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Schönburger Tageblatt und Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr» Wal-enburger Anzeiger Freitag, Sen 23. August 1901 des bei Philipp Handels zur Aufgabe machen. Wünsche, die nach dem 1. September er. eingehen, können eine Berücksichtigung der Behandlung des Materials voraussichtlich nicht mehr finden. Chemnitz, den 21. August 1901. Das Präsidium der Handels- und Gewerbekammer. I. V. d. S.: Or. Hößler, Sekr.-Ass. M 196 deutscher Industrieller und dem Deutschen Handelstag zur Kenntnißnahme und even tuellen Unterstützung zu übermitteln, und 1 Exemplar dieser Eingaben für die Kam mer selbst benöthigen, so mästen uns die Gesuche in äfacher Ausfertigung zu gestellt werden. Wir legen großen Werth darauf, daß solche Anträge möglichst von wirthschaft- lichen Verbänden ausgehen, die sich die Vertretung der betreffenden Industrien und wiesenen Stellungen zur Seite gestanden hätte. Wir zweifeln nicht, daß die Arbeit gründlich, vielleicht allzu gründlich, verrichtet wurde, aber sie war im besten Falle doch nur Polizeiarbeit von einer Sorte, an welcher britische Soldaten weder Vergnügen noch Stolz finden. Ta dem so ist, sympathisiren wir sehr mit den von vielen leitenden deutschen Zeitungen ausgedrückten An sichten über die Reden des Grafen seit seiner Landung. Wir stimmen mit ihnen darin überein, das es richtiger gewesen wäre, wenn er die Zurückhaltung Moltkes nach geahmt hätte. Andererseits freilich sollten die deutschen Blätter auf Graf Waldersees Temperament Rücksicht nehmen und auf die Wirkung, die die vor seiner Aus reise gehaltenen Reden auf ihn gemacht haben müssen. Der Graf hat immer an starken Ausdrücken Gefallen gefunden, seit der Zeit, als er vor den Mauern vor Paris dem Wunsche Ausdruck gab, dieses „Babel möge völlig zerstört werden", einem Wunsche, von dem seine jüngsten französischen Gastfreunde in Algier entweder nichts gehört oder den sie ihm großmüthig vergeben zu haben scheinen. Der Graf war stets etwas Politiker. Die Vermuthung, daß er nach der Laufbahn eines Staatsmannes strebe, mag einige Begründung haben. Wenn er derartige Hoffnungen hegt, scheinen seine Reden kaum dazu an- gethan, deren Verwirklichung zu fördern. Sie werden thatsächlich keine internationale Eifersucht erwecken, wie ein Blatt zu besorgen scheint, wenigstens nicht in diesem Lände. Aber sie offenbaren einen Mangel an Fein gefühl und Urtheil, der für hohe Staatsämter nicht be fähigt. Sie erscheinen sicherlich unangebracht auf den Lippen eines Mannes, der soeben den hohen Posten eines internationalen Befehlshabers bekleidet hat, denn sie sind weder unparteiisch noch nehmen sie Rücksicht auf die Gefühle der Rationen, deren Truppen er befehligte. Wir sind daher nicht überrascht, wenn ein süddeutsches Organ sie für „nicht in Uebereinstimmung mit den ge sunden Ueberlieferungen der preußischen Armee" er klärt, die es einem Soldaten nicht erlauben, über die Thaten seines Souveräns, sei es lobend oder tadelnd, seine Bemerkungen zu machen. Tie meisten Deutschen werden vermuthlich der Auffassung der „Nat.