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Wohnung-recht des Auszügler- wieder ein. Bei einer nur theilweisen Zerstörung hat der Besitzer einen Theil der ihm gebliebenen Wobuung einzuräumen oder den Aufenthalt in seinen Zimmern zu gestatten. Die hier mitgetheilten ziemlick weitgehenden Rechte de- Aus zügler- erlöschen erst mit dem Tode oder der Sub dastation de- Grundstück-, und selbst dann nur sofern dieselbe auf Instanz rineS Gläubiger- erfolgt, kessen Forderung-recht dem de- Auszug-berechtigten vo anging, nicht aber durch eine Wiederverheirathung oder «ine unerlaubte Handlung deS Au-züglerS. Wurde bei dem AuSzuge Wartung und Pflege mit ausbedungen, so wird die Absicht angenommen, dem AuSrügler diejenige Art der Subsistenz für die übrige Lebenszeit zu sichern, die er genoß, als er selbst noch Eigenthümcr war. Eine größere Bequemlichkeit al- vorher kann er so lange nicht fordern, al- nicht Alter und Krankheit die Nothwendigkeit größerer Unterstützung herbeiführen. Was er vorher selbst verrichtete, dessen muß er sich auch ferner unterziehen, wenn n-.chtS Anderes vertragsmäßig ausgemacht ist. Der Grundstücksbesitzer kann die auSbedungene Pflege aber durch dritte Personen, durch das Gesinde, verrichten lassen und der Auszügler ist nicht berechtigt solche Uebertragung der Pflege zu hindern, selbst wenn er seinen Besitz den eigenen Kindern übertragen hat und erwarten durfte, von diesen persön lich abgewartet zu werden. AuS alledem geht hervor, daß daS Auszugsrecht ein sehr weitgehendes ist, dem Erwerber eines solchen damit belasteten Grundstückes keine geringen Verpflich tungen auferlegt, bei mangelndem Billigkeitsgefühl auf der einen oder der anderen Seite tiotz aller VertragS- paragraphen und genauen Bestimmungen des Civilgcsetz- buches Reibereien fast unvermeidlich macht, ja sogar dm Werth eines Grundstücks erheblich vermindert. Selbst im günstigsten Fall ist der Besitzer eines auszug- besastetrn Grundstücks nicht Herr in seinen vier Pfählen. Deshalb hat (nach Hansel s Lehre vom Auszug, Leipng 1834, F. Thierfeld u. A. m.) der Käufer eines solchen Grundstücks, dem der Auszug verschwiegen wurde, ein Recht auf Verminderung deS Preise- und Abschätzung der Auszugslast. Ist aber diese Schätzung, wie meistens der Fall, nicht genau zu ermöglichen oder sind die Leistungen besonders lästig, so kann er eine Aufhebung des Handels mit Erfolg beanspruchen. Juristische Autoritäten, wie Klingner, Griebner u. A. sind darüber uneinig, ob eine Eubhastation Giltigkeit bisitzt, bei welcher der AuSzug verschwiegen wurde. Aber selbst wenn sich ein ohngc- fähnr Werth des Auszugs ermitteln läßt, so bewirkt das «nach Rundes Rechtslehre v. d. Allentheil auf Bauerngütern 1805) noch nicht, daß eine klar ftstge- stellte Verpflichtung angenommen werden müßte. Diese Ungewißheit des Gegenstandes der V rpflicbtung ist es übrigens auch, welche stets den Vertrag, durch welchen der Auszug b>stellt wird, ;u en er Art Glückssp'cl macht, bescn!e>s auf Sritüi dessen, der d?n Auk-n-g rn le stcn hat und der bei einem schmllen Ende ktS Au?zm Ur' das beste Geschäft macht. In den meisten Fällen giebt natürlich der Land mann lein Grundstück gegen die Verpfl chtung zur Ver pflegung bis an's LebenSende keinrm Fremden, sondern nur ken eigen n K ndern und ist daun wohl berechtigt zu erwarten, daß das kindliche Gefühl die Lücken der gesetzlichen Bestimmungen ergänze. Er