auf 9712 Mark und desjenigen zu Seiffen aus 6745 Mk. Im ganzen Dresdner Kammerbezirk sind im Jahre 1890 für Porto und Telegramm-Gebühren 6161561 Mk. (1889: 6336742 Mark) eingenommen worden. — Die Zahl der Fern sprechstellen in Freiberg vermehrte sich in der Zeit vom 1. April 1890 bis 31. März 1891 von 58 auf 62 und wurden hier in dieser Zeit 63600 Verbindungen hergestellt. — Die Zahl der feststehenden Dampfkessel und Dampfmaschinen in der Königlichen Amtshauptmannschaft Freiberg betrug am 1. Januar 1890 (nach den m dem 2. Theile des Berichtes der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden ent haltenen Aufzeichnungen) 246 bez. 222 Maschinen mit 3452,8 Pferdekräften. Davon kamen 1 Kessel und 1 Dampfmaschine mit 3 Pferdekräften im landwirthschaftlichen bez. im gärtnerischen Betriebe vorhanden, 90 Kessel und 70 Maschinen mit 1378,7 Pferde kräften im Berg- und Hüttenwesen, 4 Kessel und 4 Maschinenmit 79 Pferdekräften in der Stein- und Erdindustrie, 5 Kessel und stützung durch Li und damit durch den mehr oder weniger durch ihn beeinflußten Tsungliyamen erfahren, und dortigen Ruhestör, ungen jedenfalls mit größerer Energie von der Zentralregierung gegenüber getreten werden. In dem Berichte heißt es dann weiter: Ein wesentlicher Faktor für den Ausbruch von Unruhen überhaupt wird in der ungünstigen Witterung, zu lange währen der Trockenheit gefunden, von der eine Hungersnoth er wartet wurde. Der in den letzten Wochen gefallene Regen hat zwar in vielen Gegenden dem übrigen Getreide nicht mehr nützen können, aber die Aussicht auf eine erträgliche Reisernte wieder eröffnet. Da jede Störung der Ordnung naturgemäß durch Zu lauf von außerhalb wesentlich unterstützt wird, so sieht man der am 11. September beginnenden neuntägigen Prüfung in Nanking mit einiger Sorge entgegen; im Durchschnitt kommen dort 27 000 bis 30 000 Prüflinge, jeder mit einem Diener, zusammen; dazu strömen etwa 50 000 Verkäufer von Lebensmitteln und Anderem zum Verkauf an die Studenten hinzu, so daß man auf 100 000 Fremde rechnen darf, und zwar zu einer Zeit, wo der Gouver neur gesetzmäßig in den Prüfungsgebäude eingeschlossen wird. (Die Prüfungen sind inzwischen ruhig verlaufen und die Prüflinge friedlich auseinander gegangen. Red.) Unter den Maßregeln, die von Seiten der Fremden für erforderlich erachtet werden, fer neren Störungen vorzubeugen, steht die dauernde Stationirung von Kanonenbooten, mindestens eines in jedem der fünf zugäng lichen Vertragshäsen Wuhu, Chinkiang, Kuckiang, Hankau und Ächang (die Strecke von Hankau bis zum obersten Vertragshafen Lhunking darf zunächst von fremden Dampfern noch nicht befahren sollte aber auch den offen ausgesprochenen Zweck verfolgen, den Deutschen, welche von Kamerun aus den kürzesten Weg nach Bornu und Baghirmi besitzen, zuvorzukommen und alle HandelS- vortheile für Frankreich zu sichern. Diese Absicht ist nun ver eitelt, ebenso wie es einer englischen Handelsexpedition nicht gelang, vom Niger aus mit Bornu in Verbindung zu treten. Wie man sich erinnert, scheiterten auch die deutschen Bemühungen zur Erforschung des Hinterlandes von Kamerun und vr. Zintgrafs erlitt seiner Zeit gleichfalls erhebliche Verluste. Bon den 42 Glasflaschenfabriken Frankreichs sind bis jetzt nur 12 von dem Arbeiterstreik betroffen, obschon jüngst von dem Lyoner Kongreß für den 6. Oktober ein allgemeiner Streik aller Glasflaschenarbeiter beschlossen worden war. Der Ausstand hat, entsprechend dem Beschlusse des Kongresses überall gleichzeitig begonnen, namentlich aber in Bordeaux, Lille, Montlucca, Car- manc