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1414 PAPIER-ZEITUNG Nr. 72/1915 Papierstoffmarkt Kristiania, 3. September 1915. Das Geschäft in Holzschliff hängt hauptsächlich davon ab, ob die Ausfuhrhäuser Frachtraum erhalten können. In den letzten vierzehn Tagen wurden bedeutende Verkäufe abgeschlossen Die Preise sind jetzt im Mittel 39 Kronen die engl. Tonne feucht (50 v. H) fob. Zellstoff für sofortige Verladung erzielt fabel hafte Preise. Stockholm, 2. September 1915. Holzschliff. Die Preise fob Häfen der Westküste sind unver ändert, und die Fabriken, welche diesen Weg benutzen, finden für die zu sofortiger Lieferung verfügbaren Posten leicht Käufer. Für die Schleifereien Norrlands bleibt die Lage ungünstig, da die hohen Frachtsätze die Verschiffung von feuchtem Schliff hemmen. Zellstoff. Der Sulfitstoffmarkt ist sehr fest, und infolge der großen Verkäufe während der letzten Monate ist nunmehr von gebleichtem wie von ungebleichtem Stoff nur sehr wenig für dies Jahr unverkauft. Die Abschlüsse für nächstjährige Lieferung werden immer zahlreicher, und die Preise sind im großen und ganzen dieselben, welche für Lieferung 1914 gefordert werden. (,,Affärsvärlden“) bg. Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Papierfabrik Baienfurt in Baienfurt. Dem Bericht über das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr entnehmen wir folgendes: Von den 12 Monaten des Berichtsjahres fallen 11 Monate in die Kriegszeit. Durch Einberufungen verloren wir im ganzen 85 Leute. Dazu kam völlige Verkehrsstockung im ersten Kriegs monat, Erschwerung der rechtzeitigen Heranschaffung unentbehr licher Rohstoffe und Materialien, und teilweise Beschlagnahme derselben, so daß wesentliche Einschränkung des Betriebes und erhebliche Verteuerung desselben die unvermeidliche Folge war. Dadurch ist der Gewinn gegen das Vorjahr erheblich geringer und beträgt 180 523 M. Die Beschäftigung war in Anbetracht der durch die Kriegslage bedingten verminderten Erzeugung ausreichend. Während der Dauer des Krieges werden wir selbst den gegen wärtigen stark verminderten Betrieb kaum halten können, weil sich in letzter Zeit der Heranschaffung unentbehrlicher Chemikalien neue Schwierigkeiten entgegenstellen. Es sind sowohl in Papier als in Cellulose höhere Preise zu erzielen, die allgemeinen Unkosten und Rohstoffe haben aber solche Verteuerung erfahren, daß Aus gleich im Preise der Fertigfabrikate zurzeit nicht zu erreichen ist. Auch dieses Jahr können wir wieder 8 Leute mit Diplomen und Geschenken bedenken, die nunmehr 25 Jahre in unseren Diensten stehen. Es sind dies: Josef Maier II, Wilhelm Büffler, Konrad Sonntag, Christian Müller, Albert Thoma, Gervas Pinater, Josef Ströbele, Sofie Berlinger. Mit Rücksicht auf die unsicheren Verhältnisse beantragt der Aufsichtsrat von der Verteilung einer Dividende abzusehen, da gegen den Aktionären aus dem im Vorjahr aus Anlaß des Krieges eröffneten Rückstellungskonto 50 400 M. = 5 v. H. auf das Aktien kapital zur Verfügung zu stellen und sofort auszuzahlen; ebenso sollen die übrigen im Rückstellungskonto einbegriffenen Posten zur Auszahlung kommen, so daß das betreffende Konto aufgelöst wäre. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Bestände: Kanal und Wasserkraft 171 800 M., elektrische Anlagen 6400 M., Papier fabrik und Holzschleiferei: Immobilien I 445 100 M., Maschinen I 317 000 M., Cellulosefabrik: Immobilien II 175 700 M., Maschinen II 74 650 M., Cellulosekocher 13 350 M., Pflegeiberg 26 800 M., Wert papiere 11 800 M., Wechsel 38 850 M., Bargeld 4000 M., Stahl & Federer 5900 M., Reichsbank 2200 M., Außenstände 302 300 M , Vorräte laut Inventur 1 034 900 M. Verbindlichkeiten: Aktienkapital 1 008 000 M., Hypotheken I 425 000 M., Hypotheken II 292 500 M., Hypotheken III 51 400 M., Reservefonds I 100 800 M., Reservefonds II 300 000 M., Verbind lichkeiten 223 300 M., Rückstellungen 78 300 M., Gewinn nach Abschreibungen von 66 925 M. für 1914/15 113 600 M., Vortrag vom 1. 7. 1914 38 100 M. (Gewinnverteilung: Rückstellung für später auszuzahlende Dividende 50 400 M., Rückstellung für Tantiemen und Gratifikationen 10 744 M., Auszahlung für Gratifi kationen an Beamte, Jubilare und Arbeiter 4738 M., Eröffnung eines Delkrederekontos 40 000 M., Vortrag auf neue Rechnung 45 792 M.) Gewinn- und Verlust-Rechnung. Soll: Fabrikationsunkosten 1624 400 M., Abschreibungen in 1914/15 66 900 M., Ueberschuß 151 700 M. Haben: Gew innvortrag 38 100 M., Waren 1 804 900 M. Aktienpapierfabrik Regensburg in Alling. Aus dem Bericht über das abgelaufene 44. Geschäftsjahr geht hervor, daß das Unter nehmen unter dem Einfluß des Krieges zu leiden hatte. Der Mangel an geschulten Kräften, das Fehlen von Rohstoffen hatte Betriebs einschränkung zur Folge. Die Papiererzeugung ging von 3 514 691 kg im Vorjahre auf 2 030 076 kg zurück. Die Preissteigerung der Roh stoffe konnte in den Verkaufspreisen keinen genügenden Ausgleich finden. Das abgelaufene Geschäftsjahr schließt mit einem Verlust von 78 999 M., so daß sich mit dem aus dem Vorjahre übertragenen ein Gesamtverlust von 168 441 M. ergibt. Der Bericht des Aufsichts rates und Vorstandes wie die Bilanz und die Gewinn- und Verlust rechnung wurden genehmigt. Der Verlust wurde in neue Rechnung vorgetragen. Die Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates wurde erteilt. Beide traten vollzählig zurück. An ihre Stelle wurden neu gewählt als Aufsichtsräte die Herren Geheimer Kommerzienrat Otto von Steinbeis, Fabrik- und Gutsbesitzer in Brannenburg, Ge heimer Hofrat Adolf Poehlmann, Direktor der Bayer. Vereinsbank in München, Dr. Steinbeis, Fabrikbesitzer in Rosenheim,. Direktor A. Pettermand in Wangen, Wilhelm Roeck, Privatier in Wiesbaden, Joseph Leiß, Fabrikant in Westerham, als Vorstand Herr Direktor B. Tugendhat in Unterkochen. Gleichzeitig mit der General-Ver- Sammlung fand ein Wechsel in den Aktieninhabern statt. Die nun mehrigen Inhaber führen dem Unternehmen bedeutende neue Mittel zu und werden seine Technik verbessern, so daß ein guter Fort bestand des Werkes gesichert ist. M. (Regensbg. Anz.) Raithelhuber & Cie. G. m. b. H., Papierfabrik in Gemmrigheim (Besigheim). Die Vertretungsbefugnis der bisherigen Geschäfts führer Herren Karl Gottlob Raithelhuber und Eduard Raithelhuber, beide in Gemmrigheim, ist