kann und will sein Gut, wenn er selbst nicht mehr die Kraft hat eS zu bewirthschaften, nicht mit bezahlten Händen bearbeiten und den eigenen Sohn Fremden dienen lassen und wenn er sich freiwillig der Selbstständigkeit begiebt, um dem hrrangewachsenen Sohne eine Existenz zu gründen oder ihm einen eigenen Hausstand zu ermöglichen, so ist das nur zu loben. Der Vater hat sich aber wohl vorher zu vergewissern, ob der Sohn ein so weitgehendes Ver trauen verdient, ob derselbe ein sparsamer, fleißiger, pflickterfüllter Mensch ist, ob er bisher ein dankbares Gemüth bewiesen und es ist errstlich selbst in diesem Falle immer noch Jeder zu warnen, sich eher in das Alten theil zu b'geben, als bis die Frau des Sohnes eine gleiche Prüfung bestanden hat, weil selbst gute Söhne durch ! ihre Gattinen verleitet wurden den besitzlosen Eltern , gegenüber die Kinde-pflickten zu verläugnen. Gegen - solche Lieblosigkeit sichert kein Vertrag. Der AuSzug gehört aber zu jenen Eigenthümlichkeiten der bäuerlichen Verhältnisse, deren Unterwerfung unter die allgemeinen RechtSsätze nur scheinbar eine genügende Befriedigung , der betreffenden Interessen gewähren (C. K. v. Gerber, System deS deutschen PrivatrechtS). Die Lieblosigkeit der GmndstückSbesitzkr gegen die AuSzügler, selbst wenn eS die eigenen Eltern sind, ist leider ziemlich häufig. Bittere Feindschaften zwischen den in einem Hause wohnenden Parteien, Klaganstel- lungen einzelner AuSzügler, ja sogar Selbstmorde ein zelner zu spät Bereuender geben von solchen Lieblosig keiten Zeugniß. In Auerback's Roman „Auf der Höhe" erzählt das Pechmännlein, daß Bauersleute fast immer ihre abgedankten Eltern hart behandeln und fragt, warum der Jochem nur so lange leben müsse, da er i auf der Welt doch nur Haß und Mißtrauen habe. Dieter AuSzügler ist fortwährend mit Klagschriften be- i schäftigt und das unterscheidet in den Augen der Gräfin Irma den schwergekränklen bäuerlichen Vater wesentlich von dem bekanntrn König Lear, deffcn Schicksal tragisch wirkt, weil ein König seine undankbaren Kinder vor kein Gericht citiren kann. Der obengenannte Roman I berührt aber auch einen Punkt, der vielen solchen Kin- ! dern zur Entschuldigung dient, — die Störungen und Widerlichkeiten, welche die Pflege alter Leute zuweilen mit sich führt. Die allerdings verwöhnte Gräfin meint: „O wie Recht hatte Hansei, wie möchte ich ihm Abbitte thun. Will man den Alten nickt bis zu seinem Tode am Tische haben — und es ist grauseehaft, wie er ißt — ! so ist es besser, man hat ihn gar nicht dazu gebracht, i Klug und brav war's von Hansei und nicht hart und ! roh. Wenn man eine Gutthat nicht ausführen kann, s ist eS besser, man fängt sie nicht an! —" Wer aber Gott im Herzen und nicht nur auf der ! Zunge hat, der wird auch unter solchen schwierigen Verhältnissen das Richtige treffen und weder gegen die Pflichten der Dankbarkeit, noch gegen die fiomme Kindespflicht freveln. Er wird bedenken, daß auch er alt werden und von scinm Kindern Nachsicht gegen seine Schwächen nölhig haben wird und Vater und > Mutter ehren, damit eS ihm wohlergehe und er lange auf Erden lebe. Jeder Vater aber prüfe seine Kinder lange und ernsthaft, ehe er ihnen ein Vertrauen schenkt, dessen Mißbrauch kein Gesetz vollständig verhindern kann und gedenke des alten Sprichworts: „Wer seinen Kindern giebt das Brod und leidet im Alter selber Noth, den schlage man mit der Keule