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Banne dieses gewaltigen Erlebnisses standen. Als dann der Führer von seiner zähen Arbeit um die Erstarkung des Reiches und seine Wehrhaftmachung sprach, da löste sich zum erstenmal diese geradezu unheimliche Spannung in brausenden Kundgebungen der Zustimmung und des 'Dankes. Das gleiche wiederholte sich immer wieder während des großen Rechenschaftsberichts Adolf Hitlers über seine konstruktive und entschlossene Friedenspolitik, die sich seit ?>cn Tagen der Machtergreifung nicht geändert, sondern immer noch weiter vertieft hat und durch gewaltige Taten bekundet worden ist. Nur noch eine Frage zu bereinigen Als der Führer nach der Erörterung der Lösung des österreichische» Problems davon sprach, das? nunmehr nur noch eine Frage für das Reich und das Volk zu bereini gen sei, brach ein Beifallssturm aus, in dem der Wille des «gesamten Bölkes mit einer unmistverständlichen Deutlich keit zum Ausdruck kam. Ungcbändigt loderte dieser leidenschaftliche Wille auf, sobald der Führer mit seiner gründlichen Abrechnung mit dem Tschcchentum begann. Jeder Say dieser wuchtigen und weltgeschichtlichen Anklagerede rüttelte die Menschen in ihrem tiefsten Innern auf und führte zu Kundgebungen, deren Drastik und Deutlichkeit der Welt wohl klar genug vcwics, wie das ganze deutsche Volk denkt und fühlt. Scharf, härt und entschlossen klangen die anklagenden Worte dieser endgültigen Abrechnung mit einem unmög lichen Staatsgebilde in den Saal und durch den Rund- sfunk hinaus zur Nation und in die ganze Welt. Die warmen Worte, mit denen der Führer Benito Mussolini und seine treue Haltung in diesen Tagen würdigte, wurden abgelöst von vieltausendstimmigen Rufen: „Duce! Duce!", in denen der Dank unseres ganzen Volkes und sein Glaube an die Größe der deutsch-italie- Mischen Freundschaft zum Ausdruck kamen. Aulbruch eines nationalen Willens Die Schilderung der Ereignisse der letzten Wochen, die Brandmarkung und Geißelung des verbrecherischen -Systems Dr. Beneschs und die Erklärung, daß es jetzi Zeit sei, Fraktur zu reden, sanden einen Widerhall im Sportpalast, dessen Wucht und Wirkung mit Worten kaum !wiederzugebcn ist. Was man hier miterlebte, war der Ausbruch eines nationalen Willens, der geleitet wird von einem einzelnen Mann, zu dem das größte und stärkste Volk Europas ein grenzenloses Vertrauen und einen in brünstigen Glauben hegt. Alle sprangen von den Sitzen aus. Zehutausendc von Hände« streckten sich dem Führer entgegen und ein gewaltiger Ruf der Treue und der be dingungslosen Gefolgschaft klang durch den Raum Adolf Hitler entgegen. Alle diese leidenschaftlichen Kundgebungen wurden plötzlich abgelöst durch eine tiefe und stille Ergriffenheit in dem Augenblick, als Adolf Hitler in den Schlußsätzen seiner Rede an sein Volk appellierte. Da stand alles stumm von den Plätzen auf; die Arme streckten sich zum Gelöbnis in die Höhe und mit Tränen in den Augen erlebten die Zehntausende diese Augenblicke einer völkischen Offen- barung, die in der ereignisreichen Geschichte der letzten Jahrzehnte nicht ihresgleichen bat. Diese Ergriffenheit fand erst ihre Auslösung, nachdem der Führer geendet hatte und ihm minutenlang ein Jubel zubrauste. Immer wieder dankte der Führer nach allen Seiten hin für dieses Gelöbnis und dieses Treuebekenntnis in dieser in der deutschen Geschichte denkwürdigen Stunde. Feierliche Erllönmg von Dr. Goebbels Als dann Reichsminister Dr. Goebbels dieses Gelöbnis und dieses Treuebekenntnis in Worte formu lierte, wurden diese getragen vom Weiterbrausen der «Begeisterung, des Dankes und des Kampfeswillens, die in dieser Stunde über den Berliner Sportpalast hinaus das ganze deutsche Volk um Adolf Hitler einigte. Diese Worte des Reichsministers Dr. Goebbels, der so . i für das ganze Volk sprach, lauteten: „Mein Führer! Ich mache mich in dieser geschicht lichen Stunde zum Sprecher