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Urewee-er A»-er-er tmd ragedl«tt. GrUe 4. gestern in Anwesenheit von 100 Delegirten in Leisnig ab- Am Sonntag wurde im Hauptgottcsdienste der Martin- Lutherkirche in Dresden die von dem Ministerium des Innern aus Mitteln des sächsischen Kunstfonds gestiftete neue Kanzel durch den Pfarrer der Gemeinde, L. vr. Sturm ge weiht. Mit derselben hat genanntes Gotteshaus einen neuen köstlichen Schmuck erhallen. — Tas Schauturnen des Allge meinen Turnvereines in Dresden am Sonntag, das vom herr lichsten Wetter begünstigt war, bot ein in jeder Beziehung Jahre. Das zum Rittcrgute Oberau Bauerngut wird jetzt abgetragen, Gold- und Silbermünzen heraus und die Arbeiter sammelten begierig den Fund. Erst später erfuhr die Gutsherrschaft davon und veranlaßte die Arbeiter zur Herausgabe der Münzen. Es waren 40—50 Silbermünzen in der Größe der alten Zwei thalerstücke mit der Jahreszahl 1617—19 und 6 Goldmünzen mit denselben Jahreszahlen. Man vcrmuthet, daß das Geld- im 30jähr. Kriege dort vergraben worden ist. erlitt. — Tie am Mittwoch durch Explosion eines Petro- leumgefätzes verunglücktHZigarrenarbeiterin verw. Dachselt ist in Folge der erlittenen schweren Brandwunden gestorben. — Die Gewinnliste der am 16. und 17. d. M. statt gehabten ersten Ziehung der Lotterie der Internationalen Kunst- ausstellunH in Berlin liegt in der Expedition d. Bl. zur Ein sicht für die Betheiligten aus. — Ter TSchfische Jnnungsverbanvstag wurde bei Meisten gehörige weil an seiner Stelle sollen. 20 Zentimeter Berg- unv Hüttenwesen. X Die Königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen haben neuerdings das Königliche Bergamt ermächtigt, an Personen des Steigerstandes beim Privatbergbau All- erkennungsdiplome unter der Voraussetzung zu gewähren, daß die Betreffenden mindestens 25 Jahre nach vollendetem 25. Lebensjahre bei ein und demselben Bergwerke oder bei Bergwerken desselben Besitzers thätig gewesen sind und ihren Gemeinde-, sowie staatsbürgerlichen Verpflichtungen jederzeit nachgekommen sind. Die erste dieser Ehrenurkunden ist nun vom König" Bergamte am 20. l. Mts. unter entsprechender Ansprache des Herrn Bergamtsrathes Pros. vr. Wahle an den Obersteiger und langjährigen Betriebsleiter des Sewald schachtes in Niederwürschnitz,HerrnEhreg.Ali Mückcnberger, gelegentlich einer Sitzung des Bergschiedsgerichts Lugau in feierlicher Weise überreicht worden. Herr Mückcnberger hat diese Urkunde mit herzlichem Danke gegen die betr. Behörden entgegengenommcn. Neueste Nachrichten. Berlin, 22. Juni. Eine Lohnbewegung unter den Kell nerinnen wird von der sozialdemokratischen Seite begonnen. Es ist ein Ausruf erschienen, der in starken Worten die Uebel stände dieses Berufes schildert und zu einer Kellnerinnen-Ver- sammlung in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in der nächsten Woche einladet. Eisenach, 22. Juni. Im Gothaischen ist ein Wolken bruch niedergegangen, die Hörscl steigt rapid und droht auszu- ufern. Graz, 22. Juni. Der Zustand des Grafen Hartenau hat sich wieder verschlimmert. Rom, 22. Juni. Dreißig Soldaten, welche erwiesener maßen am 1. Mai mit den Häuptern der anarchistischen Be- Arbeitcrwohnungen gebaut werden unter der Kellcrmauer fanden dieser Tage einige Arbeiter ein Thongesäß, welches beim