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Juli 1884 erlassene Bekanntmachung, die Herren Ge- weivdevorstände und Gutsvorsteher des hiesigen Bezirks an, der Reinhaltung der Straßen und Plätze, sowie der Des infektion der Aborte besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die im hiesigen Bezirke praktizirenden Aerzte werden gleich zeitig von Neuem ersucht, von jedem zu ihrer Kenntniß ge langenden choleraartigen oder choleraähnlichen Erkrankungsfalle He betreffende Gemeindebehörde umgehend zu benachrichtigen, welche sodann hierüber sofort Anzeige an den Herrn Bezirksarzt zu erstatten hat. — Se. Majestät der König verlieh dem Oberzimmer- :ling Karl August Patzig auf dem Freiherrlich von Burgl'schen tzteinkohlenwerke in Anerkennung langjähriger treuer Dienst leistung daS allgemeine Ehrenzeichen. Dasselbe ist ihm zu seinem SOjährigm Bergmannsjubiläum im Auftrage des kgl. Berg- .amteS vom Hrn. Bergrath Köttig in Gegenwart des Hrn. Baron v. Burgk, BergwerkSdireklor Zobel und Obersteiger Klöß über reicht worden. Seitens des Bauherrn wurde dem Jubilar «in silbernes Schloß mit goldnem Wappen im Eichenkranze -geschenkt. — Der Stadtrath macht bekannt, daß die rückständigen Landrenten für den 3. Termin 1886 unverzüglich zur Ver meidung sofortiger Zwangsvollstrcckung an die hiesige Stadt- peuereinnahme abzuführen sind. — Die Stadtpolizeibehörde macht bekannt, daß ihr mehrfache Klagen über Rauchbelästigung durch das An zünden von sogenannten Kartoffelfeuern auf den benachbarten Feldern zugegangen sind. Die Behörde sieht sich nun ver- anlaßt, das Anzündrn von Kartoffelkraut und Unkraut inner halb einer Entfernung von 200 Metern oder 300 Schritt vom nächsten Gebäude ab, bei Vermeidung der in ß 368, 6 -deS Strafgesetzbuches angedrohten Strafe, zu untersagen. — Nach einer uns von der königl. Amtshauptmannschaft Döbeln zugehenden Mitlheilung müffen vom 1. Oktober dieses Jahrcs ab die Fuhrwerke im dortigen Bezirke mit einer er leuchteten Laterne versehen fein. — Am gestrigen Tage verfügte sich eine Deputation der hiesigen Schuhmacher-Innung in die Wohnung des Henn Rentier C. F. Auerbach hier, um demselben ein Ehren- -iplom zu überreichen, wonach derselbe aus einstimmigen Be schluß der Generalversammlung vom 20. September u. c. sür seine 24 jährige segensreiche Thätigkeit als Vorstandsmit glied zum Ehrenmitglied ernannt worden ist. Bei der nun 384 Jahre bestehenden Innung ist dies der erste Fall, daß einem Jnnungsmitgliede diese hohe Auszeichnung zu Theil wird. Möge sich Herr Auerbach noch recht viele Jahre dieser ehrenden Auszeichnung erfreuen, welche ihm seine Jn- nungSgenosscn aus Dankbarkeit gezollt haben. — Die Aktiengesellschaft .Charon- wird sich nun aus- -löfen, da unter den jetzigen Zeiwerhältnissen ein Fortbestehen nicht mehr möglich ist. Es ist infolgedessen ein sreihändiger Berkaus aller Jnventarienstücke, als Wagen, Tücher u. s. w beschlossen worden, worauf wir namentlich Landgemeinden au merksam machen wollen, welchen jetzt Gelegenheit geboten i sich billig einen Beerdigungswagen oder dergl. anzuschaffen. — Einer überaus regen Theilnahme hat sich der vomVerein Gabelsberger Stenographen veranstaltete diesjährige Unterrichtskursus zu erfreuen, da am gestrigen Eröffnungsabend über bO neue Schüler ihre Anmeldung bewirkten. — Das gestrige Extrakonzert deS Stadtmusikchors hatte den großen Saal zum Bairischen Garten nur mäßig ge füllt, verlies aber zur größten Befriedigung deS Publikum Besonders fanden die Klaviervorträge der mitwirkenden jugen -liehen Pianistin, Frl. Elise Kaden, rauschenden Beifall. Das schöne L-ckur-Konzert von Beethoven kam unter korrekter Begleitung des Orchesters vollständig zur Geltung und war