des ganzen deutschen Volkes, wenn ich feierlich erkläre: Die deutsche Nation steht wie ein Mann hinter Ihnen, um Ihre Befehle treu, gehorsam und begeistert zu erfüllen. Das deutsche Voll hat wieder ein Gefühl für nationale Ehre und Pflicht. Es wird dementsprechend zu handeln wissen. Niemals wird sich bei uns ein November 1918 wieder holen. Wer in der Welt damit rechnet, der rechnet falsch. Unser Volk wird, wenn Sie, mein Führer, es rufen, hart und entschlossen zum Kampf antrcten, und es wird das Leben und die Ehre der Ration bis zum letzten Atem zuge verteidigen. Das geloben wir Ihnen, so wahr uns Gott helfe. Adolf Hitler, Sieg Heil!" Deutschlands letztes Wort , Die Reichsregierung hat nunmehr das deutsche Mcmo-> randum, das der Führer in Godesberg dem englischen Premierminister Chamberlain zur Uebermittlung an die Prager Regierung übergeben hatte, der Oeffentlichkeit zu gänglich gemacht. Dieses Schriftstück enthält das letzte Wort Deutschlands in der sudetendeutschen Frage. Diei darin wiedergegebenen Vorschläge sind endgültig, und wenn Prag bis zu der gesetzten Frist vom 1. Oktober keine zustimmende Antwort erteilt, muß eine Befreiung des sudetendeutschen Landes eben auf andere Weise durch geführt werben. Die Prager Regierung steht damit vor einer ungeheuren Verantwortung. Sie hat die Entschei dung darüber, ob den Sudetendeutschen auf friedliche Weise ihr Selbstbestimmungsrecht gewährleistet werden soll. Bezeichnenderweise ist der Inhalt des deutschen Me morandums in einem Zusammenspiel zwischen Prag, Lon don und Paris bereits am Sonntag veröffentlicht worden. Man hat diese vorzeitige Bekanntgabe wieder einmal dazu benutzt, um einen der üblichen Hetzfeldzüge gegen Deutsch land zu veranstalten. Unter bewußter Verdrehung der klaren Rechtslage versucht man, in der Welt den Eindruck zu erwecken, als ob es sich bei dem deutschen Memoran dum um neue Forderungen handele, die über die Verein barungen von Berchtesgaden weit hinausgehen und mit der Souveränität der Tschecho-Slowakei in keiner Weise zu vereinbaren seien. Dabei ergibt sich schon auf den j ersten Blick, daß dieses Memorandum keine anderen Vor- > schlüge enthält als die, die bereits auf der Berchtesgadener Zusammenkunft vereinbart worden sind. Diese Vorschläge hatten nicht nur die Zustimmung Englands und Frank reichs gefunden, sondern sind auch von der Prager Regie rung selbst bereits einmal angenommen worden. Alle Be teiligten haben das Selbstbestimmungsrecht des Sudeten deutschtums grundsätzlich anerkannt. Weshalb macht man jetzt auf einmal Schwierigkeiten, wo es sich darum handelt, dieses anerkannte Recht in die Wirklichkeit umzusetzen? Bei der Aussprache in Godesberg hat es sich le diglich darum gehandelt, die E i n z e l h e i t e n der bereits zugestandenen Räumung festzulegen. Die deutschen Vor schläge können von der Gegenseite keineswegs als unbillig betrachtet werden. Sie halten sich im übrigen in jeder Hinsicht an die Regelung, die Frankreich im November 1918, unterstützt von England, bei der Räumung des im Wasfenstillstanosvertrag abgetretenen elsaß-lothrin gischen Gebietes durchgeführt hat. Damals hat man dieses Verfahren keineswegs als unmoralisch und untrag bar für einen souveränen Staat angesehen. Wir können deshalb nicht verstehen, weshalb man sich in Paris und London heute über die wesentlich milderen deutschen Vor schläge aufregt. Frankreich hat damals, vor zwanzig Jah ren, die Deutschen in Elsaß-Lothringen wie das Vieh über die Grenze getrieben und seinen Willen mit Waffengewalt brutal durchgesetzt. Das deutsche Memorandum dagegen sieht ausdrücklich vor, daß etwa auftretende Schwierigkeiten durch eine deutsch-tschechische Kommission geregelt werden sollen. Dieses Entgegenkommen hat man uns seinerzeit nicht gewährt. Wenn die Weltpresse heute wegen der Befristung der deutschen Vorschläge Bedenken hat, so darf sie nicht vergessen, daß das