todt!" Moderne Lprengmittel. In den letzten Wochen beschäftigte die inlsetzliche Blutthat in Pcursburg die Gemüther derart, daß selbst in d.n friedlsiblndsten Krcissn wieder und wieder Worte der gefährlichsten Art umherschwirrten und Bomben, Dynamit, Attentat, Mo d und Verschwörung baS Hauptgespräck bildeten. Nicht aber nur Vic Vertreter deS starken Geschlechts besprachen und erwogen in den öff.nllichen Lokalen das schreckliche Ereigniß nach j^der Richtung hin, auch unsere schöneren Hälften kannten kein anderes Gesprächsthema in Soiröe und Gesellschaft, auf Promenaden und Visiten, auch ihnen waren derlei gefährliche Dinge nicht mehr fremd, auch sie intere sirten sich plötzlich statt für Roben und Hüte für Spreng bomben und Dynamit. Aber obwohl diese modernen Sprengmittel in Aller Munde waren und sind, körnte man trotzdem Tausend gegen Ein- wetten, daß unter Tausenden kaum Einer sich eine richtige Vorstellung macht von ihrer Natur und ihrer Verwendung Deß- halb dürfte cs Vielen vielleicht nickt ganz unerwünscht sein, wenn in kurzen Worten die Geschichte, Natur und Vcrwendbarkeit dieser modernen Sprengstoffe erzählt wird. Noch keine zwanzig Jahre sind es her, taß (es war 1862) ein schwedischer Chrmiker, A. Nobel, die Entdeckung machte, daß rauchende Salp-tersäure mit koncentrirter Schwefelsäure und Glycrrin vermischt, ein ölartigeS Produkt ergiebt, welche- mit ganz elementarer Gewalt erplodirt. Seine Erfindung erregte unter den Fachgenoffen nicht nur gerechte- Aufsehen, sondern die von ihm hergestellte Mischung, welche mit dem Name« i „Nobel'scheS Sprengöl" zu Anfang belegt ward, fand auch in kürzester Zeit fast allgemeinen Eingang im Berg- Werks- und Steinbruchbetriebe. Die Eigenschaften diese- i SprengölS oder, wie e- später getauft ward, diese- Nitro glycerin-, sind ganz eigenthümliche. eS ist ein gelbbräun- lickeS Oel von brennend süßem Geschmack, sehr giftig, bald in der Kälte erstarrend und nur schwer entzündlich. Auf einer glühenden Eisenplatte verbrennt eine geringe Quantität ganz geräuschlos und obzwar man gefahrlos ein mit Nitroglycerin gefüllte- Gefäß zerbrechen kann, erplodirt cS doch durch einen heftigen Stoß oder Schlag mit wahrhaft fürchterlicher Gewalt und die dabei ent wickelte Kraft ist eine vielfach größere als bei Schieß pulver. Ist die Masse erstarrt oder gefroren, so wirkt sie noch weit gefährlicher und erplodirt schon in Folge leichten Schlages. Wie nicht ander- zu erwarten, er- ! eigneten sich binnen Kurzem die zahlreichsten Unglücks fälle und zwar namentlich beim Transporte, so daß mehrere Regierungen sich veranlaßt sahen, jegliche Ver wendung von Nitroglycerin überhaupt zu untersagen. Um solchen Uebelständkn zu begegnen, setzte der ! Erfinder Nobel seine Versuche und Experimente fort und schon fünf Jahre später konnte er mit einem Pro dukte, welchem er den Namen „Dynamit" gab, vor die Oeffentlichkeit treten. Es bestand dasselbe zu drei Vierteln i auS Nitroglycerin und zu einem Viertel aus Kieselgur oder Infusorienerde, den Resten urweltlicher kleinster Organismen. Seine Vorzüge waren in jeder Richtung unverkennbar. Es war krine flüssige, sondern eine grau braune teigartige Masse, nur sehr schwer durch Stoß oder Schlag, gar nicht durch Verbrennen im freien Raume rrplobirbar, eS konnte ohne Schaden feucht werden > und übertraf in seiner Wirkung noch um das Fünffache das Sprengöl; nur im Wasser allein