-Ztg." bei stimmen, daß die Waldersee-Reden ebenso bald ver- flogen sein werden, wie der „Waldersee-Rummel" vom vorigen Jahre." Der Hinweis auf die englische Treue dürfte zweifel los dieselben gläubigen Gemüther finden, wie im Alter- thum derjenige auf die punische Treue. Auch die Dar stellung, daß die Erfolge Waldersees eigentlich nur den Engländern und ihrer Hilfe zu danken seien, entspricht nach den aus China eingegangenen Berichten schwer -tädte» Pema Lunzenau, Lichtenstein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Zugleich weit St. Eqidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Mtstavt-Waldenburg, Bräuns Niederwiera, L berwiera, t berwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederham, Langenleuba-Oberharn, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. F.r«sprechrr Nr. 9. .. -- - - "Waldenburg, 22. August 19^1. Es ist nicht ohne Interesse, die Meinung des Aus landes über die Reden Waldersees, die er seit seiner Rückkehr aus China gehalten, kennen zu lernen. So schreibt das englische Hauptorgan, welches am maß gebendsten die englische Politik vertritt, die „Times": Tie von Graf Waldersee seit seiner Rückkehr nach Deutschland gehaltenen Reden haben bei seinen Lands leuten mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als im Auslande. Die britische Regierung hat seine Rolle nie mals so ernst genommen, wie er selbst sie aufgefaßt hat, was schon zur Genüge bewiesen wird durch die sehr unbekümmerte Art, in welcher wir seiner Ernennung zu stimmten, als sie uns vorgeschlagen wurde. Man hielt es damals für wünschenswerth, einen Oberbefehlshaber der internationalen Streitkräfte zu erhalten, und als man uns drängte, uns einen hervorragenden deutschen Offizier gefallen zu lassen, stimmten wir dem zu. Rach- dem wir das Abkommen einmal getroffen, hielten wir es mit der Treue, die wir immer unseren Verpflichtungen entgegen bringen. Unsere Truppen, und unsere Truppen allein, operirten in der Regel unter seinem Befehl mit der selben loyalen Hingebung, als ob er ein Offizier unseres eigenen Heeres wäre. Die Amerikaner und die Franzosen erkannten ihn niemals auch nur dem Titel nach an, nachdem er in China gelandet war. Die Russen zogen sich von seinem Befehl zurück, um ihren eigenen Ange legenheiten in der Mandschurei nachzugehen, und von den Japanern hieß es, daß sie ihm in aller Ruhe zu verstehen gegeben hätten, sie seien gern bereit, ihn als Oberbefehlshaber anzuerkennen, so lange er sich einer allzu herrischen Ausübung seiner Autorität enthielte. Aber obgleich er ohne den Gebrauch unserer Häfen und Kohlcnstationen weder seine Streitmacht nach China hätte bringen können, noch, nachdem er dorthin gelangt, viel hätte ausrichten können ohne die beständige Coopera tion unserer Truppen, welche bei weitem das stärkste fremde Contingent waren, das während der Besetzung Tschilis dauernd dort anwesend war, so sind wir doch niemals auf die Arbeit besonders stolz gewesen, welche er mit unserm Beistände dort verrichtete. Wir haben unsere eigene Weise, mit Orientalen umzugehen, und, E wenigste zu sagen, uns gefiel keineswegs die deutsche Art und Weise, welche uns oftmals unnöthig schroff und herausfordernd zu sein schien. Wir sind niemals mit den großen und gefährlichen Schaaren von Boxern zusammengestoßen, welche die Deutschen allein unter den Verbündeten so oft antrafcn und nieder- metzelten, aber die Deutschen hätten nicht auf die Suche Feinden ausziehen können, wenn ihnen nicht das britische Contingent in den ihm ange Bekanntmachung. Nachdem der Entwurf eines Zolltarifgesetzes mit Zolltarif für das den - sche Reich vom 26. Juli l. Js. im „Reichsanzeiger" veröffentlicht worden ist, for- dern wir die Interessenten des Bezirks der Handels- und Gewerbckammer Chemmtz hierdurch auf, etwaige Wünsche und Abänderungsvorschläge M bis spätestens zum 1. September er. an «ns gelangen zu lasten. Wir er- suchen diese Wünsche und