Sudetenland in Flammen steht, daß dort schärfster Terror herrscht, und daß der jetzige Zustand zu einem zweiten Spanien führen muß, wenn er nicht schnellstens beendet wird. Auch hat Herr Benesch in den letzten Monaten mehr als einmal den Be weis geliefert, daß man bei ihm nur durch genaueste Frist festsetzung die Erfüllung von eingegangenen Verpflichtun gen erwarten kann. Wenn man von tschechischer Seite wei ter geltend macht, daß gerade in den abzutretenden Ge bieten die tschechischen Befestigungen liegen, so ist dem gegenüber festzustellen, daß das Schicksal von Völ kern höher steht als ein Festungsgürtel, der nur ein totes Gebilde aus Stahl und Beton ist, wäh rend die Menschen Fleisch und Blut sind, deren Recht, Frieden und Glück wesentlich höher zu bewerten sind als ein paar tausend Tonnen verbrauchten Eisens und ver mauerten Betons. Im übrigen ist es den Tschechen ja jederzeit überlassen, auf ihrem rein tschechischen Staats gebiet neue Befestigungen anzulegen. Ebenso unsinnig wie der Hinweis auf die tschechische Festungsanlage ist der Einwand, daß sich im sudetendeut schen Raum auch sehr viel tschechisches Staatseigen tum, Eisenbahnen, Gruben usw., befände. Hat man denn in Prag vergessen, daß zur Bildung dieses Eigentums die Sudetendeutschen genau so ihre Steuern gezahlt haben wie die anderen? Was an Staatseigentum auf sudeten deutschem Boden liegt, ist nur ihr Anteil, auf den sie ein unabdingbares Recht haben. Im übrigen möge man sich in Prag daran erinnern, daß zum Beispiel Ungarn 1918 mit sofortiger Wirkung die Gebietsteile nördlich der Donau räumen mußte. Wenn die Prager Regierung heute in der Londoner und Pariser Presse willfährige Sekundanten findet, die mit allen möglichen und unmöglichen Gründen Benesch veranlassen wollen, das deutsche Memoranvum nicht an zunehmen, so möge man sich dessen bewußt sein: Das deutsche Memorandum an Prag ist Deutschlands letztes Wort. Der Führer und das deutsche Volk wer den von dem einmal rechtlich erkannten Weg nicht mehr abweichen und auf keinen Fall zulassen, daß eine bereits von Prag angenommene Entscheidung nachträglich um gestoßen oder umgefälscht wird. Eine Weltmacht von 75 Millionen steht hinter dem Wort des Führers, und sie wird sich durch keinerlei Drohungen und Machenschaften von ihrem Recht abbringen lassen. Sir horare MWu beim Führer Der Sonderbeauftragte des britischen Premiermini sters, Sir Horace Wilson, stattete dem Führer und Reichskanzler am Montag um 17 Uhr einen Besuch ab. Bewährte Treue zum Deutschtum Konrad Henlein dankt den Männern der Sicherungslinie des Ascher Bezirks Die Montagausgabe der „Ascher Zeitung" ver öffentlicht einen Appell Konrad Henleins. In ihm dankt Konrad Henlein den Männern aus Asch, die seit vier Tagen an der Ascher Bezirksgrenze gegenüber den Tschechen Wache stehen. Die Sicherungslinie für Yen Ascher Bezirk ver läuft von der tschechischen Grenze bei Voitersreuth am Kapcllenberge bis an die bayerische Grenze bei Hohenberg. Der gesamte Ascher Bezirk und ein angrenzender Gebiets- streifen des Egerbezirkes sind fest in der Hand der Sudeten- deutschen. Standrecht erweitert Tschechischer Feldzug gegen Rundfunkgeräte. Wie derPragerRundfunk bekanntgibt, hat der Landespräsident von Böhmen das Standrecht auch auf den Bezirk Plan bei Marienbad ausgedehnt. Weiter teilt der Prager Sender mit, daß in Mährisch- Ostrau eine Verordnung der Polizeidirektion veröffentlicht worden ist, wonach alle Kaufleute ihre Radiogeräte abzu liefern haben., Wieder ei« sudeteabentscher Führer erschossen InLtebauin Böhmen wollte die tschechische Polizei den sudctendeutschen Führer Tierarzt Dr. Hartl ver haften. Dr. Hartl befand sich gerade auf einer Dienftfahrt. Er wurde auS einer Entfernung von 30V Metern von einer Polizeipatrouille beschossen, ohne daß er vorher gewarnt worden wäre. Hartl brach am Steuer seines Wagens durch einen Kopfschuß getroffen tot