u. s. w. Die Arbeitgeber beschlossen, die Hochöfen noch diei Tage zu unterhalten und falls neue Arbeiter nicht engagirt wer den können, die Oefen auszublasen und die Aufständischen wegen Schadenersatz zu belangen. Die Aufständischen dagegen beschlossen, so lange den Streik aufrecht zu rrhalten, bis in allen französischen Glasfabriken die Tarife des Kongresses angenommen worden sind. Wie den russischen Blättern aus Warschau berichtet wird, meldet der amtliche „Marsch. Dnewnik", daß in der Ortschaft Zawiercie in Folge der Erhöhung der Brotpreise Ausschreitungen entstanden sind. Ungefähr fünfhundert Arbeiter rotteten sich zu sammen und zertrümmerten Thüren und Fenster der Kaufläden und Bäckereien. Zahlreiche Bäcker wurden mißhandelt und einer derselben so stark, daß an dessen Aufkommen gezweifelt wird. Die Exzedenten vertrieben die Sicherheilswache, welche Ruhe und Ordnung wieder Herstellen wollte, und befreiten ihre festgenommenen Genoffen. Erst nach Eintreffen einer Sotnie Kosaken nahmen die Tumulte, denen zwölf Kaufläden und fünf Bäckereien zum Opfer fielen, ein Ende. Der „Moskauer Zeitung" zufolge sind für Saatkorn zur Be stellung der Felder in den Nothstands-Gouvernements circa 20 Millionen Rubel verausgabt worden. Zur Versorgung der Noth leidenden mit Brot seien 100 Millionen erforderlich. Das Oktoberhest der „Marine-Rundschau" Iheilt aus den Be richten S. M. Schiffe und Fahrzeuge einen weiteren Bericht des Kommandanten der Korvette „Iltis", Korvettenkapitän Ascher, über die Unruhen in Nordchina mit. Nach der Schilderung der äußeren Vorgänge heißt es dort: „Was die inneren Gründe anbelangt, so gehen die Ansichten darüber ziemlich übereinstimmend dahin, daß die eigentlichen Unruhestisier, die Angehörigen einer sich Kolao Hui nennenden, in der Jangtse-Niederung besonders stark verbreiteten geheimen Gesellschaft, sich theilweise mit der Absicht tragen, durch Ruhestörungen die Regierung in Krieg mit den fremden Mächten zu verwickeln und dann die jetzt regierende Mandschu-Dynastie zu stürzen und durch eine chinesische zu er setzen; zum größten Theil mögen ihre Ziele nicht so weit gesteckt, sondern entweder, wie besonders in den drei zum Bereich des Vizekönigs Lin-Kun-Ii in Nanking gehörigen Jangtse-Provinzen, nur aus den Sturz dieses ihnen aus sehr gewichtigen Gründen verhaßten Beamten oder, noch näher liegend, aus Bereicherung beim Plündern der Missionsanstalten gerichtet sein. Darüber, ob mehr Wahrscheinlichkeit für oder gegen die Wiederkehr ähnlicher Ausschreitungen vorhanden ist, gehen die Ansichten der hiesigen Fremden vollständig auseinander; ein Umstand, der hierbei we sentlich ins Gewicht füllt, ist die Feindschaft zwischen den Vize- Königen Li-Hung-Chang und Lin-Kun-Ii, oder, in weiterem Sinne, zwischen den Angehörigen der beiden Provinzen Anhui und Hunan, aus denen fast der ganze höhere Beamten- und Soldatenstand sich zusammensetzt. Während die Provinz (Hauptstadt Nganlin) mit den östlich und westlich daranstoßenden Provinzen Kiangsu (Nan king und Shanghai) und Hupeh (Wuchang und Hankau) unter dem Hunan-Manne Lin stehen, werden die beiden wichtigsten Königreiche, die nordöstlichen Provinzen mit Peking und Tientsin und die südlichen Kuang Tung und Kuangsi mit Kanton durch die beiden Brüder Li Hung und Li Han Chang regiert, welche Anhui-Leute sind. Der zwischen Li und Lin bestehenden Gegner schaft wird es unter Anderem auch zugeschrieben, daß die unter des Ersterem Befehl stehende Nordflotte, im Besonderen die Panzerschiffe, sich während der Jangtse-Unruhen theils in Wei- haiwai am Gelben