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204 PAPIER-ZEITUNG Nr. 9/1918 Einheitspreise für Papier Die unter dieser Ueberschrift in Nr. 5, S. 112 angekündigte Versammlung der Papierfabrikanten hat am 17. Januar unter Teil nahme von 120 Fabriken stattgefunden. Nach dem erst jetzt parüber erschienenen Bericht stimmte die Versammlung fast aus nahmslos grundsätzlich der Errichtung einer Ausgleichskasse zu. Diese soll die gegenwärtig außerordentlich unterschiedlichen Ge stehungskosten verschiedener Papiere nach Möglichkeit insoweit ausgleichen, als sie auf dem Preisunterschiede zwischen inlän dischem und ausländischem Sulfitzellstoff beruhen Es wird angestrebt, für manche Stapelsorten wieder einheitliche Ver kaufspreise zn erzielen, wie dies im Frieden durch Vermittelung einzelner Konventionen ermöglicht wurde. In Verbindung mit der Vereinheitlichung der Papierpreise seitens der Papierfabriken sollen auch Grundsätze für die Berechnung des zulässigen Händlernutzens festgelegt werden. Ueber die endgültige Regelung soll nach weiterer Fühlungnahme mit den Behörden und den Abnehmern entschieden werden. Das deutsche Papierausfuhrverbot, das wohl bereits drei Jahre besteht, aber hinsichtlich der Ausfuhr nach befreundeten Ländern bisher nicht straff gehandhabt wurde, wird jetzt nach einer Ver fügung der deutschen Regierung allgemein und strenge durchgeführt. (Zentralbi. f. d. österr.-ungar. Papierind.) sonstige Zuwendungen und blieben so vor Entbehrungen gesichert. Die Fabrik führt die Geschäfte des Gemeindeamtes, der Schulkasse und der Posthilfsstellc, das Amt des Friedensrichters und das Er nährungsamt für den Neudorfer Bezirk. Aus Anlaß des Jubelfestes überreichte Herr Direktor Ssymmank an der Spitze einer Abordnung unter herzlichen Worten der Frau M. Schlerath ein herrliches Bismarckbildnis in plastischer Ausführung nebst Widmung, sowie eine schön ausgeführte, Gruppenaufnahme. Frau M. Schlerath dankte herzlichst, machte namhafte Geschenke und versprach nach Eintritt ruhigerer Zeiten die Veranstaltung einer Festlichkeit. — Die besten Wünsche begleiten die Jubilarin beim Eintritt in das zweite Vierteljahrhundert. Der Krieg hat wohl die Ausbreitung der Firma zeitweilig gehemmt, aber das Vertrauen an ihre glückliche Zukunft nicht erschüttert. /. Die K. lithogr. Anstalt in Stuttgart, welche 1818 als kartographische Anstalt für die Bedürfnisse des Landes Württemberg ins Leben gerufen wurde, hat ein hundertjähriges Bestehen hinter sich und dürfte wohl eine der ältesten lithographischen Anstalten und Stein druckereien Deutschlands sein. —s— Am 1. Januar 1918 beging Herr Ludwig Baecher in Prag das 25 jährige Jubiläum in seiner Stellung als Generalvertreter für Böhmen der Neusiedler Aktiengesellschaft für Papierfabrikation. Dem Jubilar wurden von seiten der Direktion und des Verwaltungsrates dieser Gesellschaft ehrende Anerkennungen zuteil. Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere Leser, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Bedeutung ist; wir werden sie kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dampfholzstoffabrik in Petersdorf i. R., G. m. b. H. in Petersdorf i.B. Gegenstand des Unternehmens ist Pachtung und Betrieb der Holz stoffabrik nebst der dazu gehörigen Landwirtschaft. Das Stammkapital beträgt 20 000 M. Gesellschafter sind Herr Direktor Viktor Noshol und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Adametz, beide in Berlin- Schöneberg, Hauptstraße 76. Letztere ist Geschäftsführerin. Eg. Bei der (seit Jahrzehnten außer Betrieb befindlichen) Akt.-Ges. für Papierfabrikation in Speelebei Kassel hat sich in 1916/17 die Unter bilanz auf 806 515 AL erhöht. Der Verlust wäre noch größer gewesen, wenn nicht die Gesellschaft 50 000 M. für verjährte Obligations zinsen unter Einnahmen verbucht hatte. Aktienkapital 732 000 AL, Obligationsschuld 1 Mill. AL, die schon seit längerer Zeit notleidend ist, (Frkft. Ztg.) t Kaufmann Hermann Dutzauer, in Firma Mohr & Dutzauer Papiergroßhandlung in Leipzig, im Alter von 61 Jahren. f Herr Paul Kalliefe in Hohensalza, im Alter von 62 Jahren, Direktor des,, Kujavischen Boten”, Druckerei und Verlag G.m.b.H. K t Herr Friedrich Bode, Mitinhaber des „Pforzheimer Anzeigers” in Firma Gebrüder Bode in Pforzheim. K. t Buchdruckereibesitzer Julius Karpner in Prag, im Alter von 70 Jahren. K. t Buchbindermeister Wilhelm Koch in Mainz, im Alter von 73 Jahren. K. t Buchbindermeister Friedhelm Pliester in Bochum, im Alter von 64 Jahren. K t Buchbindermeister Richard Eggcrstorff in. Hannover, im Alter von 49 Jahren. K. t Buchbindermeister Adam Metzner in Bamberg, im Alter von 80 Jahren. K. Amtliche Kurse österreichischer Aktien (Nachtrag zu Nr. 6 S. 136). Im gleichen Kursblatte erscheinen die Aktien der Prager Papierfabriken A.