besonders die glatte und abgerundete Aussührung des zweiten SatzeS, des Largo, eine sehr erfreuliche. Bei dem ersten Satze, dem .Allegro con brio", zeigte sich, daß das Spiel der jungen Künstlerin an Kraft des Ausdrucks wesentlich gewonnen hat, während sich bei der Schlußnummer, dem .Allegro scherzondo-, «ine weitvorgeschrittene Technik bemerkbar machte. DaS letztere war auch bei dem Vortrage der schwierigen Thalberg'schen Fantasie für Pianoforte „Homs, svovb domo" der Fall, di« folchen nachhaltigen Beifall sand, daß sich Frl. Kaden zur Zu gabe eines brillanten Konzertwalzers entschloß. Von den gestrigen Darbietungen der Stadtkaprlle waren besonders die Ouvertüren zu .Don Juan-, zu .Iphigenie in TauriS- un zu der neuen Oper .Le Caid- von Thomas bemerkenswert! Das letzterwähnte Stück des hochbegabten modernen französische Tondichters zeigt alle Vorzüge der gefälligen und originellen Kompositionsweise desselben. Die bekannte Haydn'sche Serenade für Streichquartett fand so lebhaften Betfall, daß sie wieder holt werden mußte. — Gestern Abend hielt Herr Tischlermeister Heinrich hier mit seinem Arbeiterpersonal die Einzugsfeier in sein neu- rrbautes, zum Theil neuerrichteteS Gebäude Weingaffe-Enge- gafse. Ein herzlicheres Einvernehmen zwischen dem Arbeit geber und seinen einigen 30 Arbeitnehmern, wie es gestern zwanglos bei Herrn Heinrich zum Ausdruck kam, »st wohl nicht denkbar. Mögen diese Verhältnisse keine Unterbrechung «fahren und die an der reichbesetzten Tafel gebrachten Wünsche -auf weiteres Wachsen und Gedeihen des Heinrich'schen Ge- fchäftes in Erfüllung gehen. — DaS im Sommer wie im Winter so gern besuchte Restaurant zum Feldschlößchen hier wird in Folge Verkaufs zum neuen Jahr in andere Hände übergehen. Der neue Be sitzer, Herr Bruno Gläsel, bisher noch Bademeister im Aklien- bad, wird mit feiner Gattin dasselbe künftig bewirthschaften und den guten Rus, welchen das Grundstück, sowie der alte Besitzer Herr Schmidt zu wahren gewußt hat, auch fernerhin in gleicher Höhe zu erhalten und noch mehr zu vervollkommnen suchen. — Bei der im Königreich Sachsen 188b vorgrnommenen Zählung der Fabrikarbeiter wurdm 94 000 (33,5°/,) weibliche und 189 500 (66,5°/,) männliche Arbeiter aller Altersklaffen «mittelt. ES sind mithin beinahe doppelt so viel männliche Arbeiter in Fabrikm beschäftigt alS weibliche. Die Frage, ob die weibliche Arbeit in Suchsens Fabriken in der Zu- oder Abnahme begriffen ist, kann bei der Unvollständigkeit der erst seit 1883 alljährlich vrranstalteten Fabrikarbeiter-Zählungen zur Zeit noch nicht genügend sicher beurtheilt werden. Doch teht zu hoffen, daß die infolge der neuesten Einrichtung der ählungen vollständigeren und gleichmäßigeren Ergebnisse dieser ählungen die Möglichkeit bieten werden, diese wichtige Frage lljährlich zu beantworten. Immerhin verdient eS erwähnt zu werden, daß die drei Zählungen von 1883—85 eine, wmn auch nur geringe, aber stetige Abnahme des Antheils deS weiblichen Geschlechte- an der Fabrikarbeit wahrscheinlich machen. Von allen Industrie-Gruppen bietet di« Textil- Jndustrir den weiblichen Arbeitern dir meiste Arbeitsgelegenheit. In dieser Jndustriegruppe überwiegen sogar die weiblichen Arbeitskräfte (mit 60 300) die männlichen (mit 53 000). Ungefähr zwei Dritttheile sämmtlicher weiblichen Arbeiter ent fallen aus diese Industrie, ihr folgen die Industrien der Be kleidung und Reinigung, die Industrie der NahrungS- und Genußmittel, sowie die Papier-Industrie. — Erledigt: die mit Kirchendienst verbundene 2. ständige Lehrerstelle zu Hinterhermsdorf bei Sebnitz. Kollator: das königl. Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen, außer freier Wohnung im Schulhaufe, 840 Mk. Gehalt und 10 ML für regelmäßige kirchliche LuShilfedienste. Gesuche sind bis zum 23. Oktober an den königl. Bezirksschul inspektor Lehmann in Pirna einzureichen. — Königliches Landgericht Freiberg. Ven der zweiten Strafkammer (Vorsitzender: Herr Landgerichts- dircktor von Wolf) wurde gestern Nachmittag der 20jährige Bäckergeselle Paul Bernhard Neubert aus Niedrrsaida wegen Untreue und Unterschlagung zu 3 Wochen Gesängniß ver- urtheilt. Neubert hatte im Frühjahr d. I. Geldbeträge von 2,90 und 5,70 Mark im Auftrage seine- Meisters, Bäcker Bartzsch in Mittelsaida, von dessen Kunden vereinnahmt, aber nicht an Bartzsch abgeliesert, sondern sür sich verwendet. Be züglich weiterer drei Anklagepunkte erfolgte dagegen auS that- ächlichen und rechtlichen Gründen Freisprechung. — Dit erste Strafkammer (Vorsitzender: Herr LandgerichtSdirektor Vollert) verurtheilte heute Vormittag zunächst den 23jähr. Dienstknecht Karl Friedrich Be urich aus Rachen bei Oschatz zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus, 3 Jahren Ehrenrechts verlust und 1 Woche Haft. Der schon acht Mal vorbestrafte Angeklagte hat am 16. August d. I. seinem LogiSkollegen, Müllergehilsr Thiele in Kleinbauchlitz, aus besten Koffer ein Zwanzigmarkstück entwendet und im Juli ein ihm von einem Gutsbesitzer in Delmschütz ausgestelltes Arbeits- und Führungs- zeugniß verfälscht. Neben der vorgenannten Strafe erkannte der Gerichtshof auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht über Bcurich. — Der Sattler und Hausbesitzer Ernst Hermann Glöckner in Klingenberg war alsdann geständig, am Abend deS 17. Juni im Pferdrstall deS Rittergutes Klingenberg drei Pferde (zwei dem Rittergutsbesitzer Wolde und eins dem Brauereipachter Wetzel gehörig) vorfätzlich mit einer ätzenden Flüssigkeit am Halse bestrichen und dadurch wund gemacht zu haben, um hierdurch den Pferden das Aussehm zu geben, als ob sie durch die von Glöckner's Konkurrenten, Sattler Gahmig in Ruppendorf, gelieferten Kummete wund gedrückt worden seien. Mit Rücksicht auf das äußerst verwerfliche Motiv zur That und den verursachten, nicht unerheblichen Schaden ver- urtheilt der Gerichtshof den Angeklagten wegen Sachbeschädigung zu 3 Monaten Gesängniß. — Wegen Vergehen- gegen § 172 des Strafgesetzbuchs wurden schließlich noch Amalie Anna gesch. Böhme in Böhrigen und Karl Robert Weidelt m Etzdorf je mit 1 Woche Gesängniß bestraft. Sächsisches. AI. Sayda, 7. Oktober. Gestern Abend hielt der hiesige Gewerbe-Verein eine Versammlung ab, in welcher zwei Mit glieder neu ausgenommen wurden, so daß sich die Mitglieder zahl auf 65 erhöht hat. Freudigst begrüßt wurde ein sofort zum Beschluß erhobener Antrag, dahin gehend, daß in jeder Vereinsversammlung ein Vortrag gehalten werden soll; die sofortige Beschlußfassung darüber wurde dadurch ermöglicht, daß mehrere Mitglieder sich verbindlich machten, dergleichen Vorträge abwechselnd zu haltm. Zuversichtlich kommt nunmehr frischeres Leben in den Verein und hoffentlich giebt jene« Bieten von geeigneten Vorträgen Anlaß zu regerer Betheiligung der Mitglieder an den Verein-Versammlungen. — Im vorigen Monat kamen bei dem hiesigen StandeSamte 14 Geburten, und zwar 9 Knaben und 5 Mädchen, sowie 18 Sterbefälle zur Anmeldung; außerdem erfolgten 1 Aufgebot und 5 Ehe schließungen. Die erhebliche Zahl der Todesfälle ist bedingt durch die namentlich in Gestalt von Scharlachfieber und Bräune unter der Kinderwelt, aus welcher der Sensenmann mehrfache Opfer gefordert hat, noch immer herrschenden, zum Glück jedoch seit einiger Zeit im Abnehmen begriffenen Krank heiten. — Die hiesige Votksbibliothek ist im vorigen Monat nur von 6 Personen durch lechweise Entnahme von Büchern in Anspruch genommen