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Gxptd.». RsdaMon Pre-Pen »ßreuftadt L Meißner Gasse ö. Die Zeitnn, erscheint Dteufta«, DonnerI«« »nd E««»«He«D früh «Sonne« eut»- Pretür oierteljährl. M. 1M Zn be-iehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. «ei freier Lieferung int Hau» erhebt die ächsische VorßeilllG Juser«te »erden di» Montag, Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und kosten: r dieispalt. Zelle 1b Pf. Unter Lingesaudt: 30 Pf —— » Inserate» , Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und kandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentilmter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr«««« MSTer in Dre-den. Au«ah»efteüe«» Die «rnoldische Buchhandlung ^nvalidendant, HaasensteinL Bögler, Rudolf Mosse, « L Daube L «P. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s w. Mr. 45. Son,ravend, den Iss. April 1881. 43. Jahrgang. Wegen der Feiertage erscheint die nächste Rum«er der „Sächsischen Dorfzeitung" Donnerstag den 2 t. April. Politische Wellschau. Deutsches Reich. «Vom Sise befreit sind Strom und Bäche durch deö Frühling- holdrn belebenden Blick-, läßt Göthe am Ostermorgen seinen Faust sprechen und alljährlich feiern in diesem Sinne von dem Druck de- Winter- erlöste fröhliche geputzte Schaaren Wohlgemuth am Lage der Auferstehung de- Herrn ihre eigene Auferstehung zum Lenz und zum Lichte. Den Namen hat da- Fest von der altgermanischen KrühlingS- göttin Ostara, den eigentlichen Ursprung von dem alt- testamentlichen Passahfest und feine erhöhte Bedeutung von der alten christlichen Kirche, die den Ostersonntag zum höchsten Freudenfeste machte, zu einem Abschluß der düstern PassionSzeit. So wurde da- Fest zu einem Jubelfeste de- Frühling-, der politischen Befreiung und der geistigen, den Lod überwindenden Freiheit und wenn auch jene mittelalterlichen Ergötzlichkeiten de- sogenannten OstergelächterS und der selbst von den Geistlich!» be- < förderten Osterspiele nicht mehr Sitte sind, so verleiht ! doch da- Osterfest dem ganzen deutschen Volke noch heute einen heiteren Aufschwung, den eS jetzt mehr al- je nöthig hat. Gin solcher Lag flößt dem beklommensten Herzen wieder da- Selbstvertrauen ein, dessen wir be- i dürfen, wenn die bessern Zeiten kommen sollen, die un« aber nicht geschenkt werden, sondern die wir unS erwerben müssen durch Selbstverleugnung, Frömmigkeit und ManneSmuth. Durch Winterdrang zur Lenzeslust, durch Nacht zum Licht, durch Tod zum Leben geht der ! Pfad de- einzelnen Menschen und auch der Pfad der ganzen deutschen Nation. Und wenn auch jetzt noch manche Wolke den deutschen Horizont verdüstert, da- deutsche Reich, da- wunderbar vor zehn Jahren zu neuer Einheit und Machtfülle erstand, eS wird auch auferstehen zu einem Jubelfeste drö friedlichen Wohl- j stände- und der allgemeinen Zufriedenheit, wenn erst in > jedem einzelnen Deutschen der rechte Ostergeist waltet und wirkt. Eine erfreuliche Versicherung bringt die neueste Nummer der halbamtlichen „P>ov.-Korresp " in dem Schlußsätze ihre- „Eine unverfängliche Verfassung- ! Lndrrung- betitelten Leitartikel-: „Dem Kanzler liegt auch heute noch gerade so wie damals, wo er noch un verstanden war, da- Wohl deS großen deutschen Gemein» wesen- am Herzen, und lediglich diesem Interesse und dem Wunsche, die Einrichtungen lebensfähig und dauernd zu machen, entspringt der Vorschlag, die störenden ! Schwierigkeiten zu beseitigen, welche auf die Entwicke» I lung deS parlamentarischen Letzens im Reich und auf sein Berhältniß zu den Gliedern von nachtheiligem Ein» fiuß sein müssen.