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476 PAPIER-ZEITUNG Nr. 25/1916 Altpapierwoche in Hirschberg In Hirschberg, Schlesien, und in den benachbarten Ortschaften ist vor kurzem eine ,,Altpapierwoche“ veranstaltet worden. Das gesammelte Altpapier wurde vom Roten Kreuz den Papierfabriken zugeführt, aber auch Händler waren eifrig bemüht, solches zu er halten. Der Preis war anfangs 10 M. für die 100 kg, doch boten einige Händler 2 M. mehr, wonach auch die Papierfabriken gezwungen waren, diesen Preis anzulegen. Im ganzen wurden 65 022 kg gutes, brauchbares Altpapier gesammelt, das für das Rote Kreuz 7161 M. 90 Pf. erbrachte. (Der Papier-Fabrikant) Keine Einschränkung von Feldpostsendungen In letzter Zeit hat sich das Gerücht verbreitet, daß es vom 1. April 1916 ab nicht mehr zulässig sei, Feldpostsendungen mit Lebensmitteln ins Feld zu schicken. Auf eine diesbezügliche An frage an das stellvertretende Generalkommando des VII. Armee korps in Münster i. W. hat die genannte Militärbehörde folgenden Bescheid gegeben: „Ein allgemeines Verbot, Lebensmittel ins Feld zu schicken, ist weder erlassen, noch hier beabsichtigt. Vielmehr sind lediglich die kaufmännischen Firmen darauf hingewiesen worden, daß nach einer Anordnung des Armee-Intendanten 3 die in Feindesland liegenden Truppen nicht berechtigt sind, Lebensmittel unmittelbar zu bestellen, sondern daß sie sich dabei der Etappen-Intendantur bedienen müssen.“ —t. Preiserhöhung für Schreibmaschinen. Die deutschen Schreib maschinenfabrikanten haben dem Vernehmen nach vom 10. März ab den Katalogpreis für die deutschen Schreibmaschinen um 50 M. für das Stück erhöht. (Die Büro-Industrie) Neue Erhöhung der schwedischen Papierpreise. Beim Zu sammentritt der schwedischen Papierfabrikanten in Stockholm einigte man sich dahin, die Papierpreise wieder bedeutend zu steigern. Alle Preise für weißes und gefärbtes Druckpapier wurden um 30 v. H. über die vor kurzer Zeit bereits gesteigerten Preise hinaus erhöht. Braunes Papier wurde um 10 Oere das Kilo, weißer Karton um 4 Kr., brauner um 5 Kr. die 100 kg erhöht. Die Druck papierpreise sind somit um 90 v. H., die Preise für Schreibpapier nm 80 bis 90 v. H. gestiegen. (Berl. TgbL) Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist, wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Vereinigte Strohstoffabriken in Dresden-Coswig. Der General versammlung wird die Verteilung von 6 v. H. (4 v. H.) Dividende vorgeschlagen. Eg. (Leipz. N. N.) C. F. Leonhardt, Papierfabrik in Niederschlema i. S. Den lang jährigen Mitarbeitern den Herren Paul Nette und Robert Hamann wurde gemeinsame Prokura erteilt. Hartpapierwarenfabrik Otto Weise in Neu-Debschwitz. Der Frau Helene Louise Weise, geb. Zeidler, wurde Prokura erteilt. Aktiengesellschaft Papyrolinwerk und Couvertfabrik in Konstanz (Baden) und Emmishofen (Schweiz). Dem Rechenschaftsbericht über das Geschäftsjahr 1915 entnehmen wir folgendes: Das Geschäftsjahr 1915 schließt mit einem Rohgewinn von 47 308 M. ab. Die Beschäftigung war das ganze Jahr über andauernd gut, und wenn auch die Beschaffung der Rohstoffe zeitweise mit Schwierigkeiten verknüpft war, so traten doch keine Störungen ein. Es mußten durchschnittlich bedeutend höhere Preise für alle Rohstoffe angelegt werden, doch fand sich dafür teilweise ein Aus gleich in den höheren Verkaufspreisen. Um ungehindertes Arbeiten auch im neuen Jahre zu ermöglichen, war vorsorgliche reichliche Eindeckung mit Rohstoffen erforderlich, was noch rechtzeitig und zu nicht zu hohen Preisen geschehen konnte. Auch für das neue Jahr ist bis jetzt Aussicht auf zufriedenstellende Beschäftigung vorhanden. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß im Vor jahre, statt der satzungsgemäßen Verzinsung von 4 v. H., nur 3 v. H. zur Ausschüttung kommen konnten, hat der Aufsichtsrat beschlossen, der auf den 18. März anberaumten Generalversammlung vorzuschlagen, diesmal außer 4 v. H. Zinsen noch 2 v. H. Super dividende, im ganzen also 6 v. H. Verzinsung für das Aktienkapital zu bewilligen und die Gewinnverteilung des nach Abzug von 21 846 Mark für Abschreibungen und Zuweisung an die Rücklage 25 463 M. betragenden Reingewinns wie folgt zu genehmigen: 4 v. H. Dividende 8960 M.. Tantiemen 5776 M., 2 v. H. Superdividende 4480 M., Vor trag auf neue Rechnung (zuzüglich des Vortrags aus dem Vorjahre von 157 M.) 6403 M. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Soll: Gebäude 148 200 M., Maschinen 292 600 M., Mobilien 17 700 M., Bargeld 3300 M., Außenstände 145 500 M., Vorrätebestand 267 900 M. Haben: Aktienkapital 224 000 M., Hypotheken 32 000 M, Banken-Guthaben 130 800 M., Lieferanten-Guthaben 103 400 M, Abschreibungen 329 100 M., Delkredere 2900 M., Rücklage 27 300 Mark, Gewinn 25 600 M. Gewinn- und Verlust-Rechnung. Soll: Verbrauch an Rohstoffen 344 700 M., Löhne, Gehälter und allgemeine Unkosten 261 000 M„ Rohgewinn 47 300 M. Haben: Fertige Fabrikate, Druckarbeiten, Abfälle und Skon- tierungen 653 000 M. Mctallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke Aktiengesellschaft in München. Dem Bericht über das sechste Geschäftsjahr vom 1. Januar 1915 bis 31. Dezember 1915 entnehmen wir folgendes: Unsere deutschen Betriebe konnten wir trotz des gesperrten Absatzes nach dem feindlichen Ausland und Uebersee, teils in vollem, teils in beschränktem Umfange beschäftigen, hingegen waren unsere Unternehmungen im Ausland infolge Mangels an Halb- und Fertigfabrikaten an ihrer Betätigung behindert. Die Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung erweist nach Abzug der allgemeinen Unkosten einschließlich der vertragsmäßigen Vergütungen an den Vorstand und Beamte und zuzüglich des Vortrags vom Jahre 1914 einen Gewinn von 870 287 AI. An Abschreibungen haben wir 177 474 AI. vorgesehan, so daß sich ein Reingewinn von 692 813 Al. ergibt. Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat schlagen wir folgende Verwendung des Reingewinnes vor: 75 000 M. für die Sonderrücklage, 2000 M. für die Talonsteuer-Rücklage, 1000 M. für die Gebührenäquivalent-Rücklage, 80 000 Al. für erste 4 v. H. Dividende. 32 349 Al. für Vergütung an den Aufsichtsrat, 100 000 Al. für den Unterstützungs- und Wohlfahrtsfonds, 200 000 AI. für 10 v. H. Superdividende, 202 464 AI. für Vortrag auf neue Rechnung. Der Zugang auf Wertpapier- und Beteiligungskonto entstand durch Erwerbung von weiteren 600 000 Al. deutscher und 70 000 Kr. österreichischer Kriegsanleihe, sowie durch die im Betrage von 280 000 AI. vorgenommene Erhöhung des ausschließlich in unserem Besitz befindlichen Stammkapitals der Blattmetallrollen-Gesell- schaft G. m. b. H. in Dresden. Da die Unterstützungen an die ein gezogenen Krieger und deren Angehörige an Umfang beträchtlich zugenommen haben, schlagen wir auch diesmal die Ueberweisung von 100 000 AI. an den Unterstützungs- und Wohlfahrtsfonds vor. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Bestände: Grundstücke, Wasserkräfte und Gebäude in München, Stockdorf, Grubmühle, Nürnberg, Fürth, Berneck 1 881 400 AI., Maschinen 458 350 M., Rohstoffe, Waren und Materialien 466 600 M., Forde rungen einschließlich Bankguthaben 755 700 M., Wertpapiere und Beteiligungen 1034 400 AI.. Bargeld 6300 AI. Wechsel 19 800 AI- Verbindlichkeiten: Aktienkapital 2 000 000 M., Hypotheken 701 000 AI.. Schulden 438 700 M.. gesetzliche Rücklage 200000 AI., Sonderrücklage 375 000 AI., Delkredere 100 000 M„ Talonsteuer rücklage 9000 AI., Gebührenäquivalentrücklage 5000 AL, Unter stützungs- und Wohlfahrtskonto 100 800 AL, Reingewinn 692 800 .AI. Gewinn- und Verlust-Rechnung. Soll: Unkosten 343 800 AL. Abschreibungen 177 500 AL. Reingewinn 692 800 AI. Haben: Vortrag aus 1914 211 300 AL, Rohgewinn 1 002 700 AI. Verkaufsstelle für Papier und Pappen, Köln, Heinrich Richrath & Co. in Köln (Rheinl.), Bismarckstr. 38 1. Der Teilhaber Herr Werner Grashof, welcher sich seit Kriegsbeginn im Felde befindet, ist nach freundschaftlicher Vereinbarung aus der Firma geschieden. Herr Heinrich Richrath hat die Firma und das Geschäft mit Aktiven und Passiven übernommen. Großbuchbinderei und Musterkarten-Ges. m. b. H. in Aachen. Die stellvertretenden Geschäftsführer die Herren Paul Biesing und Emil Volkening, sind abberufen; Herr Franz Hammers in Aachen wurde zum stellvertretenden Geschäftsführer der Gesell schaft bestellt. Der frühere Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverleger, jetzige Vertreter der Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch drucker, Herr Carl Gross, der schon mehrere Jahre in Gemeinde- Ehrenämtern in Schöneberg und Friedenau tätig war, ist zum Gemeindeverordneten in die Gemeindevertretung von Berlin- Friedenau gewählt worden. Erste Frankfurter Tiefdruckgesellschaft m. b. H. in Frankfurt am Main. Der Druckereibesitzer Herr Heinrich Stritt ist als Ge schäftsführer ausgeschieden Troske & Co., Lichtpausanstalt in Königsberg i. Pr. Frau Elise Perkuhn, geb. Scharfenort, ist neue Inhaberin. Die Prokura des Herrn Paul Wernecke ist erloschen. K. Ernest Devi Ilers, Buch- und Steindruckerei, Buchbinderei in Mülhausen i. Els. Das Geschäft ist infolge Todes des Inhabers durch Erbgang auf dessen Witwe Juliette geb. Weiß, übergegangen, •welche es unter der Firma E. Devillers weiterführt. K. Die Firma Arthur Hofmann in Saalfeld ist in Arthur Hofmann, Buchdruckerei und Verlag geändert. Otto Schob Germania-Druckwerke in Berlin, Friedrichstr. 233 Der Frau Fanny Darkow, geb. Schob, wurde Prokura erteilt.