worder; es hängt diese geringe An zahl jedenfalls damit zusammen, daß in hiesiger Stadt zumeist Landwirthschast getrieben und deshalb die nach gethaner Feld arbeit wohlverdiente Ruhe der Lektüre vorgezogen wird. BräunSdorf, 7. Oktober. Im Laufe dieser Woche beehrte der Herr Geheime Ober-Regierungsrath Illing aus Berlin, Vortragender Rath im königl. preußischen Ministerium des Innern und Vorsteher der meisten Landes anstalten Preußens, unsern Ort, indem er der hiesigen Ec- ziehungs- und Besserungs-Anstalt einen zweitägigen Besuch ab stattete. Zum Zwecke der Errichtung neuer Landesanstalten in Preußen nach dem Muster der im hiesigen Orte befindlichen orientirte sich genannter Herr vom Morgen bis zum Abend auf das Genaueste und Speziellste über dir Organisation unserer Anstalt. Dabei sprach er sich im höchsten Grade an erkennend und beifällig über Alles, was er besichtigt hatte, aus, lobte das gute und frische Aussehen der Zöglinge und hob besonders hervor, daß er dieselben stets zwanglos, munter und fröhlich, dabei aber doch auf- Wort gehorchend, gefunden hab«. In ganz selbständiger Weise prüfte er die Diensttüchtigkeit und Pünktlichkeit des AuffichtSpersonalS und sprach darüber in jeder Beziehung das günstigste Ürtheil au-. Bei seinem Abschiede erklärte der Herr Ober-RegierungSrath nochmals, daß die Leitung hiesiger Anstalt eine ausgezeichnete und allen anderen ein Vorbild sei; er kenne viele Anstalten, die er besucht habe, die h iesige müsse jedoch ihresgleichen suchen. Dieses vorurtheilsfreie Lob gereicht nicht nur der hiesige« Anstalt, sondern dem ganzen sächsischen Vaterland« zur hohen Ehre. Um die Hausbesitzer in Dresden so weit möglich von der ihnen obliegenden Verpflichtung zu befreien, alljährlich eine Anzahl von Listen für Steuer- und andere öffentliche Zwecke an die Bewohner ihrer Häuser vrrtheilen, wieder em- holen und an städtische Geschäftsstellen abliefrrn, außerdem aber noch die MiethzinS- und die Dirnstbotensteuern in ihre« Häusern rinheben und an die Steuerkaffe befördern zu müssen, hat der Rath wiederholt und zuletzt am 22. Juni d. I. be schlossen, verändert« Einrichtungen in Betreff deS HauSzettel- wesenS und der Einhebung der Steuern und Abgaben z« treffen. Der RathSbeschluß geht dahin, von der Einhebung von Steuern durch Steuererheber zur Zeit noch abzusehrn und es für ausreichend zu erachten, wenn vorerst Einrichtungen getroffen würden, welche die Anfertigung der HauSlisten bei den Micthzins- und Grundwerthanlagen erleichtern und die Hausbesitzer von der Verpflichtung befreien, die HauSlisten ihre« Miethbewohnern vorzulegen, die städtischen MicthzinSabgaben und Dienstboten-Krankenkaffen-Beiträge «inzuheben und an da» Sladtstrucramt abzuliefern. Die hierdurch entstehende Ver mehrung der Arbeiten im Stadtsteueramte würde die An stellung von mehreren Kanzleibeamten und Steuerboten nöthig machen. Der durch die Anstellung dieser Beamten und Struer- boten entstehende Aufwand ist einschließlich der den letzteren zu gewährenden Gebühren sür Zustellung der Strurrzettel auf jährlich 11600 Mark veranschlagt worden und würde sich aus ungefähr 13 500 Mark erhöhen durch den an Schreib löhnen und Kosten für Herstellung der Formular« entstehend«« Mehraufwand. Der vereinigte Rechts- und Finanz-Ausschuß des Stadtverordneten-KollegiumS beantragte in der gestrige« Stadtverordnetensitzung, die obige RathSvorlage .zur Zeit abzulehnen. Wenn auch gegen die beabsichtigte Reform nicht» rinzuwenden sei, so wäre deren Einführung im Hinblick auf die noch nicht zum Abschluß gekommene Steuerreform doch nicht zu empfehlen. ES handele sich hierbei nur um die kurze Zeit zwischen jetzt und 1888. Wenn dann abermals Arnde- rungm in der Steuererhebung