Meer, theils rn Japan aufhielten, statt durch ihr Erscheinen im Jangtse die Aufrührer einzuschüchtern. Jetzt heißt es sogar, daß es Li gelungen sei, seinem Landsmann Lin Ming Chuan, dem früheren, wegen Krankheit abgegangenen Gou verneur von Formosa, eine Art Aufseherposten in Nanking zu verschaffen, auf dem derselbe gegen Lin Kun Ji wirken solle. Ge lingt der Sturz des Letzteren und der Ersatz desselben durch einen Hunan-Mann (in diesem Falle müßten aber auch die dortigen Truppen durch Hunan-Leute ersetzt werden, da man keinem An huiführer zutraut, Hunan-Soldaten regieren zu können), so würde die Autorität in der Jangtse-Niederung mehr wie bisher Unter —ä— Nosiet», 7. Okt. Dieser Tage hat der Kandidat der Sozialdemokraten, Herr Goldstein-Dresden, in Breitenbach bei Siebenlehn in zweistündiger Rede sein Programm entwickelt. Für nächsten Sonntag soll sich genannter Herr Nossen als Ort seiner Rednerthätigkeit ausersehen haben. Nächsten Sonntag Nachmittags 5 Uhr veranstaltet auch der konservative Verein für Nossen eine öffentliche Versammlung im „Deutschen Hause" hier, in welcher sich der für den 7. städtischen Landtagswahlkreis aufgestellte Kan didat der konservativen Partei, Herr Stadtrath Kurtz-Meißen vor stellen wird und zu welcher alle wahlberechtigten Anhänger der Ordnungsparteien eingeladen sind. Der liberale Wahlverein für Siebenlehn und Umgegend empfiehlt in der neuesten Nummer des Siebenlehner Wochenblatts den bekannten deutsch-freisinnigen Wanderredner und gelegentlichen Zählkandidaten. Herrn Instituts direktor G. W. Schmidt-Dresden. Bereits 1887 war genannter Herr in hiesigem Wahlkreis aufgestellt, erhielt aber nur 79 Stimmen, während Herr Geh. Regierungsrath von Bosse 1489 Stimmen auf seine Person vereinigte. Im Schützenhause zu Döbel« fand am 5. d. M. eine zahl reich besuchte Versammlung der kirchlichen Unterbeamten Sachsens tatt. Die Versammlung, welche Kirchkassirer Müller ausSchöne- eld-Leipzig leitete, wurde vom Kirchner Hickel aus Döbeln herzlich begrüßt. Hierauf wurde berichtet, welchen außerordentlich günstigen Erfolg die seiner Zeit an das Hohe Kirchenregimenl gerichtete Petition gehabt habe insofern, als die fünfte evangelisch lutherische Landessynode das ihr vorgelegte, inzwischen unter dem 15. Juli d. I. veröffentlichte Gesetz über die Pensionirung der kirchlichen Unterbeamten einstimmig angenommen habe. Man beschloß, dem evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium in einem besonderen Schreiben zu danken und dem Oberkonsistoriairath Vie. tb. Benz, welcher bei Berathung jenes Gesetzes sich besonders der kirchlichen Unterbeamtcn angenommen habe, telegraphisch den Dank auszusprechen. Ferner beschloß man, die Kirchgememden zu bitten, entweder ihre Unterbeamten unkündbar anzusteüen oder den Hinterlassenen der kündbar angestellten Beamten ebensallS Pension zuzusichern. Man will zunächst abwarten, inwieweit die Kirchgemeinden, die nach dem Gesetze günstigere Bedingungen zu stellen berechtigt sind, diesem Wunsche willfahren werden. Schließ lich erklärten alle Anwesenden ihren Beitritt zum sächsischen Ge meindebeamtenverein. Als Ort der nächstjährigen Versammlung wurde Chemnitz, als Tag ein Montag im Monat Juni bestimmt. als Präsidenten der Republik ist." — Um so charakteristischer ist die wenig freundliche Haltung, welche die Vereinigten Staaten jetzt gegen Chile einnehmen; sie nimmt sich aus, als sähe man es in Washington nicht gerne, wenn Chile wieder zu den Zu ständen eines geordneten Staatswesens, wie sie ihm früher eigen waren, zurückkehrte. Eine am 5. von Santiago