zusammen. Ferner wurde in der Nacht der Nachtwächter der Stadt Liebau erschossen, weil er angeblich auf Anruf nicht stehen- geblieben war. Rückfichtslose Brutalität bis zur letzten Stunde Di« Tschechen führen Sprengungen ohne Warnung her sudetendent« scheu Bevölkerung durch. Neustadt <Oberschlesien>, 26. September. (DNB.) Mit welch rücksichtsloser Brutalität die tschechische Soldateska im sudetendeutschen Grenzgebiet vorgeht, beweisen einige Vorfälle der letzten Tage. In Breit enfurt sprengten die Tschechen die Betonbrücke der Straße Zuckmantel—Freiwaldau ohne jede War nung der sudetendeutschen Bevölkerung. Durch die Gewalt der Erplosion wurde die Schule des Ortes völlig zerstört und ein« Amahl anderer Häuser schwer beschädigt. Eine große Zahl von Ein wohnern wurde verletzt. Auch die Straßenbrücke Petersd o rf—H e rm a n n stad t wurde auf die gleich« Weise ohne Warnung von tschechischen Pio nieren gesprengt. Ein Haus wurde dab«i völlig zerstört, ander« erheblich beschädigt. Fast sämtlich« Fensterscheiben des Ortes gingen in Trümmer. Erst in der letzten Minute jagten die Tschechen die Bauern in die Häuser, das Vieh konnte nicht mehr in Sicherheit gebracht werden. Die Folge war, daß eine große Anzahl Vieh getötet und viele Tiere verletzt wurden, so daß sie zum größten Teil abgeschlachtet werden mußten. In Hiller sdorf bei Hermannstadt wurden am Sonntag In Verfolg des neuen Wehrbereitschaftsgesetzes der Prager Machthaber alle sudetendeutschen Bewohner im Alter von 18—60 Jahren von den Tschechen aus den Häusern geholt und auf Lastkraftwagen in die tschechische Verteidigungslinie befördert, wo sie Feldbefesti gungen anlegen mußten. Ein Teil der Männer konnte aus Schleich, wegen über die Grenze gelangen. Kommunistische Mordbrenner Im Braunauer Laud Glatz, 26. September. (DNB.) In Hermsdorf bei Braunau haben Kommunisten einen großen Bauernhof angezündet, der einem Sudetendeutschen gehört«. Gendarmerie sperrte den Brandplatz ab und verhinderte jede Lösch- arbeit. Der Hof ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Grotze Lebensmittelnot im Reichenberger vezirt Reichenberg, 26. Sept. (DNB.) Im gesamten Reichenberger Bezirk ist die Lebensmittelnot soweit gestiegen, daß die Bevölkerung seit 24 Stunden weder Brot noch Fleisch erhalten hat, weil alle Bestände der Bäcker und Fleischer beschlagnahmt wurden und all« Transporte eben falls vom Heer in Anspruch genommen worden sind. Die Un ruhe unter der Bevölkerung ist infolge des Fehlens jeder Eo- nährungsmüglichkeit außerordentlich gestiegen; die Stimmung ist völlig deprimierend, wozu die nächtlichen Verdunkelungen, die Voll- stopfung der Stadt mit Militär, die Einquartierung von 10 und 12 Soldaten in fast jedem sudetendeutschen Haus, die sich dort wi« im eroberten Land benehmen, außerordentlich beitragen. Neue blutige Zusammenstöße zwischen flüchten« den Polen nnd Tscheche« Warschau, 26. September. (DNB.) An der polnisch-tschechischen Grenze hat sich am Montag schon wieder ein blutiges Feuergefecht entwickelt. Bei Zebrzydowic« kam es zwischen einer Gruppe von Polen, die sich auf der Flucht aus der Tschechoslokabei befanden, und einer starken tschechischen Gendarmeriepatrouille zu einem schweren Zusammenstoß. Ms di« Tschechen ohne jede Warnung mit Maschinengewehren auf di« Polen schossen, setzten sich diese zur Wehr. Ein Teil der tsche chischen Gendarmen wurde entwaffnet. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete, deren Zahl bis jetzt lischt festgestellt werden konnte. Weitere schwere Zusammenstöße fanden in Frei- ftadt statt. Aus den Detonationen, die auf polnischem Gebiet ge hört wurden, ist zu schließen, daß die Tschechen hier sogar Geschütze eingesetzt haben. Das W-We HenkMmkt über der polnischen Volksgruppe Warschau, 27. September. (Funkspruch.) In dem Gebiet der polnischen Volksgruppe in der Tschecho slowakei hört das grelle Knattern der Schüsse nicht mehr auf. Nach den neuesten Berichten ist es den polnischen Freikorpsmännern in verschiedenen Ortschaften gelungen, Arsenale zu stürmen und sich mit tschechischen Waffen auszurüsten. Die Zusammenstöße, die sich allerorts ereignen, haben ungezählte Opfer gefordert. Nach einer polnischen Uebersicht sind auf tschechischer Seite bis zum 26. Sep tember rund 40 Gendarmen erschossen oder erschlagen worden. Die Verluste auf polnischer Seite sind wesentlich bedeutender, sie können aber noch nicht übersehen werden. Auf der polnischen Verlustliste nehmen diejenigen Polen einen breiten Raum ein, di« sich durch die Flucht der Zwangseinziehung zum Militär entziehen wollten, aber gefaßt und dann sofort erschossen wurden. Tausenden aber ist es gelungen, sich entweder über die Gre^e nach Polen zu retten oder sich in Sicherheit zu bringen. Die Flüchtlinge, die durch ihre Vorstöße und überraschenden Ueberfälle auf die rot« Miliz und auf Waffenlager in den Besitz von Waffen und Munition gelangt find, verteidigen sich mit erbittertem Heldenmut. Be zeichnenderweise weiden dies« Vorgänge in der tschechischen Bericht erstattung über das polnische Gebiet vollkommen verschwiegen. Nach den verlogenen Berichten der Prager Presse herrscht dort friedlichste Ruhe und Ordnung. Der Sonderberichterstatter des „Kurier Po- ranny" gibt erschütternde Schilderungen von der furchtbaren Weis«, wie die verwundeten Polen in den Spitälern mißhandelt werden. Den in den Kämpfen mit tschechischer Gendarmerie Verwundeten wird leine ärztliche Hilfe gewährt. Sie erhalten keine Arznei, ja nicht einmal Wasser zum Trinken, man versucht vielmehr, si« auf dem Gendarmerieoosten trotz ihrer Wunden durch Prügel zu Geständnissen zu zwingen. Nach einem anderen Bericht sind an der Grenze polnische Pfadfinder von tschechischer Gendarmerie unter Maschinengewehrfeuer genommen worden. Hierbei wurde ein pol nischer Pfadfinder getötet. Die Tschecho-Zlowatei schickt Noten und... Hiugzeuge Skrupellos« V«rt«tzunq d«r Grenze. — Di« zwei G«sichter de« tschechische» Regierung. Warschau, L7. September. (Funkspruch.) Nach Meldungen der polnischen Telegraphenagentur überflogen am 25. September dreimal tschechische Flieger polnisches Staatsgebiet: zwei Flugzeuge den polnischen Teil des Olsagebietes und ein Flug zeug in Höhe von 100 Metern die Eisenbahnlinie bei Sk« tschau, und am gleichen Tage nachmittags wurde die Grenze «rn«ut von fünf tschechischen Flugzeugen verletzt, die über polnischem Gebiet bei Rafalowa kreisten. Angesichts der sich in den letzten Tagen häufenden Ueberfliegungen polnischen Gebietes durch tschechische Flie ger hat die polnische Regierung bei der tschechischen Regierung auf das kategorischste und schärfste protestiert und dabei unterstrichen, daß derartige Verletzungen nicht mehr geduldet werden könnten. Hierzu schreibt „Gazeta Polska", die Meldung der polnischen Tele graphenagentur sei eine beredt« Illustrierung der tschechischen Regia- ruvA die auf der «inen Seit« an die polnisch« Negierung Not«« schick«, die di« Fragen hinausschöben und im Ausland« den Eindruck erwecken sollten, daß Prag die Absicht habe, sich mit Polen z» verständigen. Auf der anderen Seite ern«uere Prag bewußt Tag für Tag seine Provokationen. Nach Entfesselung der unerhörten Terrors, nach der Zwangseinziehung der polnischen Bevölkerung an der Olsa-Erenze erlebe man jetzt die systematische und skrupellose Verletzung der polnischen Grenze. In Polen glaube niemand mehr den Zusicherungen der Tschechen. Man erwart« von ihnen keim Versprechungen, sondern die Aenderung ihres V«rlhalt«ns. Ma« verlange di« Entwaffnung der kommunistisch«» Stoßtrupps, vor alsem aber, daß mit weiteren Provokationen aufgehört werd«. , Handschreiben Leveschs la Warschau überreicht Amtlich wurde in Warschau mitgeteilt: Der p o l - nische Staatspräsident empfing den tschecho- slowakischen Gesandten in Prag. Slavik, der dem Prä-