Anstoßen mit einer Spitzhacke zer brach und in Scherben fiel. Hierbei fiel nun eine Menge fesselndes turnerisches Schauspiel. Der große Turnplatz des Vereins, der inmitten von Gärten liegt und von prächtigen gehalten. Am Sonntag Abend bereits vereinte ein solenner I Bäumen beschattet ist, war mit Flaggen und Ranken schön Kommers die Theilnehmer. Die Verhandlungen begannen geschmückt. Gegen 2000 Personen hatten sich als Zuschauer gestern Vormittag im Saale „Belvedere"; dieselben wurden eingefunden und schloffen ringsum den für die Turner abge- eröffnet durch den Verbandsvorsitzenden, Stadtrach Schröer- grenzten Platz ein. Unter den Ehrengästen waren Direktor Dresden, welcher die Erschienenen herzlich begrüßte und in Bier und Oberlehrer Netzsch. Pünktlich um 4 Uhr marschirten seiner Ansprache hervorhob, daß der Sächsische Jnnungsverband 256 Turner zu den Freiübungen unter dem Spiel des Trommler- sich in erfreulichem Fortschreitcn befinde, was ohne Zweifel und Pfeiferkorps des Vereins aus. An dem sich anschließenden dem gesammten Handwerk und dem Jnnungswesen zu Gute Geräthturnen nahmen 39 Riegen mit 342 Mann Theil. Ein komme. Am Schluffe seiner begrüßenden Worte angelangt, bunte« höchst belebtes Bild entrollte sich dabei vor dem Be- brachte der Redner ein von der Versammlung begeistert auf- schauer. — Beim Betteln wurde in Dresden ein Müllergeselle genommenes Hoch auf Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm II. aus Mecklenburg festgenommen, in dessen Besitz eine Baarschaft und König Albert aus. Wie bei Gelegenheit des Kommerses von 103 Mark vorgesundcn worden ist. — Unter Gewährung die Spitzen der städtischen Behörden Leisnigs beiwohnten, so einer Ermäßigung des Fahrgeldes durch die König!. General war gestern ein Vertreter der Regierung, RegierungSrath von direkiion der Staatsbahnen unternahmen die Arbeiter der Wittgenstein von der Königl. Kreishauptmannschast Leipzig, an- großen Lokomotiv- und Wagenbauwerkstätte zu Dresden-Neu- wesend. Hierauf erstattete der Vorsitzende den Geschäftsbericht, stadt auch in diesem Jahre einen Ausflug, und zwar diesma Demselben ist zu entnehmen, daß sich die Zahl der Verbands» in's Zschopauthal. Mittels Extrazugs wurden vorgestern srü! innungen und Mitglieder wieder vermehrt hat, auch hat der 800 Arbeiter, bezw. mit ihren Angehörigen zunächst bis Erd- Verband an Einfluß und Bedeutung ganz wesentlich gewonnen, mannsdorf befördert. Von diesem Orte aus machten dieselben Am vorigen Verbandstage hatte der Verband 238 Innungen Vormittags einen Abstecher zu Fuß nach unserer Augustusburg, mit 9790 Mitgliedern, heute besteht der Verband aus 252 Nachdem sie sich einige Zeit in der Schloßrestauration auf- Jnnungcn mit über 10 600 Mitgliedern. Zugetreteu sind seit gehalten, bezw. auch an einigen Führungen nach dem Brunnen, dem letzten Verbandstage 20, ausgetreten 6 Innungen. Von «der Schloßkirche und dem Aussichtspavillon theilgenommen den Verbandsinnungen haben ihren Sih 30 in Dresden, 14 in hatten, gingen sie dann weiter über Waldkirchen bis nach Zwickau, 13 in Chemnitz, 12 in Leipzig, 10 in Löbau, 7 in Zschopau, als dem festgesetzten Endziel des Ausflugs, um dann Auerbach im Vogt!., 6 in Bautzen, 6 in Plauen im Vogtl., Abends von da wieder mittels Sonderzugs der Helmath zuzucilen. je 5 in Großenhain und