war eS nicht recht verwendbar, da leicht cine Zerlegung in seine Bestand theile erfolgte. Durch künstliche Zündung, sei eS durch den elektrischen Funken, sei eS, wie in den meisten Fällen, durch Knallqaeckstlber-Patronen, ist Dynamit allein ent zündbar, außerdem noch durch ein sehr hohes Erhitzen und äußerst heftigen Stoß; seine Wirkung ist aber auch eine geradezu fürchterliche. Offen auf einen massiven Eisenblock gelegt und elektrisch entzündet, zersprengt es denselben in Atome. Um den erwähnten Mißständen bei einer Verwen dung unter Wasser vorzubeugen, komponirt man jetzt das C'llulose Dynamit, bei welchem die Infusorienerde durch Holzstoff ersetzt wird, dieselbe Masse, woraus jetzt der we'tauS größte Thril unseres Papiers anzrfertigt wird. Aber auch damit war der unermüdliche schwedische Chemiker noch nicht zufrieden und erst in allerncuester Zeit hat er unter dem Namen „Sprenggelatine" ein Mittel hcrgestellt, welches roch um das Doppelte die Wirkung des Dynamits übertreffen soll und im Trockenen wie im Wass.r gleichmäßig v-rwendet werden kann. Alle anderen, in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts nach ur.d nach clfund.nrn Sprengmittel, welchen Namen sie immer auch führen, treten weit in den Hintergrund gegen die Nobel'schen Präparate und verschwinden schon wieder immer sehr bald nach ihrem Äuöaacken vom Schauplatze. Selbst Schießbaumwolle und Pulcer werden kaum mckr zum Sprengen verwendet, besonders auch da beide Stoffe bcim Erplodiren in großer Menge giftige Gase entwickeln, was beim Dynamit nicht der Fall ist. Daß eine Erfindung wie dir deS Dynamits eine totale Umwäl.u: g in der gelammten Sprengtechnik her- vorgerufen hat, liegt auf der Hand. Um mehr als ein Drittel ist jetzt weniger Handarbeit zum Bohren der «prenglöch-r nothwendig als früher und bei Bcrgwerks- wie bei Tunnelarbeiten erspart man das Doppelte an Zeit. Bei Sprengungen von Felsen unter Wasser ge nügt es, die Patron n hart an das Gestern anzulegen und elektrisch zu entladen und ebenso einfach verfährt man beim Zermalmen großer Eisflächen und Eisschop pungen; erzielt man doch mit 45 Gramm Dynamit dasselbe ^ben zu verhindern. Noch immer hofften die Liebcn- An von der Zeit eine Aenderung des Verhältnisses, ^ur mit Mühe vermochte Elisabeth den jungen Officier vor Gewoltstrcicken gegen seinen Bruder zurück zu halten. Jene Hoffnung sollte jedoch ebenfalls bald schwinden. Sir William war, wie schon früher angedeutet, bereits srit längerer Zeit kränklich. Bei seiner gegm wärtigen Gemüihkstimmung trat jener Zustand sehr bemerklich hervor. Die Acrzte hatten schon immer darauf gedrungen, daß drr Patient nach einem Lande mit wärmerem Klima übersiedle. Sie verlangten jetzt, daß Sir William einen längeren Aufenthalt in Italien nehme. Der würdige Barrow mußte sich endlich dazu be quemen, diesen Anforderungen nachzugeben, wenn ihm überhaupt daran lag, sein Leben noch um einige Jahre zu verlängern. Unter anderen Umständen würde er mit Frau und Kind nach dem Lande der Citronen abgereist sein. Das ging jetzt jedoch nicht »denn die Vermählung deS jungen Paares sollte noch vor Ablauf de- JahreS stattfinden. Sir William faßte daher kurz den Entschluß, die jungen Leute noch vor seiner Abreise zu verheirathen und die eheliche Verbindung derselben ward in Folge dessen schon für die nächsten Wochen festgesetzt. Jetzt war guter Rath für die Liebenden theuer. Die nun