- Der Artikel beklagt, daß die Vor- schlüge der verbündeten Regierungen im Reichstage eine Beortheilung erfahren habe, welche die Frage der Zweck mäßigkeit fast ganz in den Hintergrund stellte und dafür sich allein an völlig absetk- liegende, von unbe gründetem Mißtrauen zeugende, hochpolitische Bedenken hielt. Dagegen habe in der KdtNmisfion ein völlig ver» änderte» Antrag Annahme gefMden, welcher eine wirk lich wesintliche BelfaffungSSnderdng, nämlich eine Be einträchtigung der verfassungsmäßigen Rechte der Krone enthält und schon deshalb für die Regierung schwerlich annehmbar ist. Der verfassung-ireundliche und versöhn liche Lon dieser ministeriellen Au-laffunq wacht einen freundlichen Eindruck und wird nicht verfehlen eine be friedigende Lösung der schwebenden Verfassung-frage zu erleichtern Der dänische Kronprinz, der sich auf der Durch» reise von St. Petersburg nach Kopenhagen einige Lage in Berlin aufhielt, hat daselbst während dieser Zeit in sehr regem freundschaftlichem Verkehr mit dem Kaiserhause gestanden. Auch mit dem Reichskanzler, den er besuchte und dessen Besuch er empfing, hat er eine längere Unterredung gehabt. Da- Auftreten deS Kronprinzen ließ von neuem erkennen, daß die alte Spannung zwischen Berlin und Kopenhe^m einer jehr viel freundlicheren Stimmung Platz gemacht hat. Das „Berliner Fremdenblatt" erzählt von eiaem sehr lebhaften Depeschenvrrrehr zwischtn den Groß mächten in Bezug auf die ferneren gegen die „Inter nationale- und ähnliche geheime politische Verbindungen zu ergreifenden Maßregeln. Die Entdeckungen, welche die englischen Behörden bei Untersuchung der bei der Verhaftung von Joh. Most mit Beschlag belegten Papiere gemacht haben, sollen von so hoher Wichtigkeit sein, daß man die Hoffnung hegt, dieser staat-gefähr» lichen Gesellschaft da- Handwerk für immer zu legen. Diese Entdeckungen sollen auch den englischen Behörden die Augen geöffnet haben über die Gefahren, welchen sie entgegentreiben, indem sie so gefährlichen Veibrechern ein nach allen Seiten hin geschützte- Asyl gewähren. Die „N. A. Z." schreibt: Ungeachtet der wiederholt gegebenen Erklärung, taß die Gerüchte über eine außer ordentliche Landtagssession keine positive Unterlage haben, kehren dieselben immer wieder Neuerdings wird be hauptet, das sogenannte BerwendungSgesetz werde im preußischen Finanzministerium umgearbeitet und solle in der Nachsession vorgelegt werden. Auch diese Mitthei- lung entspricht den Lhatsachen nicht. Es mag sein, daß daS Verwendurgsgesetz einer Umarbeitung unter zogen wird, jedenfalls aber nur zu dem Zweck, um eS Ostergruß. Wenn den Frühling Gott hernieder Auf die starre Erde schickt, Kehrt da- frohe Fest unS wieder, DaS so köstlich un- beglückt. „Gotte- Sohn ist auferstanden!- Jauchzt e» durch die Christenheit, „Losgelöst au- TrabeSbanden Schwebt er über Raum und Zett!" Der so hehr dem Staub Entrückte Nahm voll Liebe und Geduld Auf sich, wa- die Welt bedrückte, Alle Fehle, alle Schuld, Scheucht' vom Grabe fort daS nächt'ge Schreckniß der Vergänglichkeit, Drückt' der Menschheit auf, daS mächt ge Siegel der Unsterblichkeit. D rum blickt jedes Aug heut Heller In die Welt voll FrühlingSlust, D rum klopft jede- Herz heut schneller In der frohen Menschenbrust; Auch da- Vöglein seine Weise Freud'ger heut und lauter singt Und sich in die Sphärenkreise Höher heut und freier schwingt. Und wenn ihr, ihr kleinen Sänger, Wißt ein Herz voll Schuld und Noth, Flieget hin und säumt nicht länger, Grüßet eS vom lieben Gott; Mit dem Sang, der Euch beschieden Singt ein Helle- Jubellied, O, daß dann vielleicht der Frieden In die kranke Seele zieht! Singt von GotteS Gnad' und Treue, Singt von Lieb und Gottvertrau'n, Von Barmherzigkeit und Reue Und vom gläubig AufwärtSschau'n — Und wenn sich mit eurer Weise Mischt der Glocken eh'rner Mund O, dann kehrt vielleicht schon leise Ruhe in da» Herze wund. Und e» hebt sich auf in Eile, Wie mit Schwing,» hin zum Lhron Dessen, der der Welt zum Heile Aufgeopfert seinen S^dn. Und so spürt manch' Herze heute Ungekannt ein heilig' Wehn — Bei der Glocken fromm Geläute Feiert eS sein Auferstehn! Otto Heine. t in der nächsten ordentlichen Session de- Landtage- vor zulegen. ES haben, wie wir wiederholen, überhaupt keine Erwägungen über eine Nachsession stattgefunderr. Eine Aeußerung der ministeriellen „Provinzial» Korrrsp.