Leisnig, 4 in Crimmitschau, je 3 in In der bekannten Weinhandlung von Fr. Dähne am Markt Burgstädt, Freiberg, Großröhrsdorf, Pulsnitz, Sayda, Treuen, in Leipzig hat gestern Nachmittag halb 6 Uhr ein Ueberfall Wilsdruff und Zittau, je 2 in Annaberg, Brambach, Colditz, stattgesunden. Das Kontor der genannten Weinhandlung be- Di'ppoldiswalde, Frauenstein,Geyer,Geithain,Glauchau, Grimma, findet sich zu ebener Erde im Hofe des Hauses. Da das Haus Hartenstein, Königstein, Limbach, Lindenau-Plagwitz,Markran-lein Durchgang ist, so wird der Hof ost begangen. Die Thür städt, Meißen,.Oederan,Rabenau,Stollberg,Tharandt,Walden- zum Kontor hat offen gestanden. In demselben befand sich >urA und Zwenkau, je I in Aue, Adorf, Altchemnitz, Bären-1 nur der Gehilfe. Kurze Zeit nachdem derselbe die Kasse ab- — Das Freibex-er Alterthum- Museum wird, Wit stein mit Stahlberg, Berggießhübel,Bernstadt, Brand, Brandis, gestern bereits kürz mngetheilt wurde, auch Heuer am Johannis» Buchholz, CarlSfeld, Crottendorf, Dahlen, Döbeln, Drebach, tage frei geöffnet sein, während allsonntäglich der wenn auch I Ebersbach, Ehrenfriedersdorf rc. Nachdem der Geschäftsbericht geringe Eintrittspreis von 10 Pfg. für die Person erhoben und mehrere weitere Angelegenheiten besprochen und bemerkt wird. Unsere alte Bergstadt steht vor der Feier deS 125jährigen worden war, daß ca. 930 Innungen dem Verbände nicht an- BestehenS der Bergakademie; es dürste daher manchem will» gehören, schloß der Vorsitzende den Bericht mit dem Wunsche, kommen sein, jetzt auch darauf aufmerksam gemacht zu werden, daß der Verband auch ferner wachsen, blühen und gedeihen daß sich außer zahlreichen sonstigen bergmännischen Allerthümern möge. Der Antrag der Schlosserinnung zu Dresden: „Den Bor in unserem Museum noch das ersterbaute Katheder der Akademie stand zu beauftragen, an geeigneter Stelle, bezw. im Verein mit aufbewahrt befindet, auf welchem auch noch der berühmte anderen größeren Korporationen dahin vorstellig zu werden, Minrralog Werner gelehrt hat, dessen Schüler, Oberbergrath daß Handwerkslehrlinge überhaupt von der Versicherungspflicht Breithaupt, eS seiner Zeit vor dem Untergang gerettet und befreit werden, soweit dies aber nicht der Fall ist, insbesondere später unserer Sammlung übergeben hat. Aus diesem Katheder soweit solche nur Kostgeldentschädigung, also entschieden keinen findet man ferner die Gypsbüsten der längst geschiedenen be- Lohn erhalten, von der Verpflichtung, Beiträge zu Alters- und rühmten Freiberger Professoren Breithaupt, Weisbach und Cotta Jnvalidilätsversorgu.rg zu zahlen, entbunden werden", sowie ausgestellt, während in einem Glastisch die Autographen aller ein Zusatzantrag, betreffend die Beitragspflicht zur Altersver- Professoren an der Freiberger Bergakademie seit ihrer Be- sicherung für die Gesellen wurden nach längerer Besprechung gründung ausgelegt sind; hierbei noch ein vorzügliches kleines gegen 2 Stimmen genehmigt. Der Kassenbericht, welchen Porträt des einstigen Freiberger Bergstudenten, des nachmaligen Verbandskassirer Winter erstattete, wurde ebenfalls genehmigt, deutschen Freiheitsdichters und Helden Theodor Körner. Eine eingehende Berathung erfuhr auch der folgende Antrag — Gedenkfeier. Mehrere Veteranen von 1866 beab- des Verbandsvorstandes: Bei sehr vielen