vorgenommen würden, so ent stände eine gewisse Unsicherheit im Publikum. Ferner wurde aus die mit der Neuerung verbundenen hohen Kosten hinge- wirsen. — Stadtverordneter Hartwig stellt und befürwortet den Antrag, die RathSvorlage wieder herzustellen. Die Ab stimmung ergab nach längerer Debatte die Ablehnung de» Ausschuß-Gutachtens mit 35 gegen 22 Stimmen und Annahme deS Hartwig'schen Antrages mit 33 gegen 18 Stimmen. Unter den MeßsehenSwürdigkeiten auf dem Roßplatze in Leipzig nimmt die junge Fußkünstlerin Marie HauSmann dir allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch. Die erst 18 Jahre alte Künstlerin, welche ohne Arme geboren ist, leistet mit den Füßen so Vollendetes, wie eS Anderen mit den Händen kaum bester gelingen dürfte. Ihre Nadelarbeiten, ihre Schrift, da» Zitherspiel rc. verdienen ungetheilte Anerkennung. — Auf der Thüringer Bahn traf gestern Abend der Schnellzug, der um 9 Uhr 40 Min. in Leipzig anlangen soll, erst um 10 Uhr 32 Min. ein. Ursache der Verzögerung desselben war ei« Vormittag bei Station Weißenfels stattgehabter Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Güterzug, wobei verschiedene Beschädigungen an der Maschine und an den Wagen vorge kommen, Personen aber nicht verunglückt find. — Gesten» Abend fand im Großen Saale der Tonhalle abermals eine öffentliche Sitzung der Tarif- und Beschwerde-Kommission der Tischler statt, zu der sich circa 150 Personen eingrsundm hattm. ES wurde zunächst die Brrtheilung deS von der ge nannten Kommission ausgearbeiteten, nunmehr gedruckt vor liegenden Tarifs vorgenommen und erfolgte fodann besten Ver lesung. Die in geringer Zahl anwesenden Prinzipale gaben, obgleich sie von dem Vorsitzenden der Kommission und an der Mitte der Versammlung wiederholt aufgefordert wurde«, ihre Meinung über die Berechtigung oder Nichtberechtigung der im Tarif angesetzten Preise zu äußern, keine diesbezügliche Er klärung ab. Die KomnnssionSmitglieder erklärten hierauf, fie seien sich unter diesen Umständen klar darüber, daß wenig Aussicht für die Durchführung deS Tarifs vorhanden sei und daß ihre auf dieselbe verwendete Mühe ohn« Erfolg bleib«« würde. Ein Antrag, den Taris mit allen Mitteln, «Vent, durch einen Streik, zur Durchführung zu bringen, wurde ab gelehnt und fand schließlich ein Vermittlung-Vorschlag ein stimmige Annahme, der dahin lautete, es sollen am 1. März 1887 in den einzelnen Werkstätten Kommissionen von zwei Mann gewählt werden, die mit den Prinzipalen wegen Aner kennung und Einführung des Tarifs am 1. April 1887 in Unterhandlung zu treten haben. Die Frau eine- Arbeiter» in VolkmarSdorf glaubte an eine andere dort wohnhafte Frau, welche durch die tödt- liche Verunglückung ihres Mannes verwittwet war und auf Grund des Unfall-VersicherungSgesetzes eine Rente empfing, sür erwiesene Gefälligkeiten Forderungen erheben zu dürfen. Zur Deckung dieser Forderungen hielt sich die ArbeiterSfrau an die Rente ihrer Bekannten und zwar in der Weise, daß sie sich auf dem Gemeindeamte als die wirkliche Renten» pfängerin ausgab, in deren Namen quittirte und das Geld an sich nahm. Natürlich kam die Sache anS Tageslicht und wahrscheinlich werden für die Arbeitersfrau böse Folgen nicht auSbleiben. Am gestrigen Tage beging Herr Oberlehrer Schaller in Glauchau daS 25 jährige Jubiläum im Dienste der Schule. Dem allgeehrten Jubilar wurden von Seiten deS Kollegium» der Bürgerschule, von verschiedenen Korporationen unv von zahlreichen Freunden und Gönnern Glückwünsche und werth- volle Ehrengeschenke übermittelt. Bei Beginn des neuen Schulsem«sterS seierte der Oberlehrer am Gymnasium zu Zittau, Herr Pros. vr. Feller, d<» 25jähcige Jubiläum seiner Amt-thäti-kit. Außer den viele«