- über die Kapitel-wahl in Trier schließt mit den Worten: „Dieser Vorgang (nach der Zulassung der« in den Diöcesen Paderborn und Osnabrück gewählten BiSthumSoerweser) beweist, daß die königliche Staat-- regierung bereit ist, da, wo eS ihr durch entsprechendes Entgegenkommen möglich gemacht wird, für die Interessen der katholischen Mitbürger zu sorgen, daß sie aber bei dieser Fürsorge die Interessen deS Staate» in keiner Weise prei-zugrben gesonnen ist-. Ooflerv »Ungar. Monarchie. DaS „Wiener Extrablatt- meldet: Die hiesige Polizei beschlagnahmte am Dampfschiff-LandungSplatze zwei große Kisten mit an der Kvmorner Festung gestohlener Munition. — Der SektionSrath Glanz reiste Mittwoch Abend nach Berlin ab, um die endgiltigen Instruktionen für den Abschluß de- deutsch-österreichischen Handelsvertrages zu überbringen. Man zweifelt in Wien nicht daran, daß der Vertrag zu Stande kommt. Die von den ungarischen Finanz- Minister eingebracht« Konversion--Vorlage zeigt eine so wesentliche Verblfferung der ungarischen Finanzlage und zugleich eine so glänzende Kräftigung der wirthschaftliche« ! wie politischen Verhältnisse Ungarn-, daß dieselbe diesseits j deS LeithoflusseS ziemlich neidisch beurtheilt und dem politisch fehlerhaften Au-gleiche zugeschrieben wird, bei dem allerdings Ungarn bedeutend günstiger al» Oester- ! reich «eggekmnmen ist. Italien. Die „Opinionr' veröffentlicht den Wortlaut einer im Oktober 1878 abgesaßten Depesche j Salisbury'- an Wood, in welcher der Letztere auf- gefordert wurde, den Bey in Betreff feiner Be j sorgniß, daß England das angebliche auf eire An nexion von Tunis gerichtete Projekt FrarkreichS unter» j stützen würde, zu beruhigen und denselben zu versichirn, ! daß weder Frankreich roch Italien Absichten gegen den Bey hätten. Selbst die Organe der sonst franzosen» ! freundlichen „Konsorten«- sind Feuer und Flamme gegen Frankreich. So schreibt die konservative „Liberty-, Italien kann und will jetzt keinen Krieg zeg-n Frank- ! reich führen, aber «- weiß jetzt, wie eS zu Frankreich steht und muß sein Betragen für die Z »konft danach einrichten. Jetzt, wo wir den Nachbarn allein gegen» überstehen, wäre ihnen der Augenblick wohl gelegen, um mit unS anzubinden. Wir aber wollen warten, bi- er unS gelegen kommt. Wann da- sein wird, da- ist «ine naive Frage, d'e Niemand stellen wird, weil Jeder mann die Antwort weiß. Bis dahin warten wir, kanu wird Italien den Franzosen mit 400,000 Mann gegen- überzustehen wissen und bann werden wir Frankreich Feuilleton. Der Bruder seiner Mutter. . Erzählung von Lari Achmelisy z7. Fortieyuug.) Die- Letztere in- Werk zu setzen, müßte natürlich ihre Aufgabe sein und sie machte sich denn auch anhei schig, den notbwendigen Schritt sofort zu wagen; sie zweifelte nicht daran, daß die Mutter sich ihrer annehmen werde und für diesen Fall durfte ihrer Ansicht nach Hoffnung auf einen günstigen Verlauf der Angelegenheit gefaßt werden. George hegte nur ein mittelmäßige- Vertrauen zu dem von Elisabeth vorgeschlagenen Wege. Gewiß «ar e- gut, Lady Barrow zur Verbündeten zu Haden. Doch seit der Bruder angedeutet, daß beide Eltern Elisabeth- ihre besondere Ansichten und Wünsche in Betreff der Zukunft der Tochter haben könnten, hatte er «eiter darüber nachgedacht und gefunden, daß eine Bermuthung wir sie Jame- ausgesprochen, gerechtfertigt erscheine. Seine Einwendungen, daß durch die Ausführung der Absichten Elisabeths viel Zeit verloren gehen müsse, waren jedoch vergeblich. Elisabeth fußte auf die Lieb« der Mutter zu ihrer einzigen Tochter und bestand fest auf ihrem Dillen. Der junge Mann war daher ge zwungen, nachzugeben und die Liebenden trennten sich endlich mit dem Vorsätze, zunächst die Mutter der jungen Dame zur Mitwisserin ihre- Verhältnisse- zu machen. Ehe jedoch Elisabeth dazu kam, ihren Entschluß «u-zuführen, trat Jame- Rowe dazwischen. Schon am