Handwerkern, ja sogar sichtigen, um den Wünschen vieler Kameraden nachzukommen, bei Jnnungsmeiftern hat sich die üble Gewohnheit einge- anläßlich der 25jährigen Wiederkehr der Zeit des Feldzuges in bürgert, eine größere Anzahl von Lehrlingen zu halten, welche Oesterreich eine ernste und würdige Gedenkfeier zu veran- mit den sonstigen Einrichtungen der betreffenden Werkstatt und stalten. Dieselbe soll am Tage der Schlacht von Königgrätz, mit der Zahl der beschäftigten Gehilfen nicht im Verhältnisse Freitag den 3. Juli, Abends */,9 Uhr in Butze's Restaurant steht, wodurch es den Anschein gewinnt, als ob die betreffenden abgehalten werden und in Reden, Gesängen u. s. w. bestehen. Lehrmeister hieraus sich nur Gewinn verschaffen wollten. Durch Behufs endgiltiger Feststellung des Programms wurden die dergleichen Massenausbildung der Lehrlinge werden aber die- Kameraden durch ein von einer größeren Anzahl Veteranen jenigen Fachgcnossen, die wenige oder gar keine Lehrlinge, unterzeichnetes Rundschreiben zu einer Vorbesprechung eingc- sondern nur Gehilfen beschäftigen, geschädigt, weil ihnen die laden, die morgen Abend im Restaurant Butze stattfindet. mit vielen Lehrlingen arbeitenden Meister empfindlicheKonkurrenz — Ein großes Instrumental-Konzert wird die aus bereiten. Da nun die Innungen auf Grund der Reichs-Ge- der Durchreise nach Berlin begriffene berühmte ungarische werbe-Ordnung dazu berufen sind, das Lehrlingswesen zu über- National-Kapelle von Fatyol Lajos aus Nagy-Karoly hier wachen, ja in vielen Fällen das Recht, Lehrlinge zu halten, im Restaurant Stadlpark morgen am 24. d. M. Abends 8 Uhr nur für ihre Mitglieder in Anspruch nehmen (tz 100 e), so ist veranstalten. Nach den unS vorgelegten Zeugnissen mehrerer es auch Aufgabe der Innungen, dem bcregten Mißstand ent- Professoren des Leipziger Konservatoriums leistet dieses Musik- gegen zu treten. Es wird deshalb beantragt: „Der Verbands korps ganz Vorzügliches. Nach einem aus der LeipzigerTbcater- tag wolle beschließen, die Innungen zu ersuchen, in ihre Terrasse gegebenen Konzert der Ungarischen National-Kapelle Statuten eine Bestimmung aufzunehmen, durch welche das schrieb das „L. T.": „Die Kapelle erwies sich als eine der Halten von Lehrlingen beschränkt und im Verhältniß nach der besten, die wir von Ungarn hier gehört haben. Ihr Dirigent Zahl der beschäftigten Gehilfen geregelt wird." (Referent: ist ein tüchtig gebildeter Violinvirtuos. Der allen Nummern Barth-Dresden.) Nach langer Debatte wurde auch dieser An des Programms gespendete Applaus veranlaßte die „Söhne der trag mit großer Majorität angenommen. Die Verhandlungen Pußta" zu immer neuen Zugaben und Einlagen." wurden gestern Nachmittag noch fortgesetzt. — Scheue Pferde. Ein mit Eichenrinde beladenes zwei- — Ein Freiberger in Südwestafrika. Wie uns spänniges Geschirr passirte gestern Abend den geöffneten Bahnüber- mitgetheilt wird, befindet sich bei der bergmännischen Unter gang an der Branderstraße, als das Handpferd plötzlich vor suchungs-Kommission im Süden des dcutsch-südwestafrikanischen einer dort stillstehenden Maschine scheute und den Wagen so Schutzgebietes, die von dem Elberfelder Großindustriellen ins Schwanken brachte, daß einige Nindenpackete herabfielen, von Lilienthal und mehreren anderen rheinischen Firmen aus- den