Anträge in sachdienlicher Weise zu begründen und Ms- besondere hierbei die in Betracht kommende Nummer des neuen Zolltarlf- entwurfs anzugeben, weil bei der späteren Behandlung des Materials ohne Zwei- fel nur diejenigen Gesuche einer sorgfältigen Prüfung und Erörterung gewürdigt werden dürften, bei denen klar zu ersehen ist, um welche Positionen es stch handelt. Ta wir beabsichtigen, die eingehenden Anträge sowohl dem Reichsamt des Innern und der Königlich Sächsischen Regierung, als auch dem Centrals Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herrn Zierate vro8eile 10 Pf., für auswärts 15 Pf. in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. —Amtsblatt für den Stadtratff zu Waldenburg. lich den Thatsachen. Im übrigen sind die Aus führungen des Blattes wenigstens in ihrem zweiten Theile nicht ganz unzutreffend. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Beide kaiserlichen Majestäten unternahmen sowohl am Dienstag Nachmittag wie am Mittwoch früh in Wilhelmshöhe einen gemeinsamen Spazierritt. Später hörte der Monarch den Vortrag des Chefs des Civil- kadinets v. Lucanus. Kaiser Wilhelm hat seinem Onkel, dem König von England, ein prachtvolles Geschenk in Gestalt eines großen, selbst entworfenen Tafelaufsatzes gemacht. Das Haupt- und Mittelstück bildet ein flaschenartiger Aufsatz von 1 Meter Höhe und 70 om Durchmesser aus theil weise vergoldetem Silber. Um den Aufsatz läuft ein von zwei Lorbeerkränzen eingefaßtes Band mit der In schrift: „^wperor Gillium II. XiiiA mckwurä VII." An den Seiten dieses Bandes sind Löwenköpfe ange bracht. Die Verzierung des Fußes mit Akanthus- und der Flächen der Flasche mit Lorbeer-Blättern und Ge hängen ist von vollendeter Feinheit; ebenso künstlerisch ist der Verschluß der Flasche, der durch eine Königs krone gebildet wird. Die ganze Tafel wird durch 30 Blumenkörbe eingefaßt, welche die Form von Balustraden haben, hinter denen Blumenbeete sichtbar werden. Tie Mitte jeder Balustrade erweitert sich zu einer von einer Königskrone bekrönten Kartusche, auf denen abwechselnd das Monogramm und das Wappen König Eduard's dargestellt sind. 48 neue beziehungsweise mit neuen Tüchern versehene Fahnen und Standarten erhalten am 28. August, vormittags 10 Uhr in der Ruhmeshalle des Zeughauses zu Berlin die feierliche Nagelung und Weihe. Dem Act werden auch die chinesische Sühnegesandtschaft und der Berliner Gesandte Chinas beiwohnen. Von den Preßstimmen zum Gumbinner Prozeß verdienen in erster Linie die Ausführungen der frei- conscrvativen „Tägl. Rundsch." Beachtung; wir lesen dort: Ter Gerichtsspruch des Oberkriegsgerichts verlangt die Achtung, die jedes Gerichtsurtheil heischt, besonders wenn es auf Grund so gewissenhafter und gründlicher Vorbereitungen und Verhandlungen wie in diesem Falle zu Stande gekommen ist. Die Opposition gegen das Urtheil kann sich nur an die brüchige Beweisunterlage anklammern; denn die Gefühlsüberzeugung, daß Marten der Thäter ist, besteht doch wohl in weitesten Kreisen. Die Frage ist nur, ob auf eine solche Gefühlsüber zeugung hin ein Todesurtheil nicht bloß gefällt, sondern auch ausgeführt werden soll. Der Gerichtshof kann sich Witteruvstsbericht, ausgenommen am 22. August, nachm. 4 Uhr. -.»7k« MN. reducirt aus den Meeresspiegel. Thermometerstand 4- 20« 6. (Morgens 8 Uhr Z- 16,,« 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 768 ww. rcduc ? , 7N 0 Windrichtung: Ost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,» nana. ü-mbr-cht- P-lM-t-- d°„ -S. H-ld h-it«.