-G. in Prag, VII mit 525 Kr. (Nennwert der Aktien 200 Kr ). Zeitungswesen. Der zu Anfang des Kriegs gegründete Verlag Svensk Utrikeshandel A.-B., de - jetzt das Aktienkapital bedeutend erhöhte, beginnt in Stockholm in Kürze die Herausgabe einer täg lichen Handelszeitung unter Leitung von O. Lindskog, bisher Schrift leiter des Handelsteils von „Stockholms Dagblad". bg. Papierspinnerei Die Spinnerei und Weberei Schönau A.-G. in Zell i. W. erzeugte 25 715 kg Baumwollgarne und 110 430 kg grobe Papiergarne, während das Ergebnis der Weberei nur rund 100 000 m war. Bei 500 000 AI. Aktienkapital und 50 000 M. Reserven beträgt der Betriebsüberschuß 182 604 (189 649) M. Nach 51 949 (33 918) M. Abschreibungen bleibt ein Reingewinn von 1692 AI. Er erhöht sich um den Vortrag auf 21 000 AL, der in neue Rechnung gestellt werden soll (i. V. 52 508 M. Reingewinn, von dem nach Tilgung der Unterbilanz ein Gewinn von 19 313 AL vorzutragen blieb). Die Baumwollspinnerei Kolbermoor verteilt aus dem Reingewinn von 418 941 (i. V. 213 795) M. eine Dividende von 12 (i. V. 9) v. rf. und verwendet 100 000 (i. V. 0) AL zu Sonderabschreibungen. Die Liquidation der Beteiligungen von Angehörigen feindlicher Staaten und ausgebürgerter Personen an folgenden Unter nehmungen wurde angeordnet: An der Baumwollspinnerei Dreyfuß-Lantz & Co. A.-G. in Mülhausen i. E., der Filztuchfabrik Dollfus & Noack G. m. b. H. in Mülhausen i. E., der Spinnerei Gebweiler A.-G. in Gebweiler i. E., der Spinnerei Gast G. m. b. H. in Isenheim i. E„ der Fein spinnerei A.-G. in Schlettstadt, der Kommanditgesellschaft auf Aktien Dietsch & Co. Weberei und Färberei in Leberau i. E. Ferner wurde die Liquidation der Baumwollspinnerei und Weberei Raphael Drey fus & Co. A.-G. in Mülhausen i. E. und Spinnerei J. B. Spetz & Co. in Isenheim i. E. angeordnet. Auszeichnung. Dem Verleger und Druckereibesitzer Curt Hamel in Charlottenburg wurde vom König von Bayern 'das König-Ludwig- Kreuz verliehen. Das Verdienstkreuz für Kriegshilfe erhielt der älteste Teilhaber der Brieger Geschäftsbücherfabrik W. Loewenthal, Herr Stadt ältester Wolf Loewenthal in Brieg, Bez. Breslau. Jubelfeste. Am 1. Januar 1918 waren es 25 Jahre, daß die Werke der Firma F. Schlerath m. b. H. in Neudorf a. d. Spree (Post Guttau, Amtsh. Bautzen) der Familie Schlerath gehören. Herr F. Schlerath übernahm sie am 1. Januar 1893 von seinem Schwager Herrn Fer dinand Reuter. Nach F. Schlerath’s frühem Tode führte seine Witwe M. Schlerath das Geschäft unverändert weiter und hätte den Pro kuristen Herrn Oscar Berger zur Seite. Nach dessen Tode (1903) wurde Herr Paul Ssymmank zum Prokuristen berufen, welcher im Jahre 1908 zum Direktor ernannt wurde und seitdem die Firma selb ständig leitet. Die Herstellung von Stanz-, Kunstleder- und Hartpappen sowie Militärscheiben hatte der Firma in den letzten Jahren vor dem Kriege Weltruf verschafft. An allen großen Plätzen war die Firma vertreten, der Krieg jedoch vernichtete in den feindlichen Ländern diese Beziehungen, deren Aufbau viele Jahre erfordert hatte. * Seit Ausbruch’des Krieges sind die Werke mit Heeresaufträgen beschäftigt. Der Inhaberin der Firma, Frau” AL Schlerath in Bautzen ist es zum großen’Teile zu danken, daß viele Sorge und Elend an Neudorf vorübergingen. Sie gründete verschiedene Unterstützungskassen, zuletzt eine für die Beamten. Die Familien, deren Ernährer im Felde stehen, erhielten laufende Unterstützungen, freie Wohnung und Nach kurzem Krankenlager entschlief am 23. Januar der Gründer unserer Firma, mein Teilhaber Hermann Dutzauer im 61. Lebensjahr. Für mich viel zu früh. 27 Jahrelang bat er sich rastlos unserem Geschäft gewidmet. Nur wer ihn kennt, kann meinen Verlust ermessen. Sein Andenken wird mir unvergeßlich bleiben. [13499 Oswald Dietze Mitinhaber der Firma Mohr & Dutzauer Leipzig z Zt. in einem Kriegslazarett in Flandern Verantwortlicher Schriitleiter Stetmund Fcrenul, Friedenau. Zuuhrifttn nur an Papier-Zeitung, Berlin SW 11, erbeten Verlag von 9atl Htfmann, Berlin. Druck von A. W. Hayn’s Erben (Curt Gerber), Berlin SW 08, Zimmerstraße 20