in Washington eingegangene Depesche meldet, daß die chilenische Regierung noch immer auf ihrem Rechte besteht, Personen verhaften zu lassen, welche in das Gesandtschaftsgebäude der Vereinigten Staaten hineinwollen oder herauskommen, wenn auch thatsächlich keine Verhaftungen vorgenommen worden sind. Der Gesandte Egan hat der chilenischen Regierung mitgetheilt, daß rin Beharren aus diesem Standpunke eine Unterbrechung der freundschaftlichen Be ziehungen zwischen den beiden Republiken zur Folge haben könnte. Mil welchem Anschein von Recht die Regierung zu Washington der chilenischen verbieten will, Verhaftungen auf offener Straße Vornehmen zu lassen, ist nicht ersichtlich. Oertliches und Sächsisches. Freiberg, den 8. Oktober. — Das Ministerium ve- Innern erläßt eine Bekannt machung, die Aussetzung von Preisen aus den Mitteln der „Reu- ning-Stiftung" betreffend. Nach den Bestimmungen des Sta tuts für die Reuning-Stistung, welche von sächsischen Landwirthcn zu Ehren des verstorbenen Generalsekretärs der landwirthschaft lichen Vereine Geheimen Regierungsrath vr. Reuning errichtet worden, ist der vornehmlichste Zweck dieser Stiftung: „die För derung der Wissenschaft für die landwirthschafiliche Praxis" und sollen die Zinsen derselben zunächst zur Honorirung von Preis aufgaben über wichtige Fragen der Volkswirthschaftslehre und der Produktion auf dem landwirthschaftlichen Gebiete verwendet werden. Das Ministerium des Innern, welchem über die Ver wendung der verfügbaren Stislungsmittel die Entschließung zu steht, stellt nach Gehör des Lanveskulturrathes folgende Preis aufgaben: 1) Wie ist der Stalldünger zur Erhöhung seiner Wirksamkeit in Berücksichtigung der verschiedenen im Königreich Maschinenindustrie, 11 Kessel und 19 Maschinen mit 139,L Pferdekrüften in der Chemischen Industrie, 6 Kessel und 3 Maschinen mit 12,6 Pferdekräften in der Heiz- und Leuchtindustrie, 8 Kessel und 4 Maschinen mit 233 Pferdekräften in der Webindustrie, 26 Kessel und 25 Maschinen mit 851 Pferdekrüften in der Papier- und Lederindustrie, 32 Kessel und 33 Maschinen mit 325,7 Pferdekrüften in der Holz- und Schutzstoffindustrie, 47 Kessel und 42 Maschinen mit 235,5 Pferdekrüften in der Nahrung-« und Genußmittelindustrie, 1 Kessel und 1 Maschine mit 1 Pferve- krast in der Bekleidungsindustrie zur Verwendung. Für häus liche Zwecke tvaren 4 Kessel und 1 Maschine mit 1 Pferdekraft, ür gemischte und unbestimmte Zwecke 2 Kessel und 2 Maschinen mit 9 Pferdekräften verhanden. — Die Obst- u»V Gartenbau-AuSftellung, welche nächsten Sonnabend früh 11 Uhr eröffnet werden und bis DienS- ag dauern soll, empfehlen wir allen Freunden des Obstbaues zu leißiger Beschickung; giebt doch jede solche Ausstellung dem auf merksamen Obstbauer viele Anregungen, zeigt ihm z. B. manche gute Sorte, die ihm noch fehlt und lehrt ihn unbekannte ennen. Solchen aber, die selbst einen Garten entbehren, wird wenigstens Gelegenheit gegeben, durch Ankauf der gewünschten Sorten seine Kenntnisse zu vermehren und seiner Tafel eine Be reicherung zuzusühren. Denn auch auf dieser Ausstellung wird der Ausschuß Sorge tragen, daß Verkaufsanerbietungen nebst Proben und Angaben über Preis und Zeit der Anlieferung ausliegen und zwar in auffallender, sofort sichtbarer Weise. Die Anlieferung beginnt Freitag 8 Uhr im Kaushause; eS ist wünschenswerth, daß jeder Aussteller sich vorher Hauptverzeichnisse und Karten bei den Herren Harlinghausen oder Rob. Päßler holt und darin seine Sorten einträgt. Die Verloosung wird Dienstag 3 Uhr stattfinden, und den glücklichen Gewinnern schöne