Volltext Seite (XML)
)APIER=VERARBEI TUNG Buchgewerbe - ' Ein Verein der Schreibheft-Fabrikanten Deutschlands ist am 19. Januar in Berlin begründet werden. Von den vorhandenen etwa 100 Fabrikbetrieben traten dem Verein sofort über 20 bei. Gleich zeitig wurden von der Gründungsversammlung Richtlinien festgestellt für die Herstellung der vom Ministerium auf Vorschlag der Reichs kommission zur Sicherung des Papierbedarfs festgelegten neuen Schulhefte. Die Geschäftsstelle befindet sich bei Herrn Eugen Hager, Berlin W 9, Linkstr. 22. Verein der deutschen Spielkartenfabriken. Die deutschen Spiel- kartenfabriken, die bereits vor zwei Jahren sich in einer losen Ver- einigung zusammenfanden, haben diese nunmehr zu einem festen Verein der deutschen Spielkartenfabriken ausgebaut. Die Grün- •dungsverSammlung, auf der alle bedeutenden Fabriken vertreten waren, fand am 9. Februar in Berlin statt. Tarifamt der Deutschen Buchdrucker Dem Geschäftsbericht des Tarifamtes für 1917 entnehmen wir folgendes: Ueber den Mitgliederstand unserer Tarifgemeinschaft haben wir seit 1914 keine Neuaufnahme gemacht. Bei unserer Oktobeistatistik zählten wir 390 erloschene und 1114 zum Stillstand gekommene Betriebe. Die Zahl der letzteren ist bis Ende 1917 sicher gewachsen, nur stehen uns Angaben hierfür nicht zur Verfügung. Die Zahl der erloschenen Betriebe ist dagegen von 390 im Oktober auf 456 Ende 1917 gestiegen. Der Gehilfenmangel in unserem Gewerbe war vorherrschend. Mit der Statistik, die das Tarifamt im Oktober v. J. dem Tarif ausschuß vorgelegt hatte, ist nachgewiesen, daß von rund 80 000 Gehilfen nur noch rund 33 000 Gehilfen tätig waren. Zum Ersatz der fehlenden Gehilfen war beim Tarifamt die Heranziehung von 2986 ungelernten Arbeitskräften beantragt worden, davon waren aber nur 1777 wirklich tätig; seit Mai v. J. ist die Zahl_der tätigen Ersatz kräfte gestiegen. Außerdem sind Lehrlinge ausnahmsweise noch vor dem vierten Lehrjahre an den Setzmaschinen zugelassen worden. Die Zahl der Lehrlinge ist bis zum Mai 1917 gegen den Friedenszustand um 2189 .zurückgegangen. Trotz des Rückganges in der Zahl der Lehrlinge betrug im Mai 1917 die Verhältnisziffer der Lehrlinge zu den Ge hilfen 47,4 v. H. Der Zusammentritt des Tarifausschusses erfolgte im Oktober 1917. In viertägigen Verhandlungen hat eine Aussprache zwischen den Vertretern beider Tarifparteien stattgefunden. In erster Linie ergab sich, daß die Gehilfenschaft mit denbisher gewährten Teuerungs zulagen die für das Leben unentbehrlichsten Mittel nicht mehr zu beschaffen in der Lage war. Das Ergebnis dieser Beratung ist in der Bekanntmachung des Tarifausschusses zum Ausdruck gekommen, die in Nr. 95 d. Bl., S. 1969 auszugsweise abgedruckt ist. Dem Beschlusseauf Zahlung einer weiteren Teuerungszulage an die Gehilfen ist prinzipalsseitig allseitig entsprochen worden, dagegen geht die Einführung erhöhter Druckpreise nicht mit derselben wünschens werten Pünktlichkeit und Gründlichkeit vor sich. Die Vermittelung von kriegsbeschädigten Berufsangehörigen belief sich im Jahre 1917 auf 74 Anmeldungen, 55 Vermittelungen and 19 Abgänge. Verein Deutscher Zeitungsverleger Nach dem Wochenbericht aus der Vereinstätigkeit vom 6. bis 12. Februar ist beim Verein ein Schreiben vom Staatssekretär des .Reichswirtschaftsamts eingegangen, mit welchem Vorschläge des Vereins wegen des Abbaues der Zuschüsse des Reiches und der Bundes staaten erbeten werden. Der Verein holt die Meinung seiner Kreis vereine hierüber ein. Die bisher vorliegenden Stimmen gehen dahin, daß an Abbau der Zuschüsse solange nicht gedacht werden kann, als der Papierpreis sich in aufsteigender Linie bewegt. Der Verein wies in seiner Antwort an das Reichswirtschaftsamt auf die schweren Unzuträglichkeiten hin, welche sich daraus ergeben haben, daß die Verleger im Februar noch nicht wissen, welchen Papierpreis sie end gültig für die Zeit vom 1. November 1917 bis 31. März 1918 zu zahlen haben. • Mit Rücksicht auf die Werbetätigkeit der Tagespresse für die bevorstehende 8. Kriegsanleihe hat der Verein-bei den zuständigen Stellen beantragt, daß den Zeitungen über ihr Kontingent hinaus die für diese Werbetätigkeit notwendige Papiermenge bewilligt wild. Ebenso