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Aus den Typographischen Gesellschaften Ber n: 7 - graphische Gesellschaft. In der Sitzung vom 5. Fe bruar teilte aer Vorsitzende Herr Könitzer mit, daß das deutsche Buchdruckgewerbe zwei verdienstvolle Männer, die lange Jahre hin durch eine führende Stellung im Gewerbe eingenommen, durch den Tod verloren habe: die Herren Buchdruckereibesitzer Julius Mäser, den Herausgeber der Typographischen Jahrbücher in Leipzig, und den Vorsitzenden des Verbandes der Deutschen Buchdrucker-Gehilfen Emil Döblin. —• Herr Erler gab einige Proben aus dem für die Bücherei der Gesellschaft angeschafften Werke Eduard Engels „Sprich Deutsch”, das in überzeugender Weise für die Notwendigkeit und die Möglichkeit der Beseitigung einer ungeheuren Menge von entbehrlichen Fremd wörtern aus der Deutschen Sprache eintritt. — Herr Könitzer gab belehrende Erläuterungen zu den im Versammlungsraum ausgestellten diesjährigen Neujahrskarten und Kalendern. Viele Druckereien hätten wegen des herrschenden Papiermangels und der sonstigen Betriebsschwierigkeiten auf die Herstellung eigener Kalender verzichtet. Den Zeitungen sei die kostenlose Abgabe von Kalendern untersagt worden, deshalb hatten einzelne Zeitungen, wie das Ham burger Fremdenblatt und der Berliner Lokalanzeiger, die Kalender mm gegen Zahlung von 20 oder 25 Pf. ausgegeben. Das Fremdenblatt habe 50 000 Stück abgesetzt und ein gutes Geschäft dabei gemacht. Die Nachfrage nach Kalendern sei so stark gewesen, daß auch sonst kaum beachtete minderwertige Erzeugnisse Absatz gefunden hätten, und die Kalender schon beim Jahreswechsel vergriffen waren. Immer hin haben mehrere Druckereien Kalender als eine das ganze Jahr hindurch wirksame Empfehlung, wenn auch in beschränkterer An zahl, an Geschäftsfreunde abgegeben. — Bei den Neujahrskarten habe man die unter Zuhilfenahme verschiedener Techniken von den Papierausstattungsfirmen hergestellten Erzeugnisse bevorzugt. Im Wortlaut und im Bilde der Karten habe man weniger auf den Krieg Bezug genommen als dem Wunsche nach Frieden Ausdruck gegeben. Geschriebene oder gezeichnete Karten seien von einigen Mitgliedern der Gesellschaft eingegangen. Häufig wurden die Neujahrsglück wünsche durch Zahlung eines Geldbetrags für wohltätige Zwecke und Veröffentlichung in einer Zeitung abgelöst. Herr Könitzer berichtete über einen im Berliner Faktoren- Verein gehaltenen Vortrag des Herrn Bethge über die kritische Lage des Buchdruckgewerbes infolge der Papiernot. Der Vortragende habe u. a. auf folgendes aufmerksam gemacht. Beim Rollenpapier für Zeitungen stimme öfter das Quadratmetergewicht nicht. Fläch liegende Papiere liefern die Papierfabriken jetzt nicht immer der Bogenzahl nach voll, während früher in der Regel sehr reichlich ge liefert wurde. Dadurch komme der Buchdrucker bei zu knapper Bestellung leicht in Verlegenheit. —e— Einhängen von Büchern in Buchdecken Die Firma Karl Krause in Leipzig-Anger-Crottendorf erhielt das DRP 300877 vom 21. Oktober 1916abinKl. 11 c auf eine Vorrichtung zum Einhängen von Büchern in Buchdecken, Zusatz zum DRP 289477 (vergl. Papier-Zeitung 1916 S. 979), bei welcher zum Aufträgen des Klebstoffes ein Bogenstück dient, das eine schwingende oder kreisende Bewegung macht. Das Buch 1 hängt auf dem Aufhängeblech 4, das mit ihm eine aufwärts gerichtete Bewegung macht. Zum Aufträgen des Klebstolles ist zwischen der Buchbahn und dem Klebstoftbehälter ein Bogen stück 8 um eine Achse 10 drehend oder schwingend so angeoranet, daß das Bogenstück auf seinem Wege über die Walze 6 oder über Zwischenwalzen hinwegstreicht und den Leim dieser Walzen über nimmt. Auf seinem weiteren Wege tritt das Bogenstück mit seiner vorderen Kante unter die durch das Abpressen entstandene Ecke am Rücken des Buches. Während nun das Buch 1 seinen aufwärts gerichteten Weg veriolgt, rollt sich der äußere Umfang des Bogenstückes 8 auf der Fläche / \ des äußeren Blattes ab und überträgt so den Leim auf die volle Fläche des Blattes. Ist die Endstellung erreicht, so verläßt das Buch den Bogen- Weg des Bogenstückes, wäh rend sein Blatt an ihm vorbei streicht. Dadurch wird das Ueberschmieren des Blatt endes vermieden. Um gleichzeitig beide Buch seiten mit Klebstoff zu ver ¬ sehen, werden zwei Klebstoff- üb ertra gungsvorr ich t ungen angeordnet Es ist gleichgültig, ob das Bogenstück 8 einen vollständigen .Kreisbogenweg zurücklegt oder nur eine hin und her schwingende Bewegung zwischen dem Buch und der Auftragwalze macht. Wird die Umfangsgeschwindigkeit des anleimenden