Obstfrüchte, Blumen- und Blattpflanzen, eingelegtes Obst (und zwar solches, das unsere Vereinsdamen im ObstverwerthungSkursus mit den eigenen zarten Händen geschält und geschnitten haben), Obst- und Beerenweine, Garten- und Blumenzuchtgerüthe aller Art bringen, doch nach gesetzlicher Bestimmung nur solche Gegen stände, die wirklich mit ausgestellt gewesen sind. Loose sind im Vorverkauf an vielen in diesem Blatte veröffentlichten Stellen zu 30 Pfennigen zu haben. Die auszugebenden 3000 Loose werden mit 300Gewinnen im Werthe von 600 Mark ausgestattet, sodaß der Vereinskasse im besten Falle nur ein kleiner Gewinn verbleibt, der aber jedenfalls durch die Kosten des Obstverwerthungskursus und der Ausstellung ausgezehrt werden wird. Hauptzweck auch dieser Veranstaltung ist Hebung des Obst- und Gartenbaues; und Jeder kann, sei es durch reiche Beschickung, sei es durch fleißigen Besuch, an seinem Theil mit dazu beitragen. Und darauf geht denn die Bitte des Vereinsvorstandes wie des Ausstellungsaus- schuffes. ** — Jetzt, zur Zeit der Kartoffelernte, ist es angezeigt, vor dem Berdrennen ves itartoffeikraute- zu warnen. Ist doch das Anbrennen des Krautes im Freien eine verschwenderische Unsitte, weil das Kartoffelkraut werthvolle Düngstoffe enthält, die beim Verbrennen nutzlos zerstreut werden und eine gefährliche Unsitte, weil das Feueranschüren im Freien ost den Anlaß zu wirklichem Schadenseuer giebt und überdies der Rauch des glühen den Kartoffelkrautes die Lust verunreinigt. — Bezirk Freiderg von Lachsens Militär-Vereins- Bund. Die diesjährige zweite Bezirksversammlung findet am Sonntag, den 11. Oktober, von Nachmittags 2 Uhr im Saale zum Schwarzen Roß in Stadt Sayda statt. Auf der Tages-Ordnung stehen u. A. die Berichterstattung über die in der diesjährigen Bundesgeneralversammlung in Dresden gefaßten Beschlüsse, ver schiedene Bundes- und Bezirksangelegenhciten, die Entgegennahme der ausgefüllten Fragebogen für die Fahnenstatistik, sowie die Entgegennahme von Bestellungen aus die Militär-Vereins-Kalender auf 1892. — Erledigt ist die Schulstelle zu Gunzen bei Schöneck. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, bei freier Woh nung mit Garten, 939,25 M. Gehalt und Zinsengenuß, 50 Mk. persönliche Zulage, 11 Mk Accidentien, 72 M. für ForibildungS- schulunterricht, 8 Meter kleingespaltenes Holz zur Heizung der Schulstube; event. Honorar für Nadelarbeitsunterricht an die Frau des Lehrers. Gesuche sind bis zum 31. Oktober bei dem König lichen Bezirksschulinspektor Schulrath Baunack in Oelsnitz i. V. einzureichen. — Zu besetzen ist die 5. ständige Lehrerstelle in Steinpleis. Kollator: das Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 900 Mk Gehalt und freie Wohnung. Gesuche sind bis zum 27. Oktober bei dem Kgl. Be zirksschulinspektor Schulrath Lohse in Zwickau einzureichen. in Paris eingegangenen Berichten ab, deyen zufolge nur, zwei! werden und würde auch besonders dafür gebaute kleine Fahrze: Franzosen, Crampel und BiScarrat, der arabische Dolmetscher voraussetzen) obenan; am liebsten hätte man in den größer Ben Said, dessen Diener, der Führer der Eskorte und zwei r-- -» senegalesische Soldaten getödtet wurden. Auch erwähnen die Pariser Berichte keines Nachtangriffes. — Von besonderer Wichtig keit ist es, daß der Angriff unter Führung von Arabern geschah. Es zeigt dies, daß die mohammedanischen Staaten am Tschadsee leine Verbindung vom Süden mit den europäischen Kolonien wünschen, und daß sie, für ihre Selbständigkeit Gefahren be fürchtend, sich Lur Abwehr entschlossen. Die Expedition Crampel