hat er die oberste Heeresleitung gebeten, daß auch aus Anlaß der 8. Kriegsanleihe den im militärischen Verhältnis stehenden Zei tungsverlegern für die Dauer der Werbetätigkeit Heimatsurlaub erteilt wird. * * * Die Vertretung der Presse im preußischen Herrenhause. Der Vorstand hat an das preußische Herrenhaus, das Abgeordnetenhaus und den Minister des Innern unterm 23. Januar dem Wunsche Aus druck gegeben, daß bei der bevorstehenden Reform der preußischea Vertretungskörper ein Zeitungsverleger aus den Reihen des Vereins durch allerhöchstes Vertrauen in das Herrenhaus berufen wird. Papierverschwendung bei behördlichen und privaten Drucksachen Auf Veranlassung des Reichsausschusses für Druckgewerbe, Verlag und Papierverarbeitung veröffentlicht der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins in Nr. 6 der Zeitschrift „für Deutschlands Buchdrucker” die nachstehende dringende Bitte: Wir werden ersucht, die Buchdruckereien wiederholt darauf auf merksam zu machen, daß bei privaten Drucksachen ebenso wie bei solchen, die für Behörden usw. bestimmt sind, die äußerste Spar samkeit an Papier geübt werden muß. Vollständig mit Recht wird zum Beispiel der nicht etwa vereinzelt vorkommende Fall, daß man für eine kurze Mitteilung, die auf einem Oktav-Blatt bequem Platz fände, einen großen Doppelbogen besten Papiers verwendet, als eine unge heuerliche Verschwendung bezeichnet. Ebenso wie in dem brieflichen Verkehr, können auch bei der Versendung von Drucksachen die so genannten Respektblätter, durch welche die doppelte Menge des Papiers verbraucht wird, jetzt allgemein in Fortfall gebracht werden. Solche werden selbst von den höchsten Behörden, die selber beim Sparen des Papiers mit gutem Beispiel vorangehen, nicht beansprucht. Die Buchdruckereien können außerordentlich viel dazu beitragen, daß die Papierverschwendung aufhört. Sie mögen nur überall da, wo ihnen der Auftraggeber freie Hand läßt, das für den Zweck einer Drucksache noch genügende kleinste Format bestimmen und auch bei der Wahl des Papiers jeden entbehrlichen, vielfach garnicht ange brachten Luxus vermeiden. Die Besteller, die sonst für ihre Druck sachen die besseren und eleganten Papiersorten vorzuziehen pflegten, werden sich, wenn die Buchdruckereien ihnen unter Hinweis auf die Kostspieligkeit der kaum noch zu beschaffenden feinen Papiere die Verwendung einer gewöhnlichen Sorte Vorschlägen, auch deshalb damit einverstanden erklären, weil sie jetzt mehr als früher für Satz und Druck aufzuwenden haben. Durch Ersparnisse am Papier, um die sich der Gesamtpreis einer Drucksache ermäßigt, wird es den Buchdrucker eien auch erleichtert werden, ihre Auftraggeber zur Anerkennung der notwendigerweise erhöhten Satz- und Druckpreiso zu bestimmen. Zwiebelknollensäfte als Klebstoff A. Cobenzl bespricht in der Chemiker-Zeitung das Verfahren DRP. 298243 zur Herstellung eines Klebstoffes aus Knoblauch und bemerkt dazu, daß sich die Säfte aller Zwiebelgewächse, insbesondere die der Knollen, vorzüglich für die Verwendung als Klebstoff eignen. Er empfiehlt, vor allem die Knollen wildwachsender Pflanzen (z. B. der Herbstzeitlose) technisch zu diesem Zwecke zu verwerten. — Daß Zwiebelsaft sich zum Kleben von Papier auf Metall eignet, ist schon ange bekannt. Gießformen für Stereotypplatten Winkler, Fallert & Cie. in Bern, Schweiz, erhielten das DRP 300585 vom 10. Oktober 1913 ab in Kl. 15 c auf eine Einrichtung an Gießformen für flache oder runde Stereotypplatten mit durch- lochter Unterlage für die Matrize, wobei der die Matrize tragende Teil als Saugfläche ausgebildet ist. Die Matrize soll durch die Luft saugung glatt an die Wandung der Gießform gepreßt werden, so daß man gleichmäßig dicken Guß erzielt. Außerdem soll eine gründ liche Trocknung der Matrize erfolgen, da etwaige Feuchtigkeit in folge der Hitze des Gießinstrumentes rasch verdampft und diese Dämpfe ebenfalls mit abgesaugt werden. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Patent-Anspruch: Einrichtung an Gießformen für flache oder runde Stereotypplatten mit durchlochter Unterlage für die Matrize, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize durch Saugwirkung an der Unterlage festgehalten wird.