einen Zügel sprengten und den andern dem Kutscher aus gerüstet ist, als praktischer Bergmann auch ein Freiberger der Hand rissen. Nun rannten die beiden Pferde die Bahn- Kind, der Bergmann Louis Münzner. Die unter Leitung des hossstraße entlang bis in die Frauensteiner Straße, wo sie mit Herrn Ingenieur vr. Fleck stehende Kommission hat das Vor dem theilweise von den Rinden entleerten Wagen an ein handensein verschiedener Erzlager sestgestellt. dort stehendes Geschirr anprallten und dann still standen. Der — Ee. Majestät der König hat dem vr. meä. von Zwischenfall hatte glücklicher Weise keine weiteren Folgen, als Reyher zu Dresden das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechts- daß an beiden Wagen einige Rungen in Stücke gingen. I orden verliehen und genehmigt, daß der Kommerzienrath und — Festnahme. Zwei Handwerksburschen, welche am I Direktor der Dresdner Bank Eugen Gutmann in Berlin Freitag früh in Chemnitz aus einem offenen Zimmer ein Paar das ihm von dem Könige von Rumänien verliehene Stiefeln und ein Paar Stiefeletten gestohlen und dafür ihr Kommandeurkreuz des Ordens der Krone von Rumänien an altes Cchuhwerk zurückgelaffen hatten, wurden hier in Freiberg nehme und trage. festgenommen und an die Königl. Staatsanwaltschaft abgeliefert. — Königliches Landgericht Freiberg. In der Man scheint also auch in Chemnitz mit dem Verschließen der heute Vormittag vor der zweiten Strafkammer unter Vorsitz Zimmer nicht die nöthige Vorsicht zu gebrauchen. des Herrn Landgerichtsdirektor v. Wols abgehaltenen Haupt- — Schwindelei. Seit einigen Wochen ist eine unbe- Verhandlung wurde der 60jährige Zimmermann Johann Friedrich kannte Frau in der Weise bei mehreren Bäckern hier ausge- August Schneider in Siebenlebn, wiederholt wegen Rücksalls- treten, daß sie unter Vorspiegelung falscher Thatsachen Brote diebstahls, Sachbeschädigung, Widerstands, Hausfriedensbruchs, und Semmelwaarcn an sich zu bringen verstanden hat. Kürzlich Beleidigung und Verübung ruhestörenden Lärms vorbestraft, wurde die Person (eine Frau aus dem Muldenthal) von der wegen Diebstahls eines Rasirmessers im Werthe von 2 Mark Schutzmannschaft bei Ausführung eines neuen Betrugs be- laus KZ 244, 242 des Reichsstrafgesetzbuchs zu 5 Mouaten Ge troffen und wird sich nun wegen der verschiedenen Betrügereien sängniß und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust verurtheilt. weiter zu verantworten haben. I Vom Amtsgericht zu Roßwein wurde am 20. d. M. die — Absturz. In der Olbernhauer Straße stürzte gestern Gutsauszüglerin Frau verw. Wetzig aus Marbach wegen ein Maurer von dem dortigen Neubau aus ansehnlicher Hohe I Meineidsverdachts nachdem Landgerichlsgesängniß in Freiberg herab, fiel aber so glücklich, daß er leine ernsten Verletzungen überführt. ,-schlossen hatte, trat ein ziemlich anständig gekleideter Mann n das Lokal und bat um eine Gabe. Er wurde abgewiesrn. lieraus versetzte der Fremde dem Gehilfen mit seinem Stock neu Hieb über den linken Theil des Kopfes, ergriff den ungen Mann und warf ihn gegen das Pult. Durch den Hieb und durch den Schreck verlor der Angegriffene auf eine kürzt Zeit die Besinnung. Der Angreifer scheint sich hierauf sofort entfernt zu haben, denn als man wenige Zeit später den Ge hilfen in großer Aufregung fand, war keine Spur mehr vom >em Ersteren zu erblicken. Da der Fremde Geld oder Werth- ächen sich nicht angeeignet hat, scheint der Angriff nur aus Aerger über die Verweigerung einer Gabe erfolgt zu sein. — Auf >em Thüringer Bahnhose in Leipzig wurde ein 66jähriger Iahnhossarbeiter aus Reudnitz durch den 7 Uhr 15 Minuten Abends in Leipzig eintreffenden Personenzug zu Boden und unter die Maschine geschleudert. Glücklicherweise konnte der Zug sofort zum Stehen gebracht und der Mann bald unter der Lokomotive hervorgezogen werden. Er hatte nur einige ungefährliche Verletzungen am Kopfe erlitten. Zum Präsidenteu dec Handels- und Gewerbekammer in khemnitz ist an Stelle des ausgeschiedenen KommerzienratHS Gulden der bisherige Vizepräsident Ferd. Waldau gewählt worden. — Man beabsichtigt in Chemnitz einen Thierschutz verein zu gründen und findet zu diesem Zweck eine Besprechung am Sonnabend den 27. d. M. Abends ^8 Uhr im Restaurant: zum „Deutschen Krug" in Chemnitz statt. — In der Nacht zum Montag hat in Kappel bei Chemnitz der 19 Jahre alte Handarbeiter Thierbach einem dort wohnenden Mädchen, mit welchem er ein Verhältniß hatte, in deren Wohnung mittelst eines Revolvers zwei Schüsse beigebracht. Der eine Schuß ist durch den Mund gegangen, der andere Schuß hat voraussicht lich die Lunge des 18 Jahre alten Mädchens verletzt und ist es sehr fraglich, ob dasselbe wieder hergestellt wird. Thierbach wurde gestern früh der Staatsanwaltschaft in Chemnitz zuge- sührt. — Sonnabend Nachmittag zeigte ein in Chemnitz wohn hafter 65 Jahre alter Wichsehändler an, daß er, als er Vor mittags gegen 9 Uhr mit noch zwei Personen den Weg von Hilbersdorf nach Furth passirte, von den beiden Männern im der Nähe des Fritzsching'schen Gutes in räuberischer Absicht angefallen, zur Erde geworfen und dabei seiner Baarschaft von 2 Mk. 65 Pf., sowie der Brille dergestalt beraubt worden sei» daß ihn der eine Mann gehalten und der andere den Diebstahl zur Ausführung gebracht habe.. Der Angefallene hat dabei mehrfache Verletzungen erlitten. Die Nachforschungen nach dem Thätern sind im Gange. Sonnabend Abend gegen halb 6 Uhr wurde der Scheeren meister Müller aus Oberplanitz bei Zwickau bei der Maschine der Schw.ngelscheere im Feineisenwalzwerk tovt aus gefunden. Den örtlichen Verhältnissen nach ist der Unfall bis jetzt nicht klar gestellt und ist nur die Möglichkeit vorhanden» daß Müller in Folge eines Schwindelanfalles in die Maschine gestürzt ist. Nächsten Sonntag wird in Auerbach i. B. das auf dem Grundstücke des Leipziger Kinderheims Grünhaide neuerbaute Haus, welches zum Gedächtnis; an den Geh. Mcdizinalrath, Professor vr. E. Wagner „Ernst Wagner-Haus" genannt werden soll, mit 50 kränklichen Schulkindern eröffnet werden.. Aus Zittau wird berichtet: „Die Wirkung der hohen Lebensmittclpreise tritt in den öffentl. Instituten darin zu Tage, daß eine Erhöhung der seit Jahren üblichen Verpflegungssätze unerläßlich erscheint, wenn nicht die vorschriftsmäßige Verpfleg ung nach Menge oder Güte vermindert werden soll Die Zittauer Stadtarmenhausverwaltung hatte durch ihren Ausschuß: die Erhöhung des Verpflegungssatzes von 45 Pf. auf 60 Pf., also um 33'/, Proz., beantragt, eine Erhöhung um 10 Pf., aus 55 Pf., täglich ist ihm bewilligt. Das macht auf den Kopf immerhin eine Erhöhung der Kosten um 36 Mark 50 Pf. im