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Harznutzuna der gemeinen Kiefer (S. „Harzgewinnung“ in Nr. 12 S. 199) Im Anschluß an die in den besetzten Gebietsteilen Polens ge machten Beobachtungen sowie angeregt durch die in Oesterreich- Ungarn stattfindende Harzung der Schwarzkiefer, haben die Be mühungen, Harz aus der gemeinen Kiefer zu gewinnen, wie im „Landboten", Zeitschrift der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg (Nr. 5 des 37. Jahrgs.), mitgeteilt wird, im Sommer 1915 in der Oberförsterei Chorin und dann auch in der Oberförsterei Biesenthai stattgefunden und äußerst günstiges Er gebnis geliefert. Trotz des späten Beginns der Versuche und un günstiger Witterung wurden an einzelnen Stämmen 3 kg Harz ge wonnen. Um diese Harznutzung im Jahre 1916 in umfangreicher und sachgemäßer Weise durchführen zu können, sind aus allen Regierungsbezirken Förster nach Chorin geschickt worden, die dort mit der praktischen Ausführung der Arbeiten nach einem für deutsche Verhältnisse von Forstmeister Dr. Kienitz ausgearbeiteten Verfahren bekannt gemacht worden sind. Es ist dringend erforderlich, daß im Interesse des „Durch- haltens" auch private Waldbesitzer, um den großen Bedarf an Harz und Terpentin decken zu können, sich die Harzgewinnung aus unseren Kiefernwaldungen angelegen sein lassen, die bei den gegenwärtigen Harzpreisen auch ganz guten Geldertrag bringen kann, ohne viele Arbeitskräfte zu erfordern. Mit Einverständnis der Königlichen Regierung zu Potsdam veranstaltet daher die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg eine Be sichtigung der betreffenden Anlagen in der Königlichen Ober försterei Chorin. Anmeldungen zu dieser Besichtigung, die bereits im Februar stattfindet, müssen umgehend an die Forstabteilung der Landwirtschaftskammer zu Berlin NW 40, Kronprinzenufer 4/6, gerichtet werden. Fichtenharz aus Schälwunden des Holzes Willkommenen Verdienst finden jetzt viele Frauen im Thüringer Wald durch das Abkratzen und Sammeln der an den Schälwunden der Fichten und Kiefern erhärteten Harzmengen. In früheren Zeiten war die Harznutzung im Thüringer Wald rege, in den letzten Jahrzehnten war sie aber eingestellt worden. Manche Frauen heimsen täglich einen Zentner ein, was für die Förstereien ansehnlichen Ge winn bedeutet, da die gegenwärtigen Harzpreise ziemlich hoch sind. fm. Ausnahmetarif. Mit Gültigkeit vom 13. Dezember 1915 bis auf Widerruf, längstens für die Dauer des Krieges, ist ein Ausnahme tarif für Strohstoff, Strohzellstoff, feucht (d. h. mit mehr als 40 v. H. Wassergehalt), zur Verarbeitung als Viehfutter bestimmt, eingeführt worden. Er gilt von den Stationen fast aller deutschen Bahnen nach bestimmten Empfangsstationen. Die Frachtberechnung er folgt nach einer besonderen Kilometer-Tariftabelle. Strohpappe aus Holland. Im Gegensatz zu der von uns in Nr. 12 auf Seite 199 abgedruckten Auskunft, wonach die holländischen Strohpappenfabriken die Ausfuhr nach Deutsch land ablehnen, weist uns ein Leser nach, daß gewisse holländische Strohpappenfabriken in der Lage und auch willens sind, Stroh pappe nach Deutschland einzuführen. Chlorkalkmangel in Amerika. Unter andern Papierfabriken haben die Wheat Paper Company in Elkhart, Ind., und die Beckett Papper Co. in Hamilton, Ohio, Einrichtungen zur Selbstherstellung von Bleichlösung auf elektrolytischem Wege erworben, da Chlor kalk in Amerika sehr knapp und außerordentlich teuer ist. Die Elektro Chemical Co. in Dayton, Ohio, hat ihnen Elektrolyseure geliefert, wie solche bereits 600 Stück im Betrieb sein sollen. Papiermarkt in Niutschwang, China. Ungeleimtes und Druck papier wird in Njutschwang, einem britischen Konsularbericht zufolge, in großen Mengen verwendet und wurde vor dem Krieg hauptsächlich durch deutsche Firmen aus Hamburg und Antwerpen eingeführt. Die Stadt hat eine kleine ausländische und mehrere kleine chinesische Druckereien. Billige Chromodrucke, Ansichten fremder Orte, augenscheinlich in Deutschland gemacht, scheinen Absatz zu haben. Ansichtspostkarten stammen meistens aus Japan bg. Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist, wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Ründerother Geschäftsbücherfabrik Inhaber Gustav Jaeger in Ründeroth. Herrn Heinrich Albert Schaper wurde Prokura erteilt. Die Piokura der Herren Otto Schäfer und Hermann Peltzer ist er loschen. Ratiborer Bücherfabrik Ed Soika & Co. G. m. b. H. in Ratibor. Nach vollständiger Verteilung des Gesellschaftsvermögens ist die Vertretungsbefugnis des Liquidators und die Firma erloschen. Herr Eduard Soika betreibt das Geschäft unter der Firma Ratiborer Bücherfabrik Eduard Soika allein weiter. Die Firma G. Schmeier & Co., Versandhaus und Anzeigen- Vertrieb in Berlin N 58, Wichertstr. 35, hat neuerdings auch den Großvertrieb von Ansichts-, Glückwunschkarten usw. sowie von Briefpapier an die Papier- und Schreibwarenhandlungen des In- und Auslandes aufgenommen. M. v. Putiatycki (vorm. Pilczek & v. Putiatycki), Litho graphische Kunstanstalt, Buch- und Steindruckerei, mechanische Papierwarenfabrik, Papier- und Schreibwarengroßhandhing in Posen. Der bisherige Gesellschafter Herr M. von Putiatycki ist alleiniger Inhaber der Firma. Der Fabrikbesitzersfrau Stefania von Putiatycka wurde Prokura erteilt. Bei der Besichtigung des neuerbauten Kgl. Sächs. Haupt- staats-Archives in Dresden-N. durch den König fand die neuartige eiserne Aktenregalanlage die besondere Aufmerksamkeit des Königs und aller Herren seines Gefolges. Diese Aktenregalanlage im Werte von etwa 80 000 M. wurde von August Blödner in Gotha hergestellt. Für die Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen hat die Firma G. H. Rehfeld & Sohn in Dresden die Generalvertretung. Kunstdruckerei Steinweg & Co. in Berlin. Dem Gesellschafter- Herrn Paul Zwanzig ist die Vertretungs- und Zeichnungsbefugnis entzggen. Carolus-Druckerei vormals Anton Heil, G. m. b. H. in Frank furt a. M. Herr Gerhard Heil ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Herr Jacob Kölsch wurde zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Herr Theodor Jahn in Berlin W 35, Potsdamer Str. 123 B, hat seine im Jahre 1869 gegründete Papierhandlung seinem früheren langjährigen Geschäftsführer Heirn Carl Fendler am 1. Februar käuflich mit allen Aktiven (Passiven sind nicht vorhanden) überlassen. Herr Cail Fendler wird das Geschäft unverändert weiter führen. Wilhelm Dell, Buch- und Papierhandlung in Weinheim. Frau Elisabetha Dell, geb. Weisbrod, wurde Prokura erteilt. K. Verlagsbuchhandlung ,,Bethel" Dirk Dolman in Hamburg. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats vom 26. November/22. De zember 1914 ist Herr Enno Andreae zum Zwangsverwalter für die Firma bestellt worden. Die Befugnis der Inhaberin zu Rechts handlungen ruht während der Dauer der Zwangsverwaltung. Anton Moser & Sohn, Papier- und Pappendeckelfabrik in Kirchschlag am Wechsel (Aspang), Hauptniederlassung mit Zweig niederlassungen in Wien und Biberbach (St. Peter in der Au). Der bisherige Inhaber Anton Moser ist gestorben. Inhaber ist jetzt Herr August Moser in Wien XVI, Grundsteingasse 20. Simon Korani, fabrikmäßige Papierwarenerzeugung in Wien IX, Wasagasse 22. Der Inhaber Simon Korani ist gestorben. Nun mehrige Inhaberin ist Helene Korani. Der Rosa Korani wurde Prokura erteilt. Meyer & Raschka, vorm. k. u. k. Hofbuchhandlung Prohaska in Teschen. Der Gesellschafter Herr Philipp Meyer ist gestorben. Nunmehriger Alleininhaber ist Herr Rudolf Raschka. Die bedeutendsten Holzschleifereien und Papierfabriken der Schweiz haben sich zu einer Vereinigung ,,Hespa" in Bern zu sammengeschlossen zwecks gemeinschaftlichen Ankaufs von Papier holz, Einrichtung einer regelmäßigen Zufuhr und Erwirkung der Erlaubnis hierzu. Man will die Schwierigkeiten der Holzbeschaffung, die bisher bestanden, beseitigen und eine einheitliche Preisgestaltung durchzuführen suchen. CI. (Frkf. Ztg.) Unter der Firma Papier A.-G. wurde in Basel, Rheinsprung 1, eine Aktiengesellschaft gegründet, welche die Verarbeitung von Papier und Karton zum Zwecke hat. Das Grundkapital beträgt 10 000 Frank. Geschäftsführer ist Herr Carl Friedrich Neidecker. K. A.-S. Svelvik Papirfabrik in Svelvik, Norwegen, beabsichtigt, nach „Drammens Tid.”, zwei neue Papiermaschinen zur Erhöhung der Erzeugung auf 8000 Tonnen dünner Papiere anzuschaffen und das Aktienkapital von 400 000 Kr. auf 800 000 Kr. zu erweitern, bg.