beendigt. Zu neuen Geschäftsführern sind die bisherigen Prokuristen, die Herren Richard Raithelhuber in Kirchheim a. N. und Walter Raithelhuber in Gemmrigheim bestellt. Zur rechtsgültigen Vertretung der Firma sind entweder die Unterschriften dieser beiden Geschäftsführer oder eines der selben in Gemeinschaft mit dem Prokuristen Herrn Paul Essich in Gemmrigheim erforderlich. K. R. Barnick G. m. b. H., Plakatfabrik in Berlin O 27, Markus- straße 50. Herr Walter Hans Schmidt ist nicht mehr Geschäfts führer. K- Koetschau & Co. Ges. m. b. H. in Berlin. Durch Gesellschafter beschluß vom 12. Juli 1915 wurde die Firma in Deutsche Osmosa- Ges. m. b. H. geändert. Gegenstand des Unternehmens ist Her stellung und Vertrieb von Vervielfältigungsmaschinen und Apparaten nach dem Osmotischen Druckverfahren „System Lutz", sowie Vertrieb von Artikeln, die für dieses Verfahren gebraucht werden. Herr Karl Brzezina ist nicht mehr Geschäftsführer. Herr Max Weltenberg in Charlottenburg wurde zum Geschäftsführer bestellt. Die Firma Otto Henss Sohn, Bürobedarfshaus in Weimar, ver legte ihre Metallwarenfabrik von Liebenstein, Thüringen, nach Weimar, Röhrstr. 8. Es sollen nur Gegenstände für Bürobedarf angefertigt werden, meistens neuartiger eigener Bauart, fm. V. G. Z. Büro-Artikel Gesellschaft m. b. H. in Hamburg. Die Liquidation ist beendigt und die Firma erloschen. Oliver-Büromaschinen G. m. b. H. in Berlin. Dem Fräulein Paula Voigt wurde derart Prokura erteilt, daß sie berechtigt ist, die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem der Geschäftsführer oder dem Prokuristen Herrn Heinrich Pröhl zu vertreten. Buchdruckerei A.-G. Passavia in Pdssau. Laut Jahresrechnung wur en in 1914/15 40 613 M. Roherträgnis erzielt, wozu 2206 M. Vortrag treten. Nach Absetzung von 10 644 M. allgemeinen Un kosten und Zinsen ergaben sich 32 175 M. Gewinn, der Dividenden schein vom 1. September wird mit 6 M. eingelöst. An leichtgreif baren Mitteln weist die Jahresrechnung 49 823 M. Bargeld und Wertpapiere aus, das Warenkonto ist mit 60 203 M. bewertet, das Verlagskonto mit 150 000 M. eingestellt, Immobilien und Einrichtung stehen mit 381 794 M. zu Buch, den 57 240 M. Forderungen stehen 8600 M. Verbindlichkeiten gegenüber. Das Prioritätenobligationen konto ist mit 76 000 M. eingestellt. M. (Bayer. Staatsztg.) Bergisch-Märkische Druckerei und Verlagsanstalt, G. m. b. H- in Remscheid. Herr Anton Schlüter wurde zum stellvertretenden Geschäftsführer bestellt. Mannheimer Druckerei G. m. b. H. in Mannheim. Durch Ge sellschafterbeschluß vom 27. August 1915 ist die Gesellschaft auf gelöst. Die Gesellschaft wird durch einen Liquidator vertreten. Die bisherige Geschäftsführerin Helene Mayer ist Liquidatorin. Bonndorf Volksblatt Aktiengesellschaft für Druck und Verlag in Bonndorf. Herr Karl August Lehmann ist aus dem Vorstand geschieden, an seiner Stelle ist Herr Dekan Karl Feißt in Blum berg zum Vorstandsmitglied bestellt. Westfälisches Volksblatt, Aktiengesellschaft in Paderborn. Das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr schließt mit einem Rein gewinn von 30 428 M. Das Aktienkapital beträgt 300 000 M.