noch verbleibende Spanne Zeit konnte keine besondere Chancen mehr bieten; die wenigen Wochen bi- zum bestimmten Hochzeitstage mußten allem Ber- muthen nach verstreichen wie schon die vorau-gegangene Zeit verlaufen war. E» wurden also allerlei Pläne gemacht und wieder verworfen; denn keiner derselben versprach den Erfolg, welchcn sie eigentlich herbeifübren sollten —: die Ver einigung der Liebenden und das von einer solchen er wartete Glück! „Ich schieße den verrätherischen Schurken vor dem Altar nieder!" war der Refrain, mit welchem George Rowe die Aufgabe jedes entstandenen Planes schloß. „Du bist wirklich schrecklich, George!" stöhnte ebcn so oft die junge Dame, „es würde von Allem, was wir wünschen, da- Gegenthcil Hervorrufen; eine Lhat der Verzweiflung muß uns erst recht für immer trennen —!" Sines Abends fand sich jedoch George Rowe in heiterer Stimmung zum Rendezvous ein. Er war aller dings sehr aufgeregt, doch durfte seine Aufregung eher eine freudige genannt werden. Statt der bisherigen Verzweiflung mußte eine neue Hoffnung in seinem Innern Raum gewonnen haben. Elisabeth erkannte dies sofort. „Was hast Du, lieber George?" fragte sie nach der ersten Begrüßung, „Du bist förmlich umgewandelt! „Ich bin eS — ja!" antwortete der junge Mann, „ich bin endlich auf einen rrttenden AuSweg verfallen; aber komme mit in jenen Pavillon, wir haben längere Zeit zu sprechen!" Elisabeth kam dem Wunsche Georg - nach und beide begaben sich in einen nur selten benutzten Pavillon deS Parkes, nachdem der Officier sich erst noch überzeugt, daß Niemand in der Nähe war. George preßte in dem dunklen Gebäude zuerst Elisabeth Hefti- an seine Brust. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. — München. Die „Post" berichtet, Herr Hof- s Prediger Oe. Stöcker werde vorerst keinen weiteren Vortrag hier halten, sondern sich in Las daierische Gebirge (nach Garmisch) begeben, wo derselbe sich einen Bauernhof er worben hat. — Neuß. Ein sehr trauriger Vorfall ereignete sich kürzlich im Kaarst. Ein Sohn eines dort angesessenen, in i der ganzen Gemeinde geachteten Mannes halte sich einen Revolver gekauft. Dieser Tage wollte der junge Mann seiner ! an der Nähmaschine sitzenden Schwester zeigen, wie ein solches Ding geladen und loögeschosscn wird. Dabei ging ein Schuß j los und die Kugel drang dem Mädchen oberhalb des rechten Auge« in den Kopf. O.)ne auch nur einen Laut von sich ! zu geben, sank das Mädchen auf dem Stuhle zusammen. Der aus Osterrat schleunigst herdeigerufene Arzt konnte nur ! noch den Tod feststellen. Der Bruder macht sich die bittersten - Vorwürfe und gebehrdet sich so verzweiflung-voll, daß man - für seinen Verstand fürchtet. Sehr tief getroffen ist durch s den so schrecklichen Tod ihres KindeS auch die an einer schweren Krankheit darnicderliegende Mutter. — Rom. Ein unerhörter Skandal ist im italienischen Parlament vorgekommen. Seit einiger Zeit bemerkten ! mehrere Deputirte, daß, wenn sie ihre Brieftaschen im Ueber- j rock stecken ließen, dieselben beim Anziehen entweder ganz fehlten oder doch sehr erleichtert waren. Eine besondere Uederwachung wurde in Folge dessen in der Garderobe ange ordnet. Bor einigen Tagen erwischte man den Marder in der Person eine- Deputaten, als er soeben der Brieftasche eine- Kollegen 100 Lire entnommen halte. Es verlautet, der Präsident Farini habe dem Staatsanwalt Anzeige vo« dem Diebstähle gemacht.