Bogenstückes 8 geringer gewählt, als die Geschwindigkeit des sich in der gleichen Richtung bewegenden Buches, so findet gleichzeitig eine gewisse Ver reibung des Klebstoffes statt. Patent- Anspruch : Vorrichtung zum Einhängen von Büchern in Buchdecken nach Patent 289477, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufträgen des Klebstoffes mittels eines drehbar oder pendelnd ge lagerten Bogenstückes (8) erfolgt. auf = 13,27 das Löschpapier in der Entwicklungsschale gelegt. Berechnung des Ergebnisses. Beispiel: . Gewicht des nassen Papier es davon ab: Gewicht des trocknen Papieres. . . Unterschied Papier-Spinnerei Prüfung und Bestimmung der Leimfestigkeit von Spinnpapier Von Hermann Wandrowsky Fortsetzung zu Nr 10 Zur Ausübung des Verfahrens nach Otto Schmidt (nicht Franz Schmidt, wie es in Nr. 10 irrtümlich heißt) werden felgende Geräte gebraucht: Eine Papierwage Nr. 373 a für 0—100 g von Louis Schopper,. Leipzig, eine photographische Entwicklungsschale von 9 x 12 cm Größe eine Glasplatte 9x12 cm, zwei ebene Metall- oder Glasplatten von etwa 7x8 cm, von denen die eine als Unterlage dient, die andere aber mit Gewichten so beschwert wird, daß sie genau 600 g wiegt. Die Glasplatte wird mit 3 Lagen Löschpapier von 130 g/qm in der Weise bedeckt, daß die Breite der Glasplatte gerade bedeckt wird, das Papier aber über die Länge der Platte auf jeder Seite um etwa 3 cm hinausragt. In die Schale- wird Wasser bis zu 1 cm Höhe gegossen und die mit Löschpapier bedeckte Glasplatte so hineingelegt, daß die eine schmale Seite auf dem Boden der Schale liegt und das überragende Löschpapier ins Wasser taucht, während das andere Ende der Glas platte auf dem Rande der Schale ruht. In dieser Lage saugen sieh die Löschpapierstreifen voll Wasser. Wenn sie vollständig naß sind,, werden vier Blat t des gleichen Löschpapier es von 40 x 50 mm Größe darauf gelegt. Nach etwa zwei Stunden sind diese vollständig mit Wasser gesättigt und können zur Vornahme der Prüfung benutzt werden. Sie werden, wie bereits erwähnt, zwischen die beiden Hälfte« der gewogenen Papierprobe gelegt und nachdem sie mit diesen mit 600 g beschwert zwischen den beiden Metallplatten genau eine Minute gelegen haben, mit einer Pinzette entfernt und zu erneutem Gebrauch 56,6 g 42,5 14,1 g von gleicher Beschaffenheit, aber 13,27 g Wasser auf das Geviert- 100 = 33,175 v. H. seines Ge- Fortsetzung folgt. 14,1 . 40 42,5 Demnach würde ein Papier von 40 g Geviertmetergewicht, , , , 13,27 • meter aufnehmen, oder an 40 wichtes. Da ein Stück Papier von 100 x 100 mm 0,01 qm Fläche hat, und die Schoppersche Wage unmittelbar das Geviertmetergewicht angibt, so bedeutet der gefundene Gewichtsunterschied die Wasser aufnahme eines Geviertmeters Papier in Gramm. Wieviel vom Hundert seines eigenen Gewichts das Papier Wasser aufsangt, wird durch folgende Rechnung ermittelt: Man teilt das Hundertfache des Gewichtsunterschiedes durch das Geviertmetergewicht des Papieres: _ 33 15 42,5 rj‘ ° Das untersuchte Papier hat demnach eine Wasseraufnahmefähigkeit von 33,15 v. H. Um feststehende Vergleichswerte zu haben, ist es bei dem Schwan ken der Papiergewichte angebracht, die gefundenen Zahlen auf ein bestimmtes Einheitsgewicht umzurechnen. Als solches kann für Spinnpapiere das Gewicht von 40 q/gm gelten. Zu diesem Zwecke teilt man das 40 fache des gefundenen Gewichtsunterschiedes durch das Geviertmetergewicht des Papieres: Beschlagnahmefreier Papierbindfaden Ich lese soeben in Ihrem Blatte die Anzeige der Firma X und kann nicht verstehen, wie die Firma beschlagnahmefreien Papierbindfaden anbieten kann. Nach meiner Ansicht ist doch augenblicklich die ganze Papiererzeugung und damit auch die Papierbindfaden-Herstellung beschlagnahmt, und ich kann demzufolge keinen beschlagnahmefreien Papierbindfaden abgeben. Wie ist der Gang der Sache, wenn die Leute keine Belegescheine brauchen ? Ich selbst darf nichts ohne Belegschein abgeben. Papiergarnspinner Nach einer Auskunft, die wir hierüber an unterrichteter Stelle einholten, ist Papierbindfaden nur beim Spinner und nicht beim Händler beschlagnahmt worden. Die bisherigen Bindfaden-Fabriken, welche jetzt gleichzeitig Papiergarnspinner sind, haben einebestimmte Menge Papiergarn zur Bindfaden-Herstellung frei erhalten, auch ist den Bindfadenhändlern, soweit sie größeren Friedensumsatz als 25 000 kg im Jahre hatten, 50 v. H. ihres früheren Friedensumsatzes überwiesen worden, welche. Menge sie nun frei verkaufen können. Zuweisung erfolgte vom Hanfkriegsausschuß, Berlin SW 48, Frie drichstraße 226.